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THEMA:   Sind Schuluniformen sinnvoll?

 88 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 11.05.06 (08:31) :

Von der Bundesjustizministerin Zypries kommt der Vorschlag in Deutschland Schuluniformen einzuführen. Kann damit die soziale Ungleichheit zumindest an den Schulen aufgehoben werden? Gleichzeitig ließe sich das leidige Problem der der Burkas etc. lösen.

In Großbritannien sind schulspezifische Uniformen die Regel. Der Begriff "Uniform" ist dort emotional nicht so negativ vorbelastet wie bei uns. Die Uniform wird als Regulativ gegen soziale Ungleichheit angesehen, die zusätzlich das Wir-Gefühl der Schüler stärkt.

Es gibt aber auch gute Gründe für die Beibehaltung der individuellen Kleider(un)ordnung an unseren Schulen - oder wie seht ihr das?


 hema antwortete am 11.05.06 (09:38):

Bin nicht abgeneigt. Einige Argumente sprechen schon dafür.
Gibt es doch in vielen Ländern.


 Catty antwortete am 11.05.06 (10:01):

Aus eigener schulischer Erfahrung kann ich das nur befürworten!

Als Flüchtlingskind war ich und fühlte ich mich erheblich zurückgestellt gegenüber den Einheimischen wegen meiner Billigkleidung, die z.T. aus care-Paketen stammte und bei der kein Teil zum anderen paßte.

Für "Uniform" könnte man notfalls ja ein anderes Wort wählen.


 sammy07 antwortete am 11.05.06 (10:09):

...na´ wenn Individualität, wie heute an vielen Schulen, solche Auswüchse möglich macht, dann sprechen doch gute Gründe für eine SCHULKLEIDUNG ......
Und wenn es Eltern und Lehrern gemeinsam gelingt jungen Menschen deren persönliche Individualität zu fördern...,dann erübrigen sich solche Äußerlichkeiten...!


 rolf antwortete am 11.05.06 (10:28):

Da die Schuluniform die Eltern finanziell zusätzlich belstet, wird man dann an Schuhen und "Pausenbrot" etc. sparen müssen, der soziale Unterschied wird also nur verlagert und verstärkt.
Und was ist mit dem Uniformverbot, wenn die Schüler, in der Schuluniform gegen irgendeine Regelung demonstrieren?


 sammy07 antwortete am 11.05.06 (10:46):

@ rolf;
du scheinst nicht zu wissen was so "Designer-Klamotten" kosten...:-)..denn wie sonst könntest du solch eine Meinung vertreten ..es würde Auswirkungen aufs "Pausenbrot" haben...oha!
und zu deinen Aktionen in Schuluniform (SCHULKLEIDUNG)....hast du noch nie andere Sparten gesehen ..die in IHRER Dienstkleidung demonstrieren....??


 rolf antwortete am 11.05.06 (10:57):

sammy, die Schulkleidung muß von allen Eltern, auch den sozial schwachen zusätzlich beschafft werden. Seit Hartz IV gibt es auch kein Kleidergeld mehr. Also muß das Geld eingespart werden, "Designer-Klamotten" können diese Menschen sich sowieso nicht leisten.
Als Uniform, die gegen das Verbot verstößt, wurde bereits der Plastikumhang der Streikenden angesehen und dagegen Strafanzeige erstattet.


 Mulde antwortete am 11.05.06 (11:12):

Warum keine Uniform man könnte auch sagen "Kluft"
egal die Anschafungskosten können doch hier mal für die
Kluft ausnahmsweise subvensioniert werden oder in einer
art Vordinanzierung angeboten werden.
Wenn andere Staaten das können- warum nicht Deutschland such?


 Mulde antwortete am 11.05.06 (11:17):

bitte "Vorfinanzierung" lesen!
am Schluss heisst es "auch"
Sorry
die Gedanken sind schneller als der Finger


 jolli antwortete am 11.05.06 (12:09):

Schuluniform ja, aber warum subventioniert? Die SchülerInnen gehen ja jetzt auch nicht nackt in die Schule. Während der Unterrichtszeit wird doch keine Privatkleidung "abgetragen". Und wenn über die Schule in großen Mengen bestellt wird, gibt es sicher reichlich Rabatte ;-)


 uki antwortete am 11.05.06 (12:28):

Mit einer einheitlichen Schulkleidung lassen sich soziale Unterschiede auf den ersten Blick kaschieren.
Schon bald können sich aber trotzdem Unterschiede bemerkbar machen, weil ärmere Eltern ihre Kinder die herausgewachsenen Kleidungsstücke der Geschwister oder sogar von fremden Kindern tragen lassen.
Unterschiede in der Qualität der Schulkleidung wird es wahrscheinlich auch innerhalb der verschiedenen Schulen geben. Je nachdem, in welchem Bezirk sich die Schule befindet.
Ich denke aber, man sollte es machen.
Außerhalb der Schulzeit gibt es noch genug Freiraum, um sich individuell zu kleiden.
Rolf, warum sollten die Kinder wohl während der Schulstunden demonstrieren?
Weiter, ohne Pausenbrot und oft auch ohne Frühstück, kommen auch schon jetzt einige Kinder zur Schule. Das aber nicht, weil die Eltern zu wenig Geld dafür haben, sondern weil sie gleichgültig sind, das Geld nicht einteilen können oder so etwas.


 carina53 antwortete am 11.05.06 (13:06):

Also ich wäre für Schulkleidung - da die Erfahrungen sehr positiv sind. Einige Schulen in Deutschland haben diese Kleidung mit Zustimmung von Schülern u. Eltern eingeführt. Somit ist den Druck, unbedingt Markenkleidung zu tragen, gewichen. Auch die Erfolge beim Lernen haben zugenommen, die Schüler konzentrieren sich nicht auf ihr Aussehen u. Markenkleidung. Dadurch haben sich auch die Noten verbessert.

Gruß Carina


 Ursula_J antwortete am 11.05.06 (13:34):

Ich hätte eine Menge Geld sparen können, wenn mein Sohn statt Markenwaren Schuluniform getragen hätte.

Hinzu kommt, dass der Unterschied zwischen arm und reich nicht mehr so auffällt, selbst wenn die "Uniform" ein einmal gebraucht wurde.


 Medea. antwortete am 11.05.06 (13:49):

Die beiden Töchter meiner Nachbarn haben im vorigen Jahr je 6 Monate eine Schule in Port Elizabeth in Südafrika besucht. Die Rocklänge wurde von den Mädchen recht individuell gekürzt, hielt sich aber im Rahmen und es gab keinerlei Schwierigkeiten von Seiten der Schulbehörde.
Wieder zurückgekehrt hätten sie nichts einzuwenden, wenn es in Deutschland ebenfalls eine einheitliche Schulkleidung gäbe sagten mir beide übereinstimmend.


 rolf antwortete am 11.05.06 (15:45):

Geld kann nunmal nur einmal ausgegeben werden, entweder für Schulkluft oder für private Kleidung, also wird die Schulkluft auch nach der Schule anbehalten. v
Bei vielen geht es auch nicht direkt nach Hause, sondern in einen Hort oder zu Bekannten.
Und die Schonung der Privatkleidung fällt bei Kindern kaum ins Gewicht, sie wachsen raus, bevor die Kleidung aufgetragen ist.


 kreuzkampus antwortete am 11.05.06 (16:33):

Ich frage mal andersrum: Was spricht GEGEN das, was man als Schuluniform bezeichnet? In die Überlegungen muss man auch einbeziehen, dass Schuluniformen HEUTE nicht mehr das sind, was sie früher waren. Heute sind sie durchaus schick und variabel. Meine Meinung? Sie stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und verringern Klamottenneid gegen Null. So einfach ist das für mich.


 utelo antwortete am 11.05.06 (17:30):

In Italien, Portugal, Spanien und der Türkei habe ich Schuluniformen gesehen. Die Kinder kennen es gar nicht anderes und sind zufrieden. Für etliche der Papa-Reich-Söhne und Töchter wäre das eine gute Gelegenheit zu beweisen, dass sie auch etwas anderes können, als nur Markenklamotten tragen und anzugeben.

