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THEMA:   zigeuner-schnitzel

 89 Antwort(en).

dutchweepee begann die Diskussion am 26.01.07 (20:00) :

ich wohne seit 1999 in holland und habe so manche anpassungen der deutschen sprache nicht mitbekommen. gerade eben erfahre ich, daß im zuge der "political correctness" ein zigeuner-schnitzel nun als roma-schnitzel auf der speisekarte steht und das man nicht mehr negerküsse zu den leckeren "schoko-schaum-dingern" sagen darf.

ich habe herzhaft gelacht.

was haltet ihr von solchen worthülsen?

.


 hl antwortete am 26.01.07 (21:22):

Wie sieht's denn aus mit Berlinern, Frankfurter Würstchen oder auch Wiener Würstchen?


 Gerdi antwortete am 27.01.07 (05:59):

*lach*,
bei "Linzer Torte" oder z.B. "Schwarzwälder Kirsch" ist wenigsten kein rassistischer Hintergrund zu befürchten ...


 Medea. antwortete am 27.01.07 (06:09):

Ich bin seit vielen Jahren mit einer Sinti-Familie befreundet, kenne deren Kinder und Kindeskinder und wir gehen sehr offen miteinander um. Ob sie das Wort "Zigeuner" als Diffamierung empfänden, war öfter Gegenstand unserer Unterhaltung. Darüber wurde gelacht: wir sind Sinti und wir sind Zigeuner und das ist für uns keine Kränkung.
Werde bei nächster Gelegenheit mal das "Roma-Schnitzel" anschneiden ;-) - könnte mir vorstellen, daß das eher auf ein Schmunzeln stößt. Die beiden Volksgruppen Sinti und Roma sind sich nicht unbedingt sehr gewogen.

"Political correctnes" bringt die sonderbarsten Blüten
hervor, Negerküsse, Amerikaner, Welschkraut, Nürnberger etc. werde ich in meinem Sprachgebrauch belassen. Ich dachte allerdings, diese Welle der Überkandidelten sei mittlerweile vorbei.


 Giovanni antwortete am 27.01.07 (07:51):

Nun, wenn ich versuche, mich in die Situation eines Afrikaners zu versetzen, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ihm die Bezeichnung Negerküsse unangenehm ist, denn die Bezeichnung Neger (abgeleitet von Nigger) wird als Schimpfwort empfunden. Man stelle sich mal vor, man käme als Deutscher ins Ausland und bekommt bei der Bestellung von deutschem Bier eine Flasche ''Nazi-Bier'' vorgesetzt! Na? Klingelt's?

Bei uns hießen diese Dinger übrigens nicht Negerküsse, sondern Mohrenköpfe. Als Kinder haben wir uns dabei absolut nichts Böses gedacht, sondern das als ganz normale Bezeichnung verstanden. Dennoch ist auch diese Bezeichnung aus der Sicht eines Betroffenen nicht gerade schmeichelhaft. Mir rutscht das Wort mitunter zwar immer noch raus, aber ich mühe mich, es zu vermeiden und statt dessen Schokoküsse zu sagen.

Völlig anders sehe ich dagegen den Begriff Zigeuner-Schnitzel. Ein Bauern-Salat ist ein Salat nach Bauern-Art. Ein Jäger-Schnitzel ist ein Schnitzel nach Jäger-Art. Und ein Zigeuner-Schnitzel ist eben ein Schnitzel nach Zigeuner-Art mit Zutaten aus ihrer Heimat, wie zum Beispiel Paprika. Das ist doch nichts Negatives!

Ein Roma-Schnitzel dagegen könnte man fälschlicherweise als ein Schnitzel nach römischer Art interpretieren. Die Sprachverschlimmbesserer sollten sich da wirklich mal an den Kopf fassen!


 bongoline antwortete am 27.01.07 (08:43):

Und den Mohr im Hemd findet man auf fast jeder Speisekarte.


 hugo1 antwortete am 27.01.07 (08:59):

Mohr im Hemd? Kenn ich nicht, noch nie gehört, unsere Speisekarten geben sowas nicht her. *g*
Ich kenne nur den berühmten Mohr bei Hamlet, wo die temperamentvolle Frau am Morgen danach sagt: "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann kaum noch gehen",,oder so ähnlich. *g*


 eleisa antwortete am 27.01.07 (09:16):

und wie " unharmonisch" hört sich das erst an:
Du schwarzer " Roma"
komm spiel mir was vor......


 Medea. antwortete am 27.01.07 (09:29):

Mohrenköpfe und Negerküsse sind nicht das selbe, sie gleichen sich auch nicht sonderlich. Ersteres ist eine Art Gebäck mit einer Cremefüllung und braunem Bezug, das zweite die üblichen mit weißem Schaum gefüllten Dinger, die sich Schülerinnen und Schüler mal zwischen die Brötchenhälften pressen. Das häßliche Schimpfwort 'Nigger' ist von negrid abgeleitet und nicht umgekehrt, dadurch wird es aber auch nicht besser.


 Gerdi antwortete am 27.01.07 (09:33):

Also Neger-"Küsse" würde ich nicht mit Nazi-"Bier" vergleichen ...,
zumindest vom Geschmack her gibt es da doch große Unterschiede :-)


 hema antwortete am 27.01.07 (10:46):

@ Eleisa

Ich liebe die Zigeunermusik und besonders dieses Lied sehr und ich finde nichts Schlechtes am Wort Zigeuner.
Schon als Kind sind wir ihnen nachgelaufen, wenn sie auf ihren Wanderungen bei uns im Waldviertel Rast gemacht haben.

