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THEMA: Altes Kräuterwissen
11 Antwort(en).
LiLe
begann die Diskussion am 27.09.06 (15:23) :
Liebe Menschen hier im Seniorentreff,
ein wenig plagt mich das Gewissen, mich hier eingeschlichen zu haben, obwohl ich mich noch nicht zu den Senioren zähle.
Gefunden habe ich diese Seite, weil ich bei Google unter dem Begriff Gürtelrose unterwegs war. Hab hier also gute Beiträge gefunden und auch Frau Dora Naef eine Mail geschrieben, weil sie offenbar sehr viel über Heilpflanzen weiß. "schorsch" war unter seiner Mailadresse leider nicht erreichbar.
Weil ich selbst mich viel mit Pflanzen beschäftige, zur Zeit auch ein Buch mit Pflanzenmärchen schreibe und - einfach nicht genug bekommen kann von dem Thema, wollte ich fragen, ob sich hier jemand bereit finden würde, sein altes Wissen mit mir zu teilen. Ich finds einfach schad, wenn das Wissen immer mehr verschwindet.
Vielleicht könnte man aus so einer Sammlung sogar ein kleines Buch zusammenbekommen, fände ich unheimlich schön
Erst einmal - herzliche Grüße von Lisa
Internet-Tipp: https://www.geschichten-kiste.de
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mart
antwortete am 27.09.06 (16:13):
Wurde bereits mit EU-Geldern hier in den Alpenlanden gemacht - ich hatte das Vergnügen, die Büchlein zu lesen - Leider - oder Gott sei Dank wurden diese gesammelte, alte Wissen bzw. "Geheim"wissen dann doch nicht der Öffentlichkeit preisgegeben - wäre zu gefährlich gewesen:-)))
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LiLe
antwortete am 27.09.06 (17:14):
Hallo mart,
danke für die rasche Antwort. Sie sehen mich grün werden vor Neid, weil Sie das Vergnügen hatten, die Büchlein zu lesen.
Schade. Sicher mag das ein oder andere gefährlich gewesen sein, aber ich bin immer wieder froh, von "Alten" etwas zu erfahren. Manchmal ganz einfache Dinge, wie, dass man das Franzosenkraut essen kann und ich es also nicht mehr verbissen ausreiß (gebissen wird dann nach dem Kochen oder im Salat)
Warum konnte man nicht definitiv total gefährliche "Verwendungen" einfach rausnehmen und die guten Empfehlungen veröffentlichen? Hauptsach, EU-Gelder wurden ausgegeben, seufz
Grüße von Lisa
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Arno_Gebauer
antwortete am 27.09.06 (18:56):
Hallo, Lile,
das alte Kräuterwissen wurde von Pharmakologen und Biologen weltweit zusammengetragen und ausgewertet. Viele alte Wirkstoffe werden heute durch bessere ersetzt und täglich kommen neue Wirkstoffe hinzu. Das alte Kräuterwissen ist für die Beseitigung und Linderung der ständig zunehmenden ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten keine Hilfe mehr.
Viele Grüße Arno Gebauer
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LiLe
antwortete am 27.09.06 (22:54):
Ui, das ist ja direkt schon ein homöopathischer Ansatz, Zivilisationskrankheiten mit Gleichem, Zivilisatonsbomben zu bekämpfen...
Im Ernst, ich will die Errungenschaften der modernen Medizin nicht unbedingt in Abrede stellen, aber - oft sind es schlicht hausgemachte Probleme. Sie haben Schmerzen im Rücken, weil Sie, untrainiert, mal wieder Bäume ausgerissen haben? Kein Problem. Die lange Liste der Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel - wer liest die schon? Ein Anflug von Grippe, macht nix. Medikament xyz bringt Sie sofort wieder auf den Posten... etc. etc.
Im Laufe der Jahre häuft sich da bei vielen so einiges an, was nur mit wieder noch "wirksameren" Medikamenten, der Beipackzettel ist mittlerweile schon so klein gedruckt, dass es kaum mehr einer lesen KANN, sonst wär das ja ein kleines Heftl...usw. usw.
