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THEMA:   Werkennt nicht die Angst

 15 Antwort(en).

Roberta begann die Diskussion am 24.01.07 (14:17) :

Angst ist sicherlich etwas, das jeder Mensch einmal, eher mehrmals oder oftmals erlebt bzw. erleben muß. Krieg, ein schwer krankes Kind, eine kriminelle Bedrohung, eine drohende Katastrophe.
Das sind die ;großen Ängste.

Ebenso unangenehm für Betroffene sind die ;kleinen Ängste, die von anderen oft belächelt werden: Angst vor Spinnen, Mäusen, Schlangen, Glatteis, Verkehrsteilnehmern, Vergewaltigung, vor der Polizei - und vor vielem anderen.
Aber wie ich auch festgestellt habe
Angst gehört zum Menschen, wie z.B. seine Hände und sein Gehirn. Und mit allem, was zu einem gehört, muss man lernen, umzugehen. Wer das nicht lernen kann, ist zu bedauern und hat ein Handicap.


 Olive antwortete am 24.01.07 (14:28):

Alle Ängste vor der Zukunft sind schlimm. Wenn man sich im Voraus ständig Sorgen macht, verdirbt man sich jeden Tag, und das was kommt, ist meist nicht halb so schlimm.( oder überhaupt nicht)


 Gerdi antwortete am 24.01.07 (15:11):

"Angst gehört zum Menschen, wie z.B. seine Hände und sein Gehirn. Und mit allem, was zu einem gehört, muss man lernen, umzugehen. Wer das nicht lernen kann, ist zu bedauern und hat ein Handicap." (Roberta)

Na, Du machst es ja einfach.
Hast offenbar wenig eigene Erfahrung mit Ängsten :-(

Hoffentlich liest so etwas nicht jemand, der schon oft wegen Panik-Attacken an Selbstmord gedacht hat.


 schorsch antwortete am 24.01.07 (16:11):

Um eventuelle Ängste abzuwehren habe ich seit meiner Jugendzeit ein einfaches Mittel gefunden: Gespannt sein, was da kommt. Und wissen, dass man noch mit allem fertig geworden ist - also werde ich auch mit dem nun Kommenden fertig werden! Und: Ich bin gar nicht ein so wichtiges Rädchen im riesigen Weltgetriebe!


 bongoline antwortete am 24.01.07 (17:31):

Man kann sich natürlich auch künstlich in Angst versetzen. In meinem Umfeld gibt es einen Menschen, der ein Problemchen, das noch gar nicht da ist, mal so schnell im Bett vor dem Einschlafen andenkt. Und dann kommen die Varianten, wie das Problemchen sich denn entwickeln könnte, wie man sich dann zu verhalten hätte. Das ganze endet in einer elendslangen Grübelei, die den Schlaf raubt.
Wie oft habe ich versucht zu sagen:
Wenn ein Problem auf mich zukommt, dann kommt es, ob ich es vorgedacht habe oder nicht. Und warum soll ich mir meinen kostbaren Schlaf mit Gedanken rauben, über etwas, von dem ich noch gar nicht weiß, wie es auf mich zukommt. Und meist ist dann alle Angst, die man sich selbst gemacht hat, vollkommen überflüssig, weil sich das Problem als ein ganz anderes entwickelt hat als angedacht.

Natürlich darf man nie vergessen, daß es krankhafte Angstzustände gibt, denen man mit normalem Zureden ja nie Herr werden kann. Diese zu bagatellisieren wäre fatal.


 sammy07 antwortete am 24.01.07 (18:40):

..nun, ohne die Eigenschaft "Angst" zu entwickeln,hätte die Menschheit wohl nicht überlebt...:-)


 uki antwortete am 24.01.07 (19:15):