Meine Folgerung daraus:
Etwas ist nur dann schlecht, wenn man es als schlecht definiert.


 mart antwortete am 27.01.07 (10:49):

<<Bezeichnung Neger (abgeleitet von Nigger) wird als Schimpfwort empfunden. <<

Interessanterweise verwendeten Ulrike Meinhof im Manifest "Das Konzept Stadtguerilla" den Ausdruck "Negerbewegung".


 rolf antwortete am 27.01.07 (11:00):

Der Ton macht die Musik, nicht das Wort!


 uki antwortete am 27.01.07 (11:00):

Die Bezeichnung Neger ist eine Rassebezeichnung und assoziiert beim Dunkelhäutigen die Zeit der Sklaverei und damit einer Minderwertigkeit gegenüber Weißen.
Dem Weißen ist das heutzutage kaum bewusst. Achtet man aber auf die Gefühle dieser Menschen, sollte die Bezeichnung Neger vermieden werden. Für uns als Deutsche sollte es eigentlich einfach sein, da das deutsche Wort ohnehin Schwarzer oder dunkelhäutig wäre.
Zum Vergleich das Wiener Würstchen, was in dem Sinne niemals eine Beleidigung sein kann, da ein Wiener wohl noch nie als minderwertig eingestuft wurde.
Vor kurzem hatten wir eine Diskussion in der es auch um die Vermeidung von asozial ging, aus dem Grunde einer Assoziation. In dem Fall mit dem Hitler Regime.
Es fragt sich nur, ob die Sensibilität manchmal nicht schon übertrieben wird. Ich denke, dass ist eine Sache der eigenen
Feinfühligkeit anderen Menschen gegenüber.
Bleibe ich aber z.B. bei Negerküsschen und asozial, fällt es mir schon etwas schwer ein Negerküsschen als Schaumküsschen zu bezeichnen, einfach weil ich damit nie jemanden beleidigen wollte. Ebenso hatte ich vorher bei asozial nicht an das Hitlerregime mit den Konzentrationslagern gedacht.
Darum die Überlegung, wird so etwas manchmal nicht auch herbeigeredet? Wobei ich für die Vermeidung von "Neger" durchaus Verständnis habe und so keinen Menschen bezeichnen würde.


 uki antwortete am 27.01.07 (11:03):

Zigeunerschnitzel Romaschnitzel zu nennen, -also, ich weiß nicht :-)
Dann schon eher nach den Zutaten, wie Paprikaschnitzel oder ähnlich.


 Olive antwortete am 27.01.07 (11:16):

Eine Erfahrung mit diesem Wort:

Ich ritt an einer Gruppe von Fahrenden, die sich auf dem Land eines Bauern mit mehreren Wohnwagen und Zelten niedergelassen hatten, vorbei.
Mein Pferd scheute vor diesem ungewohnten Bild und ich sagte zu ihm: Ho, das sind nur Zigeuner, keine Angst, etc.,( ich plappere immer solches Zeug, wenn ein Pferd guckig ist).

Der offensichtliche Pater familias oder Boss schreit mich an: wo siehst du Zigeuner, oder heisst dein Pferd Zigeuner?

Also ist dieses Wort zumindest bei diesen Fahrenden als Schimpwort angesehen..


 mart antwortete am 27.01.07 (11:32):

Und es gibt eine Menge anderer Zigeuner, die sich selbst als Zigeuner bezeichnen.


 claudiawien antwortete am 27.01.07 (12:11):

Negerküsse heißen in Österreich Schwedenbomben.


 Gerdi antwortete am 27.01.07 (14:49):


Darf man's denn sagen, wenn man die Wortteile miteinander vertauscht?

Kuß-Neger
Schnitzel-Zigeuner
Hemd im Moor (Mohr)
Salat-Bauern
Bomben-Schweden
Würstchen-Wiener
Bier-Nazi
Kopf-Mohren
Würstchen-Frankfurter


 Giovanni antwortete am 27.01.07 (15:44):

@Medea:

Du schreibst ''Mohrenköpfe und Negerküsse sind nicht das selbe, sie gleichen sich auch nicht sonderlich. Ersteres ist eine Art Gebäck mit einer Cremefüllung und braunem Bezug, das zweite die üblichen mit weißem Schaum gefüllten Dinger,...''.

Das mag schon sein, doch in manchen Regionen, wie zum Beispiel unserer, wurden (und werden zum Teil immer noch) eben auch diese ''mit weißem Schaum gefüllten Dinger'' als Mohrenköpfe bezeichnet. Irgendein Gebäck mit dieser Bezeichnung ist hier dagegen unbekannt. Ich wusste bis heute nicht mal, dass es so etwas überhaupt gibt.

Das alles spielt aber aber im Grunde überhaupt keine Rolle. Hier geht es darum, ob bestimmte Bezeichnungen diskriminierend sind, und dabei ist es völlig egal, ob sich dahinter ein Gebäck oder sonstwas verbirgt.

Was die Ableitung angeht, da magst du Recht haben. Negro spricht sich im Englischen mit i und somit ist die Ableitung Nigger nahe liegend. Bei deutscher Aussprache von negroid ergibt sich halt die Ableitung Neger. Letztere ist zwar nicht so extrem negativ behaftet, wie die englische Version, wird aber auch bei uns mittlerweile als abwertend angesehen.

@Mart:

Das Vokabular der Terroristin Ulrike Meinhof muss man sich nun wirklich nicht zu eigen machen. Zudem ist ''Das Konzept Stadtguerilla'' mittlerweile über 35 Jahre alt und stammt somit aus einer Zeit, in welcher der diskriminierende Beigeschmack des Begriffes Neger noch kein Thema war.

Hier darf ich vielleicht auch an einen der vielen verbalen Fehltritte unseres ehemaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke erinnern, der 1962 bei einem Afrika-Besuch die Anwesenden mit den Worten begrüßt haben soll ''Meine Damen und Herren, liebe Neger!'' Was seinerzeit bestenfalls belächelt wurde, wäre heutzutage für die Oppositionsparteien sicherlich ein Grund für Rücktritts-Forderungen.


 schorsch antwortete am 27.01.07 (15:50):

Wenn wir Schweizer sagen: "Na, du Zigeuner!", dann meinen wir: "Na, du Strolchi!" Das sagen wir sowohl zu einem guten Freund wie auch zum eigenen Hund. Und keiner beschwert sich.


 pilli antwortete am 27.01.07 (16:38):

also wären dann "zigeuner" Strolche,

schorsch ???


 eleonore antwortete am 27.01.07 (18:22):

oh mann, so ein gedöns,

der armer lübke kommt wohl nie zu ruhe, wegen diese (zugegeben) grandiose ente.
ansonsten empfehle ich jede ah so zartbesaiteten eine stippvisite in harlem (NY).
da sprechen die von sich selbst als *nigger*
aber wir können ja anfangen erbsen zu zählen.

inuit<<<< auch eskimo (rohfleischfresser)
kanake<<<<<<< einheimische in südsee, ansonsten schimpfwort
indianer<<<<< dank kolumbus, der sich in indien glaubte, ansonsten native americans

wir können dann in feinheiten gehen, in europa sind wir ja auch nicht zimperlich........krautfresser, spaghettifresser oder itaka, kümmeltürke, osmanische ziegenf......,franzaken............die liste liesse sich beliebig erweitern.

allerdings frage ich mich, wiso immer die nazis vorgeholt werden?