In der heutigen Zeit ist es in der Tat wieder schwierig geworden, seine Grippe bei Lindenblütentee und Bettruhe auszukurieren, Arbeitsplatzängste etc. Eine Bekannte von uns hatte Jahrzehnte Schmerzen, weil sie sich als Kind den Knöchel gebrochen hat und geholfen hat ihr der böse Beinwell. In Verruf geraten, Leberkrebs zu verursachen, weil arme Ratten das Zeug (und die isolierten Wirkstoffe) in extremen Dosen verpasst bekamen. Wer verbietet dann endlich mal den Verkauf von Alkohol? Aber da verdient der Staat ja...
Natürlich sollte jeder zu einem Arzt seines Vertrauens gehen, wenn ein "Zipperlein" nicht heilt. Aber in vielen Fällen könnte doch, schon vorbeugend, durch Anwendung vernünftiger Heilmittel, Arges verhindert werden. Heilfasten oder Schwitzen, gesunde Ernährung, soweit das heut noch möglich ist...
Eine Gratwanderung, ja, aber gerade weil Pharmakologen diese Untersuchung machten - bin ich misstrauisch. Denn der Profit ist ein strenger Herr
Grüße von Lisa Lemberg
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walter4
antwortete am 28.09.06 (06:50):
Hallo LiLe, Das umfassendste Werk über einheimische Pflanzen und deren medizinische Verwendung ist das 6-bändige Werk von Gustav Hegi, erschienen von 100 Jahren! (1906) Es soll auch eine Neuauflage erscheinen (zu erfahren bei google.de). Erstaunlich ist, daß man zu Hegis Zeiten bei fast jeder Pflanze irgendeine Heilwirkung kannte. Es ist ein faszinierendes Werk, natürlch relativ "rar". In Staatsbibliotheken dürfte aber jeweils ein Exemplar zu finden sein.
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LiLe
antwortete am 28.09.06 (08:20):
Guten Morgen Walter,
vielen Dank für diesen Tipp!! Jetzt kommt ja bald die Zeit, in der man mehr drinnen ist, da kann man solch umfangreiche Werke "anpacken".
Das mit der Heilwirkung ist gar nicht so erstaunlich. Jedes Kräutlein hat ja irgendwelche Bestandteile und wenn ich sie möglichst vielfältig in irgendeiner Form nutze (nicht nur als Tee, soviel kann man ja gar nicht trinken), sondern auch in die tägliche Ernährung mit einbeziehe, können die Pflanzen mir helfen heil=ganz zu bleiben. Wir nutzen heutzutage ja im Grunde nur wenige Pflanzen.
Liebe Grüße von Lisa
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Arno_Gebauer
antwortete am 28.09.06 (08:27):
Hallo, Lile,
Krankheit war schon immer das beste Geschäft - früher und auch heute!!! Auch vor vielen Jahrhunderten galt das Gedicht von Eugen Roth:
Was nimmt dem Doktor sein Brot? A) Die Gesundheit und B) der Tod! Drum hält er, auf das er lebe, uns zwischen beiden in der Schwebe!
Ich vergleiche mal die Anwendung des alten Kräuterwissens mit dem Fahren eines Oldtimers. Die Mehrheit der Bevölkerung zieht wohl aus bekannten Gründen die bequemeren modernen Hightech-Autos vor.
Viele Grüße Arno Gebauer
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LiLe
antwortete am 28.09.06 (10:47):
hihi, aber ein Oldtimer ist sicher wertvoller...
Lächelnde Grüße von Lisa
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schorsch
antwortete am 28.09.06 (12:46):
LiLe, danke für die Blumen; wir hier sind doch die meisten "Oldtimer" (;-)
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LiLe
antwortete am 28.09.06 (15:11):
:-) Gniggs, gern geschehen
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LiLe
antwortete am 11.10.06 (09:17):
Hm... keiner mehr? Schade...
@mart: ein Freund von mir, Heilpraktiker und Arzt, fragt - über mich in diesem Fall - ob es wohl für Fachleute möglich sein könnte, an diese EU-Studie ranzukommen. An wen müsste man sich wenden?
Grüße von Lisa
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