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THEMA:   Werte sind wieder gefragt

 11 Antwort(en).

herb begann die Diskussion am 31.12.06 (08:49) :

Ein Zukunftsforscher prophezeit neue Bedeutung sozialer Standards!
Nur ein paar Stichwörter:
Der "neue Moralismus" wird in den nächsten Jahren die meiste Zugkraft entwickeln. Eine neue Häuslichkeit wird für beide Geschlechter an Attraktivität gewinnen, verbunden mit dem "Projekt Kind", bei dem der Nachwuchs für viele zum Statussymbol werde.

Das Internet werde das Alltagsleben immer stärker bestimmen: Dabei seien Individualität und soziale Vernetzung kein Widerspruch, sondern eine "dynamische Ergänzung".
Außerdem werde das Internet als gesellschaftlicher Treffpunkt neue Sozialstrukturen, "eine digitale Klassenlosigkeit", schaffen.

Da bin ich wirklich gespannt, das kann ja eine spannende Geschichte werden. Hoffe, dass es gelingt.


 schorsch antwortete am 31.12.06 (09:31):

Back to the roots!

Werte, die mal in unserer Generation selbstverständlich waren, aber von den 68ern Plus belächelt, verdammt und bekämpft, werden also wieder aus der Versenkung geholt.....

Für mich nur positiv. Ich hoffe nur, dass nicht auch ein neuer Kadavergehorsam überhand nimmt!


 pilli antwortete am 31.12.06 (09:47):

genau davon sprach ich gestern bei meinem treffen mit nasti...

aber ohne die aussage der "zukunftforscher" zu kennen! :-)

ich nannte die rückbesinnung auf "werte" in allen lebensbereichen an erster stelle der veränderungen, die ich meinte, im vergangenen jahr gespürt zu haben.

den verzicht der "billigheimer" auf teufel komm raus, konsumieren zu "müssen" und jede schranke der scham fallen zu lassen, datt auch noch anderen als "klasse" haltung im sinne von "die wirtschaft ankurbeln wollen" zu verkaufen, amüsierte mich ebenso während der vergangenen monate.

vorausschickend möchte ich aber bemerken, datt mich die prognosen der zukunftforscher nicht besonders optimistisch stimmen, ist doch der geruch von grauwabernder tristesse schon zu ahnen, denke ich an die zahlreichen jungen leuten mit denen ich dank besonderer umstände engen kontakt habe, die ich sehr mag und die mir diesen trend zur "neuen Häuslichkeit" schon einige zeit in unterschiedlichen variationen präsentieren...

ja, :-) sogar sehr selbstverständlich meiner empfindung nach, stetig auch manchen rückzug ausleben....mir wird da oft bange! :-)

aber spannend ist es und war es für mich allemal "mittenmang" mitzuerleben, inwieweit "trends" das leben beeinflussen und wer sich nun da wieder "ein goldenes näschen" verdienen mag.

im sinne der "neuen Häuslichkeit" :-) habe ich gestern nasti von meiner entscheidung berichtet, die einladungen für den heutigen abend von verwandten und freunden freundlich aber bestimmt abzusagen und mich jetzt bereits zu freuen auf einen "gemütlichen" :-)in heimischen räumen...*zwinker*

ob ich da dem trend schon verfallen bin?

:-)


 Arno_Gebauer antwortete am 31.12.06 (10:35):

Hallo, herb,

ich glaube nicht, daß neue Werte gefragt sind. Die soziale
Entwicklung wird, - wie man sieht - von der jeweiligen
Kassenlage bestimmt! Werte werden nach Belieben
uminterpretiert. Täglich wird uns dies von allen Medien
und Gerichten eindrucksvoll vorgeführt! Werte halte ich
für eine besondere Art von Zivilisationsmüll !

Viele Grüße
Arno


 Elfenbein antwortete am 31.12.06 (10:54):

"Werte werden uminterpretiert" - weil Arno das weiß!

Gut, dass ein neues Jahr bevorsteht. Und Arno nach neuen, alten Werte suchen kann. Z.B. dem Wert der Unter-treibung!
Oder braucht er eine Hinterntreibung?

