Zur Seniorentreff Homepage
 Bücher suchen:





Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Aus der "Neuen Welt"

 47 Antwort(en).

Enigma begann die Diskussion am 26.09.05 (16:00) :

Obwohl ich nicht in Amerika leben möchte (aber das hängt eher mit dem Lebensstil und vor allem besonders der derzeitigen Regierung der USA zusammen), gibt es doch viele hervorragende Künstler und Kunstwerke in diesem Lande, die mir sehr gefallen .
Nachdem dieser Gedanke - ausgelöst durch eine FS-Sendung über Jacqueline Kennedy am Samstag - einmal in mir steckte, vervielfältigte er sich rasch und nahm in einigen Bereichen Formen an.
Und so kam dann einiges zusammen, das mir in diesem Lande gefällt.

Ich fange mal an mit der Lyrik, da wir sie in diesem Forum so oft leben lassen.
Da gefällt mir z.B. sehr gut Frank O`Hara. Ich glaube sogar, dass es ein Gedicht von ihm war, das ich als eines der ersten hier in diesem Forum gepostet habe.
Aber ich möchte es noch einmal niederschreiben:

Autobiographia literaria
Als ich ein Kind war,
spielte ich ganz allein
in einer Ecke
des Schulhofs.
Ich haßte Puppen und ich
haßte Spiele, die Tiere
waren nicht freundlich, und die Vögel
flogen weg.
Wenn irgendwer nach mir
suchte, versteckte ich mich hinter
einem Baum und schrie "ich bin
eine Waise".
Und hier bin ich, die
Ausgeburt aller Schönheit!
Autor dieser Gedichte!
Unglaublich!
Frank O`Hara
Übersetzt von Johannes Beilharz

Dann Filme:
Die amerikanischen Filme sind ja überhaupt nicht mehr fortzudenken.
Große Filme und große Stars gibt es in Hülle und Fülle, teils aus Amerika stammend, teils aus Europa immigriert. Und wieder einmal sind es besonders viele jüdische Künstler, die überhaupt nicht mehr wegzudenken sind aus dem kulturellen Leben.
Woody Allen z.B. und seine eigentlich tragikomischen Filme beeindrucken mich immer wieder.
Im Web ist eine ganz gute Seite über ihn die folgende:
https://www.woody-allen.de/
Aber auch Stanley Kubrick hat mich immer schon beeindruckt.
Ganz besonders immer noch „Clockwork Orange“.Und...und...und....Es gibt so viele.

Dann Musik:
Hier fallen mir besonders als landestypisch die wunderbaren Gospels und der Jazz (vor allem auch der New-Orleans-Jazz) ein.
Aber auch Woodstock hat dort stattgefunden!
Gershwin und Bernstein sind nicht zu vergessen. ......usw. usw.

Malerei/Grafik:
Da fallen mir spontan Edward Hopper und Keith Haring ein, auch der Deutsch-Amerikaner Lyonel Feininger.

Architektur:
Auch hier gibt es viele und bekannte Namen.
Louis Sullivan und Frank Loyd Wright.
Einfluss gewannen auch die Bauhaus-Einwanderer Ludwig Mies von der Rohe und Walter Gropius. Und auch hier gibt es wiederum eine Unmenge weiterer großer Namen.

Habt ihr Lust, interessante Informationen aus „Der Neuen Welt“ mitzusammeln?
Ich bin überzeugt, dass ich noch viel von euch lernen kann.

Und da alles mit „Jackie“ seinen Anfang nahm, möchte ich sagen, dass ich sie immer noch etwas verehre, ihren Stil, ihre Disziplin, ihre Bildung und Intelligenz.















 angelottchen antwortete am 26.09.05 (19:39):

bei Lyric aus der neuen welt fällt mir vor allem Emily Dickinson ein - aber auch der bei uns wenig bekannte Henry David Thoreau. Er lebte und starb im 19. Jh und mit seinem "Walden - oder das Leben in den Wäldern" galt er als radikaler Zivilisationskritiker seiner Zeit. Das Buch wurde ein Klassiker der sog. "Aussteigerliteratur".

Sag - welcher Erde ist solche Kühle eigen,
Solch sanfte, die nicht Pflicht noch Zweifel kennt?
Der Mond steigt heitern Schrittes seine Bahn
In fern und sommerlichen Himmelsstrichen,
Und Sterne tupfen funkelnd ihm den Weg.
Felder hienieden schimmern milden Strahl
Zurück zum Firmament, und schneeige Zweige
Von Busch und Strauch verbreiten Silberlicht.
Unter der Hecke in den weißen Polstern
Hegen die Meisen flaumig stille Träume,
Wie oftmals in der schwülen Sommernacht
Sich Bienen in die Blumenkelche betten,
Wenn Dämmer sie im Fluge überrascht.
Am Bachesrande in noch linden Nächten
Mag staunend es der Wanderer vernehmen:
Kristall klirrt, wächst; und langsam etabliert
Der Winter sich auf sanfte Sommer - Art.
===

@enigma, ich melde mich wieder zu dem schönen Thema - hab dank dafür :-(

Internet-Tipp: https://www.perlentaucher.de/autoren/6313.html


 Marina antwortete am 26.09.05 (22:24):

Enigma, ich finde es eine gute Idee von dir, hier nach all den unerfreulichen politischen USA-Themen mal Anregungen zu geben, über die Bereicherungen nachzudenken, die wir ja zum Glück auch von Amerika haben.
Dass ich die Woody-Allen-Filme mag, weißt du ja schon, obwohl ich bei weitem nicht alle kenne, weil ich ihn ziemlich spät entdeckt habe. Das Thema Filme ist ja sowieso unerschöpflich in Bezug zu Amerika, leider bin ich da aber auch kein wirklicher Kenner. Aber wer mir dabei sofort einfällt, ist Billy Wilder, vor allem "Manche mögen's heiß", einer meiner ganz besonderen Lieblingsfilme mit Marilyn Monroe, aber auch z.B. Charlie Chaplin und, nicht zu vergessen, Buster Keaton, den ich fast noch lieber mag mit seiner immer gleich stoischen Miene und seinem tief liegenden unergründlichen Humor.
Gershwin habe ich durch den wunderbaren Film "Ein Amerikaner in Paris" in den 50er Jahren entdeckt und Bernstein natürlich durch die "Westside-Story".
Von Edward Hopper habe ich erst vor kurzem eine Ausstellung in Köln gesehen, die hat mir sehr gut gefallen.
Das soll's erst mal sein, ich selbst war im Gegensatz zu dir noch nie in Amerika, kann ja vielleicht noch kommen. Im Augenblick zieht es mich auch nicht dahin - aus mehreren, sicher verständlichen Gründen.


 Enigma antwortete am 27.09.05 (09:30):

Ja, angelottchen, Emily Dickinson liebe ich auch ganz besonders.
Der von dir auch erwähnte Henry David Thoreau war mir bisher nur vom Namen her bekannt.
Sein Gedicht gefällt mir aber gut.

Jaa, Marina, Billy Wilder, eine Klasse für sich.
Ich wollte, wir hätten ihn in Deutschland behalten können.
Aber auch von Amerika aus hat er uns ja viele und unvergessliche Filme geschenkt, denn nach seinem Beginn als Drehbuchautor hat er später ja auch Regie geführt und Filme produziert.
Ein Film, der mich sehr beeindruckt hat, der aber nicht dem Genre "Komödie" angehört, ist "Zeugin der Anklage". Den habe ich auch mindestens schon dreimal gesehen. *g*
Aber ich denke auch, dass er besonders durch seine hinreissenden Komödien bekannt wurde.

Wen ich von den "Amerikanern" früher mal gelesen habe, war auch Walt Whitman.
Ein Gedicht von ihm kennen wahrscheinlich alle, die den Film "Club der toten Dichter" gesehen haben, nämlich:

O Captain! My Captain!

"O Captain! My Captain! our fearful trip is done;
The ship has weather'd every rack, the prize we sought is won;
The port is near, the bells I hear, the people all exulting,
While follow eyes the steady keel, the vessel grim and daring:
But O heart! heart! heart!
O the bleeding drops of red,
Where on the deck my Captain lies,
Fallen cold and dead.

O Captain! My Captain! rise up and hear the bells;
Rise up-for you the flag is flung-for you the bugle trills;
For you bouquets and ribbon'd wreaths-for you the shores a-crowding;
For you they call, the swaying mass, their eager faces turning:

Here Captain! dear father!
This arm beneath your head;
It is some dream that on the deck,
You've fallen cold and dead.

My Captain does not answer, his lips are pale and still;
My father does not feel my arm, he has no pulse or will;
The ship is anchor'd safe and sound, its voyage closed and done;
From fearful trip the victor ship comes in with object won:
Exult, O shores, and ring, O bells!
But I with mournful tread,
Walk the deck my Captain lies,
Fallen cold and dead."
Walt Whitman
Aus „Grashalme

Und hier eine - mögliche - (eine bessere habe ich nicht) Übersetzung:

Walt Whitman (1819-1892)
O Käpt'n, mein Käpt'n

O Käpt'n ! Mein Käpt'n!
O Käpt'n ! mein Käpt'n ! Die schwere Fahrt ist aus,
Das Schiff hat jedem Sturm getrotzt, nun kehren wir stolz nach Haus!
Der Hafen grüßt mit Glockenschall und tausend Freudenschrein,
Vor aller Augen rauschen wir auf sicherem Kiel herein;

Aber Herz, ach Herz !
Ach Tropfen blutig rot,
Wo auf dem Deck mein Käpt'n liegt,
Gefallen, kalt und tot.

O Käpt'n ! mein Käpt'n ! Steh auf und hör den Schall,
Steh auf - dir gilt der Flaggenschuß, dir gilt das Jauchzen all,
Die Sträuße dir, die Kränze dir, und weit entlang am Strand
Das Menschenmeer, Gesichtermeer, dir freudig zugewandt.

Hier, Käpt'n ! liebster Vater !
Hier ist mein Arm als Halt !
Es ist nur Traum, dass du hier liegst,
Gefallen, tot und kalt.

Mein Käpt'n gibt nicht Antwort, seine Lippen sind bleich und still,
Mein Vater fühlt nicht meinen Arm, hat nicht mehr Kraft noch Willen,
Das Schiff liegt heil vor Anker nun, die Reise ist nun aus,
Von schwerer Fahrt das Siegerschiff kam im Triumph nach Haus.

Jauchzt, ihr Gestade ! Glocken dröhnt !
Ich aber knie in Not,
Wo auf dem Deck mein Käpt'n liegt,
Gefallen, kalt und tot.

Großartig in dem Film übrigens Robin Williams.

Zum Schluss jetzt noch ein Gebäude, das ich besonders liebe:
Es ist das "Chrysler-Gebäude" in N.Y., das ich für ein Hochhaus ausserordentlich fantasievoll finde.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Chrysler_Building


 BarbaraH antwortete am 27.09.05 (15:13):

Mir haben einige Werke von John Steinbeck viel gegeben, in denen er von der Ausbeutung Hilfloser und dem Zynismus Kapitalstarker erzählt und sich dabei mit Klassenkampf und Rassismus auseinandersetzt. Insofern sind seine Werke gerade heute wieder hochaktuell. Ganz besonders denke ich dabei an seinen Roman 'Früchte des Zorns', aber auch an 'Die Straße der Ölsardinen' oder 'Jenseits von Eden', die ja auch verfilmt wurden.

Kritik erntete er später wegen seines Patriotismus und als Befürworter des Vietnam-Krieges. Letzteres führte zu einem Zerwürfnis mit seinem Sohn, der als Kriegsberichterstatter in Vietnam zum überzeugten Pazifisten geworden war.

Die Verleihung des Nobelpreises für Literatur im Jahre 1962 an ihn wurde daher von vielen scharf kritisiert.


Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Steinbeck


 Enigma antwortete am 27.09.05 (18:15):

Ja, John Steinbeck und seine "Straße der Ölsardinen". Das Buch habe ich auch vor längeren Jahren gelesen und Jahre später die Überbleibsel der Ölsardinenfabriken bei Monterey sehen können.

