Zur Seniorentreff Homepage
 Bücher suchen:





Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   "Mym Bueb sy Hosesagg" oder das Rosettastein-Experiment am Beispiel eines kleinen Gedichts

 20 Antwort(en).

angelottchen begann die Diskussion am 22.06.05 (20:24) :

Der "stele di rosetta" oder Rosettastein' ist ein schwarzer Granit mit einem in drei Sprachen eingemeißeltem Text, der maßgeblich zur Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen beitrug. Als Napoléon in Ägypten einmarschierte, wurde der Stein am 15. Juli 1799 von einem französischen Offizier namens Pierre François Xavier Bouchard bei Rosetta im Niltal gefunden. Der Stein stammt aus dem Jahr 196 v. Chr. Darin eingemeißelt ist ein Dekret des Rates der ägyptischen Priester. Das besondere daran ist, dass dieser Text in drei verschiedenen Schriften geschrieben wurde, in Hieroglyphen, in demotisch und in griechisch. Jean-François Champollion gelang 1822 anhand des Steines die Entzifferung der demotischen Schrift, damit die Entschlüsselung der hieratischen Schrift und die der Hieroglyphen. Nach der Veröffentlichung seiner Entdeckung gelang die Entzifferung weiterer Hieroglyphen relativ schnell. Dadurch wurde es Archäologen möglich, viele weitere ägyptische hieroglyphische Inschriften zu entziffern. (Quelle: Wikipedia)

In einem Schweizer Forum entdeckte ich eine sympatische Neuversion des Rosetta-Steins: Die Leser und Besucher des Forums werden gebeten, dieses Gedicht in andere Dialekte und Sprachen zu übersetzen und so sind seit April 2005 schon 63 Übersetzungen zusammengekommen - vor allem in verschiedene Schweizer Dialekte, aber auch Spanisch, Russisch, Finnisch, Brasilero ... und viele andere.

Da hier im Seniorentreff doch so viele Besucher sind, die andere Sprachen beherrschen, wäre es doch vielleicht eine schöne Idee, diese Aktion zu unterstützen - ich denk da an Kölsch, Bayerisch, Schwäbisch, Plattdeutsch ....:-)

Das Gedicht selbst stammt wohl ursprünglich aus Basel - hier die hochdeutsche Version:

Hochdeutsch
Meines Buben Hosentasche
Eine alte Kapselpistole,
ein Geldbeutel, natürlich leer
Ein Bleistift und ein Stückchen Kohle
Ein Taschentuch, das gern sauber wär
Ein schimmlig-grünes Stück Kandiszucker,
Ein Kleeblatt, vierblättrig und verblüht
Ein Messer und eine Handvoll Murmeln
Ein Los, das sicher nicht mehr zieht
Streichhölzer und eine Waldreben-Ranke
Eine Eintrittskarte auf den Münsterturm
Eine Lupe und eine Mundharmonika
Und zuunterst noch ein Regenwurm
Was so ein Knirps - s' ist fast ein Wunder
nicht alles mit sich herumträgt!
Eine Tasche voll Krimskrams, Dreck und Plunder ?
Eine Tasche voll Buben-Seligkeit!

Internet-Tipp: https://www.forums9.ch/sprachen/Rosetta.htm


 angelottchen antwortete am 22.06.05 (20:25):

Hier das Basler "Original"
Mym Bueb sy Hosesagg
En alti Käpselibischtoole
E Borpmenee, nadyrlig lär,
E Ryssbley und e Stiggli Kohle,
E Naasduech, wo gärn suuber wär,
E schimmlig-grien Stigg Kandiszugger,
E Glee, vierblettrig und verblieht
E Mässer und e Hampfle Glugger
E Loos, wo sicher nimme zieht,
Zindhelzli und e Niele-Zwygli,
E Billet uff der Minschterdurm,
E Luupen und e Schnurregygli
Und z underscht noon e Räägewurm
Was soone Gnopf - s isch fascht e Wunder --
Nit alles mit sich ummedrait!
E Sagg voll Miggis, Drägg und Blunder?
E Sagg voll Buebe-Sääligkeit!


....


