Ich habe mir letzten Freitag die TV-Uebertragung der Karnevalssitzung angesehen
- nach einigen Jahren der Abstinenz mal wieder -
- und -
wie sagte ehedem der fruehere Karnevals-Sitzungspraeasident Rudi Braun so treffend:
'Mainz wie es singt u lacht, das Fernseh'n hat's kaputtgemacht' ;-))
MfG/dmz.

heinz schenk und der bembel des todes.

juhu.

"Nimm" nächstes Jahr mal auf Bayern Veithshöchheim.

Der rheinische Karneval bleibt eine Frage des Geschmacks!

Nun habe ich (gestern) Rosenmontag-Abend auf ARD
die Karnevalssitzung aus dem Guerzenich in 'Koelle' TV-miterlebt.
Gegenueber der eingangs erwaehnten Sendung aus Mainz
ein wirklich (mir) angenehmes Kontrastprogramm.
-
Die Sendung aus Mainz erschien mir steril;
die aus Koeln hatte mE Karnevals-gerechte Atmosphaere,
wie ich auch an der Anteilnahme des Publikums ersehen konnte,
und wie ich es von frueher eher gewohnt gewesen bin.
Eindrucksvoller die musikalischen Darbietungen
(- aber wer hat auch schon solche guten Bands: BlackFoess, Hoehner, Parvaier usw),
und auch die Redevortraege erschienen mir interessanter zu sein.
Nun ist ab Aschermittwoch erst mal wieder Ruhe.
MfG/dmz.

Den rheinischen Karnevals - Basel natürlich ausgenommen - fehlt es an Spontaneität. Was man da zu sehen bekommt, mahnt einen irgendwie an Soldaten, die in Jeckenkostüme gesteckt wurden: Armeen im Tarnanzug!

Tataaa-tataaa-tataaa.....

Nun hat der Rheinische Karneval mW urspruenglich wohl etwas mit dem Militaerischen zu tun.
Eine gewisse Demonstration - im Rahmen des gerade noch straffreien Verhaltens -
gegen die franz Besatzung des Rheinlandes im 19.Jht zu Napoleons Zeiten u spaeter.
Oder?

Gerechterweise muss ich auch darauf hinweisen, dass das Trommeln und Pfeifen an der Basler Fasnacht ganz direkt mit militärischen Formen zu tun hat.
Die Schweizer in fremden Diensten, die sogenannten Reisläufer, haben ihre Marschmusik in unsere alten, tradierten Fasnachtsmärsche einfliessen lassen.
Diverse Namen von Märschen erinnern direkt an die militärische Tradition: Morgestraich, Daagwach, Ryslaifer, alty Schwyzer, Retraite etc.

Wie ich gehoert habe, wird das Trommeln u Pfeifen in aller Herrgottsfruehe und im Dunkeln durchgefuehrt.
Alemannisches Brauchtum ?

Die Mainzer sind zu professionell geworden. Außerdem mengt da nun die Jugend mit, die moderne Musik wie auch Tänze sind dem Fasching nicht angepaßt. Die Alten, sprich -Mainzer Hofsänger- mit ihren alten, stimmungsvollen Liedern sind nicht mehr das, was sie waren.
Der Zug durch die Straßen zieht aber immer noch hunderttausende von Schaulustigen an.

Da gefiel mir besonders eine Übertragung aus Konstanz, witzig und humorvoll.

@ dmz

du denkst da an den <Morgestraich>, den Auftakt der Basler Fasnacht am nächsten Montag um Punkt 04.00. Da gehen in der Altstadt alle Lichter aus ... und aus tausenden von Piccolos ertönt derselbe Marsch. Hunderte von Formationen ziehen mit ihren grossen bemalten Laternen durch die Gassen der Stadt ... ein einmaliges Erlebnis!
Bei Tagesanbruch geht der Spuk zuende. Am Nachmittag beginnt die Strassenfasnacht.Sie geht die ganze Nacht bis in den frühen Morgen.
Am Dienstagnachmittag sind viele Kindergruppen und unorganisierte Pfeifer und Trommler unterwegs. Am Abend beherrschen vorallem die Guggenmusiken die Stadt.
Der Mittwochnachmittag und -abend ist ähnlich wie am Montag bis zum Endstreich am Donnerstag um 04.00.
Man muss es schon selber einmal erlebt haben!

