Zur Seniorentreff Homepage
Google
Web  ST 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Gleiches Recht für alle

 19 Antwort(en).

wanda begann die Diskussion am 26.05.06 (13:09) :

Karl hat einen Text veröffentlicht, dessen Autor nicht mehr festzustellen ist.

Ich kriege öfters ganz nette Sachen zugeschickt und traue mich nicht mehr, sie hier reinzustellen, da kein Autor vorhanden ist.

Ist es wirklich so schlimm, dass man geahndet wird, oder kommt es auf den Versuch an?


 navallo antwortete am 26.05.06 (17:20):

Wichtig ist, daß man sich nicht mit fremden Federn schmückt und Rücksicht auf eventuelle Copyrights nimmt. Letzteres gilt vorzugsweise für "Vermarktungsfähiges". Oft genügt ein Hinweis, daß man den Autor nicht ermitteln konnte - z. B. "Verfasser (ist mir) unbekannt" oder "... wurde mir ohne Quellenangabe ... zugeschickt".


 Giovanni antwortete am 26.05.06 (17:59):

Die Abmahnwelle schwappt immer höher und höher. Aus diesem Grunde biete ich mittlerweile zum Beispiel keine Hintergrund-Musik mehr auf meinen Webseiten an und auch den Bereich meiner Bilder-Galerie mit mehr oder weniger lustigen Fundsachen habe ich drastisch gekürzt und nur noch das drin gelassen, was ich selber erstellt habe oder wo mir die ausdrückliche Genehmigung des Urhebers vorliegt. Vor Abmahnungen schützt nämlich auch kein Hinweis ''Verfasser unbekannt'' oder Ähnliches. In dem Fall sollte man also lieber auf eine Veröffentlichung verzichten.

Wer sich für die Thematik interessiert, möge mal hier unten auf den Internet-Tipp klicken.

Internet-Tipp: https://www.rettet-das-internet.de/


 siegfried46 antwortete am 26.05.06 (19:35):

In einem anderen Thread (bei Politik) wird über Urheberrecht und Eigentumsrechte diskutiert.
Ich bin auch für den Schutz des Eigentums, da sonst aus psychlogischen Gründen für viele Menschen jeglicher Leistungsanreiz entfällt.
Aber man kann alles übertreiben und pervertieren. Wenn rücksichtslos alles zu Geld gemacht werden soll, dann geht irgendwann auch die Freude am Eigentum verloren und persönliche Freiheiten werden immer mehr eingeschränkt. Gerade das Internet hat den Menschen mehr Informationsfreiheit gebracht und jeder Bürger sollte sich dafür einsetzen, dass diese erhalten bleibt.
Der Staat schützt Urheberrechte sicher nicht aus Nächstenliebe, sondern allein deshalb damit Steuern und Abgaben beim Erwerb solcher Rechte erhoben werden können.


 mart antwortete am 26.05.06 (19:56):

<<Der Staat schützt Urheberrechte sicher nicht aus Nächstenliebe, sondern allein deshalb damit Steuern und Abgaben beim Erwerb solcher Rechte erhoben werden können.<<

Bist du dir da schon sicher, siegfried?


 schorsch antwortete am 26.05.06 (20:11):

Jahr für Jahr erhalte ich von PRO LITTERIS Schweiz ein bisschen Geld für meine bei dieser Organisation gemeldeten Bücher. Das dafür, dass man annimmt, es gebe Leute, die aus Büchern Texte kopieren.


 hugo1 antwortete am 26.05.06 (20:58):

siegfried schreibt: "Aber man kann alles übertreiben und pervertieren. Wenn rücksichtslos alles zu Geld gemacht werden soll,,,"
Stimmt, heute hab ich sogar gelesen das angedacht wird, auf E-Mails und SMS Steuern zu erheben
unter dem Vorwand, etwas gegen Spam zu tun. Auch wenn es demnächst villeicht noch Dementis gibt aber früher oder später wird das wohl kommen, eine ständige Einnahmequelle scheint es zu werden, da sind die Zurückhaltungen natürlich schnell gezähmt.*g*


 mart antwortete am 26.05.06 (21:16):

Also bezahlt man für den "Erwerb von Urheberrechten" Steuern und Abgaben?

Und nach Beantwortung dieser Frage weiterschimpfen.


 Giovanni antwortete am 26.05.06 (22:33):

Am Urheberrecht verdient der Staat zunächst mal nichts. Das Urheberrecht muss man nämlich nicht erwerben, sondern es besteht automatisch auf alle ''Werke'' mit einer gewissen ''Schöpfungstiefe'' - Schöpfungstiefe deshalb, weil es natürlich keinen Sinn macht, banale alltägliche Sätze zu schützen, denn dann würden wir uns in kürzester Zeit nicht mehr unterhalten dürfen.