 Medea. antwortete am 27.01.07 (18:23):

Ein Strolch ist im Grunde nichts negatives, Kinder strolchen herum, wenn sie ihre Umgebung, Wald und Wiesen erkunden, herumstreifen oder herumstreichen oder sich herumtreiben, stromern - es hat mit Bewegung draußen, an der frischen Luft zu tun. Zigeuner sind als wanderndes Volk in die Annalen der Geschichte eingegangen, auch wenn mittlerweile viele seßhaft geworden sind. "Die kleinen Strolche" kurze Filme um eine Horde kleiner Mädchen und Jungen aus der Stummfilmzeit, berüchtigt wegen ihrer Streiche, sind bestimmt noch vielen im Gedächtnis.


 eko antwortete am 27.01.07 (18:58):

Gibts jetzt eigentlich auch ein "Winterloch" zu füllen??

Habt Ihr sonst nichts anderes zu tun ???

tztztz!!!


 hl antwortete am 27.01.07 (19:16):

"Habt Ihr sonst nichts anderes zu tun ???"

Sprichst du mit deinen Enkelkindern jetzt schon via Seniorentreff, Eko?

Die erwachsenen SchreiberInnen hier kannst du doch sicher nicht meinen.


 Giovanni antwortete am 27.01.07 (20:04):

Entschuldige Eleonore, dass ich nicht über deine blühende Phantasie verfüge. Statt Nazi-Bier hätte ich auch Piefke-Menü schreiben können. In so einem ''Restaurant'' würde ich nämlich ebenfalls nicht bleiben.

Harlem scheint mir übrigens nicht gerade das passende Milieu zu sein, um über gute Umgangsformen zu diskutieren. Wenn sich eine soziale ''Unterschicht'' gegenseitig abfällig tituliert, muss man das nicht unbedingt auf die Allgemeinheit übertragen.

Deine europäischen Beispiele sind meines Erachtens für die jeweilige Gruppe durchaus beleidigend, weshalb ich dieses Vokabular meide.

Es geht doch hier lediglich darum, einerseits etwas weniger gedankenlos Begriffe zu verwenden, die als anstößig empfunden werden, aber andererseits nicht gleich wahllos Begriffe aus der deutschen Sprache zu verbannen, die im Grunde Niemanden stören.

Klar, die Grenzen sind fließend. Aber mit etwas Sensibilität sollte es eigentlich gelingen, zumindest den größten Fettnäpfen auszuweichen?


 eko antwortete am 27.01.07 (21:09):

@ hl:

Tut mir leid, aber ich finde diese ganze Diskussion einfach nur...............lächerlich!!


 Marina antwortete am 27.01.07 (21:11):

Du hast vollkommen recht, in jeder Beziehung, Giovanni. Es ist ein großer Unterschied, ob sich eine benachteiligte Gruppe selber mit ihren Stigmata benennt, um sie zu ironisieren und ihnen damit den Wind aus den Segeln zu nehmen, oder ob die nicht dazu Gehörenden es tun. Das ist tatsächlich eine Frage der Sensibiliät, aber auch des Bewusstseins darüber, was letzten Endes der Hintergrund dieser abwertenden Bezeichnungen ist.


 Marina antwortete am 27.01.07 (21:20):

Dass mal wieder lächerlich zu finden, ist typisch für Ignoranten und Unsensible, die kein Gespür für die Benachteiligungen anderer, dafür umso mehr für irgend etwas, das an ihrem eigenen wertvollen Ego kratzen könnte, haben.


 Karl antwortete am 27.01.07 (21:53):

@ Giovanni,


ich danke dir für die unaufgeregte, aber m. E. sehr zutreffende Analyse. Es wäre wirklich einiges gewonnen, wenn bei dem Gebrauch von Begriffen mehr nachgedacht würde. Es ist doch einfach nicht nötig, andere Gruppen ungewollt aus Gedankenlosigkeit zu beleidigen, wenn der Gebrauch eines anderen Begriffes so wenig gekostet hätte.


 hugo1 antwortete am 27.01.07 (22:11):

ich glaube nicht das man -auch wenn man es unbedingt möchte- immer und überall den richtigen Ton findet. Dazu kennt man sich zu wenig aus und dazu sind die Geschmäcker" auch zu vielseitig und verschieden.
Als ich -vor ca 35 Jahren- oft und viel dienst mäßig mit Polen und Russen zu tun hatte, bekam ich relativ schnell mit, das es da und dort doch mächtige Hänger gibt.
So schrie mein Freund André einen Arbeiter an : "Du Deutscher" als Antwort weil der zu Ihm Du Pollack gesagt hatte. Keiner konnte darüber traurig sein, keiner ärgerte sich darüber das sich kein Deutscher aufregte, nur die Polen verstanden die Welt nicht mehr.

Einen Russen mit Russe anzureden war keine Schande und keine Beleidigung, aber wehe man erwischte aus Versehen einen Ukrainer oder Georgier, die konnten richtig grantig werden. Alles kannst Du zu mir sagen aber niemals Russe, das sind unsere Besatzer, genau wie bei dir Deutschland,,,,

gerne und voller Verständnis höre ich solche Ausdrücke wie: Jo sixt, bei uns in München gibt's koan Rassenhaß - Du Saupreuß, Du damischer..
Oder wenn so mancher -einem deutschen Dialekt oder einer Mundart oder dem Platt verfallener Einheimischer- zu Ausländern sagt: Lern Du erst mal richtig Deutsch ehe du,,,*g*


 seewolf antwortete am 28.01.07 (03:27):

Naaa...?

Mal wieder die Schütte mit dem Kind ausbaden?

:-)

Alexandra: "Zigeunerjunge" demnächst nicht mehr ok? Besser: "Sinti-Junge" oder "Roma-Knabe"?

Absurd, nicht wahr?


 dutchweepee antwortete am 28.01.07 (03:42):

meiner erfahrung nach stört es keinen afrikaner, wenn wir zu den leckerlies negerküsse sagen und ein roma wird nicht böse, wenn wir zigeuner-schnitzel essen.

auf der anderen seite ist mir kürzlich aufgefallen, wie uns im deutschen bestimmte begriffe ausschließlich als schimpfwörter geläufig sind.

ich unterhielt mich mit einem interessanten studenten, der recht gut niederländisch mit osteuropäischem akzent sprach. ich fragte ihn, wo er herkommt und er antwortete: "ik ben pollak".

ich wurde sofort rot, dabei hat er sowohl auf niederländisch, als auch polnisch korrekt geantwortet. nur im deutschen ist "pollack" ein schimpfwort.