Ganz viele Leute, die ich kenne, sind auch für eine Schuluniform oder -kleidung oder wie auch immer man das nennt.
Sinnvoll wäre es auf jeden Fall.


 rolf antwortete am 11.05.06 (17:32):

kreuzkampus,
woher weißt du jetzt schon, wie die Schuluniform, die ja erst angeregt ist, aussehen wird?
Wird sie für alle Schulen gleich sein, oder, wie in einer tv-vorschau angedeutet, auch gleich den Schulrang anzeigen, also die Klassifizierung verstärken?
Mit. Rangabzeichen für die Klassen und Ordensspange für gute Leistungen.
Wär doch gleich eine gute Vorübung für die Bundeswehr.


 idurnnamhcab antwortete am 11.05.06 (18:40):

In der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung befand sich ein Bericht darüber, was die Schüler von der Uniformierung halten. Mehrheitliche Meinung war: Nein!

Ein Schüler sagte etwas, was mir sehr gut gefiel. Er meinte sinngemäß, dass das Ausgrenzen bzw. Abgrenzen viele Facetten hätte, und dass er nicht glaube Uniformen könnten bzw. würden daran etwas ändern.

Ich selbst meine, dass man den gegenseitigen Respekt und Achtung auch anders vermitteln kann. Vor allem durch Vorbilder in Politik, Wirtschaft usw., an denen es aber immer mehr mangelt.

Darüber sollte sich Frau Zypries lieber Gedanken machen.


 hugo1 antwortete am 11.05.06 (18:52):

wenn Wohlhabende und sich besser Düngende durchaus nicht vom Angeben ablassen wollen und glauben, sich distanzieren zu müssen, dann werden Die auch -trotz Einheitskleidung- ausreichend Möglichkeiten finden. (Handy, Sport, Taschengeld, Freizeitgestaltung,,,)
Ich hab mir mal weltweit Schüler mit Einheitskleidung angeschaut und,,,,ich finde kein Land wo die Kinder in ihrer Schulkleidung nicht passabel bis sehr schick gekleidet sind. Das sollte doch bei uns auch möglich sein.
,,anbei Schulen und Schüler weltweit,,

Internet-Tipp: https://www.lesa21.de/lernen/s/schule/bilder/gross.php?bild=2


 rolf antwortete am 11.05.06 (18:59):

Uniformierte schick finden ist für mich schon ein Widerspruch in sich.
Es erinnert mich immer an Wehrmacht und die Vorstufen Jungvolk etc.


 claire antwortete am 11.05.06 (18:59):

Hallo
Ich bin zwar hier eine Fast-Nie-Posterin, möchte jetzt aber aus meiner eigenen Erfahrung etwas zum Thema beitragen:

Meine beiden Söhne sind schulisch zwar nicht in tatsächlichen Schuluniformen, aber doch in einer vorgeschrieben Schulkleidung aufgewachsen, erst in Frankreich, später in den USA und dies problemlos und für Mutters Geldbeutel preiswert.

Generell waren an „unseren“ Schulen in beiden Ländern schwarz und weiß gefordert. Mädchen weiße Blusen, schwarze Röcke (oder Hosen), Jungen weiße Polohemden, (keine T-shirts, ausser dem Schul-T-Shirt)). Ebenso dezent zurückhaltend hatten alle Accessoires wie Backpack, Schmuck, Haarschmuck, Schuhe etc zu sein. Erlaubt waren natürlich die schuleigenen T-Shirts mit dem Schulemblem, die bei den Kindern und Jugendlichen sehr beliebt waren und die sie mit großem Stolz trugen. Diese Schul-Shirts jedoch gab es nicht für teueres Geld zu kaufen, sondern die Schüler bekamen kostenlos Aufbügelpats (ich weiß nicht wie man das nennt, das sind auf Papier gedruckte Embleme, die man auf Stoff aufbügelt, waschmaschinenfest) und für wenige cents weiße Shirts an der Schule zu kaufen.

Ich wollte damit sagen, dass es nicht gleich einer Uniform bedarf, um ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken oder überhaupt erst einmal zu erwecken, da gibt es für junge Leute bessere Alternativen.

Uniformen an sich grenzen ein und zugleich Diejenigen aus, die sie nicht tragen. Und das halte ich für die Entwicklung und Verständigung junger Leute für nicht so erstrebenswert. Schuluniformen tragen (zumindest bisher) nur „Eliten“, und auch das führt zu sozialen Konflikten. Und Uniformismus ist nicht das, was ich mir von der Jugend erwünsche.

Wenn jede Schule ihre eigene Uniform den Schülern verpasst, was geschieht dann? Dann sind die Schüler sofort erkennbar und „minderwertige“ Schulbesucher bekommen noch mehr Probleme. Es sei denn, die Schulkleidung (das gefällt mir viel besser als Uniform) wird an JEDER Schule in dem jeweiligen Bundesland gleich gehandhabt --- Eine einheitliche Schulkleidung, die den jungen Leuten auch noch Freiraum für ihre Individualität läßt. Denn die Individualität erzeugt Bewegung. Daher bin ich der Ansicht: Von allem ein Bisschen und das gut zusammengefügt.

Mit freundlichen Grüßen
Claire


 Olive antwortete am 11.05.06 (19:11):

Gerade das Beispiel England hat auf mich einen guten Eindruck gemacht und die Schüler scheinen zufrieden damit.
Dadurch würde auch verhindert, dass die Schülerinnen,(meist) in aller Unschuld, halb nackt in die Schule kommen (bauchfrei etc.) und der arme Lehrer Konzentrationsschwierigkeiten bekommt...


 hugo1 antwortete am 11.05.06 (19:59):

rolf, diejenigen die ansonnsten halbnackig zur Schule gehen und dort nur draussen staunend stehen können und gucken und frieren, wär so eine Schulkleidung das Höchste und schickeste was sie sich wünschen.
Ist für uns überhebliche deutsche natürlich unvorstellbar und mit der Begründung das Uniformen in Deutschland eh ein Negativimmage haben kann man so einiges Abschmettern, obwohl, so manch einer wär heutztage liebend gerne bei der Post, der Feuerwehr, der Bahn, usw,,


 rolf antwortete am 11.05.06 (20:05):

hugo,
woher sollen die, die sich keine zum Wetter passende zivile Kleidung leisten können, das Geld für die teure Schuluniform nehmen?


 sammy07 antwortete am 11.05.06 (20:24):

@ rolf;
nur mal so angedacht...wie wärs wenn du mal die Augen öffnest was positiv für eine Schulkleidung spricht..vielleicht merkste dann,dass die Punkte die dagegen sprechen erheblich geringer sind..:-)
Und wenn du dir dann mal die Mühe machst..die verschiedenen Möglichkeiten anzusehen..wirste auch merken vieles von dem was du da vorbringst ist an den Haaren herbei gezogen..:-))


 schorsch antwortete am 11.05.06 (20:33):

Die Gründe dafür sind oben ausführlich erwähnt. Auch ich bin voll dafür.


 elena antwortete am 11.05.06 (20:48):

Hier in Spanien ist Schulkleidung obligatorisch. Jede Schule hat eigene Farben. Die Schüler sind leicht erkennbar, daher wird von den Autofahrern besondere Rücksicht genommen. Im Winter ist die Kleidung wärmer, im Sommer entsprechend leichter/dünner.

