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THEMA:   Was erzählen die Omas ihren Enkeln?

 55 Antwort(en).

dutchweepee begann die Diskussion am 08.02.07 (04:17) :

auf YouTube fand ich heute zufällig ein eindeutig rechtsradikales hitlervideo. ich werde keinesfalss den link dorthin posten, aber was mich schockiert hat, waren die kommentare der teenager zu diesem video.

zum beispiel (unverändert):
"...überleg mal wie alle welt auf Hitler und auf die Deutschen schimpft war Stalin Lenin oder die amerikaner besser?? mei oma hat mir erzählt wie die russen in deutschland eingwandert sinn und hamm reihenweiße den müttern die kinder weggenommen und vor ihren Augen mit Nägeln die Kinder an den Zungen aufgehängt usw. IS DESS BESSER dann soll ma auch mal wass gegen die ganzen andren sagen!!!"

tsja! was soll man da noch schreiben, wo´s die oma doch so erzählt hat? die oma lügt doch nicht!

.


 kreuzkampus antwortete am 08.02.07 (09:05):

Daran mag man erkennen, wie wichtig es wäre, im Geschichtsunterricht frühzeitig 1939-45 zu behandeln und nicht stur der Reihe nach durch die Jahrhunderte zu marschieren....Was mich aber zusätzlich nahezu verzweifeln lässt, ist das gnadenlos falsche Deutsch in dieser Zuschrift. Das wird mit jedem Tag schlimmer.


 pilli antwortete am 08.02.07 (09:54):

wem sollten sie denn ihr elend schildern, dass es "geschichtswürdig" wird, die frauen, mütter und großmütter, die beim einmarsch der russen und auf der flucht vor ihnen von russen gequält und vergewaltigt wurden?

geschwiegen haben viele, bis heute; nicht mal den kindern davon berichtet, so gross war ihre scham.

"freigekauft" wurde die mum, wie sie berichtet hat, von ihrem vater, der den plündernden russen ihm wohnhaus den weg zeigte zum keller-lager, das gut bestückt mit zigaretten-stangen und ballen von tuch und seide für sein geschäft war. wenig zeit blieb nur, das nötigste zu packen und die mum zum bahnhof in Danzig zu bringen, wo eine krankenschwester ...gegen zigaretten und schmuck...die mum im zug in einen waggon brachte, der belegt war mit scharlachkranken und anderen personen mit anssteckenden krakheiten unter deren matratzen die mum dann versteckt wurde, wenn der zug hielt und die russen mädchen und frauen jeden alters wahllos nach draussen zerrten.

das hat die mum den kinden und den enkel berichtet, dutchie

aber bis heute nicht ohne diejenigen zu erwähnen, die eben "menschlich" handelten, damit niemals aufgerechnet würde von zukünftigen generationen...

die einen greuel gegen die der anderen.

"weltbürger" sollten ihre kinder und enkelkinder sein und das vermittelt sie bis heute!


 Marieke antwortete am 08.02.07 (10:07):

@ Pilli und andere,

ich hatte das Glück, einen "Anti-Hitler-Vater" zu haben. Aber: ich hätte jetzt einfach reingeschrieben: ja, ist es denn nicht wahr, dass die Russen vergewaltigend durchgezogen sind??
Du hast es aus eigenem Anhören uns hier geschrieben.....

DANKE!


 hugo1 antwortete am 08.02.07 (10:31):

Marieke, wofür bedankst Du Dich?
Etwa dafür das wir hier Beiträge lesen können die unbedarften jungen Lesern suggerieren könnten, das Hitler recht getan hat und sein Kampf gegen den Bolschewismus dringend nötig war. Da ja die Russen sich wie Tiere, wie Bestien wie wie Räuber, Halunken und Unmenschen gebärdeten?

Woher sollen diese Jugendlichen aus solchen Beiträgen herauslesen das nicht die Russen am 22.06 1941 Deutschland überfielen, oben genannte Greueltaten begingen und dementsprechend bekämpf werden mußten?

Kein Wort von Omas Erzählung würde ich ungeprüft anzweifeln (dafür gibt es bestätigende Berichte von Beteiligten und Opfern in Massen) aber diese Berichte für sich allein, irgendwo einzustellen zur Diskussion bedenkenlos freizugeben ohne an Ursache und Wirkung zu verweisen finde ich schon sehr "gewagt"
Das könnte gleichlautend in einem rechten Forum so auftauchen.
oder wie denkt Ihr darüber?


 schorsch antwortete am 08.02.07 (10:32):

Ohne die Russen in Schutz zu nehmen: Wären denn die russischen Horden plündernd und vergewaltigend durch Europa gezogen, hätte nicht ein gewisser Adolf ihren Hass geschürt, indem er seine Truppen in den Osten trieb, auch mordend und plündernd? Und was glaubt ihr, wären die Russen nicht lieber daheim geblieben und hätten ihr Leben so gelebt, wie es ihnen ihre Ahnen vorgelebt haben: in Anstand und Würde?


 pilli antwortete am 08.02.07 (10:39):

verdrängt haben wohl nicht nur die überlebenden frauen das grauenvolle geschehen sondern wie im u.a. link zu lesen sind, hat es eine mauer des schweigens ebens bei den zeitzeugen wenn es da thema "Frau, komm!" betrifft:

...

"...Die erste Ursachen der anhaltenden Verdrängung in der Gesellschaft ist das Schweigen der Opfer. Abgesehen davon, daß sexuelle Gewalt fast immer zu inneren Blockaden führt, ist hier zu bedenken, daß die Frauen in einer Zeit aufwuchsen, in der die sexuelle Sphäre generell mit einem Mantel aus Scham und Schweigen bedeckt war. In der vom Bundesinnenministerium herausgegebene Dokumentation zur Flucht und Vertreibung der Deutschen aus den Ostprovinzen stößt man in den Berichten von Frauen immer wieder auf den Satz: "Was dann geschah, kann man überhaupt nicht in Worte fassen."

fortsetzung

Internet-Tipp: https://www.jf-archiv.de/archiv01/31_32_1yy57.htm


 pilli antwortete am 08.02.07 (10:39):

Es handelte sich nicht einfach um Einzelexzesse

Das heißt nicht, daß das Problem der Vergewaltigungen im Zweiten Weltkrieg nie öffentlich gemacht worden wäre. In den Büchern von Lew Kopelew und Alexander Solshenizyn ist nachzulesen, daß es sich nicht einfach um eine Anhäufung von Einzelexzessen handelte, sondern daß sie massenhaft, wie durch eine unsichtbare Hand gesteuert, geschahen. Kopelew beschreibt, wie ein Rotarmist, der über die Vergewaltigungsorgien in Ostpreußen verzweifelt ist, sich schließlich unter dem herrschenden Kollektivzwang ebenfalls an ihnen beteiligt. Die Hinweise Kopelews und Solshenizyns sind von der Wissenschaft und Publizistik in Deutschland aber nie aufgenommen worden. Eine der wenigen Publikationen ist die von der Filmemacherin Helke Sander, die aus der Ex-DDR stammt, ihre Sozialisation also jenseits der "Reeducation"-Gesellschaft erfahren hat. Für ihr Buch "Befreier und Befreite" (1995) hat sie Opfer befragt und Archivdokumente durchforscht.