Und der Film "Jenseits von Eden" gehört für mich mit zu den besten, die Kazan uns gegeben hat. Ich habe ihn mindestens drei- bis viermal gesehen. :-)

Das erinnert mich jetzt an den Mann mit den ungeklärten Identitäten, B. Traven (alias Ret Marut, alias...,alias), der seine Werke auf deutsch schrieb, aber behauptete, in Amerika geboren worden zu sein, der später in Mexiko lebte, schrieb, heiratete und auch starb.
In seinem "Totenschiff" erzählt er ja offenbar eine seinem eigenen Leben ähnliche Odyssee von einem bzw. mehreren Männern ohne Papiere, also ohne offizielle Identität, denen aus dieser Situation heraus nur noch übrig blieb, auf "Totenschiffen" anzuheuern.
Vielleicht habe ich mich ja an Traven erinnert, weil alles, was ich von ihm gelesen habe, auch absolut sozialkritisch war.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/B._Traven


 angelottchen antwortete am 27.09.05 (20:34):

@Enigma: ichhabe erst kürzlich mal wieder in ein B.Traven Buch geschaut und war entsetzt über den schecklichen Stil den er hatte ...gruselig :-)) Ich hatte mir in der DDR mal alle seine Bücher gekauft.

Aber wieder zum Thema - Filme, ja... was Du da nennst, liegt ganz auf meiner welle. "The Purple Rose of Kairo" von Woody Allen ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme.

Jacqueline Kennedy war wirklich eine Ausnahmeerscheinung - klug, gebildet, schön und mit so viel Geschmack und Stil. Zu der Zeit wirklich noch eine grosse Seltenheit in den USA.

Henry Miller und Norman Mailer sind zwei der grossartigsten Autoren, die ich kenne und immer wieder gerne lese.

Was ich auch sehr schätze sind einige TV-Serien. Da zeigt sich so mit am deutlichsten, wo es in den Deutschen Medien hapert. Hier arbeitet man bei "Daily Soaps" mit kleinen Möchtegernschauspielern oder totalen Laien - dort mit absoluten Profis und wenn man Serien wie "Reich und schön" verfolgt, dann hat man den Eindruck, dass die selben Schauspieler, die seit tausenden von Folgen dabei sind, immer noch Spass am Deh haben und das sie selbst Vollprofis sind und die Serie von Vollprofis mit viel Aufwand produziert werden. Lassen wir die banalen Handlungen mal draussen vor - aber Lindenstrasse ist dagegen geradezu erbärmlich :-)

Ich bin ja nun auch mehr als ein Jahr quer durch die USA gereist und habe viele Städte, Landschaften und Naturparks, Monumente und Museen gesehen und war immer wieder fasziniert. Besonders das Hyatt Hotel in San Francisco, von innen wie eine Pyramide, in der die Etagen und ihre Gallerien nach oben spitz zulaufen und dessen Halle eine phantastische Atmosphäre und Akustik hat - oder der Dom von San Francisco: eine der schönsten Kirchenbauten der USA.

Aber auch ohne einige kullinarischen Genüsse aus den USA wäre die Welt ärmer - Blue Chese- und 1000 Island Dressing, tolle Käsedipps, Tabasco aus Louisiana (ob die Insel samt Fabrik und Park wohl nach Rita noch steht?). Beef Jerky, Hickory Gewürze, A1 Gewürzsaucen, Kelloggs Corn Flakes, Marshmallow Creme, Erdnussbutter,Pancake Sirup, Hershey´s Schokoladenprodukte,Pop Corn, Clam Showder, Jack Daniels, Coca Cola und Budweiser Bier :-)) Ich hör erst mal auf und amch mir Abendessen.


 Enigma antwortete am 28.09.05 (09:28):

hallo angelottchen,

vielen Dank für deine Eindrücke.
Henry Miller und Norman Mailer sind mir natürlich auch nicht unbekannt.
Amerikanische Serien habe ich seit langem nicht mehr gesehen.
Vor Jahr und Tag habe ich mal "Hotel" gesehen. Schauplatz der Handlung war meines Wissens da auch ein Hotel in San Francisco (war es das Fairmont-Hotel?).
Aber apropos San Francisco: Ich liebe viele Brücken und natürlich auch die "Golden Gate". Die hatte es mir wirklich angetan.
Hier mal dazu ein Link zu einer wohl privaten Homepage, weil da so schöne Fotos zu finden sind.
https://www.bernd-nebel.de/bruecken/3_bedeutend/goldengate/goldengate.html

Bei meiner Leidenschaft für Film wollte ich aber heute noch auf zwei großartige Schauspieler und auch Regisseure hinweisen, die mir sowohl von ihrem bisherigen Lebenswerk als auch von ihrem tatsächlichen Leben (jedenfalls von den Details, die man erfahren kann) sehr gefallen.
Es ist einmal Paul Newman.
Das müssen erstmal andere nachmachen: Die großartigen Filme, die er mitgestaltet hat und auch das offensichtlich fast skandalfreie Leben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Leonard_Newman
Und der andere ist Robert Redford.
Auch er hat es m.E. gut verstanden, sich dem Rummel zu entziehen und sich ein Privatleben zu bewahren.
Ausserdem engagiert er sich seit Jahren ja auch für die Förderung junger Talente.
Beide haben ja auch gemeinsame Filme gemacht, u.a. "Der Clou".
Und vor einiger Zeit habe ich eine Meldung gelesen, dass sie noch einen gemeinsamen Film planen.
Der inzwischen 80-jährige Paul Newman will sich vom Filmgeschäft zurückziehen, plant aber offenbar noch einen gemeinsamen Film mit Redford.
Na, wenn das keine interessanten "Senioren" mit einem anscheinend erfüllten Leben sind?
Und es zeigt uns doch auch, dass man auch im Alter durchaus noch attraktiv und lebendig sein kann (das gilt natürlich auch für eine Menge Frauen).
:-)

Internet-Tipp: https://www.moviegod.de/kino/meldung/5790/


 Enigma antwortete am 28.09.05 (09:34):

...jetzt hatte ich aber den Link zu Robert Redford vergessen.
- she URL! -

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Redford


 angelottchen antwortete am 28.09.05 (10:45):

oohja, und dann würde ich in die Reihe von Robert Redford und Paus Newman auch noch Clint Eastwood einreihen - der war doch auch einige Zeit Bürgermeister von Carmel.

Ja, San Francisco ist eine wunderschöne Stadt und müsste ich in den USA leben - dann am liebsten dort oder in Sausalito auf einem Hausboot. Übrigens Sausolito: 1980 starb die grosse alte Dame von Sausaltio, Sally Stanford. Zu der Zeit war ich von meiner Firma gerade in San Francisco stationiert und betreute dort unsere Gäste, begleitete die Touren, machte Stadtführungen usw. So erfuhr ich durch den Tod von Mrs Stanford über ihr illustres Leben und die steile Karriere, die sie gemacht hat - die Zeitungen waren voll von Geschichten über sie, denn sie war Sausalitos erster weiblicher Bürgermeister. Aber nicht nur das - sie hatte zuvor ein Bordell und ihre Wahl war somit eine Sensation. Die schönste Geschichte, die ich über sie lasm war diese: Nch der Wahl fragte ein sehr konservativer Reporter sie etwas zynisch, ob sie denn keine Angst hätte, nun mit all den hohen Tieren aus der Politik umgehen zu müssen - darauf sie: Oh, das ist kein Problem, viele der Herren kenne ichaus meinem früheren Geschäft! ... genial:-)
Ihr Leben wurde auch verfilmt - ich weiss nur den Titel nicht gleich. Aber witziger Weise kam ich über den Film zu den Versen von Omar Khayyam, aber das ist eine andere Geschichte :-)

https://www.thetigerisdead.com/sallystanford.html

Internet-Tipp: https://www.thetigerisdead.com/sallystanford.html


 Enigma antwortete am 28.09.05 (17:32):

Das ist ja eine ganz köstliche Geschichte, angelottchen.
Da gab es doch auch mal eine Art von Parallelfall, eine Abgeordnete im italienischen Parlament, die vorher "im ältesten Gewerbe der Welt" tätig gewesen war.
Vielleicht waren ihr auch schon einige ihrer neuen Abgeordeten-Kollegen aus ihrer vorherigen Tätigkeit bekannt.
:-))

Aber ich wollte nur noch kurz ein Gegenstück, was das Alter und die Attraktivität angeht, zu dem DUO Newman/Redford erwähnen.
Es geht um Carole King, eine Songschreiberin, Sängerin und Pianistin, die nach 10-jähriger Enthaltsamkeit im Showgeschäft 2004 im Alter von 62 Jahren wieder auf Tournee ging, die sogar vom TV übertragen wurde.
Und siehe da, sie hatte nichts von ihrer Anziehungskraft verloren.
Das fiel mir wieder ein, nachdem ich heute morgen einen Song von ihr und Cat Stevens (später: Yusuf Islam) gehört hatte.
Und ich höre und sehe sie auch immer noch gerne.
Na, wenn das nicht in ein Seniorenforum gehört...:-))).
Hier kann man etwas lesen und die Musik, wenn man will, bei Amazon probehören.
Hoffentlich klappt das aber mit dem langen Link.

https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B0009YGWEA/qid=1127912076/sr=1-1/ref=sr_1_11_1/028-5453769-1853345

Internet-Tipp: https://www.laut.de/wortlaut/artists/k/king_carole/biographie/index.htm


 angelottchen antwortete am 28.09.05 (19:21):

wie sehr sich unser Musikgeschmack und so manch anderes doch gleichen, Enigma :-) Danke für das erinnern an Carole King.

Mir fiel noch der Fil zu Sally Stanford ein: "Lady of the House" - lief schon einige Male im deutschen TV und ist immer wieder sehenswert. Die Dame des Hauses
Lady of the House
Filmbiografie, USA 1978, Regie: Ralph Nelson und Vincent Sherman, Buch: Ron Koslow, Kamera: Robert L. Morrison, Musik: Fred Karlin, Produzent: William Kayden. Mit: Dyan Cannon, Armand Assante, Zohra Lampert, Susan Tyrrell, Colleen Camp, Kim Hamilton, Jesse Dizon.
===
später mehr - hier regnet es wie aus eimern und ich muss erstmal meine empfindlichen Pflanzen retten :-)


 Enigma antwortete am 29.09.05 (11:18):

"Die Dame des Hauses" werde ich mir merken und ansehen, wenn er nochmal im FS laufen sollte.
Das ist bestimmt ein interessanter Film.

Einen Amerikaner haben wir öfter schon in diesem Forum erwähnt, nämlich Mark Twain.
In früher Jugend haben mir "Tom Sawyers und Huckleberry Finn viel Freude bereitet und später insbesondere ein Buch. Es heißt in der Übersetzung: "Ein Yankee aus Connecticut an König Artus Hof".
Hier beschreibt er in einer Zeitschleife, wie ein Yankee zurückversetzt wird an den Hof von König Artus und wie seine Kenntnisse aus der Zukunft ihn zum Berater des Königs werden lassen.
Das ist wirklich witzig und satirisch geschrieben.
Unter dem folgenden Link kann man etwas mehr über das Buch erfahren:
https://www.buchkritik.at/kritik.asp?IDX=2682

Nach diesem Buch ist übrigens auch ein Musical entstanden namens "Camelot".
Es lief in den Sechzigern am Broadway und ist wohl das einzige Musical, in dem Richard Burton gesungen hat, und zwar wunderbar. Er hatte also nicht nur eine tolle Sprechstimme. Es gab natürlich auch Aufführungen mit anderen Künstlern, aber die mit Burton gefällt mir besonders gut.

Und kürzlich habe ich gelesen, dass Jackie Kennedy nach dem Tode ihres Mannes in einem Nachruf Camelot in einen Bezug zu John F. Kennedy gesetzt haben soll.
Da die Legende von Camelot die Ritter der Tafelrunde als die tapfersten und gebildetsten Ritter des Landes beschreibt, wurde das so gedeutet, dass mit der Erwähnung dieses Mythos durch Jackie der Ruhm auf das Weiße Haus und auf den verstorbenen Präsidenten übertragen werden sollte.

