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THEMA:   Fernsehtürme einschmeißen

 15 Antwort(en).

emilwachkopp begann die Diskussion am 18.01.07 (08:07) :

Das ist, weil ich mir schon wieder ärgern musste. Deshalb ist das. Sonst hätt ich nümlich hier ins Forum nicht schon wieder auf den Putz gehauen. Übers Fernsehen hab ich mir aufgeregt. Das ist mir in letzter Zeit direkt aufgefallen: Fernsehen ist lebensgefährlich. Das kann Menschen zu solchen Verzweiflungstaten treiben, die man als Terrorismus bezeichnen könnte. Jedenfalls mit einer etwas weitläufigen Definition. Nümm zun Beispiel meinen Nachbarn. Nicht den Professor. Der weiß gar nicht dass es so etwas wie das Fernsehen überhaupt gibt. Sondern den anderen, der früher einmal zuerst Gerichtsratspräsident und danach Vorarbeiter bei die Müllabfuhr war. Oder vielleicht war das auch die umgekehrte Reihenfolge. Jedenfalls ist der das. Der Dr. Egon Mulsch. Den mein ich. Der hat sich über ein quatschiges Fernsehprogramm so garstig ergrimmt, dass er seinen Fernseher herkriegen und ihn im Fernsehturm in Hamburg durch die Glastür schmeißen wollte. „Hier habt ihr euren Sch ….zurück!“ Aber ich habe ihn darüber aufgeklärt, dass vom Fernsehturm nur die Strahlen her sind. Die Programme kommen von woanders. Von wo, das habe ich ihm natürlich nicht gesagt, damit er da nicht hingeht und seinen Fernseher reinschmeißen tut. Verstehen kann man ihn ja, aber verstehen heißt nicht dulden. Jetzt hab ich mir allerdings selbst über ein Fernsehprogramm so geärgert, dass ich am liebsten meinen Fernseher hergekriegt und ihn im Hamburger Studio durch die Glasscheibe geschmissen hätte. Selbst die Witwe Lydia Bolte aus Ostpreußen, die gerade ihren sechsten Mann unter die Erde gebracht hat, Fremden gegenüber aber die Friedlichkeit in eigner Person ist, sprach mich unlängst an: „Ham’s jesehn den Kuhjampel im Fernsehen, Wachköppelchen? Da mecht man doch nehmen seinen Fernseher …“ Dieser Gedanke scheint wie eine Epidemie um sich zu greifen, die jeden ansteckt. Die Witwe Bolte habe ich damit zu beschwichtigen versucht, dass das bloß ein Schweizer Fernsehkanal war. „Dann misst man nehmen die Haubitze und machen einen großen Rabuus in der Schweiz.“ Mein Gott, was hätte ich da fast schon wieder angerichtet! Aber wenn sich so eine friedliebende Person wie die Witwe Bolte schon militant gebärdet, kann man sich über den schädlichen Einfluss des Fernsehens nicht mehr hinwegtäuschen.


 emilwachkopp antwortete am 18.01.07 (08:09):

Das war doch wieder so ein quatschiger Fragesport ins Fernsehen. Kwiss nennt man sowas. Obwohl, die erste Frage war noch durchaus sinnig und höchsten Schwierigkeitsgrades. „Wie viele Halbzeiten hat ein Fußballspiel? Zwei oder sechshundert?“
Ich grübelte fünf Minuten schwer nach, dann wusste ich die Antwort. Aber so ist das ja immer mit mir: Wenn ich wo anrufen soll, werd ich sofort nervös und hippelig. Außer das ist ein Bekannter. Denn nicht. Jedenfalls muss ich in meinem Erregungszustand die falsche Nummer erwischt haben. „Hallo“, sprach es aus der Hörmuschel. „Zwei“, sprach ich in die Sprechmuschel. „Wie bitte?“ erklang es aus der Hörmuschel. „Zwei“, wiederholte ich in die Sprechmuschel.
„Was ‚Zwei’?“
„Zwei ist die richtige Zahl.“
„Papi, ich glaub da ist ein Verrückter am Apparat. Wahrscheinlich ein durchgeknallter Mathematiker. Faselt dauernd was von Zwei.“
„Na, lass mich mal machen. -- Hallo, hier Adam Riese.“
„Adam Riese? Sind Sie denn gar nicht der Fernsehsender?“

Ich beruhige mir nach solchen Pleiten immer mit en paar Tröpfchen Cognac. Weil der beruhigt. Es ist besser, man ist büschen besäuselt, als wie ein Nervenwrack zu werden. Aber dann erfolgte auch schon der nächste Anschlag auf mein geschwächtes Nervengerüst. Auch wieder vom Fernseher her. „Rufen Sie an und gewinnen Sie.“ So müsste es auf Euren Bildschirmen links unten gestanden haben. Auf meinem Schirm stand es rechts oben und op’n Kopp. Das ist, weil ich doch noch so einen alten Fernseher habe, wo man hinten an rumschrauben und das Bild verstellen kann. Ich hab da wohl im Dämmer mal büschen zu grob an rumgeschraubt. Seitdem stimmen die Dimensionen gar nicht mehr. Die Köppe sind viel zu groß. So riesige Köppe hat heute kein Mensch mehr. In vorgeschichtlicher Zeit vielleicht mal.


 emilwachkopp antwortete am 18.01.07 (08:11):

