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THEMA:   Film „Die Höhle des gelben Hundes“

 5 Antwort(en).

Marina begann die Diskussion am 25.08.05 (18:23) :

Ich möchte euch heute einen wunderbaren Film ans Herz legen, der gerade angelaufen ist: „Die Höhle des gelben Hundes“, wahrscheinlich haben viele schon davon gehört. Er ist angesiedelt zwischen Fiktion und Dokumentation und handelt von einer Nomadenfamilie und ihrem Leben in der Mongolei. Was besonders berührend ist, ist die menschliche Wärme und der Einklang mit der Natur. Diese Leute haben ein ganz anderes Verhältnis zum Leben, sie behandeln alles, Menschen, und Natur mit Respekt und gehen nicht achtlos damit um, was sicher auch mit der buddhistischen Religion zusammenhängt. Eine Szene z.B., die mich sehr berührt hat, ist, wie die Frau der Familie nach Abbruch der Zelte und Fertigstellung der Wagen, um zu einem neuen Lager aufzubrechen, mit ihrer Stirn den Boden berührt und sagt: „Ich danke Dir, Mutter Erde, dass wir den Sommer hier verleben durften.“
Und so ist auch das Verhältnis zu dem Hund, den die kleine Tochter in einer Höhle findet und mit nach Hause nimmt, von Anfang an zwar vor allem von Vaters Seite skeptisch, sogar ablehnend, weil er fürchtet, dass er die Wölfe anziehen könnte, aber liebevoll und fürsorglich von Kind und Mutter, was auch Gott sei Dank später den Vater überzeugt. :-)
Dabei gibt es auch sehr humorvolle Szenen, z.B. wie die Kinder mit Buddha-Statuen, die in dem Wohnzelt auf einem kleinen Altar stehen, spielen und das kleine Mädchen zu seinem Bruder sagt: „Lass das, man soll nicht mit Gott spielen“. Eine andere Szene, die auf den Wiedergeburtsglauben anspielt, ist, wie das Mädchen den schlafenden Hund streichelt mit den Worten. „Immer wenn ich mir dir spielen will, schläfst du, du warst bestimmt in deinem früheren Leben ein ganz großer Faulenzer.“ :-)
Überhaupt finde ich viele Szenen mit den Kindern sehr witzig, aber auch liebevoll, sie werden überhaupt nicht als lästige Störenfriede behandelt wie bei uns oft, sondern immer und auch als Helfer bei den Arbeiten als vollwertige Personen, dabei sind sie fröhlich und haben eine Menge Spaß, auch ohne viel Spielsachen oder Fernseher, sie spielen z.B. einfach mit getrocknetem Dung, und man sieht mal wieder, wie viel Phantasie Kinder entwickeln können wenn sie ohne Playstation und Computer aufwachsen.
Was ganz besonders ungewöhnlich ist an dem Film, ist die Ruhe, die er ausstrahlt. Keine Hektik, kein Krach, auch kein Streit (ich weiß nicht, ob da vielleicht ein bisschen idealisiert wurde), zwischendurch sehr schöne, etwas meditative Musik, über allem liegt eine große Gelassenheit, Einfachheit und Schönheit: der Landschaft und der Menschen. Und dabei ist die Regisseurin eine ganz junge Frau, Mongolin, die in Deutschland studiert hat und diesen Film als Abschlussfilm für die Münchner Filmhochschule gedreht hat. Sie hat im letzten Jahr schon „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ gedreht, der ein ähnlich schöner Film war, vielleicht kennen ihn einige.
Unten setze ich einen Link ein vom Filmverleih selbst, man kann alles daraus entnehmen.
Ein anderer Link “https://www.gelberhund-derfilm.de/cane/nansal.html“ enthält noch mehr einzelne Details zum Anklicken.
Wer Gelegenheit hat, den Film oder möglichst beide Filme zu sehen, sollte das unbedingt tun.