Die komplette Ausstattung kostet zwischen 60-80 € und wird von den Geschwistern übernommen, da die Qualität gut ist. Niemand regt sich darüber auf, wie immer ist es eine Frage der Gewöhnung.

Grüße von Elena




 Felix antwortete am 11.05.06 (20:49):

Auch bei uns in der Schweiz wird über eine einheitliche Schulbekleidung diskutiert.
Da bei uns die Kantone in Schulfragen weitgehend autonom sind, gibt es keine Weisungen für die ganze Schweiz.
Unser Kanton Basel-Stadt hat beschlossen mit einer Versuchsphase im Herbst dieses Jahres einen Anfang zu machen.
Der befristete Versuch ist im Link nachlesbar.
Ich spreche auch nicht gern von einer Uniform sondern von einer einheitlichen Bekleidung. Die kann durchaus auch hübsch und modisch sein.

Internet-Tipp: https://www.20min.ch/news/basel/story/17705821


 hugo1 antwortete am 11.05.06 (20:58):

es gibt Länder die sind aus unserer Sicht bettelarm in denen ist Schulkleidung, ja sogar Schulmaterial (Bücher usw.) kostenfrei und ganz besonders tüchtige (sogar in Afghanistan gibts sowas) die spendieren sogar noch eine Mahlzeit.
beim Suchen nach passender Lektüre zum Thema Schule usw. stiess ich auf eine Internetseite vom Goetheinstitut. Da informieren Schüler(aus Frankreich, Brasilien, Tschechei usw.) über ihren Schulalltag und vergleichen mit Deutschen Schulgepflogenheiten,,,, ist lesenswert

Internet-Tipp: https://www.kaleidos.de/alltag/eindruck/04_f.htm


 dutchweepee antwortete am 12.05.06 (02:07):

harald schmidt hat das thema auf den punkt gebracht:

wennschon eine schuluniform, dann sollte hinten auch ein loch frei bleiben für´s "arschgeweih" (neudeutsches wort für die uniform-symetrische tätowierung junger mädels knapp über´m poo).

.


 wanda antwortete am 12.05.06 (07:35):

ein hiesiges Gymnasium, das noch russisch im Abitur zuläßt hat dadurch bedingt viele Schüler aus russisch-sprachigen Ländern. Diese Familien haben, bezw. hätten nicht das Geld für irgendeine Schulkleidung. Jetzt tragen diese Schüler überwiegend "geschenkte Sachen".
Wenn es da einen 'Fond gäbe, der auch diese Schüler ausstatten hilft, dann wäre ich für eine einheitliche Kleidung.


 kreuzkampus antwortete am 12.05.06 (08:22):

@rolf: hast Recht---Ich hätte es genauer sagen sollen: Ich habe in einem Fernsehbericht zum Thema die Uniformen in einer (hessischen?) Schule gesehen. Blaue T-Shirts/Polos, blaue Sweatshirts. Außerdem hätte da mit Sicherheit jede Schule für sich absoute Gestaltungsfreiheit. Und da es nicht mehr nur Hemd und Bluse gibt, wie früher, sieht sowas einfach nur "einheitlich" aus und nicht wie eine "Uniform". Meine Jüngste wird ab Herbst zu einem katholischen Gymnasium wechseln. Dort gibt's das schon. Als wir neulich beim Tag der offenen Tür waren, ist das aufgefallen; aber angenehm.


 rolf antwortete am 12.05.06 (08:34):

Hallo kreuzkampus,
wenn es so n einzelnen Schulen beschlossen wird, ist dagegen nichts einzuwenden.
Wenn aber unter Federführung des Justizministeriums von ganz oben angeordnet wird, wird es eine einheitliche Regelung mit genauen Durchführungsverordnungen etc. geben.
Spielraum bleibt dann nur noch bei der Qualität, ähnlich ist es ja auch bei der BW, dort können sich die, die es sich leisten können und wollen, ihre Ausgehuniform nach Maß schneidern lassen.


 hugo1 antwortete am 12.05.06 (08:45):

hallo wanda, Du machst Dir Sorgen um die Kosten für Schulkleidung. Das solls eben gerade nicht sein. Schulkleidung kann sehr billig bis kostenfrei sein. Zivile Kleidung ist bisher von geschenkt über billig, preiswert bis unverschämt und für viele unerschwinglich teuer. Sicher wird die Markenware-Lobby sich extrem stark machen gegen Schulkleidung (ich lese und vermute schon teilweise solchen Tend in den Medien) und die unmöglichsten Gründe dagegen ans Tageslicht zerren.
Es gibt aber auch schon erste Initiativen dafür. Zumindest für Millionen Kinder von Nichtwohlhabenden sollte sich die Schulkleidung positiv auswirken und den anderen kanns nicht schaden, wenn sie sich mal einige Stunden am Tage nicht durch teure Äußerlichkeiten hervorheben, sondern durch Leistung.

Internet-Tipp: https://www.schulkleidung.de/


 pilli antwortete am 12.05.06 (09:00):

nicht nur sinnvoll aus den schon zum thema genannten gründen sind schuluniformen, sondern auch nett anzuschauen. :-)

nur wenige schritte von der wohnung von Anne und Oliver ist die "Multinational School St. George´s" deren schüler und schülerinnen verpflichtet sind, schulunifom zu tragen und so habe ich oftmals gelegenheit zu sehen, dass es trotzdem nicht uniform ausschaut, da kombiniert werden kann zwischen rock, hose, bluse/hemd oder t-shirt.

die preise für die schuluniform sind, wie ich auf der hp der schule sehen konnte, nicht wesentlich höher als jugendkleidung in guter qualität; ich meine sogar, es hat in der schule einen second-hand laden.

privat bleibt doch spielraum sich so zu kleiden, wie er oder sie es möchten? :-)

Internet-Tipp: https://www.stgeorgesschoolcologne.de/Sites/stgeorges-col.html


 schorsch antwortete am 12.05.06 (10:22):

In ärmeren Gegenden könnte ich mir vorstellen, dass Firmen auf den Kleidern Werbung machen dürfen. Allerdings nicht grösser als 6x6 cm pro Kleidungsstück. Und die Schrift nicht grösser als 2 cm hoch.


 hugo1 antwortete am 12.05.06 (10:26):

oh nee, schorsch Du Schelm, denkste da an General-Motors, Beathe Use oder die Deutsche Bank ? *g*


 Giovanni antwortete am 12.05.06 (11:03):

Ich lese hier zwar viele positive Meinungen, aber im Grunde keine stichhaltigen Argumente, die für eine Schul-Uniform sprechen.

Mancher mag solche Uniformen hübsch finden, aber Anderen sind sie regelrecht zuwider. Warum also etwas regeln, wenn kein wirklicher Bedarf erkennbar ist? Warum nicht gleich einheitliche Frisuren fordern? Nicht alles steht Jedem! Warum also Jemandem etwas aufzwingen, worin er unattraktiv wirkt oder sich einfach unwohl fühlt?

Man muss sich mal fragen, welchen Sinn uniforme Kleidung eigentlich hat. In erster Linie dient sie doch wohl der Erkennbarkeit.

Aber was erkenne ich denn an der Uniform?

Dass es sich um einen Schüler handelt?

