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THEMA:   Basho, Lorca und...... auf Hausmauern :-)

 5 Antwort(en).

Enigma begann die Diskussion am 11.09.05 (15:04) :

Bei einem kleinen Ausflug nach Leiden gestern traute ich erstmal meinen Augen nicht,als plötzlich im Stadtbild auf einer Hauswand ein Gedicht auftauchte, schön in Großbuchstaben aufgemalt, und das auch noch in japanischen Buchstaben. Es handelte sich um ein Haiku von Bashu.
Aber es blieb nicht bei dem einen. Eine Straße weiter war schon das nächste zu bewundern. Diesmal Lorca, auch in Originalsprache, die ich leider nicht angemessen genießen konnte.
angelottchen, hier wären deine Übersetzungskünste angesagt gewesen :-)).
Wieder ein Stückchen weiter kam dann noch eines usw. usw.

Wieder im Hotel habe ich mich dann per Laptop im Internet schlaugemacht und festgestellt, dass es sich hier um ein Projekt handelt, das in Leiden 1992 begonnen und immer noch fortgeführt wird.
Gedichte aus aller Welt werden auf Hauswände aufgemalt, und so wird im wahrsten Sinne des Wortes Kultur auf die Straße gebracht.
Eigentlich eine originelle Idee, finde ich.
Es soll inzwischen mehr als 70 so angebotene Gedichte geben.
Ein kleiner Einblick, wie das so aussieht - she.Link! -

Internet-Tipp: https://www.muurgedichten.nl


 Agnes antwortete am 11.09.05 (15:55):

... was für ein Leiden!


 angelottchen antwortete am 11.09.05 (21:19):

wie witzig .. gestern hab ich noch so nachdgedacht, wie lange ich schon nicht mehr in Leiden war .. habe dort 2 semester studiert und in einem der studentenwohnheime gewohnt, als ich aus chile kam und meine abschlüsse von dort in D nicht anerkannt wurden. später habe ich dann bis in die mitte der 70er immer mal wieder alt freunde dort besucht aber zuletzt war ich immer nur im raum venloe oder in Amsterdam. eine hübsche idee mit den gedichten an der wand, das gefällt und sollte schule machen! es stehen viel zu viele werbeplakatwände in den städten!


 mart antwortete am 11.09.05 (22:42):

Das ist eine der nettesten Ideen, von der ich seit langem gehört habe - irgendwie ist da der Gedanke:

Müssen dort zufriedene Menschen leben - und was können diese aufgemalten Gedichte für Kinder bedeuten!

Eine gemalte Fassadenverzierung heißt hier "Lüfterl malerei":-)
Allerdings besteht eine gräßliche, moderne Version hier aus röhrenden Hirschen und Birkensumpf:-))


 Marina antwortete am 12.09.05 (10:09):

Hallo Enigma,
schön, dass du uns von deiner Reise so originelle Details berichtest. Dazu ist mir eingefallen, dass es in Düsseldorf vor Jahren mal Ähnliches gab, und zwar die Litfaßlyrik. Es wurden regelmäßig Gedichte ganz groß an Litfaßsäulen plakatiert, meistens oder immer von Düsseldorfer Autoren. Sie waren graphisch gestaltet von Niklas Stiller, sehr schön übrigens für meinen Geschmack. Ich habe mal gestöbert und im Netz tatsächlich einen Link gefunden, wo man sie jetzt sogar bestellen kann, sieh doch mal rein. Als erstes kommt ein sehr witziges Heine-Gedicht. :-)

Internet-Tipp: https://www.literaturplakate.de/catalog/2006/


 Literaturfreund antwortete am 13.09.05 (07:32):

Ein tolle Adresse; Dank enigma!

**
Von den „muurgedichten“ hier ein Text von

Marinus van der Lubbe:
O, Arbeid

Niet de partijen
Niet de stellingen
Niet de woorden
Niet het zijn

Leven of sterven
Winnen of verliezen
Het is alles een
Recht of waarheid
Blijft alles het zelfde
Zonder arbeid is er geen

Arbeid alleen kost al dit leven
Leven is dus arbeid alleen.
*
(Brief aus dem Gefängnis in Berlin, vom 7 April 1933)
**
Das Gedicht brauche ich wohl nicht zu übersetzten…?
Ich habe einiges von dem Widerstandskämpfer Marinus van der Lubbe und seinen Reisen hauptsächlich in Deutschland gelesen; wir nehmen ihn hier und heute kaum zur Kenntnis, den angeblichen Bandstifter im Reichstag 1933, der hingerichtet wurde, obwohl (eigentlich weil:) der misshandelt und unter Drogen gesetzt und als Kommunist diffamiert wurde und keine angemessene Verteidigung hatte –
*
URL.:

Internet-Tipp: https://www.muurgedichten.nl/lubbe.html