Wenn zum Beispiel auf meinen Webseiten eigene(!) Bilder, Lieder, Gedichte oder sonstige Werke veröffentliche, dann unterliegen diese automatisch dem Urheberrecht und Niemand darf sie ohne meine Genehmigung ''benutzen''.


 dirgni antwortete am 26.05.06 (22:50):

Einerseits ist es natürlich bedauerlich, daß die Freiheiten des Netzes durch Kriminalität und Gesetze derart eingeschränkt werden, andererseits finde ich diese Copymanie oft auch störend.
Die Suchmaschinenergebnisse sind voll von unzähligen nichtssagenden Beiträgen, von fehlerhaften Kopien und die Urheber sind oft kaum zu ermitteln.
Da geht z.B. jemand her und kopiert aus dem Archiv des ST einfach die Beiträge in ein anderes Forum - da kommt man sich schon gefoppt vor, wenn man seine eigenen Worte wiederfindet :-)


 radefeld antwortete am 27.05.06 (07:15):

Ich bin schon auch dafür, dass man tunlichst EIGENE Werke, Texte, Bilder, Gedanken ins Netz stellt. Mit einem LINK kann man ja auf andere interessante Seiten verweisen. Aber einfach übernehmen, gar als EIGENES ausgeben? Das ist und bleibt Diebstahl!
Ob ein wirklicher Schutz davor möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Wird wohl auch nicht gehen, wenn wieder (aus Gebühren natürlich zu bezahlen) dafür einige Arbeitplätze geschaffen werden.


 schorsch antwortete am 27.05.06 (07:58):

Vielen Unahnnehmlichkeiten kann man vorbeugen, wenn man immer, wenn man Zitate von irgendwem irgendwo kopiert und anderswo einstellt, dazu die Quelle und den Urheber angibt. z.B.: "Zitat von....." oder: "Diese Aussage habe ich aus..... kopiert". Man kommt dann auch nicht in Verdacht, sich mit fremden Federn geschmückt zu haben.....

P.S. Papageien dürfen zwar alles nachplappern, Urheberrechte am Geplapperten haben sie aber nicht.


 Giovanni antwortete am 27.05.06 (09:14):

Tchja, Schorsch, es mag den einen oder anderen Urheber vielleicht besänftigen, wenn man ihn benennt, doch ein verlässlicher Schutz ist das leider(?) nicht. Die Erwähnung der Urhebers oder der Quelle berechtigt nämlich nicht zum Verwenden eines Werkes. Das haben zum Beispiel einige Anhänger Erich Kästners bitter zu spüren bekommen. Seine Erben ließen von ihren Anwälten kostenpflichtige Abmahnungen verschicken, wovon selbst kleine private Webseiten betroffen waren, wo nur ein Gedicht von ihm zitiert wurde.

Selbst wenn man ein Werk nicht kopiert, sondern lediglich einen Link dorthin (auf der Webseite des Urhebers) setzt, kann schon abgemahnt werden, weil solche sogenannten ''Deep Links'' an der Startseite vorbei führen. Dies ist mittlerweile für manche Webmaster bzw. Anwälte zu einer fragwürdigen, aber lukrativen Einnahme-Quelle geworden. Fragwürdig deshalb, weil es technisch kein Problem wäre, dies zu unterbinden.


 siegfried46 antwortete am 27.05.06 (16:12):

@ mart, Giovanni
Ich habe missverständlich formuliert.
Es geht natürlich um die Nutzungsrechte an den Orginalen (z.B. software, Musik usw.) Bei deren Kauf fällt z.B. Mehrwertsteuer an, beim Veräusserer entstehen eventuell steuerpflichtige Gewinne. Bei der Entwicklung z.B. der software werden Arbeitskräfte beschäftigt, wobei Einkommensteuern und Sozialabgaben fällig werden.
Bei kostenlosen open source-Produkten ist dies nicht der Fall.
Die Gesellschaft bzw. die Politik muss dann eben entscheiden, welche der beiden Alternativen sozialer ist.


 schorsch antwortete am 27.05.06 (17:31):

Giovanni, natürlich gibts Leute, die 1. päpstlicher sind als der Papst und 2. aus allem Profit schlagen wollen.


 Giovanni antwortete am 27.05.06 (18:29):

Genau, Schorsch! Solche Leute gibt es nun mal. Und eben drum sollte Jeder, der einen fremden Text benutzt, sich darüber im Klaren sein, dass dies unter Umständen teuer werden kann.

Mir gefällt das auch nicht, was da zur Zeit abgeht, aber was will man machen? Diese Abmahnspezialisten sind halt juristisch im Recht. Da verzichte ich also lieber auf das eine oder andere Zitat - auch wenn's mitunter schwer fällt.


 navallo antwortete am 27.05.06 (20:24):

@Giovanni
Garantiert copyrightfreie Metapher aus DDR-Zeiten: "Wer nischt riskiert, kommt nicht nach Bautzen."


 wanda antwortete am 28.05.06 (07:48):

@navallo - es ist zwar makaber, aber den werde ich mir merken - und auch anwenden.


 schorsch antwortete am 28.05.06 (09:12):

Ob das Zitat des Götz von Berlichingen wohl auch gebührenpflichtig ist? ):-(


 radefeld antwortete am 28.05.06 (10:15):

Ich glaube nicht, denn der Autor, Herr J.W.Goethe, ist ja schon über 70 Jahre tot.
Wenn sich die Erben nicht rechtzeitig kümmern, gehen sie schnell leer aus. Gibt da so einige Beispiele auch hier im Netz.