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THEMA: Sommer
68 Antwort(en).
Enigma
begann die Diskussion am 23.06.05 (17:37) :
Unvergessbare Sommersüße
Rote Dächer. Aus den Schornsteinen, hier und da, Rauch; oben, hoch, in sonniger Luft, ab und zu, Tauben.
Es ist Nachmittag.
Aus Mohdrickers Garten her gackert eine Henne. Bruthitze brastet. Die ganze Stadt riecht nach Kaffee.
Dass mir doch dies alles noch so lebendig geblieben ist!
Ich bin ein kleiner achtjähriger Junge, liege, das Kinn in beide Fäuste, platt auf dem Bauch und kucke durch die Bodenluke.
Unter mir, steil, der Hof hinter mir, weggeworfen, ein Buch. Franz Hoffmann. "Die Sklavenjäger."
Wie still das ist!
Nur drüben, in Knorrs Regenrinne, zwei Spatzen, die sich um einen Strohhalm zanken, irgendwo ein Mann, der sägt, und, dazwischen, deutlich von der Kirche her, in kurzen Pausen regelmäßig hämmernd, der Kupferschmied Thiel.
Wenn ich unten runter sehe, sehe ich gerade auf Mutters Blumenbrett.
Ein Topf Goldlack, zwei Töpfe Levkojen, eine Geranie, Fuchsien und mittendrin, zierlich, in einem Zigarrenkistchen, ein Hümpelchen Reseda.
Wie das riecht! Bis zu mir rauf!
Und die Farben! Die Farben!
Jetzt!
Wie der Wind drüber weht! Die wunder-, wunder-, wunder- schönen Farben!
Nie blinkten mir schönere!
Ein halbes Leben, ein ganzes Menschenalter verrann!
Ich schließe die Augen.
Ich sehe sie noch immer! Arno Holz
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Literaturfreund
antwortete am 23.06.05 (17:55):
Diesen Text stelle ich mir auch als Sommergedicht eines Wanderers vor: * Hans-Jürgen Heise: Mein unzeitgemäßes Gesicht
Wo sich die letzten Häuser verkrümeln
Keine Felder keine Wiesen nicht mal ein Strauch
Eine Mülldeponie mit etwas Grasbewuchs
Im Spiegel eines Autowracks mein unzeitgemäßes Gesicht
Eine leere Pepsidose Regen hat sie gefüllt
Wind und Sonne trinken sie aus * URL.: Eine von diesem Dosen-Müllberg wird auch eine "Pepsi" sein...
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/gzEP7p4Ye
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Literaturfreund
antwortete am 24.06.05 (06:25):
WILHELM L E H M A N N: TAG IN JÜTLAND
Mir war, als habe der Motor Die Mühlenflügel gedreht, Ein Wind die Pappelblätter Auf den grauen Rücken geweht.
Kein Finger rührte die Mühle, Die Blätter flatterten nicht, Den Stern der Flügel rückte Einfallender Stare Gewicht.
Als ich in glühendem Sande Durch Ginsterwälder stieg, Knallten die schwarzen Schoten, Es bedeutete keinen Krieg.
Der Bauerntabak im Garten, Von niemand wird er geraucht, Die grünen Gerten des Ginsters Zu keinem Besen verbraucht.
Zwischen Flechtenschorf, Heidebüschen, Rechnete niemand, was ich tat. Leicht flog ich durch die Zeiten, Leicht wie Strohblumensaat.
* (E.: 1938; Lehmann verbrache bis 1939 viele Tage und Wochen in Dänemark, um dem nationalistischen Druck und der Nazi-Politik und den Kriegsvorbereitungen in seiner Heimat Schleswig-Holstein zu entgehen.)
URL.: HOMANNS ARVINGER-JYLLAND.Karte von Jütland. Nach astronomischen Ortsbestimmungen und den trigonometrisch aufgenommenen Charten von Wessel, Warberg - von Godiche entworfen von F.L.Güssefeld. Nürnberg, bey Homanns Erben. 1807. Konturkoloreret kobberstik. 55 x 44 cm.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/rwXkDASPD
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Literaturfreund
antwortete am 24.06.05 (06:32):
Pardon,
gemeint war diese Karte von "Jylland":
Internet-Tipp: https://www.erikfinnerup.dk/billeder/nm_1403.jpg
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Enigma
antwortete am 24.06.05 (16:25):
Liliencron, Detlev von (1844-1909)
Sommer Zwischen Roggenfeld und Hecken Führt ein schmaler Gang; Süßes, seliges Verstecken Einen Sommer lang. Wenn wir uns von ferne sehen, Zögert sie den Schritt, Rupft ein Hälmchen sich im Gehen, Nimmt ein Blättchen mit. Hat mit Ähren sich das Mieder Unschuldig geschmückt, Sich den Hut verlegen nieder In die Stirn gedrückt. Finster kommt sie langsam näher, Färbt sich rot wie Mohn; Doch ich bin ein feiner Späher, Kenn die Schelmin schon. Noch ein Blick in Weg und Weite, Ruhig liegt die Welt, Und es hat an ihre Seite Mich der Sturm gestellt. Zwischen Roggenfeld und Hecken Führt ein schmaler Gang; Süßes, seliges Verstecken Einen Sommer lang.
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Literaturfreund
antwortete am 25.06.05 (05:24):
Friedrich Hölderlin: Der Sommer Das Erntefeld erscheint, auf Höhen schimmert Der hellen Wolke Pracht, indes am weiten Himmel In stiller Nacht die Zahl der Sterne flimmert, Groß ist und weit von Wolken das Gewimmel. Die Pfade gehn entfernter hin, der Menschen Leben, Es zeiget sich auf Meeren unverborgen, Der Sonne Tag ist zu der Menschen Streben Ein hohes Bild, und golden glänzt der Morgen. Mit neuen Farben ist geschmückt der Gärten Breite, Der Mensch verwundert sich, daß sein Bemühn gelinget, Was er mit Tugend schafft, und was er hoch vollbringet, Es steht mit der Vergangenheit in prächtigem Geleite. * URL.: Ja, Sommer ist - und noch nicht der Herbst... - "mit goldenen Birnen"...
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/DvvnNHdeW
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Enigma
antwortete am 25.06.05 (07:30):
Gerg Britting . Sommer Hinter jener Scheunenwand, Hinter jenem Holzstoß muß er sein! In der Dämmerung, Wenn das Dunkel in den Büschen schwillt, Da geht er wieder fort. Durstig ist er, Die Flüsse trinkt er halb leer, Und die Weiher im Wald Macht er zu Sümpfen, Daß der Schleier der Mücken wallt, Wenn der Lustschrei der Frösche schallt. Die Eidechsen kennen ihn Und fürchten ihn nicht, Und die Kinder hören ihn Lachen am Hang. Wenn er am hohen Tag Hebt sein weißes Gesicht Aus dem Himbeerschlag, Rennt der Hahn, rotspornig und blaugeschwänzt, In den Brunnenschatten und schreit. Des Rotlippigen Auge glänzt Zornig Über die Zeit.
