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THEMA: Elektrokrampftherapie hilft gegen schwere Depressionen
9 Antwort(en).
Arno_Gebauer
begann die Diskussion am 27.10.06 (14:11) :
Hallo, Forumsbeteiligte,
die Elektrokrampftherapie ist schon lange bekannt. Sie geriet in Mißkredit, weil sie früher schmerzhaft war und mißbraucht wurde. Heute wird mit dieser Methode das Gehirn zur Bildung neuer Nervenzellen angeregt. Unter dem Titel" Strom als Therapie" berichtet die Informationssendung "nano" ausführlich über dieses Thema.
Viele Grüße Arno Gebauer
Internet-Tipp: https://www.3sat.de/nano/
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Gerdi
antwortete am 27.10.06 (15:46):
Ich kenne eine Dame bei der vor 8 Jahren diese Behandlung (in Narkose) in einer Uniklinik durchgeführt wurde gegen schwere Depressionen - ohne jeden Erfolg.
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Tabaiba
antwortete am 27.10.06 (15:56):
Die Methode gab es schon in den 60er Jahren, da nannte man sie noch Elektroschock-Therapie. Für Interessierte stelle ich auch noch einen Link ein.
Internet-Tipp: https://www.bundesaerztekammer.de/30/Richtlinien/Empfidx/EKT.pdf
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schorsch
antwortete am 27.10.06 (16:59):
Dass man den Namen geändert hat (müssen), hängt wohl mit der unangenehmen Tatsache zusammen, dass man früher in den "Irrenhäusern" nebst Zwangsjacken und Zwangsbädern diese Elektroschock-Therapie als Standard-Therapien missbraucht hat.
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Ursula
antwortete am 27.10.06 (17:13):
Hallo Tabaiba, die Elektrokrampftherapie ist wesentlich älter: Sie wurde 1937 von den italienischen Ärzten Ugo Cerletti und Lucio Bini eingeführt...
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Marina
antwortete am 27.10.06 (17:14):
Elektroschocks wurden und werden in Folterstaaten immer noch als Foltermethode eingesetzt. Es gibt keinerlei Beweise für ihre Wirksamkeit bei Depressionen, im Gegenteil, meist sind sie wirkungslos, das weiß ich aus eigener Betroffenheit von einem Familienmitglied (zum Glück nicht von mir selber). Deshalb misstraue ich allen angeblich wissenschaftlichen Berichten darüber. Die Schilderungen darüber, die ich gehört habe, waren tatsächlich die von Folterungen, denn früher wurde das ohne Narkose gemacht. Bei den heutigen Psychopharmaka, die oft sehr wirksam, kombiniert mit Psychotherapie, eingesetzt werden, ist eine Elektroschockbehandlung völlig unnötig. Das heißt, meines Erachtens war sie noch nie nötig, weil meistens wirkungslos. Das weiß ich auch aus dem, was ich von anderen Patienten gehört habe. Mir ist unbegreiflich, wieso und warum solche Ideologien, denn das sind derartige "Heilungsmethoden" in meinen Augen, trotzdem immer noch gehandelt werden. Also nicht allzu wissenschaftsgläubig sein. Wissenschaftler haben auch schon viel Unheil angerichtet, und nicht alles, was sie propagieren, ist eine hieb- und stichfest unangreifbare Wahrheit.
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nasti
antwortete am 27.10.06 (17:57):
Danke Arno Gebauer
für die 3 sat Seite. Habe ich zum Lesezeichen zugefügt, eine super Seite.
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Gerdi
antwortete am 28.10.06 (01:22):
Marina schreibt: früher wurde das ohne Narkose gemacht
ja, mit Insulinschocks, habe ich mitbekommen bei einer Frau mit Schizophrenie, bei der ich mir 1958 in einer psychiatrischen Klinik mit Sitzwachen Geld verdiente
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Tabaiba
antwortete am 28.10.06 (08:52):
@Ursula die Elektrokrampftherapie ist wesentlich älter: Sie wurde 1937 von den italienischen Ärzten Ugo Cerletti und Lucio Bini eingeführt...
Seit wann diese Methode angewandt wurde, ist mir nicht bekannt, kannte nur zu der Zeit jemanden, der damit mehrfach behandelt worden ist und einen dieser Elektroschocks nicht überlebt hat. Die Person ist gestorben und es wurde gesagt, die Ursache sei der Elektroschock gewesen. Muss hinzufügen, die betreffende Person war selber Arzt und offenbar von der Wirksamkeit überzeugt, sonst hätte sie sich bestimmt nicht dieser Tortur unterzogen.
In der modernen Medizin gibt es bestimmt weniger krasse Methoden, schwere Depressionen zu behandeln.
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Olive
antwortete am 19.11.06 (10:21):
Heute wird EKT mit gutem Erfolg bei schweren Depressionen und Katatonien, die nicht auf Antidepressiva/Neuroleptika ansprechen, wieder angewendet, im Spital und unter Narkose. Sie ist das letzte Mittel der Wahl, eben, weil sie einen (zu Unrecht)so schlechten Ruf hat. Der Patient wird sorgfältig informiert und muss einverstanden sein mit der Behandlung.( Wenn dies nicht möglich ist auf Grund des gesundheitlichen Zustandes, muss der gesetzliche Vertreter die Einwilligung geben) Nach Meinung etlicher Ärzte hat die EKT weniger Nebenwirkungen als gewisse Medikamente. Dies aus meiner Erfahrung als Pflegefachfrau in der Akutpsychiatrie.
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