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THEMA:   Rosengedicht

 40 Antwort(en).

wanda begann die Diskussion am 25.06.05 (16:56) :

Wir bereiten eine Ausstellung über Rosen vor, Fotos, Zeichnungen und auch Oelbilder. Die Ausstellung sollte durch Texte unterstützt werden.
Ich wäre dankbar für Gedichte, in denen Rosen oder eine Rose vorkommt. Danke schon im voraus! Wanda


 Enigma antwortete am 25.06.05 (18:06):

Hallo Wanda,

etws kann ich ja auch beitragen.
Und viel Erfolg für Eure Ausstellung!

Gruss Enigma



Und es gibt Rosen,
Die wie Wasser duften,
Das unergründlich
Unter dunklen Bäumen
Sich heimlich rundet.
Ihrer Blüten Weisse
Ist grünlich fast
Und gläsern wie das Wasser.
Und voller Kühle ist ihr Duft
Und badet den Staub dir ab,
Der auf der Seele lastet.

HERMANN CLAUDIUS


 Enigma antwortete am 25.06.05 (18:08):



Weisse Rose in der Dämmerung

Traurig lehnst du dein Gesicht
Übers Laub, dem Tod ergeben,
Atmest geisterhaftes Licht,
Lässest bleiche Träume schweben.

Aber innig wie Gesang
Weht im letzten leisen Schimmer
Noch den ganzen Abend lang
Dein geliebter Duft durchs Zimmer

Deine kleine Seele wirbt
Ängstlich um das Namenlose,
Und sie lächelt, und sie stirbt
Mir am Herzen, Schwester Rose.

HERMANN HESSE


 Enigma antwortete am 25.06.05 (18:12):



Wo ist zu diesem Innen
Ein Außen? Auf welches Weh
Legt man solches Linnen?
Welche Himmel spiegeln sich drinnen
In dem Binnensee
Dieser offenen Rosen,
Dieser sorglosen, sieh:
Wie sie lose im Losen
Liegen, als könnte nie
eine zitternde Hand sie verschütten.
Sie können sich selber kaum
Halten; viele ließen
Sich überfüllen und fließen
Über von Innenraum
In die Tage, die immer
Voller und voller sich schließen,
Bis der ganze Sommer ein Zimmer
Wird, ein Zimmer in einem Traum.

RAINER MARIA RILKE


 Ursula antwortete am 25.06.05 (18:15):

Hallo Wanda,

hier von Heinrich Heine "Alte Rose"
Für Euer Vorhaben wünsche ich Dir viel Erfolg!

Gruß, Ursula


Alte Rose

Eine Rosenknospe war
Sie, für die mein Herze glühte;
Doch sie wuchs, und wunderbar
Schoß sie auf in voller Blüte.
Ward die schönste Ros im Land,
Und ich wollt die Rose brechen,
Doch sie wußte mich pikant
Mit den Dornen fortzustechen.

Jetzt, wo sie verwelkt, zerfetzt
Und verklatscht von Wind und Regen -
Liebster Heinrich bin ich jetzt,
Liebend kommt sie mir entgegen.

Heinrich hinten, Heinrich vorn,
Klingt es jetzt mit süßen Tönen;
Sticht mich jetzt etwa ein Dorn,
Ist es an dem Kinn der Schönen.

Allzu hart die Borsten sind,
Die des Kinnes Wärzchen zieren -
Geh ins Kloster, liebes Kind,
Oder lasse dich rasieren.

Heine,Heinrich (1797-1856)


 Enigma antwortete am 25.06.05 (18:17):



Die Rose sprach zum Mägdelein:
Ich muss dir ewig dankbar sein,
Dass Du mich an den Busen drückst
Und mich mit Deiner Huld beglückst.


