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THEMA:   Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte.....

 24 Antwort(en).

nasti begann die Diskussion am 15.05.05 (17:20) :


"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
im nächsten Leben würed ich versuchen, mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht so perfekt sein wollen.
ich würde mich mehr entspannen,
ich wäre ein bisschen verrückter, als ich es gewesen bin,
ich werde viel weniger Dinge so ernst nehmen,
ich würde nicht so gesund leben,
ich würde mehr riskieren,
würde mehr reisen,

Sonnenuntergänge betrachten,
mehr bergsteigern,
mehr in Flüssen schwimmen
Ich war einer dieser klugen Menschen,
die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten;
freilich hatte ich auch Momenete der Freude,
aber wenn ich noch
einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben.
Falls de se noch nicht weißt,
aus diesen besteht nämlich das Leben.
Nur aus Augenblicken.
vergiss nicht der jetzigen.
Aber sehen sie....ich bin 85 Jahre alt und weiß,
das ich bald sterben werde.


Jorge Luis Borges


Haha, wenn er so gelebt hätte wie ich, nur für das Moment und farbige Mosaik des lebens, könnten wir das hier nicht lesen. :O))))))))).
Was ich auch bereue noch, das ich nicht der Mut hatte, so leben, wie ein Russe beim russischen Roulet. Aber ich bin noch nicht 85 :O)))))

Grüsst
Nasti

welcher grundsätzlich arbeitet wenn andere sich ausruhen, und ruht, wenn die anderen arbeiten. Höchsten das habe ich geschaft.


 Marina antwortete am 15.05.05 (18:36):

Nasti, ich muss dir einmal sagen, dass alles, was ich bisher von dir gelesen habe, mir großen Spaß macht incl. deiner Sprach-Verballhornungen. Und du hast einen wunderbaren (Galgen)-Humor. :-)


 philos60 antwortete am 15.05.05 (19:33):

@Marina

Das mit dem "(Galgen)-Humor" kann ich bestätigen...:-)
Es ist immer erfrischend und inspirierend, mit nasti/zichy
zusammen zu sein. Sie ist jung geblieben!


 iustitia antwortete am 15.05.05 (20:19):

Ja, der Borges hätte sich sicherlich gerne mit Dir unterhalten.
Er war lebenslang ein Blinder! Und hatte ein Schreib- und Phantasievermögen - wie noch nicht mal der Romancier Eduard von Keyserling, der spät erblindete. (Vor kurzem liefen nochmals "Die Wellen" von ihm.)
*
URL.: Das schönste Bild von v. K. - von Lovis Conrinth.

Internet-Tipp: https://www.lesekost.de/images/keyserling.jpg


 nasti antwortete am 15.05.05 (20:49):

Marina,
Galgen Humor? Für mich ist das normal. Wenn mich jemand fragt, wie es mir geht, antworte ich "Besser wie an Friedhof".
Wer mich nicht besser kennt, macht ein besorgten Gesicht / Das tut man so/ als hätte Sie mit mir Mitleid. Dahinten spüre ich die Lust, und Schadenfreundliche Neugier.
Und ich erzähle über Krebs, und Leiden, und unendliche Krankheiten, und dunkle Nächte, und das unmöglichen Wetter. Sie fragt diskret: „ Haben Sie vielleicht Krebs gehabt?“
„Noch nicht!“ antworte ich, aber jeder von uns trägt die Keime in sich.
Dass Sie/Er enttäuscht ist, sieht man sofort. Danach lache ich, und das ist noch schlimmer.
Ich sage: „ Jeder, wer das Licht sehen möchte, muss durch die Dunkelheit gehen. Wenn ich so zwingend positiv denken muss, werde ich nie gut gelaunt.“

Grüsst
Nasti


 nasti antwortete am 15.05.05 (20:54):

Danke Liebe Philos!

Ob du sich zum eine russiche Roulette einladen lässt? :O)))))
Ich auch nicht! Wenn ich mal Roulette spiele, muss ich mein verlorenes Geld zurück gewinnen, und das mit eine mühsame Arbeit. Meine Oma war auch eine Deutsche :O))).

Nasti


 nasti antwortete am 15.05.05 (21:02):

Hi iustitia!