Internet-Tipp: https://www.britting.com/gedichte/2-062.html
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Enigma
antwortete am 27.06.05 (06:58):
Konstantin Wecker Wenn der Sommer nicht mehr weit ist
Wenn der Sommer nicht mehr weit ist und der Himmel violett, weiß ich, daß das meine Zeit ist, weil die Welt dann wieder breit ist, satt und ungeheuer fett.
Wenn der Sommer nicht mehr weit ist und die Luft nach Erde schmeckt, ist´s egal, ob man gescheit ist, wichtig ist, daß man bereit ist und sein Fleisch nicht mehr versteckt.
Und dann will ich, was ich tun will, endlich tun. An Genuß bekommt man nämlich nie zuviel. Nur man darf nicht träge sein und darf nicht ruhn, denn Genießen war noch nie ein leichtes Spiel.
Wenn der Sommer nicht mehr weit ist und der Himmel ein Opal, weiß ich, daß das meine Zeit ist, weil die Welt dann wie ein Weib ist, und die Lust schmeckt nicht mehr schal.
Wenn mein Ende nicht mehr weit ist, ist der Anfang schon gemacht. Weil´s dann keine Kleinigkeit ist, ob die Zeit vertane Zeit ist, die man mit sich zugebracht.
Und dann will ich, was zu tun ist, endlich tun. An Genuß bekommt man nämlich nie zuviel. Nur man darf nicht träge sein und darf nicht ruhn, denn Genießen war noch nie ein leichtes Spiel.
Wenn der Sommer nicht mehr weit ist und der Himmel violett, weiß ich, daß das meine Zeit ist, weil die Welt dann wieder breit ist, satt und ungeheuer fett.
Internet-Tipp: https://www.wecker.de/cgi-bin/cgi_lieder1
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angelottchen
antwortete am 27.06.05 (08:39):
da schliesse ich mich gleich an mit einem Lied von Alexandra ..
Walzer des Sommers
Der Morgen umarmt schon die Nacht, Die Wellen sind flüsternd erwacht Und beginnen zu tanzen auf goldenen Seen Sich im Walzer des Sommers zu dreh'n.
Das Meer winkt mit schimmernder Hand Und streichelt behutsam den Sand, Weckt den Traum, der sich hoch in das Himmelsblau schwingt, Wenn der Walzer des Sommers erklingt.
Dreht euch, dreht euch, Du mein Traum, du meine Liebe. Euch gehört ihr nun ganz, Dreht euch im Hochzeitstanz.
In der Nacht haben sich auf der Welt Die heimlich verliebten gestellt. Doch sie lächelt und sagt sich nur schuld ist daran, Dass der Walzer des Sommers begann, Und ein träumender Stern, Der in Deinen Augen liegt, Leis' vom Walzer des Sommers gewiegt.
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Enigma
antwortete am 27.06.05 (08:49):
Danke angelottchen,
die Alexandra gehörte mit zu den Schlagersänger(innen), die ich ertragen konnte. Sie hatte so eine tiefdunkle, tolle Stimme. Das ist doch die, die so jung tödlich verunglückt ist? Schade.
Gruss Enigma
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angelottchen
antwortete am 27.06.05 (09:38):
Ja, die hatte eine wunderbare Stimme und verunglückte 1969 mit nur 27 Jahren mit ihrem Auto auf der Fahrt nach Sylt. Das Lied stammt im Original übrigens von Adamo.
Hier ist eine zwar farblich nicht so geglücklte aber sehr liebevoll gemachte Webseite mit all ihren Liedern und vielen Infos:
Internet-Tipp: https://www.alexandra-welt.de/
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Enigma
antwortete am 27.06.05 (19:00):
Ja, danke für den Link. So habe ich sie auch in Erinnerung.
Sommergarten
Die Vögel sprangen von den Winden auf den Garten Und fielen auf die hellen Rasenbeete, Betäubt vom Duft der blühenden Stakete Am weißen Haus mit vierzehn Rosenarten.
Die gelben Steige, die den Rasen masern, Kommst du in Weiß, berieselt von den Winden, Und deine Augen duften noch den Blinden - Die warmen Blumen an den Nervenfasern.
Freude der Tropen wächst. Im blauen Raum Zünden die Wolken, leuchtende Phantome. Und du, in deines Blutes Aura und Arome,
Nimmst Sonne mit - in eine Liebesnacht. Gleich goldnen Bienen hängt das Licht im Baum, Das deinen Mund wie eine Frucht benagt.
(Paul Boldt)
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Enigma
antwortete am 28.06.05 (07:56):
sommer
holunderklöppel schwankend fern
augen nah duftendes geissblatt
der mittag schläft ausgestreckt fiebriges sterben
die krallen zuckend versenkt in durstiger erde
niemandes land
Katharina Lanfranconi (*1948)
Internet-Tipp: https://www.lyrikwelt.de/autoren/lanfranconi.htm
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Enigma
antwortete am 28.06.05 (08:04):
Sommerglück
Blütenschwere Tage In Düften und Gluten rings, Mein Herz tanzt wie auf Flügeln Eines trunkenen Schmetterlings.
Die Rosen über den Mauern, Der Birnbaum darüber her, Alles so reich und schwer In sehnenden Sommerschauern.
Das juligelbe Land Mit dem träumenden Wälderschweigen Fern am duftigen Rand, Darüber die Wolken steigen -
O, wie sag ich nur, Was alles mein Wünschen ins Weite führt! Mich hat des Glücks eine leuchtende Spur Mit zitternder Schwinge berührt.
Gustav Falke (1853-1916)
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Enigma
antwortete am 28.06.05 (08:44):
Der Sonnenschein
Sünn, Sünn schine, Kik ut din Gardine, Kik ut din Ralosen, Un schin op unse Rosen, Op de witten Lilgen, Op de grönen Tilgen, Op dat smucke gröne Gras Wo all de bunten Blöme wasst. Sonne, Sonne scheine, Schau aus deinen Gardinen, Schau aus deinen Rouleaux, Und scheine auf unsere Rosen, Auf die weißen Lilien, Auf die grünen Zweige, Auf das schöne grüne Gras Wo alle bunten Blumen wachsen
Klaus Groth
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angelottchen
antwortete am 28.06.05 (08:46):
...da darf doch Theodor Storm nicht fehlen :-)
Abseits Es ist so still, die Heide liegt Im warmen Mittagssonnenstrahle, Ein rosaroter Schimmer fliegt Um ihre alten Gräbermale; Die Kräuter blühn;der Heideduft Steigt in die blaue Sommerluft
Laufkäfer hasten durch`s Gesträuch In ihren goldnen Panzerröckchen. Die Bienen hängen Zweig um Zweig Sich an der Edelheide Glöckchen; Die Vögel schwirren aus dem Kraut- Die Luft ist voller Lerchenlaut.
Ein halbverfallen` niedrig Haus Steht einsam hier und sennbeschienen Der Kätner lehnt zur Tür hinaus, Behaglich blitzend nach den Bienen; Sein Junge auf dem Stein davor Schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr
Kaum zittert durch die Mittagsruh Ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten Dem Alten fällt die Wimper zu, Er träumt von seinen Honigernten. - Kein Klang der aufgeregten Zeit Deang noch in diese Einsamkeit.
