Prooemion
Drei verzückte Sommernächte waren in meiner vielvesprechende Einsamkeit hingegangen über die nahen Berge, und der vierte Tag sollte kommen.
Um die angeregten Titel der alten, zierlich mit Moos verzierten Gedichte fiel schon ein graues Licht und zitterte durch alle Lücken des wohlfeilen Waldes.
Einige zarte Vogelstimmen ließen sich schüchtern vernehmen. Sonst lautlose Stille. Herrlich fraulich für mein Poesie-Kladde.
Ich ge-horchte wieder hinüber: Nur manchmal ein helles Schirren, wenn die beiden Männer, die auf schmalem Wildpfad durch den Wald emporstiegen, mit den gestachelten Bergstöcken die Moosdecke durchbohrten und auf Stein gerieten.
Voran stieg ein Alter mit zünftigem Rücken und gefälligem Schritt; die Beine waren mit Hasenfell umschnürt, den Körper bedeckte ein Wams aus grobem Hanftuch mit fransigen Ärmeln, und darüber hing ein rauhdackelhaariger Kittel.
Sein Gesicht war kaum zu erkennen; bis tief in die hohlen Wangen wucherte der graue struppige Bart, wie Strohbüschlein hingen die weißen Brauen über die Augen herab, und unter der abgegriffenen Lederkappe quollen in dicken Schwaden die schneesanften Haare hervor.
Die Arme des Gewandes und die Röhren der Reitbreeches des Alten waren mit Ruß und Netzgold von der Falter Flügel bestäubt; die Kohlhütte war sein Heim.
Das verriet auch der Name, mit dem der hinter ihm Schreitende, ein Mönch im weißen Ordenskleid der Augustiner-Chorherren, ihn anrief: »Köhler, Mann, Köhler!«
»Ja, Herr?«
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Fortsetzung folgt nach gerechtem Einspruch!
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URL.: Die sprechenden Stämme des Waldes - wie die urigen Zeilen meiner Gedicht...