Sehr schönes Bild. Noch nie gesehen von Lovis Conrinth.
Er war also kein Schönling, der Jorge Luis Borges.
Danke

Nasti


 Marina antwortete am 15.05.05 (21:49):

Jetzt blättere ich, angeregt durch diese Unterhaltung, in einem Buch von Borges und lese: "Mein Vater war sehr intelligent und wie alle intelligenten Menschen sehr gütig." ???
Er mag ja ein guter Schriftsteller gewesen sein, aber von Menschenkenntnis und Psychologie kann er nicht viel verstanden haben. :-)


 nasti antwortete am 15.05.05 (22:29):

Hast du Recht Marina, er könnte gütig sein. Viele aber sind gar keine gütige Menschen, sehe filme mit Columbo. Und was ist Intelligenz? Darüber war hier schon viel gesprochen.
Der Wissenschaftler Scheldracke beschrieb ein von seinem Experiment. /Übrigens mein Liebling Wissenschaftler/
Er sperrte in ein 2 Gläserne Röhren Bienen /die galten als intelligente Tiere/ und in die zweite die Fliegen. Wenn er öffnete die Röhre mit Bienen in eine Seite, die Bienen könnten nicht raus, kreisten in seinem gewöhnten Rhythmus, verendeten qualvoll. Die Fliegen aber suchten so lange, das Sie sich gerettet hatten. Waren mehr lebensfähige.
In leben live zw. Menschen ist das genauso, leider.

Grüsst

Nasti


 Trapper antwortete am 16.05.05 (20:05):

Marina - der etwas unglückliche Satz liegt an der Übersetzung, aus dem Spanischen.
Er heißt, na, sag ich mal besser übersetzt:

"Mein Vater war sehr intelligent und wie alle Menschen, die wir für intelligent halten, sehr gütig."
*
(Wegen der Partizipialkonstruktion, die nicht eindeutig-einfach ist, wie ja auch im Lateinischen...!
Es liegt auch an der "mimischen Chrakterisierung" des Stils, die Borges gerne, besonders seit "Labyrinthe", vermittelte - Texte, die noch der alte Horst übersetzte, der Karl August.)

Grüße!
(Wir sind hier noch frisch in Europa, zurück aus Südamerika.)


 angelottchen antwortete am 16.05.05 (20:45):

Borges war nicht "lebenslang ein Blinder" sondern erblindete erst im reiferen Alter .. so viel Zeit muss sein, Trapper Anton!


 Marina antwortete am 16.05.05 (20:57):

iustitia alias Trapper hat sich erholt, Gott sei Dank.


 Enigma antwortete am 17.05.05 (07:11):

Guten morgen

@Nasti
das ist auch eines meiner Lieblingsgedichte.

Aber, wie ich lese, Nasti, hast Du schon das umgesetzt, was Borge so im nachhinein etwas bedauert nicht getan zu haben, ein etwas ungewöhnlicheres, etwas verrückteres oder wie auch immer anderes Leben zu führen......

Gruss
Enigma


 wanda antwortete am 17.05.05 (19:06):

ich komme mal wieder zum Thema zurück - wenn ich es mir wirklich überlege, wüsste ich nicht, was ich irgendwann hätte anders machen sollen, weil ja das ganze Leben eine Folge von Taten ist, also eine Reihenfolge. Und da ich mit dem, was jetzt ist, zufrieden bin, würde ich wahrscheinlich nichts anders machen wollen, das Risiko wäre zu groß.


 nasti antwortete am 18.05.05 (10:30):

Hi Wanda!

Ich glaube schon, dass ich so gelebt hatte, wie eine Seiltänzerin. In meinem kleinem Universum. Aber nicht genügend . Irgendwie hat mich mein Nummer ---4, welcher ich in mein Geburtsdatum habe, bisschen praktisch gemacht, was ich nicht bereue.
Borges habe ich nie so vertieft gelesen, nur so oberflächlich, sonnst könnte ich kein Panorama Blick haben. Bin ich eine Mischung zwischen Biene und Fliege. :O)))

Grüsst

Nasti


 nasti antwortete am 18.05.05 (11:06):

Hi Enigma!