Das Mägdlein sprach: O, Röslein mein,
Bild Dir nur nicht zuviel drauf ein,
Dass Du mir Aug und Herz entzückst.
Ich liebe Dich, weil Du mich schmückst

WILHELM BUSCH


 Marina antwortete am 25.06.05 (18:24):

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose.
„A rose is a rose is a rose.“ (Gertrude Stein - Sacred Emily)
:-)


 Ursula antwortete am 25.06.05 (18:24):

Wehmut

Ihr verblühet, süße Rosen,
Meine Liebe trug euch nicht;
Blühet, ach! dem Hoffnungslosen,
Dem der Gram die Seele bricht.

Jener Tage denk' ich trauernd,
Als ich, Engel, an dir hing,
Auf das erste Knöspchen lauernd,
Früh zu meinem Garten ging;

Alle Blüten, alle Früchte
Noch zu deinen Füßen trug,
Und vor deinem Angesichte
Hoffnung in dem Herzen schlug.

Ihr verblühet, süße Rosen,
Meine Liebe trug euch nicht;
Blühet, ach! dem Hoffnungslosen,
Dem der Gram die Seele bricht.

Johann Wolfgang v. Goethe


 Marina antwortete am 25.06.05 (18:26):

Sah ein Knab ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und war so schön
Lief er schnell es nah zu sehn
Sah's mit vielen Freuden
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Knabe sprach: "Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden."
Röslein sprach: "Ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich,
Und ich will's nicht leiden."
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Und der wilde Knabe brach
's Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Mußt es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Text: Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Melodie: Heinrich Werner (1800 - 1833)


 Enigma antwortete am 25.06.05 (18:27):



An die Rose

An die Rose
Ewig trägt im Mutterschoße,
Süße Königin der Flur,
Dich und mich die stille, große
Allbelebende Natur.

Röschen! unser Schmuck veraltet,
Sturm entblättert dich und mich;
Doch der ew'ge Keim entfaltet
Bald zu neuer Blüte sich.

FRIEDRICH HÖLDERLIN


 Enigma antwortete am 25.06.05 (18:30):





Der Rosenstrauch



Mit all der Fülle

des Sommers drang

aus jeder Hülle

ein Überschwang

von Licht und Rosen

und tat sich auf

und hing in losen

Gebinden zuhauf.





Nun geht ein trüber,

ein Silberhauch geht

am Herbsttag über

das Rosenbeet.

Es regt sich kein Treiben,

kein Quellen mehr,

die Ranken bleiben von Blüten leer.





Nur eine trägt bange

ein spätes Licht

und trägt es lange

und läßt es nicht,

die kaum noch waltet,

die Blütengestalt,

hat sich entfaltet

zu lockerstem Halt.





Sie schließt das Geflimmer

noch eben ein

und zögert noch immer,

erloschen zu sein.

Sie bebt in der Stille,

halb schlafend, halb wach.

Da gibt ein Wille

im Innersten nach.





Ein heftiges Fließen

wie Wasser fast

vom Ast gewiesen

zu tieferem Ast.

Dann hat ein zweites,

ein drittes statt,

und unten schneit es

Blatt über Blatt.





Das letzte von allen,

das Blatt, das sich hält,

beginnt zu fallen

und fängt sich und fällt.

Und ragend ins Fahle

der leeren Bucht

zum ersten Male

begreift sich die Frucht.



MANFRED HAUSMANN


 Enigma antwortete am 25.06.05 (18:34):

Wanda, wir sind fleissig, damit du auch eine Auswahl hast. Vielleicht kommen ja noch mehrere. :-))



Zauberkreis

Was steht denn auf den hundert Blättern

Der Rose all?
Was sagt denn tausendfaches Schmettern
Der Nachtigall?


Auf allen Blättern steht, was stehet
Auf einem Blatt;
Aus jedem Lied weht, was gewehet
Im ersten hat:


Dass Schönheit in sich selbst beschrieben
Hat einen Kreis,
Und keinen andern auch das Lieben
Zu finden weiß.


Drum kreist um sich mit hundert Blättern
Die Rose all,
Und um sie tausendfaches Schmettern
Der Nachtigall.

FRIEDRICH RÜCKERT


 Ursula antwortete am 25.06.05 (18:38):

Die Knospe der Rose

Von der üppigen, grünen Blätter
Schattgem Netze dicht umwoben,
Wagt den Kelch nicht zu entfalten,
Knospe noch, die zarte Rose.