 Marieke antwortete am 22.06.05 (21:39):

La kulotposxo de mia filo

malnova krakpistoleto
monujo, memkompreneble malplena-
krajono kaj karbopeceto-
naztuko, kio sxatus esti pura-

verdsxima peco de sukero (Kandis schlage ich morgen nach-
kvarfolio velka,
trancxilo kaj kelkaj vitroglobetoj
loteriabileto senvalida,
alumetoj kaj vitobrancxeto,
bileto por la turo de la kirkego,
lupeo kaj busxmuzikilo,
tre sube: pluv-vermo,
mi miras: la vigla knabo
cxion li kunportas!


 Marieke antwortete am 22.06.05 (21:40):

-Plötzlich war ich auf Vorschau... die beiden letzten Zeilen fehlen.

Multe da plezuro!


 angelottchen antwortete am 22.06.05 (21:46):

oh wie toll - ist das Baskisch oder Esperanto???


 Marieke antwortete am 22.06.05 (21:50):

Cxu vi ne komprenis- kompreneble Esperanto!


 angelottchen antwortete am 23.06.05 (08:51):

beim 2. Hingucken war´s ann auch klar :) aber einige Wortelemente erinnern ans Baskische - wenngleich das viel komplizierter ist... an sonsten kann Esperanto seine Nähe zu slawischen Sprachen nicht verleugnen :-)


 pilli antwortete am 23.06.05 (09:39):

op kölsch? :-)

datt hüürt sich no kopping aan wenn ich och minge senf dozo avjevve sullt...:-)

...

auf kölsch? :-)

das hört sich an, als drohen kopfschmerzen, wenn ich da auch meinen senf (übersetzung) abgeben sollte. :-)

angelottchen,

aber versuchen werde ich es, kann aber dauern :-)eine bekannte, die in Köln die "Akademie für die kölsche Sprache* besucht, ist zur zeit in urlaub.

es hat sehr exakte unterscheidungen watt die *kölsche sprooch* betrifft, schon wenige km vom stadtgebiet Köln entfernt, gelten andere begrifflichkeiten. :-)

aber vielleicht kann zwischenzeitlich utello weiterhelfen?

:-)


 Lissi antwortete am 23.06.05 (18:59):

Kärntnerisch
mein Buabn sei Hosntoschn,
a olte Kapselpistoln
a Geldbeitl,nix drin
a Bleistift und a Stickl Kohln
a Toschntoachl,dos gern sauba wär
a schimmlig greans Stickl Kandiszugga
a Kleeblattl, vierblattrig und vabliad
a Messa und a Hond voll Schleazkugln
a Los dos sicha neamma ziagt
Zündhölza und a Woldrebnstickl
a Eintrittskortn auf Münstaturm
a Lupn und an Fotzhobel
zintrast noch an Regnwurm
wos so a Bua, s is fost a Wunda
nit olles mit sich umatrogt
a Toschn vol Kramasurie ,Dreck und Plunda
a Toschn voll Buam-Seligkeit.


 angelottchen antwortete am 23.06.05 (21:28):

@pilli:Kölsch gibbet doch schon - aber vielleicht isses noch verbesserungswürdig :-)

En ahl Pistölscher für ze knalle
E Pottmanee met ohne Flüh
Ne Bleistiff-Stummel un jet Kohle
E Täschedoch, wat jään sauber wör
E schimmelich jrön Ömmerjönche
E Kleeblättsche, vierblättrich un verblöht
E Metz un ene Handvoll Murmele
En Los, wat nit mieh jewinne däät
Strich-Spöön un ene Zweich Clematis
Ne Kaat för op dä Turm erop
En Luup un en Mundharmonika
Janz ungen noch ene Rääjewurm
Nä, wat ne Fetz - et is baal en Wunder
Nit alles met sech erömdraage däät!
En Täsch voll Jedöns, Dress un Plunder ?
En Täsch voll Fetze - Sielichkeit !


 blasius antwortete am 24.06.05 (21:32):

@angelottchen:
Vielen Dank für dein Mail an uns!