Zum Schluss nun noch ein Zitat von Twain zur deutschen Sprache:
"I don't believe there is anything in the whole earth that you can't learn in Berlin except the German language."
(Mark Twain nach seinem Aufenthalt in Berlin im Winter 1891/92)
Deutsche Übersetzung:
"Ich glaube nicht, dass es irgendetwas auf der ganzen Welt gibt, was man in Berlin nicht lernen könnte - außer der deutschen Sprache".

Internet-Tipp: https://www.dieterwunderlich.de/Mark_Twain.htm


 angelottchen antwortete am 06.10.05 (12:29):

es ist schon erstaunlich, wier aus dem einerseits so erzkonservativem um puritanischem Amerika so viele schillernde Figuren herausragen - aber wahrscheinlich ist gerade dieser gesellschaftliche Druck der Grund dafür - Diamanten entstehen ja auch nur duch hochen Druck und Reibung von aussen :-)

Erwähnen möchte ich hier auch noch Djuna Barnes - eine erstaunliche Frau, auf die ich vor Jahren durch ihren "Ladies Almanach" aufmerksam wurde. In dem nimmt sie den erlauchten lesbischen Kreis der in Paris lebenden Ladies wie Gertrud Stein usw herrlich auf die Schippe und als bekennende bisexuelle Suchende auch sich selbst - aber auch sie, die so frontal gegen den wind lebte, war ein sehr fragiler Mensch und ihre letzten jahre waren wohl eher Melancholie und Einsamkeit. Die Rezensionen zu ihrem Briefband "Im Dunklen gehen" - Briefwechsel mit Emily Coleman - sind da sehreindeutig.
https://www.perlentaucher.de/buch/10581.html

Internet-Tipp: https://www.servus.at/hillinger/1997/497/djuna/djuna.html


 Enigma antwortete am 08.10.05 (09:54):

Djuna Barnes kenne ich nur dem Namen nach.
Aber der Link macht ja wirklich Lust auf mehr Lesen zu diesem Thema.
Danke.

Heute möchte ich auf zwei amerikanische Künstler zu sprechen kommen, die - beide auf ihre Art - die amerikanische Gesellschaft sehr kritisch unter die Lupe nehmen/genommen haben.
Ich erinnere mich noch gut, dass ich Anfang der siebziger Jahre J.D. Salinger und seinen "Fänger im Roggen" verschlungen habe.
Eine Symbolfigur damals für die aufbegehrende amerikanische Jugend.
https://www.ottosell.de/jds/jdsworks.htm#faenger
https://www.dieterwunderlich.de/Salinger_roggen.htm


Der zweite Künstler ist Tom Waits, der wohl sehr polarisiert. Ich gehöre zu denen, die ihn mögen,
die seine eigenartige Stimme, seine manchmal sentimentalen, aber auch sehr kritischen Texte, seine manchmal eigenartigen Instrumente, genießen können.
Ich weiß nicht, wie bekannt er ist bei uns in Deutschland, mit Ausnahme seiner Fan-Gemeinde.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Waits


 Enigma antwortete am 08.10.05 (10:15):

Und hier kann man sich einige Hörproben von Tom Waits runterladen: - she. URL! -

Internet-Tipp: https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00005YWP0/ref=pd_rhf_p_1/028-5453769-1853345


 angelottchen antwortete am 08.10.05 (19:39):

..das wirft mich um Jahre zurück..."Fänger im Roggen"... schmeiss aber bitte ganz schnell die trutschige Übersetzung von Böll weg und lies lieber das Original - oder die neue Übersetzung von 2003 :-)
Dazu der neue Klappentext:
"Holden Caulfield ist eine Kultfigur der amerikanischen Literatur. Er ist sechzehn Jahre alt und irrt durch New York, traurig, krank, verwirrt. Generationen von Lesern haben sich in ihm wiedererkannt, in seinen Träumen und Hoffnungen, in seinen Ängsten und Schwierigkeiten, erwachsen zu werden. Nun spricht er mit einer neuen deutschen Stimme – frech und witzig, traurig und provozierend, ehrlich.
1954 erschien im Züricher Diana Verlag der von Irene Mühlon übersetzte Roman »Der Mann im Roggen« von J. D. Salinger. Ein Schweizer Kritiker entdeckte, dass der Text verfälscht war; »unanständige« Stellen waren getilgt, Flüche verkürzt, durch Auslassungspünktchen ersetzt oder weggelassen. Man befand sich in den 50er Jahren ... Der Diana Verlag verlor die Rechte, die Kiepenheuer & Witsch 1960 erwarb. Heinrich Böll überarbeitete und ergänzte die Schweizer Übersetzung. Unter dem Titel »Der Fänger im Roggen«, der sich auf ein Gedicht von Robert Burns bezieht, erschien 1962 die deutsche Ausgabe. Es begann der unglaubliche Erfolg dieses Romans – 60.000 Exemplare im Hardcover und im KiWi-Paperback, weit über 1 Million im Taschenbuch bei Rowohlt.
Die Übersetzung Eike Schönfelds zeigt die stilistischen Qualitäten des Romans in neuem Glanz, die raffinierte Sprache, die Kaskaden der Flüche, hinter denen Holden seine Verletzlichkeit verbirgt. Es ist, als lese man ein neues Buch – geschrieben für junge Leser von heute."

und Tom Waits !!! wir müssen doch irgendwo die selben Geschmacksgene haben :-)

Noch eine grosse alte Dame amerikas, die ich sehr schätze - als Mensch und als Künstlerin - ist Georgia O´Keefe - Poster ihrer Motive hängen seit Jahren in meiner wohnung - hier ist eine sehr schöne Fan-Seite

Internet-Tipp: https://ellensplace.net/okeeffe1.html


 Enigma antwortete am 09.10.05 (09:09):

... ja, habe ich auch gelesen, dass "Der Fänger" neu übersetzt ist. Aber ich war auch mit der Bearbeitung durch Böll zufrieden, wenngleich sie ja etwas "bieder" sein soll.
Und dennoch kommt sie auch im Vergleich mit der neuen Übersetzung von Eike Schönfeld nicht immer schlecht weg.
Sicher wäre es interessant, die neue Fassung auch mal zu lesen...
https://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/165859/

Die Werke von Georgia O`Keeffe würde ich zu gerne mal im Original sehen. Das ist mir bisher nicht gelungen. Danke für den schönen Link. Bisher habe ich sie oft virtuell gesucht und gefunden, obwohl ich denke, dass diese Farben und Motive (Blumen, Wüsten- und Wolkenlandschaften) im Original, wie fast immer, unvergleichlich faszinierender als sich in den Kopien zeigt, sein müssen.

Jetzt noch etwas zu einem Schauspieler, den ich sehr schätze.
Es ist John Hurt, den ich - glaube ich - zum erstenmal in "Gottes verlassene Kinder" sah, eigentlich einer Liebesgeschichte zwischen einer jungen taubstummen Frau (faszinierend gespielt von Marlee Matlin, die auch für diese Leistung den Oscar erhielt) und ihrem Lehrer, der sich durch neue Methoden an einer konservativen Gehörlosenschule nicht gerade beliebt machte.
Matlin war auch wohl einige Zeit die Lebenspartnerin von Hurt
In gewisser Weise ist m.E. der Film ein Vorläufer zu Charlotte Links "Jenseits der Stille".
https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00004RNKV/ref=br_lf_v_16/028-5453769-1853345

Übrigens werden einige Filme mit ihm demnächst im TV gezeigt, sogar jetzt in Kürze im Oktober.
Auch diesen Link gebe ich mal für Interessierte in der URL ein. Mich interessiert besonders Szabós "Sunshine - Ein Hauch von Sonnenschein", der am 10. Oktober 2005 in der ARD gezeigt wird. Und ich möchte mal überprüfen, ob ich Hurt immer noch so faszinierend finde, jetzt, wo er einige Jährchen älter ist... :-)).

Aber nun nochmal ein Test im Hinblick auf unsere "gemeinsamen Gene" im Hinblick auf Musik, angelottchen:
Wenn ich das richtig sehe, bist Du nicht nur an Klassik, sondern auch an anderen Genres interessiert, wie ich auch (ich bin ja nicht gezwungen, mich für eines zu entscheiden..).
Also: What about Frank Zappa, Jimi Hendrix und - vor allem - Janis Joplin.
Besonders Joplin höre ich immer wieder, zuletzt noch heute.
Und bedaure es zutiefst, dass sie so jung nach ihrem "Goldenen Schuss" gestorben ist.
Aber kann man "Me and Bobby McGee” ohne Drogen überhaupt so singen?
Na, da bin ich gespannt auf die "Gene". Aber meines Wissens hatten wir doch keine gemeinsamen Vorfahren... *lach*

Internet-Tipp: https://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=william_hurt


 angelottchen antwortete am 09.10.05 (10:22):

Hallo Enigma - jaja.. die Gemeinsamen Gene :-)) Sehr zum Ärgernis meines Vaters habe ich all mein Geld für LPs von Zappa, Hendrix, Johnny Winter, Velvet Underground, Jeff Beck, The Cream, Janis Joplin, John Mayall, Yardbirds, Eric Clapton, Julie Driscoll, aber auch Tamla Motown oder Isaac Hayes ausgegeben :-)

Hendrix - einfach genial! Er war sicher der innovativste Blues & Rockmusiker aller Zeiten, an dem sich Rockmusiker noch heute orientieren - mir fallen da so spontan "Purple Haze" und "The Wind cries Marie" ein ..

Und Frank Zappa merkt man einfach an, dass er eigentlich von der klassichen Musik kam und ich finde ihn einfach genial - und so herrlich unamerikanisch :-) Meist gehört ist bei mir sein album "Mothers of Invention" (war sogar glaube ich das erste Album in D) und die LP "Sheik Yerbouti" - da ist auch der legendäre Bobby Brown drauf :-)

Janis Joplin hätte ohne Drogen mit Sicherheit nicht die sein können, die sie war - in Anlehnung an ihr Leben gibt es einen Film - !"The Rose" - mit der wunderbaren Bette Midler - falls Du das Album nicht kennst, hör mal rein, unten ist der Link.

Bette Midler liebe ich auch sehr - sowohl als Schauspielerin als auch als Sängerin. Wenn sie "From a distance" singt oder "Wind beneath my wings" könnt ich heulen ..hach, das tut auch mal gut :-)

Unbedingt erwähnen will ich aber auch noch Lou Reed ... "walk on the wild side" ist nur einer seiner hier bekannt gewordenen Hits ... ein herrlich abgedrehter Typ, der immer nur sein Ding gemacht hat (u.a. mit Andy Warhol die Blue Velvet Geschichte) was für eine irre Truppe ... na und durch Lou Reed haben denn auch anständige Mädels in europa endlich mal Slang gelernt :.-)) Später arbeitete Reed auch mit David Bowie zusammen und auch den will ich hier nicht vergessen.

Als ich 1979 für fast 1 Jahr nach New York versetzt wurde, ging mein 2. Alleinausflug (der erste ging nach Coney Island :-)) zum legendären Chelsea Hotel in Manhatten!
Mark Twain und Thomas Wolfe residierten dort schon, Arthur Millr hat 6 JAhre dort gewohnt, Jimi Hendrix, Patty Smith, Janis Joplin, David Bowie...Drogenparies ... Drugs, Sex, Rock´n Roll.. 1979 war der Kasten noch so richtig schön schmierig - da standen in der Halle noch abgewetzte Sofas mit Brandflecken, in die man sich ehrfürchtig fallen liess, die Wände waren rauchgeschwärzt, die Zimmer eher im unteren Niveau ... eine herrliche boheme Bruchbude mit vielen Künstlern als Dauermietern - inzwischen hat man es radikal renoviert und nur die Biler an der Wand sind noch Zeugen der Zeit on the wild side :-)

https://www.leonardcohenfiles.com/chelsea.html

Achja, Bette Midler und Schauspieler ... ich liebe Dani De Vito und auch Bob Hoskins - das sind wenigstens noch Typen. Mit den ganzen glatt polierten Bübchen und silikonbelippten und betitteten Mädels des neuen Hollywoods kann ich nichts anfangen ...