Und sie reift das Gold der Düfte
In des Kelches tiefem Borne,
Reift der Reize stille Mächte
In dem Innersten verborgen.

Rose, Rose bald entschwellen
Muß die Kron der vollen Knospe,
Steigen bald das Gold der Düfte
Aus des dunklen Kerkers Wohnung.

Purpurglühend wird erstrahlen
Die, der Sehnenden, Aurora,
Ihr dein Kelch entgegen glühen
Von der Blätter grünem Throne.

Selig, selig, wem erblühet
Dann die lang verschlossne Krone,
Daß er trinke Gold der Düfte
Aus dem reichen Kelch der Wonnen !

Adalbert von Chamisso (1781-1838)


 Ursula antwortete am 25.06.05 (18:44):

In eines Armen Gärtchen ...

In eines armen Gärtchen, tief verborgen,
Blüht einsam eine wunderschöne Rose,
Sie schmückt mit Tau der klare Sommermorgen,
Und schmeichelnd um sie her die Abendlüfte kosen.

Doch nichts bewegt ihr schuldlos heitres Leben;
Sich unbewußt, in kindlich süßem Träumen,
Schaut unverwandt mit ahnungsvollem Beben
Die Zarte nach des Äthers fernen blauen Räumen.

Da naht er sich mit goldnen Liebesschwingen,
Der Schmetterling wiegt sich im Glanz der Sonne,
Er wird der Rose teure Grüße bringen,
Sie wecken zu der Liebe Weh und Wonne.

Schon glühet sie von seinen heißen Küssen,
Nicht weiß die Arme, wie ihr will geschehen,
Sie siehet tausend Blütensterne sprießen
Und rings um sich ein Zauberland entstehen.

Das zarte Herz, das lang verschlossen träumte,
Erschließt sich jetzt in unbegrenztem Sehnen;
Was unsichtbar im reichen Innern keimte,
Eröffnet üppig sich mit Liebestränen.

Noch zittert sie, und schon ist sie entschwunden,
Der schöne Fremdling, dem sie sich ergeben.
Er hat sie leider nimmermehr gefunden -
Lang ist die Liebe, doch nur kurz ist das Leben.

Und stille wird die Rose nun verblühen,
Die Blätter fallen schon, eins nach dem andern.
So wird auch unser Jugendstern verglühen -
Wir träumen nur, wir lieben und wir wandern.

Gottfried Keller (1819-1890)


 Enigma antwortete am 25.06.05 (18:45):

Das muss auch noch, weil ich das einfach auch schön finde:
:-)



Es haben meine wilden Rosen
- Erschauernd vor dem Hauch der Nacht -
Die windeleichten, dichten, losen
Blüten behutsam zugemacht.


Doch sind sie so voll Licht gesogen,
Dass es wie Schleier sie umweht,
Und dass die Nacht in scheuem Bogen
Am Rosenbusch vorübergeht.

HERMANN CLAUDIUS


 Medea. antwortete am 25.06.05 (18:51):

Rosen, Tulpen, Nelken -
alle Blumen welken.
Stahl und Eisen bricht,
aber uns're Freundschaft nicht.

(Beliebter Spruch für das Poesiealbum)


 Enigma antwortete am 25.06.05 (18:53):

Rose und Schmetterling

Wenn das weiße Morgenlächeln
über meinem Kelche hängt,
und der Frühluft leises Fächeln
sich in meinem Haar verfängt,
daß mein grüner Körperstengel
sehnsuchtschwer sich überneigt,
kommt ein schöner Falterengel,
der mit mir zum Himmel steigt.