Davon gehe ich ohnehin aus, wenn mir ein Zwölfjähriger begegnet. Okay, ich sehe einem kleineren Kind ohne Uniform nicht an, ob es noch in den Kindergarten oder bereits zur Schule geht, bzw. bei einem größeren Kind weiß ich nicht, ob es noch zur Schule oder vielleicht bereits in die Lehre geht. Ja und!? Was würde mir dieses Wissen denn bringen? Nichts!

Zu welcher Schule er geht?

Das interessiert mich noch weniger. Wirklich? Würde ich wirklich jedes Kind gleich gerecht behandeln, egal zu welcher Schule es geht? Oder würde ich vielleicht einen Sonderschüler weniger ernst nehmen? Ihn gar bemitleiden, was ihm eventuell eher schaden könnte? Oder würde ich einen Gymnasten als Spießer ansehen? Ihm deshalb vielleicht keine praktischen Fähigkeiten zutrauen? Oder, oder, oder...

Einheitliche Kleidung ist zu gegebenem Anlass mitunter durchaus nett anzuschauen oder gar sinnvoll. Aber alles zu seiner Zeit bitte. Innerhalb der Schule dürften sich Schüler und Lehrer auch wohl ohne Uniform voneinander unterscheiden können!? Und außerhalb sollte es eigentlich Niemanden etwas angehen, von welcher Lehranstalt man gerade ''Freigang'' hat!?


 navallo antwortete am 12.05.06 (11:49):

Ich bin eigentlich gegen Uniformzwang im privaten oder semiprivaten Bereich. Das sehe ich in Bezug auf Schulkleidung jetzt etwas anders, nachdem ich vor Jahren bei einem Enkel mitbekommen habe, wie sehr sein Prestige innerhalb der Klasse an einer Hamburger Schule von Designerklamotten abhängig war. Wenn es darum ging, etwas anderes als „Nike“ in die Schule anzuziehen, war er vernünftigen Argumenten nicht mehr zugänglich und es gab tränenreiche Riesenaufstände. Kinder, die keine Markenkleidung trugen, liefen Gefahr gemobbt oder, falls sie versuchten, sich gegen die Schikanen in der Klasse zu wehren, in Prügeleien verwickelt zu werden. Kinder aus einkommensschwachen Familien waren quasi „gezeichnet“. Die „Besseren“ erkennen sich an der Kleidung – und das ist de facto damit auch nur eine Art Uniform. Ich bin daher sehr für eine einheitliche Schulkleidung, in der ich die einzige Chance sehe, diesem Irrsinn zu begegnen.


 hugo1 antwortete am 12.05.06 (17:43):

Giovanni, es geht doch nicht darum was Du oder was ich oder andere Unbeteiligte davon haben. Das sollte doch sekundär sein. Hier gehts um die Kinder. Ich denke, wenn die Kinder mit 6 Jahren endlich die Schulkleidung tragen dürfen könnte da schon Vorfreude und Freude aufkommen. Wenn man natürlich Gegenargumente sucht und eine Befragung bei Bessergestellten 16 Jährigen und unbeteiligen 60ig jährigen durchführt kanns doch gegenteilige Meinungen(siehe hier im ST) geben. Die Frage nach dem Sinn wurde hier schon mehrfach in Angriff genommen, das Du das nicht erkennen kannst ist verwunderlich, zumindest pilli hat 2 Stunden vor Dir, Gründe erkannt.
Ich bleibe dabei, ich bin gegen ein Verbot einheitlicher Schulkleidung. Von mir aus dürfen sogar die Pfadfinder die Sanitäter, die Musiker, die Jäger, die Krankenschwestern, die Stewardessen die Nonnen, die Feuerwehr und wie sie alle heißen ihre Trachten ihre Uniformen ihre Dienstkleidung behalten. *g*
Ich wüßte keine haltbaren Gründe und Argmente dagegen.


 Giovanni antwortete am 12.05.06 (20:02):

@Navallo: Wenn Kinder (oder überhaupt Menschen) von Anderen gemobbt werden, dann ist der Mangel an Mode-Kleidung, wenn überhaupt, nur ein vorgeschobener Grund. Wenn Alle uniformiert wären, würden die Mobber sich andere fadenscheinige Gründe aussuchen. Erkennen tun sich die ''Besseren'' trotzdem. Eine Uniform löst dieses Problem nicht - es würde nur verlagert.

@Hugo1: Tut mir leid, aber der einzige Grund den Pilli nannte, war, dass die Uniformen ''nett anzuschauen'' seien. Das ist allerdings ein rein subjektives Empfinden, das nicht Jeder zu teilen vermag, also kein wirkliches Argument. Die Frage ist doch, welchem Zweck eine einheitliche Schulkleidung dienen könnte. Ich sehe da keinen.

Dein Vergleich mit den anderen Uniformträgern hinkt mir übrigens zu sehr. Ich schrieb ja bereits, dass der Hauptzweck einer Uniform die Erkennbarkeit einer bestimmten Gruppe ist. Erkennbar, um sich aus der Masse abzuheben.

Wenn ich einen Polizisten, Feuerwehrmann oder Sanitäter brauche, dann hilft mir die Uniform enorm, im Notfall(!) einen solchen zu finden. Auch einheitliche Kleidung von Krankenhaus-, Flug- oder Kaufhauspersonal ist für die Patienten bzw. Kunden durchaus hilfreich.

Bei Nonnen, Jägern, Musikern und so weiter würde ich die Kleidung dagegen weniger als Uniform, sondern mehr als Tracht bezeichnen. Wie weit diese noch dem ursprüngichen Zweck entspricht (Jäger = grün = Tarnung), aus einer Tradition entstanden ist (Nonne), einfach nur nett ausschaut (Musiker) oder Schmutz vertuschen soll (Bäcker = weiß = Mehl; Schornsteinfeger = schwarz = Ruß), spielt dabei keine Rolle.

Nur welchen Vorteil hätte eine Schul-Uniform?

Was kommt als Nächstes? Eine Einheits-Frisur? Einheits-Schmuck? Einheits-Größe? Einheits-Hautfarbe? Oha!

Uniform ja, aber bitte nur da, wo sie Sinn oder zumindest Spaß macht und vor allem nicht schadet. Mag ja durchaus sein, dass der eine oder andere Gymnasiast stolz auf seine Uniform wäre, an der man schließlich erkennen könnte, welch ''geistiger Elite'' er angehört. Aber würde ein Sonderschüler wohl ebenso stolz auf die Uniform sein, die ihn schon von weitem als ''Trottel'' erscheinen(!) lässt? Wohl kaum!

Anfangs argumentierte ich ja noch gegen die Pflicht einer Schul-Uniform (wobei ich das freiwillige Tragen noch akzeptiert hätte). Aber da du jetzt den Begriff Verbot ins Gespräch brachtest, neige ich nach weiterer Überlegung mittlerweile in der Tat dazu, es zu untersagen.


 hugo1 antwortete am 12.05.06 (20:49):

ok,Giovanni, nun machen wir uns hier Gedanken über eine Sache die uns am wenigsten tangiert.
Diejenigen die es betrifft (Schüler,Eltern, Lehrer) sollten dabei vorrangig zu Wort kommen und letztendlich ihr pro und/oder Contra Gehör finden.
hier mal ein Auszug der Internetseiten der Initiative Pro-Schulkleidung
Warum Schulkleidung?
Für Schüler
- Schulkleidung fördert den Zusammenhalt der Klasse
- Man fühlt sich sicher im Team
- Es gibt keinen Neid und Mißgunst
- Viel oder wenig Geld spielt keine Rolle
- Man muß morgens nicht lange im Schrank wühlen
- Man braucht keine Angst haben beklaut zu werden


Für Eltern
- Schulkleidung ist wesentlich günstiger, als teure Markenkleidung
- Das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit wird gestärkt
- Ausgrenzungen durch Markenzwang fallen weg
- Das Sozialverhalten, auch außerhalb der Schule, bessert sich

Für Lehrer
- Zu aufreizende Kleidung der Schüler lenkt Lehrer nicht vom Unterrichten ab
- Neuzugänge werden schneller in die Klasse integriert
- Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schüler wird gestärkt
- Die Erziehung zu Konsumbewußtsein wird Teil des Schulprogramms
diese Argumente sind sicher nicht vollzählig und
Du kannst ja gerne eine entsprechende Anti-Schulkleidunginitiative hier einbringen, ich bin gespannt.
Dein Argument: was kommt als Nächstes (Frisur etc) nehm ich Dir nicht ab, dafür gibts weltweit zu viele Vorbilder (Japan, USA usw, wo das keine Rolle zu spielen scheint)
Deine Erklärung zu sonnstigen Uniformträgern find ich ok und nachvollziehbar.