.


 Gerdi antwortete am 28.01.07 (06:55):

Was die Bezeichnung "Negerküsse" (und Neger, Schwarzer, Nigger) angeht und welche Empfindungen ein Afrikaner hat, wenn er sie hört, werde ich heute noch meinen Schwiegersohn fragen: er ist gebürtig aus Abidjan (Côte d'Ivoire) und in den vorletzten Jahren wohnhaft gewesen in Bamako (Mali). Auch kann er sich dazu noch bei anderen Afrikanern erkundigen.

Es wird vielleicht auch so sein, daß besonders Nigerianer, aber auch Menschen aus Gambia, Ghana, Togo oder dem Senegal ganz unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema haben. Und auch, daß deren Vor-Vorfahren wieder anders darüber gedacht haben.


Jedenfalls alles, was wir hier - zu dieser Bezeichnung ("Negerkuß") und zu dem Gefühl, das sie bei schwarzen Menschen auslösen könnte - diskutieren, ist doch reine Theorie.


 Gerdi antwortete am 28.01.07 (07:00):

"dabei hat er sowohl auf niederländisch, als auch polnisch korrekt geantwortet. nur im deutschen ist "pollack" ein schimpfwort." (d.w.p.)

Und weshalb - und vor allem: w a n n - wenn eigentlich polnisch korrekt - ist "Pollack" bei uns ein Schimpfwort geworden?
Aus Gründen zeitgebundener politischer Diffamierung?


 dutchweepee antwortete am 28.01.07 (07:16):

@gerdi ...ja wann hat wohl der erste preussische oder österreichische soldat, einen polen zum ersten mal als POLLACK beschimpft?

.


 Gerdi antwortete am 28.01.07 (07:34):

d.w.p.,
meine Frage war ernst gemeint!!
Bin ein Geschichts-Muffel :-(


 Tabaiba antwortete am 28.01.07 (09:12):

@Giovanni
Du schreibst ''Mohrenköpfe und Negerküsse sind nicht das selbe, sie gleichen sich auch nicht sonderlich. Ersteres ist eine Art Gebäck mit einer Cremefüllung und braunem Bezug, das zweite die üblichen mit weißem Schaum gefüllten Dinger,...''.


Da muss ich Medea beipflichten, auch bei uns in NRW ist es ein Unterschied, soe wie sie es beschrieben hat. obwohl ich nicht weiß, ob es die sogenannten Mohrenköpfe überhaupt noch gibt. Wobei zu bemerken ist, dass es Mohrenköpfe lange vor den Negerküssen gab ;-)

Das Roma-Schnitzel finde ich absolut daneben, es regt sich ja auch niemand über Serbische Bohnensuppe, Sauce Hollandaise oder Ungarisches Gulasch auf. So könnte man die nach Volksgruppen benannten Speisen beliebig weiterführen und käme doch zu keinem vernünftigen Ergebnis.


 mart antwortete am 28.01.07 (09:33):

Nach Wittgenstein....Die Grenzen unserer Sprache sind die Grenzen unseres Denkens.

Ist nicht die Umschreibung "Mobile ethnische Minderheiten" für Roma, Sinti und Jenische im Gespräch?


 nasti antwortete am 28.01.07 (09:43):

Giovanni,

ich staune, du wirfst Zigeuner mit Ungaren in ein Topf.

"Zigeuner-Art mit Zutaten aus ihrer Heimat, wie zum Beispiel Paprika."

Zigeuner haben keine beweisbare Heimat, und Paprika stam angeblich aus Ungarn.

Aber alles ist möglich, die Indianer stammen von Asiaten, und Ungare von Asiaten auch /Mongolen/, Zigeunere lebten lange Zeit in Indien nachdem Sie von Atlantis kamen, es kann sein das Sie auch Asiaten sind und schon lange haben Paprika gezüchtet, obwohl Zigeunere sind keine Feldarbeiter, glaube eher nicht das mit Paprika.


 eleonore antwortete am 28.01.07 (10:07):

@Giovanni,


ich bin gebürtige ungarin, und wuchs als kleines mädchen in unterschiedliche länder auf.
ich schreib schon wonders, *kinder kommen ohne vorurteile auf dieser welt, es wird später anerzogen*

in meine heimat ist die volk der sinti-roma in ein doch recht hohe zahl vertreten, und es ist nicht einfach.
wir haben genauso wie deutschland, ein integrierungs problem, da der *fahrende volk* sich gerne sesshaftigkeit wiedersetzt.
egal, solange die sich dabei wohl fühlen.

wir können natürlich hier endlos diskutieren, ob *sinti-roma schnitzel*, oder *hawaii-toast*,was auch immer, wie weit korrekt ist.

wobei ich bezüglich diese thema ein sehr unschöne begegnung hatte, bei eine meine besuche in meine heimat.
ich hatte mein sohn, damals 7 jahre alt dabei, und sein kleiner freund.
in ein supermarkt kauften wir ein, und die jungs entdeckten irgendein produkt von danone, und legten es in einkaufs wagen.
bei uns war ab freitag der stadt in österreichischen hand, sie kamn wie die heuschrecken, zum friseur, zahnarzt, einkaufen.
eine dame von der dauerwellen fraktion nahm die danone töpfchen aus mein wagen , als ich was in regal suchte, und meinte in breite burgenländische dialekt:
*die scheiss zigeuner müßen sowas nicht fressen!!!!!*
wortwörtlich.
die beide jungs sahen die dame erschrocken an, sie kannten so bemerkungen nicht.
ich habe so in deutsch, wie in ungarisch ein umfangreiche vokabular, und vergass für 1-2 minuten meine gute erziehung.

soviel zu zigeunersintiromaniggerspaghettifresserkümmeltürkenkrautfresser.


 eleonore antwortete am 28.01.07 (10:09):

PS: an Giovanni:

als mein sohn in oxford sein semester absolvierte, wurde ihm in vorfeld empfohlen, sich nicht als deutsche zu erkennen geben, sondern, falls er gefragt wird, soll er sagen, er wäre holländer oder schweizer.


 hugo1 antwortete am 28.01.07 (10:12):

in Vorpommern heißen die Mohrenköppe schon seit Jahrzehnten Grabower Küsschen (Schaumküsse) aber vermutlich auch nur, weil sie den geschützten Lizenzierten Namen Negerkuss nicht nachahmen durften ? Andere einigten sich auf den Namen Dickmanns sw.