Meine duftige Gewandung
wandelt er zum Flügelkleid,
über Tag und Mittagsbrandung
schweben wir durch lose Zeit.
Und wir schaukeln, und wir strahlen
unsre Seelen in die Luft,
füllen alle Blütenschalen:
er mit Farbe, ich mit Duft.
Rose Ausländer (1901-1988)


 marie2 antwortete am 25.06.05 (20:42):

Was tut wohl die Rose zur Winterszeit?
Was tut wohl die Rose zur Winterszeit?
Sie träumt einen hellroten Traum.
Wenn der Schnee sie deckt um die Adventszeit,
Träumt sie vom Holunderbaum.
Wenn Silberfrost in den Zweigen klirrt,
Träumt sie vom Bienengesumm,
Vom blauen Falter, und wie er flirrt...
Ein Traum, und der Winter ist um!

Und was tut die Rose zur Osterzeit?
Sie räkelt sich, bis zum April.
Am Morgen, da weckt sie die Sonne im Blau,
Und am Abend besucht sie der Frühlingstau.
Und ein Engel behütet sie still
- Der weiß ganz genau, was Gott will! -
Und dann über Nacht, wie ein Wölkchen, ein Hauch,
Erblüht sie zu Pfingsten am Rosenstrauch.

Mascha Kaléko


 marie2 antwortete am 25.06.05 (20:43):


Daß jede Rose Dornen hat

Scheint mir kein Grund zu klagen

Solange uns die Dornen nur

Auch weiter Rosen tragen

Mascha Kaleko


 marie2 antwortete am 25.06.05 (20:45):

Als Allerschönste

Als Allerschönste bist du anerkannt,
bist Königin des Blumenreichs genannt;
Unwidersprechlich allgemeines Zeugnis,
Streitsucht verbannend, wundersam Ereignis!
Du bist es also, bist kein bloßer Schein,
In dir trifft Schaun und Glauben überein;
Doch Forschung strebt und ringt, ermüdend nie,
Nach dem Gesetz , dem Grund Warum und Wie.

Johann Wolfgang Goethe


 marie2 antwortete am 25.06.05 (20:47):


D er G a r t e n

Der Garten
öffnet seine Rosen

Sie duften sich
Sonnenworte zu

Nur Liebespaare
fangen sie auf
und grüßen zurück
in der Rosensprache

Rosen antworten rot
mit herzlichem Duft

Duftworte
die sich liebkosen

Rose Ausländer (


 marie2 antwortete am 25.06.05 (20:51):

Hallo Wanda,
ich habe ca. 30 Rosengedichte für eine Freundin gesammelt. Ich schicke sie Dir gerne per Mail, falls Du mir Deine Mail-Adresse schreibst.
Viel Erfolg für Eure Ausstellung

Marie


 mmargarete01 antwortete am 25.06.05 (21:00):

Süßer Duft


Du Rose süßer Duft.
Himmlischer Morgengruß,
die Röte steigt mir ins Gesicht,
ein Jüngling mir die Rose schickt.
Berauscht sind meine Sinne,
berauscht vom Rosenduft,
so kann der Tag beginnen,
ein süßer Morgengruß.

Margret Nottebrock


 mmargarete01 antwortete am 25.06.05 (21:02):

Zauber der Rose

Entfalte Dich Du schönste aller Rosen,
benetzt vom Morgen Tau.
Wird Dich die Wärme gleich umfassen,
auf Deinem Blätterkleid die Strahlen,
lässt Wunder neu geschehen,
lass Deinen Blütenzauber sehen.
Entfalte Dich Du schönste aller Rosen,
vom Duft umnebelter Rosenstrauch.
Lass rote Rosen sprießen,
es ist Sommer du herrlicher Liebeshauch.

Margret Nottebrock


 mmargarete01 antwortete am 25.06.05 (21:06):


Träume

Ich Träume von meiner Liebsten,
wie eine rote Rose im Wind,
so stürmisch voller Liebe,
sie mir ihr Gesicht entgegenbringt.
Ich sehe sie bei Tag, ich sehe sie bei Nacht.
Du hast mich verzaubert mich beglückt,
ein leichter Schmerz im Herze sticht.
Möchte nie mehr ohne dich sein,
auch wenn deine Dornen stechen gemein.

