Archivübersicht |
Impressum
THEMA: Tabaksteuererhöhung war kontraproduktiv
14 Antwort(en).
poldi
begann die Diskussion am 11.11.05 (17:57) :
Also, ich als starker Raucher bin leidtragender obiger Steuererhöhung. Da diese aber weniger, statt mehr Euros in die Finanzkassen gespült hat, sollen jetzt "Sticks" wie echte Zigaretten versteuert werden!! Nur reiner "Feinschnitt" zum Selberdrehen kostet weiterhin die Hälfte.
Ich kannte Leute, die in der Hosentasche Blättchen und Tabak hatten und mit einer Hand in der Tasche eine Zigarette drehen konnten. Diese Fingerfertigkeit habe ich leider nicht.
Aber, ich erinnere mich, vor über 50 Jahren gabs Maschinchen zu kaufen, mit denen man ohne Fingerfertigkeit, Tabak und Blättchen einlegen, dann an der Kurbel drehen, ganz ansehnliche Zigaretten fabrizieren konnte.
Auch gab es aufklappbare Röhren, Tabak rein, zuklappen, in vorgefertigte Hülle schieben, dann mit Schieber den Tabak in die Hülle schieben. Die Hüllen gab es mit Filter, wie für"Sticks" und mit hohlem Scheinfilter von halber Zigarettenlänge, "russisches Machorka-Format".
Wo bekommt man diese Dinger heute noch??? Zur Info: In England bekommen Raucher einen Bonus bei der Rentenkasse, da sie angeblich eher sterben und so die Kasse weniger belasten. Ich bin immerhin, trotz, (oder wegen?) dem Rauchen 75 J. alt
|
hugo1
antwortete am 11.11.05 (19:03):
Kontraproduktiv !? Naja, poldi, das sieht jeder von seiner Warte aus ganz anders. So wird die Firma Reemtsma dies sicherlich anders interpretieren als dies der Finanzminister tut und kann. Die Gesundheits/Krankenkassen wiederum anders als die Tabakhändler, die illegalen Zollumgeher (Zigarettenschmuggler) anders als die Nichtrauche usw.usf. Übrigens gab es in meiner Näheren Verwandtschaft mindestens 2 spontane Rücktritte vom aktivem Raucher ins Lager der Gegner. Schon diese allein wär für mich ein Grund diese Preisanhebungen mehr als gelungen einzuschätzen. Dabei möchte ich mich hier nicht zu steuerpolitischen, finanzstrategischen, arbeitsmarktrelevanten oder ähnlichen Betrachtungen obigen Themas verbiestert auslassen. Das haben wir bei anderen Gelegenheiten schon ausführlich getan. *gg* Deine oben genannten Triks und Tips zum Herstellen der tagtäglich benötigten Menge an "Lungenbrötchen" sind mir aus meiner aktiven Raucherzeit noch "Bestens in schlechter Erinnerung",,und aus guten, selbstsüchtigen Gründen möchte ich Dir hier keine brauchbaren Hinweise zum Beschaffen dieser zweckdienlichen Gebrauchsartikel sowei auch keine sonnstigen themenpassenden Adressen zubilligen. Ich bin jedoch gerne bereit für Dich jederzeit tüchtig meine Daumen zu drücken das Dich das unbändige Rauchverlangen etwas seltener und gemäßigter anfällt bzw.überwältigt. *gg*
|
angelottchen
antwortete am 11.11.05 (20:18):
Hallo Poldi - Dir kann geholfen werden: Du meinst die kleinen Zigarettenroller, oder?
