Ich finde es schrecklich, wenn Leute groß und breit von ihren überstandenen Operation berichten!

Dass ich dies nun doch schreibe, hat einzig und allein den Zweck, allen, denen eine solche Operation irgendwann mal bevorsteht, die Angst zu nehmen und Mut zu machen.

Seit einiger Zeit schon diagnostizierte meine Augenärztin bei mir einen fortschreitenden grauen Star auf beiden Augen. Ich habe die Tatsache einfach ignoriert, weil ich ein Feigling bin. Der Gedanke, dass da jemand mit langen Spritzen und Skalpellen auf mein Auge zusteuert, war mir unerträglich. Also spielte ich "Vogel Strauß" (der das gar nicht tut, was man ihm da nachsagt! :-) )

Aber die prophezeite Aussicht auf eine spätere Erblindung alarmierte mich dann doch und in einem flüchtigen Moment unerwarteter Tapferkeit gab ich meine Zustimmung.

Daraufhin verbrachte ich zahlreiche angstvolle Tage und ruhelose Nächte....

Nun liegt alles schon hinter mir. Die OP kann ambulant durchgeführt werden und dauert nur 8 Minuten. Auf Anraten meiner Ärztin entschied ich mich aber doch zu einer stationären, weil man nach der lokalen Anästhesie doch ein bisschen "dappert" ist und jemanden braucht, der einen sicher nach Hause geleitet. Und ich ließ gleich beide Augen operieren.

In 4 Tagen war alles erledigt. Vor der OP bekam ich eine Beruhigungstablette und später noch eine Spritze in den Handrücken - danach nahm ich alles nur noch schemenhaft wahr, spürte keinerlei Schmerzen, sondern sah nur seltsame, sehr bunte Farben und skurrile Formen vor meinem Auge.

6 Tage sind nun seither vergangen. Natürlich darf man keine schnellen Wunder erwarten. Es dauert doch 8-14 Tage, bis sich die Augen beruhigt haben und die segensreiche Wirkung einsetzt.

Nun habe ich eine fast 100 %ige Sehkraft, brauche eine Brille nur noch zum Ausgleich meines Astigmatismus. Alle Farben sind heller und leuchtender (auch meine qualm-vergilbten Stores sind erstaunlich weiß geworden - der Grauschleier ist weg!!

Also, Ihr LeidensgenossInnen in spe - nix wie ran!!

Habe auch beide Augen operieren, später das eine noch lasern lassen.

Aber nie hätte ich es gewagt oder hatte mir je ein Augenarzt geraten, beide Augen gleichzeitig operieren zu lassen -, nie!

Alle Achtung, Pamina!

Zwischen meinen beiden Augen-OP's lagen vier Monate, auch ich war sehr überrascht, wie leuchtend die Farben wieder geworden waren, besonders Lila sah anders als früher aus.

Nach ca. einem Jahr noch einmal das linke Auge gelasert, da sich ein sogenannter Nachstar gebildet hatte.

Was ich allerdings nach nunmehr fast drei Jahren feststelle ist, daß bei mir die erreichte Sehkraft wieder etwas nachgelassen hat, darüber bin ich überrascht, muß noch mal mit meinem Augenarzt darüber sprechen.
Ansonsten kann ich ebenfalls jedem Grauenstarerkrankten nur zu einer schnellen Operation raten.

Die "schnelle Operation" wird auch heute noch nicht unbedingt durchgeführt. Die Linsentrübung muß erst einen gewissen Grad erreichen, ehe die Operateure von sich aus drangehen.

Vor der ersten Operation sagte mir ein Augenarzt: ich wundere mich, daß Sie überhaupt noch etwas sehen.
Vor der zweiten OP sagte der Professor: wir können bei diesem Auge noch warten.


Insgesamt hat das Seh-Vermögen auh bei mir wieder etwas nachgelassen. Es bilden sich eben immer wieder neue feine Trübungen.
Nach dem (Nach-)Lasern des einen Auges wurde mir gesagt, das könne man noch einmal machen. Ich warte aber so lange, bis ich mich eventuell erneut beeinträchtigt fühle.


Witzig: vor den Operationen hatte ich alles gelb gesehen ("gelber Star"? *lach*), danach waren alle weißen Flächen - auch die Flecken meines Hundes - erst einmal rosa.

Mir wurden die beiden Augen im Abstand von 6 Wochen operiert. Das Ergebnis war und ist für mich wie ein Wunder - und gesagt wurde mir von dem Operateur:

Das hält jetzt 100 Jahre - nun, ich habe angekündigt, mir dann rechtzeitig wieder einen Termin geben lassen.

Frage: Und wie haben euch eure Augenärzte vor der Operation informiert, was ihr nachher zu erwarten habt an all den oben geschilderten Sichtigkeiten?

Mündlich, Schorsch!

@schorsch

Das weiß ich nicht mehr, aber es konnte nur besser werden, deshalb die Empfehlung, diese Op machen zu lassen - ich konnte aus normaler Entfernung das Fernsehbild nicht mehr erkennen, nicht mehr die Nummer eines vor mir fahrenden Autos lesen und mußte vor Verkehrsrichtungsanzeigern nachts aussteigen, um sie auf kurze Entfernung und in Ruhe erkennen zu können - objektiv war ich wohl fahrunfähig.

Hallo. Ich bin neu hier und habe eure Zeilen fast verschlungen ;-) Am 08.11.04 war meine OP. Es ist alles noch so *empfindlich* hell. :-) Wann hat sich mein *Gehirn*an die neue gute Sehkraft *gewöhnt*?? Ich bin ungeduldig. grins DORO

@ Jo: "...mußte vor Verkehrsrichtungsanzeigern nachts aussteigen, um sie auf kurze Entfernung und in Ruhe erkennen zu können..."

Mir ist Schlimmeres passiert, lieber Jo: Als ich von OPEL auf MITSUBISHI umstieg, stieg ich einmal nachts während der Fahrt aus - weil ich anhand des nicht hörbaren Motorgeräusches glaubte, ich würde gar noch nicht fahren! (;--))))