Oder: solch eine Vordertreibung:
Einmal in 50 Jahren eine Diktatorenhinrichtung, nachdem Adolf der Gitler noch sich selber umbringen durfte!
Das ist doch, na, irgendwie, fast schon zeitlos!
(Einen irgendwie pakistanischen Diktatoren haben wir schon vergessen. Name schon futsch? Die Tochter fragen! - Und bei Bush, nicht der Vater, der öffentliche Alkoholkranke, wenn der festgesetzt würde - und abgeurteilt.. - was tun dann?
Na, da würden wir uns doch auch für den einsetzen! Und nicht die Todesstrafe vollstrecken lassen.
Und Frau Merkel würde sich, wie ein Kardinal für den Papst, als Ersatzkandidat zur Verfügung stellen.

Stecken hier genug Stichworte für neue Themen drin?


 angelottchen antwortete am 31.12.06 (11:24):

Naja für die etwas Jüngeren wird es doch immer schwerer, DIE Werte überhaupt zu erkennen und sie einzuordnen. Ich kenne ehrlich gesagt kein anderes Land, in dem die eigenen werte über Jahrzehnte so verdrängt wurden und andere aus anderen Ländern dafür hoch gehalten wurden und werden. Wenn dann noch dazukommt, dass die "neuen Werte" durch Werbespots als neue moralische Insanz vermittelt werden, steht es schon sehr schlecht ... Arno hat schon nicht ganz unrecht - moralische Werte werden auch durch die Kassenlage eines jeden einzelnen bestimmt ..


 nasti antwortete am 31.12.06 (11:26):

eine digitale Klassenlosigkeit

wäre sehr interessant, habe ich schon die Klassenlosigkeit /Nicht digital/ erlebt in Ostblock

was Pilli bestätigen kann von gestrigen Treff, wir haben uns "klassenlos" unterhalten können beim Geigen und Piano Spiel, ich glaube keinen von uns /Philos*Nasti*Pilli/ hatte klassen Problemen.

Bin nur neugierig, wenn ich französsisch sprechen könnte und mit Monaco Einwohner so ein digital Kontakt hätte, ob ich auch eingeladen werden könnte zum ein Treff in Monaco Palast , so plaudern mal mit Staphanie und Carolin ohne Hemmungen.


 Karl antwortete am 31.12.06 (14:56):

Die digitale Klassenlosigkeit ist doch Fakt.
Diskutieren wir nicht hier im ST ohne Ansehen der realen gesellschaftlichen Position eines Diskutanten! Hier herrscht die absolute Chancengleichheit! Bewertet wird einzig und allein das, was geschrieben steht. Es wirkt doch immer wieder lächerlich, wenn sich hier jemand auf seinen akademischen Grad oder sein Amt zu berufen versucht.


 hugo1 antwortete am 31.12.06 (16:47):

stimmt karl, aber,, hier kann jeder der möchte auch Anonymus spielen.
Kann sich arm oder reich darstellen, doof oder unwissend stellen, überheblich, rücksichtslos oder rücksichtsvoll geben. Hier kann geschauspielert, übertrieben, gelogen werden nach Strich und Faden,,
Aber auf Dauer kommts wohl doch heraus auf wen Verlass ist -egal ob er positiv oder sehr positiv erscheint. *gg*
weiter oben gings um Übertreibung, Untertreibung usw und im anderem Thema (Sylvesterpaty 1946) um Armut Mundraub und dergleichen.
Da las ich gestern in einer Umfrage bei Einzelhändlern welche Sylvesterknaller vertreiben, auf die Frage nach dem Umsatz und Geschäft folgende erstaunliche Antwort: Naja bis heute läuft es noch schleppend. Aber morgen, wenn die Harz IV Leute ihr Monatssalär bekommen, dann gehts los dann boomt das Geschäft sicherlich wieder.
Das könnte einen glatt vom Hocker hauen wenn man nicht wüsste, das der Umsatz eben auch durch die Masse gemacht wird und hier ist die Masse eben arbeitslos. In München wird wohl dieser konkrete Umsatz nicht in großem Prozentsatz von Arbeitslosen getätigt werden, weil diese dort knapp sind.*g*


 Arno_Gebauer antwortete am 31.12.06 (22:59):

Hallo, hugo1,

alte Menschen haben viel Lebenserfahrung. Was spielen Werte
da noch für eine Rolle? Ideale redet man stets jüngeren und
niemals älteren Menschen ein! Ideale dienen meistens der
Übervorteilung und des Abhängigmachens.
Ideale und Werte, an die man gerne glauben möchte, haben
doch längst die Verankerung in der sozialen Wirklichkeit
verloren!
Ideale und Werte werden von Religionsführern gern in den
Himmel gehoben, damit sie auf Erden nichts zu sagen haben!