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/LWSWIdTZu


 Enigma antwortete am 10.10.05 (08:59):

...ja, auch Lou Reed ist natürlich in meinem Repertoire und noch viele, viele andere (Leonard Cohen auch übrigens).
Und Bette Midler - köstlich. Allein, wenn ich mich an den Film “Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone... (hieß der genau so?) erinnere.
Für mich ist sie eigentlich immer gut.
Das interessante Hotel “Chelsea” ist mir nicht bekannt. Schade! Nach der Beschreibung kann ich mir die Atmosphäre (wie sie war) in etwa vorstellen, etwas schäbig-heruntergekommen, aber voller Erinnerungen und Stimmung. .Und sowas wird dann - wie so oft - saniert und auf "komfortabel-neu"-getrimmt wieder aufgebaut...

Noch kurz ein Hinweis auf eine FS-Sendung, die diesmal die Liebhaber der klassischen Musik interessieren könnte:
Sonntag, 16.10.2005, 19.00 Uhr auf ARTE
Joshua Bell interpretiert Bernstein
Klassische Musik, USA / Kanada 2001. 45 Min.

Kurzbeschreibung: (entnommen dem Arte-Programm)
"Anlässlich des 15. Todestages von Leonard Bernstein zeigt ARTE ein gefeiertes Konzert aus dem Jahr 2001. In Begleitung des New York Philharmonic Orchestras unter der Leitung von William Eddins spielte Joshua Bell im Central Park vor 100.000 Zuschauern Violin-Transkriptionen legendärer Bernstein-Stücke wie ''West Side Story (Suite)'', ''New York, New York'' und ''Lonely Town''."

Und dann wollte ich noch einen Film erwähnen, den ich immer noch in Erinnerung habe, obwohl es schon einige Jahre her ist, dass ich ihn gesehen habe.
Er heißt “Der einzige Zeuge”, spielt im Milieu der “Amish” (das Milieu alleine fand ich schon unglaublich stark wiedergegeben) und ist für mich mit einer der besten Rollen von Harrison Ford verbunden.
Hervorragend aber auch Kelly McGillis und nicht zuletzt der Darsteller des Jungen.
Dazu auch mal ein Link:
www.chartland.de/produktdetail.aspx?fanartikel=B00004XN7R&cat=DVD&name=Der%20einzige%20Zeuge&artists

Im übrigen berührten wir während einer Rundreise auch Pennsylvania , und es kamen trotz der Zurückgezogenheit der Amish junge Frauen in unseren Bus, um einiges zu verkaufen, z.B. Kochrezepte u.ä. Aber von irgendwas müssen sie eben auch leben....
Angelottchen wird wohl wissen, ob das so üblich ist.


 angelottchen antwortete am 10.10.05 (10:28):

Ja es ist ein Jammer, was aus so manchen stimmungsvollen einrichtungen gemacht wurde :-( Heute wirkt die Lobby des Chelseas wie jene berühmte Mischung aus buntem Neon, sterilen Böden, kalten Möbeln und diesem Charme aus Art-Deco-Puff und Zahnarztpraxis .. ich war auch baff, mein gutes altes stinkendes Paramount Hotel in der 46. Str/at Eighth Avenue nnach 20 Jahren wieder zu besuchen .. 1979 war es ein elender heruntergekommener Kasten, in dem vor allem alleinstehende Senioren von der Welfare untergebracht waren. Zu dritt und zu viert auf einem Zimmer...überall der Geruch von Terpentin und Desinfektionsmittel... aber eine schöne Freitreppe von der Lobby in die "Belle Etaage" .. ich hatte dort ein Dauerdomizil für die ersten 3 Monate und erst nachdem Mäuse mir im 7. Stock meine teuren Lederkoffer angekaut hatten, war meine Firma gnädig und liess mich umziehen :-) Heute ist der Kasten nicht wiederzuerkennen und ich frage mich, wohin man die armen Rentner heute wohl stopft ..hier ein Link zum heutigen Hotel.wow.
https://www.paramount-hotel.net411.com/index.html

Ja, den Film mit Harrison Ford kenne ich nur zu gut - ich habe ihn einige Male gesehen, schon weil mein verstorbener langjähriger Lieblingsmensch eine grosse Ähnlichkeit mit ihm hatte..) Die Amish sind verdammt geschäftstüchtig und durchaus reich - ihnen gehört immer noch das meiste Land in Pennsylvania und in Teilen Canadas rund um die Niagarafälle und sie verstehen es, ihr Zeug zusammenzuhalten. Irgendwie haben sie so ein bissschen was von Dagobert Duck - viel verdienen, teuer verkaufen, nichts ausgeben :-)) Aber die Besuchsfarmen oder Touristenfarmen und alles, was es dort gibt, sind einfach zu schön, als das jemand dort nichts kaufen würde ... ich habe mir damals auch einen sündhaft teuren Quilt dort gekauft.. und dann das herrlich Essen... "Plain and Fancy" und "Good and Plenty" oder wie die Läden alle hiessen :-) "Shoe Fly Pie" - ein Schichtkuchen, ist mir noch gut in Erinnerung - genau wie so manche schlüpfrigen Ortsnamen: Blue Balls, Bird-in-Hand, Intercourse und Heaven...herrlich :-))
Ich habe mal 3 Amish Frauen auf einem Flug von Toronto nach Washington erlebt und war sehr erstaunt, dass sie in der 1.Klasse flogen .. eine hatte einen unauffälligen Aktenkoffer mit Handschelle am Handgelenk .. der Purser flüsterte mir irgendwann mal zu, dass das so aussergewöhnlich nicht sei, es handele sich um eine Braut mit Mutter und Schwiegermutter und durch die Heirat in eine andere Region war nun eine grössere Transaktion an Mitgift bzw Tausch notwendig. Das Verkaufen von Kochrezepten scheint sich zu rentieren :-) Vielleicht sollte ich das in der Heide auch mal anfangen?

Da ich ja nun exzessive Hotellebende war, sind einige Hotels mir noch besonders gut in Erinnerung - eben weil sie nicht so stereotyp waren und sind wie die allermeisten anderen.

Zum einen ist da das "Madonna Inn" in San Juan Obispo in der Nähe von L.A. (und fast in Sichweite zu der prachtvollen "Falcon Crest" Villa :-) ) Es ist mit Recht wohl das kitschigste Hotel der Welt - die Besitzer haben keine Kosten un d Mühen gescheut, die unglaublichsten und teuersten Sachen aus aller Welt zusammenzutragen und in ihrem Hotel zu verwursten - jedes Zimmer ist anders - es gibt Motto- un d Farbenzimmer... lass dich mal virtuell berauschen :-)

https://www.madonnainn.com/

Und hier noch ein Link zu dem für mich wirklich einmalig schönem Hyatt Regency in San Francisco - es ist wirklich sehenswert, auch wenn man bei einem Besuch der Stadt einfach nur mal durch die Halle geht ...

https://www.sanfranciscohyattregency.com/

Aber am schönsten ist Amerika immer noch dort, wo es sich vor sich selbst schützt (der Spruch stammt von einem alten Brieffreund meiner Mutter, ein Mormone aus Salt Lake, mit dem sie sich bestimmt 30 Jahre schrieb).


 Enigma antwortete am 13.10.05 (08:06):

angelottchen, jetzt hast Du mich dazu gebracht, in den alten Reiseunterlagen (die bereits in einem Schrank im Keller lagerten) wieder herumzustöbern.
Die Westküste haben wir 1993 bereist. Und ich wollte nun unbedingt wissen, ob wir das Hyatt Regency zumindest auch etwas von innen gesehen haben. Aber ich erinnere mich nicht, und auch aus den Unterlagen geht es leider nicht hervor.
Aber immerhin haben wir uns in San Francisco ein Abendbuffet
im "Fairmont" gegönnt (nach dem Motto: Wer weiß, wann wir wieder dahin kommen...).
Das "Madonna Inn" erinnert mich an eine der "Monster-Bauten" in Las Vegas. Die sind ja auch an Kitsch kaum zu überbieten.
:-))

Übrigens: Den Szabó-Film "Sunshine - Ein Hauch von Sonnenschein" fand ich ganz toll. Hurt in einer Nebenrolle war sehr überzeugend, aber auch Ralph Fiennes, der drei Männerfiguren der Familie in Folge darstellte.
Sehr gut kam in dem Film raus, dass gleichzeitig die "Befreier" immer auch die neuen Unterdrücker waren.


 angelottchen antwortete am 13.10.05 (21:20):

Hallo Enigma,
heute komme ich erst spät zum Beantworten - ja das schöne Fairmont auf dem Nobhill kenne ich auch noch - bei unseren Touren "San Francisco by Night" bin ich dort immer zum Abschluss mit den Gästen zum "Nightcap" - dem letzten Drink vor dem Ins-Bett-gehen - gewesen. Abendessen haben wir mit den Gruppen, die zum Glück immer sehr klein waren - so max. 14-16 Personen - in einem Lokal, das sich "Victoria Station" nannte und zu einer landesweiten Steakhousekette gehört, ich glaube, inzwischen gibt es die sogar in Australien :-) Da in S.F. war das witzig gemacht - in einem grossen ausgedienten Pullman-Eisenbahnwagen, an dem dann noch ein bisschen Bungalow herumgebaut war. Die Salatbuffets...einmalig .. aber noch lieber bin ich chinesisch essen gegangen dort - und ich habe mir von befreundeten Chinesen sagen lassen, dass die Chinarestaurants in S.F. doch annähernd die authentischste Chinaküche bzw Szetsuanküche hätte (aber Hunde wurden nich serviert;-)

Ja.. die Monsterkästen in Las Vegas waren schon die wucht :-) seit dm diese gigantishe Pyramide dort steht, war ich aber nicht wieder dort - in den 80ern kannte ich so ziemlich alle Häuser am Strip und wusste Zahlen und Fakten un d Kuriositäten - und auch, wie viele KW dort jede Nacht verpulvert werden :-) Von allem ist mir aber die Wahnsinnseisdiele im alten MGM Hotel .. Svanson´s icceparlor oder so .. man rühmte sich, 250 verschiedene Eissorten zu haben - ich hab sie leider nie alle probieren können, aber doch einen grossen Teil. Damals kostete eine grosse Kugel 1 Dollar .. inzwischen 4,50 ..arrrghh

Seid Ihr auch in New Mexico und Arizona gewesen? In Fanta Fe hat mir die Adobe-Architektur in der Innenstadt sehr gefallen. Und in Tucson/Arizona, so erinnere ich mich, war ich einmal zu Weihnachten und es war sehr heiss und meine Leute hatten einen riesigen spass, weil ich mit ihnen ausserplanmässig auf der Schlittschuhbahn war, nachdem wir unter unserem Weihnachtsbaum (Sequoya-Kaktus mit e1 Kerze, 1 roten Kugel mit Schleife und ein paar Lamettafäden :-)) gesundgen hatten. Was hat man alles für einen Blödsinn gemacht :-) Abwer dort gibt es ein aussergewöhnlich schönes und interessantes Wüstenmuseum mit Zoo. Und anschliessend ging es dann in die Versteinerten Wälder - wenn Ausserirdische dort einst landen sollten, werden sie unseren Planeten wirklich für unbewohnt halten :-)

Bis morgen ..

PS auf dem Las-Vegas Link gibt es eine interessante kleine "Zeitreise", die 1905 anfängt...sehr interessant

Internet-Tipp: https://www.lasvegas2005.com/


 Enigma antwortete am 14.10.05 (10:50):

hallo angelottchen,
zunächst mal danke für Deinen Link.