Ich habe die Enigma Musik Jahre lang als Nm.1 genossen, das Geheimnisvolle und gefährliche faszinierte mich immer.
Meine Söhne haben mich mit meine gefährliche Vorliebe in die Rente gesetzt, ich müsste aufhören mit meiner Arbeit als Schnellporträtistin wegen häufigen blutigen Krawallen. Ich meisterte das mit linke Hand, und hatte ich dabei eine verdammt gute Laune, so 12 Uhr Nacht in meinem Pavillon noch arbeiten. Danach mit Taxi in Hotel, und mit die Marktkaufleute und Schausteller Frühstücken. Das war herrlich. Obwohl ich damit nach Meinung der Galeristen ruinierte meine blöde, „künstlerische Name.“
In diesem Jahr habe ich nur an Messen gearbeitet, nicht an die Volksfeste, kein Gefahr, kein Aktion. Und ich habe eine Selbstkritik geübt. „ Du alte Frau, kannst du nicht leben ohne starke Reize oder watt? Genügen Dir nicht die Ausstellungen, und Atelier Arbeit?“
Das ganze Jahr bin ich frustriert gewesen, / 3 Ausstellungen gehabt:O))) inzwischen/ , bis gestern, wo ich endlich kapierte, das ich liebe das Gefahr, und damit muss ich fertig werden. Das Leben ist eine Bewegung, und ich renoviere mein Pavillon, bin Happy. Ob ich das durchziehen kann noch, das ist die Frage. Meine ich nächstes Jahr.
Muss ich nach Psychologe? Ich glaube nicht, denke ich daran: „Alte, gib das Löffel ab!“ Bin selber neugierig, ob das praktische, oder die Seiltänzerin in mir dominieren wird. Löffel abgeben müssen wir alle sowieso, besser finde ich in Bewegung absalutieren, als in Krankenbett.

Grüsst

Nasti


 hansmann antwortete am 18.05.05 (12:48):

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
würde ich mich als erstes fragen, weshalb ich es m u ß !


 Enigma antwortete am 18.05.05 (14:17):

Hallo, guten Tag,

@ Hansmann,
kannst Du Dich nicht besser fragen, warum Du es darfst?
:-)
Es gibt doch immerhin vieles, das sich lohnt erlebt zu werden, oder??

@ Nasti,
Ich glaube, Du bist einfach weise, Nasti.
Mach`doch um Gottes willen, was Dein Gefühl Dir eingibt.
Und wenn Du untergehst in der Gefahr (was ich aber nicht glaube, denn die Gefahr schützt vielleicht auch den oder die, die sie lieben), dann ist es doch auch gut. Dann bist Du Dir selbst treu geblieben bis zum Schluss.Aber ich glaube eher, die Seiltänzerin in Dir wird gewinnen. Ja, bestimmt!
Und ebenso denke ich, dass du ganz sicher nicht zum Psychologen brauchst, allerhöchstens um ihm mal zu sagen, wo es wirklich lang geht.. Das wissen die nämlich auch nicht immer. *gg*
Also bleib`so und noch bei uns und unterhalte uns weiter so köstlich!!

Es grüsst Dich herzlich
Enigma (die immer noch "Enigma" hört)

PS
Ich glaube, ich probiere auch mal ein bisschen Seiltanzen. Denkst Du, dass das im Alter noch geht, wenn man es noch nicht so oft trainiert hat? :-))


 hansmann antwortete am 18.05.05 (16:54):

"Es gibt doch immerhin vieles, das sich lohnt erlebt zu werden, oder??" von Enigma

Hallo Enigma,
in der Überschrift steht "noch einmal" sein Leben leben.

Und es gibt vielleicht Leben, die man gar nicht so gerne "noch einmal" (er-)leben möchte,
meinst Du nicht?

Re-Inkarnation ...?, da würde ich sofort zustimmen :-).
Denn ich bin der Meinung, daß man dabei nicht als der gleiche Mensch wieder käme und somit auch wahrscheinlich ein anderes Leben führen würde, das vielleicht richtig schön ist :-).


 wanda antwortete am 18.05.05 (18:59):

hier drauf komme ich zurück, wenn ich mehr Zeit habe. Abenteuer reizen mich immer.