Allein in Berlin sind demnach zwischen Frühsommer und Herbst 1945 mehr als 110.000 Frauen vergewaltigt worden. Die von Sander interviewten Frauen wurden zwischen 1909 und 1930 geboren. "Es wurden sehr viele junge Mädchen vergewaltigt. Ich sprach mit sehr vielen, die damals 13, 14 Jahre alt waren und keine Ahnung hatten, was mit ihnen geschah. Bei vielen führte das dazu, daß sie später nie mehr mit einem Mann schlafen konnten und ‚Abscheu gegen den sexuellen Akt überhaupt‘ entwickelten." Die Vergewaltigungen fanden auf der Straße, in Kellern, in Wohnungen statt, wo Kinder und andere Menschen zuschauen mußten bzw. nacheinander ebenfalls vergewaltigt wurden. Viele von ihnen wurden mehrfach vergewaltigt, eine erzählte von zehn Russen hintereinander. "Das hat mein ganzes Leben als Frau geprägt. Ich habe mir geschworen, alleine zu bleiben."

In dem 1953 erschienenen, heute vergessenen Berlin-Buch des Journalisten Curt Riess, für das Ernst Reuter ein Vorwort verfaßte, ist eine Schilderung enthalten, die ansatzweise eine Vorstellung des Geschehens vermittelt: "In allen Häusern, in allen Kellern ertönte der monotone Ruf: ‚Frau, komm!‘ Einige wenige entkamen, indem sie sich wochenlang versteckt hielten unter einem Bett, in einem Schrank, auf einem Dach. Aber es entkamen viel weniger, als später behauptet wurde. Die meisten mußten das Schicksal erleiden, von dem sie geglaubt hatten, es sei viel schlimmer als der Tod. Und sie mußten es durch Männer erleiden, mit denen sie sich noch nicht einmal verständigen konnten, von deren Sprache sie kein Wort verstanden, und die nichts verstanden von dem, was sie schrien, von Männern, die fast ausnahmslos abschreckend häßlich waren, die sich seit Wochen nicht gewaschen hatten, die vor Schmutz und Schnaps stanken und alle möglichen Krankheiten haben konnten. – ‚Frau, komm!‘ Aber seltsam; Wenn das Entsetzliche erst fünf- oder sechsmal geschehen war, war es nicht mehr so entsetzlich. Das, was man nicht überleben zu können glaubte, wurde von vielen zwanzig- und dreißigmal überlebt. Und immer weiter gingen die Vergewaltigungen, immer von neuem stürzten sich die Russen auf ihre Opfer. – ‚Frau, komm!‘ Eine Stadt wurde vergewaltigt."

...


 Marieke antwortete am 08.02.07 (10:40):

Himmel, Hugo,
du hast genau gesehen, dass ich mich bei Pilli bedankte.
Mit deinem (zu vielen) Schreiben kannst du freilich verbal alles Mögliche verdrehen.
(Ich las im Moment nur den Anfang deines Postings!


 Tabaiba antwortete am 08.02.07 (11:47):

Mir hat es zwar nicht meine Großmutter erzählt, aber meine Mutter, die Russen waren die Bösen.

Eine damalige Kollegin von mir verlor direkt vor ihren Augen die ganze Familie. Die Russen hatten ihren Mann und ihre 3 Söhne in einem Wald in Sachsen aufgestöbert, der für vogelfrei erklärt worden war. Meine Kollegin hatte es noch geschafft, sich in einem Gebüsch zu verstecken und mußte mit ansehen, wie Mann und Kinder vor ihren Augen erschossen wurden. Es sind also nicht nur Frauen, die die Russen wahllos umgebracht oder geschändet haben.

@schorsch

Ohne die Russen in Schutz zu nehmen: Wären denn die russischen Horden plündernd und vergewaltigend durch Europa gezogen, hätte nicht ein gewisser Adolf ihren Hass geschürt, indem er seine Truppen in den Osten trieb, auch mordend und plündernd?

Auch Du hast Recht Schorsch, es sind Geschehnisse, die nie wieder gut zu machen sind, aber es ist auch angesichts der derzeitigen Naziszene nicht besonders Klug diese alten Geschichten wieder aufzuwärmen. Aber wie macht man es eigentlich richtig???


 sammy07 antwortete am 08.02.07 (12:48):

@ Tabaiba:
...wie wäre es ...wenn eben ALLE Greueltaten, die auf ALLEN Seiten gemacht wurden..,nicht verdrängt,sondern im persönlichen DENKEN und HANDELN alles tut..,damit so etwas sich nicht wiederholt.


 nasti antwortete am 08.02.07 (13:01):

Gerade gestern habe ich beendet 3 Bilder, ich werde zw. andere Bilder diese Bilder ausstellen 2 März, die Stadt Passau organisiert für mich eine Ausstellung.
Die 3 Bilder mit die KAPO Frauen, die lebendige Bestien, kein einzige Deutscher bis her weiß es was sind die Kapo Frauen. War angeblich in deutsche Schulen verschweigt.
Wir in Ostblock wüssten es bescheid schon als Kinder, die antifaschistische Propaganda war hoch entwickelt, über Stalin seine bestialische Taten war gar nichts erwähnt.
Nie beschäftigte mich in Bildende Künste mit Politik, diesmal hat mich angepackt wegen die viele Filme in Tv mit jüdische Thema.
Sehr ernsthaft gemalte Ölgemälde, und habe ich 10 cm freie Rande gelassen, wo ich
Mit Comics Styl draufgezeichnet hatte jugendliche und Kinder von heute, wie Sie schießen die Kapo Frauen ab mit PC Spiele und Gewähr.
Muss ich sagen diese Arbeit hat mich beruhigt, damit war ich schuldig für mich selber, das Google ist auch schuldig, ich habe die bestialische Gesichte der KAPO Frauen von Auschwitz gesehen und rausgedruckt, ich müsste es Niedermalen, war ich so negativ inspiriert.


