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THEMA:   Wer kennt den Text?

 5 Antwort(en).

angelottchen begann die Diskussion am 15.09.05 (21:14) :

Beim Surfen durch eine Sammlung namens "Türkenbeute" der Badischen Museen fiel mir plötzlich ein Lied wieder ein, dass ich mal hier in Deutschland im Musikunterricht gelernt habe - mit dem text konnten wir damals nicht wirklich viel anfangen aber die Melodie des Liedes war sehr fremd und deshalb ist sie wohl immer noch im Kopf. Ich weiss den Text noch in etwa:

Was glänzt dort so hell,
glänzt so hell und wiegt sich
auf der weissen Donau?
Ists Eis, ist es Regen, sind´s Wolken ist es Nebel
auf der weissen Donau?

Weisse Janitscharen hatten dort gezeltet
Zelte blau und grüne, Zelte blau und grüne.
(...)

Neun Jahr sind´s das meine Brüder Flöten schnitzten
aber sie nicht blasen
mich,der lebt, beweinen ...

Kennt jemand den gesamten Text und weiss vielleicht mehr dasrüber? Wo und wann der Text entstand und eventuell wer ihn geschrieben hat?


 Enigma antwortete am 16.09.05 (14:41):

Leider, den Text kenne ich überhaupt nicht.
Sag uns mal bescheid, wenn du es herausfindest, angelottchen...oder sonst wer...:-)


 angelottchen antwortete am 16.09.05 (22:21):

etwas weiter bin ich gekommen und verstehe den text nun auch etwas besser:
´
Die Janitscharen
Man "rekrutierte" neue Soldaten, in dem heranwachsende Jungs speziell aus dem Gebiet Serbiens und Slawoniens entfürht wurden. (Beides Donaugebiet).

"Ein weiteres Element was die christliche Bevölkerung getroffen hat, war die sog. Knabenlese. Es wurden die „besten“ Knaben den Eltern weggenommen, islamisch erzogen und als Janitscharen eingesetzt. Als Konvertit konnte man in die höchsten Kreise der osmanischen Gesellschaft aufsteigen, was z. B. der Fall von Mehmed-Pasa Sokolovic zeigt, der es zum Großwesir gebracht hat." schreibt Milan Gajik in einer Abhandlung über die Ursachen des Völkerhasses im früheren Jugoslawien.

Auch Ivo Andric beschreibt das Thema in seinem Roman "Die Brücke über die Drina" sehr ausführlich.

Hier noch etwas zu der Elitetruppe Janitscharen:
Janitscharen (türkisch yeniceri: neue Truppe), Elitetruppe des osmanischen Heeres, bestand seit etwa Mitte des 14. Jahrhunderts. Früher hatten die osmanischen Streitkräfte aus turkmenischen Stammesaufgeboten bestanden, die jeweils ihrem Stammesführer unterstanden; aber als sich die Osmanen zu einer Art Staat formierten, brauchte man eine Armee, die ausschließlich dem Sultan zur Treue verpflichtet war. Zunächst wurde die Truppe aus zum Islam übergetretenen christlichen Kriegsgefangenen gebildet; als Nächstes führte man die Knabenlese (devshirme) ein: Christliche Jungen mussten zum Islam übertreten, erhielten dann aber die beste militärische Ausbildung und wurden zur Elite der Armee. Der Tagesablauf der Janitscharen war durch eigene Gesetze geregelt, die ihnen den Kontakt mit der Zivilbevölkerung ebenso verboten wie die Heirat. Ihre Disziplin ließ sie zum Schrecken Europas werden. Aber mit der Zeit wurden die Richtlinien weniger hart, die Rekrutierung wurde lockerer (z. B. wurden auch Muslime aufgenommen), und wegen der Privilegien, die die Janitscharen genossen, wuchs ihre Zahl von 20 000 im Jahr 1574 auf über 135 000 im Jahr 1826 an. Um ihren Sold aufzubessern, gingen die Janitscharen verschiedenen anderen Tätigkeiten nach und bauten gute Verbindungen zur Zivilbevölkerung auf, was ihre Treue zum Herrscher untergrub. Mit der Zeit wurden sie zu Königsmachern und Verbündeten der konservativen Kräfte, widersetzten sich allen Reformen und der Modernisierung der Armee. Das Ansehen der Janitscharen litt stark, als es ihnen nicht gelang, den griechischen Aufstand in den frühen zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts niederzuschlagen. Als die Janitscharen 1826 revoltierten, löste Sultan Mahmud II. im Zuge einer Heeresreform die Truppe gewaltsam auf.

quelle: https://www.geocities.com/Paris/5276/janitscharen.htm

es wird sich wohl um einen Text handeln, in dem ein Junge mit angesehen hat, wie seine Brüder entführt wurden, nehm ich an. Zu dem Lied selbst habe ich nichts gefunden bisher - ausser allerhand Janitscharenmusik, die wohl unsere heutige Marschmusik beeinflusste aber um einiges schmissiger war.

Internet-Tipp: https://homepage.univie.ac.at/Vedran.Dzihic/balkan_gajic.doc


 jonathan antwortete am 17.09.05 (18:55):

Hallo angelottchen,

vielleicht kann ich weiterhelfen. Ich habe im Bundesliederarchiv (Link:)

https://www.heckenreiter.de/wv-liedarchiv/autor.php?autor=Walter+Scherf

ein Lied mit dem gleichnamigen Textbeginn gefunden. Nun gibt es zwar mehrere Lieder, die so beginnen, aber im Bundesliederarchiv ist auch in anderen Liedern von den Janitscharen die Rede (z. B. in "Zelte zelten die Gendarmen"), so dass der Hinweis vielleicht doch in die richtige Richtung geht:

Was glänzt dort so helle?

Worte: Gerhard Gesemann - Weise: Walter Scherf

Vielleicht ist es eine Hilfe zum Weitersuchen.

Herzlichen Dank auch für deine Antwort auf meine Anfrage.

Freundliche Grüße

von Jonathan.


 angelottchen antwortete am 17.09.05 (19:30):

Vielen Dank, Jonathan - habe durch Deine Hilfe eine Website von einem Deutsch-Kanadier gefunden, der einem Texte zuschickt. Auf manchen seiten gibt es mp3-Files aber leider bin ich mal wieder fast taub und kann nichts hören :-(
(tinnistus ärgert mich)


 jonathan antwortete am 17.09.05 (23:02):

Hallo angelottchen,

ich freue mich, dass ich dir helfen konnte - wenn du magst, kannst mir eine mp3 Adresse geben, ich könnte dir die Melodie dann in Noten aufschreiben.
Ich wünsche dir gute Besserung, das dein Tinnitus wieder verschwindet.

Liebe Grüße von Jonathan