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Enigma
antwortete am 28.06.05 (08:57):
...genau, angelottchen, der fehlte noch. Darum gleich nochmal :-))
Theodor Storm - Hinter den Tannen
Sonnenschein auf grünem Rasen, Krokus drinnen blau und blaß; Und zwei Mädchenhände tauchen Blumen pflückend in das Gras.
Und ein Junge kniet daneben, Gar ein übermütig Blut, Und sie schaun sich an und lachen - O wie kenn ich sie so gut! Hinter jenen Tannen war es, Jene Wiese schließt es ein - Schöne Zeit der Blumensträuße, Stiller Sommersonnenschein!
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Medea.
antwortete am 28.06.05 (11:16):
"Sommer gab es nur in Schlesien" - eine Hommage von Lise Gast.
Leider seit langem vergriffen und nicht neuaufgelegt.
Und bei mir auch nicht wieder auffindbar .... :-(
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angelottchen
antwortete am 28.06.05 (11:49):
Liebe Medea, vielleicht ist das Buch gar nicht von Lisa Gast? Schau mal ...
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/3dUBiaymv
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Medea.
antwortete am 28.06.05 (13:34):
Danke Angelottchen, ich erinnere mich an ganz wundersame Erzählungen und Lise Gast muß auch nicht stimmen - bei dem Angebot werde ich gleich eines für meine Mutter und einen alten schlesischen Freund mitbestellen. Dessen Vater war Oderkahnschiffer und hätte wohl auch 'Geschichten' schreiben können. .-)
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Enigma
antwortete am 28.06.05 (17:34):
Sommer
Am Abend schweigt die Klage des Kuckucks im Wald. Tiefer neigt sich das Korn, der rote Mohn. Schwarzes Gewitter droht über dem Hügel. Das alte Lied der Grille erstirbt im Feld. Nimmer regt sich das Laub der Kastanie. Auf der Wendeltreppe rauscht dein Kleid. Stille leuchtet die Kerze im dunklen Zimmer; eine silberne Hand löschte sie aus; windstille, sternlose Nacht. Georg Trakl
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Enigma
antwortete am 29.06.05 (07:20):
Francisca Stoecklin
Junitag Einsam ruh' ich am Feldhang. Blicke stille ins Land. Uber die heiteren Wiesen und ernsteren Wälder. Über die leuchtende Fläche, den See. Ferne bewegen sich schimmernde Segel. O gleitende Träume! Sanft weht der Wind, und treibt auch die himmlischen Schiffe, die Wolken, entrücktere Bahnen, wo unsere Sehnsucht schmerzlich zerrinnt. Im Schilfe rascheln die Enten. Regt sich geheimes Getier. Vielleicht, daß auch bald der Schuß eines Jägers ertönt, denn es wartet ein Tödliches immer dem Leben. Schrillend singen die Grillen, und warm tönt das Lachen der Schnitter, vermengt mit dem Rauschen der Sensen. Zur Scheune fahren die Wagen, mächtig beladen mit duftendem Heu. Abendlicher werden die Farben, und ernster die Bläue des Sees, wenn die Sonne sich neiget über dem Hügel, die Bauern heimwärts ziehn. Laß, Erde, meine dankbaren Hände deine Halme streifen!
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Enigma
antwortete am 30.06.05 (07:03):
Vom Schwimmen in Seen und Flüssen
Im bleichen Sommer, wenn die Winde oben Nur in dem Laub der großen Bäume sausen Muß man in Flüssen liegen oder Teichen Wie die Gewächse, worin Hechte hausen. Der Leib wird leicht im Wasser. Wenn der Arm leicht aus dem Wasser in den Himmel fällt Wiegt ihn der kleine Wind vergessen Weil er ihn wohl für braunes Astwerk hält.
Der Himmel bietet mittags große Stille. Man macht die Augen zu, wenn Schwalben kommen. Der Schlamm ist warm. Wenn kühle Blasen quellen Weiß man: ein Fisch ist jetzt durch uns geschwommen. Mein Leib, die Schenkel und der stille Arm Wir liegen still im Wasser, ganz geeint Nur wenn die kühlen Fische durch uns schwimmen Fühl ich, daß Sonne überm Tümpel scheint.
Bert Brecht
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Enigma
antwortete am 01.07.05 (12:10):
Schöne Sommerzeit
Es riecht nach Sommer ringsumher, nach prallen Blüten, satt und schwer, nach trocknem Gras und grünem Laub, nach reifem Korn und Blütenstaub.
Glühendheiß vom Himmelszelt der Sonnenschein herniederfällt. Ein Flimmern durch die Lüfte zieht, die Grillen zirpen froh ihr Led.
Im grünen Farn die Mücken spielen, am Tümpelrand die Frösche schielen. Die Bienen hängen sich mit Freud' an der Heide Glockenkleid.
Schmetterlinge aller Arten tauchen ein im Blütengarten. Kein Windhauch sich nur regen mag an diesem schönen Sommertag. Annegret Kronenberg
Internet-Tipp: https://www.gedichte-garten.de/artman/art/beitrag_250.shtml
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Literaturfreund
antwortete am 01.07.05 (19:11):
Arno Holz: Die uralte Kornfeldlinde
Aus einem Kornfeld, schräg zum See, hob sich die Linde.
Auf schmalem Fußweg an ihr vorbei, jeden Nachmittag durch die Juliglut zum Baden, wir Jungens.
Der blaue Himmel, die tausend gelben Blüten, das Bienengesumm !
Und noch immer,
wenn die andern längst unten waren, - aus dem Wasser klang ihr Lachen und Geschrei -
stand ich.
Und sah den Himmel und hörte die Bienen und sog den Duft. *
Einzelheiten von der Sommerlinde...
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/6Zst6C25p
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Literaturfreund
antwortete am 03.07.05 (10:52):
Es noch was hin - bis zum Ende des Sommers; aber wetterwendisch-zwischenzeitlich hat man ja schon öfter diesen Eindruck des vergehenden Sommers...: *
Wolfgang Weyrauch: Ende des Sommers
Ginster, gelb, aber fahl vom November, der droht. Jene Halbinsel schreit. Flöte weint, weil sie trauert, dass sie den Röhricht verließ. Unsere arme Halbinsel. Graue Lerchen, der Kuckuck, der mich hinweg ruft, zum Getümmel der Halbinsel. Espenlaub, bebend, in der Stille des Windes. Halbinsel, voll von geköpftem Ginster. *
Wolfgang Weyrauch:
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/PtXcKTTf2
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marie2
antwortete am 03.07.05 (13:38):
Mein Herz steht bis zum Hals in gelbem Erntelicht wie unter Sommerhimmeln schnittbereites Land.
Bald läutet durch die Ebenen Sichelsang: mein Blut lauscht tief mit Glück gesättigt in den Mittagsbrand.
Kornkammern meines Lebens, lang verödet, alle eure Tore sollen nun wie Schleusenflügel offen stehn,
Über euern Grund wird wie Meer die goldne Flut der Garben gehn.