 uki antwortete am 08.02.07 (13:04):

Was erzählen wohl die russischen Omas ihren Enkeln?
Auch wir Kinder hatten im Krieg die meiste Angst vor den Russen. Es wurden sich schlimme Greueltaten erzählt, die die Kinder auch mitbekamen.
Als es dann tatsächlich dazu kam, dass die Russen den Ort besetzten, es war Lobenstein, wurden die Wohnungen durchsucht. Vor allem nach Männern, die sich evtl. versteckt hielten. Wurde einer gefunden, wurde er mitgenommen. Ich nehme an, sie kamen in ein Lager und später ging es mit ihnen ab nach Russland. Wir hatten Glück. Zu uns kam ein sehr netter Soldat. Das einzige was er mitnahm, war eine einzige Zigarre, die er sich aus einem kleinen Zigarrenkistchen nahm, welches meine Mutter irgendwie ergattert hatte und für die Heimkehr meines Vaters bestimmt war.
Obwohl ich also keine direkt erlebten Greueltaten von Russen mitgemacht habe, was ich als großes Glück empfinde, schätze ich doch die Erzählungen als wahr ein. Allerdings darf man nicht davon ausgehen, dass es nur die Russen waren, von denen so etwas ausging.
Ich nehme an, dass die Umstände des Krieges sehr viele Soldaten, gleich welcher Nationalität, verrohen lassen.


 eleisa antwortete am 08.02.07 (14:03):

Wenn ich Enkel hätte würde ich Ihnen folgendes erzählen:
Ich war bei Kriegsende als 10j. Kind im damaligen Sudetenland evakuiert und habe den Einmarsch der Russen dort erlebt. Meine damaligen Gasteltern, hatten das schönste und größte Haus am Ort. Dort haben sich russische Soldaten einquartiert. Soweit ich mich erinnere haben diese Soldaten sich korrekt verhalten.Meine Gasteltern hatten auch eine 15j alte Tochter, die hat sich nicht verstecken müssen. Sie haben uns Kindern Bonbons und Schokolade geschenkt damals eine Rarität.
Woran ich mich erinnere sie haben sich Frauen ins Quartier kommen lassen oder haben sie mitgebracht, das war aber dann wohl auf freiwilliger Basis.

Es ist doch seltsam, was einem nach so vielen Jahren wieder einfällt, wenn jemand ein Thema anstößt.


 Medea. antwortete am 08.02.07 (14:21):

Vor einigen Jahren habe ich den Roman "Jokehnen oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach ....." von Arno Surminski gelesen. Als das Kapitel des Russeneinmarschs mit der tödlich endenden vielfach Vergewaltigung einer jungen Frau kam, war ich nicht mehr in der Lage weiterzulesen - bis heute nicht.

Pilli danke ich für ihren Link zum Bericht von Doris Neujahr. Die Erinnerungen an die Jahre 1936 bis 1946 wurden auch bei meiner Mutter im Alter immer stärker, manchmal erzählte sie mir davon. So erfuhr ich von einer Begegnung in geheimer Sache, die sie mit dem General von der Schulenburg und dem Obersten von Stülpnagel in S. hatte, beide sind später als Männer des 20. Juni hingerichtet worden. Sie litt immer wieder unter schlimmen Ängsten, die ich mir jetzt erklären kann.


 Medea. antwortete am 08.02.07 (14:27):

Korrektur: natürlich muß es heißen: 20. Juli 1944.


 dutchweepee antwortete am 08.02.07 (15:27):

ja sicher gab es massive übergriffe und vergewaltigungen durch russische truppen beim einmarsch. aber bei allem hass der vielen gemarterten soldaten erscheint mir die oma-schilderung, daß die "kinder an ihren zungen angenagelt" wurden, doch ein wenig drastisch.

noch "witziger" finde ich, daß die russen "eingewandert" sind. wie stellen sich die kiddies den krieg vor? die deutschen wandern weg und die russen wandern ein?

wir können nicht alles auf die schule schieben. kinder stellen sich solche erzählungen von angenagelten kindern sehr plastisch vor. danach hat die schule keine chance mehr, antifaschistisches gedankengut zu vermitteln.

......................................................

@kreuzkampus ...das deutsch der teenager bereitet mir auch fast körperlichen schmerz. ich habe deshalb extra den text 1:1 kopiert.


 Medea. antwortete am 08.02.07 (16:29):

Diese schreckliche Geschichte mit dem Zungenannageln geht wahrscheinlich auf die bestialischen Ereignisse zurück, die in einem kleinen ostpreußisches Dorf geschahen als die Rote Armee dort einfiel. Gräfin Dönhoff berichtet in einem ihrer Bücher ebenfalls davon, daß Frauen an die Scheunentore genagelt wurden und das ihr die Worte fehlen, über das zu schreiben, was dort geschah.

Mir geht es wie Dutchweepee und Kreuzkampus, ich empfinde ebenfalls fast körperliche Schmerzen, wenn ich ein derart fehlerhaftes schlechtes Deutsch von heutigen Schülern lesen muß.


 uki antwortete am 08.02.07 (17:09):

Was die schulischen Leistungen des Kindes vom Eingangsthread betrifft, ist aus dem „Deutsch“ einwandfrei zu erkennen. Kommt es da noch darauf an, dass die feindlichen Truppen „einwanderten“? Ich denke nicht.
Diese Aussage eines Kindes kann wohl nicht als Beispiel für alle Kinder und Jugendlichen herhalten.
Dass Russen die Zungen von Menschen auf Tischen angenagelt haben, war im Krieg öfter zu hören. Ob was dran ist, weiß ich nicht.

Schon im Kindergarten sollte und wird wohl auch den Kindern eine demokratische Grundeinstellung altersgemäß beigebracht, ohne auf eine politische Erziehung hinauszulaufen.
Demokratie wird vorgelebt. Kommt dann eine schulische Bildung im Fach Politik/Geschichte hinzu, können Erzählungen der Großeltern aus dem vergangenen Krieg bestimmt kein Kind zu einem Faschisten erziehen.

