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THEMA:   Dokumentarfilm heute um 17.15 Uhr auf ARTE über Orhan Pamuk

 16 Antwort(en).

Enigma begann die Diskussion am 23.10.05 (08:50) :

ARTE bringt heute den Dokumentarfilm “Die Entdeckung der Einsamkeit” von Florian Leidenberger (Autor).
Einen Film über und mit Orhan Pamuk, dem der diesjährige Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wird.
Der Film wird am 28. Oktober 2005 um 22.15 Uhr wiederholt.

Ich möchte mir den Film unbedingt ansehen, um mehr als die mir bisher bekannten Lebensdaten über Pamuk zu erfahren. Ich habe einiges über ihn, aber noch kein Buch von ihm gelesen außer einer Leseprobe aus “Schnee”.
Ein Link zu dieser Leseprobe:
https://www.lyrikwelt.de/gedichte/pamukg2.htm.
Und noch einer, der zu einer Rezension über “Schnee” führt:
https://zeus.zeit.de/text/2005/20/L-Pamuk-TAB

Was mich angeht, glaube ich, dass die Geschichte selbst die vom Rezensenten erwähnten sprachlichen Mängel wettmachen kann.

Es ist bekannt, dass gegen Pamuk in seiner Heimat ein Prozess angestrengt wurde wegen “Herabsetzung des Türkentums”. Er hatte in einem Interview mit dem “Schweizer Tagesanzeiger” den Völkermord an Armeniern und Kurden angesprochen und dagegen Position bezogen.

Im übrigen wurde Pamuk auch der diesjährige Ricarda-Huch-Preis der Stadt Darmstadt verliehen.

Wer jetzt immer noch nicht genug gelesen hat, kann sich unter der folgenden Adresse noch mit einem Artikel des Hessischen Rundfunks beschäftigen:
https://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=7714&key=standard_document_7126164

Internet-Tipp: https://www.arte-tv.com/de/kunst-musik/Buchmesse_20Frankfurt/Orhan_20Pamuk/1000422.html


 Marina antwortete am 23.10.05 (13:18):

Hallo Enigma,
ich finde es gut, dass du auf Pamuk aufmerksam machst, gerade heute, wo er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegen genommen hat, vielen Dank, auch für die Tipps. Hast du eben im ZDF die Verleihung des Friedenspreises verfolgt? Ich möchte Orhan Pamuk an dieser Stelle gratulieren für seine großartige Rede (auch wenn er es nicht lesen wird. :-) ), und ich werde sein Buch "Schnee" auf jeden Fall bald lesen, ich glaube, dass es sehr lohnend ist. Den Preis gönne ich ihm von ganzem Herzen, er hat ihn ganz bestimmt verdient. Was mir sehr imponiert hat, ist, dass er auch in seiner Rede für die Verständigung zwischen Orient und Okzident und vehement für die Anerkennung der Türkei als Beitrittspartner der EU eingetreten ist, ohne die Defizite seines Landes zu verschweigen. Durch seine Benennung der Kurdenproblematik und des Genozids an den Armeniern ist er in seinem Land bedroht, und trotzdem setzt er sich für dieses ein und weist darauf hin, dass die seit langem anstehenden EU-Verhandlungen bereits eine Menge verbessert haben (was schon immer meine Meinung war).
Und ich finde es sehr gut, dass er diesen Friedenspreis begkommen hat, weil dadurch sein im Dezember beginnender Prozess sicher auch davon beeinflusst wird.

Herzlichen Glückwunsch, Orhan Pamuk!


 Marina antwortete am 23.10.05 (13:33):

Hier noch ein Kurzlink deiner www-Adresse vom Hessischen Rundfunk zu der erfolgten Preisverleihung (die sind schnell, nicht wahr? :-) ):

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/U9f5n4Ifo


 Medea. antwortete am 23.10.05 (14:07):

Ich hoffe ebenfalls, daß die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels einen positiven Einfluß auf den Prozeßverlauf von Orhan Pamuk nehmen wird. Er ist ein mutiger Mann und spricht unbequeme Wahrheiten trotz Bedrohung von Seiten des türkischen Staates deutlich aus.