Ernst Stadler
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Enigma
antwortete am 03.07.05 (17:06):
Danke, gefallen mir sehr gut , die letzten Gedichte.
Robert Gernhardt Marleens Sommer (aus: Im Glück und anderswo, Gedichte, 2001, S. Fischer)
Es ist Sommer und Marleen fährt ans Meer. Sie aalt sich im Sand und zeigt alles her. Sie gibt der Sonne reichlich zu schaun. - Aber irgendwie wird ihr Bauch nicht braun.
Eine Woche ist um, und Marleen weiß mehr. Sie hat sich erholt und macht mächtig was her. Die Männer schaun gierig und giftig die Fraun - Aber irgendwie wird ihr Bauch nicht braun.
Zwei Wochen. Jetzt braucht Marleen einen Kick. Als der Typ sie anmacht, lehnt sie sich zurück und denkt im stillen: Mach zu, du Clown - Aber irgendwie wird ihr Bauch nicht braun.
Drei Wochen. Mehr ist leider nicht drin. Noch einmal hält sie den Körper hin. Der Sonne zuerst, sodann ihrem Faun - Aber irgendwie wird ihr Bauch nicht braun.
Das wars. Im Büro fragt die Freundin: Na? Na ja, sagt Marleen, es war alles da. Ich habe gepflegt auf den Pudding gehaun - aber irgendwie aber irgendwie aber irgendwie wurde mein Bauch nicht braun.
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Enigma
antwortete am 04.07.05 (06:59):
Rose Ausländer Blinder Sommer
Die Rosen schmecken ranzig-rot - es ist ein saurer Sommer in der Welt
Die Beeren füllen sich mit Tinte und auf der Lammhaut rauht das Pergament
Das Himbeerfeuer ist erloschen - es ist ein Aschensommer in der Welt
Die Menschen gehen mit gesenkten Lidern am rostigen Rosenufer auf und ab
Sie warten auf die Post der weißen Taube aus einem fremden Sommer in der Welt
Die Brücke aus pedantischen Metallen darf nur betreten wer den Marsch-Schritt hat
Die Schwalbe findet nicht nach Süden - es ist ein blinder Sommer in der Welt
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Enigma
antwortete am 05.07.05 (10:07):
Weißt du, wie der Sommer riecht? Nach Birnen und nach Nelken, nach Äpfeln und Vergissmeinnicht, die in der Sonne welken, nach heißem Sand und kühlem See und nassen Badehosen, nach Wasserball und Sonnenkrem, nach Straßenstaub und Rosen. Weißt du, wie der Sommer schmeckt? Nach gelben Aprikosen und Walderdbeeren, halb versteckt zwischen Gras und Moosen, nach Himbeereis, Vanilleeis und Eis aus Schokolade, nach Sauerklee vom Wiesenrand und Brauselimonade. Weißt du, wie der Sommer klingt? Nach einer Flötenweise, die durch die Mittagsstille dringt, ein Vogel zwitschert leise, dumpf fällt ein Apfel in das Gras, ein Wind rauscht in den Bäumen, ein Kind lacht hell, dann schweigt es schnell und möchte lieber träumen.
(Ilse Kleberger)
Dazu eine, wie ich finde, schön gestaltete Seite (wenn auch etwas kindlich :-)- she. URL!
Internet-Tipp: https://
www.sendungmitdermaus.de/lachgeschichten/sommer
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Enigma
antwortete am 06.07.05 (07:48):
Wiese, grüne Wiese
Auf einem Maulwurfshügel, da sitzt ein Käfermann. Er lupft die bunten Flügel und schaut die Landschaft an. Sieht Hälmelein an Hälmelein, wo könnt' es, denkt er, hübscher sein? Wiese, grüne Wiese. Pechnelken stehen vorne. Das Wiesenschaumkraut blüht. Die blauen Rittersporne sind noch mit Tau besprüht. Des Käfers kleines Herz wird weit von ungemeiner Heiterkeit. Wiese, grüne Wiese. (von Peter Hacks)
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hacks
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Marina
antwortete am 06.07.05 (10:02):
Danke, Enigma, damit hast u mir ein Geschenk gemacht, auch mit dem Hinweis auf Wikipedia, da hatte ich noch gar nicht nachgeguckt, was über und von ihm drinsteht. :-)
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schorsch
antwortete am 06.07.05 (16:20):
Im Sommer geh ich baden, in meinem eigenen Schweiss. Steh auch mal in Kuhfladen... Wer da wohl weiter weiss?
Schorsch
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Enigma
antwortete am 07.07.05 (06:56):
Guten morgen alle,
@Marina. Freut mich.Ich schenke dir gerne mal was. :-) Hast du eine besondere Beziehung zu Hacks? Das klingt so!
@Schorsch Ich weiss da auch nicht weiter Schorsch. Aber heute gehst du sicher auch nicht baden bei der Kälte, oder ist es bei euch wärmer? Ich muss gleich raus, und es ist soooo kalt *grrrr* Aber trotzdem ist ja immer noch....
Der Sommer Christine Busta Er trägt einen Bienenkorb als Hut, blau weht sein Mantel aus Himmelsseide, die roten Füchse im gelben Getreide kennen ihn gut. Sein Bart ist voll Grillen. Die seltsamen Mären summt er der Sonne vor, weil sie’s mag, und sie kocht ihm dafür jeden Tag Honig und Beeren.
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Marina
antwortete am 07.07.05 (10:37):
"Hast du eine besondere Beziehung zu Hacks? Das klingt so!"
Jetzt bin ich aber enttäuscht von Dir, Enigma. Hast du etwa vergessen, mit welcher Begeisterung ich die Geschichten von Onkel Titus und Henriette eingestellt habe? :-)
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Enigma
antwortete am 07.07.05 (13:27):
Hallo Marina,
ich streue Asche auf mein Haupt. Bitte verzeih`mir! Natürlich, da hast du ja absolut recht. Wie konnte mir das nur (ich hoffe nur im Moment) entfallen sein? Und die fand ich wirklich so hübsch, die Geschichten...
Als Strafe für mich selbst poste ich jetzt auch noch ein Gedicht in Kapitel 35. :-)) Liebe Grüsse
Schlaflied im Sommer Karl Krolow
Nun träumen im Kleefeld die Hasen und spitzen im Schlafe ihr Ohr. Im Dunkel duftet der Rasen. Es spüren mit feinen Nasen die Füchse am Gartentor. Nun redet im Walnussbaume vorm Fenster der nächtliche Wind. Nun atmen Birne und Pflaume und wollen reifen. Im Traume mit Händen greift sie mein Kind. Es rufen die Uhren die Stunde durchs schlafende Sommerhaus. Im Hofe knurren die Hunde. Mein Kind ruht, die Fäustchen am Munde. Ich lösche die Kerze aus.
