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THEMA:   Lesetipps

 7 Antwort(en).

Enigma begann die Diskussion am 16.08.05 (10:54) :

Guten Morgen alle,

es hat mir gefallen, dass "Rumpelstilzchen" (Claudine) gestern angefragt hat, ob andere Foristen auch ein Buch, das sie beeindruckt hat, gelesen haben und dazu ein gewisser Austausch möglich ist.
Die Idee finde ich gut. Es muss ja nicht immer ein Austausch zustandekommen. Das ist ja z.B. nicht möglich, wenn man das empfohlene Buch noch nicht gelesen hat.
Aber Tipps geben kann man ja, unabhängig davon, ob sie auf "fruchtbaren Boden fallen" oder nicht.:-)
Können wir diesen Thread dazu nutzen, auf bestimmte Bücher hinzuweisen, wenn wir meinen, dass sie auch für andere von Interesse sein könnten?
Ich fange mal gleich an:
Vor einiger Zeit hat mir Doris W. (wo ist sie geblieben? Schade, wenn sie nicht mehr hierher kommt!) einmal Bücher von Oliver Sacks empfohlen.
Inzwischen hatte ich mir das Buch "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" gekauft und einige der "Geschichten" gelesen. Das ist übrigens ein Vorteil des Buchs, dass man einzelne und in sich abgeschlossene Krankheitsgeschichten lesen kann. Denn das sind sie, Krankheitsgeschichten. Sacks ist Neuropsychologe. Aber er bringt diese Geschichten so spannend und menschlich rüber, dass man nicht das Gefühl hat, trockene und trübe Krankheitsberichte zu lesen. Ganz im Gegenteil. Man lernt dabei etwas über die Funktionen des Gehirns, insbesondere der rechten Gehirnhälfte.
Nicht umsonst nennt man Sacks "Die Scheherazade der Neurologen".
So, jetzt erstmal genug.

Und zu Sacks noch einen Link - she. Internet-Tipp!

Internet-Tipp: https://www.ks-komm.at/frameset/arbeit_sacks.php


 Marina antwortete am 16.08.05 (11:06):

Ja Enigma, das kenne ich auch. Es ist richtig spannend zu lesen, und man merkt gar nicht, dass man viel dabei lernt. Ein anderes Buch von ihm ist "Der Tag, an dem mein Bein fortging". Das ist aus eigenem Erleben geschrieben, und weil er selber die geschilderten Krankheitssymptome kennt, kommmt er auch besonders glaubwürdig rüber. Übrigens finde ich die Titel seiner Bücher auch ganz besonders originell. Sie sind jedenfalls auch sehr verkaufsfördernd erfunden worden. :-) Ich glaube aber, das macht der Verlag.


 Karl antwortete am 16.08.05 (12:32):

Ich habe in meinem derzeit stattfindendem Urlaub "Der Schwarm" von Frank Schätzing gelesen. Das ist ein dickes Buch von fast 1000 Seiten, doch ich habe es fast ohne abzusetzen durchgelesen. Es liest sich wie ein spannender Thriller; zuviel möchte ich nicht verraten, aber es ist vollgestopft mit interessanten naturwissenschaftlichen Informationen und ist doch auch (Science) Fiction.

Das Buch erschien fast zeitgleich mit dem schrecklichen Tsunami im pazifischen Raum zu Beginn des Jahres. Es enthält u. a. die Schilderung eines vergleichbar verheerenden Tsunamis in der Nordsee. Dieses sich ankündigende Ereignis und manche anderen Katastrophen halten die Spannung im Buch auf einem stetig hohen Niveau. Ich würde mich nicht wundern, wenn wir sehr bald eine Verfilmung des Stoffes erleben würden. Er scheint mir hierfür sehr gut geeignet.