 Giovanni antwortete am 12.05.06 (21:49):

Hier ein paar Verweise zum Thema:
https://tinyurl.com/ejb59
https://tinyurl.com/ec72n
https://tinyurl.com/ggexc

Ein Zitat daraus:
"Auch dem Markenfetischismus beugen Schuluniformen nicht vor, denn Forscher haben herausgefunden, dass sich in Ländern mit Schuluniformen dieses Phänomen dann in andere Bereiche, zum Beispiel Handys und Uhren, verlagert."

Das nur mal, um einem der bisher stärksten ''Argumente'' entgegen zu wirken. Also wie ich schon vermutete - man verlagert das Problem lediglich.

Die Argumente der ''Initiative Pro-Schulkleidung'' lesen sich ja ganz nett, nur, worauf basieren die? Ernsthafte Vergleichstudien über mehrere Jahre an einer aussagekräftigen Anzahl vergleichbarer(!) Gruppen oder nur bloße Vermutugen?


 hugo1 antwortete am 12.05.06 (23:01):

Markenfetischismus,,,guter Gedanke, passt ins Thema.
Um davon wegzukommen, was wünschenswert wäre (oder nicht?) ist öffentlicher Druck gegen die derzeitige Textil-, und Bekleidungslobby unverzichtbar.
Da jedoch in Europa derzeit noch über 2 Millionen Beschäftigte in dieser Branche tätig sind und ein Umsatz von ca 200 Milliarden € erzielt wird, ist auch diese Lobby entsprechen stark und einflussreich.
Ich möchte Wetten, wenn durch die Einführung einer allgemeinen Schulkleidungspflicht die Gewinne dieser Firmen (was sicherlich nicht zutrifft) exorbitant steigen würden bzw. eine Gewinnsteigerung zu erwarten wäre, gäb es diese ganze Diskussion kaum. Die Werbestrategen dieser Firmen hätten schon lange dementsprechend vogearbeitet und die Jugend auf Ihre Seite gebracht.
Esprit, Adidas, Puma, Diesel, Nike, Miss Sixty, Joop Oder Boss Mustang und wie sie alle heissen würden sich vehement dafür einsetzen, so wie sie dagegen angehen, wenn es für sie nicht lohnend sein sollte.


 Literaturfreund antwortete am 13.05.06 (09:35):

Uniformen als Zwangsversicherung gegen Erziehung zur Eigenverantwortung?
Und die Männer, die besonders solch fad uniformes Zeugs fordern, sehnen sich wohl nach den Tagen, als sie im "Ehrenkleid der Nation" alle deutschen Sieger-Chancen vergeigt haben (Gott sei Dank!) - als sie es schafften, so viele Männer in deutscher Uniform (und dazu noch Zivilpersonen in Deutschland) krepieren zu lassen, wie Menschen jüdischer Religion vernichtet wurden. (Menschen, denen man auch noch eine Art Uniform verpasst hatten, bis sie durch Arbeit verreckt oder im Gas vernichtet waren.
*
Und die Kinderchen, die auf dem nationalen Zeugungsprogramm stehen (mit Milliarden-Aufwand), erhalten schon im Kreißsaal ihre Uniformstrampler, damit man erkennt, wes Geistes Kind sie sind: Kalb vom Rind; deutsche Ressource.
Aber jede Generation hat sich noch gegen den Unflat und Einfalt ihrer Eltern gewehrt.
Die Blagen, die am schlimmsten kaserniert wurden, haben reagiert – mit „todesmutigen“ Gehorsam unter Hitler.
Die wenigen, die zu Verantwortung erzogen waren, rebellierten im Widerstand.
*
Es gibt intelligentere Antworten (s. URL.) auf die Amerikanisierung; was erstens psychische und wirtschaftliche Ausbeutung durch Edelmarken und Religionsmissbrauch ist; dann als nächster Schritt „Rettung“ durch militärische Aushebung für restaurative Elite, Kampf gegen ausgemachte Feinde und Verweigerer und gewissenloses Mitmachen (auch bei Folter) bedeutet.

Internet-Tipp: https://www.mephisto.zln.cz/pictures/Funny/in-a-perfect-world.gif


 uki antwortete am 13.05.06 (10:30):

Die, die so strikt dagegen sind, sollten zuerst einmal von dem "Uniform" - Gedanken loskommen.
Bei den Schulen, bei denen es schon mit Einverständnis der Schüler eingeführt ist, handelt es sich hauptsächlich um T-Shirts, Hosen oder Rock. Ich will damit sagen, um ganz normale Kleidung, nur eben etwas einheitlich gehalten und nicht von super teuren Marken.
Nicht gleich die Fantasie in Kasernendrill schweifen lassen. :-)


 rolf antwortete am 13.05.06 (12:00):

Freiwillige Kleidungsstücke und angeordnete Schultracht sind aber zweierlei.


 Giovanni antwortete am 13.05.06 (13:23):

Nochmal! Es ist völlig egal, ob eine Uniform tatsächlich wie eine traditionelle Uniform ausschaut, oder lediglich ''ganz normale Kleidung'' ist, die lediglich ''etwas einheitlich gehalten'' ist. Im Endeffekt dient es dem einzigen Zweck, erkennbares Mitglied einer Gruppe zu sein. Doch genau da zweifle ich an der Sinnhaftigkeit, denn auf dem Schulgelände (und nur da soll ja die ''Uniform'' getragen werden) gehören selbstverständlich sämtliche Schüler dieser Schule an. Um das zu erkennen, bedarf es keinerlei äußerlicher Merkmale.

Bitte nicht falsch verstehen! Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass eine gewisse ''Kleiderordnung'' mitunter angebracht wäre. Das sollte sich aber auf das Untersagen provokanter Kleidungsstücke beschränken und nicht in Gleichmacherei ausarten. Unter provokant verstehe ich die gesamte Spanne, angefangen bei all zu tiefe Einblicke gewährender Kleidung bis hin zur typischen Kleidung politisch fragwürdiger Gruppen.

Doch auch hier muss man vorsichtig sein, denn oftmals ist es nicht das Kleidungsstück an sich, woran man die Gesinnung erkennt, sondern unscheinbare Kleinigkeiten. Harmlos erscheinende Schnürstiefel sind zum Beispiel in Verbindung mit weißen Schnürsenkeln meist das Zeichen für eine rassistische Einstellung. Und ein demonstrativ geöffneter Blusenknopf kann mitunter eine deutlichere ''Einladung'' sein, als eine nur wegen der Mode getragende freizügige Kleidung.