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Enigma
antwortete am 09.07.05 (10:22):
Sommerliches Gebet
Laß das Korn am Halm sich häufen Und die Frucht im Feld! Laß das Heu der Wiesen reifen, Herr der Welt! Nimm das Vieh auf Deinen Weiden Unter Deine Hut Und die Hirten, die da leiden In der Mittagsglut. Laß die Winde leiser wehen Vor der Sonne Bild! Laß den Regen niedergehen, Der die Brunnen füllt! Führe uns auf jeder Straße - Wiesenland und Stein -, Aber laß nach Deinem Maße Uns zum Heil es sein! Ohne dessen Plan vom Dache Nicht ein Sperling fällt, Schütze uns vor Ungemache, Herr der Welt! (Rudolf Hagelstange)
Internet-Tipp: https://www.lyrikwelt.de/autoren/hagelstange.htm
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Literaturfreund
antwortete am 09.07.05 (22:12):
FRIEDO LAMPE: SOMMER VERGLÜHT
Dahlien, Astern, Gladiolen, Georginen, Mild von der gelben Sonne beschienen,
Drängen prunkend über den Gartenzaun, Und allüberragend die Sonnenblumen schaun
Mit den großen gelben Gesichtern, den guten, Während die Rosen sanft verbluten.
Aus der Dorfkirche leises Orgelgebrumme, Um die prallblauen Trauben Bienengesumme.
Und Nebel steigt auf aus dem feuchten Garten In Laubkronen, wo die Apfel verdämmern, die harten.
Und in der Efeulaube auf dem Eisentische Die bläulich schimmernden, süßduftenden Fische
Und Wein, schwarzrot, und Butter und Brot Und die Fackel des Monds, die überm Garten loht,
Und Gelächter, Umarmung, Geflüster und Kuß Und der kühlen Nächte verschwieg'ner Genuß,
Und der braunen Geige dunkler Gesang, Wie satt das über die Wiesen klang.
Und Jungens, die schwimmen im schwarzen Fluß Und heben dumpf jauchzend den Arm zum Gruß,
Und Kühe, leibschwere, im Wiesendunst Muhn auf zu dem Mond. O schlürfe die Gunst,
Die letzte, des Sommers voll in dich ein, Noch einmal dürfen berauscht wir sein.
Wie alles am tiefsten in Farben glüht, Bevor es sich neigt und von uns zieht,
Wie Leben, kurz vor dem Untergang, Bricht aus in flammenden Überschwang
Und dunkel flutenden Lobgesang! * Sommerbild, wg. der Dahlien...
Internet-Tipp: https://perso.wanadoo.fr/ckjw/dahlien16-06.jpg
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Literaturfreund
antwortete am 10.07.05 (08:13):
WILHELM LEHMANN: TESTAMENT DES SOMMERS
Mach mich schön, spricht Sommertag. Ehe ich verscheide, Streue als den letzten Putz Rose ihre Seide.
Meines Leichenhemdes Naht Nähe dünner Faden. Seidenraupe müßtest du Ihn zu spinnen laden.
Lösen mich die Lüfte auf, Soll es niemand klagen, Unbekannten Dichter laß Ein paar Verse sagen. * Informationen zu Wilhelm Lehmann:
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/reJF9x7D9
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Enigma
antwortete am 10.07.05 (10:31):
Traum
Geerntet der Kirschbaum, der Juni zu Ende, aber im Traum trug ich Kirschen zurück in die Bäume, hängte sie zwischen die Blätter und rief: Die Kirschzeit ist gekommen, bring Körbe und Leitern und flieg in den Kirschbaum zu mir, wir träumen nicht lange!
Christoph Meckel
Stand bei uns vor einer Woche in der Tageszeitung.
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Enigma
antwortete am 11.07.05 (10:05):
Kleine, sonnenüberströmte Gärten mit bunten Lauben, Kürbissen und Schnittlauch. Noch blitzt der Thau. Über den nahen Häuserhorizont ragen Thürme. Durch das monotone Geräusch der Neubauten, ab und zu, pfeifen Fabriken, schlagen Glocken an. Auf einer Hopfenstange sitzt ein Spatz. Ich stehe gegen einen alten Drahtzaun gelehnt und sehe zu, wie über einem Asternbeet zwei Kohlweißlinge taumeln.
Arno Holz
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Marina
antwortete am 11.07.05 (22:58):
Juli
Ich singe auf der Schaukel. Ich tanze mit dem Baum. Ich schwing mich wie die Amsel Über den Gartenzaun.
Ich pflück mit meinem Munde Dem Kirschbaum Kirschen ab. Ich schaukle, bis ich einmal Genug von Kirschen hab.
Ich laß die Stare schimpfen. Die bilden sich wohl ein Der Baum gehöre ihnen? Der Baum ist aber mein.
Aus: Dieter Mucke, Wetterhahn und Nachtigall. Aufbau -Verlag 1974
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Enigma
antwortete am 12.07.05 (09:08):
Johann Peter Eckermann An die Sommer-Winde.
Süd und West, ihr linden, kühlen! Und die ihr südwestlich weht! Fächelt, säuselt, wenn im Schwülen Mein geliebtes Mädchen geht! Lüften könnt ihr, ja verschieben Ihres Busens leichtes Tuch; Aber müßt euch nicht verlieben, Kühlen nur, das ist genug!
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schorsch
antwortete am 12.07.05 (09:45):
Sommerzeit
Lauer Abend, linde Lüfte, Kuckucksruf und Blumendüfte. Kurze Nacht, der Tag wird länger. Auf dem Dach ein schwarzer Sänger. Amselmann zeigt Vatertriebe, singt ein Lied, dem Weib zuliebe. Unten schleicht des Nachbars Katze; leise Sohle, scharfe Tatze.
Grad steht das Korn, der Bauer lacht. Er hat sein Heu schon eingebracht. Millionenfach vertreibt die Stille das unendlich Lied der Grille. Mein Herz zerspringt vor Freude fast. Das Fernweh ist mein Dauergast. Zu jedem Spass bin ich bereit. Hast Du`s gemerkt? s`ist Sommerzeit.
Januar 1993 Schorsch. Alias Georg von Signau
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Enigma
antwortete am 13.07.05 (07:22):
Peter Huchel
Sommerabend
Wenn sein reiten zur Schwemme Aus dem steinernen Tor Abends über die Dämme, brennt noch die Sonne im Rohr.
Frei von des Tages Bürde Reiten sie Seit an Seit. Horch, wie der Hengst in der Hürde Zornig nach Liebe schreit.
Uferwärts Roßeschnauben, Zuruf, Lachen und Trab. Vögel mit seltsamen Hauben Tauchen erschrocken hinab.
In die schäumenden Fluten Hinter der sandigen Furt Drängen Fohlen und Stuten Ohne Sattel und Gurt.
Reiter mit jungen Stimmen Werden den Tieren nicht schwer, packen die Mähnen und schwimmen neben den Pferden her.
Knaben schön ist das Leben, wenn es noch stark ist und gut. Seht, wie die Lerchen schweben Spät in der Abendglut.
Unter erlöschendem Himmel Zittert des Hengstes Schrei. Reiter, Rappen und Schimmel, bald ist der Sommer vorbei.