Margret Nottebrock


 mmargarete01 antwortete am 25.06.05 (21:09):

Rosenstrauch

Die Rosensträucher stehen kahl,
im bunten Laub des Herbstes.
Sie warten still den Winter ab,
mit Schnee bedeckt den Strauch.
Ruhen sie sich vom Sommer aus,
zum Frühjahr werden sie munter.
Die Knospen zu Rosen erblühen,
eine liebende Hand wird sie pflücken
und der Liebsten in die Vase drücken.

Margret Nottebrock


 mmargarete01 antwortete am 25.06.05 (21:16):

Liebe liegt in der Luft

Im Rosengarten gab er mir den Kuss,
seine Arme mich umschlangen.
Ich hörte Nachtigallen, sie sangen.
Es war im Rosengarten im Mai,
seine Augen glühten wie Feuer dabei.
Sein Mund hauchte an meinem Ohr,
ich werde dich lieben an jeden Ort.
Wir bleiben für immer zusammen,
wie der Wind und das Meer,
ob mit Sturm oder Schnee,
die Liebe sie wird nie vergehen.
Wir werden die Höhen genießen,
im Rosengarten, wenn die Rosen sprießen.

Margret Nottebrock


 mmargarete01 antwortete am 25.06.05 (21:21):



Die Rose
ist ein Egoist
wer sie anfasst
sofort sticht

Margret Nottebrock


 angelottchen antwortete am 25.06.05 (21:55):

Das Liedchen von der Reue
(Heinrich Heine)

Herr Ulrich reitet im grünen Wald,
Die Blätter lustig rauschen.
Er sieht eine holde Mädchengestalt
Durch Baumeszweige lauschen.

Der Junker spricht: Wohl kenne ich
Dies blühende, glühende Bildnis,
Verlockend stets umschwebt es mich
In Volksgewühl und Wildnis.

Zwei Röslein sind die Lippen dort,
Die lieblichen, die frischen;
Doch manches häßlich bittre Wort
Schleicht tückisch oft dazwischen.

Drum gleicht dies Mündlein gar genau
Den hübschen Rosenbüschen,
Wo giftge Schlangen wunderschlau
Im dunkeln Laube zischen.

Dort jenes Grübchen wunderlieb
In wunderlieben Wangen,
Das ist die Grube, worein mich trieb
Wahnsinniges Verlangen.

Dort seh ich ein schönes Lockenhaar
Vom schönsten Köpfchen hangen;
Das sind die Netze wunderbar,
Womit mich der Böse gefangen.

Und jenes blaue Auge dort,
So klar wie stille Welle,
Das hielt ich für des Himmels Pfort,
Doch wars die Pforte der Hölle. -

Herr Ulrich reitet weiter im Wald,
Die Blätter rauschen schaurig.
Da sieht er von fern eine zweite Gestalt,
Die ist so bleich, so traurig.

Der Junker spricht: O Mutter dort,
Die mich so mütterlich liebte,
Der ich mit bösem Tun und Wort
Das Leben bitterlich trübte!

O, könnt ich dir trocknen die Augen naß
Mit der Glut von meinen Schmerzen!
O, könnt ich dir röten die Wangen blaß
Mit dem Blut aus meinem Herzen!

Und weiter reitet Herr Ulerich,
Im Wald beginnt es zu düstern,
Viel seltsame Stimmen regen sich,
Die Abendwinde flüstern.

Der Junker hört die Worte sein
Gar vielfach widerklingen.
Das taten die spöttischen Waldvöglein,
Die zwitschern laut und singen:

Herr Ulrich singt ein hübsches Lied,
Das Liedchen von der Reue,
Und hat er zu Ende gesungen das Lied,
So singt er es wieder aufs neue.


 angelottchen antwortete am 25.06.05 (21:58):

guckst du hier:

Internet-Tipp: https://www.rosen-romantik.de/gedichte/


 wanda antwortete am 26.06.05 (07:18):

guten Morgen Euch allen, ich dachte mich trifft der Schlag, so viele liebe Einträge - tausend Dank allen.....