Wer keine Angst kennt, kann keine Angst überwinden und hat wenig Vorstellungsvermögen, Voraussicht oder wie man es nennen will.
Mutig ist der, der Angst empfindet, einen Ausweg oder eben die beste Möglichkeit für sich sucht, diese Angst und die Ursache für die Angst, zu überwinden oder auch mal der Angst nachzugeben, je nach Situation.
Wenn ein Nichtschwimmer ins tiefe Wasser springt, ist er nicht mutig, wenn er keine Angst zeigt, sondern dumm, wenn er springt.


 mea antwortete am 24.01.07 (19:44):

Ich denke , Angst ist ein wichtiger Faktor im Leben , sie bewahrt uns vor Gefahren , ohne Angst würden wir diese nicht als solche erkennen .
Aber Angst vor der Zukunft , die hab ich nicht , niemand weiss was sein wird .....

Wenn das Ereignis da ist , muss ich was dagegen tun und kann Angst haben , doch die Angst vor dem , was kommen könnte , lähmt nur .....

Ich kann auch gut schlafen und einschlafen , da ich nicht grüble , was alles sein könnte ....denke eher an ein schönes Erlebnis , an was Positives und damit schlaf ich ein .

Doch Angst hab ich konkret z.B. abends allein als Frau im Dunkeln wohin zu geh'n , wohne am Ortsrand , es passiert zuviel ...aber da finde ich immer jemanden , der oder die mich begleitet .


 Arno_Gebauer antwortete am 24.01.07 (20:06):

Hallo, mea,

Angst ist das Symbol unserer Zeit!
Materielle Sicherheit (z. B. eine hohe Rente) löst das
Problem der Angst nicht!
Angst ist die Königin aller Stimmungen und ist grenzenlos
souverän, egozentrisch.
Angst setzt meistens einen Lehrnprozeß in Gang.
Angst ist der Motor jeder Aggression!
Angst ist die Erstursache einer Neurose.
Angst und Verzweifelung weisen auf die Sinnfrage der
menschlichen Existenz hin.
Angst zerreißt sehr schnell das Band zum Mitmenschen.
Es gibt aber auch einen Frieden durch Angst!
Nur wer Angst hat, kann auch Mut entwickeln:
Wir müssen lernen, Angst zu haben!

Viele Grüße
Arno


 nasti antwortete am 25.01.07 (01:17):

Meine Ängste

nimmt kein Mensch ernst. *heul* Ich sah eine Reportage, wo wegen einer Katastrophe das Strom ist für längere Zeit ausgefallen, das war ein Horror pur.
Ich bekam einen Angst, und rief ich mein Sohn an, teilte Ihm mit, das ich kaufe für unser Haus ein Agregator für alle Fälle. Meinte ich damit Stromerzeuger, kostet momentan 99,99 Euro.
Er hörte das so: „Terminator“, und lachte sich kaputt über meine Ängste. Danach rief ich meine Freundin in Bayerische Land lebende, ob Sie hat schon ein Agregator, und wenn nicht sollte sie sich einen besorgen, in Irak hat jede Haushalt schon lange ein Agregator.
Sie hörte das wieder so: „ Fibrator“, und lachte 10 Minuten sehr laut über Stromausfall Problem, und wozu brauchen die Frauen in Irak ein Fibrator, fragte mich.
Heute bei uns ist viel Schnee gefallen, wir fuhren mit Autobus nach Stadt, und wieder war eine Katastrophen Stimmung. Ich erzählte für mein Freund in Autobus die Sache mit Agregator, er sollte mich morgen, wenn keine Katastrophe kommt, begleiten nach BayWa , wo wir zu zweit werden das Ding schleppen zum Auto, inzwischen erwähnte ich meine telefonische Gespräche mit Agregator Thema, und sollte er mir erzählen wie das überhaupt funktioniert.
Die nah sitzende Menschen haben das alles mitgehört, und laut gelacht, ich glaube lassen Sie sich bis zum bittere ende die Menschen NICHT einschüchtern mit Katastrophen und sind nicht mit Ängste geplagt.