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Enigma
antwortete am 14.07.05 (08:27):
Wunsch-Sommer
Das ist ein Sommer wie im Märchen, mit Klatschmohnrotund Lindenduft! Auf Sonneninseln träumen Pärchen, und Falter taumeln in der Luft.
Glühwürmchen leuchten um die Wette, Springbrunnen plätschern in der Nacht. Der Sichelmond im Wolkenbette belächelt milde solche Pracht.
Noch immer laden rote Rosen zum letzten großen Stelldichein. Dan blühen wieder Herbstzeitlosen, und auf den Hügeln reift der Wein.
Irene Hüttner-Schröder
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schorsch
antwortete am 14.07.05 (09:16):
Ja so ein Abend im Sommer; da werd ich gleich frommer; doch wenn die Mücken summen, fang ich an zu brummen ):--((((
Schorsch
P.S.
Hab nen Spray genummen; die Mücken verstummen!
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Enigma
antwortete am 15.07.05 (09:47):
:-)) Und da hörtest Du auf zu brummen??
Robert Gernhardt
Spätsommertag
Nun ist der Wein bereits am Sichverfärben. Die ersten Blätter lappen leicht ins Gelbe. Die Sonne hält voll drauf. Exakt dieselbe, die erst ihr Grünen sah, sieht nun ihr Sterben.
Und dennoch wäre es echt schwach zu glauben, den ganzen Terror könne man vergessen. Blattmäßig läuft nichts mehr. Gebongt - Stattdessen schwillt neues Leben, auch, zu prallen Trauben.
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schorsch
antwortete am 15.07.05 (10:57):
Maiensonntag
Früh um vier bin ich erwacht, hatte eine schlechte Nacht, träumte einen bösen Traum. Lieg` nun im Bett mit dumpfem Sinnen; lass` die Zeit vorüberrinnen; Finsternis erfüllt den Raum.
In mir beginnts zu überlegen, was sich alles heut` soll regen. Sind die Pflichten schon bereit? Doch dann schleicht in meine Dösung Lebensfreude und Erlösung: Es ist Sonntag, ich hab` Zeit.
Langsam beginnt die Nacht zu bleichen, böse Träume, Sorgen weichen. Ist da nicht ein Sonnenstrahl? Nicht mehr länger kann ich liegen, denn der Tag, die Freude siegen, die Sonne lässt mir keine Wahl.
Schnell mache ich mich aus den Kissen. Waschen, barten, ein paar Bissen, dann verlasse ich das Haus. Auf der Strasse gähnt die Leere, worüber ich mich nicht beschwere, denn ich will ins Land hinaus.
Zügig lenk` ich meine Schritte, bleibe in der Strassenmitte, denn es stört noch kein Verkehr. Und nach einer knappen Stunde seh` ich in der weiten Runde nichts mehr von dem Häusermeer.
Seh` nur noch Äcker, Wiesen, Bäume, blauen Fluss und weite Räume; bin mitten drin in der Natur. Denk` nicht mehr an Arbeit, Mühe und den Chef, der in der Frühe jedes Tages schon spielt stur.
Kirschbäume blühn und Aprikosen. In der Ferne leises Tosen; es ist im Bach der Wasserfall. Ein Rabe krächzt sein Lied vom Morgen und ein Kuckuck, voller Sorgen, hört ei`gnen Ruf im Widerhall.
Ich ziehe durch die Wiesen, Auen und freue mich am Wind dem lauen, der heut` vielleicht noch Regen bringt. Ich seh` den Weih am Himmel gleiten und seh`ein junges Mädchen reiten, das leise von der Liebe singt.
Die Sonne streichelt mich am Rücken und ich fühle voll Entzücken, dass auch in mir die Sehnsucht keimt; der Wunsch, es möcht` in meinem Leben noch manchen Maiensonntag geben und noch mancher Vers sich reimt.
In der Ferne Kirchenglocken, die das Volk zur Kirche locken, um zu loben seinen Herrn. Ich kann das nicht, denn um zu loben brauche ich nicht den Turm da droben; ich find` ihn schöner halt von fern!
Und ich brauche nicht die lauten Menschen, die den Turm dort bauten, denn sie loben mir zu laut. Und die Kirche, der ich traue und in die ich gerne schaue, ist nicht von Menschenhand gebaut.
S` ist die Natur, die Pflanzen, Tiere; nur die sind es, nach was ich giere und was mein altes Herz erfreut. Nicht etwa, dass ich Menschen meide, doch schau` ich lieber meine Heide, die Blumen, die ins Gras gestreut.
Maiensonntag geht zur Neige, wartet, dass der Mond nun steige und die rote Sonne sinkt. Fledermäuse flatternd schwingen; Nachtigall beginnt zu singen; Abendstern am Himmel blinkt.
Mit langem Schatten, wie ein Riese, tritt ein Reh nun auf die Wiese; wittert in die Abendluft. Kein anderer Laut durchbricht die Stille, als das Schlaflied einer Grille. Wer hier noch stört, der ist ein Schuft.
Drum, um den Zauber nicht zu bannen, schleich` ich heimlich mich von dannen, tret` in meine Hütte ein. Dann such` ich meine alten Kleider, denn morgen muss ich wieder, leider, beizeiten auf der Arbeit sein.
Mai 1993, Schorsch, alias Georg von Signau
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Marina
antwortete am 16.07.05 (21:34):
Die große Fracht
Die große Fracht des Sommers ist verladen, das Sonnenschiff im Hafen liegt bereit, wenn hinter dir die Möwe stürzt und schreit. Die große Fracht des Sommers ist verladen.
Das Sonnenschiff im Hafen liegt bereit, und auf die Lippen der Galionsfiguren tritt unverhüllt das Lächeln der Lemuren. Das Sonnenschiff im Hafen liegt bereit.
Wenn hinter dir die Möwe stürzt und schreit, kommt aus dem Westen der Befehl zu sinken; doch offnen Augs wirst du im Licht ertrinken, wenn hinter dir die Möwe stürzt und schreit.
Ingeborg Bachmann Aus: Die gestundete Zeit. 1953.
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Enigma
antwortete am 17.07.05 (17:55):
Mittag
Rings alles still - wohin man horcht und späht, Im schatt'gen Walde, wie auf lichter Flur; Nicht einmal eines einz'gen Vogels Laut, Kein Blattgesäusel, keines Hauches Wehn, Denn die Natur hält ihren Odem an.
Weißglühend senkt die Sonne scheitelrecht Ihr Strahlenmeer herab aufs stille All, Und kein Gewölk am ganzen Horizont Erspäht der Blick, nur eine weiße Flocke Hängt leuchtend dort, ganz einsam, wie verloren, Ganz regungslos im glühenden Azur.
"Es schlummert Pan", so redeten sie einst. "Seid stille, stört den Geist des Waldes nicht." Nun aber ist er tot, der alte Pan. Und mit ihm sind gestorben der Dryaden wie der Najaden gütige Gestalten, Die schützend tief im Walde Wohnenden, In grüner, quelldurchrauschter Einsamkeit, - Dahin die ganze alte schöne Welt.