Schau mal auf den Link ... da gibt es verschiedene Modelle, alle unter 3 Euro. Hab gesehen, dass die auch sehr gute Blättchen haben. Als ich noch geraucht habe, hab ich am liebsten selbst gedreht und dann immer mit "Rips von der Rolle" - das beste Zigarettenpapier von Welt :-)
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/S2QcfGXoC
|
rolf
antwortete am 12.11.05 (10:36):
Ich verstehe überhaupt nicht, warum derTabak nicht einheitlich mit n € je Kilogramm besteuert wird. Und warum der Anbau andererseits aus Steuermitteln subventioniert wird. Das ist doch widersinnig, den Rohtabak künstlich billiger zu machen und die Handelsware zu verteuern.
|
schorsch
antwortete am 12.11.05 (16:35):
@ poldi: "...ich als starker Raucher bin leidtragender obiger Steuererhöhung..."
Jedes Minus hat auch ein Plus. Schlag dem Fiskus ein Schnippchen - hör doch einfach auf mit dem Rauchen!
|
hugo1
antwortete am 12.11.05 (17:29):
In einer repäsentativen Bevölkerungsbefragung im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung (BMGS) zur Tabaksteuererhöhung vom 1.3.2004 wurde ermittelt, dass 7,9% der befragten Raucherinnen und Raucher in Deutschland wegen der Preiserhöhung ihren Tabakkonsum aufgaben. Wenn das so halbwegs stimmen sollte, dann könnte man theoretisch linear hochrechnen das bei einem Preisanstieg gegen Unendlich die Zahl der Raucher gegen Null ginge. Praktisch sollte es nicht ganz so glatt ablaufen, doch der Trend zur Abnahme wäre sicher.(leichte Auswucherungen sollte es durch Schmuggel, Abwanderung von Rauchern zu anderen Giftkonsumentengruppen, heimlichen Tabak-,bzw. Ersatzanbau usw.noch eine Zeitlang geben)
|
Tessy
antwortete am 12.11.05 (17:56):
Hugo, bei der letzten Umfrage kam mein Verhalten nicht zum Tragen - aber für 2005!!
Vor neun Monaten habe ich dieses Laster abgelegt!
Mein Motto:
Bevor ich versuche andere zu disziplinieren über ich erst in Sachen Selbstdisziplin ;-))
|
mart
antwortete am 17.11.05 (20:35):
Tessy, dann müßten Kurzatmigkeit und Husten weg sein - wird jedenfalls hier behauptet: (s.Link)
"70 Prozent aller Raucher wollen aufhören. Doch nur sieben Prozent schaffen es auch", sagte Serena Tonstad, Präventivmedizinerin der University in Oslo im Rahmen des US-Herzkongresses in Dallas.
Schuld daran ist das Lustgefühl beim Rauchen: "Nur 19 Sekunden nach dem Zug, ist es normalerweise im Gehirn spürbar."
Weitere Benefits nach dem "letzten Zug" laut Serena Tonstad:
Bereits 48 Stunden danach verbessern sich der Geschmacks- und Geruchssinn deutlich.
Bis zur zwölften Woche danach legt die Lungenfunktion um bis zu 30 Prozent zu,
spätestens nach neun Monaten sind die Kurzatmigkeit und der Husten weg,
ein Jahr später ist das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, bereits um 50 Prozent gesunken und
15 Jahre später befindet sich der Organismus "auf einem Level, als ob er nie geraucht hätte".
Internet-Tipp: https://diepresse.at/Artikel.aspx?channel=h&ressort=ws&id=520352
|
schorsch
antwortete am 18.11.05 (09:13):
"...15 Jahre später befindet sich der Organismus "auf einem Level, als ob er nie geraucht hätte...".