Ich habe aus dem Eingangsthread herausgelesen, dass sich das Kind einen Vergleich der Kriegsverbrechen wünschen würde, darauf hinweisen wollte, dass nicht nur die Deutschen . . . .
, sondern auch, insbesondere die Russen, was in Frage zu stellen ist, an solchen beteiligt waren.
Dieser Wunsch alleine fördert noch keinen Faschismus.


 hugo1 antwortete am 08.02.07 (18:06):

schon lange, bevor der erste Russe sich an Kampfhandlungen beteiligte (vor dem 22. Juni 1941) wurden die Deutschen mittels Filmen, Plakaten Zeitungsartikeln usw. "aufgeklärt" über die Bestie Bolschewist mit Messer zwischen den Zähnen und die Kinder des Satans, die Juden,,,

Als dann die erste Berliner Frau, das erste Berliner Mädchen von den einmarschierenden Russen vergewaltigt wurde, war Dem ein Völkermord vorausgegangen, lag eine Leidenszeit unermesslichen Ausmasses hinter diesen Russen.
Wurden über 13 Millionen russische Soldaten getötet, über 6 Millionen russische Frauen Kinder und Alte (Zivilisten) umgebracht, die vielen europäischen Juden und anderen Opfer noch gar nicht gerechnet.
Die beteiligten europäischen Länder wurden viele Jahr in ihrer Entwicklung zurückgeballert, ihre Lebensbäume für einige Generationen verunstaltet, an den Auswirkungen knabbern wir heute noch.

Dieser Krieg und nichts Anderes hat aus den Menschen im Verlaufe beiderseitiger Untaten das gemacht was dadurch 1945 geschah.
Die Russen (natürlich sind alle damaligen sowjetischen Bevölkerungen damit gemeint) hatten ein Martyrium hinter sich (zumal auch Stalin, wie wir heute wissen, nicht zimperlich im Umgang mit den eigenen Landsleuten war) welches wohl nicht mit Worten beschreibbar ist.

Da können die heutigen Omas erzählen was sie wollen ( von unfassbaren Dingen die da mit dem Einzelnen und mit Vielen passierten) ohne gleichzeitig zumindest die Andeutung von vorhergehenden deutschen Verbrechen zu machen, ist jegliche Erzählung von Gräueltaten russischer Soldaten eine Geschichtsverfälschung und geeignet erneutem Unrecht das Wort zu reden. Wie sollen unbedarfte Kinder sowas aufnehmen, was sollen sie davon halten und denken ???
So zumindest meine Einstellung zu diesem Thema.


 mary antwortete am 08.02.07 (18:31):

Geboren1932, habe ich immer wieder feststellen können, dass meine Enkel immer wieder hören wollten wie ich den Krieg und die Zeit danach erlebte. Mein Heimatort in Sachsen wurde von den Amerikanern befreit. Auch da wurde geplündert und Frauen wurden vergewaltigt.Nach Familienangehörigen von SS Angehörigen wurde gesucht.Von den Russen hatten wir in der Schule gehört, dass sie Untermenschen und Bestien sein.Als dann bedingt durch das Potsdamer Abkommen die Sowjetischen Truppen die Amis ablösten war der Krieg vorbei und alle angst auch. Ich habe meinen Enkeln immer wieder erzählt wie schön es war dass der Krieg vorbei war.Im Krieg sind all die Grausamkeiten wie sie damals passierten möglich, das sieht man ja heute auch im Irak und anderswo. Ich reiste mehrer Male in die damalige Sowjetunion und sah auf einer Reise ein Dorf in dem alle dort lebenden Menschen von den Faschisten umgebracht wurden nur die Schornsteine von den verbrannten Häusern mit einer Glocke die vom Wind bewegt wurde und als Mahnmal läutete. Das hat mich sehr erschüttert . Auch davon erzählte ich meinen Enkeln.Als alte Generation ist es unsere Pflicht unseren Enkeln zu erzählen, wozu Menschen in Kriegen fähig sind. wir sind die letzten Zeitzeugen!


 uki antwortete am 08.02.07 (18:46):

mary, habe gerade deinen Beitrag gelesen und finde ihn gut. In diesem Sinne meine ich auch folgendes, was ich schon vorher geschrieben hatte:

Mit deiner Einstellung, hugo 1, stimme ich weitgehend überein. Nur glaube ich nicht, dass Großeltern (nicht nur Omas), erzählen sie mal was von ihrem Erlebten aus dem Krieg, gleich eine Geschichtsstunde halten müssen, wer den Krieg begonnen hat. Wer sagt denn, dass das nicht schon lange vorher geschehen war. Auch muss es nicht nach dem Motto erzählt werden, die Russen haben . . . . .. .
aber wir haben das ja auch verdient.
Nein, Unmenschlichkeiten hat keiner verdient. - Keine Seite –
Jedem, dem Unrecht widerfahren ist, hilft es nicht, dass es anderen auf der feindlichen Seite auch passiert ist, und jeder sollte sogar ein Recht haben, sein Erlebtes zu erzählen. Ein Abscheu sollte aufgebaut werden gegenüber dem Krieg, jedoch nicht gegen andere Menschen.


 Mulde antwortete am 08.02.07 (19:52):

Wenn man schon von Greultten 1945 spricht
sollte man aber Bad Kreuznach nicht unerwähnt lassen!
Dort haben sich die Besatzer auch nicht gerade mit
Ruhm bekleckert!


 dutchweepee antwortete am 08.02.07 (20:01):

haben die amis auch kinder an den zungen aufgehängt - oder waren´s die franzosen?

kindern sollte man den unfug garnicht erzählen, da sie so etwas noch garnicht einordnen können. wenn im zusammenhang mit dem geschichtsunterricht solche fragen kommen, ist das etwas anderes. ansonsten erhalten russen, amis und nazis einen stellenwert wie rotköppchen und der böse wolf.


 pilli antwortete am 08.02.07 (20:04):

nun...wer sabbel-hugo und andere liest, ahnt warum die frauen geschwiegen haben!

:-(


 eleisa antwortete am 08.02.07 (20:10):

es sollten auch nur Begebenheiten weiter gegeben werden die persönlich erlebt wurden!


 hugo1 antwortete am 08.02.07 (20:35):

danke pilli, für Deinen themenbezogenen zielführenden Beitrag.
(ich meine den um 20:10 )das war wohl mal wieder nix!

eleisa das wäre schön, wird sich aber nicht immer und überall realisieren lassen und sei es das sich Wahrheit und Dichtung schon innig im Gedächtnis des Erzählers über lange Zeit gemischt haben. Aber das Bemühen sollte erkennbar sein.

uki, ist sehr ok ,,gegenüber dem Krieg, jedoch nicht gegen andere Menschen. wie Wahr.