https://www.grabower.de/

interessant auch diese Seite einer Ausstellung
Negerkuss und Baströckchen
Afrikabilder der Deutschen
Der Kölner Verein »Kopfwelten« beschäftigt sich mit den Afrikabildern der Deutschen – und dem daraus hervorgehenden alltäglichen Rassismus

https://www.stadtrevue.de/index_archiv.php3?tid=420

Kritische, unkritische, übliche und üble Schlagworte gibts auch im sogenanntem Volksmund.

in Sachsen kamen mir auch solche Begriffe unter wie: Hier sieht es aus wie bei "Hampels unterm Sofa"
oder. Hier gehts zu wie bei den Hotten-Totten.
oder wie in einer Judenschule,,(Jewish school)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/zD3ww8Vq3


 eleonore antwortete am 28.01.07 (10:13):

@nasti,

*zigeuner* sind , wenn man es genau betrachtet,urarier, und stammen aus indien.
es heisst nicht ungare, sondern ungarinnen, oder ungar.

Paprika, wie tomaten, kartoffel, mais, tabak, kakao haben die konquistadoren aus amerika nach europa gebracht.

und wir ungarn sind mit den mongolen, so leid es mir tut, nicht verwandt.

in google kann man vieles und spannendes nachlesen.


 uki antwortete am 28.01.07 (10:44):

Zum Thema Zigeuner stelle ich für Interessierte einen informativen Link ein.


Im übrigen denke ich, sollte es vermieden werden, andere durch unbedachte Ausdrücke zu beleidigen.
Andererseits muss nicht danach -gesucht- werden, was aus dem deutschen Sprachgebrauch herausgenommen werden sollte.

Nasti, die Zutaten für ein Zigeunerschnitzel sind nun mal unter anderem Paprika.

Internet-Tipp: https://www.zigeuner.de/01_geschichte_deutsche.htm


 sammy07 antwortete am 28.01.07 (11:01):

...und es wurde ein ZIGEUNERSCHNITZEL unters Volks geschmissen und alle rissen sich darum, das sah der Herr und wurde darüber sehr traurig und so streute er eine "Babylonische Sprachverwirrung" über alle aus......:-)))


 Mulde antwortete am 28.01.07 (11:28):

Elenore
Ungarisch hat verwandte Wortstämme aus der finnisch-ugurischen Sprache!


 pilli antwortete am 28.01.07 (12:17):

danke uki

m.e. ein link, der die hintergründe sehr gut erklärt...da bleibt das lachen im halsen stecken, dutchie

wenn ich lese, wie verunglimpfend mann und frau verfahren kann und das bestätigen ja dann auch, wie gerufen, die altvorderen, wundere ich mich nicht, warum menschen derart schwierige probleme damit haben um aufmerksamkeit zu bitten, ihre sichtweise wenigstens zu akzeptieren, so wie es hier der betreiber der webseite tut.

lass dir aber das lachen nicht vermiesen; die grenze, worüber gelacht oder eher geweint wird, ist bei den menschlein sehr unterschiedlich angelegt! :-)

...

"Aber genauso wie im Falle der Juden sind die Vorurteile gegen die Sinti und Roma schon Jahrhunderte alt. Sie galten als verantwortlich für die Pest, Cholera und Rattenplage. als Türkenspione, "jüdisch versippt" und der Hexerei fähig. Als Asoziale und Kriminelle beschimpft man sie noch bis heute. Und bestenfalls werden sie mit herablassendem Wohlwollen als "Problemfamilien oder fremdartige Randgruppe" betrachtet. Solche wohlwollenden oder romantisierenden Vorurteile sind kaum besser als die, die sie verteufeln. Die "Randgruppen-Ideologie", Sinti und Roma zu den als "Randgruppen" diffamierten Ausländern, Behinderten, Nichtsesshaften usw. zu rechnen, ist ein nicht nur bei Lehrern, Sozialpädagogen und Sozialpolitikern weitverbreitetes Vorurteil. Für eine Veränderung war entscheidend , dass die deutschen Sinti und Roma ähnlich der deutsch-dänischen Minderheit in Schleswig, den Friesen und Sorben durch das Minderheitenschutzabkommen des Europäischen Rates 1998 als eine von mehreren deutschen Volksgruppen offiziell als Minderheit anerkannt wurden. Diese Abkommen wurde auch durch die Bundesrepublik ratifiziert und durch die Landesregierung wurden Sinti und Roma als einzige Volksgruppe in Baden-Württemberg als Minderheit anerkannt .

Die internationale Selbstbezeichnung aller "Zigeuner" auf der Welt ist "Roma". Die Weltorganisation, die "Romani-Union", ist seit 1979 mit beratendem Status bei den Vereinten Nationen in New York eingetragen. Etwa 10 Millionen Roma leben in Europa, davon der größte Teil in Osteuropa und Jugoslawien.

...

10 Millionen Roma haben eben im kopp mancher leutz kein recht dazu, sich "Roma" nennen zu dürfen...da wird es schon kräftige gegenargumente haben und siehe da, selbst der "Strolch" wird angedacht...

feine senioren-gesellschaft!

Internet-Tipp: https://www.zigeuner.de/01_geschichte_deutsche.htm


 pilli antwortete am 28.01.07 (12:24):

sorry uki :-)

diese worte hatte ich an dutchie gerichtet und vergessen, seinen nick zu nennen.

.-)


 nasti antwortete am 28.01.07 (12:27):

Hi Eleonore,


Über Zigeunere habe ich gerade in ungarische Literatur viel gelesen. Dass die Zigeuner ursprünglich Inder sind ist auch noch nicht 100% bewiesen, in Ihre Sprache befindet sich etwas Unerklärbares neben der Sanskrit, was mit keiner einzigen Sprache auf Erde ist nicht vergleichbar.
Wegen eines Geheimnisses welcher Sie tragen müsste entwickelten keiner Schrift, so ging alles Wertvolles verloren was die Heimat oder die tiefere Vergangenheit angeht.
Über Ungare habe ich in mein Kopf in die letzte Zeiten eine Theorie entwickelt, und das Sie leiden immer noch über ÖS-Ungarische Monarchie, und viele Frauen in Ungarn haben der Sissi Syndrom entwickelt.


 Giovanni antwortete am 28.01.07 (13:00):

Sagt mal, dreht ihr jetzt (fast) alle ab?