New-Mexiko haben wir leider nicht berührt., aber Arizona, Utah und eben Nevada mehr oder weniger kurz.
Wenn mich etwas im amerikanischen Westen total begeistert hat, dann die Natur.
Die finde ich einfach großartig.
Die Saguaro-Kakteen konnten wir auch bewundern, aber ohne “Weihnachten”. :-)
Der Grand Canyon bei Sonnenaufgang war schon ein Erlebnis der besonderen Art.
Aber auch Monument Valley, Bryce Canyon, Zion- und Yosemite-Park sowie Lake Powell sind mir unvergessliche Erinnerungen.
Das kleine Städtchen Sedona auf dem Weg zum Grand-Canyon hat mir auch gut gefallen und so vieles noch, jedenfalls, was die Natur angeht.

Und dann das Kontrastprogramm: der totale Kitsch.
So empfinde ich vieles in Las Vegas.

Ich habe mir mal exemplarisch ein paar Hotels herausgesucht, bei deren Anblick man nur staunen kann.
Die Unsitte der “Nachbildungen” ist ja wohl stark vertreten.
Beispiele:
Das Venetian-Hotel mit Nachbildungen Markusplatz und Dogenpalas etc.
Das Luxor-Hotel - Ägypten “nachempfunden”
Das Hotel New York - New York - Spricht auch für sich *g”
Also, das ist Kitsch pur, jedenfalls für meinen Geschmack.
https://www.ats.de/usa/visit_las_vegas.htm

Ganz zu schweigen von den “Wedding Chapels”.
Also, sollte ich noch mal heiraten, dann nur in der “Princess Chapel”, unbedingt. *lach”

Ja, so hat jedes Land und jeder Kontinent eben seine Schönheiten und auch seinen Kitsch....

Internet-Tipp: https://www.lvweddingchapels.com/index.html


 angelottchen antwortete am 14.10.05 (13:45):

..was für ein Lapsus ..Sequoiakakteen :-)) Saguaro Kaktee sollte es weiter oben natürlich heissen :-) Ich war noch bei den Riesenbäumen aus den Muir Woods ...

Ja die Amis sind wirklich Weltmeister des Plagiats! Wusstest Du, dass ein Plagiat des berühmten Schiller&Goethe Denkmals, dessen Original in Weimar steht (übrigens aus erbeuteten türkischen Kanonen gegossen, haha, aber das wäre ein anderes Thema..), auch in San Francisco und Milwaukee steht? Auch das Johann-Strauus-Denkmal aus dem Wiener Stadtpark steht in S.F. in Kopie, in Las Vegas vor Cäsar´s Palace gibts halb Rom :-)), in Illinois hat man den schiefen Turm von isa nachgebaut und in Nashviille hab ich mich ausnahmsweise mal fotografieren lassen - schau mal selbst, warum :-) (siehe Link)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/GdDNezF3h


 Enigma antwortete am 15.10.05 (08:54):

... ich könnt`mich kringeln, angelottchen.
der Parthenon in Nashville, zu Ehren von Athene. Warum nicht gleich die ganze Akropolis?? *g*
Aber die Kopie ist sicher besser erhalten als das Original, das ja großen Schaden immer noch erleidet wegen des riesigen Verkehrsaufkommens und der Dunstglocke, die ständig die Luft von Athen belasten.
Also, Illinois und Nashville kenne ich überhaupt nicht. Darum waren diese Kopien mir auch nicht bekannt.
Auf die von Dir erwähnten Kopien der Denkmäler in S.F. hatte unsere Reiseleiterin uns damals aufmerksam gemacht.

Aber jetzt - aus gegebenem Anlaß - etwas zu Pinter, der ein spezielles Gedicht zu dem s.Z. bevorstehenden Irakkrieg geschrieben hat.Es zeigt überdeutlich seine Einstellung zu diesem Krieg.
Das findet der geneigte Leser aber in dem Thread von angelottchen zu der diesjährigen Nobelpreisverleihung.
:-)


 angelottchen antwortete am 15.10.05 (13:24):

gelle? Die Amis sind manchmal einfach hinreissend einfach und schlicht :-) Dieser Kasten in Nashville wurde ursprünglich anlässlich der Weltausstellung 1:1 aus Pappmachee konstruiert, dann fanden es aber alle sooo schön, dass man dann eben eine Kopie der Kopie aus dauerhaftem material nachbaute - drinnen ist so etwas wie eine Mehrzweckhalle :-)

Aber mit Denkmälern und Museen können wir noch ein wenig weiter plaudern. Mich hat das Smithonia Institute in Washington sehr beeindruckt, auch das Air & Space Museum, ein paar 100 Meter weiter. Aber in washington selbst, dieser reisbrettkonstruierten Stadt, in dr jeder das Capitol, das Weisse haus und das Lincoln Memorial ansteuert, gefällt mir persönlich architektonisch das Jefferson Memorial am allerbesten, nicht nur, weil "neoklassizistisch" so ein schönes Wort ist :-))
Ich sah es zum ersten Mal als ich im Frühling 79 mit einer Gruppe dort war - eingehüllt von duftenden, blühenden Kirschbäumen, die schönsten, die ich jemals sah - einfach zauberhaft und unvergesslich.

Hier ein kleiner Eindruck davon:
https://www.weatherbook.com/images/4_10_05_web.jpg

Aber auch beim Jefferson Memorial wurden natürlich Anleihen an das antike Europa gemacht und so ähnelt das ganze denn doch sehr stark dem Pantheon in Rom :-) Eine Kuriosität weiss ich noch von meinen Stadtführungen ( ha, ich hab in Washington, san Franzisco, Miami, New Orleans, Los Angeles, Las Vegas, Boston und Philadelphia mal Prüfungen abgelegt, um selbst die "official City Tour" begeliten zu dürfen, denn auch da gibts eine üble Konkurrenzrangelei .. ohne diese Prüfung und Lizenz darf man im Bus nicht mal ein Mikro in die Hand nehmen , wenn kein offizieller Cityguide im Bus ist :-)

Also..die Jeffersonstatue wurde nicht, wie Licoln, aus Metall gegossen sondern aus Gips - es war gerade Krieg (WW2)und da brauchte man das eisen bekannter Massen für andere Zwecke.

Washington hat noch ein paar wunderschöne Denkmäler - ich denke da besonders an das eindruckvolle Einstein - Denkmal, das so ein wenig abseits der Touristentrampelpfade an der Constitution Avenue steht. er sitzt da überlebensgross in Bronze und ich möchte nicht wissen, wie viele 100.000 sich auf seinem schoss schon fotografieren liessen :-)
Hier bekommt man einen Eindruck von seiner Grösse (der, des Monuments..:-) aber richtig erlebt man dieses Monument erst, wenn man so in tiefer nacht oder gaaanz früh am Morgen dort steht - und mit ihm redet .. wenn Du also nocheinmal nach Wahington kommst, stell Dich vor ihn hin und sprich zu ihm (man muss direkt vor dr Statue stehen und ihm beim Sprechen ins Gesicht schauen) - es gibt dann einen tollen echoeffekt und man kann seine eigene Stimme sehr klar im echo hören - und alle andern , die da stehen, natürlich auch :-)

https://people.msoe.edu/~wrate/images/einstein.jpg

solche Spielereien liebe ich :-)

Sehr eindrucksvoll in Wahington auch
"The Awakening" im Potomac Park

https://www.kurun.de/Images/2004/2004_01_washington/The_Awakening_gross.jpg

na und all die phantastischen Museen und Gallerien ..
Washington ist schon eine tolle Stadt.

Hier ein Link mit vielen Sehenswürdigkeiten (wir wollen ja auch den stillen Mitlesern ein wenig Lust machen :-))

Internet-Tipp: https://www.washington.org/naeyc/Attractions.htm


 Enigma antwortete am 16.10.05 (09:08):

Guten Morgen,

ja, in Washington waren wir auch -,zwei Tage -. Da kann man sich vorstellen, was in der Zeit überhaupt zu leisten ist.
Aber solche Pauschalreisen ermöglichen eben nur einen ersten Einstieg. Was man dann unbedingt vertiefen möchte, verlangt nach einer weiteren Reise, leider.
Aber immerhin haben wir auch nach den Sehenswürdigkeiten, die immer angeboten werden, das Thomas Jefferson Memorial sehen können. Ich habe da bei meinen Unterlagen noch einen alten Prospekt vom National Park-Service, der das gleiche Bild mit den schön blühenden Kirschbäumen zeigt.
Der Potomac Park wurde uns auch angeboten, aber das Gespräch mit Einstein bleibt leider einer eventuellen weiteren Reise vorbehalten. *lach*
Gefallen hat mir übrigens auch Georgetown.

Und eine kurze Fahrt nach Arlington wurde auch noch im Programm untergebracht, inclusive "Heldenfriedhof" und Kennedy-Grabstätte.
https://www.arlingtoncemetery.net/

In der kurz bemessenen Zeit war sehr zu meiner Freude allerdings auch ein Besuch der "National Gallery of Art" möglich. Und dieser Besuch hat sich wirklich gelohnt.
Man kann wirklich sehr gut das Museum auch virtuell besuchen. In dem Link von angelottchen ist wohl auch die Adresse, aber ich gebe sie für einen Besuch via Internet nochmal ein:
https://www.nga.gov/

Was ich von den amerikanischen Denkmälern oder Wahrzeichen noch gut in Erinnerung habe, ist "Liberty Bell", die amerikanische Freiheitsglocke in Philadelphia. Sie ist wohl untrennbar mit der amerikanischen Geschichte verbunden.
Ein Besuch im Independence National Historical Park lohnt sich auf jeden Fall....
Einer Einführung des Park-Service habe ich den folgenden Text entnommen:

“...Zwei Ereignisse stechen hervor als entscheidend für die Schaffung der Vereinigten Staaten. Am 4. Juli 1776 tagte der Kontinentale Kongress im Independence Hall (Unabhängigkeitsgebäude) und stimmte ab, eine von Thomas Jefferson verfasste Unabhängigkeitserklärung anzunehmen. Diese Erklärung legte der Welt die Gründe dar, warum die Kolonien frei sein wollten. Sie enthielt die kühnen Verlautbarungen, dass “alle Menschen in Gleichheit erschaffen sind”, und dass jeder ein unbestreitbares Recht auf “Leben, Freiheit und das Streben nach Glück” hat......”
Vielleicht sollten einige Amerikaner, besonders Politiker, sich in der heutigen Zeit noch einmal auf diese Werte rückbesinnen und sie auch anderen Nationen zugestehen.

Auch hier noch ein Link - she. URL! -

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Liberty_Bell


 angelottchen antwortete am 16.10.05 (23:08):

Hallo Enigma - oja, an Georgetown erinnere ich mich gut - schöne Jazzkneipen gab/gibt es da und überhaupt ist die Atmosphäre dort eine so ganz andere wie im Rest der Stadt. Wer noch nie dort war, der könnte denken, dass die meisten leute in Washingtion mit Diplomatenköfferchen rumlaufen und sind sehr erstaunt zu erfahren, dass es die stadt mit dem höchsten Anteil an afroamerikanischer Bevölkerung ist, ich glaube der anteil liegt inzwischen bei 70% und leider ist eben auch das elend entsprechend gross. Aber Touristen sehen das kaum und kommen nicht nach Anacostia oder ähnlichen heruntergekommenen Vierteln. Heute würde ich mich dort nicht mehr hintrauen aber 1980 bin ich zusammen mit meinen Kolleginnen mit unseren Tourbusfahrern dort zum Essen gewesen. Die Fahrer auf den langen Touren, die Miami starteten, waren fast alle Afroamerikaner und die kannten natürlich die besten Lokale für creole Kitchen usw :-)
Arlington hat mich auch sehr beeindruckt - da erübrigt sich jeder Kommentar, wenngleich es schonbezeichnend für den Umgang mit dem Feind ist, was die Amerikaner sich da geleistet haben - denn das Land, azf dem Arlington Cemetery angelegt wurde, war einst die Farm des Konföderiertengenerals Robert Edward Lee und die "Sieger" kassierten sie unberechtigter Weise am ende des Civil Wars ein. erst Jahre später zahlte man seinem Sohn eine lächerliche Entschädigung ..