Internet-Tipp: https://www.x-verleih.de/x-verleih/kino.jsp?movieid=38


 Enigma antwortete am 26.08.05 (07:16):

Deine Beschreibung hört sich nach einem ungewöhnlichen Film an, Marina.
Ich habe mich auch Deiner Links bedient und mehr über den Film erfahren können.
Die Musik, die in dem Trailer angeboten wird, ist auch nicht schlecht. Die von Dir beschriebene Ruhe, die der Film ausstrahlt, kommt schon da rüber.
Wird der auch so im Kino angeboten, Originalsprache mit Untertiteln, oder ist das nur in dieser Szenenauswahl des Trailers so?
Ich war auch von einem asiatischen Film so angetan, der im März im WDR ausgestrahlt wurde. Ich glaube, dass ich es schon mal in einem Thread von angelottchen erwähnt hatte.
Ich gebe den Link auch noch einmal ein und werde mal im Auge behalten, wann die "Höhlen des gelben Hundes" bei uns in einem Lichtspielhaus Einzug halten.
Danke für den Tipp und die ausführliche Beschreibung.

Internet-Tipp: https://www.wdr.de/tv/kinozeit/050330.phtml


 Marina antwortete am 26.08.05 (11:44):

Enigma, der Film ist in Originalsprache mit Untertiteln, aber die Botschaft wird sehr stark durch die Bilder vermittelt, gesprochen wird gar nicht so viel, deshalb stört es überhaupt nicht. Er ist aber ein ganz anderes Genre als der von dir empfohlene Film, weil er stark dokumentarisch ist und das Leben einer Nomadenfamilie verdeutlicht. In gewisser Weise ist er sogar ziemlich altmodisch, weil diese Familie ganz anders lebt als eine heutige Durchschnittsfamilie, auch in Asien. Der von dir empfohlene Film ist viel moderner, er zeigt das Leben einer ganz modernen Großstadtfamilie in Korea, wenn ich das richtig verstehe. Und er zeigt wohl auch Gefühl und Leidenschaft, was in obigem Film nicht der Fall ist, da fließt alles sehr ruhig dahin ohne große Gefühlsaufwallungen, und trotzdem ist der Film keine Minute langweilig, sondern sehr bereichernd.
Hoffentlich hast du Gelegenheit, ihn zu sehen, er läuft allerdings nur in Programmkinos, nicht in irgendwelchen Multiplex-Kinos. Ich hoffe, dass er irgendwann auch ins Fernsehen kommt.


 Enigma antwortete am 26.08.05 (17:00):

Ja Marina, das kam rüber in dem Trailer, dass es sich um einen dokumentarischen Spielfilm handelt.
Aber das muss ja, wie Du schon sagst, ganz und gar nicht langweilig sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Handlungsablauf unspektakulär und ruhig ist, aber dennoch (oder gerade deswegen?) echt und schön.

Es gibt wohl einige Länder, soviel ich weiß, auch in Europa, die nicht synchronisieren, weil sie es für authentischer halten, wenn der jeweilige Schauspieler seine Originalsprache behält. Wenn man sich vorstellt, dass ja ein Synchronsprecher mehreren Schauspielern seine Stimme "leiht", ist das nicht von der Hand zu weisen.
Und man gewöhnt sich an die Untertitel.


 mart antwortete am 26.08.05 (21:11):

Hier bei uns in Innsbruck gibt es zwei Kinos mit einer eingeschworenen Fangemeinde, in denen man all diese Filme zum Teil im Original mit Untertiteln, sehen kann. - und auch Schülervorstellungen erhalten kann.

Dieser erwähnte Film läuft gerade.

Ich schenke zu Weihnachten gerne einen Block mit Gutscheinen, - ist immer noch gut angekommen (bis auf einen Fall, wo ich die Karten dann mit Geld abgelöst habe:-))


 Marina antwortete am 26.08.05 (21:52):

mart, wenn der Film gerade läuft, solltest du hingehen. Bis Weihnachten läuft er sicher nicht. :-)