 Marina antwortete am 13.05.06 (13:38):

Aus einem Leserbrief an "Die Zeit":
"Das ewige Gleichsetzen von Schuluniform und NS-Zeit wird allmählich langweilig." (der ganze Brief s. Link-Tipp unten)

Richtig, es ist wirklich sehr überzogen, diese Gleichsetzung zu machen. Ich bin für Schulkleidung, die nicht eine "Schuluniform" sein muss, weil das Konkurrenzdenken der Schüler mit Markenklamotten etc. inzwischen jeden Rahmen sprengt. Ich selbst habe als Kind sehr darunter gelitten, dass ich alte Sachen auftragen musste, die eine Cousine abgelegt hatte, und habe mich deshalb oft geschämt und den anderen unterlegen gefühlt, die ich viel schicker fand als mich. Eine einheitliche Schulkleidung wäre für mich die Ideallösung gewesen, das weiß ich aus der Erinnerung genau. Heute ist das Problem noch einmal potenziert.
Man wird mit einheitlicher Kleidung nicht alle Probleme aus der Welt schaffen, aber eine Milderung auf jeden Fall herbeiführen können. In einer Sendung im TV wurde eine Schule aus Hamburg vorgestellt, in der Schulkleidung eingeführt worden war, und es erwies sich in diesem Beispiel, dass die Toleranz untereinander sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit gewachsen war, das wurde nicht nur von dem Direktor, sondern auch von den Schülern der Schule sehr hervogehoben, so wie überhaupt gerade oft auch die Schülerinnen und Schüler dafür plädieren, weil auch sie unter diesem Konkurrenzdruck leiden. Im übrigen durften die Kinder selber auswählen, welche Kleidung sie wollten, diese war nicht einmal ganz und gar einheitlich, sondern sie konnten jeden Tag zwischen weißen und blauen Shirts oder Sweats wählen, und ich fand die Sachen, die ich da sah, sportlich schick und jugendlich, mit Uniform hatten die nichts zu tun. Also ungefähr das, was Pilli geschrieben hat, traf da zu.

Natürlich ist dann für die Lehrer, die gerne halbnackte junge Mädchen anschauen und einen Hang zum Pädophilen haben, auch nicht mehr so viel zu kucken, Pech für sie und gut für den besseren Unterricht durch weniger Ablenkung. :-)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/kBWaZkUWF


 Lissi antwortete am 13.05.06 (14:40):

vordergründig sollen es innere werte sein, die im elternhaus und von den lehrern den kindern übermittelt werden sollen, auf daß die heranwachsenden eine richtilinie haben.
es gäbe eine wunderbare goldene regel: was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinen anderen zu !
daran müßten zuerst eltern und lehrer glaubwürdig arbeiten, um glaubwürdig vor den kindern dazustehen.
wir gestatten unseren kindern von klein auf, selbst kritik üben zu dürfen, und haben dabei als eltern selber viel dazu gelernt, denn kinder "kritisieren" fair und "ohne abwertung".
als übergangsphase, bis eltern und lehrer in dieses bewußtsein hineingewachsen sind, könne u.a. "einheitskleidung für schüler" eine hilfe sein.


 kreuzkampus antwortete am 13.05.06 (18:58):

Ich finde es interessant, wie vehement hier gegen einheitlich Schulkleidung argumentiert wird; und das teils von Menschen, die altersbedingt nur aus eigener Erinnerung (z.B. 3. Reich/DDR) eine (manifestierte) Meinung dazu haben. Könnte es vielleicht sein, dass Kinder das viel lockerer und undoktirnärer sehen? Könnte es sein, dass Menschen, die "dichter" an den Alltagsproblemen sind (z.B.Lehrer / Schulleiter), das klarer sehen, als Menschen, die günstigstenfalls den Blick von Großeltern haben? Könnte es sein, dass die Vorteile (entfallender Klamottenneid/ Verringerung des Kleidungsbudgets bei weniger betuchten Eltern) die Nachteile übertreffen? Könnte es sein, dass die teils niederschmetterende Entwicklung eines zunehmenden Teils unserer Kinder neue/andere Perspektiven geradezu herausfordert? P.S.: Ich bin nicht für "Uniformen"-dafür ist auch keiner der Initiatoren-sehe aber klare Vorzüge (schicker) einheitlicher Kleidung. Und-für die, die es nicht gelesen haben: Ich habe noch eine 12-jährige Tochter.


 schorsch antwortete am 13.05.06 (19:02):

Uniform heisst zwar tatsächlich einheitliche Form. Aber eine einheitliche Kleidung muss noch lange nicht heissen, dass es eine Uniform ist, wie man sie z.B. im Militär trägt.


 pilli antwortete am 13.05.06 (20:44):

lach...

"uniform gekleidet" wirken auf mich oftmals die sich so gerne abheben wollenden; denn wenn alle nikies tragen und ich mehrheitlich grell-grüne designer t-shirts erblicke, ist das nicht "uniformiert"? :-) und da unterscheiden sich für mich weder die designten markenartikel noch die so hässlich zusammengetackerte kaufhaus-mode; alles hängt ja auch zigfach in allen grössen und modefarben, für diejenigen, die bereitstehen in den startlöchern, dem jeweiligen trend hinterherzulaufen. :-)

heute nachmittag habe ich vergnügt einer erfrischenden diskussion zwischen befürwortenden und ablehnenden, sehr jungen leutz, :-) auf KIKA zugeschaut und die jeweiligen meinungen gehört. es waren schülerInnen der Max Dortu Schule in Potsdam, die geradezu schwärmten von ihrer rot/blauen und meiner meinung nach, wirklich sehr kleidsamen "schultracht".

:-)

Internet-Tipp: https://www.schulkleidung.com/


 seewolf antwortete am 14.05.06 (01:41):

kreuzkampus - man sollte darüber machdenken, ob es nicht besser wäre, unbedarfte und unvoreingenommene junge Leute bzw. Kinder von milieugeschädigten, frustgestopften, traumabehafteten, verhaltensgestörten, indoktrinierten, altersstarrsinnigen "Erwachsenen" fernzuhalten...


 wanda antwortete am 14.05.06 (08:21):

vielleicht sollte man auch ein mal das sogenannte "Wir-Gefühl" ins Spiel bringen.
Ich kenne eine Praxis in der es eine sogenannte Praxiskleidung für alle gibt. Weiße Hosen trägt jeder, dazu gibt es Polohemden in verschiedenen Farben. Die beiden Damen an der Rezeption haben andere Farben, als Helferinnen und Ärzte. Das hat sich als sehr praktisch erwiesen.Die Patienten wissen mit welcher Frage sie sich an wen wenden können.
Ich weiß, dass die Damen ihre Polohemden gern anziehen und das Teamgefühl dadurch gestärkt sehen.


 Mulde antwortete am 14.05.06 (10:57):

Ich gehöre der Generation an" wo es Mittwochs und Sonnabends Pflicht war U-n-i-f-o-r-m zu tragen!"
Wehe dem er/sie taten es oder konnten es nicht!
Dann war pädagogische Erziehung mit Rohrstock angesagt!
Nie wieder!!!!!
Das was heute gefordert wird- da sollten wir "Ollen" uns
doch tunlichst raushalten und das unseren Kinder und Enkeln
überlassen!
Wer erinnert sich noch an die Mützen der "Pennäler"?
hatten die nicht auch das als Zeichen ihrer Penne??
Ob es nun Uniform oder Kluft oder Tracht genannt mal werden wird, könnte doch der Oma un dem Opa ganz egal sein,
Hauptsache unser eigener Nachwuchs lernt --lernt.
Opa - Oma bezahlen oft viel unsinniges aus Liebe warum nicht auch ein Hemd oder Hose nur für die Schule.
Irgend wann sagen dann sie "Ähhhh heute habe ich welche von Deiner Schule gesehen!
Denkbar wäre sogar bei einer Einführung einheitlicher Bekleidung (möglichst ohne Vorschriften wie was zu tragen ist- also nicht weil der obere Knopf nicht geschlossen ist und dererlei Unfug)
Nein es könnte ein Wettstreit der gelben gegen dir Blauen
oder na DIE ROTEN sind doch alle dooof!kommem
ebend ein gesunder Wettstreit und zugehörigkeit zu etwas
bestimmten .
Wenn es auch von Dorf zu Dorf oder Stadtteil zu Stadteil
ist.
Nur eines sollten wir alten uns aus solchen Jugendproblemen
raushalten -- da werden wir wohl nicht allzu ernst genommen.
Nehmen wir nun lieber unsere Enkel bei der Hand und kaufen wir ihnen die Kluft- Tracht- menetwegen auch Uniform-- wenns sein muß!