Wir haben einige Male auch so historische Orte wie zB Williamsburg besucht - für Amis sicher eine grosse bedeutung, ich habe das schicke Willamsburg Hotel am besten in Erinnerung - einst von Rockefeller erbaut, Nobless o Plüsch .. da war ich mit einer VIP-Gruppe unterwegs, sonst wäre es sicher nicht zu dieser edlen Absteige gekommen, die pro Nacht immerhin 300 Dollar kostete. Natürlich ohne Frühstück :-)

Auf dem Speedway von Washington nach Baltomore sah man damals oft PKWs, die 2 aufgeblasene Puppen auf dem Rücksitz sitzen hatten - wieder so eine drollige Umgehung von Vorschriften, denn auf dem Speedway durften nur Fahrzeuge mit mehr als 2 Personen schneller als 50 Miles aber nicht schneller als 80 Miles / H fahren :-) was man alles für einen Quatsch behält nach mehr als 20 Jahren .. ;-)

>>>


 angelottchen antwortete am 16.10.05 (23:09):

<<<

Wenn ich garantiert niemanden von einer Reisegruppe treffen wollte, dann bin ich in denn Washingtoner National Zoo gefahren bzw gegangen, denn meistens wohnten wir am Cleveland Park bzw der Connecticut Ave. "Damals" waren sie die einzigen, die 2 Pandabären hatten und die musste man sich schliesslich einmal ansehen. Aber auch das Primatenhaus dort ist einmalig und ich sehe jetzt noch diesen riesigen Gorillamann, der mir zum ersten Mal das Gefühl gab, nicht er ist das Objekt der menschlichen Beobachtung sondern umgekehrt.. er hatte eine beeindruckend-gelangweilte Art, die Menschen vor seinem Haus zu fixieren :-) Ja und dann haben sie dieses wunderbare riesige Gepardengehege und kümmern sich um diese Spezie ganz besonders. Siehe Link: (Cheetahs)
https://nationalzoo.si.edu/Animals/AfricanSavanna/default.cfm

Hachja und SHOPPEN in den USA ist einfach ein Traum :-) Es ist auch immer noch so, dass man vieles, was es dort gibt, auch heute erst Jahre später hier in Deutschland bekommt. Oder aber viel zu teuer oder nie. Naja aber mit Kaufhäusern hat Deutschland ja ganz gut nachgeholt. Bevor ich meinen Job dort gegen einen Job in Griechenland tauschen musste (was für ein Schock für mich! und erst für Griechenland !!! :-) ) schlug ich nochml so richtig zu - alles was bis heute blieb, ist meine heiss geliebte Ghurka Express Nr. 2 Reisetasche, ein paar wahnsinnig schöne riesige bunte Strasssohrringe von Macy´s, ein grosser Bugs Bunny, den ich ín Las Vegas bei "Circus, Circus" gewonnen habe und meine gute alte Pentax K 1000 Kamera, noch ganz ohne elektronischen Schnickschnack :-)

Für Theaterbesuche oder Shows hatte ich meist nur im Rahmen der vorgesehenen Ausflüge für meine Gruppen Zeit, aber so habe ich bestimmt 12x Siegfried & Roy gesehen und noch so einige andere grossen Las-Vegas Shows - und ich leistete mir einmal einen Besuch einer Frank Sinatra Show. Ol´Blue Eyes hatte es schon irgendwie drauf .. In New York sah ich "Elephant Man" in einer Inszenierung mit Davis Bowie der erstaunlicher Weise keine Maske als Elephant Man verwendete und gerade deshalb ungeheuer eindrucksstark war. "A Chorus Line" uns "Annie" liefen zu der Zeit noch am Broadway und in der Radio City Music Hall musste man natürlich auch einmal gewesen sein. Besonders gut ist mir auch noch die Preservation Hall in New Orleans in Erinnerung (schon weil diese erbärmliche Bruchbude ein schock war :-) na und dann nicht zu vergessen der Rosy O'Grady's Western Saloon in Orlando

Warst Du auch mal in den Florida Keys?


 Enigma antwortete am 17.10.05 (10:02):

Oh, was für eine Fülle von Informationen.
Danke!
Ja, ich war auch sehr erstaunt über den hohen Anteil von Afro-Amerikanern in Washington D.C.
Williamsburg haben wir leider nicht kennengelernt.
Unsere Reise führte nach N.Y., Boston und Plymouth dann nach Kanada (Quebec, Montreal, Ottawa, Toronto, Niagara-Fälle) und von dort aus über Harrisburg nach Washington D.C.

Die Florida Keys kenne ich leider auch nicht.

Da ich gestern keine Zeit hatte, werde ich mich heute mal mit einem Hinweis auf einen Film begnügen, den ich sehr witzig fand, und zwar ist das einer, in dem Marlon Brando sich als "Paten" sozusagen selbst parodiert.
Er heißt: Freshman (The Freshman).
Ich fand den Film ganz gelungen. Mal anders als die anderen Paten-Fassungen.
Und auch das "Greenhorn" Matthew Broderick agiert gelungen und glaubwürdig.
https://www.digitalvd.de/dvd/4624.html
Danke nochmal angelottchen, für die immer mit persönlich Erlebtem gefüllten Infos.


 angelottchen antwortete am 18.10.05 (09:39):

Hallo Enigma, ich als Marlon Brando Fan und kenn den Fim nicht! Danke für den Tipp. Nachdem ich nun serit kurzem einen DVD spieler habe, werd ich mal sehen, wo ich den Film herbekomme. Auf ihn wäre ich beim Thema Film auch noch einmal gekommen, schon weil ich ihn für einen der herausragendsten Schauspieler halte, den Amerika je hatte - und einer der klügsten. Von seienr Attraktivität ganz zu schweigen - egal ob als lederbekleideter Johnny in "Die Wilden" oder als Napoleon, ob Fletcher Christian auf der Bounty oder Endstation sehn sucht oder letzter Tango oder Apocalypse now, er brillierte immer - und war selbst als schwer übergewichtiger Mann noch eine Schönheit. Ich sah mal ein sehr langes Interview mit ihm - weiss aber nicht mehr, wer es führte. Die junge Frau soll vorher ziemlichen Schiss vor ihm gehabt haben und es lief auch ganz anders, als man es sich gedacht hatte - denn Brando erzählte viel mehr, als man es sich erhofft hatte. Weisst Du, welches Interview das war?

Internet-Tipp: https://www.culturevulture.net/Movies9/Brando.htm


 Enigma antwortete am 18.10.05 (10:30):

Ja, angelottchen, das sehe ich genau so.
Brando hatte, auch als er dick und fett wurde, noch immer eine größere Anziehungskraft für mich als manche Schönlinge, nachdem sie den Mund aufgetan hatten. :-))
Da wirkt die Ausstrahlung doch wesentlich mehr als das Äußere.
Bei Amazon gibt es, wie ich eben festgestellt habe, auch günstige gebrauchte DVD`s, nach der Beschreibung sehr gut erhalten.
Ein weiterer amerikanischer Regisseur, Schauspieler und Autor wirkt ungefähr so wie Brando auf mich. Es ist Orson Welles, der ja auch in seinen späteren Jahren sich vom Aussehen her ähnlich entwickelt hatte.
Aber auch da blieb für mich die Anziehungskraft bestehen.
Die ganze Geschichte Welles fing ja damals mit dem Hörspiel an, das Amerika in Angst und Schrecken versetzt hatte.
https://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=orson_welles
Und z.B. Citizen Kane und andere Welles- Filme bleiben für mich einfach zeitlos in ihrer Wirkung.
Ohne Welles wäre die amerkanische Filmgeschichte auch kaum denkbar.
PS
Nein, das Interview ist mir meines Wissens nicht bekannt.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Orson_Welles


 Enigma antwortete am 18.10.05 (10:52):

...sorry, jetzt habe ich aber den Plural mit Apostroph gebildet. Also: "DVDs".....Richtig? :-))


 angelottchen antwortete am 18.10.05 (23:04):

ach ja...das gute, viel missbrauchte apostroph :-) ganze webgemeinden widmen sich ihm - aber du hast es ja schnell gemerkt:-)

"Dicke, grossartige Amerikaner"
sollten wir unser neues Kapitel aus der "neuen welt nennen und Du hast auch gleich den 2, grossen dicken Mann genannt. Ja - Orson Welles - auch so ein genialer Mensch. Ich habe grad noch einmal nachgelesen, wie das mit seinem fulminanten einstieg war - mit einem Hörspiel, das zuu Halloween ausgestrahlt wurde und halb Amerika in Panik stürzte, Leute machten Selbstmord usw .. 1938, eine fiktive Reportage nach dem SciFi "Krieg der Welten" .. wie hat sich die Welt seit dem verändert und wie hart sind die Leute inzwischen im Nehmen .. als 10jährige oder so sah ich ihn in "Der dritte Mann" in Chile und war fasziniert.

wen gibt es da noch -
Raymond Burr (Perry Mason)
https://www.triviatribute.com/images4/raymondburr2.jpg

der leider viel zu jung gestorbene John Candy (als trainer der jamaikanischen Bob-Olympiamanschaft, einfach herrlich)
https://www.triviatribute.com/images4/johncandy2.jpg

Charles Laughton, aber der war brite, oder?
https://www.thegoldenyears.org/charles_laughton.jpg

John Goodman, ein herrlicher Typ .. und William Conrad, der den Cannon spielte
https://www.gasolinealleyantiques.com/celebrity/images/TV/tv-canno.jpg

Nicht zu vergessen Mario Lanza, Chubby Checker, Meatloaf, Oliver Hardy und last but not least der späte Elvis..

Naja..die waren alle schon berühmt, bevor so viele Amerikaner so unglaublich fett wurden. Das ist wieder ein ganz anderes Drama. Dort war ich vor 20 Jahren schon entsetzt über die unglaublich dicken Menschen aber auch erfreut, mit meiner damals Grösse 46-48 in Geschäfte zu gehen und festzustellen, dass mir alles zu klein war :-)

Heute allerdingst nimmt das Dimensionen an, die die durchschnittliche Lebenserwartung der Amerikaner gewaltig nach unten schraubt. Und auch da ist das krasse Gegenteil fast genau so erschreckend: diese dürren Superfrauen mit Silikonbusen- Lippen und Pos, dieser "Schönheitswahn", diese Sucht nach einem perfekten Körper mit dem Preis, seine eigene persönlichkeit aufzugeben. Und wir machen alles nach ...


Puh, heute Abend etwas deprimiert - aber wahrscheinlich nur, weil ich Cola statt Pepsi trinken muss :-)


 Enigma antwortete am 20.10.05 (08:43):



Ja, die sind mir auch alle bekannt.
Und besonders Laughton (wenn auch als Brite). :-)
Heute gibt es nicht mehr allzuviele Typen von solcher Unverwechselbarkeit und skurril-kauziger Originalität.

Aufgefallen sind mir aber nicht nur in Amerika, sondern inzwischen auch hier in Deutschland vermehrt die unverhältnismäßig dicken Menschen. Kinder der Fast-Food-Kultur? Auf Dauer sehr ungesund!

Erwähnen wollte ich noch einen Film, den ich - trotz insgesamt unterschiedlicher Kritiken - gerne gesehen habe.
Er heißt: "Schnee, der auf Zedern fällt" (dem Roman von Guterson nachgedreht).
Er zeigt neben einer sehr persönlichen Geschichte auch einen
Rassismus der Amerikaner gegenüber einer japanisch-stämmigen Minderheit. Die aus diesem Rassismus erwachsenen Vorurteile werden ganz besonders in Kriegszeiten und nach „Pearl Harbor“ deutlich, als man "die Japaner" (meist amerikanische Bürger) interniert.
Dieser Hass belastet auch einen Prozess, der Mitte der fünfziger Jahre einen unaufgeklärten „Mordfall“(?) zum Gegenstand hat.