Du aber, Mensch, befolge noch das Wort; Sei still in wunderbarer Mittagszeit, Daß du den Traum des Waldes nimmer störst Durch wüsten Lärm, und laß die Arbeit ruhen Und ruhe selbst und träume. Es ist süß, Ganz aufzugehen in das große Schweigen Und eins zu werden mit der Natur. Hermann Ludwig Allmers (1821-1902)
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Enigma
antwortete am 04.08.05 (07:25):
Sommer
Heiß war der Sommer Stark die Hoffnung, Lust Und auf dem Meer ein Schimmer Von der Seele in die Brust. Wir sangen Lieder, waren froh Sahen Mädchen lächeln, Liebe Schrie'n zu Gott "Halloh". Wenn es nur so bliebe! Liebe, Lust und Leben. Heiße Hoffnung, unerfüllt Ich will alles geben, Was das Sehnen stillt.
Rainer W. Fassbinder Aus: Im Land des Apfelbaums
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Marina
antwortete am 04.08.05 (19:17):
Enttäuschter Badegast
Wenn ich im Badeanzug bin Und im Familienbade, Geht die Erotik fort. Wohin Weiß Gott. Wie schade! Und Weiber jederlei Gestalt Sie lassen alle dann mich kalt, Wie die verdammte Jauche Der See, in die ich tauche, Kalt macht, speziell am Bauche. Von der Kabine bis ans Meer Geniere ich mich immer sehr. Trotz Spucke und trotz Laufgeschwind Merkt jede Frau und jedes Kind, Daß meine Füße dreckig sind. Und niemand fragt woher. Daß jemanden, der nicht gut schwimmt, Daß man den gar nicht mehr als Mann, Sondern als Tauchemännchen nimmt – – So handeln Weiber, die bestimmt Wären, mich aufzuregen. Mir schmeckt das Badewasser nie. Ich denke immer an Pipi Und kann das auch belegen. Es liegt mir fern, hier indiskret Krampfadern aufzuwühlen, Doch jede Frau, die baden geht, Weiß nichts von meinen Gefühlen.
Joachim Ringelnatz
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marie2
antwortete am 05.08.05 (15:27):
Spätsommer Noch schenkt der späte Sommer Tag um Tag voll süßer Wärme. Über Blumendolden schwebt da und dort mit müdem Flügelschlag ein Schmetterling und funkelt sammetgolden.
Die Abende und Morgen atmen feucht von dünnen Nebeln, deren Naß noch lau. Vom Maulbeerbaum mit plötzlichem Geleucht weht gelb und groß ein Blatt ins sanfte Blau.
Eidechse rastet auf besonntem Stein, Blätterschatten Trauben sich verstecken. Bezaubert scheint die Welt, gebannt zu sein, in Schlaf, in Traum, und warnt dich, sie zu wecken.
So wiegt sich manchmal viele Takte lang Musik, zu goldener Ewigkeit erstarrt. Bis sie erwachend sich dem Bann entrang zurück zu Werdemut und Gegenwart.
Wir Alten stehen erntend am Spalier und wärmen uns die sommerbraunen Hände. Noch lacht der Tag, noch ist er nicht zu Ende. Noch hält und schmeichelt uns das Heut und Hier.
Hermann Hesse
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Enigma
antwortete am 08.08.05 (08:34):
DIE BIENE von Ted Hughes
Die Biene, gewitzt wie Einstein, lernt nichts. Wie die Sonne. Weiß es schon.
Als gäbe es nur Blüten. Keine Berge, Kühe; Küsten nicht, Läden. Nur die Iriswellen ihrer Blüten.
Ein Zittern im All.
Fliegender Teppich, Blumen
Fliegender Teppich, Blumen – ein Muster kommt und geht, locker verwoben. Woraus sie ihren Honig zieht.
Flügelknirpse im Pelz (Denkwege des Imkers) klettern zäh übers Gesicht der Sonne, mit Schattenstiefeln.
Aber die Biene weiß nichts von IHM, so pfiffig sie ist.
In den Fransen fliegt er mit dem Teppich, den Blütenwellen. Und trinkt sich satt.
The Honey Bee
The Honey Bee Brilliant as Einstein's idea Can't be taught a thing. Like the sun, she's on course forever.
As if nothing else at all existed Except her flowers. No mountains, no cows, no beaches, no shops. Only the rainbow waves of her flowers
A tremor in emptiness
A flying carpet of flowers
A flying carpet of flowers – a pattern Coming and going – very loosely woven – Out of which she works her solutions.
Furry goblin midgets (The beekeeper's thoughts) clamber stickily Over the sun's face – gloves of shadow.
But the Honey Bee Cannot imagine him, in her brilliance,
Though he's a stowaway on her carpet of colour-waves And drinks her sums.
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Literaturfreund
antwortete am 09.08.05 (08:40):
Gottfried Benn, Einsamer nie -
Einsamer nie als im August: Erfüllungsstunde – im Gelände die roten und die goldenen Brände doch wo ist deiner Gärten Lust?
Die Seen hell, die Himmel weich, die Äcker rein und glänzen leise, doch wo sind Sieg und Siegsbeweise aus dem von dir vertretenen Reich?
Wo alles sich durch Glück beweist und tauscht den Blick und tauscht die Ringe im Weingeruch, im Rausch der Dinge, –: dienst du dem Gegenglück, dem Geist. * (Im September 1936 geschrieben; es wurde damals gedruckt in einem kleinen Bändchen „Ausgewählte Gedichte“. Stuttgart 1936.) *
Vom alten Maler Arcimboldo ein anderes, prachtvoll gänzendes Sommer-Bild:
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/4DeVWFGzS
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Enigma
antwortete am 09.08.05 (20:00):
Hallo Literaturfreund, wieder da? Und mit einem wunderbaren Gedicht... Danke!
Antonin Sova (1864-1928) Teiche
Die Teiche Böhmens sind wie Silberschalen, Gebettet in das satte Grün der Auen, Auf ihre Spiegel Wolkenschatten fallen. Wie traumverschleiert sanfte Augen schauen Die Schnepfe klagt im Röhricht nah dem Rande, Und Enten Regenbogenflügel breiten, Gereckt den Hals mit kupfergrünem Bande, Entflirrt der Zug in sonndurchglühte Weiten. Der Kalmus atmet: lau und linde steigen Die Grummetdüfte nach dem heißen Tage, In sanftgekühlten Wellen schwingt das Schweigen. Und etwas seufzt darin wie die ewige Klage. (Ü.: Paul Eisner)
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Enigma
antwortete am 11.08.05 (09:01):
Emanuel Geibel Im Mittag glänzt die Sonne
Im Mittag glänzt die Sonne, Es schweigt die See und ruht; Blaugrün wie eines Pfauen Hals Herschillert ihre Flut. Ich lieg' auf warmer Düne, Vom feuchten Hauch gekühlt, Und kann nicht satt mich schauen, Wie Farb' in Farbe spült; Wie blendend ihre Schwingen Die Möwe senkt und hebt Und traumhaft fern am Horizont Des Dampfschiffs Säule schwebt.