Hier ging es im Eingangsbeitrag darum, dass der Begriff Zigeuner-Schnitzel durch Roma-Schnitzel ersetzt werden soll.

Das wäre aber aus mehrerlei Hinsicht falsch, denn nicht jeder Zigeuner ist ein Roma, Zigeuner ist kein Schimpfwort und der Begriff Roma-Schnitzel könnte fälschlicherweise als ''aus Rom stammend'' interpretiert werden. Ein solch sinnlos aufgezwungener Begriffswechsel ist also schlichtweg lächerlich.

Und, mit Verlaub, es ist mir in diesem Zusammenhang sch...egal, ob die Zigeuner, Sinti, Roma oder wie auch immer man sie nennt bzw. sie sich selber nennen nun aus Ungarn, Indien oder Timbuktu stammen. DAS HAT NÄMLICH MIT DEM THEMA HIER NICHTS ZU TUN!

Und, was die Mohrenköpfge angeht, da werde ich ja wohl noch selber am besten beurteilen können, was wir hier in meiner Heimatregion darunter verstehen - egal, ob das nun die eigentlich ''richtige'' Bezeichnung ist oder nicht.

Hiermit ist das Thema für mich beendet!


 mart antwortete am 28.01.07 (13:15):

Nun, mir kommt vor, der wesentliche Punkt ist noch nicht angesprochen.

Es kommt doch auf den Sinn und die Bedeutung an, die hinter puren Wörter und Buchstaben stehen und es kommt darauf an, in welcher Intention Wörter verwendet werden.

Wörter machen einen steten Bedeutungswandel durch.
Hier war es für mich sehr aufschlußreich, daß Ulrike Meinhof noch am Beginn der 70er Jahre von Negern sprach und daß sich der ungarische Verband für Zigeuner eben als Verband für Zigeuner bezeichnete.


Die politisch korrekten Umschreibungen werden in kurzer Zeit ebenso zu unerwünschten Wörtern werden, sodaß Schwarze in den USA bereits wünschen nicht mehr Schwarze genannt zu werden.

Es kommt auf die Einstellung gegenüber Menschen an und da habe ich den Verdacht(aus meiner Erfahrung herrührend, daß Menschen gerade immer davon reden und das bei anderen bekämpfen, was sie selbst als negative Eigenschaft bei sich ahnen, daß diejenigen, die so sehr für Umbenennungen kämpfen und selbst in der Gitanes eine Abwertung der Roma, Sinti und der Jenischen sehen, selbst nicht ganz frei von Vorurteilen sind.


 pilli antwortete am 28.01.07 (13:21):

mmhhh...

mal aus dem bauch, mit viel appetit auf kalbschnitzel grüble:

"ein "Kalbschnitzel" ist ein schnitzel vom kalb und ein "Zigeunerschitzel" ein schitzel vom zigeuner?

da schützen sie tiere wie jeck und bestehen darauf, gerichte zu essen, die den verzehr von menschenfleisch assoziieren?

:-(


 mart antwortete am 28.01.07 (13:28):

Noch hysterischer geht es wohl nicht, pilli.

Ich habe beim Begriff "Wiener Schnitzel" noch nie daran gedacht, daß ich hier Wiener verspeise und beim Frankfurter, daß ich genußvoll in einen prallen Frankfurter beiße.

Sehr ihr nicht ein, daß diese Hysterie der politischen Korrektheit vor allem den Betroffenen schadet; da der Kampf um pure Buchstaben entbrennt und nicht darüber gesprochen wird, was damit verbunden wird.


PS. Zu den Zigeunern: Ich möchte nicht neben einer Zigeunerwohnstätte wohnen, wie ich sie auf einem Campingplatz in Calais bzw. an einer Straße in der Schweiz hautnah erlebt bzw. gesehen habe.
Ich habe aber überhaupt nichts dagegen, neben Zigeunern zu wohnen wie auf einem Campingplatz in Wien, wo deren gr. internationales Familientreffen stattfand.


 pilli antwortete am 28.01.07 (13:37):

wird wohl schwierig werden mart

dass du mir glaubst, dass ich meinen beitrag schrieb, ohne deinen gelesen zu haben und mich darum nicht auf deine erklärung beziehe? :-)

eine einfache überlegung war es...rein aus dem bauch gefühlt!

:-)


 Medea. antwortete am 28.01.07 (14:40):

Oh Dutchweepee, da siehst Du es einmal in epischer Breite, was Du mit Deinem Zigeuner-Schnitzel angerichtet hast. gg

Die gute P. ist ja ganz aus dem Häuschen, assoziiert sogar, daß bald der Kannibalismus in die Gasthäuser einkehrt und verdreht wieder einmal das Thema auf bezeichnende Weise. :-(
Ein wenig mehr Gelassenheit und weniger Aufgeregtheit stünde diesem Gesprächsstoff gut an.

"Es kommt auf die Einstellung gegenüber Menschen an und da habe ich den Verdacht(aus meiner Erfahrung herrührend, daß Menschen gerade immer davon reden und das bei anderen bekämpfen, was sie selbst als negative Eigenschaft bei sich ahnen, daß diejenigen, die so sehr für Umbenennungen kämpfen und selbst in der Gitanes eine Abwertung der Roma, Sinti und der Jenischen sehen, selbst nicht ganz frei von Vorurteilen sind." (Mart)

Damit hat Mart den Nagel auf den Kopf getroffen - ich kann nur noch zustimmen, da ich es ebenso sehe.



 eleisa antwortete am 28.01.07 (15:05):

Dutch, dein Zigeuner Schnitzel ist vom vielen wenden doch recht zäh geworden,
da ziehe ich ein Filet vom „ Stroganoff“ vor;-)))...


 Gerdi antwortete am 28.01.07 (15:52):

Oben hat sich jemand vertippt im Eifer und schreibt nun vom "Schitzel" ...
:-)))

*amüsier*, *lach*:
dieser Thread ist ja eine richtige "Sch(n)itzel-Jagd" geworden :-))

"die grenze, worüber gelacht oder eher geweint wird, ist bei den menschlein sehr unterschiedlich angelegt!" --->
wie wahr, wie wahr :-))

Ich für mich halte mich da an uki [27.01.07 (11:00)]:
"... Es fragt sich nur, ob die Sensibilität manchmal nicht schon übertrieben wird. Ich denke, dass ist eine Sache der eigenen Feinfühligkeit anderen Menschen gegenüber. ..."


 dutchweepee antwortete am 28.01.07 (16:15):

@gerdi

seit den drei Teilungen Polens 1772, 1793 und 1795 gab es faktisch keine polnische nation mehr. österreichische, preussische und russische besatzer plünderten das land aus und zerschlugen systematisch jede aufkeimende elite im land.

selbst napoleon scheiterte bei seinem versuch, den polen im vertrag von tilsit die autonomie zurück zu geben. geschichtsfans erinnern sich gewiss an den leidenschaftlichen einsatz der gräfin walewska in napoleons schlafzimmer.