Mary, nichts geht über selbst Gesehenes (Denn was man schwarz auf weiß gesehen hat, kann man getrost nach Außen tragen." frei nach Goethe,


 Tabaiba antwortete am 08.02.07 (22:13):

@sammy07
wie wäre es ...wenn eben ALLE Greueltaten, die auf ALLEN Seiten gemacht wurden..,nicht verdrängt,sondern im persönlichen DENKEN und HANDELN alles tut..,damit so etwas sich nicht wiederholt.

Das ist das einzig Richtige, nur wie will man das verhindern?


 Marina antwortete am 08.02.07 (22:25):

Pilli, ist dir eigentlich nicht klar, dass die Junge Freiheit, von der du diese Greuelgeschichten eingestellt hast, ein Organ der Rechten ist? Du bist doch sonst so beschlagen im Recherchieren. Informationen derartiger Blätter würde ich mit allergrößter Vorsicht aufnehmen, sie sind immer tendenziös und vermitteln alles andere als ein objektives Geschichtsbild.

Auszug aus Wikipedia: „Die Junge Freiheit ist eine überregionale, deutsche Wochenzeitung für Politik und Kultur aus Berlin, die sich als unabhängiges, rechtskonservatives Medium bezeichnet. Verschiedene Politologen bezeichnen das Blatt als Sprachrohr der Neuen Rechten, das eine Scharnierfunktion zwischen demokratischem Konservativismus und extremer Rechte einnehme.“

Auszug aus der SPD-Landtagsfraktion Bad.-Württ.:
"SPD: Neurechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“ wieder in Verfassungsschutzbericht aufnehmen
MdL Stephan Braun: „Die Junge Freiheit bietet nach wie vor auch rechtsextremen Autoren und Organisationen eine Plattform und bleibt deshalb gefährlich“
Die SPD-Landtagsfraktion fordert die Wiederaufnahme der neurechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (JF) in den Verfassungsschutzbericht des Landes. Die JF lasse nach wie vor keinen glaubwürdigen Abstand von rechtsextremistischen Autoren, Verlagen, Parteien und anderen Organisationen erkennen, so Stephan Braun, Sprecher für Verfassungsschutz und Fragen des Extremismus in der SPD-Fraktion. In einem Parlamentsantrag fordert er deshalb die Landesregierung auf, darauf hinzuwirken, dass über die „Junge Freiheit“ wieder im Verfassungsschutzbericht des Landes berichtet wird. ( zum Antrag)"

https://www.stephan-braun-mdl.de/landtag/rechtsextrem/sonstiges/PM/060724_junge-freiheit.html

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Junge_Freiheit


 pilli antwortete am 08.02.07 (23:13):

natürlich ist mir das klar Marina :-)

oft genug habe ich doch geschrieben im ST, dass diese plattform einstens Horst Mahler einen platz bot, seine blubb-parolen zu verkünden.

aber das bedeutet für mich doch nicht, den dort angegebenen hinweis zu Helke Sander und ihrem buch zum film:

„BeFreier und Befreite“ mit dem Untertitel „Krieg, Vergewaltigungen, Kinder“.

nicht zu nennen ???

falls du interessiert bist, mehr zu Sander zu erfahren, die rubrik "Zur Person" auf ihrer hp zeigt eine vita, die sicherlich auch von dir nicht "rechts" eingeschätzt werden dürfte...meine ich mal :-)

es hat wesentlich deutlichere schilderungen der geschehnisse im www und wer sucht, wird finden!

Marina das thema begann: "Was erzählen die Omas ihren Enkeln". dass es "geschichte" war und solange die frauen leben, auch für sie bleibt, das galt es zu nennen.

Internet-Tipp: https://www.helke-sander.de/


 Marina antwortete am 09.02.07 (00:08):

Natürlich kenne ich Helke Sander, ich habe gerade vor ca. 1 Woche erst ein Interview mit ihr im WDR gehört. Der Artikel war aber nicht von ihr, sondern erwähnte sie nur und blendete andere Stimmen zu den Hintergründen aus. Diese tendenziellen Berichte sind immer einseitig und beleuchten eine einzige Sichtweise; die andere Seite der Medaille, nämlich wie es dazu kam, worauf Hugo zu Recht aufmerksam gemacht hat, wird wohlweislich verschwiegen.

"ohne gleichzeitig zumindest die Andeutung von vorhergehenden deutschen Verbrechen zu machen, ist jegliche Erzählung von Gräueltaten russischer Soldaten eine Geschichtsverfälschung und geeignet erneutem Unrecht das Wort zu reden." Mit dieser Bemerkung hat Hugo völlig Recht.


 pilli antwortete am 09.02.07 (00:29):

es ist schon spät und da sehe ich dir nach Marina

dass du meinst, deine jagdtriebe rechtfertigen zu müssen; das braucht es aber nicht :-) denn wenn du tatsächlich mich jetzt auch meinst "rechts" zu suchen...

wird es wohl zeit sein, mal datt fenster zu öffnen und gut zu lüften!

:-)


 mart antwortete am 09.02.07 (00:42):

Wie könnte also Omas politisch korrektes Gespräch über das, was sie erlebt hat, mit den Enkeln ausschauen?
Wäre neugierig, einen Vorschlag von denjenigen, die Frauen ihre persönlichen Erinnerungen zurechtbiegen wollen, zu lesen.

Oder soll ichs doch mit dem Kernsatz der Erzählung meiner Mutter, die in der Steiermark von den Russen befreit wurde, belassen: -- Herzensgute Menschen und sehr korrekte, hilfbereite Offiziere waren dabei - aber besoffen durften sie nicht sein.
Deckt sich übrigens mit den Erzählungen meines Vaters.


 dutchweepee antwortete am 09.02.07 (03:47):

@mart ...genauso würde ich meine erfahrungen mit den bayern formulieren: "Herzensgute Menschen und sehr korrekte, hilfbereite waren dabei - aber besoffen durften sie nicht sein.

aber du hast recht - niemand sollte seine eigene geschichte verbiegen oder beschönigen. vielleicht haben meine eltern mir deshalb so wenig erzählt, weil sie mir soviele negative erfahrungen nicht aufbürden wollten.

kriegsverbrecher waren sie offenbar nicht - mein vater war schirrmeister bei der wehrmacht und meine mutter arbeitete im hotel ihres vaters, das von anglo-amerikanischen bombern in leipzig zerstört wurde.


 dutchweepee antwortete am 09.02.07 (05:51):

p.s.: als ich erwachsen war, haben meine eltern mir natürlich alle persönlichen fragen beantwortet, allerdings war in unserer familie diese zeit nicht gerade das hauptgesprächsthema ende der achtziger.