Internet-Tipp: https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3462033743/derseniorentimin


 Literaturfreund antwortete am 16.08.05 (17:19):

Zu "Schätzing..." - für kurze Gedächtnisleistungen hier im ST diese URL:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/pNQPpwGUE


 angelottchen antwortete am 17.08.05 (21:02):

Ich habe grad eine dicke Scharte über Karl den Grossen gelesen (von Fischer-Fabian) : Geschichte ist sowas von spannend .. und jetzt lese ich "Santa Maria de las Flores Negras" von Hernan Rivera Letelier, einem chilenischen Autoren, den man sich merken sollte - ein grossartiger Erzähler, dessen bidhafte Sprache auch in der deutschen Übersetzung kaum einbüsst - auch wenn so mancher Wortwitz verloren geht. Dieses dritte Buch, das ich nun von ihm lese, gibt es noch nicht in deutscher Sprache - aber das erste, ich hatte es schon einmal erwähnt. Szenario seiner Bücher ist immer seine chilenische Heimat - die triste Region der einst florierenden Dörfer der Salpeterwüste.
Originaltitel: "“La reina Isabel cantaba rancheras”
Deutscher Titel: "Lobgesang auf eine Hure"
Das schreibt Perlentaucher:
Klappentext
In einer fast verlassenen Salpetermine, mitten in der nordchilenischen Pampa, leben nur noch wenige Minenarbeiter und einige Prostituierte. Der Tod der Reina Isabel, Prostituierte und Sängerin von Rancheras, ist den wenigen noch verbliebenen Bewohnern ein Vorzeichen, war sie doch das Herz der kleinen Gemeinde. Dennoch resignieren sie nicht und setzen alles in Bewegung, um der Reina Isabel ein prachtvolles Begräbnis zu verschaffen, wie es in der Gegend noch nicht gesehen wurde.
Rezensionen - Die Tageszeitung vom 13.10.1999
Dies ist eindeutig ein Buch nach Helmut Höges Geschmack. Mit großer Begeisterung zählt er (fast) alle Typen von Huren auf, die in diesem Buch eine Rolle spielen. Denn alle haben oder sind etwas ganz Besonderes: Da gibt es eine Dicke, die ihre Beine nur mit Hilfe eines Flaschenzuges bewegen kann, eine ist rechenschwach und eine lesesüchtig. Eine liest gern Comics während der Arbeit und eine andere fängt dabei Fliegen. Und auch eine der ältesten Männerillusionen kommt bei Letelier nicht zu kurz: Einer der Huren mache die Arbeit sogar Spaß. Auf Leteliers Kompetenz zu dem Thema läßt Höge nichts kommen. Der habe schließlich selbst viele Jahrzehnte in der Atacama-Wüste verbracht und kenne die Salpeterindustrie dort samt der elenden Verhältnisse. Aber trotz der kuriosen Figuren, die in diesem Buch ihren Auftritt haben, ist es nach Höges Ansicht, letztlich ein "sentimentales" Buch.
>> Teil 2 folgt


 angelottchen antwortete am 18.08.05 (05:26):

ich wollte noch eine Leseprobe schreiben und dann machte es *~pling ~* und das Licht war mal wieder aus :-) um 4:30 dröhnte dann plötzlich mein Radio, der TV ging wieder an und so war die Nacht kurz. Aber so ein früher morgen hat was- man kann die Hähne der Nachbarschaft wecken und vor Arbeitsbeginn richtig was wegschaffen :-) Leseprobe folgt am WE, wenn gewünscht.


 pilli antwortete am 18.08.05 (08:55):

und ob! :-)

lass dir zeit angelottchen und dich nicht von den Hähnen ärgern!


 Enigma antwortete am 18.08.05 (09:56):

@angelottchen
ich kann mich nur den Worten meiner "Vorrednerin" anschließen und auch um Fortsetzung bitten.....Das klingt alles so wundervoll bizarr.
Offensichtlich ein ganz anderer Stil als hier in Europa üblich.
Es erinnert mich etwas an meinen ersten Kontakt mit dem "Geisterhaus" von Allende, an die hellseherische Clara, die den Kopf ihrer Mutter erst später beerdigte. :-)).
Ich habe auch den Film mit Meryl Streep (die ich ohnehin sehr gerne sehe) genossen, wenngleich er dem Buch natürlich nicht ganz gerecht werden konnte.

@Pilli,
ich dachte eher, dass angelottchen die Hähne aus dem Konzept gebracht hatte....:-))