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THEMA:   Wahre Egoisten kooperieren!

 5 Antwort(en).

Arno_Gebauer begann die Diskussion am 01.01.07 (20:25) :

Hallo, Forumsbeteiligte,

Richard Dawkins, britischer Zoologe und Professor für die
Popularisierung der Wissenschaft an der Universität Oxford,
ist Autor des Buches "Das egoistische Gen". Er formulierte,
daß Gene Information speichern und kopieren und schaffen
durch kleine Fehler die Basis biologischer Vielfalt.
Kooperation lohnte sich immer dann, wenn sie zu mehr
Nachkommen führt und damit die Gene für Altruismus
verbreitet:
"Eigentlich geht es vor allem um die Entstehung von
Altruismus", sagt Dawkins.

Ist nicht die Demokratie die beste Form der Kooperation
für Egoisten ?

Viele Grüße
Arno

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/788/89699/


 Elfenbein antwortete am 02.01.07 (08:33):

Irgendwie könnte man meinen, z.B. an Arnos Beiträgen, dass wir uns durch Worte und Zeichen, als Teile der humanspezifischen Sprache, verständigen, lernen und (auch...) Unsinn produzieren.

Wunderbar...,

... dass Genetiker zwar ihre Ergebnisse sprachlich (wie Erbung, pardon: Werbung...) vervielfältigen, möglichst viele Gelder akquirieren, teure Lehrstühle und tolle Titel bunkern, auch schon mal Schwindel betreiben, nationale Ehrungen empfangen, medizinische Wunder versprechen und Rechnungen ausstellen für ärztliche Experimente, die in die Hose gehen - aber kein Sprach-Gen entdecken...

Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kidner. Aber dass die Menschen so dolle Wunder erwarten, ist unglaublich, aber wahr!


 Karl antwortete am 02.01.07 (10:51):

Richard Dawkins ist ein großer Kommunikator, der es versteht wissenschaftliche Ergebnisse und Theorien, die andere gemacht haben, reißerisch und publikumswirksam zu vermarkten. Im Linktipp verlinke ich einige seiner Bücher, die für diejenigen unter euch, die sich für Naturgesetzlichkeiten interessieren, spannend zu lesen sind.

Altruismus als notwendiges, unvermeidliches Ergebnis der modernen Selektionstheorie haben wir hier unter Naturwissenschaft und Technik bereits - teilweise ausführlich - diskutiert. Ich zitiere hier einen meiner älteren Beiträge hierzu (im ST-Google mit den Stichwort "Hamilton" auffindbar:

------ZITAT ANFANG------
Karl antwortete am 23.01.02 (07:57):

Beim ursprünglichen Diskussionsthema "Darwinismus, Sozialdarwinismus, Rassenlehre"
/seniorentreff/de/diskussion/threads7/thread81.html
von dem das vorliegende quasi die Fortsetzung ist, habe ich meinen Standpunkt schon dargelegt, insbesondere dass erst die Kenntnis der biologischen Bindungen uns möglicherweise von ihnen "frei" machen kann und dass keineswegs die große Bedeutung der Gene beinhaltet, dass wir ihre Sklaven oder Marionetten sein müssen.
Ich möchte deshalb nur noch Folgendes zu bedenken geben. Meines Erachtens gibt es gerade auf diesem Gebiet soviele Missverständnisse und parallele "Vorbeidiskussion" wegen der Vermischung von Diskussionsebenen, weil die Zusammenhänge sehr komplex und nicht mehr ohne weiteres für den einzelnen überschaubar sind.
Wir können uns alle darauf einigen, dass ein Stein nach unten fällt und dies als Naturgesetz akzeptieren, weil wir es alle wieder und wieder beobachtet haben. Wenn jetzt ein Naturwissenschaftler wie Manfred Eigen das Selektionsprinzip für seine "Hyperzyklen" aus einfachen Reaktionskinetiken ableiten und damit als naturgesetzliche Unvermeidbarkeit aufzeigen kann, wenn Hamilton mit mathematischen Überlegungen beweisen kann, dass genetisch programmierte Selbstaufopferungsbereitschaft die Vermehrung des eigenen genetischen Materials fördern kann, haben wir ein Problem, dies ebenso intuitiv zu akzeptieren wie den fallenden Stein, da wir nicht alle über das notwendige mathematische Rüstzeug und das sonstige Vorwissen verfügen. Die Berechnungen beider Wissenschaftler haben der Überprüfung vieler anderer standgehalten und sind in meinen Augen ebenso zu akzeptieren wie der fallende Stein.
Aus diesen Theorien ergibt sich übrigens, dass die Bereitschaft ins Wasser nachzuspringen durch die Nähe der Verwandtschaft zum Ertrinkenden erhöht sein muss [Anmerk. von heute: da das Gehirn von der genetischen Verwandtschaft nichts weiß, zählt die soziologisch empfundene Verwandtschaft]. Jeder kann sich eine solche Situation einmal versuchen ehrlich vor Augen zu führen. Springt man nicht dem eigenen Kind auch noch in aussichtsloser Situation hinterher, während man bei einem Fremden doch wohl eher auch das eigene Überlebensrisiko ins Kalkül ziehen würde?
Was wäre gewonnen, wenn wir das Wissen um die Ursachen solcher Verhaltenstendenzen unterdrücken würden? Das Leugnen von Wahrheiten kann doch nichts Gutes sein. Ein Held, der trotzdem springt! Ich kann ihm seine Tat besonders hoch anrechnen.

-------ZITAT-ENDE------

Damaliger Internet-Tipp:
/seniorentreff/de/diskussion/threads7/thread81.html

Die Bücher Richard Dawkins:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/richard_dawkins


 schorsch antwortete am 03.01.07 (10:57):

Wenn man Arnos Gedanken weiter spinnt, kommt man der Vermutung näher, dass auch "Erinnerungen" in Genen weiter vererbt werden.


 nasti antwortete am 03.01.07 (12:52):

keine spinnerei, so ist es :O)))))


 Karl antwortete am 06.01.07 (18:46):

Ein klares Jein

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/3sat.php?https://www.3sat.de/nano/bstuecke/27745/index.html