So gegen 10 werde ich die Frau, die dafür verantwortlich ist anrufen, wenn sie keine Möglichkeit hat selbst in den ST zu gehen, drucke ich alles aus.
Nochmals ganz ganz lieben Dank Eure wanda


 mart antwortete am 26.06.05 (07:34):

Ebenso,

Es gibt eine Unmenge von Rosenseiten.
z.B.

Internet-Tipp: https://www.welt-der-rosen.de/rosged/rosgedic.htm


 pilli antwortete am 26.06.05 (15:50):

und heute abend wanda

zur einstimmung auf die wundervolle rosenwelt mein fernseh-tipp auf WDR3:

...
entnommen wdr.de:

"Gartengeschichten über romantische Sehnsucht"

Sendung am Sonntag, 26. Juni 2005, 20.15 - 21.45 Uhr
Wiederholung am 27. Juni 2005 um 3.00 Uhr
und am 2. Juli um 12.00 Uhr

Tamina Kallert besucht wieder private und öffentliche Gärten, Hobbygärtner und Spezialisten, diesmal um dem Thema „Romantik im Garten“ nachzuspüren.

...

u.a. ein besuch im Rosarium in Dortmund; Enigma du kennst es? :-)

...

"Das Rosarium in Dortmund"

Der Verein Deutscher Rosenfreunde und die Stadt Dortmund haben im Westfalenpark das Deutsche Rosarium gegründet. Das Wissen über die Rose in ihrer Vielfalt soll den Menschen anschaulich näher gebracht werden. Eine Bibliothek mit rund 1.300 Fachbüchern, Rosenseminare und spezielle Rosenführungen gehören dazu.

das jährliche Rosenfest mit seiner Rosenschau ist der Höhepunkt im Monat Juni. Die Königin der Blumen gewährt eine Audienz. Rund 3.800 verschiedene Sorten blühen im Deutschen Rosarium Dortmund, der drittgrößten Rosensammlung der Welt. Bei Duftführungen und einem Markt mit mehr als 90 Ausstellern erfährt man alles über die Rose im Speziellen wie über Rosengärten und Floristik im Allgemeinen. Tamina Kallert spricht dort mit Dr. Otto Bünemann, einem promovierten Gartenbauwissenschaftler, und Thomas Lolling, dem Leiter des Rosariums.

...

mein rosen-gedicht ist von Rainer Maria Rilke:

Wo ist zu diesem Innen
ein Außen? Auf welches Weh
legt man solches Linnen?
Welche Himmel spiegeln sich drinnen
in dem Binnensee
dieser offenen Rosen,
dieser sorglosen, sieh:
wie sie lose im Losen
liegen, als könnte nie
eine zitternde Hand sie verschütten.

Sie können sich selber kaum
halten; viele ließen
sich überfüllen und fließen
über von Innenraum
in die Tage, die immer
voller und voller sich schließen,
bis der ganze Sommer ein Zimmer
wird, ein Zimmer in einem Traum.

...

nicht vergessen möchte ich wanda, dir den link zu "onlinekunst.de" zu nennen; es hat einen *Rosenkalender*, gedichte geschichten und vieles andere mehr. dazu oft begleitende musik- und bildthemen. :-)

die *Schneckenburgers*, bildkünstler von besonderm format. :-)

aus diesem Rosenkalender gewählt:

...

"Luft und Licht"

sind die Liebhaber der Blumen,
aber das Licht ist der Begünstigte.
Zum Licht wenden sie sich,
verschwindet es, so rollen sie ihre
Blätter zusammen
und schlafen in der Umarmung der Luft ein.
(Hans Christian Andersen)

...

:-)

Internet-Tipp: https://www.onlinekunst.de/rosengarten/0_Rosenkalender.htm


 mmargarete01 antwortete am 26.06.05 (16:52):

Jede Blume

Jede Blume ist eine Königin.
Willst du sie pflücken,
musst du dich bücken,
tief verbeugen,
ihr die Ehre beweisen.

