Es quietscht die Scheibe,
wenn ich deinen und meinen
Namen darauf schreibe.

Andrew Detheridge
Aus: HAIKU für Liebende

Mit dem Duft der Pflaumenblüte
Geht plötzlich die Sonne auf
Über den Bergpfad

Haiku von Matsuo Basho, Japan

Schön Enigma,

vorläufig hole ich einige hier hinüber:

Wo ich lebe,
gibt's Vogelscheuchen
mehr als Menschen.

Chasei (1777-1846)


Fern doch erahnt:
Menschen mit kaltem Blick -
Lieb mir die Vogelscheuchen.

Miriam (nix da, Geburtsjahr...)



Herbstnacht -
das Loch in der Tür
spielt Flöte.

Issa (1763-1827)

Novembersturm,
der Wind bläst
Schalmei auf
meinen alten
Knochen!

Schorsch

Septembersonne -
ich treffe mit Freude
alte Bekannte...

Miriam

Enigma - was bedeutet denn "Neue Haikus" ?

Wird dabei die klassische 5 - 7 - 5 Silbenform nicht mehr eingehalten?

Blau winkt der Morgen.
Wildgänse ziehen vorbei.
Und singen ihr Lied.

Altweibersommer.
Fein gesponnene Netze
Streicheln mein Gesicht.

eleisa

PC-Träumerei

Die Tasten vor mir
sind meine Brücke zu euch:
Senioren-Treff?

Der Gott ist fern.
Die welken Blätter häufen sich
ums verlassene Haus.

Basho


Ritt übers Moor.
Ich lenke das Pferd dorthin,
wo der Kuckuck ruft.

Basho


Aber Basho kann auch ganz anders:


Flöhe, Läuse -
die Pferde pissen nahe
bei meinem Kissen.

Basho

Der Pflaumenblütenzweig
gibt seinen Duft
dem, der ihn brach.

(Frau) Chiyo-ni (1701-1775)


Chiyo-ni, der Duft
und die Farben deiner Verse
sind noch nicht verblasst.

Miriam

Keine Angst, Spinnen,
ich lasse das Haus
unaufgeräumt
Issa

@Medea
"Neue Haikus" habe ich einfach aus dem ST-Archiv übernommen.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es auch Abweichungen von der von dir erwähnten 5-7-5 Silbenform geben soll. Angeblich nennen die sich dann "freie Haikus".
Aber, wie man bei einigen der voranstehenden Haiku-Klassiker sieht, gehen wohl schon Silben durch die Übersetzung verloren.

Fliehende Wolken,
der Mais ist abgeerntet,
der Hund jagt Krähen.

eleisa

Flammende Rose -
verbrennt unter den Händen.
Asche bleibt zurück.

(Medea)

Ich glaubte
es streichelte mich
eine Frauenhand
doch es waren
Altweiber-Spinnefäden

Schorsch

Nebel überm Feld
Rauhreif in Spinnennetzen
Altweibersommer

Die Sonne kommt durch
und wärmt die Wandergruppe
milchig der Tag.

Langsam wird es kalt
letzte Sternschnuppen fallen
Sankt Martin grüßt schon.

Über Stock und Stein,
durch die Feldmark ging der Weg,
Wildschweine wühlten.

Neue Verse
Doch Eure Stimmen
Sind mir bekannt...

Abend an der See.
Sternenhimmel greifbar nah
und doch,so weit fort.

Wie bleich die Sonne
Nebelschwaden umhüllen
der Herbst hält Einzug

Ein Blatt auf dem Teich
noch trägt das es Wasser leicht
ehe es versinkt

Der Ruf der Krähen
ersetzt den Klang der Schwalbe
es zog sie fort gen Süden

Der Herbst ist schon da
Wie still ruht der Badesee
die Kinder vertummt

Korrektur:
Ein Blatt auf dem Teich
noch trägt das Wasser es leicht
ehe es versinkt

Ein Haufen Blätter
vermodern.
Daneben eine Bank.
Zwei alte Leutchen.
Wie das Laub!

Schorsch

Rispenhortensie
braun hängt die Dolde am Ast -
bis zum nächsten Sturm.

Das Immunsystem
richtet sich auf Winter ein,
wer hinhört, spürt es.

Limonade weint,
wenn die Gläser zu kalt sind,
rutschen die Tränen.