 Giovanni antwortete am 14.05.06 (14:29):

Interessant finde ich, dass noch Niemand wirkliche Argumente gegen die von mir genannten Bedenken angeführt hat. Gibt es etwa keine? ;o)


 uki antwortete am 14.05.06 (15:48):

Giovanni antwortete am 13.05.06 (13:23):
Giovanni antwortete am 14.05.06 (14:29):

Hallo, Giovanni, da du gerne die Meinung auf deinen Beitrag lesen möchtest, folgendes:
Natürlich gehören alle Schüler einer Schule, auch zu dieser. Die einheitliche Kleidung unterstreicht es aber und hebt das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schüler. Außerdem sind die sozialen Unterschiede nicht mehr so auffallend.

Eine Kleiderordnung insofern zu reglementieren, dass gewisse evtl. provokant aussehende Merkmale fehlen sollen, wäre natürlich auch eine Lösung oder ein Ansatz zu einer Lösung, denn wer will schon die Kleiderlänger, die Ausschnitttiefe, die Länge des T Shirts abmessen oder die Schnürsenkel kontrollieren.
Das Problem der zu vermeidenden teuren Markenkleidung ist damit auch nicht aus der Welt, und die Schüler von weniger gut betuchten Eltern, sind weiterhin den hämischen Blicken und Bemerkungen oder Ausgrenzungen der „Markenklamottenkindern“ ausgesetzt.

Na, und um einen aufgeknöpften Blusenknopf . . . . .:-) nun sei mal nicht gar zu zugeknöpft, lieber Giovanni 

Meiner Meinung nach wäre es gut, wenn die Schulen die Kleiderfrage mit den Schülern gemeinsam lösen könnten.

Es wurden doch aber schon alle Argumente für oder gegen eine Kleiderordnung aufgeführt. Jeder kann sich seine eigene Meinung bilden, seine vorherige Meinung korrigieren, ratlos die Schultern zucken oder weiterhin vehement dagegen sein. Wichtig ist es, dass eine Lösung gefunden wird, die allen Kindern gerecht wird, den reichen, wie den ärmeren.


 schorsch antwortete am 14.05.06 (18:08):

Ich weiss nicht, warum man hier eine so weitläufige Diskussion über dieses Thema abhalten muss. Die SchülerInnen, welche bereits eine solche "Uniform" tragen, möchten nichts anderes mehr haben. Sie sagen selber, sie seien seither viel unbeschwerter im Umgang zueinander. Warum müssen wir "Alten" uns da die Köpfe darüber zerbrechen?


 Giovanni antwortete am 14.05.06 (18:12):

Danke Uki, für deinen Beitrag, doch es ging mir mehr darum, was die Befürworter von Schulkleidung zu meinen konkreten Bedenken zu sagen haben. Ich wieder hole sie hier noch mal:

''Aber was erkenne ich denn an der Uniform? ... Zu welcher Schule er (der Schüler) geht? Das interessiert mich noch weniger. Wirklich? Würde ich wirklich jedes Kind gleich gerecht behandeln, egal zu welcher Schule es geht? Oder würde ich vielleicht einen Sonderschüler weniger ernst nehmen? Ihn gar bemitleiden, was ihm eventuell eher schaden könnte? Oder würde ich einen Gymnasten als Spießer ansehen? Ihm deshalb vielleicht keine praktischen Fähigkeiten zutrauen? Oder, oder, oder..''

''Uniform ja, aber bitte nur da, wo sie Sinn oder zumindest Spaß macht und vor allem nicht schadet. Mag ja durchaus sein, dass der eine oder andere Gymnasiast stolz auf seine Uniform wäre, an der man schließlich erkennen könnte, welch ''geistiger Elite'' er angehört. Aber würde ein Sonderschüler wohl ebenso stolz auf die Uniform sein, die ihn schon von weitem als ''Trottel'' erscheinen(!) lässt? Wohl kaum!''

Es gab in Deutschland mal eine Zeit, da trugen Kinder eine Uniform in hübschem Braun, und fast alle waren stolz darauf. Fast! Denn da gab es auch ''ein paar'', deren Uniform nur aus einem schlichten sechseckigen Stern bestand. Die waren gar nicht stolz. Die hatten einfach nur Angst.


 hugo1 antwortete am 15.05.06 (18:19):

hallo Giovanni, was möchteste denn damit ausdrücken wenn Du solche Zusammenhänge, solche Gedankenspiele konstruierst?
,,es gab in Deutschland mal eine Zeit,,braune Uniformen,,,??
Das passt mir nicht so recht, immer wieder dieses Rückblenden mit der Absicht etwas heutiges absurd, unanständig, belastet, verboten usw. zu finden.
Damit verdünnen und verwässern die echten Gräuel der Nazizeit.
Wenn das so weitergetrieben wird, dann kommts noch soweit das Jemand schreibt: Es gab in Deutschland mal eine Zeit, da sprachen die braunen Horden deutsch, also laßt uns schnell die deutsche Sprache vergessen.
Es gab mal eine Zeit da war es bei den braunen Horden üblich pünktlich zum Termin zu erscheinen, also lasst uns,,
Es gab mal eine Zeit, da mußten alle Kinder in die Schule gehen, den Lehrer grüßen, fleißig lernen usw..
Also laßt uns die Schule vergessen, die Lehrer ignorieren,,,
Nee so ganz recht kann ich mich mit solcher Argumentation nicht anfreunden.
Es gibt Dinge die kann, soll, darf man nicht in Frage stellen, auch wenn sie von allen Tyrannen diese Welt irgendwann auch mal gemacht wurden. Alle kochten mit Wasser,,, Also bitteschön, immer unterscheiden, wann ists recht etwas zu verunglimpfen und wann sollte man es tunlichst lassen, wenns auch verlockend erscheint, *g*


 Felix antwortete am 15.05.06 (18:37):

Um die anfangs gestellte Frage kurz zu beantworten:

"Ja, eine einheitliche Schulbekleidung finde ich sinnvoll!"


 Giovanni antwortete am 15.05.06 (22:42):

@Hugo1:

Ich denke, es ist ein gravierender Unterschied, ob man etwas tut, was selbstverständlich ist (die eigene Sprache sprechen; mit Wasser kochen; usw.) oder aber, ob man etwas tut, was eindeutige Assoziationen hervorruft (mit ausgestrecktem Arm grüßen; Hakenkreuze tragen; usw.).

Kinder in Uniform gehören ganz sicher nicht zu den Selbstverständlichkeiten, wecken dagegen aber bei so Manchem Erinnerungen an einen höchst unrühmlichen Teil unserer Vergangenheit.

