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THEMA:   Schlaffarben von R. Ausländer

 2 Antwort(en).

Timmy begann die Diskussion am 25.05.05 (16:31) :

Hallo zusammen!

Ich bin vor einigen Tagen auf ein - wie mir scheint - recht interessantes Gedicht gestossen:

Mit schlaffarbener Stimme
murmelt der Mond
seinen Hof

Haie rauben
im grauen Meer

Ophelia schaukelt
den Wahnsinn
von Welle zu Welle

Schlaffarbnes Mondlied
die Leier treibt
taub im Wasser

Die Unverständlichkeit (auf den ersten Blick) lässt sich natürlich mit der Epoche erklären (Nachkriegszeit). Doch auch auf den zweiten Blick fällt es mir schwer, Interpretationsansätze zu finden.

Wie versteht ihr das Gedicht?

Freue mich auf eine angeregte Diskussion!

Grüsse


 wanda antwortete am 28.05.05 (08:39):

manchmal kann man die Schönheit eines Gedichtes kaputt analysieren - ich lasse es auf mich wirken - spreche es laut - und habe allein an den Tönen schon Freude.


 Literaturfreund antwortete am 28.05.05 (09:08):

Meine Gedanken:

Ich habe den Text des Gedichts in einer gedruckten Ausgabe noch nicht gefunden; Rose Ausländer hat ja fast immer Titel mitgeliefert,die den Vorgang, die Bildlichkeit und die abschließende Intention mitsteuern...
*
Es ist natürlich einen mitfühlend-fatale Hommage an die Ophelia - ob aber der Prinz Hamlet selber hier denkt, spricht - ich weiß es nicht!
Und hier verstummt - nach dem Seelen- und Wassertod der Geliebten - die L e i e r, als Symbol der apollinischen Musik und der Dichtkunst.

Ich halte es für ein frühes Gedicht der Ausländer.
Aber auch später im Altersheim in Düsseldorf hat sie melancholisch-dramatische End-Gesänge, kürzeste Requien, geschrieben.

Sie könnte also ihr eignes Erlöschen "besungen" haben.

URL.: ein Text von Rose Ausländer:
*
Frage: Timmy, wo war das Gedicht gedruckt?

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/8hHqHwgZY