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THEMA: Mit individ. abgepackten Medikamenten Geld sparen ...
9 Antwort(en).
angelottchen
begann die Diskussion am 04.01.07 (13:22) :
schon vor Jahren fand ich es bei meiner Tätogkeit in verschiedenen Ländern wie Schwede, Jugoslawien, Spanien oder Chile sehr begrüssenswert, dass man mit dem Rezept vom Arzt zur Apotheke ging (ok bis dahin werden alle sagen "was auch sonst") und dort wurde dann nach Rezept die betreffende Menge an Tabletten vom Apotheker abgepackt und in einem entsprechend beschriftetem Tütchen dem patienten übergeben. "Geht bei uns nicht" bekam ich in D immer gesagt - aus den verschiedenen Gründen des patientenschutzes usw ... also bekommt man in D auch weiterhin mindestens die kleinste Packung der jeweiligen Pillen und der Berg von Medikamenten, der zwar verschrieben und abgeholt aber nicht genommen wird, ist jedes Jahr noch um ein paar Tonnen schwerer. Rausgeschmissenes Geld! Sowohl von den Krankenkassen als auch den Patienten. Wir alle wissen, wie viele Tabletten man selbst zu Hause herumliegen hat....
Warum also können deutsche Ärzte und Apotheker nicht wenigstens versuchsweise das in der Schweiz in einigen Regionen erfolgreiche Konzept der Medikamentendosierung pr Computer nicht übernehmen?
Das ganze funktioniert so: Verschiedene Ärzte haben sich dem System eines Schweizer Apothekers, der ein Softwareprogramm aus den Niederlanden für die Schweiz konfiguriert hat, angeschlossen. Die verschriebenen Medikamente und ihre Dosierung gibt der Arzt direkt in den PC ein, der die "Bestellung" an das Dosierungsprogramm weiterleitet. Dort werden die jeweiligen Wochenrationen in kleine bedruckte Plastikbeutel abgefüllt (mit Namen des Patienten, Dosierung, Kurzbeschreibung) -
Eine tolle Idee - allerdingst werden die Apother da rebellisch werden, denn nicht jeder kann sich so ein Abpacksystem leisten. Zu mindest aber ist es doch für die Zukunft eine Überlegung wert. Kommen wird so etwas bestimmt, oder?
Hier kann man mehr dazu nachlesen:
Internet-Tipp: https://www.sf.tv/sf1/puls/merkblatt.php?docid=20060227_1
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angelottchen
antwortete am 04.01.07 (13:25):
hier noch ein Link dazu
Internet-Tipp: https://www.3sat.de/3sat.php?https://www.3sat.de/nano/cstuecke/90016/index.html
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Arno_Gebauer
antwortete am 04.01.07 (15:09):
Hallo, angelottchen,
ich glaube nicht, daß Dein Vorschlag in der BRD Gefallen bei den Apothekern finden wird. Dieser Berufsstand ist mit einer Hochschulausbildung sicher weit überqualifiziert, es sei denn, die Hochschulabgänger finden einen Arbeitsplatz in der pharmazeutischen Forschung.
Die meisten Apotheker reichen ihr Leben lang nur verschossene und abgepackte Dosen, Päckchen usw.. über den Ladentisch. Für die Herstellung von Präparaten fehlt in den meisten Apotheken die notwendige Laborausrüstung und auch Praxis im Umgang mit gefährlichen Stoffen. Die Herstellung von Lösungen und Salben mit verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen wären möglich, werden aber kaum noch selbst durchgeführt, weil diese zu zeitaufwendig sind. Verteilen und Verkaufen von bereits abgepackten Gebinden bringt höhere Gewinne in kürzerer Zeit! Der Apotheker ist heute zum reinen Fachverkäufer (mit gesicherten Bezügen) umfunktioniert worden. Warum wohl gibt es immer mehr Apotheken?
Viele Grüße Arno
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angelottchen
antwortete am 04.01.07 (18:40):
oh, nachdem es schon die ersten Selbstbedienungsapotheken gibt, werden die Apotheker sich noch so auf die Hinterbeine stellen können ... denn durch dieses system können ja auch Ärzte ihre Verschreibungsbudgets endlich wieder sinnvoller ausnutzen. Aus der Praxis meines bruders weiss ich, wie viele Leute sich immer noch "eine Packung auf Vorrat" hinlegen wollen - völliger Unsinn ...
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Marieke
antwortete am 04.01.07 (19:05):
Angelottchen, "wir alle wissen, wieviele Tabletten man selbst zu Hause herumliegen hat"....
