Zur Seniorentreff Homepage
 Bücher suchen:





Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   "Der Dieb"

 4 Antwort(en).

angelottchen begann die Diskussion am 27.10.05 (20:33) :

Nachdem der russische Film einige Jahre quasi tot war, kamen 1997 gleich 2 international bekannt gewordene Filme heraus und längst kann sich die russische Filmkunst mit Hollywood messen, wie besonders die letzten Kinofilme zeigten.

Diese beiden Filme von 1997 waren "Die Zeit des Tänzers" und "Der Dieb". Letzterer lief gestern Abend sehr spät im ZDF und vielleicht haben ihn einige von euch ja gesehen oder kannten ihn schon. Ich war eigentlich viel zu müde, aber der Film war in so wunderbaren Bildern fotografiert, zeigte interessante und völlig unbekannte Gesichter und hatte so gar nichts vom Hollywood Glamour oder Deutschem-Film-Ulk - "Der Dieb" ist ein sehr trauriger aber auch poetischer und spannender Film. Hier eine kleine Inhaltsangabe, die ich der rheinzeitung.de entnommen habe:

"Ein kleiner Junge irrt mit seiner Mutter im Jahr 1952 durch Rußland. Er träumt von seinem unbekannten Vater, einem gefallenen Soldaten. Da tritt ein wirklicher Mann in sein Leben, und bestimmt fortan die Geschicke der kleinen Familie.

Dieser Tolya gibt sich als Offizier aus, in Wirklichkeit ist er ein Dieb, dem für seine Zwecke jede Lüge recht ist. Der Junge bewundert und liebt ihn zunehmend. Doch der falsche Offizier bleibt seiner Vaterrolle nicht lange treu. Die russisch-französische Coproduktion von 1997, "Der Dieb", kommt am 11. März in die Kinos.

"Ich wollte einen Film über die Kindheit der Generation machen, die das heutige Leben des Landes beeinflußt", sagt der Moskauer Regisseur Pavel Chukhrai. Die poetische Geschichte erinnert an den oscargekrönten tschechischen Film "Kolya" von 1996. Man sieht den Offizier, die junge Mutter und ihren sechsjährigen Sohn in verschiedenen volkseigenen Mietskasernen wohnen. Nur weil die Uniform des Mannes auf die Vermieter vertrauenswürdig wirkt, erhalten sie überhaupt ein Zimmer zu dritt. Küche und WC müssen sie mit den anderen Bewohnern teilen.

Dem Dieb Tolya, gespielt von Wladimir Machkow, fliegt dank seines männlichen Charmes und seiner Weltgewandtheit nicht nur die tiefe Liebe der jungen Witwe Katya (Ekaterina Rednikova) zu. Auch die Zimmernachbarn macht sich der Mann schnell zu Freunden, bevor er sie dann gnadenlos ausraubt. So ziehen das Paar und der Junge von Ort zu Ort.

Ein Herumtreiber ohne dauerhafte Gefühle
Tolya lehrt den kleinen Sanya, Konflikte stets mit Gewalt zu lösen: "Für ein Eis am Stiel mach ich jeden fertig, mußt du dir sagen, das merken die anderen und ziehen den Schwanz ein." Er spannt den Jungen sogar als Helfer bei einem Raubzug ein, und zerstreut die Bedenken Sanyas mit einer abenteuerlichen Geschichte, daß er gegen die Feinde des Landes kämpfe. Der siebenjährige Misha Philipchuk überrascht in der Rolle des Sanya durch sein Talent, Gefühle von Angst über Neugier bis Sehnsucht mit den Augen ausdrücken zu können.

Der Film hat kein Happy-End. Die Familie auf Zeit bricht auseinander. Der Junge sehnt sich danach, daß ihn der Vater eines Tages holen kommt. Bei einem zufälligen Wiedersehen nach Jahren erkennt Sanya jedoch, daß der Herumtreiber Tolya keinerlei Vatergefühle für ihn hegt. Es kommt zu einer Tragödie. Außer den guten schauspielerischen Leistungen und der stimmigen Geschichte beeindrucken auch die atmosphärisch dichten, verträumten Bilder des Kameramannes Wladimir Klimov."

Ich hoffe, der Film wird noch einmal gezeigt, es ist zu schade, dass solche Perlen immer erst so spät gesendet werden.


 angelottchen antwortete am 27.10.05 (20:40):

Hier gibt es einige Screenshots aus dem Film (Text in englischer Sprache)
Der kleine Junge, gespielt von Misha Philipchuk, hat ein Staunen in den augen, das ich selten so gesehen habe - deswegen bin ichwohl auch miten in der Nacht am TV kleben geblieben. Aber schaut selbst ..

Internet-Tipp: https://www.screenplayers.net/Vor.html


 Enigma antwortete am 28.10.05 (08:12):

Klingt gut und die Bilder sehen auch gut aus.
Den würde ich auch gerne sehen. Da hoffe ich mit dir, dass er noch einmal gesendet wird.

Erstaunlich finde ich, dass mir - jedenfalls im Moment - kein einziger moderner russischer Film einfällt.
Ein fast weißer Fleck nach "Panzerkreuzer Potemkin" und "Onkel Wanja" usw.
:-))


 angelottchen antwortete am 28.10.05 (12:17):

ohh...seit Eisenstein hat es aber eine Menge Filme gegeben :-) Mir gefallen zB auch die "Monumentalschinken" - die russische Verfilmung von "Der stille Don" in 3 Spielfilmlängen zB .. ganz grossartig .. aber da gibt es noch mehr - nur hier bei uns nicht bekannt, das waren ja die "Bösen" ...

Hier noch ein Link zu einem interessanten russischen Film, der für den Oscar nominiert wurde ..

Internet-Tipp: https://www.irrd.ru/Feuilleton/2005/10/21/17.39.26.htm


 Enigma antwortete am 28.10.05 (19:54):

...ja, jetzt fällt er mir auch wieder ein. Ich habe allerdings nur über ihn gelesen und ihn nicht gesehen.

Aber da ist noch einer, der mir jeden Moment einzufallen droht! :-))
Ich hoffe, dass ich auf den noch zurückkommen kann....