 Marina antwortete am 23.10.05 (14:17):

Er spricht aber nicht nur unbequeme Wahrheiten aus, die einigen hier sehr gut in den Kram passen, sondern Gott sei Dank auch das Positive, Verbindende zwischen der (westlichen) Türkei und anderen europäischen Ländern. Vor allem der europäischen Literatur (er benannte große russ. Schriftsteller wie Dostojewski und unter den Deutschen vor allem Th. Mann und Kafka) fühlt er sich verpflichtet, und er betonte immer wieder das "Einfühlungsvermögen", das die Beschäftigung mit Literatur voraussetzt und vermittelt. Auch das Einfühlungsvermögen in andere Kulturen, das ist u. a. seine Botschaft.


 Enigma antwortete am 23.10.05 (15:38):

Ja, ich habe die Preisverleihung auch gesehen. Und sie hat auch mich noch mehr von Pamuk überzeugt. Seine Rede musste ja ein schwieriger Balanceakt angesichts seiner Situation in der Türkei sein, der aber m.E. geglückt ist. Auf mich wirkte Pamuk auch absolut glaubhaft, seine Begründungen weder aggressiv noch voller belangloser Artigkeiten (trotz des Drucks, der auf ihm lastet).
Und genau so habe ich es auch verstanden: Er bittet, sowohl in der Türkei als auch in der EU, für mehr Einfühlungsvermögen in die jeweils andere Kultur, wie Marina es schon formuliert hat.

Besonders gefällt mir auch an Pamuk, dass er zwar viel unterwegs ist in seiner Stadt Istanbul, aber nur, um diese Stadt und ihre Menschen immer wieder zu erkunden und zu erleben und nicht, um den Salonlöwen zu spielen.
Sein "Elfenbeinturm" ist ihm wohl wichtig zum Nachdenken und Schreiben.

Na, wir werden sehen, was der Film uns da bietet.
Und noch ein Link zu einem Artikel von Salman Rushdie - she. URL! -

Internet-Tipp: https://zeus.zeit.de/text/2005/43/OrhanPamuk


 kropka antwortete am 23.10.05 (18:23):

herzlichen DANK Enigma !

Internet-Tipp: https://specials.hanser.de/pamuk/start.htm


 Medea. antwortete am 23.10.05 (18:25):

Ein "netter" Film, der einen sehr sympathischen Orhan Pamuk zeigt, der durchaus mit Selbstbewußtsein und leichter Ironie sich in charmante Szene setzt und auch mit 'Eigenlob' nicht spart. So manches Mal habe ich lächeln müssen ob seines Darstellungsvermögens.
"Nun bin ich zu einem Autor geworden, der in der ganzen Welt gelesen wird - und dieser Gedanke gefällt mir durchaus" und "Die reale Welt kann ich nur aushalten, weil ich schreiben kann" sagte er unter anderem.
Die Romane "Die Farbe Rot" und "Das schwarze Buch" wurden kurz gestreift - eine direkte politische Aussage vermieden.
Da war ein sehr sympathischer Fünfzigjähriger, der Einblicke in seine Stadt zeigte - das war's dann auch.
Ich denke, das war auch so gewollt.


 Medea. antwortete am 23.10.05 (18:33):

Enigma,
Salman Rushdies Artikel in der ZEIT finde ich unbedingt lesenswert, danke für den Link.


 Enigma antwortete am 24.10.05 (13:37):

Den Film habe ich natürlich auch gesehen und aufgenommen, um ihn später noch einmal in Ruhe betrachten zu können.
Zunächst habe ich mich erfreut an den sehr schönen Bildern aus Istanbul, einer der schönsten Städte, die ich bisher kennenlernen durfte, vielfältig, außerordentlich lebendig, widersprüchlich...
Im übrigen fällt mir zu "widersprüchlich" sofort wieder ein Satz von Pamuk aus dem Film ein, den ich mir sogar aufgeschrieben habe.
“Meine Bücher sind Beweis genug, dass "Widersprüche in Frieden koexistieren können."
Ist das nicht eigentlich eine seiner Kernaussagen?

