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THEMA:   Wer kennt sich mit Hörgeräten aus?

 5 Antwort(en).

Franzi begann die Diskussion am 01.04.05 (21:30) :

Liebe ST-Gemeinde,

ich bin 63 Jahre und habe bereits lebenslang auf meinem linken Ohr eine nur eingeschränkte Hörfähigkeit. Im hohen Bereich höre ich links nichts, bei tiefen Tönen ist noch etwas vorhanden. Jetzt habe ich nach einem Hörsturz das Problem auch rechts nur noch sehr wenig zu hören. Es ist leider so, dass selbst die Verständigung mit meinem Partner leidet. Der Akustiker hat mir ein sündhaft teures Hörgerät der Firma Resound empfohlen. Hat jemand damit Erfahrungen gemacht?


Vorlesefunktion  Karl antwortete am 02.04.05 (13:20):

Ich höre auf dem rechten Ohr OP bedingt seit meinem 27 Lebensjahr nichts, dort hilft also auch kein Hörgerät. Glücklicherweise ist meine Hörschwelle links relativ normal (sehr hohe Töne kann ich allerdings auch nicht hören), so dass ich auf ein Hörgerät nicht angewiesen bin. Ich verfolge die Entwicklungen auf diesem Gebiet aber mit sehr großer Aufmerksamkeit, da ich durchaus damit rechnen muss, in eine schwierige Situation zu kommen, wenn bei mir Altersschwerhörigkeit einsetzt.

Einige prinzipielle Anmerkungen möchte ich deshalb zu deiner Anfrage machen:

1. Sprachliche Kommunikationfähigkeit ist m. E. eines der höchsten Güter. Ich würde hier nicht knausrig sein, sondern alles verfügbare Geld einsetzen, wenn es nötig wäre, um mir diese Fähigkeit zu erhalten.

2. Ich weiß, dass es sehr wichtig ist, dass das Gehirn nicht entwöhnt werden darf; denn Sprachverständnis wird verlernt, wenn es nicht geübt wird. D. h., nach einem Hörsturz ist schnelles Handeln angesagt. Du solltest nicht lange zuwarten, sondern dich möglichst bald für ein gutes Hörgerät entscheiden.

3. Die technische Entwicklung auf dem Hörgerätemarkt ist derzeit phänomenal schnell. Ich würde auf jedenfall ein digitales Gerät empfehlen, das Hintergrundslärm automatisch unterdrücken kann.

4. Ein digitales Gerät ist auch deshalb nützlich, weil der Hörschaden ja nicht den ganzen Frequenzbereich gleichmässig betreffen muss, eine gleichmässige Verstärkung der Lautstärke verschafft also nicht automatisch bessere Verständlichkeit von Sprache [deshalb hilft auch lauter Sprechen nicht immer bei hörgeschädigten Menschen]. Mit der digitalen Technik kann hier definiert geholfen werden.

5. Eine spezielle Firma möchte ich dir nicht empfehlen, aber sicherlich lohnt es sich für dich, selbst im Netz einmal unter "digitale Hörgeräte" zu suchen. Du wirst von dem Angebot überwältigt sein. Ich würde einen guten Arzt zur Beratung aufsuchen. Verwende dazu Google im Kopf dieser Seite.


Vorlesefunktion  navallo antwortete am 03.04.05 (13:37):

Karls Ausführungen ist eigentlich kaum noch etwas hinzuzufügen. Besonders hinsichtlich der Tatsache, hier auf keinen Fall am falschen Fleck zu sparen. Im Gegensatz zu Blindheit führt Gehörlosigkeit oft in eine soziale Isolation. Der Schwerhörige wird in unserer Gesellschaft nicht bemitleidet, sondern ausgelacht. Das äußerst sich beispielsweise in der Wortverwandtschaft zwischen "taub" und "doof" - im Englischen noch deutlicher: deaf (=taub).

Da Hörgeräteakustiker am Umsatz interessiert sind, würde ich mich doch nochmal vom HNO-Arzt zu möglichen Alternativen beraten lassen. Wahrscheinlich mußt Du auf beiden Seiten (=binaural) mit einem Hörgerät versorgt werden. Das bedeutet einerseits doppelter Preis, andererseits bessert sich das Sprachverständnis bei beidseitigem Hören erheblich.


Vorlesefunktion  petrone antwortete am 05.04.05 (17:01):

Navallo, ich habe mich unlängst von meinem HNO-Arzt beraten lassen und weißt Du was der gesagt hat? "Naja, Ihre Ohren sind halt auch nicht mehr die jüngsten." Meine Ohren sind so alt wie ich, nämlich 66! Über diesen Witz konnte ich überhaupt nicht lachen.
Es geht ja bei der sogenannten Altersschwerhörigkeit nicht um laut oder leise, sondern es geht nur um die Sprachverständlichkeit, speziell im Hochtonbereich!
Und das wieder ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten.
Im Hörgerätestudio höre ich einwandfrei. Da stimmen auch die Schallverhältnisse. Und draussen unter freiem Himmel - natürliches Hören - da stimmen sie auch!
Aber ansonsten herrschen in jedem umbauten Raum andere Schallverhältnisse und natürlich auch andere Nebengeräusche - und die sind es, die wieder das Sprachverständnis eines Hörgeräteträgers beeinflussen.
Während sich ein gesundes Ohr automatisch darauf einstellt, schafft das ein moderner Hörcomputer auch heute nur unvollkommen.


Vorlesefunktion  cuxi antwortete am 11.04.05 (20:07):

Hallo, ich trage seit 2 Jahren Hörgeräte. Das erste Gerät das ich probierte habe ich nach 2 Tagen wieder abgegeben, es war mir unmöglich die Geräusche in meiner Gesprächsrunde zu ertragen. Das zweite Gerät war schon besser aber mich störten die Nebengeräusche sehr. Endlich das dritte Gerät ich bin damit in Urlaub gefahren und wussste anschließend das ist für mich das richtige Gerät ich muss aber gestehen es war nicht ganz billig, aber ich bin froh das ich wieder ohne Schwierigkeiten überall zurecht komme. Eigentlich wollte ich nur sagen "sich Zeit lassen und die Geräte längere Zeit Probe tragen" (ich durfte insgesamt fast 2 Monate probieren).
Gruss Cuxi


Vorlesefunktion  Claude antwortete am 20.04.05 (12:58):

Was Karl schreibt ist richtig, ich trage schon seit fast zehn Jahren Hörgeräte und wäre ohne isoliert. Zu den digitalen Geräten möchte ich anmerken das sie nicht bei jeden Menschen den erhofften Erfolg haben,gerade Leute die schon lange analoge Geräte trugen haben da ein Problem.
Das ist aber kein Problem es gibt sehr gute analoge Geräte außerdem läßt einen, ein seriöser Akustiker genug Zeit verschiedene Geräte auszuprobieren. Der Preis ist in den meisten Fällen hoch, aber isoliert zu sein ist viel schlimmer. Gruß Claude