Das ist bei mir nicht der Fall-, aber ich weiss, dass dies leider oft so ist. Irgendwann, viel später, werden die Bestände der Alten dann ins Clo geschmissen.
Gerade dachte ich: es müsste eine Initiative geben, Unterschriften sammeln, damit dieses, von Dir zu Recht Vorgeschlagene, Wirklichkeit würde!!
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angelottchen
antwortete am 04.01.07 (19:12):
ohweh, nur ja nicht ins KLO!!!!! Tabletten sollte man, wenn sie nicht mehr verwertet werden, in der Apotheke im Sammelcontainer entsorgen :-))
Ich erinnere mich an die Wohnungsauflösung einer Nachbarin, die vor einigen Monaten verstarb und die mich darum gebeten hatte, ihren Nachlass zu regeln, weil da auch Tiere im Haus lebten. Ich glaube, ich habe ca. 3,5kg!!!! alte Tabletten aus den Schubfächern und Weckgläsern, Kistchen und Kästchen gesammelt.. das war ein ganzer Umzugskarton voll ... zum Teil mit einem Ablaufdatum 1998 ... ganz schrecklich ...
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elena
antwortete am 04.01.07 (22:26):
Vor ca. 3 Jahren meinte ich gelesen zu haben, dass ca. für 4 Milliarden € oder waren das noch DM (?) Medikamente in den Müll gehen.
Die kleinsten Packungen N1 beinhalten mind. 20 Stück. Wenn der Arzt für 1 Woche Antibiotica verschreibt (pro Tg. 1 Tabl. - gerade bei meinem Sohn erlebt), dann ist unschwer auszurechnen, wie viele im Schrank oder im Abfall landen.
Ich habe den Rest an mich genommen, für den Fall des Falles.
Grüsse von Elena
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Marengo
antwortete am 05.01.07 (10:51):
Arno schrieb:
<Die meisten Apotheker reichen ihr Leben lang nur verschossene und abgepackte Dosen, Päckchen usw.. über den Ladentisch.
das ist auch einfacher ....
<Für die Herstellung von Präparaten fehlt in den meisten Apotheken die notwendige Laborausrüstung und auch Praxis im Umgang mit gefährlichen Stoffen.
falsch, in jeder Apotheke "muss" nach Gesetz (Apothekenbetriebsordnung) die Ausrüstung vorhanden sein, siehe www.gesetze-im-internet.de/apobetro_1987/BJNR005470987.html
<Die Herstellung von Lösungen und Salben mit verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen wären möglich, werden aber kaum noch selbst durchgeführt, weil diese zu zeitaufwendig sind.
richtig, siehe oben,
<Verteilen und Verkaufen von bereits abgepackten Gebinden bringt höhere Gewinne in kürzerer Zeit!
richtig
<Der Apotheker ist heute zum reinen Fachverkäufer (mit gesicherten Bezügen) umfunktioniert worden. Warum wohl gibt es immer mehr Apotheken?
die Pharmaindustrie will doch gar nicht, dass der der msatz einbricht, dass der Apotheker individuelle Arzneien herstellt, obwohl er das können muss. Und der Arzt als verlängerter Arm verschreibt lieber fertige Arzneimittel als individuell die entsprechenden Wirkstoffe für die Patiententherapie herauszusuchen und auf das Rezept zur Herstellung durch den Apotheker zu schreiben.
viele Grüsse
MG
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Arno_Gebauer
antwortete am 05.01.07 (17:31):
Hallo, Marengo,
ich habe mir gerade in drei sehr gut frequentierten Apotheken die vorgeschriebene Laborausrüstung mal zeigen lassen. Die Laborausrüstungen waren in der Tat überall vorhanden. Allerdings waren die Miniabzüge und die äußerst kleinen Labortische und Mini-Brandschutzschränke mit allen möglichen Sachen zugestellt. Selbst ein Nichtfachmann würde erkennen, daß diese Laboreinrichtungen seit vielen Monaten nicht benutzt worden waren. Die Labor-Einrichtungen erfolgten nur der Vorschrift wegen.
Viele Grüße Arno
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Marengo
antwortete am 05.01.07 (18:48):
hallo Arno,
sage ich. es wird von Apothekerseite nur dem Gesetz Genüge getan. Die könnte jeden vom Arzt verschrieben und verordneten Arzneimix herstellen.
Aber, es ist einfacher in die Schublade zu langen und das vorrätige Medikament auszuhändigen.
Grüsse
MG
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