Hervorzuheben sind auch die wunderschönen Bilder. Der Film ist einfach toll fotografiert.
Und ganz groß: der alternde Max von Sydow!

Wieder mal ein Link in der URL!

Internet-Tipp: https://www.cineclub.de/filmarchiv/2000/schnee_der_auf_zedern_faellt.html


 Enigma antwortete am 22.10.05 (07:53):

Aus gegebenem Anlaß:
In den Medien wird berichtet, dass Shirley Horn,
amerikanische Jazzpianistin und Sängerin, gestorben ist.
Sie stand wohl erstmals im Alter von 4 Jahren(!) auf der Bühne. Letztmalig ist sie im Alter von 70 Jahren aufgetreten.
Ein kleiner Artikel zum 70 Geburtstag ist zu finden unter:
https://www.arte-tv.com/de/kunst-musik/metropolis/Sonntag_2C_20den_2016._20Juni_202004_20um_2017.45/527210,CmC=527076.html

Wenn auch manche ihrer Songs für den jetzigen Zeitgeschmack etwas sentimental klingen mögen, so habe ich doch heute Morgen schon "Return to Paradise" genossen. :-)

Vielleicht hat sie es ja mit dem Titel von John Miles gehalten ("Music was my first love..")? Und vielleicht auch ihre letzte?

Internet-Tipp: https://www.espace.ch/artikel_142936.html


 angelottchen antwortete am 25.10.05 (10:24):

Hallo Enigma - ja, ich habe Shirley Horn vor einiger Zeit noch bewundert, als sie den Grammy Award bekam. Viel umjubelt von den jungen Kollegen aber fast schon ein Paradiesvogel aus einer anderen Welt...den Grammy bekam sie doch glaube ich sogar für ihr Album, das sie Miles gewidmet hatte...(I remember Miles)
"Wenn Shirley Horn ein Lied singt, dann wird es unsere Art, es zu hören und zu verstehen für alle Zeiten ändern" las ich irgendwo über sie. Und dem kann ich nur beipflichten.

Danke für den Filmtipp "Schnee, der auf Zedern fällt" - irgendwann habe ich ihn mal gesehen und leider vergessen. Zum Thema Rassenhass gibt es einige grossartige Filme. Grossartig und bedrückend zugleich. Grad´heute Nacht sah ich mir auf "DAS VIERTE" den alten gregory Peck Film "Wer die Nachtigall stört" an. Das fast 10minütige Plädoyer des Anwalts Atticus Finch (Gregory Peck)für seinen Mandanten, einen der Vergewaltigung einer "Weissen" angeklagter schwarzer Landarbeiter, ist aktuell wie nie und wühlt gleichermassen auf wie es bedrückt. Schauspielerisch übrigens eine Meisterleistung, na nur mit 1 Schnitt gedreht.
Aus einer Filmkritik: "Wer die Nachtigall stört” ist kein Gerichtsfilm, obwohl die einzige knapp 30 Minuten dauernde Szene, in der gegen Tom Robinson verhandelt wird, eine Schlüsselszene des Films ist. Atticus Finch hält ein ca. zehnminütiges Plädoyer – gegen Ignoranz, Rassismus, Lüge und Verleumdung –, das es in sich hat und die ganze Verzweiflung, den ganzen Mut und die Integrität eines Mannes offenbart, der sich stets für andere eingesetzt hat. Dabei gilt für die Rolle Gregory Pecks, was für den gesamten Film gilt: Die Inszenierung ist in keiner Weise aufdringlich, heroisch überzogen oder lehrhaft. Peck spielt diesen Atticus Finch eher zurückhaltend, ja minimalistisch, und dies verträgt sich sehr gut sowohl mit dem Spiel der jungen Darsteller, die eine Kindheit voller Unschuld präsentieren, in die dann aber die dunklen Seiten des Lebens Einzug halten, als auch mit den Umständen des „Falls Robinson”, der in Wirklichkeit ein „Fall Ungerechtigkeit und Boshaftigkeit” ist.

Heute meldeten die Nachrichten den Tod von Rosa Lee Parks. Sie starb am Montag im Alter von 92 Jahren in Detroit. Sie gilt als Pionierin der Gleichberechtigung für Afroamerikaner in den USA, weil sie sich am 1. Dezember 1955 in Montgomery, Alabama, weigerte, ihren Platz im Bus für einen weissen Mann zur räumen....und auch wenn sich in den 50 Jahren sehr viel getan hat - so ist Rassenhass in den USA doch immer noch aktuell. Es müssen wohl noch viele Rosa Lee Parkes dort Platz nehmen, wo sie unerwünscht sind und dort aufstehen und laut werden, wo man sie nicht hören will. Als Sportler, Schauspieler und Musiker sind sie begehrt und beliebt, als Soldaten werden sie verheizt und wie schon in den Weltkriegen und in Korea und Vietnam auch jetzt im Irak in die vordersten Kampflinien gesteckt und bei Naturkatastrophen und vorheriger Evakuation hat man in den Südstaaten auch schlechte Karten, wenn man schwarz ist. arüber täuscht auch eine Condoleezza Rice nicht hinweg. (Die in den USA sehr unbeliebt ist).

Internet-Tipp: https://www.filmstarts.de/kritiken/Wer%20die%20Nachtigall%20st%F6rt.html


 Enigma antwortete am 26.10.05 (10:57):

"Wer die Nachtigall stört".Ja! Ein toller Film mit einem ebenso tollen Gregory Peck. Für den habe ich in meiner Jugend mal regelrecht geschwärmt, aber wahrscheinlich nicht ich alleine...:-)).
Da ich den Film aber mindestens schon zwei- bis dreimal gesehen hatte, entschloß ich mich diesmal -schweren Herzens- zu verzichten.

Oh ja, Rosa Lee Parks und die "Busgeschichte". Hat sich nicht daraufhin sogar in der Gesetzgebung etwas geändert? Ich meine mich zu erinnern.

Aber parallel zu dem Film mit Peck fiel mir noch ein "Gerichtsfilm" ein, den wahrscheinlich auch viele kennen.
"Die zwölf Geschworenen" mit Henry Fonda. Meisterhaft wird hier die Leichtfertigkeit und Oberflächlichkeit von Urteilen kritisiert, besonders, wenn es um Leben und Tod von Menschen geht.
Den habe ich natürlich auch mehrmals gesehen, allerdings noch nicht die Neuverfilmung, die 1997 entstanden sein soll.

Ein paar Details zu dem damaligen Film noch in der URL!
Dort werden noch einmal die einzelnen Geschworenen-Typen geschildert und durch diese Schilderung, die auch das jeweilige persönliche Umfeld einbezieht, können wir erkennen, wie schwer Objektivität ist und wie sehr wir alle durch unsere eigene persönliche Geschichte geprägt sind.
Den Film würde ich mir auch noch einmal ansehen.

Internet-Tipp: https://www.filmzentrale.com/rezis/zwoelfgeschworenenub.htm


 angelottchen antwortete am 26.10.05 (11:30):

Ja, für Gregory Peck haben wohl mindestens 3 Generationen von Frauen geschwärmt, ich natürlich auch! Einige Gerichtsfilme aus dem genre "Gerichtsfilme" sind wirkliche meisterwerke und unvergesslich. "Die 12 Geschworenen" habe ich auch erst vor kurzem wieder gesehen. Auch "Zeugin der Anklage" mit einer hervorragenden Marlene Dietrich zählt wohl unbedingt dazu

Hast Du "Zwielicht" gesehen? Dabei geht es um einen inistranten, der seinen Bischof ermordet haben soll. Richard Gere (für den sicher auch nicht nur ich schwärme :-)) spielt da einen Anwalt und war seltn so gut wie in dem Film!
https://www.prisma-online.de/ga-bonn/film.html?mid=1996_zwielicht

Naja und "Der Prozess von Nürnberg" gehört sicher auch mit in die erste Reihe der besten Gerichtsfilme..

Zu Rosa Lee Parks und was ihrem "Sitzskandal" folgte, hab ich schnell dies herausgesucht (wikipedia)

Am 1. Dezember 1955 wurde Rosa Parks verhaftet, weil sie sich weigerte, im Bus einem Weißen Platz zu machen. Dies führte zu einer Solidarisierung der schwarzen Bevölkerung. Es wurde zum Boykott der städtischen Busse aufgerufen, dem „Montgomery Bus Boycott“. Man wollte auf diese Weise verdeutlichen, dass die weißen Einwohner sehr wohl auch wirtschaftlich von der schwarzen Bevölkerung abhängig waren. King führte diesen Boykott an. Diese Aktion dauerte 381 Tage und erregte auch im Ausland Aufsehen. Es gab nicht nur verbale Zustimmung, sondern auch finanzielle Unterstützungen für die schwarzen Bewohner der Stadt.

Der gewaltlose Widerstand endete 1956 mit dem Erfolg, dass der Oberste Gerichtshof jede Art von Rassentrennung in den Bussen der Stadt Montgomery verbot. Der „Montgomery Bus Boykott“ war ein strahlender Sieg für die Unterstützung des gewaltfreien Protests und Kings Verdienste führten dazu, dass er zum Präsidenten der Southern Christian Leadership Conference (SCLC) gewählt wurde. King, der immer die Gewaltlosigkeit predigte, wurde in dieser Zeit dreimal tätlich angegriffen, überlebte drei Bombenattentate und kam zwischen 1955 und 1968 über 30 mal ins Gefängnis. Er reiste in den nächsten Jahren tausende von Meilen durch den Süden der USA und warb für seine Ziele. 1957 hielt King 208 Reden und schrieb dabei sein erstes Buch „Schritt auf die Freiheit zu“. Die gewaltlose Bürgerrechtsbewegung war durch den Vorfall im Bus entstanden. In den folgenden Jahren schlossen sich auch immer mehr Weiße an.


 angelottchen antwortete am 26.10.05 (22:26):

Zum Thema Rassismus in den USA und wie allgegenwärtig er ist, hat die Hurrikanflut in New Orleans erschreckende beispiele gegeben, die wir zum Teil am TV sahen und alle noch in Erinnerung haben. Aber selbst in scheinbar harmlosen kurzen Meldungen kam so etwas durch - hier ein Beispiel, das die Leute von "gorillamask.net" gefunden und veröffentlicht haben.

Das erste Bild zeigt einen " Schwarzen Mann beim Plündern"

Internet-Tipp: https://img391.imageshack.us/my.php?image=blackloot4wa.jpg


 angelottchen antwortete am 26.10.05 (22:28):

..und das zweite Bild zeigt ein weisses Pärchen, dass aus den Fluten Brot und Trinkwasser in einem Supermarkt "gefunden" hat ...

who tells the difference?

Internet-Tipp: https://img391.imageshack.us/my.php?image=whitefind7xo.jpg


 Enigma antwortete am 27.10.05 (08:36):

...ja, die Fluten haben alles Mögliche nach oben gespült....