 Mulde antwortete am 09.02.07 (08:08):

Pilli
Du erwartest von allen die hier schreiben - das sie Dich und Deine Meinung respektiren- Du verbietest jegliche
Kritik an Deinen Äusserungen!
Du selbst erlaubst Dir aber,andere persönlich zu beleidigen!
oder wie soll man das nennen als was Du den Hugo hier bezeichnest?
Siehe 08.02.2007 - 20;04
Du selbst erwartest von anderen , das sie sich an die Regeln halten.
Nur für eine Pilli gilt das wohl nicht!


 pilli antwortete am 09.02.07 (09:19):

Mulde

nix zu tun oder watt brabbelst du jetzt mit?

"Du erwartest von allen die hier schreiben - das sie Dich und Deine Meinung respektiren-"

Nö! warum sollten die leutz das tun?

"Du verbietest jegliche Kritik an Deinen Äusserungen!!

Nö! warum auch? durch kritik wird das "forumsen" doch erst interessant? aber wie könntest gerade du dir das vorstellen? *fg*

"Du selbst erlaubst Dir aber,andere persönlich zu beleidigen!"

Nö! und du hast von "Beleidigungen" so wenig ahnung wie ne kuh vom pas de deux!

"Du selbst erwartest von anderen , das sie sich an die Regeln halten."

Nö! ich mag regeln überhaupt nicht und du bist nur nicht fähig, das zu verstehen.

:-)


 hugo1 antwortete am 09.02.07 (09:32):

ach laß mal gut sein Mulde. Ich denke die pilli hatte sich ein wenig vertan, dazu noch meine leicht kritische Bemerkungen, das kann sie nicht so gut ab und reagiert eben in solchen Momente etwas über. *g*

Ok das weiß ich und weil das so ist (vielleicht ärgert sie sich später selber über ihre - die Diskussion verkorksende- Kurzatmigkeiten) und ich ja die pilli nicht überzeugen oder gar überreden kann und will, so reiß eben ich mich am Riemen (Sie kann es ja nicht *g*) und zahle nicht mit gleicher Münze zurück. Das würde sich nur -zum Schaden unseres Forums- unnötig aufschaukeln. *g*

na Klar habe auch ich den Erzählungen der Rückkehrer aus den Kriegsgefangenenlagern, den Nachbarn, den Verwandten, den Neu-, und Altlehrern, den Kz-Häftlingen (die in die Schulen kamen um zu berichten) atemlos gelauscht und alles in mich hineingesaugt ohne damals die wahren von den halb wahren , die selbst erlebten oder nur weitergegebenen Berichte der Erzähler auseinander halten zu können.

Aber eins hab ich gelernt, pauschale Vorurteile über schlechte Charaktereigenschaften der Menschen anderer Länder sind immer falsch. Sobald man persönliche Bekanntschaften macht (ich meine jetzt nicht bösartige Treffen wo man von vornherein schon auf Randale aus ist wie die falschen Fans von Vereinen usw.) ändert sich dieses vorherige Bild -falls man es hatte- ganz schnell zu einem eigenem kläglichem Selbstbildnis.


 Mulde antwortete am 09.02.07 (09:33):

Ach jottchen!
Da macht die Pilli doch widerspruch auf der ganzen Linie!
alle und jeder haben Unrecht die "graue Eminenz"
widerspricht!
Wo bleibt denn der Widerspruch zur begangenen Beleidigung
gegenüber dem Hugo !

bestimmt vergessen --- wer ist schon Hugo gegen eine sich
alles erlaubende Pilli!
Klartext alle ausser Pilli haben zu kuschen!
Nur das wird anerkannt was auch im sinne von Pilli ist.
Entschuldigung währe angebracht gewesen nur die Bedeutung
ist wohl nicht bekannt!


 pilli antwortete am 09.02.07 (09:41):

immer noch nix zu tun Mulde?

:-)))


 Mulde antwortete am 09.02.07 (11:19):

Um dem widersprüchlichem entgegen zu wirken
Über die nunmehrigem Erzählungen aus dritter und vierter Hand es sind ja nun nur noch erzählungen die vielmals bereits kolpotiert worden sind - essind keine Berichte mehr
aus dem aktuellen Zeitheschehen.
Es bestreitet doch kaum jemand das da einiges passiert ist
was der Roten Armee zu schreiben ist!
Aber als heutige Zeitgenossen die selbst einiges berichten
können ( keine Erzählung) sollten wir auch den Mut haben
mal die andere Seite der ersten Zeit mit den westlichen
Besatzern zu wort kommen zu lassen!
Werspricht noch von den Tausenden die zur Fremdenlegion gegangen worden sind ! Bitte nicht die mitzählen die freiwillig da eingetreten sind!
Wer spricht von den Verhältnisssen in den französichen Bergwerken - zugegeben das was ich auch nur aus Erzählungen
nicht aus authentischen Berichten!
Wer spricht den heute noch von unmenschlichen Zuständen des
Kriegsgefangenen Camps in der Nähe von Bad Kreuznach!
Sollen darüber die Omas und Opas ihren wohl nun Urenkeln nichts sagen dürfen?
Darüber hat bisher noch niemand berichtet- obwohl wohk es doch auch hier im Forum daüber Zeitzeugen noch geben muß!
Man sol Zeitgeschichte nie einspurig betrachten und kommentieren! Das aber fällt einigen hier anscheinend sehr schwer!


 pilli antwortete am 09.02.07 (12:51):

tja Mulde pech für dich,

kein opa gewesen zu sein, der darüber gesprochen hat? ich hatte da wohl mehr glück...

meine grosseltern und eltern haben diese themen, die du nennst oft angesprochen, wir haben vieles diskutiert, denn beide omas waren politisch interessiert, lasen mehr als eine zeitung und auch die opas waren nicht diskutierfaul...ganz im gegenteil! :-)

woher hätte ich denn wohl erfahren können, dass sie eben vieles wußten und eben nicht weggesehen haben, wenn jüdische nachbarn nebenan abgeholt wurden? warum konnte ich eko seinerzeit so überzeugt antworten, dass "nix gewußt oder gesehen" zu haben, eine erbärmliche lüge ist!

aber Mulde,

du grossmogul von *wattweissichnicht* weisst ja vieles besser, sprichst den leutz einfach ab, sich zu interessieren und watschst noch einfacher ab, wenn leutz...vielleicht auch mal mit google...sich klüger und wissender machen möchten!

