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THEMA: Schornsteinfeger kassierte 70 Euro ab!
7 Antwort(en).
Datko
begann die Diskussion am 31.12.06 (22:52) :
Schornsteinfeger kassierte 70 Euro ab!
Ich kenne die Schornsteinfeger als Abkassierer. Bei uns in Bayern leben die Schornsteinfeger wie die Maden im Speck. Wir haben eine Erdgasheizung und benötigen keinen Schornsteinfeger. Trotzdem kassierte der Schornsteinfeger im Jahr 2006 70 Euro bei uns ab.
Wir sollten uns über die hohen Wohnnebenkosten nicht wundern, wenn es in Deutschland solche Zustände gibt.
Viele Naturwissenschaftler und Ingenieure schütteln nur mehr den Kopf, wenn sie an das mittelalterliche Handwerk mit dem Monopol aus dem Jahre 1935 denken. Herr Dr. Luther, Dipl. Physiker, machte den folgenden Vorschlag in der Verbandszeitung der Ingenieure: "Die Messungen nach 1.BImSchV werden aufgegeben oder zumindest stark zurückgefahren." Deutliche Worte spricht Herr Herfurth, Dipl.- Ing., Sachverständiger: "Wo keine Feuergefahr (die ein Schornsteinfeger verhindern könnte) besteht, wie z. B. bei modernen Öl- oder Gas- Feuerstätten, braucht ein Schornsteinfeger auch nicht für Feuersicherheit zu sorgen."
Joachim Datko Ingenieur, Physiker
www.monopole.de www.kontra-schornsteinfeger.de www.schornsteinfeger-ko.de
Internet-Tipp: https://www.monopole.de
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eko
antwortete am 01.01.07 (02:18):
Schornsteinfeger sind bis dato noch eine ganz besonders geschützte Spezies. Sie haben noch Bezirke, in denen nur sie und kein anderer Kollege arbeiten darf.
Ein Anachronismus! Wenn ich wieder einen Beruf wählen müsste, würde ich.....Schornsteinfeger werden!
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Dorella
antwortete am 01.01.07 (11:08):
Witzigerweise werden die Bezirke meist an die Kinder vererbt. Warum wohl? Welcher Sohn, oder welche Tochter würde schon freiwillig diesen Beruf des Vaters ergreifen, wenn er nicht so ein einträgliches Geschäft wäre? Es wird Zeit für eine Änderung.
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maggy
antwortete am 01.01.07 (13:49):
eko, den Beruf hätte ich auch gerne gewählt :-)
Hier ein Auszug aus Wikipedia:
Die Schornsteinfegerinnungen entgegnen weiterhin, dass die Beibehaltung des Kehrmonopols für den einzelnen Kunden innerhalb eines Kehrbezirkes aber auch Vorteile habe, da die Kehrgebühren dadurch relativ niedrig gehalten werden könnten, was allerdings der Tatsache widerspricht, dass die Kehr- und Messungsgebühren in Deutschland im internationalen Vergleich relativ hoch sind.
In anderen Ländern, wie zum Beispiel der Schweiz ist das Monopol vor mehreren Jahren aufgehoben worden. Doch infolge schlechter Erfahrungen mit dem freien Wettbewerb in diesen sicherheitsrelevanten Bereich ist dort nach einer Anhebung der Kehrgebühren um 20 - 30% auch das Monopol jetzt wieder eingeführt worden.
Auch in Österreich gibt es zwar keinen „Gebietsschutz“, jedoch sind auch hier die Gebühren gesetzlich festgelegt und somit ebenfalls weit über marktüblichen Preisen. Es konnte hier aber zumindest derzeit kein weiterer außergewöhnlicher Anstieg der ohnehin hohen Kehr- und Überprüfungsgebühren durchgesetzt werden.
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Schornsteinfeger
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Mechtild
antwortete am 02.01.07 (13:26):
Was wollt ihr mit dieser Diskussion bezwecken? Plädiert ihr dafür, alle Privilegien, die z. T. vor Jahren erkämpft wurden abzuschaffen? Oder ist das eine reine Neiddiskussion, nach dem Christopherusprinzip? Oder bin ich nur zu neugierig und geht mich das gar nichts an???
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hugo1
antwortete am 02.01.07 (16:25):
nee Mechthild hier gehts auch ums Prinzip. Oder hast auch Du irgendwelche Privilegien die Du gerne verteidigen würdest? Wenn ich Schornsteinfeger mit einem ergiebigem Kehrbezirk wäre, (also wenig zu kehren und viel zu kassieren) ich würde mich auch nur sehr widerspenstig und zögerlich davon trennen) Als gebeutelter Kunde hab ich aber auch volles Verständnis für die Leute die nur wegen alter und uralter Gewohnheitsrechte unsinnigerweise abgezockten werden. Da wird es höchste Zeit das solches Gebaren auf einen modernen Stand der Zeit und den tatsächlichen Erfordernissen entsprechend, gebracht wird.
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eko
antwortete am 02.01.07 (19:28):
@ mechtild:
Es ist natürlich schon eine etwas zweischneidige Sache mit den Schornsteinfegern. Der Begriff "Schornsteinfeger" ist auch etwas irreführend, denn heutzutage gibts gar nicht mehr soviele Schornsteine zu fegen. Weitaus wichtiger sind die anderen Aufgaben, die man diesem Beruf übertragen hat, unter anderem die Kontrolle der Feuerstellen (Heizungen) und wenn da geschlampt wird und der Feuerteufel kommt raus, dann gehts eben auch dem Schornsteinfeger an den Kragen. Und wenn man diese Arbeit frei gibt und der Konkurrenz aussetzt, könnte es schon sein, dass die Nachlässigkeit überhand nehmen würde.
Also, es gibt kein eindeutiges Für oder Wider.
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shelmaliere
antwortete am 12.01.07 (10:59):
Das überflüssige Scheinkehren der Schornsteinfeger ist ein großes Ärgernis. Auch schon gewartete Anlagen brauchen nicht wieder überprüft zu werden. Aber die Verbände der Kaminkehrer sitzen sowohl in der Politik als auch in den Hausbesitzerverbänden. (strategisch verteilt) Hoffen wir auf Brüssel, damit der Klüngel bald ein Ende hat. Das Beispiel Schweiz stimmt so nicht, da sind die Feger echte Handwerker und in einigen Kantonen werden Gasheizungen nicht mehr überprüft. Ich habe derweil mich für Erdwärme entschieden, da gibt es nichts mehr zu kassieren. Für alle anderen gilt: Legalen Widerstand leisten, Leserbriefe schreiben, Politiker ansprechen. Es ist unser Geld, welches wir für sinnvollere Dinge ausgeben möchten.
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