 Gerdi antwortete am 25.01.07 (06:21):

"Man kann sich natürlich auch künstlich in Angst versetzen. In meinem Umfeld gibt es einen Menschen, der ein Problemchen, das noch gar nicht da ist, mal so schnell im Bett vor dem Einschlafen andenkt." (bongoline)

Dem würde ich zustimmen.
Nur muß man die unterschiedlichen menschlichen Strukturen beachten: vielleicht darf man in diesem Zusammenhang sagen, daß ein "Sanguiniker" grundsätzlich weniger Angst hat als ein "Melancholiker".

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"Angst ist ein wichtiger Faktor im Leben , sie bewahrt uns vor Gefahren" (mea)

Die Aussage der ersten Satz-Hälfte ist auch meine Meinung.

Zur zweiten Hälfte würde ich allerdings sagen:
"bewahrt" vor Gefahren werden wir durch Angst nicht, sondern lediglich 'gewarnt/darauf hingewiesen'.

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Ist ein Mensch besonders stark angst-strukturiert, und zwar wenn es sich um irreale Ängste handelt, so helfen ihm mit der Zeit - wenn er sich darauf konzentriert - manchmal Erfahrungswerte: 'es war nie etwas - es wird auch diesmal nichts sein' (z.B. bei Angst um eine Person).

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Roberta,
danke für dieses sehr interessante Thema!

Aus den obigen Antworten kann man ein wenig erfahren, wie der einzelne Diskutant für sich mit der Angst umgeht.


 pilli antwortete am 25.01.07 (08:01):

"angst" empfunden zu haben, hatte ich unlängst "bekannt" bei der schilderung der gelüste eines ex-liebsten, sich per hubschrauber in eine eis-scharte der Dolomiten fliegen zu lassen; aber auch bei eigenen versuchen, mich seinen sportlichen ambitionen, was das skifahren betrifft, wenigstens versuchsweise anzunähern, obwohl ich zu dieser zeit an "Höhenangst" litt und das im wahrsten sinne des wortes.

wer sich nicht vorstellen kann, wie schweissausbrüche, atemnot bis hin zur ohnmacht (mir geschehen 1976 bei einer kabinenfahrt aber auch im tonnenlift) die leutz leiden lassen, dem sehe ich bemerkungen, wie sie von Tessy auf meinen beitrag hin erfolgten, nach.

aber wer angst kennt, dem möchte ich mut machen, sich ihr zu stellen, denn nur so kann ihr begegnet werden. das habe ich jahre versucht...leider zu lange... ohne "mir helfen zu lassen; augen zu und durch" waren viel zu lange, gehhilfen.

ein flugzeug zu nutzen...bei jeder reise schwierig! :-) dennoch bin ich vielfach geflogen ob nur bis Mallorca oder nach Singapur; zitternd oft eingestiegen in den flieger...

"augen zu und durch!" :-)

eines der ärgsten erlebnisse aber war der besuch im opernhaus in Köln einer aufführung der "Zauberflöte" beizuwohnen, bei der Anne eine kleine rolle spielte und sang

es hatte noch eine möglichkeit, die bereits ausverkaufte aufführung vom raum der beleuchter aus zu sehen, wie mir Anne per fon mitteilte und diese gelegenheit wollte ich nutzen.

mit dem aufzug wurden wir auf die oberste etage gefahren und von dort ging es über eine schmale stiege in den saal. alles war bereits verdunkelt als ich plötzlich sah, wie sich der weg in den raum gestalten würde:

ein schmaler steg...ein gitterrost, hoch über den plätzen und ich konnte durch das gitterrost auf die köpfe der besucher sehen. :-)zurück war nicht mehr möglich, denn wir gingen hintereinander und ich war die letzte und hatte mitbekommen, wie einer der hausmeister die türe hinter uns verschlossen hatte, rufen ging nicht, die akustik hätte das in den saal übertragen :-) also blieb nur wiedermal:

"augen zu und durch!"

auf einem späteren flug nach Iskia dann war endlich der moment, sie nicht mehr zu spüren, die Höhenangst. einen fensterplatz hatte ich nehmen "müssen" und konnte zum ersten male nach jahren den flug geniessen; konnte mich bewegen ohne zu meinen, datt flugzeug kippt jetzt auf die seite :-) und habe in diesem urlaub auf hohen mauern sitzen und in die tiefe schauen können, ohne zu meinen: datt zieht dich da runter! :-)

"Konfrontations-Therapie" nennen das wohl die wissenden und ich hatte ...ohne wissen darob...offensichtlich jahrelang und letztendlich erfolgreich versucht, was mit entsprechender hilfe in kurzer zeit gelungen wäre. :-)

ich kann nur raten, nicht so lange zu warten und sich entsprechende hilfe zu suchen. viele jahre ist es her und bis heute geniesse ich, die "höhe" jetzt zu mögen!

:-)


 Claude antwortete am 25.01.07 (11:31):

Angst ist ein wirksamer Schutz vor unüberlegtem Handeln und schützt Leib und Leben. Damit richtig umzugehen und abzuwägen was man tut oder besser bleiben lässt ist ein wichtiges Instrument zur Meisterung des täglichen Lebens.

Was heute oft als Angst empfunden wird ist oft nur die Absicht sich vor etwas unangenehmen aber nicht wirklich gefährlichen zu schützen. Das können auch psychische Defekte sein, eine Spinnenphobie ist z.B. eine Angst vor etwas nicht wirklich gefährlichen. Die Dosis macht es wie bei vielen Dingen.
Gruß Claude


 schorsch antwortete am 25.01.07 (11:46):

Natürlich kommen auch bei mir, wenn ich nachts schlaflos da liege, manchmal düstere Gedanken auf. Aber ich habe mich daran gewöhnt und benutze die ruhige Zeit dafür, so manches Problemchen zu lösen, für das zu lösen mir tagsüber die Möglichkeit und/oder die Lust fehlt.


 dutchweepee antwortete am 26.01.07 (10:12):

angst wird durch routine und verbesserung der fertigkeiten besiegt. ich habe viele ängste überwunden:

• die angst vor´m sprung vom 10 m turm im schwimmbad
• die angst mich im graben vom panzer überrollen zu lassen
• die angst vor´m sprung aus dem flugzeug mit dem fallschirm
• die angst vor´m professor bei mündlichen prüfungen
• die angst einen neuen kunden, nicht von meinen fähigkeiten zu überzeugen

in allen fällen begegnet man der angst durch wissen, fertigkeiten und selbstbewusstsein.

die juden nennen´s glaube ich: CHUZPE!

.


 pilli antwortete am 26.01.07 (10:57):

das turmspringen vom 5m brett habe ich als jugendliche oftmals geübt und bin auf einem schmalen sitz auf einem Rennboot (Skiff) viele stunden beim trainig auf dem wellenbewegten Rhein gesessen, ohne auch nur angst gespürt zu haben.

bei fahrten mit der mum auf ihrem schiff bin ich auf den schmalen eisenleitern an den schleusenmauern auf der Mosel geturnt und während der fahrten auf dem Rhein mal fix übers kabinendach gesprungen...nicht immer mit einer hand an der reling...:-)wenn es galt, zu gucken, watt da wohl so an die schiffswand poltern mag; äste in der schraube hätten dem vergnügen schnell ein ende bereitet.

aber genau das war es wohl, watt mich davon abgehalten haben mag, als ich dann irgendwann "Höhenangst" spürte, professionelle hilfe zu suchen. "ich doch nicht!" :-)

zum "60" einen fallschirmsprung zu wagen, könnte ich jetzt andenken, ohne das sich schweisstopfen bilden wie früher!

:-)