"dumm geboren und bloss nix dazu lernen!" gelle...das wärs doch? :-)wozu denn lernen, genügt doch stein auf stein zu setzen?

dutchie hatte ein thema gewählt und ihm habe ich geantwortet und wenn du Mulde,

anstatt sinnlos zu meckern und falsche rückschlüsse zu ziehen, antworten suchst aber nicht vertragen kannst, dass es antworten haben könnte, die nicht deiner vorstellung entsprechen, dann hast du wohl ein problem.

wo und wie erkennst du denn einspurigkeit...hä? ein leben gelebt in einspurigem denken, datt die partei immer recht hat, meinst du, das im hohen alter noch zu lernen?

na dann; viel erfolg!


 Mulde antwortete am 09.02.07 (13:25):

Pilli
Das was ich hier schreibe wird Dir wieder nicht gefallen
Wieso habe ich , nach deiner Version Pech gehabt?
Wo dun doch so gerne recherchierst - ist Dir entfallen
in was weis ich in wie vielen Postings erklärt was ich am eigenen Leibe erleben musste!
Das aber zählt ja nicht bei Dir- sowas passt einfach nicht
in dein Weltbild!
Solche Geschehnisse wie Dir Dein Opa erzählt hat habe ich
am eignen Leibe und in der Familie erleben müssen.
Da brauch ich Deine Missbilligenden Hinweise nu wahrlich nicht.
und auch kein Google und kein Wikebeda das eigene wissen,
ist das was zählt.
Und da sei froh , das Du , das nie erleben musstest!
behaupte nicht das ich wieder was verkehrtes gesagt - sonder
vergleiche mal die Zeiten miteinander und das bewwusste hervorheben der einen Sache und das negieren der anderen Sache!
Wenn man schon über etwas geschehenen mitreden will - dann
sollte man auch die Kenntnisse darüber richtig anwenden!
Besonders wann hörst Du endlich auf Deine Kontrahenden persönlich zu diffamieren wenn sie mal nicht dir zu nutzem sind!
Das ist ganz einfach Zwischenmenschlichkeit -- Du weist selbst wieviel persönlichen Schaden Du bei etlichen Usern angerichtet hast !


 uki antwortete am 09.02.07 (13:35):

Mulde, in diesem Teil Deutschlands durfte schon immer jeder über seine Kriegs- und Nachkriegserlebnisse berichten, so viel er wollte.
Von Gefangenenlagern, wie und wo die Gefangenen von der jeweiligen Besatzungsmacht zur Arbeit eingesetzt wurden, war bisher in diesem thread überhaupt noch nicht die Rede.

Dazu aber mal eine Gegenfrage an dich:“ Wann wurde der letzte Gefangene aus russ. Kriegsgefangenschaft entlassen,
wann waren die letzten Gefangenen der restlichen Besatzungsmacht nach Hause entlassen worden“?

Wie viele starben in russ. Kriegsgefangenschaft, wie viele bei den Am., Engl., Franz.?

Das frage ich dich, weil du diese Wendung der Diskussion angeregt hast.

Übrigens sehe ich keine einseitige Berichterstattung in den vorherigen Beiträgen. Lies mal bitte. Bin mal so grob einige Beiträge durchgegangen.

Von Pilli 9,45 Uhr
aber bis heute nicht ohne diejenigen zu erwähnen, die eben "menschlich" handelten, damit niemals aufgerechnet würde von zukünftigen generationen...

die einen greuel gegen die der anderen.

"weltbürger" sollten ihre kinder und enkelkinder sein und das vermittelt sie bis heute!

Tabaiba 11,47 Uhr
Auch Du hast Recht Schorsch, es sind Geschehnisse, die nie wieder gut zu machen sind, aber es ist auch angesichts der derzeitigen Naziszene nicht besonders Klug diese alten Geschichten wieder aufzuwärmen. Aber wie macht man es eigentlich richtig???

Sammy07 12,48
..wie wäre es ...wenn eben ALLE Greueltaten, die auf ALLEN Seiten gemacht wurden..,nicht verdrängt,sondern im persönlichen DENKEN und HANDELN alles tut..,damit so etwas sich nicht wiederholt.

Uki 13,04 Uhr
Was erzählen wohl die russischen Omas ihren Enkeln?

Der anschließende Bericht: Vorteilhaft für die Russen.

Eleisa 14,03 Uhr
Der ganze Bericht, vorteilhaft für die Russen.

u..s.w. und so fort.
Du siehst, es ist durchaus keine einseitige Diskussion gewesen.
(meine Auffassung)


 Marina antwortete am 09.02.07 (15:04):

Pilli, den Inhalt deines Beitrags von 00:29 schreibe ich tatsächlich auch dem Umstand zu, dass es schon spät war und du entweder schon "voll des süßen Weines" oder hundemüde warst. :-) Wenn du glaubst, ich würde dich jetzt auch "rechts suchen", oder wenn meine Beiträge schon "Jagdtriebe" sind in deinen Augen, dann muss ich mich doch sehr wundern bei jemandem, der so wenig ein Blatt vor den Mund nimmt wie Du. Unter diesen Prämissen wärst du allerdings sehr oft auf der Pirsch. :-))
Lies nochmal genau, was ich geschrieben habe und worum es mir ging.
Ansonsten - fetzt euch mal schön weiter! Es dient immerhin der Unterhaltung. :-)


 hugo1 antwortete am 09.02.07 (16:26):

uki was willst Du aus einer Antwort auf die Frage: "Wie viele starben in russ. Kriegsgefangenschaft, wie viele bei den Am., Engl., Franz.? herauslesen? Das würde mich mal interessieren. Ich kanns mir momentan nicht vorstellen.

Aber anbei mal eine kleine Sammlung von Tagebuchaufzeichnungen und Berichten aus verschiedenen Gefangenenlagern

/seniorentreff/de/wwx69jSpg
oder:
Kriegsgefangene des 2. Weltkrieges
https://www.schaepp.de/kriegsgefangene/in.html

Internet-Tipp: https://www.dhm.de/lemo/forum/kollektives_gedaechtnis/367/index.html


 mart antwortete am 09.02.07 (16:35):

Dann schlag ich einen neuen Thread vor

Was erzählen Opas ihren Enkeln?


Mein Vater erzählte mir, daß er in Rußland als Kriegsgefangener und Offizier den Ehrenplatz auf dem warmen Ofen von den Bauern erhielt.


 pilli antwortete am 09.02.07 (17:07):

und mein opa erzählte mir bei einem glas Cinzano mit welchem system ich beim Roulette eine gute chance haben könnte...

hihi...das spiel gab ihm recht und mir die möglichkeit, eine schnieke designer-küche zu kaufen!