Und wenn er/sie das zu spät macht, braucht er/sie gar nicht mehr aufzuhören - weil erbärmlich abgekratzt!
|
Tessy
antwortete am 18.11.05 (10:41):
Danke, Mart, sehr interessante Informationen. Zu Kurzatmigkeit und Husten kann ich nichts sagen weil ich davon nicht betroffen war. Geschmacks-und Geruchssinn verbessern sich enorm, einen Raucher "rieche" ich auf große Entfernung ;-). Auch nach über neun Monaten Nichtraucherdasein freue ich mich jeden Morgen es geschafft zu haben :-)
|
hugo1
antwortete am 18.11.05 (11:00):
ich wünschte, ich hätte nicht nur gute, gut gemeinte, und theoretisch brauchbare, sondern in der Praxis funktionierende und den Rauchern in meiner Umgebung ihr Laster austreibende und nicht deren Gemüt belastende Argumente.*g*
|
Lissi
antwortete am 18.11.05 (12:20):
lieber Hugo, den rauchern ihr laster austreibende mittel, die wirst du wohl nicht finden.Muß erst einmal der raucher selber aufhören <wollen>.auch ziehen diverse lockmittel nicht, ....wenn du aufhörst,kauft dir die oma dein heißersehntes auto,oder es regnet andere geschenke. deer raucher muß eingestehen wollen,dass er süchtig ist,dann entscheidet er sich selbst, ob er diese sucht beibehalten oder aufgeben will.
|
mart
antwortete am 18.11.05 (21:49):
Tessy,
Verrätst du uns auch, wie du es geschafft hast dem Laster abzuschwören?
|
Tessy
antwortete am 19.11.05 (18:17):
Mart, es war eine ganz unspektakuläre Aktion. Überlegungen hauptsächlich führten zum Erfolg. z.Bsp.: wenn ich während eines Besuches bei Freunden in deren Wohnung nicht geraucht werden darf, auf dem zugigen ungemütlichen Balkon rauche, hat das nichts mit Genuß sondern mit Sucht zu tun. Folge: wenn ich von dem zugigen Balkon wieder in die Wohnung komme ziehe ich ekligen kalten Rauch mit, er hängt nicht nur an der Kleidung sondern auch in den Haaren, usw.usw......
Wie kann ich über Geldmangel klagen solange ich noch eine nicht gerade kleine Summe jeden Monat in Rauch aufgehen lasse. In Frankreich wo ich mich jährlich zweimal für einige Wochen aufhalte kostet die Packung Zigaretten seit zwei Jahren 5 Euro. All diese Überlegungen führten dazu daß ich eines abends kurz entschlossen für mich bestimmte: das ist jetzt in diesem Moment die letzte Zigarette!!!
Hoffentlich hört es sich nicht so an als wären die folgenden Wochen und Monate leicht gewesen, das waren sie bestimmt nicht :-(((
|
mart
antwortete am 22.11.05 (01:52):
Danke für deine Antwort, Tessy!
Bin sicher, du hältst das weiterhin gut durch - Das Dumme daran ist, das eine einzige Zigarette wieder zum Rückfall führen kann.
Habe einmal einen sehr interessanten Film über die Geschichte des Tabaks gesehen und nun den Link gefunden, der viele Informationen aus diesem Film bringt:
Z.B.:
"Ein holländischer Arzt empfahl im 17. Jh. Tabak als Stimulans für Intellektuelle: „Einer, der studiert, muss notwendig viel Tabak rauchen, damit die Geister nicht verloren gehen, oder da sie anfangen zu langsam umzulaufen, weshalb der Verstand, sonderlich schwere Sachen nicht wohl erfasst, wieder mögen erweckt werden, worauf alles klar und deutlich dem Geiste überliefert wird, und er es wohl überlegen und beurteilen kann. Zwanzig Pfeifen an einem Tag zu rauchen, ist nicht zuviel.“
Der Arzt Dr. Johann Ignatius Worb versprach ermatteten Ehemännern: „Der Toback hebt alle Hinderung auf, die das Kinderzeugen vermeiden, bringt den Samen zu seiner Vollkommenheit, erfrischt das Geblüt, und erweckt durch Erwärmung die vorhin wegen Erkältung nachgebliebene Liebes-Lust."
.......
Internet-Tipp: https://www.geschichte-des-rauchens.de/Frame-Set10.htm
|
|