Aber auch als Schlüssel zu der Person Pamuk war der Film mir wichtig.
Seine endlosen Spaziergänge durch die Stadt, die Verschiedenartigkeit der jeweiligen Impressionen, beflügeln ihn offensichtlich:
„Solange ich in einer Stadt wie Istanbul lebe, so lange ergießen sich die Stoffe für meine Romane wie ein Gewitterregen“.
Wie schön, dass sie, in Geschichten und Romane verwandelt, auch wieder aus ihm herauskommen!
Und dabei wagt er sich auch an alte traditionelle Geschichten (seine Worte: „...an die unterdrückten, vergessenen und vom Gedächtnis getilgten Geschichten“) und bringt sie in seine Bücher ein, um Vergangenheit und Gegenwart zu verschmelzen.
Er bezieht sich dabei auf Freud, nach dessen Meinung das Unterdrückte in einer anderen Form wiederkehren wird.

Wenn Pamuk in dem Film erzählt, dass er manchmal bis zu 10 Stunden an seinem Schreibtisch verbringt, dann sagt das viel über sein Verhältnis zur Einsamkeit aus.
Er liebt und braucht die Einsamkeit, gibt Dinge über sich fast nur in seinen Büchern preis, mehr als im realen Leben. Da bezeichnet er sich eher als konfliktscheu.
Was er sagen will, auch über sich selbst, findet Eingang in seine Bücher.

Wenn er seiner Freude darüber, dass er inzwischen erfolgreich geworden ist, Auusdruck gibt, betrachte ich das aber nicht als Koketterie, sondern er sagt einfach nur, wie es ist.

Die Beschäftigung mit Pamuk hat mir etwas gegeben!


 Marina antwortete am 24.10.05 (15:01):

Den Film konnte ich gestern nicht sehen, werde es aber am 28.10. bei der Wiederholung tun.
Übrigens, ein Detail am Rande: Hast du gesehen, Enigma, wie verlegen Pamuk neben Dieter Schormann, dem Vorsteher des Börsenvereins, stand, als dieser die Widmung des Preises verlas? Er wusste nicht, wohin mit seinen Händen und veriet sogar eine leichte Schüchternheit, was ihn mir menschlich noch sympathischer machte. Übrigens hat mir auch die Laudatio von Joachim Sartorius ausgesprochen gut gefallen, Pamuk wohl ebenso, das sah man an seinen Reaktionen. Auch die anschließenden Diskussionen mit Michael Krüger, dem Lektor des Hanser Verlags, und der noch amtierenden Kulturstaatsministerin Christina Weiß, fand ich ausgesprochen interessant.

In der heutigen FR sind Auszüge seiner Rede abgedruckt. Daraus stelle ich hier einen kleinen Auszug ein, der sich auf den poliitischen Teil bezieht. Es geht aber noch weiter, ich empfehle, alles im u. a. Link nachzulesen.

„Nun ist aber Europa für einen Türken ein sehr heikles, zweischneidiges Thema. Das hoffnungsfrohe Warten des Mannes, der an eine Tür klopft und um Einlass bittet, die Neugier und zugleich die Angst, abgewiesen zu werden und die Wut darüber: All das geht mir wie den meisten Türken nie aus dem Sinn, und von da ist es nur noch ein kleiner Schritt bis zur Scham. Jetzt, wo der seit dem ersten Aufnahmeantrag andauernde Prozess des Wartens und Hoffens und der uneingelösten Versprechen so weit gediehen ist, dass ein Beitritt der Türkei zur Europäischen Union tatsächlich einmal wahr werden könnte, wird leider in Europa von gewissen gesellschaftlichen und politischen Kreisen immer mehr gegen die Türkei Stimmung gemacht.

Die Art und Weise, in der bei der letzten Bundestagswahl von manchen Politikern auf Kosten der Türkei und der Türken Wahlkampf betrieben wurde, finde ich nicht weniger gefährlich als das Gebaren mancher türkischen Politiker, die gegenüber dem Westen und Europa gerne auf Konfrontationskurs gehen. Es ist das eine, den türkischen Staat wegen seiner Demokratiedefizite oder seiner wirtschaftlichen Lage zu kritisieren, und es ist etwas anderes, die ganze türkische Kultur oder die türkischstämmigen Menschen herabzuwürdigen, die in Deutschland unter weit schwierigeren Bedingungen leben als die Deutschen selbst. Die Türken wiederum reagieren auf diese Verunglimpfungen mit der Empfindlichkeit des Abgewiesenen. In Europa eine Türkenfeindlichkeit zu schüren, führt leider dazu, dass sich in der Türkei ein europafeindlicher, dumpfer Nationalismus entwickelt.“

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/rEW4z5b1d


 angelottchen antwortete am 25.10.05 (10:26):

ein mutiger Mann - aber wie er denken eben leider nur sehr wenige Türken und gerade weil er so offen und europäisch ist, scheint man ihn in seiner Heimat zu hassen.