...

sorry uki

wenn ich jetzt albern werde aber genau die punkte, die du genannt hast, sind es, die Mulde und andere eben nicht gelesen oder vielleicht auch verstanden haben könnten; danke für die wiederholung; auch wenn ich nicht erwarte, Mulde könnte es verstehen.

du solltest dir Marina

vielleicht eine angenehmere art der unterhaltung wählen? es hat so anregende varianten, warum bei der frage verweilen, wer nun gerade getrunken oder gekifft haben könnte? :-)


 uki antwortete am 09.02.07 (18:05):

Hugo, ich bezog mich auf;

Mulde antwortete am 09.02.07 (11:19)
In dem Beitrag möchte mulde unter anderem etwas über die Geschehnisse in den Lagern der am., engl. franz., Besatzungsmächte von Zeitzeugen hören und nicht immer nur die Erinnerungen, die man an die Russen hat.
Ich folgere daraus, dass er darauf aufmerksam machen will, dass das Leben der Gefangenen auch unter den nicht russ. Besatzungsmächten nicht gerade ein Honigschlecken war, womit er sicher nicht Unrecht hat.
Mit der Beantwortung meiner Fragen könnte er selbst dazu beitragen, mehr Licht in einen evtl. Vergleich der verschiedenen Besatzungsmächte zu bringen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du es nicht erkannt hast.


 hugo1 antwortete am 09.02.07 (18:39):

ok uki ist schon recht, danke.

Öfter hab ich schon gehört und gelesen das die deutschen Wehrmachtsangehörigen zu Kriegsende mit allen Mitteln versuchten nicht in sowjetische Kriegsgefangenschaft zu geraten.
Ich denke die hatten einerseits wegen der vorhergehenden antibolschewistischen Politik so ihre Bedenken.
Was natürlich noch eindringlicher ihre Flucht gen Westen beförderte war Ihre Kenntnis von dem was sie selber oder Ihre Kameraden im Osten hinterlassen hatten.

Sie mußten wissen das es dort teilweise keine festen Gebäude mehr für Gefangenenlager geben konnte, keine Nahrungsmittelvorräte und keine überschäumende Menschlichkeit, da wohl kein Russe von Kriegsauswirkungen (in der eigenen Familie) verschont geblieben war.

Da konnten sich einige fast glücklich schätzen nicht in russische (auch nicht in französische ) Gefangenschaft gekommen zu sein. Am liebste wohl zu den Amis und den Kanadiern,,*g*


 Mulde antwortete am 09.02.07 (19:04):

Uki
Genau - das möchte ich mal aus Authentischer Quelle hören /lesen
Das und nichts anderes!
Kriegsgefangenschaft isz nirgends wo erträglich/ man macht es sich erträglich.
Was also ist da so verwerflich, auch mal daran zuerinnern?
Weis nur aus meiner familie da war jemand nach Bad Kreuznach
verbracht worden , die Zustände dort müssen katastrophal gewesen sein.
nicht mehr und nicht weniger war meine Absicht - es also sehr unverständlich das jemand gleich die grosse Keule rausholt, nur weil solche Fragen nicht in sein Weltbild passen!


 Medea. antwortete am 09.02.07 (19:29):

Die westlichen Gefangenenlager der Amis in den Rheinwiesen waren eine Hölle - manchmal sprach mein Vater davon. Die deutschen Soldaten lagen buchstäblich im Dreck und Nässe und sind zu hunderten krepiert. Im Trab mußten die armen Männer ihren Proviant entgegennehmen, wer nicht schnell genug war, kriegte mit dem Knüppel auf den Rücken, wem das Päckchen runterfiel, durfte sich nicht danach bücken und hatte für diesen Tag keine Nahrung.
Später wurden die Soldaten an die Franzosen ausgeliefert. Mein Vater überlebte und kam ins Elsaß auf eine kleine Bauernklitsche, dessen Besitzer im Krieg gefallen war, um Frau und Sohn zu helfen. Er hatte sich gemeldet, um aus dem Lager rauszukommen, obwohl er Null Ahnung von Landwirtschaft hatte. Mit dem Ochsen Fernand wurde gepflügt, zwischen den beiden entstand eine dreijährige rührende Freundschaft.


 dutchweepee antwortete am 09.02.07 (19:43):

nachdem mein vater den gesammten russlandfeldzug einschliesslich krim in der etappe als schirrmeister (KFZ-reparatur) mitgemacht hat, wurde er ende 1944 (allen göttern sei dank, falls es sie gibt) an die westfront verlegt.

dort kam er auch in amerikanische gefangenschaft nach bad kreuznach, wurde aber vergleichsweise luxuriös behandelt, da die amis jede menge kaputte KfZ hatten und fachkräfte brauchten.

er hat mir eigentlich immer nur die guten passagen des krieges erzählt - entweder hat er die schlechten und grausamen verdrängt, oder mich davor verschohnen wollen.


 uki antwortete am 09.02.07 (22:17):

Lieber mulde, könnte es vielleicht daran liegen, dass dein Beitrag v. 11,19 Uhr schon vorwurfsvoll klingt?
Ich jedenfalls habe z.B. keine einspurige Betrachtungsweise in den zurückliegenden Beiträgen gelesen. Was also fällt einigen hier sehr schwer?
Eine Antwort erwarte ich nicht. Es war nur ein Hinweis, auf das, was du geschrieben hast.
Auch jetzt wieder v. 19,04 Uhr.
Keiner hat etwas von verwerflich gesagt, noch eine große Keule rausgeholt. Ich etwa?
In mein Weltbild passen solche Fragen durchaus, nur bitte ohne vorwurfsvolle Randbemerkungen, wenn´s möglich ist.
Nun wünsch ich dir noch einen netten Abend.
uki


 Mulde antwortete am 09.02.07 (22:52):

Uki
Um Himmelsgotteswillen zieh Dir den Schuh bitte nicht an!
Du warst damit nie gemeint - solltest Du es so empfunden
haben, dann Entschuldige ich mich hiermit ganz offiziell.
mih zu entschuldigen wenn es not tut das gehört zur
Nettikette.
so wie es bei anderen fehlt die nettikette
mfg
Mulde


 uki antwortete am 10.02.07 (09:35):

Ok mulde, schon vergessen. So schlimm war´s nun wieder auch nicht, dass du dich dafür entschuldigen musstest. :-)