1863 wurde sogar die Bezeichnung "Polen" verboten und das Land durch die russische Obrigkeit in Weichselland umbenannt. Ähnlich verfuhren auch die Hohenzollern in Pommerellen und Großpolen.

erst nach dem 1ten welkrieg wurde wieder ein polnischer nationalstaat gebildet. so kann man sich vorstellen, daß die bezeichnung POLLACK im deutschen und russischen keinen hohen wert besitzt, obwohl es im eigentlichen sinne kein schimpfwort ist.

.


 eleonore antwortete am 28.01.07 (17:20):

@nasti,

ich möchte dir nicht nahe treten, aber eine bescheidene frage, was uns ungarn und ungarinnen angeht.........glaubst diesen mist von theorie?? sissi syndrom, weisst du, wie verhasst diese dumme pute bei uns war?


 schorsch antwortete am 28.01.07 (18:02):

"Zigeuner" ist nun mal der Oberbegriff für Roma, Sinti und noch ein paar andere fahrende Völker. Soll man nun immer zuerst die Fahrenden fragen gehen, zu welchem Stamm sie sich zählen, wenn man etwas über sie erzählt oder schreibt?


 nasti antwortete am 28.01.07 (20:05):

Hi Eleonore,

auch wenn meine Muttersprache ist ungarisch, es ist nur ein Zufall, nur ein einzige ist bei uns Ungare gewesen. Alle Vorfahren besaßen total unterschiedliche Nationalitäten, und ich besuchte eine slowakische Schule, also Paloc---fele magyar fele tót.
Was ich so erlernte von Kindheit an , nur aus Neugier, und viele ungarische Bücher gelesen, leider nicht systematisch, außerdem war die Nationalistische Welle in Slowakei sehr brutal, einige Zeit hatte ich Verbot ungarisch sprechen an Öffentlichkeit.
Alles Verbotenes ist reizend, deswegen habe ich die viele ungarische Bücher gelesen, ´auch das Sie aus Mongolien sind ausgewandert die Hunnen und Awaren, wäre Zeit mich damit sich beschäftigen.
Habe ich ein echte Ungare geheiratet mit breiten Backenknochen, unser Sohn hat die ungarische Genetik geerbt mit „ Mongolen“ Fleck auf der Po , und er heiratete eine Ungarin mit noch breitere Backenknochen /Csangó kislány/.
Der aristokratische und vornehmende Versuch viele ungarische Frauen erinnert mich an Manieren aus der Österreichischen Monarchie, was ich lasse nicht einmal ohne Bemerkung.
Nur das zählt, was Sie besitzen, und Diplome sammeln Sie wie Briefmarken.
Die Theorie über Mongolen werde ich nachprüfen, und die Theorie über Ung-Ös Monarchie Manieren habe ich live erlebt in Budapest in Lapkiadó vállalat/ unten Hungaria Cafe/ , wo ich 4 Jahre lang gearbeitet habe.

Szia


 plautus antwortete am 28.01.07 (21:01):

hallo, ihr lieben,
man merkt doch, dass die narrensaison schon eröffnet worden ist. offensichtlich währt sie aber hierzulande das ganze jahr. wie anders kann ich es mir erklären, dass so ein unmöglicher schwachsinn soviele zeilen füllt.
aber bei unserem grossen bruder hat mans vorgebetet,und unsere
narrenkönige müssens nachbeten.
da fällt mir nur noch ne grobe antwort ein
a....offen, wie ein scheunentor
mit ärgerlichem gruss... plautus


 Felix antwortete am 29.01.07 (00:56):

Ein Kondom heisst bei uns "Pariser", eine Küchenschabe "Schwoobekäfer", Schummeln oder betrügen kann "türken" oder "jüdele" heissen, auch "Mohrenköpfe" sind durch Gesetzte nicht umbenennbar, beim "Zürchergschnätzlet" hat kein Zürcher sein Leben lassen müssen ...etc.

Lassen wir das doch so ... Es kommt schliesslich auf den Kontext an ... ob etwas beleidigend gemeint ist oder nicht!


 Gerdi antwortete am 29.01.07 (05:53):

" dutchweepee antwortete am 28.01.07 (16:15): .........."

Vielen Dank, d.w.p.,
daß Du Dir die Zeit für diesen Text genommen hast.

Als gebürtig in einem Land, das jetzt zu Polen gehört,
sollte ich mich schämen, so etwas nicht zu wissen :-(


 Gerdi antwortete am 29.01.07 (06:00):

"Es kommt schliesslich auf den Kontext an ... ob etwas beleidigend gemeint ist oder nicht!" (Felix)

So hat es weiter oben ja auch uki ausgedrückt.
Ganz meine Meinung!!

-----------------------------------

Dagegen frage ich mich,
was die scheinheilige Anrede "ihr lieben"
von plautus in seinem höchst unerfreulichen Eintrag
vom 28.01.07 (21:01) soll, der da endet:
"... da fällt mir nur noch ne grobe antwort ein
a....offen, wie ein scheunentor
mit ärgerlichem gruss ..."

Wo bleibt bei so etwas die Foren-Polizei??


 Gerdi antwortete am 29.01.07 (07:43):

Über (dunkelhäutige,) schwarzhaarige, schöne Menschen mit dunklen Augen**)
hat man früher bewundernd gesagt, derjenige sähe „rassig“ aus (italienisch, spanisch).