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Marina
antwortete am 12.08.05 (00:13):
Nach dem Regen
Die Vögel zwitschern, die Mücken Sie tanzen im Sonnenschein, Tiefgrüne feuchte Reben Gucken ins Fenster herein. Die Tauben girren und kosen Dort auf dem niedern Dach, Im Garten jagen spielend Die Buben den Mädeln nach.
Es knistert in den Büschen, Es zieht durch die helle Luft Das Klingen fallender Tropfen, Der Sommerregenduft.
Ada Christen (1839-1901)
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Enigma
antwortete am 12.08.05 (08:12):
Sommerregen (von Georg Bydlinski)
Die Bäume sind nass vom Kopf bis zum Zeh. Ich wandere barfuß durch die Allee. Die Wiese ist sumpfig, der Weg ist ein Bach, es trommeln die Tropfen aufs Gartenhausdach. Ich wandere barfuß. Das Gras kitzelt so. Was ich hier mache? Nass sein und froh
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Enigma
antwortete am 14.08.05 (17:50):
Im Sommer such ein Liebchen dir im Garten und Gefild! Da sind die Tage lang genug, da sind die Nächte mild
Im Winter muß der süße Bund schon fest geschlossen sein, so darfst nicht lange stehn im Schnee bei kaltem Mondenschein. (Ludwig Uhland)
Ludwig Uhland
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Marieke
antwortete am 14.08.05 (19:11):
Enigma, danke!!
Dies Gedicht verwendeten Tochter und Schwiegersohn für ihre (Sommer-)Hochzeit vor 2 Jahren. Obwohl Uhland mein "Landsmann" ist, hatte ich diese wunderschönen Zeilen bis dahin nicht gekannt---
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Enigma
antwortete am 15.08.05 (08:37):
Gern geschehen, Marieke...
Sommerfrische
Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß, das durch den sonnigen Himmel schreitet. Und schmücke den Hut, der dich begleitet, mit einem grünen Reis.
Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser. Weil's wohltut, weil's frommt. Und bist du ein Mundharmonikabläser und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und laß deine Melodien lenken von dem freigegebenen Wolkengezupf. Vergiß dich. Es soll dein Denken nicht weiter reichen, als ein Grashüpferhupf.
Joachim Ringelnatz (1883 - 1934)
aus "Das Gesamtwerk, Band 2", Henssel-Verlag, Berlin
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Marina
antwortete am 17.08.05 (17:39):
Einen Sommer lang
Zwischen Roggenfeld und Hecken Führt ein schmaler Gang; Süßes, seliges Versteken Einen Sommer lang.
Wenn wir uns von ferne sehen, Zögert sie den Schritt, Rupft ein Hälmchen sich im Gehen, Nimmt ein Blättchen mit.
Hat mit Ähren sich das Mieder Unschuldig geschmückt, Sich den Hut verlegen nieder In die Stirn gerückt.
Finster kommt sie langsam näher, Färbt sich rot wie Mohn; Doch ich bin ein feiner Späher, Kenn die Schelmin schon.
Nach ein Blick in Weg und Weite, Ruhig liegt die Welt, Und es hat an ihre Seite Mich der Sturm gesellt.
Zwischen Roggenfeld und Hecken Führt ein schmaler Gang; Süßes, seliges verstecken Einen Sommer lang. Detlev von Liliencron
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Enigma
antwortete am 18.08.05 (10:15):
Karl Seemann Im Spätsommer
Spinnwebentau im Schatten des Kiefernwegs. Unterm Nachmittagsblau verlieren sich die Gedanken. Wolkentürme, weiße, und die Wanderung von Jahr zu Jahr.
Internet-Tipp: https://www.lyrikwelt.de/gedichte/seemannkarlg2.htm
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Enigma
antwortete am 25.08.05 (08:37):
Klabund Sommerbetrachtung
Hier saß ich oft. An diesem grünen Strauch. Die Rosen blühen heute röter noch. Die Fuchsien halten ihre Farbe auch. Es bellt am Zaun der kahle Köter noch. Die Espe zittert, weil es ihr Beruf. Den roten Pilz betreut der Regenwurm. Ein Einhorn scharrt versonnen mit dem Huf. Die Sonne steht als Frau auf einem Turm. Der Sommer herbstelt. Im geharkten Kies Geht an der Krücke ein geborstner Greis. Ein Kind spielt Mutter. Und es lächelt leis, Als ich ihm eine offne Grube wies. Bei jedem Schritte trifft man auf ein Grab Von Leuten, die noch längst am Leben sind. O liebstes Herz, dem meinen Leib ich gab: Wie wohlig weht durch mein Skelett der Wind!
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Marina
antwortete am 26.08.05 (19:14):
Am leuchtenden Sommermorgen geh ich im Garten herum. Es flüstern und sprechen die Blumen, Ich aber, ich wandle stumm. Es flüstern und sprechen die Blumen, Und schaun mich mitleidig an: Sei unserer Schwester nicht böse, Du trauriger, blasser Mann
Heinrich Heine
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Enigma
antwortete am 28.08.05 (18:25):
MITTAGSZAUBER Goldstaub die Luft! - Der stille Park verträumt, Die Rosen schwer, vom eignen Dufte trunken, Und jeder Halm von weißem Licht umsäumt, Und selbst das Erlenlaub in Schlaf versunken.
Es ist so still - nur dann und wann im Hag Ein Wachtelruf, des Hähers Liebeslocken, Ein schluchzend abgebrochner Amselschlag, Ein kurzes Brausen wie versunkne Glocken.
Ich selbst verträumt, das Auge sonnenschwer, Es flutet über mich mit schwüler Welle, Ein blauer Falter taumelt um mich her, Vom Schilfe tönt das Schwirren der Libelle.
In meiner Seele wird es licht und weit, Ein Schwanken ist's, ein selig Untergehn. ... Des Sommertags verlor'ne Einsamkeit Fühl ich wie gold'ne Nebel mich umwehn.
Noch sieht mein Aug' ein fallend Rosenblatt, Ein Wasserhuhn ist taumelnd aufgeflogen. Ich sinke hin - so still und traumesmatt Und treibe steuerlos auf Traumeswogen. Hedwig Dransfeld (1871-1925)
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Enigma
antwortete am 02.09.05 (15:54):
DORFSTILLE
Holunderduft liegt auf der Dorfesgasse - die Hüttenfenster gleißen sonnenbunt. Die Büsche schatten breit - es fliegen blasse und volle Blüten schwebend hin im Rund.
Die Kirche ragt im goldengrünen Dämmern der Linden, die sie überdrängen breit. Nur aus verlorner Ferne dringt ein Hämmern, als sei\'s der Herzschlag dieser Einsamkeit...
Sonst alles klangtot! und die Mittagstille liegt wie mit erz\'nen Flügeln überm Land - ich glaube fast, man hört es, wenn die Hülle der Blätterknospen sprengt ihr bräunlich Band...
Ich glaube fast, man hört es, wenn im Neste die Schwalbe sich im Mittagsschlafe regt, und wenn ein Bienlein durch die Lindenäste die Würze tropfend aus den Blüten trägt... Gedicht von Alberta von Puttkamer (5.5.1849 - 13.4.1923)
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