 Medea. antwortete am 25.10.05 (16:19):

Da ist was dran, Angelottchen
er drückte es bei seinen Streifzügen, die ihn durch die Straßen, Gassen und verfallenen Winkel seiner geliebten Stadt Istanbul führten und daran die Zuschauer teilhaben ließ, so ähnlich aus.


 angelottchen antwortete am 25.10.05 (17:48):

dazu hier ein Ausschnitt aus der Meldung eines deutschen Journalisten in Istanbul:

Orhan Pamuk: Verehrt und verfolgt
Auszeichnungen im Ausland, Verfolgung zu Hause: Orhan Pamuk, einer der bedeutendsten Schriftsteller der Türkei, erhält den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.
Im Gefängnis war Orhan Pamuk noch nicht. Das unterscheidet ihn von Schriftstellerkollegen wie Aziz Nesin oder Yasar Kemal. Die meisten bekannten Gegenwartsautoren der Türkei wurden immer wieder eingesperrt. Viele haben einen Großteil ihrer Bücher hinter Gittern geschrieben.

Orhan Pamuk dagegen schreibt in einem Apartment in bester Istanbuler Wohnlage. Manche Freunde hätten ihm schon scherzhaft vorgehalten, er sei gar kein türkischer Schriftsteller, weil er noch nie vor Gericht gestanden habe, berichtet Pamuk. Demnächst wird es so weit sein. Seine Bücher wurden in 34 Sprachen übersetzt und in 100 Ländern veröffentlicht. Romane wie "Rot ist mein Name", "Die Weiße Festung" und "Schnee" haben ihn auch in Deutschland bekannt gemacht.

Der bedeutendste zeitgenössische Schriftsteller der Türkei wurde bereits mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Jetzt kommt ein weiterer hinzu: Morgen erhält Pamuk in Frankfurt den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Er ist nach Yasar Kemal, der die Auszeichnung 1997 erhielt, der zweite türkische Friedenspreisträger. "Mit Orhan Pamuk wird ein Schriftsteller geehrt, der wie kein anderer Dichter unserer Zeit den historischen Spuren des Westens im Osten und des Ostens im Westen nachgeht, einem Begriff von Kultur verpflichtet, der ganz auf Wissen und Respekt vor dem anderen gründet", erklärt der Stiftungsrat des Friedenspreises seine Wahl.

Doch in seiner Heimat wollen nicht wenige Orhan Pamuk zum Schweigen bringen. Als er sich vor einigen Monaten kritisch zur Armenierfrage äußerte, einem türkischen Tabu, bekam er zahlreiche Morddrohungen. Große Teile der türkischen Medien entfachten eine Hasskampagne gegen den "Verräter". In der Provinz Isparta gab Landrat Mustafa Altinpinar Weisung, alle Bücher Pamuks einzusammeln und öffentlich zu verbrennen - was allerdings daran scheiterte, dass keines seiner Bücher gefunden wurden.

Die Staatsanwaltschaft von Istanbul setzte ein Strafverfahren in Gang - nicht gegen Landrat Altinpinar sondern gegen Orhan Pamuk. Sein Prozess beginnt ausgerechnet am 16. Dezember. Am gleichen Datum tagt in Brüssel der Europäische Rat - auch um über die türkische Beitrittskandidatur zu diskutieren.

Der 1952 in Istanbul geborene Pamuk wuchs in einer großbürgerlichen Familie auf, die zur verwestlichten Elite des Landes gehörte. An der Universität Istanbul studierte er zunächst Architektur, später Journalismus, um sich dann ganz der Schriftstellerei zu widmen. 1985 ging er nach New York, wo seine Frau Aydin studierte. Seit 1988 lebt der inzwischen geschiedene Pamuk wieder in Istanbul. Virtuos verknüpft er in seinen Romanen Elemente traditioneller islamischer Erzählungen mit Motiven und Gestalten der internationalen Literatur.

