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THEMA: Florale Ethik
5 Antwort(en).
gruftnatter
begann die Diskussion am 30.11.05 (15:45) :
Wieviele Tode stirbt ein Blumenkohl, eh er uns die Magennerven reizt? Findet er es spannend oder grauenvoll, wenn man ihn ins heiße Wasser spreizt? Ist es ihm egal, ob er den Kopf verliert? Oder ist er stolz, daß man ihn pflückt? Findet er es geil, wie man ihn portioniert? Schreit er kläglich auf, wenn die Soße ihn erstickt?
Wer weiß das schon, wer denkt daran, wer fragt danach?
Wieviele Tode stirbt die Ananas Kann es sein, daß sie im Kühlhaus friert? Wird ihr schlecht beim Fliegen und vom vielen Gas, wenn der Farmer selbst schon dran krepiert? Denkt der Appelgrotz:"Da hab ich Schwein gehabt!", wenn im hohen Bogen er auf den Kompost fliegt? Jeden, der sich streng nur vegetarisch labt, den berührt das nicht, was hier am Herz mir liegt! Der denkt sich nix! Der haut voll rein! Den kratzt da nix!
(c)gruftnatter
Internet-Tipp: https://mp3.de/musik/genre/band/121700/38821/31_66308
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Arno_Gebauer
antwortete am 30.11.05 (21:31):
Hallo, "gruftnatter", das Gleichgewicht der Lebewesen auf der Erde stellt sich bzw. verändert sich ständig über "Fressen und Gefressen werden" oder über "Tod und Leben" ein. Wenn wir vom Trinkwasser einmal absehen, leben alle Lebewesen von anderen Lebewesen. Leiden ist ein Gefühl, ein Reiz, ein Signal des Mangels, daß immer in lebenden Zellen verarbeitet wird, wenn das Gefühl, der Reiz oder das Signal zu der Zelle oder dem Zellverband gelangt. Die Verarbeitung des Gefühls, des Reizes oder des Signals dient dem Selbstschutz! Dies gilt für Pflanzen und Tiere. Der riesige Recyclingprozeß läßt nichts Verwertbares übrig, denn letztlich wird alles mineralisiert! Der Vegetarier tötet wie jeder Fleischesser lebende Zellen!
Viele Grüße Arno Gebauer
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gruftnatter
antwortete am 01.12.05 (09:19):
..was ich damit auf meine Art sagen wollte. :) Und noch eins: Wer sich an der Bibel orientiert, wird solche "ketzerischen" Gedanken bestimmt kaum hochkommen lassen. Der Mensch ist dort nach dem lieben Gott schließlich das "höchste Lebewesen " auf Erden und damit allemal was "Besseres". gruftnatter
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mart
antwortete am 01.12.05 (11:38):
Tja, so ist das, Leben ist gefährlich und gefährdet.
"Und solange du das nicht hast, Dieses: Stirb und werde! Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde."
sagt der Karfiol, als ihn die Kohlweißlingsraupe frißt, sagt die Raupe, als das Rotkehlchen ihn frißt, sagt das Rotkehlchen, als die Katze es frißt. sagt die tote Katze, als die Maden sie zernagen.
Warum sollen Bibelgläubige die Erkenntnisse eines ewigen Kreislaufs der Stoffe als "ketzerisch" empfinden?
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schorsch
antwortete am 01.12.05 (13:58):
Schon mancher, der war sehr verdorben, ist an der Ethik nicht gestorben.
Und mancher mit Ethik-vollem Munde starb auch - aus einem anderen Grunde.
Ich stürz mich tapfer ins Verderben; schliesslich will auch ich mal sterben!
Schorsch
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mart
antwortete am 02.12.05 (00:25):
Da es offensichtlich eine florale Ethik gibt, frage ich mal zaghaft: Gibt es auch eine faunale Ethik?:-)
Was sagt die "florale Ethik" dazu, daß eine Menge Pflanzen Bakterien in ihren Wurzelzellen beherbergen, die letztendlich auch "verdaut" werden? Pflanzen als Nichtveganer? Ja, dürfen´s denn das? Wo bleibt hier die Moral? Wer es weniger christlich will - Wo bleibt hier die Ethik?
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