An Alle:
Hallo, wir sind die ForumS9-Betreiber, die dieses Gedicht ins Web gestellt haben. Wir danken allen von euch, die sich die Mühe gemacht haben, eine Uebersetzung zu schreiben. Dürfte ich noch den Wohnort der Dialekt-Personen haben, und die Erlaubnis, diese Uebersetzungen auf unserer Seite zu kopieren?
Sollten sich noch weitere Uebersetzungen finden, dann sind wir überglücklich!
Danke euch allen und einen schönen, heissen Tag wünscht das
ForumS9 aus der Schweiz.
webmaster@forums9.ch

Internet-Tipp: https://www.ForumS9.ch


 Marieke antwortete am 24.06.05 (22:48):

blasius:

aber meine Esperanto- Übersetzung ist nicht mit den richtigen Buchstaben geschrieben(soll, darf ich das noch nachliefern?!) Z.B. ein "j" müsste ein "accent circoflex" oben haben, statt dessen schrieb ich "jx", wie weithin bei Esperanto-Sprechern üblich---.

Antworten Sie mir, ja?


 Enigma antwortete am 25.06.05 (08:15):

Guten Morgen,

können die Experten das denn auch lesen?
:-))

Cerbumejo
No. 1: Stranga multobligo

Se trioble kvin estas dek tri, kiom do estas sepoble ses?
Ĉu: 27, 36, 42, 134, 5582 ?

Notu: Ne estas ŝerco, vi povas ekzakte kalkuli la solvon!

Um allen Missverständnissen vorzubeugen. Ist nicht von mir und ich kann es auch nicht lesen. Ist nur von der in der URL angegebenen HP.

Gruss Enigma

Internet-Tipp: https://esperanto-online.de/e_index.htm


 Marieke antwortete am 25.06.05 (10:02):

"oble" ist einfach: Vervielfältigung.
Die Lösung ist wahrscheinlich "42"- ich befasse mich später noch damit.

Macht es was, wenn der in Esperanto übersetzte "Hosesagg" nicht gelesen werden kann?!
Im Gegensatz zu dir, Enigma, sehe ich noch nicht, wie ich die Zeichen mit dem Zirkumflex hier schreiben könnte..

Koran dankon(das ist lesbar?!) jedenfalls!!


 Marieke antwortete am 25.06.05 (10:04):

Enigma,

danke für diesen Link! Das kannte ich noch nicht!


 Marieke antwortete am 25.06.05 (10:06):

blasius:

Natürlich darf meine Übersetzung übernommen werden...

Liebe Grüße!


 Enigma antwortete am 25.06.05 (10:10):

Hallo Marieke,

Du überschätzt mich.
Ich habe den Text nicht selbst geschrieben, sondern nur hier reinkopiert. :-))
Ebenfalls liebe Grüsse
Enigma


 angelottchen antwortete am 25.06.05 (11:39):

Marieke - schau mal im Forum PC udn Internet unter "ASCII-zum Schreiben von Zeichen die nicht auf der Tastatur sind" nach, da erklär ichs mal ..


 blasius antwortete am 25.06.05 (14:06):

@marieke:
Ich würde gerne eine Esperanto-Version des Gedichts haben, entweder mit den anscheinend gebräuchlichen Umschreibungen "jx", oder dann korrekt mit dem Zeichensatz dafür - wenn Du das irgendwie schaffst, und mit allen 16 Zeilen.
Wenn ich das ins Web stellen will, müsste ich eine separate Seite in ISO8851-3 machen (analog wie Polnisch in ISO8859-2) und wahrscheinlich eine abgespeckte Version mit den üblichen Umschreibungen im normalen Text aufnehmen.
Am besten als "Word" oder sonstwie an uns mailen:
webmaster@forums9.ch - dann schauen wir weiter. Vielen Dank im Voraus!

Internet-Tipp: https://czyborra.com/charsets/iso8859.html


 blasius antwortete am 26.06.05 (23:01):

@lissi
Sehr gerne würden wir die Kärtnerisch-Uebersetzung
auf unsere Homepage übernehmen. Wir haben dort schon Beiträge aus Pinzgau, Vorarlberg und Wien - Kärtnerisch würde gut passen. Dürfen wir das ?


 Lissi antwortete am 27.06.05 (14:50):

Servus Blasius,wenn du mogst noacha konnst echt gern dos Gedicht einpockn und gehn damit wohin du wülst.
_Grüße von Lissi vom Millstättersee hergekommen