„Rufen Sie an und gewinnen Sie.“ Das ist das Leitmotiv, ohne das mein Handeln gar nicht verständlich wäre. Denn ich wartete jetzt geduldig und aufmerksam auf die Frage und auf die Telefonnummer, wo man anrufen sollte. Und Du denkst, das kommt wull bald. Denkste! Da kam nümlich gar nichts! Stundenlang habe ich ausgeharrt. Das Programm war eigentlich schon längst zu Ende und es hüpften nur noch unbefriedigend bis mangelhaft bekleidete Frauen kreuz und quer über meinen Bildschirm. Da bin ich aber mal richtig chronologisch geworden, denn … Nein, cholerisch heißt das wull. Jedenfalls fünsch, denn so etwas macht man nicht mit Emil. Die Frauen konnte man zwar anrufen, aber für die Fragen, die man aus dem Milieu befürchten muss, war ich innerlich gar nicht gerüstet. Ich hab mir deshalb die Telefonnummer des Senders von die Auskunft geben lassen, hab da angerufen und die mal ordentlich Kattun gegeben. „Wenn Ihr Organisten unbedingt Orgien feiern müsst, denn macht das in Euern Fernsehern und nicht in Emil Wachkopps. Meine Mattscheibe soll nümlich sauber bleiben.“ „Herr Wachkopp?“ sagt da der freche Kerl. „Sie haben uns doch vorige Woche noch angerufen und sich darüber beschwert, dass wir solche Orgien immer so spät zeigen, weil Sie dann schon im Bett sein müssen.“ So ein Quatsch! So inkonsequent ist doch kein Mensch! Ich werde den Sender wegen Rufbeschädigung anzeigen und ein riesiges Schmerzensgeld verlangen. „Die treiben wir in die Pleite, Emil. Einen nach dem andren.“ So sprach der Rechtsontologe Hubert Krach, der meinen Fall – wenn es sein muss – bis zum Vatikan tragen wird. „Es gibt viel zu viel Fernsehen.“

Jedenfalls hat sich später alles aufgeklärt, wie das zusammenhing. Ich meine das mit dem „rufen Sie an und gewinnen Sie.“ Man musste raten, wo man anrufen sollte und denn da anrufen, wo man anrufen sollte. Darin bestand die Aufgabe. Gut, dass ich das gar nicht begriffen hatte. Wer weiß, wo ich da überall gelandet wäre.


 ullika antwortete am 18.01.07 (09:16):

Herzlichen Dank, Emilwachkopp, dass ich diesen Tag mit lautem Lachen beginnen konnte ...


 Rosel2 antwortete am 18.01.07 (09:52):

Endlich mal was hier,wo man echt herzhaft lachen kann,
es muss nicht immer diese Schwachköppe sein,die sich dauernd in die Haare kriegen,und dann für Sachen,die sie nicht betreffen....
aber dabei sein und mitschreiben,ist wohl IN....


 nasti antwortete am 18.01.07 (10:13):

Wirklich fein geschrieben,
obwohl ich auch ein Schwachkopf bin, das Schreibstyl der Emilwachkopp errinerrt mich an ein Chatter, Nick vergessen. Er hatte eine Partnerin Frida....


 schorsch antwortete am 18.01.07 (10:32):

nasti, such doch mal im Archiv!!!


 kagula antwortete am 18.01.07 (10:48):

Au wat hab ich gelacht, hap sogar dat sch----lechte Wetter vergessen. Warum nich öfter so wat?


 mea antwortete am 18.01.07 (15:56):

Wunderbar geschrieben , emilwachkopp , solche Schmunzel-Geschichten lese ich sehr gerne ...danke ...

Nasti , such nach Roby im Seniorentreff ....


 plumpudding antwortete am 18.01.07 (20:59):

herrlich, ich mach mit emilwachkopp


 akire11 antwortete am 19.01.07 (16:08):

Wunderbar emilwachkopp, hab lange nicht mehr so gelacht,ich freu mich schon auf die Fortsetzung


 emilwachkopp antwortete am 22.01.07 (01:13):

Ich habe Roby gefunden. Der ist sehr gut, aber er ist nicht identisch mit mir. Ich schreibe immer nur als Emil Wachkopp, weil der Name, wie ich, adelig ist. Darum ist das.


 eleisa antwortete am 22.01.07 (09:06):

einen schönen guten Morgen, Emil Graf von Wachkopp...


 mandy antwortete am 22.01.07 (14:37):

Endlich, nach einigen Jahren, wieder die Möglichkeit in den ST zu kommen (Ausland und kein DSL). Mein ehemaliger Nick war Mariele.
Nun, nichts wie hin und die Diskussionen durchlesen.

emilwachkopp............
köstlich deine Beiträge.
Warte jetzt auf die Fortsetzungen.
-:)))))))))))))))))


 elena antwortete am 22.01.07 (15:13):

Willkommen zurück Mariele/Mandy fein, dass du wieder bei uns bist und *emilwachkopp* mit uns geniessen kannst. Er ist gut, daran gibt es keinen Zweifel...er garantiert immer ein Lachen.

Grüsse von Elena


 mandy antwortete am 23.01.07 (10:25):

Hallo Elena,

icvh weiss, das hier ist an und für sich nicht die Rubrik für einen Dank an deinen Willkommensgruss.
Aber hier hat sich doch einiges geändert und ich muss mich erst noch durcharbeiten .......lach
Womit ich mich jetzt hier nochmals in aller Form entschuldigen möchte. (von wegen Falschplatzierung und überhaupt... lol)