Wenn Trauben reifen
fliegen die Schwalben südwärts
der Jahrgang wird gut

noch hocken im Hof
hungrige Gäste
Straussi-Zeit lockt mich

Wege durch Reben
verheißen Sinnes-Freuden
Herbst im Freiburger Land

Starker Wind.

Geparktes Auto
Kastanie wirft Früchte,
großes Lamento.

Maronen knistern
wärmen die Hände
frisch aus dem Ofen

Kastanienbraun,
Farbe der Wärme und Erde
das Haar fliegt im Wind

geöffnete Schalen
bleiben zurück auf dem Sand
Stacheln wärmen nicht

Huch, der erste Vers ist ja voll unfreiwilliger Komik, ich übe noch..;-o

also noch einmal:

Frisch aus dem Ofen
knistern heiß die Maronen
wärmen die Hände

Herbstblätter fliegen,
sammeln sich am Straßenrand.
Hunde pinkeln rein.

Herbstblumen blühen -
weithin leuchtet warmes gelb.
Hoffentlich lange.

Düfte der Erinnerung:
Trauben, Feigen, Kastanien
rufen mich flehentlich:
Nimm und iss mich.
Ich komme!
Nächste 2 Wochen
Tessin!

Schorsch

Auf Wiedersehn

schorsch, hier sind Haikus,
und nicht das, was von Dir kommt :-))))
Viel Spass im Tessin.

Es raschelt im Laub.
Ein Mäuslein huschend, suchend,
nach einem Quartier.

Schorsch, ich wünsche Dir
Schöne Wochen im Tessin.
Haikus langweilen mich.
Entschuldige Enigma. :-)

Nach Foren gezänk
ist Haikus lesen eine
Wohltat "Marina".

Da kannst du wieder
Recht haben, dear Eleisa,
macht ruhig weiter. :-)

"Schorsch" ich wünsche Dir
erholsame Ferien,
im schönen Tessin.

Wolken am Himmel
in die dunkle Pfütze tritt
unachtsam ein Fuß.

Takahashis

Back ich noch Kuchen?
Saß zu lang am Computer-
was ratet ihr mir?

Marieke


Backe den Kuchen,
lade liebe Gäste ein,
genieße den Tag.

abschied vom sommer

beim spaziergang heut'
duftete der weg nach herbst
der sommer weint

Haiku von Johannes Storjohann

für Marieke

Ich komme gerne,
den muß ich doch probieren.
Ich freue mich drauf.

für Eleisa

Mut machen ist gut,
Möglichkeiten gibts viele.
Sie immer nutzen.

Der Schatz der Welfen
ist einmalig zu Schauen,
Gänsehaut traf mich.

Danke euch allen!
Dies tat so gut bei Regen!!
Ich pack's wieder an.

etwas heiteres,

Ein alter knaster
denkt schmerzlich an die Laster,
die er einst versäumt.

Herbst
Doch!- wer kündet da sich an?
Welkes Laub auf nassen Fluren,
Bauern fliehn vom Feld.
Herbst, ich kenne deine Spuren,
Was mir kaum gefällt.

Frieder

Herbst
Doch, wer kündet da sich an?
Welkes Laub auf nassen Fluren,
Bauern fliehn vom Feld.
Herbst, ich kenne deine Spuren,
Was mir kaum gefällt.

Frieder

Heute geht mir eine Gedichtzeile nicht aus dem Kopf. Ich hoffe, es kann mir jemand helfen!

Wo komm ich her, wo geh ich hin? Ich weiß nicht, warum ich so glücklich bin....................°

Es macht mich ganz fusselig, dass ich nicht weiß aus welchem Gedicht und von wem, es ist!
Falls es jemand weiß, mein Dank ist ihm sicher.

@Lobelia
Das hat mich jetzt auch interessiert.
Der von Dir eingestellte Text so oder in etwas anderer Fassung ist offenbar mehrfach bearbeitet worden.
Ich gebe mal einige Links ein, durch die Du mehr erfahren kannst:
https://freiburger-anthologie.ub.uni-freiburg.de/fa/fa.pl?cmd=forum&sub=discussion&add=327
https://www.luellemann.de/txt-102.htm
https://zh.ref.ch/content/e3/e1144/e1161/e1526/e1540/e5000/pred-totenso-85.doc

Gruß
Enigma

lobelia,
guten Morgen!
Vor 20 Jahren las ich alle Romane von J.Mario Simmel! Ich bin ganz sicher, dass dort einem Roman -oder da wieder nur einem Kapitel- diese Zeile vorgestellt war...
Später blättere ich die durch!
Weil ich Rentnerin bin, kann ich an einem solchen Regentag wie heute das machen...beim Dienstagvormittag-Walking meldete ich mich soeben ab...