Seine Romane handeln von Konflikten der hin- und hergerissenen türkischen Gesellschaft, aber auch von der Auflösung dieser Widersprüche. Orhan Pamuk sagt, der Prozess gegen ihn zeige, dass es mit der Toleranz in der Türkei noch nicht weit her sei, trotz der Reformen:

"Mit Gesetzen kann man das Recht oder die Politik eines Landes ändern, aber die Kultur und die Denkweise der Bürger zu ändern, dauert Jahre. Da stehen wir noch ganz am Anfang."
GERD HÖHLER, ISTANBUL


Auf den Prozess darf man gespannt sein ...

Internet-Tipp: https://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=16&open=&open_u=&&minDate=&begin=0&id=140079


 angelottchen antwortete am 25.10.05 (17:56):

und hier ein paar türkische Stimmen aus turkdunya.de

Einträge vom 10.09.05
"Der politisch instrumentalisierte Autor Orhan Pamuk scheint für Türkeihasser seine Funktion ausreichend erledigt zu haben, um ihn wie ein heißen Kartoffel fallen zu lassen.

Es ist ein großer Schreit bei der Vergabe der Nobelpreise entbrannt zwischen den, die die Hetze gegenüber der Türkei mit Hilfe des Autors weiter verheimlichen wollen und den Juroren die den politischen Missbrauch des Literatur-Nobelpreises nicht akzeptieren wollen.
Der Streit ist schon derart eskaliert, dass erstmals seit langer Zeit die Nobelpreise nicht in der gleichen Woche verliehen werden konnten.

Ja ja da sehen wir doch wie literarisch wertvoll Orhan Pamuk wirklich "angesiedelt" wird.
Armer Irrer dieser Pamuk, der hat wohl geglaubt, dass sein Buch das Interesse der Christen weckte - muahahaha.
Nein Du Irrer, Dein Verrat ist in Europa willkommen - sonst bist Du nur ein "Türke" für sie."
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"Das hört sich typisch Europäisch an diese Polit-Intrigen haben doch lange Tradition in Europa!!!!

Orhan Pamuk über den kann man ja nur lachen!!!
Jemand sollte sein Psychologisches Gutachten mal gründlich durch checken!!"
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"muahahahaha das ist der Lohn eines Landesverräters. Literaturnobelpreis erhält Harold Pinter.
Von Orhan Pamuk ist schooooon lange keine Rede mehr - ja ja manche lernen es nie. Christenheit konnte sich deshalb weltweit so verbreiten, weil vor Ort immer wieder solche Verräter ihre Nächsten verkauft haben und sich instrumentalisieren ließen."
======


 Enigma antwortete am 25.10.05 (18:11):

Ja, den Artikel habe ich auch gelesen, angelottchen.

Und ich erinnere mich auch noch an seine Rede aus Anlaß der Preisverleihung.

Im Doku-Film nimmt Pamuk auch kein Blatt vor den Mund.
Er spricht offen davon, immer angegriffen worden zu sein und benennt insbesondere zwei Arten der Angriffe :
Einmal die Attacken derjenigen, die auf der Seite des Staates stehen, Nationalisten, die ihn wegen seiner kritischen Haltung dem Staat gegenüber attackieren, besonders, wenn es um das Kurdenproblem
oder die Menschenrechtsfragensituation geht.
Und dann die Angriffe der politischen Islamisten, insbes. deren Nationalisten, die ihm vorwerfen, dass er die islamischen Traditionen ausnutzt, um vom Westen beeinflusste Geschichten zu schreiben.

Aber das bedeutet m.E. nicht, dass es nicht große Gruppierungen in der Türkei gibt, die eine gemäßigte Haltung vertreten..

Ich persönlich denke, dass Pamuk ein Türke ist und gleichzeitig ein Europäer, und dass er beides miteinander in Einklang bringen kann.
Wie ein Abweichler, der sein Land kritisiert, eben weil er es liebt.


 Enigma antwortete am 25.10.05 (19:00):

Die "Türkischen Stimmen aus turkdunya" hatte ich vor meinem letzten Eintrag noch nicht gesehen.
Eine schöne Bandbreite, oder? :-)