Margret Nottebrock


 Enigma antwortete am 27.06.05 (07:35):

Guten morgen,

hallo Pilli, nee, kenne ich bis jetzt nicht, das Rosarium in DO, obwohl ich öfter mal da bin.
Muss ich mir mal vormerken für einen künftigen Besuch.

Tschüss
Enigma


 wanda antwortete am 27.06.05 (08:14):

also nochmals Dank - ich hoffe nur, dass die Dame die zuständig ist, alles liest und auch gebrauchen kann.

@mmargarete01, bist Du Margret Nottebrock ?

@ Karl, ist das nicht ein wundebarer Beweis, wie der ST funktionieren kann - 27 Zuschriften über Nacht - ein unglaublicher Zusammenhalt - auch Dir danke, dass Du das ermöglichst.


 mmargarete01 antwortete am 27.06.05 (10:38):

Nachbars Rosengarten
bunt und schön,
darf ich es wagen
mir den an zusehen.
Der Geruch der Rosen
zieht an meine Nase vorbei,
der Nachbar winkt mich eilig herbei.
Mein Herz freut sich,
ich eile und mache einen Satz.
Da lag ich,
in Nachbars Rosengarten.
Dann voller Entsetzen
er mit dem Finger droht,
das waren die stolzen Rosen,
das sich ein Bild des Entsetzen bot.
Er wurde vor Zorn rot.
Ich wusste nicht was mich da jetzt droht.
Die Stacheln im Gesäß,
der Nachbar gab mir ein Zeichen,
ich sollte das Tor
mal schnell erreichen.
Nun sehe ich die Rosen nur von weitem,
denn der Nachbar lässt sich nicht mehr erweichen.

Margret Nottebrock

Ich wünsche
Euch einen
guten Wochenanfang

(Mmargarete01 ist Margret Nottebrock)


 Enigma antwortete am 28.06.05 (17:43):

Roter Juni

Über die Gräser geht Blütenstaub.
Dunst geht über die Wiese ins Licht.
Schottische Rosen stehn rot im Laub.
Aber die Rosen blühen noch nicht.

Noch ein paar Tage, noch eine Stunde,
Dann wird die erste Blüte aufgehn
Wie eine lange verheimlichte Wunde
Und sich dem heilenden Licht zudrehn.

Eva Strittmatter


 Enigma antwortete am 01.07.05 (12:55):

Von den heimlichen Rosen

Oh, wer um alle Rosen wüsste,
die rings in stillen Gärten stehn -
oh, wer um alle wüsste, müsste
wie im Rausch durchs Leben gehn.

Du brichst hinein mit rauhen Sinnen,
als wie ein Wind in einen Wald -
und wie ein Duft wehst du von hinnen,
dir selbst verwandelte Gestalt.

Oh, wer um alle Rosen wüsste,
die rings in stillen Gärten stehn -
oh, wer um alle wüsste, müsste
wie im Rausch durchs Leben gehn.
(Christian Morgenstern)


 Literaturfreund antwortete am 02.07.05 (12:08):

Otto Julius Bierbaum (1865-1910)
Mädchenlied

Auf einem jungen Rosenblatt
Mein Liebster mir geblasen hat
Wohl eine Melodei.
Es gab mir viele Dinge kund
Das Rosenblatt am roten Mund
Und war kein Wort dabei.

Und als das Blatt zerblasen war,
Da gab ich meinen Mund ihm dar
Und küßt an ihm mich satt.
Und viel mehr Dinge tat noch kund
Der rote Mund am roten Mund,
Selbst als das Rosenblatt.

*
Der Poet Bierbaum kommt selten hier vor;
deshalb diese URL. - bei "gutenberg.spiegel"

Internet-Tipp: https://gutenberg.spiegel.de/autoren/bierbaum.htm


 mmargarete01 antwortete am 05.07.05 (23:05):

Keiner schenkt mir Rosen

Als ich jung selber in Blüte stand,
manche Rose hielt ich in meiner Hand.
Nun bin ich alt, die Schönheit schwand,
und mit mir die Rosen in meiner Hand.

Margret Nottebrock