Frage an Beitragsschreiber "herb":
"Haben die hohen Ideale und Werte nicht früher als
Erziehungsziel oft ein inhumanes Verhalten verursacht?"

Wir können froh sein, daß den jungen Menschen heute Ziele
und keine Werte mehr vermittelt werden.

Viele Grüße
Arno


 herb antwortete am 01.01.07 (10:27):

Hier erst einmal der komplette Artikel aus der Main-Post vom 29.12.2006:

Moralismus ist der Trend

Frankfurt/Main (DPA) Ein neuer Moralismus in der Wirtschaft und ein Glücksverständnis jenseits materieller Sicherheiten: Diese beiden Strömungen sind nach Ansicht von Trendforscher Matthias Horx auf dem Vormarsch.

"Ich denke, dass jenes Phänomen, das wir den 'neuen Moralismus' nennen, in den nächsten Jahren die meiste Zugkraft entwickelt", sagte Horz kurz vor dem Jahreswechsel. Eine neue Häuslichkeit gewinne für beide Geschlechter an Attraktivität - verbunden mit dem "Projekt Kind", bei dem der Nachwuchs für viele zum Statussymbol werde. "Kinder und Küche sind nicht länger Fron, sondern ein wildes Abenteuer, auf das Mann wie Frau sich zumindest zeitweise im Leben gerne einlassen", stellte Horx in seinem "Trendreport 2007" fest. "Flexibilität und gegenseitige Anerkennung hält endlich Einzug in die Deutschen Haushalte", so der Begründer des Kelkheimer Zukunftsinstituts. Außerdem werde das Internet als gesellschaftlicher Treffpunkt neue Sozialstrukturen, "eine digitale Klassenlosigkeit", schaffen.

"Globalisierte Firmen begreifen sich in Zukunft immer mehr als Entwicklungshelfer, die die sozialen Standards in anderen Teilen der Welt erhöhen helfen", beschreibt Horx den "neuen Moralismus". Eine steigende Zahl von Unternehmen entwickle einen "aktiven ethischen Code". Der Markt für Bio-Produkte würde weiter zunehmen, fairer Handel werde zum neuen Standard, die Unterstützung sozialer Projekte durchdringe die Firmenkulturen, prophezeit Horx.

Daneben sei eine neue Glücksforschung im Kommen. "Die sagt uns, dass Menschen nicht dadurch glücklich werden, in dem sie immer mehr Geld verdienen und materiellen Erfolg oder mehr soziale Sicherheiten haben." Das Internet werde das Alltagsleben immer stärker bestimmen: Dabei seien Individualität und soziale Vernetzung kein Widerspruch, sondern eine "dynamische Ergänzung."
Im Blickpunkt

Zukunftsangst der Jugend
Arbeitslosigkeit und Armut zählen
nach einer repräsentativen Um-
frage des Meinungsforschungsinsti-
tutes Forsa zu den Hauptängsten
der Jugendlichen in Deutschland.
39 Prozent der 14- bis 18- Jährigen
fürchten ein Leben ohne Arbeit. An
zweiter Stelle rangiert mit zehn
Prozent die Angst vor Armut und
Schicksalsschlägen. Gingen Ende
2005 noch sieben Prozent pessimis-
tisch ins neue Jahr, sind es nun elf
Prozent. An Bedeutung verloren
hat die Familie: Nur noch 41 Pro-
zent (2005: 44 Prozent) erklärten,
sie sei ihnen am wichtigsten.

######### Ende Zitat ##########################

Neueste Umfrageergebnisse zeigen, dass jeder Zweite Deutsche die Zukunft positiv sieht. Vor einem Jahr war es nur rund jeder Dritte.
Die Neujahrsansprachen von Horst Köhler und Angela Merkel zeigen doch ganz klar das Ziel, das Arno gern hören wollte.

Es liegt also nun an uns, den Deutschen, egal ob jung oder alt, alle sind gefordert, zu einem Aufbruch zu starten, der uns allen den Weg aus dem "Jammertal" eröffnet.


 hugo1 antwortete am 01.01.07 (11:46):

herb, von wegen Moralismus ist der Trend.
Neuerdings ändern wir eben mal kurz die Ziele, reduzieren die Wünsche, hängen die Hoffnungen tiefer, mindern die Erwartungshaltung und schon, schwuppdiwupp passt es wieder mit der optmistischeren Prognose, der positiven Vorhersage der enthusiastischen Prädiktion.
Ändere den Blickwinkel und schon sind die Perspektiven wieder stimmig,,,,und natürlich die Werte. *g*