Darf man das heute auch nicht mehr?
----------------

[**) ein Beispiel ist zu finden unter https://stufr.de/galerie/details.php?image_id=7827)


 sammy07 antwortete am 29.01.07 (07:54):

...Gerdi welche meinst du denn....?, es gibt hier doch verschiedene Abteilungen (Sachgebiete)...die, die sich mit fast allen leutz,die nicht"optimal ausgerichtet" sind, beschäftigen. Dann die, die fast alle Themen "eko-nomisch" sehen und dann die "Sitte", die sich mit dem "Ekelhaften" beschäftigen müssen...:-))


 hugo1 antwortete am 29.01.07 (08:33):

na siehste, sammy und weil das so ist - mit diesen "Sachgebieten" sollten wir die Bewertungsrichtlinien nicht so hoch hängen.
Da beteiligen sich doch heutzutage fast alle Fraktionen an der Überhöhung.
Die Künstler übertreiben von wegen der künstlerischen Freiheit
Die Politiker überziehen, wegen der Eindrücklichkeit und fehlender Überzeugungskraft.
Die Medien überziehen wegen der Eingängigkeit.
Die Lobbyisten wegen der Hintergründigkeit ihre Ziele.
Die Befürworter wegen erwünschter Überzeugungskraft
Die Gegner ebenfalls wegen erwünschter Überzeugungskraft.

naja und die Streithammel wegen fehlender Fakten, Beweise und mangelnder Einsicht.
und wir hier gehören fast Alle irgendwie dazu *g*
oder kennst Du eine Ausnahme, jemanden der sich -um seine Meinung voranzubringen- in seiner Wortwahl immer zügelt, bremst, beherrscht, zurücknimmt ?
Ich bleib bei Zigeunerschnitzel und: je größer desto besser, je zarter desto lieber, je schmackhafter desto erfreulicher und je preiswerter desto öfter,,*G*


 nasti antwortete am 29.01.07 (11:07):

Alles was ich über Zigeuner Schnitzel hier gelesen habe, ist Mindfuck
Ein Mindfuck (engl., wörtlich etwa Gedanken-Fick),
und was ich dazu geschrieben hatte ist einfach nur Fuck. :O)))))


 Gerdi antwortete am 29.01.07 (11:47):

"Gerdi welche meinst du denn ...?" (sammy07)

Bezogen auf das Foto?
Na doch die Schöne ("rassige"), die ihr apartes Aussehen wohl von ihrem Vater geerbt hat -, wie andere Fotos dort vermuten lassen ... :-)


 Giovanni antwortete am 29.01.07 (16:28):

Nasti, deine Übersetzung von ''fuck'' ist zwar wörtlich genommen richtig, hat aber im allgemeinen Sprachgebrauch eine andere Bedeutung, etwa wie bei uns ''Scheiß'' - gehört also so oder so nicht gerade zum ''guten Ton''.


 NIL antwortete am 29.01.07 (16:28):

Dürfen dann die Österreicher=Ösis die Deutschen auch nicht mehr als Piefkes bezeichnen, und wie ist es mit dem Filmtitel Mein Führer??


 Medea. antwortete am 29.01.07 (16:51):

Lese gerade das Büchlein des Times-Korrespondenten Roger Boyes von den aufregenden Abenteuern eines Engländers in Berlin mit dem Titel "My dear Krauts".

Bissig, humorvoll und fast ohne Vorurteile. ;-))


 hugo1 antwortete am 29.01.07 (17:02):

Piefke Ergebnisse: 1 bis 20 von 129 im deutschem Telefonbuch, davon wohnen 21, d.h. fast 10% der deutschen Piefkes in Berlin.
Also NIL Die Österreicher dürfen !! *g*

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/txiLSZpzH


 simba antwortete am 29.01.07 (17:52):

"Piefke" sag ma eh nur zu die Preussen (:-))


 klaus antwortete am 29.01.07 (18:20):

@simba,
pass ma uff - du !!


 dutchweepee antwortete am 29.01.07 (18:32):

als die deutschen österreich "heim ins reich" holten, marschierte vor der deutschen militärkapelle ein lametta behängter tambourmajor, der dort seine faxen mit dem tambourstab veranstaltete. dieser ausbund an preussischem militarismus hiess tatsächlich Piefke.

da die ösies diesen kasper wirklich albern fanden, übertrugen sie uns deutschen zurecht den spitznamen PIEFKES.
ich finde den namen für die allermeisten deutschen vereinsbürger sehr sehr treffend.

.


 Giovanni antwortete am 29.01.07 (20:05):

@hugo1: Im deutschen Telefonbuch finden sich ebenfalls gut zwei Dutzend Mitbürger namens ''Depp''. Darf man deiner Meinung nach nun jeden Deutschen Depp nennen?


 Astimaus antwortete am 29.01.07 (20:07):

Bei uns in Vorarlberg/Österreich heisst das Maismehl Türken. Muss ich mich jetzt anders orientieren? Habe übrigens einen reizenden türkischen Schwiegersohn und der verlangt immer ausdrücklich von mir eine Speise aus Türken!!!
Astimaus


 mart antwortete am 29.01.07 (20:31):

...und ich liebe den Heidensterz:-) (aus Buchweizenmehl)


 hugo1 antwortete am 29.01.07 (21:13):

hallo Giovanni na klar, das kommt auf einen -oder mehrere- Versuche an..*g*


 schorsch antwortete am 30.01.07 (08:29):

Aus dem Zigeuner-Schnitzel ist ja eine regelrechte Schnitzeljagd geworden (;-)


 Gerdi antwortete am 30.01.07 (11:35):

Ja stell' Dir einmal vor, schorsch,
das hat doch tatsächlich schon früher 'mal jemand bemerkt :-)))

"Gerdi antwortete am 28.01.07 (15:52):
Oben hat sich jemand vertippt im Eifer und schreibt nun vom "Schitzel" ...
:-)))

*amüsier*, *lach*:
dieser Thread ist ja eine richtige "Sch(n)itzel-Jagd" geworden :-)) ... "


 nasti antwortete am 30.01.07 (12:14):

Hi Giovanni,

ich kann nicht englisch sprechen, und in amerikanische Filme höre ich sehr häufig die „Fuck“ Wörter, ich dachte das ist „Schick“ sich so ausdrucken. Mea Culpa.


 schorsch antwortete am 30.01.07 (18:47):

Oh entschuldige Gerdi, aufmerksamste aller Foristinnen......


 Gerdi antwortete am 31.01.07 (06:10):

Aber gerne doch ... , schorsch :-)


 Mulde antwortete am 31.01.07 (13:54):

Foma- Tomaten!
So las ich heute im Supermarkt bei REWT was ist das denn nun wieder -. die werden doch nicht schonnauf das neue
Verständnis eingeschwenkt sein?
Die waren auch nicht roter als die holländischen oder
spanischen und rund waren sie auch !
Soll es etwa doch irgendwann im deutschen Sprachgebrauch
Zigeunertomaten gegeben haben?????
Weis mans?


 Mulde antwortete am 31.01.07 (13:55):

sollte REWE heissen -- vertippelie
sorry