Bin in Eile, später mehr.
Aber vielleicht erstmal das hier, zur Erinnerung:


Rede von US-Präsident John F. Kennedy vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin am 26. Juni 1963
Meine Berliner und Berlinerinnen!
Ich bin stolz, heute in Ihre Stadt zu kommen als Gast Ihres hervorragenden Regierenden Bürgermeisters, der in allen Teilen der Welt als Symbol für den Kampf und den Widerstandsgeist gilt. Ich bin stolz, auf dieser Reise die Bundesrepublik Deutschland zusammen mit ihrem hervorragenden Herrn Bundeskanzler besucht zu haben, der während so langer Jahre die Politik bestimmt hat nach den Richtlinien der Demokratie, der Freiheit und des Fortschritts. Ich bin stolz darauf, heute in Ihre Stadt in der Gesellschaft eines amerikanischen Mitbürgers gekommen zu sein, General Clay, der hier tätig war in der Zeit der schwersten Krise, durch die diese Stadt gegangen ist, und der wieder nach Berlin kommen wird, wenn es notwendig werden sollte.
Vor zweitausend Jahren war der stolzeste Satz, den ein Mensch sagen konnte, der: "Ich bin ein Bürger Roms!" Heute ist der stolzeste Satz, den jemand in der freien Welt sagen kann: "Ich bin ein Berliner!" Wenn es in der Welt Menschen geben sollte, die nicht wissen, worum es heute in der Auseinandersetzung zwischen der freien Welt und dem Kommunismus geht, dann können wir ihnen nur sagen, sie sollen nach Berlin kommen. Es gibt Leute, die sagen, dem Kommunismus gehöre die Zukunft. Sie sollen nach Berlin kommen! Und es gibt wieder andere in Europa und in anderen Teilen der Welt, die behaupten, man könne mit den Kommunisten zusammenarbeiten. Auch sie sollen nach Berlin kommen! Und es gibt auch einige wenige, die sagen, es treffe zwar zu, daß der Kommunismus ein böses und ein schlechtes System sei; aber er gestatte es ihnen, wirtschaftlichen Fortschritt zu erreichen. Aber laßt auch sie nach Berlin kommen!
Ein Leben in der Freiheit ist nicht leicht, und die Demokratie ist nicht vollkommen. Aber wir hatten es nie nötig, eine Mauer aufzubauen, um unsere Leute bei uns zu halten und sie daran zu hindern, woanders hinzugehen. Ich möchte Ihnen im Namen der Bevölkerung der Vereinigten Staaten, die viele Tausende Kilometer von Ihnen entfernt auf der anderen Seite des Atlantik lebt, sagen, daß meine amerikanischen Mitbürger sehr stolz darauf sind, mit Ihnen zusammen selbst aus der Entfernung die Geschichte der letzten 18 Jahre teilen zu können. Denn ich weiß nicht, daß jemals eine Stadt 18 Jahre lang belagert wurde und dennoch lebt mit ungebrochener Vitalität, mit unerschütterlicher Hoffnung, mit der gleichen Stärke und mit der gleichen Entschlossenheit wie heute Westberlin.

Fortsetzung!


 Enigma antwortete am 27.10.05 (08:39):

Fortsetzung!

Die Mauer ist die abscheulichste und die stärkste Demonstration für das Versagen des kommunistischen Systems. Die ganze Welt sieht dieses Eingeständnis des Versagens. Wir sind darüber keineswegs glücklich, denn, wie Ihr Regierender Bürgermeister gesagt hat, die Mauer schlägt nicht nur der Geschichte ins Gesicht, sie schlägt der Menschlichkeit ins Gesicht. Durch die Mauer werden Familien getrennt, der Mann von der Frau, der Bruder von der Schwester, Menschen werden mit Gewalt auseinander gehalten, die zusammen leben wollen.
Was von Berlin gilt, gilt von Deutschland: Ein echter Friede in Europa kann nicht gewährleistet werden, solange jedem vierten Deutschen das Grundrecht einer freien Wahl vorenthalten wird. In 18 Jahren des Friedens und der erprobten Verläßlichkeit hat diese Generation der Deutschen sich das Recht verdient, frei zu sein, einschließlich des Rechtes, die Familien und die Nationen in dauerhaftem Frieden wieder vereint zu sehen im guten Willen gegen jedermann.
Sie leben auf einer verteidigten Insel der Freiheit. Aber Ihr Leben ist mit dem des Festlandes verbunden, und deswegen fordere ich Sie zum Schluß auf, den Blick über die Gefahren des Heute hinweg auf die Hoffnung des Morgen zu richten, über die Freiheit dieser Stadt Berlin, über die Freiheit Ihres Landes hinweg auf den Vormarsch der Freiheit überall in der Welt, über die Mauer hinweg, auf den Tag des Friedens in Gerechtigkeit. Die Freiheit ist unteilbar, und wenn auch nur einer versklavt ist, dann sind alle nicht frei. Aber wenn der Tag gekommen sein wird, an dem alle die Freiheit haben und Ihre Stadt und Ihr Land wieder vereint sind, wenn Europa geeint ist und Bestandteil eines friedvollen und zu höchsten Hoffnungen berechtigten Erdteils, dann können Sie mit Befriedigung von sich sagen, daß die Berliner und diese Stadt Berlin 20 Jahre lang die Front gehalten haben. Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger dieser Stadt Westberlin, und deshalb bin ich als freier Mann stolz darauf sagen zu können: Ich bin ein Berliner!
Quelle: Bulletin der Bundesregierung 1963, Nr. 110


 angelottchen antwortete am 27.10.05 (22:09):

dem möchte ich ganz kommentarlos die wohl berühmteste Rede von Martin Luther King hinzufügen:

Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können. Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Wüstenstaat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase der Freiheit und Gerechtigkeit verwandelt. Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern allein nach ihrem Charakter beurteilen wird. Ich habe heute einen Traum.“


Da Martin Luther King weitaus mehr als andere Rhetoriker mit dem Rhythmus seiner Sprache arbeitete, ist der englische Originaltext hier unverzichtbar:

„I have a dream that one day this nation will rise up and live out the true meaning of its creed: "We hold these truths to be self-evident: that all men are created equal.“

„I have a dream that one day on the red hills of Georgia the sons of former slaves and the sons of former slaveowners will be able to sit down together at a table of brotherhood.“

„I have a dream that one day even the state of Mississippi, a desert state, sweltering with the heat of injustice and oppression, will be transformed into an oasis of freedom and justice.

I have a dream that my four children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character.“

„I have a dream today.“


quelle: wikipedia.de


 angelottchen antwortete am 27.10.05 (22:43):

aber bevor ich´s vergesse .. für ein anderes Webprojekt schreibe ich gerade Filmtipps zum Wochenende und da fand ich denn eine Perle, die ich bisher übersehen habe -
auf arte läuft am
Sonntag, 30. Oktober 2005 um 20.42-22.55
und am
Freitag, 4. November 2005 um 0.20-2.25

der amerikanische Film "Willkommen, Mr. Chance"
mit dem unvergesslichen Peter Sellers und Shirley MacLaine

Regie führt Hal Ashby, der Mann hat auch "Harold and Maude" gedreht..:-)
und die Romanvorlage hat Jerzy Kosinski geliefert (ich glaube, der ist hier in D relativ unbekannt?)

Die Geschichte des Films ist amerikanischer, wie sie amerikanischer nicht sein könnte - hier eine kurze Zusammenfassung aus https://www.prisma-online.de

Der geistig beschränkte Gärtner Chance arbeitet in Washington. Er hat sich immer nur im Garten und im Haus seines Arbeitgebers aufgehalten und kennt die Außenwelt lediglich aus dem Fernseher. Als sein Arbeitgeber stirbt, muss Chance das Anwesen verlassen. Kaum auf der Straße, wird er von einem Auto angefahren. Die Fahrerin ist Eve Rand, die Frau des einflussreichen Benjamin Turnbull Rand, der mit dem amerikanischen Präsidenten befreundet ist. Eve nimmt Chance mit nach Hause, um ihn zu versorgen, und ist von seinem naiven Charme gerührt. Das Ehepaar Rand und seine Freunde missverstehen die unbedarften Äußerungen ihres neuen Hausgenossen, die in ihren Ohren wie prophetische Verkündigungen klingen. Ohne recht zu wissen, wie ihm geschieht, wird Chance auf einmal von hochrangigen Politikern hofiert und steigt zum Berater des Präsidenten auf...

Medienrummel und Politik als Farce: Diese ruhig erzählte, sarkastische Komödie von Regisseur Hal Ashby ("Harold und Maude") war die letzte Arbeit von Hauptdarsteller Peter Sellers, der sich hier als Mann, der die Welt nur aus dem Fernseher kennt, von seiner besten Seite präsentiert. Dass der naive Hauptcharakter am Ende gar übers Wasser geht, erzürnte seinerzeit streng christliche Gemüter, die darin eine Beleidigung Jesu sahen.

=====
In dem Film gibt es so viele herrlich Nebenszenen ... sei es der gute Mr. Chance, der die welt nur aus dem TV kennt und die Fernbedienung mitnimmt, als er das Haus verlässt. Als eine Bande Jugendlicher ihn belästigt, versucht er sie, mit der Fernbedienung wegzuzappen ... später versucht Shirley Maclaine ihn zu verführen, sie küsst ihn und er sieht dabei eine ähnliche Knutschszene im TV und macht einfach alles nach. Im entscheidenden Moment aber kommt eine Werbeeinblendung und er weiss nicht weiter ... Shirley aber hält das für eine besonders edle Geste ggü ihrem sterbenden Mann...köstlich


 Enigma antwortete am 28.10.05 (19:45):

hallo angelottchen,

den Film habe ich leider nicht gesehen. Da gibt es ja noch die Chance. :-).
Danke für diesen FS-Tipp.
Aber ich habe das Buch gelesen. Und das war richtig nett!
Weil alle harmlosen Sätze von "Mr. Chance" ausgedeutet wurden zu ganz "wesentlichen Erkenntnissen".

Für heute nicht mehr, weil ich den ganzen Tag unterwegs war. Aber für morgen habe ich schon wieder etwas im Sinn.

Bis dann.....
Enigma


 Enigma antwortete am 29.10.05 (09:01):

...vielen Dank noch einmal für den Filmtipp.
So wie du den Film beschrieben hast, angelottchen, kam es auch im Buch rüber.
Den Film werde ich mir also nicht entgehen lassen.
Im übrigen habe ich mal irgendwo gelesen, dass Peter Sellers sich um die Rolle regelrecht beim Autor beworben haben soll.
Anonym, mit Angabe seiner Telefon-Nr. Und als der Autor anrief, meldete sich Sellers eben und bekam die Rolle.
Mit gutem Ergebnis.:-))

Aber nun ein ganz anderes Thema

Gestern ist mir wieder eine Fotoausstellung in den Sinn gekommen, die in ihrer Art wohl einmalig war.
In den späten sechziger Jahren sah ich einen Bildband “The Family of Man”. Diese Fotos sind wohl einige Jahre (zu der Zeit, als Edward Steichen Direktor der Fotoabteilung des Museum of Modern Art in New York war) in diesem Museum als feste Ausstellung gezeigt worden.
Die Bilder waren für mich damals unglaublich. Sie zeigten ein Abbild der Menschheit in vielen Themen. (Geburt, Tod, Krieg und Frieden usw. ).
Steichen ist zur Vorbereitung dieser Ausstellung mit einem Mitarbeiterstab durch die Welt gereist und hat Aufnahmen von bekannten und unbekannten Fotografen gesammelt. Aus diesem Fundus wurden dann die Bilder für die Ausstellung ausgewählt.
Er selbst ist kein geborener Amerikaner. Seine Eltern waren Luxemburger und sind mit ihm als Kleinkind in die USA ausgewandert.
Hier kann man etwas über ihn nachlesen:
https://content-kiosk.de/Edward_Steichen

Und hier etwas über die Ausstellung, die nicht bei allen unumstritten war. So hat sich z.B. auch Susan Sontag sehr kritisch geäußert
https://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_46/T04.HTM#anfang

1966 ist die Ausstellung entsprechend dem Wunsch von Steichen dem Land Luxemburg von den Amerikanern geschenkt worden. Das wusste ich auch bisher noch nicht, sondern habe es erst jetzt herausgefunden.
Das kleine Ardennenstädtchen Clervaux ist nun die Neue Heimat der Ausstellung.
Das liegt nicht zu weit von uns entfernt
Und ich denke wirklich daran, diesem Städtchen , das wohl in einer schönen Natur liegt, einmal einen Besuch abzustatten und mir die Fotos endlich einmal “im Original” anzusehen.

Ganz köstlich fand ich übrigens die Gemeinschaftsarbeit von Schülern einer Grundschulklasse, die wohl einen Schulausflug nach Clervaux gemacht hatten und ihre Kommentare zu den einzelnen Fotos gaben.She. URL!

Internet-Tipp: https://www.restena.lu/primaire/weiswampach/ftremuth/02_03/dossiers/steichen/Gruppenarbeiten.html