 Enigma antwortete am 18.05.05 (20:18):

Hallo Hansmann,

ja, da gebe ich Dir recht, dass es möglich ist, dass man das eigene Leben nicht unbedingt noch einmal erleben möchte.
Obwohl... ich würde es wohl riskieren, denn dann wäre ich noch so viel jünger und könnte noch so vieles erleben.
Aber: "Rebirth" ist ja auch eine faszinierende Vorstellung.
Aber was man kriegt, ist eben das grosse Geheimnis. :-)

Jedenfalls wünsche ich Dir alles Gute für Dein weiteres Leben und lasse Dir ein Gedicht da:


Lebenszeit

Es ist Zeit
Sagt die Zeit
Besinne dich

Ich bin da für dich
Sagt die Zeit
Nutze mich

Du hast mein Herz
Sagt die Zeit
Wärme mich

Ich liebe dich
Sagt die Zeit
Meine Zeit ist dein

Vergesse mich
Sagt die Zeit
Mein Atem ist still für Dich

Zögere nicht
Sagt die Zeit
Ich bin kostbar

Lebe mich
Sagt die Zeit
Glück ist Gnade

Sei dankbar
Sagt die Zeit
Ich muss weiter

Vertraue mir
Sagt die Zeit
Ich komme zurück

Mit Lebenszeit...



Reinhard Lehmitz

Internet-Tipp: https://www.thing-online.de/html/lebenszeit.html


 nasti antwortete am 18.05.05 (22:59):

Hi Enigma!

Heute habe ich gerade gelesen ein Artikel, wie die Deutsche vor 150 Jahren ausgewandert hatten nach Amerika. Auch Fotos waren dabei, in ein unbekanntes Land, mit einem Koffer. Ich suchte nach ältere Leute, und fand ich genügend. /Stern/
Ich war damit fasziniert. Ich bin schon jetzt 2-tes Mal ausgewandert. Und immer lockt mich das unbekannte.
Ich glaube, etwas Neues anfangen ist wie eine Neues, geschenktes Leben. Einmal ist das ganze aus, dominiert unsere Vernunft, alle reden Dir etwas ein, wir sollen schön langsam vegetieren, und schätzen das, was wir haben, warten auf Tot.
Und die jüngere schätzen uns überhaupt nicht mehr, wir sind nur ein Last für die Rentner Kassen. Wir sollten etwas uns einfallen lassen, irgendwo auswandern, finden ein gelobtes Land. Und auswandern, aber alle zusammen. :O))))). Millionen Rentner, nur das ist die Frage: WOHIN? Das WARUM wissen wir schon. Wir sind kritisiert, dass wir so lange leben.
Eine Revolution sollten wir machen, und nicht warten so lange, das die jüngere das tun. Das wäre die Lösung. :O)))))

LG
Nasti


 nasti antwortete am 18.05.05 (23:11):

Hi Hansmann!

Die Männer tragen immer d. Last, müssen sehr pragmatisch denken. Und deswegen sind so verbittert, können Sie sich nicht lösen von d. Gedanke, das das Leben nur leben MÜSSEN.
Die Leichtigkeit das sein haben die Männer schon lange vergessen. Und damit versuchen uns, lebendige Wesen /Frauen/ anzustecken.
Wer sich anstecken lässt, selber Schuld. :O)))


Grüsst

nasti


 hansmann antwortete am 19.05.05 (05:06):

"Vertraue mir
Sagt die Zeit
Ich komme zurück"

Guten Morgen Enigma,
guten Morgen nasti!

Ganz herzlichen Dank für das Gedicht, das mich sehr anspricht.
Aber so ganz möchte ich den negativen Eindruck über meine scheinbare (!) Gemütsverfassung, den ich in Erst-Beantwortung der Titelfrage vielleicht hinterlassen habe, nicht stehenlassen.
Manchmal denkt man bei Antworten, für die man kein direktes Gegenüber hat, an bestimmte Personen oder Umstände, die einen aus der Erinnerung heraus wieder einmal herunterziehen. Aber so etwas ist ja nur vorübergehend.

Meinen Mut jedenfalls, noch einmal überhaupt leben zu wollen - wenn auch nicht das "alte" Leben in der abgelaufenen Form - erseht Ihr ja daraus, daß ich nichts dagegen habe, so wie ich bin wiedergeboren zu werden.

---------------------
Und hallo wanda,
Du bist ein Mensch, den ich immer zurück-duzen werde -, Du weißt schon :-)


Ich wünsche Euch einen schönen Tag
und harmonisches Weiter-Diskutieren :-)


 schorsch antwortete am 19.05.05 (17:59):

Liebe nasti, einmal wandern wir alle aus - in das unbekannte Jenseits. Ich bin neugierig.....