Enigma,
Dank Dir-auch von mir!

Gern geschehen, Marieke....

Wenn ich nur spreche,
kalt erzittern die Lippen
im herbstlichen Wind.
(Basho)

Lippen die warm sind,
unabhängig von der Luft,
das sind die meinen.

Danke enigma, ich habe noch nicht nachgeforscht! werde es aber bald tun! habe schon eine ähnliche als Volksweise bezeichnete Eintragung bei Google gefunden,
Ich kam, ich weiß nicht woher,
ich bin und weiß nicht wer.
ich leb, weiß nicht wie lang,
ich sterb und weiß nicht wann,
ich fahr weiß nicht wohin,
mich wunderts dass ich so fröhlich bin.

Das ist es abeer nicht so ganz, denn in meinem Kopf geht es noch weiter es muß noch ein anderes Gedicht sein! Zunächst Danke! ich werde weiter forschen.

Kunstwerk Spinnennetz
mir im Weg. Mich verneigend
geh ich unten durch.

Josef Guggenmos
(1922-2003)

Was wohl verrät
Die bunte Blumenpracht,
Und was verbirgt sie?

Blumen in Vase,
sie sprechen mich an,
Und dich?

Mich spricht es an,
Wie schnell doch der Karl
Hier Ordnung machte...

Danke dir

Miriam

Schön,der Herbstmorgen
Raureif liegt auf den Wiesen
Der Tag wird strahlend.


Gedanken ziehen
Sehnsuchtsvoll den Wolken nach
Trauer erfüllt mich.

Eingepflanzt zwischen
Vergangenheit und Zukunft
blühen Momente.

ERNST FERSTL

Worte sind Bilder.
Im Spiegel der Gedanken
erscheint das Weltbild.


schön eleisa ! :)

Das Licht bricht im Tau,
- alles gleicht dem Bergkristall -
am frühen Morgen.


Ausgeschlafen sein
- die Nacht war freundlich zu mir -
ist einfach herrlich.

worte sind kostbar,
können alles bedeuten,
auch den tod bringen.


Gutes Schlafwetter,
wenn Geist und Seele vereint
und der Leib müde.

Ich sattle mein Pferd,
reite in das Morgenrot.
Alles nur Träume.

Morgen ist morgen,
lebst Du nicht heute, dann wann?
Lache dem gestern.

Unbill des Tages
Soll der Abend verzeihen
Lässt ruhig träumen.


Die großen Straßen,
führen am Herzen vorbei
stille Wege ,hin.

Für Kropka

Ich hab nie geglaubt
Verse fertig zu bringen
Vielen Dank, dem Lob.


Für Medea
Nachträglich ,viel Glück
Gesundheit ,Zufriedenheit
„Waagen“ haben es!

ohhh! eleisa ... ist das schön !
DANKE und ..
schnell weg hier, sonst kommt Karl und "macht Ordnung" !! :(

und das (siehe unten) für Dich, versuche´s !
es macht Spass :)

https://www.gedichte-bibliothek.de

Eleisa danke,
es war ein stimmiger Tag.
Ich wünsche Dir Glück.

Sonne und Regen -
Der Herbst mit bunten Farben
löst den Sommer ab.

nur ein Sternenpfad,
nur ein Schneegemach
und keine Weltgeräusche.

Noch viel buntes Laub
tröstet ganz seltsam mein Herz
-und letzte Sonne

Moses aß Erde,
schmeckte die Reife zur Saat -
sein Feld gab viel ab.

Halloween

Schrecken verbreiten
Gestalten der Unterwelt
geistern durch die Nacht.

Ein Wochenende
kann Liebende vereinen
und zum Glück führen.


Ein Wochenende
kann öfters die Hölle sein
und das Aus bringen.

Komm, lass uns gehen
Schnee schauen, Sake trinken,
Taumeln wie Flocken.
Basho