bissel reingeschnuppert in die szene des karnevals habe ich vor jahren, als ich sieben jahre verbandelt mit einem präsidenten einer Kölner Karnvalsgesellschaft war, an vielen gesellschaftlichen veranstaltungen teilgenommen habe und heute meine, schreiben zu dürfen:

Sitzungskarneval im fernsehen präsentiert, ist oftmals ein gutes einschlafmittel und das galt meiner diesjährigen meinung nach für beide; Köln und Mainz! :-)

Karneval ist nicht nur "Spass an der Freud'", wie so oft lautstark zu hören ist, sondern auch kommerz und das ist m.e. mit eine ursache, warum die fernsehanstalten so bereitwillig sendeplätze freischaufeln.

die dann angebotene karnevalistische show hat aber wenig mit dem zu tun, wie karneval gefeiert wird in den fest-sälen, schulen, pfarreien, kneipen, büros, auf den strassen und im privaten bereich.

millionen zuschauer, davon viele touristen, die seit jahren den Rosenmontagszug in Köln besuchen, sorgen für millionenstarke umsätze und das seit jahren. zahlreiche auswärtige musikgruppen bewerben sich schon wochen vor karneval am zug teilnehmen zu dürfen und es hat schottische dudelsackpfeifer neben der Schweizer Guggenmusi und auch die schwäbisch-allemannische zunft ist vertreten neben belgischen flötisten; selbst an eine alphorn-gruppe im Rosenmontagszug erinnere ich mich.

die festkomitees "verjüngen" sich und es gilt nun, "die jungen" zu begeistern, die bisher eher kritisch dem gedönz
gegenüber eingestellt waren und das ist in Köln hervorragend gelungen, wenn auch m.e. nicht im "Fernseh-Karneval", dafür aber bei den grossen veranstaltungen der session, die nicht mehr das:

"wolle mer se reinlassen"

stupide verkünden und uralt-clowns mit ihren uralt-witzen beklatschen, sondern "partie" feiern...oftmals auch leider auf kosten des "Traditions-Karneval".

in Köln wurden neben den fast 500 sitzungen und veranstaltungen in der session vom 08. - 18.02. an elf tagen diese karnevals-parties in der Kölnarena gefeiert mit jeweils 18 000 zuschauern bei jeder (!) veranstaltung:

...

"Otto Hofners Lachende Kölnarena"

In diesem Jahr wird vom 8. bis zum 18. Februar 2007 getanzt, gelacht, geschunkelt und gesungen, mit allem, was der Kölner Karneval zu bieten hat. Mit den Stars der karnevalistischen Musikszene, den traditionellen Garden, dem Kölner Dreigestirn und den Besten der kölschen Rednerzunft. Über 500 Mitwirkende und 2 grosse Orchester werden dabei sein, um die grösste lachende und schunkelnde Prunksitzung der Domstadt zu feiern � DAS ORIGINAL, 11 Tage am Stück."

(zitiert us u.a. link)

...

natüüürlich :-) ist auch Sophie schon wie ihre eltern mitglied bei der gesellschaft ihres opas auch wenn sie in diesem jahr nur der *löstigen famillisch* beim Rosenmontgszug auf meinem schoss sitzend, via fernsehschirm zuwinken konnte; aber ich hoffe doch sehr, datt datt kind, der familientradition entsprechend, dereinst die gleiche ergriffenheit wie oma spürt, wenn trompeten- und trommelklänge verkünden:

"et is widder so weit!"

:-)

Anmerkung für Nichtbasler: Was im gesamten Karnevalraum "Konfetti" genannt wird, heisst in Basel "Räppli", wie die kleinste Hartgeld-Einheit der Schweizer. Und eine "Schnitzelbank" ist nicht etwa die Schlachtbank eines Metzgers, der gerade Wiener Schnitzel schneidet, sondern gereimte Verse, die Personen des öffentlichen Lebens oder das Jahr durch passierte Situationen auf die Schippe nehmen. In Mainz heisst das glaube ich "Büttenreden".

Hallo Schorsch,

wie lange wird es noch gehen, bis wir auch bei uns in Basel Karnevalssitzungen und Kappenveranstaltungen ertragen müssen?
Ein Anfang war das Musikantenstadl vom 17.Februar bei uns in der Sporthalle St.Jakob ... und dies ausgerechnet in unserer Vorfasnachtszeit!

Felix, da hat wohl die Rechte nicht gewusst, was die Linke tut?