Mir ist natürlich durchaus klar, dass es bei der derzeitigen Diskussion nicht um Uniformen im militärischen Sinne geht. Nichts desto weniger bedeutet uniformes Aussehen aber Ausgrenzung für Jene, die sich dadurch als Mitglieder vom unteren Ende der Sozialleiter outen müssen. Hierauf habe ich hier bisher noch kein einziges Gegenargument gesehen.

Klar, uniforme Kleidung kann durchaus auch positive Effekte haben. Allerdings gilt es abzuwägen, ob die negativen Effekte nicht vielleicht folgenreicher wären.

Ein Karl Zeiss oder ein Siegfried Schlüter würden vielleicht gerne ein Autokennzeichen mit ihren Initialen haben. Doch nicht ohne Grund sind in Deutschland eben genau diese Zeichenkombinationen für Kraftfahrzeuge tabu.


 hugo1 antwortete am 16.05.06 (00:15):

,,,Kinder in Uniform gehören ganz sicher nicht zu den Selbstverständlichkeiten,,,,,
Naja ich dachte da an Jugendorganisationen weltweit z.B. an Pioniere, Pfadfinder usw, und ich bin mir sicher, das es weltweit viel mehr Kinder in sauberer gutaussehender Einheitskleidung gibt als in zivil. Zumindest wenn ich an die vielen afrikanischen amerikanischen und asiatischen Länder denke in denen die Jugend vorrangig in Schulkleidung ihren Alltag verbringt.

Internet-Tipp: https://www.sz-wholesale.com/shenzhen_China_products/school-uniform_1.htm


 Giovanni antwortete am 16.05.06 (01:04):

@Hugo1:

Wir reden hier von Deutschland, und in Deutschland gehören Kinder in Uniform nun wirklich nicht zu den Sekbstverständlichkeiten. Klar gibt es Gruppen (Vereine), in denen Uniform Tradition hat. Aber dahin geht man freiwillig. Zum Schulgang aber ist man gesetzlich verpflichtet. Wie eine weltweite Statistik über Schülerkleidung aussehen würde, kann ich nicht beurteilen - ist aber auch nicht nötig. Hier bei uns ist Einheitskleidung jedenfalls seit ''Tausend'' und 61 Jahren nicht mehr die Regel gewesen. Warum also wieder damit anfangen?

Vielleicht bin ich ja auch nur dagegen, weil es mir so extrem sinnlos erscheint. Als wenn es nichts Wichtigeres an den Schulen gäbe, als die Klamotten der Schüler! Da trauen sich Lehrer kaum noch in die Schulen, weil sie bewaffnete Angriffe fürchten. Da werden Kinder zu Tode geprügelt, weil sie keine weiße Haut haben. Und was gedenkt man zu tun? Man verteilt Einheits-T-Shirts! Ich kann's echt nicht fassen.


 schorsch antwortete am 16.05.06 (08:16):

Es wird wohl niemand bestreiten wollen, dass es Uniformen mit positiven und negativen Gedanken-Assosiationen gibt. Eine positive ist vermutlich jene, die Entwicklungshelfer tragen. Eine negative ist die SS-Uniform oder diejenige der Roten Armee. Dazwischen gibts aber alle Schattierungen. Eine amerikanische Uniform löst bei jenen Deutschen, die sehnlichst auf das Kriegsende gewartet haben, eine positive Reaktion aus, im Irak aber eine negative....

Man muss eine Schüler-Uniform nicht negativ als Gleimacherei abtun, sondern kann sie als Mittel der Verständigung zwischen Arm und Reich betrachten.

Und ich denke, dass einige hier, die nur das Negative daran sehen, vielleicht das Privileg haben, sich und ihren Kindern und Enkeln jede Menge Markenkleider zu kaufen. Die sind dann natürlich nichts "Besseres" mehr.....


 utelo antwortete am 16.05.06 (08:30):

Giovanni, man kann natürlich alles negativ machen, so wie du es tust. Es wurden nun schon soviele positive Beispiele aufgezeichnet, die für die Einführung einer einheitlichen Schulkleidung sprechen. Das hat mit braunen Uniformen oder ähnlichem doch gar nichts zu tun. Dass durch Einheitsschulkleidung das 3. Reich wieder erstehen könnte, ist schon dadurch nicht möglich, da alle Kinder, egal ob weiß, schwarz, gelb oder rot, ob arm oder reich, die hier zur Schule gehen, diese Kleidung tragen würden. Das verbindet eher, als dass es trennt.
Schorsch, deiner Meinung kann ich mich anschließen.


 minci antwortete am 16.05.06 (08:46):

hallo ihr lieben ! ich möchte zur schuhluniform nur soviel sagen. bei uns hier in ungarn haben sie diese abgeschafft wir hatten hier einheitliche schürzen alle in blau .da hatten die verschiedenen schule andere farben aber alle in blau. ich würde es begrüssen wenn das wieder eingefürht würde da gäbe es keine probleme bei den jugendlichen mit der kleidung (bauchfrei oder mini) in der schule. in den mittelschulen und gymnasien haben die schüler nur zu bestimmten anlässen eine einheitliche kleidung das finde ich so nett wenn die alle so zur schule gehen.es wäre sehr praktisch . meine grossen hatten das noch und das waren keine zusatz kosten die kleiderschürze wurde abends ausgewaschen und morgens konnte sie wieder frisch angezogen werden. so das wollte ich nur zu diesem thema sagen . ich finde es sehr schade das es abgeschafft wurde.

gruss minci


 rolf antwortete am 16.05.06 (09:01):

Außer den schon mehrfach genannten Gründen gegen die angeordnete Pflicht zum Tragen der Schulkleidung spricht auch die Kostenfrage dagegen.
Den Schulträgern fehlt es an Mitteln zur Beschaffung von Lehrmaterialien und dem Unterhalt der Gebäude, da müssen schon Schulpflegevereine helfen.
Die Lehrmittelfreiheit wird immer weiter reduziert, die zusätzlich zu beschaffende Kleidung muß also von den Eltern, auch den ALG II Empfängern, finanziert werden.
Dann wird natürlich genau geregelt werden, wo und wann die Kleidung außerhalb des Schulgeländes getragen werden darf/muß. Schulschwänzer sind natürlich leicht ihrer Schule zuzuordnen, wenn sie die Kluft tragen, ohne dürfen sie evtl. nicht zum Unterricht. Durch die Polizei müssen sie dann erst nach Hause gebracht werden, um sich umziehen zu können, dann zur Schule, wo der Unterricht dann evtl. fast zu Ende ist.


 hugo1 antwortete am 16.05.06 (10:12):

wenn ich mich-altersstarrsinnig wie ich nun mal bin- erst mal gegen einheitliche Schulkleidung entschieden hab (obwohl ich nix zu entscheiden habe) dann könnt Ihr mir mit Argumenten, guten Beispielen und noch so überzeugenden Begründungen kommen, mich stört das nicht, ich werde weiter und noch verbissener dagegen sprechen nur um Recht (mein eigenes mickrikes kleines Recht)zu haben.*g*
macht doch richtig Spass mal diese Diskussion (auch in der Presse usw.) unter diesem Gesichtspunkt aus der Ferne zu betrachten. *gg*
Die Schulkleidung find ich sinnvoll, die Diskussion dazu interessant, brauchbar bis unnötig. Einfach mal einen Versuch starten und dann die Fakten und Vergleiche (die es eigentlich ja auch schon zur Genüge gibt) sprechen lassen.


 rolf antwortete am 16.05.06 (10:24):

hugo,
wenn bei uns ein Gesetz erstmal erlassen ist, bleibt es auch.
Erstmal versuchen geht bei freiwilligen Vereinbarungen an einzelnen Schulen, aber nicht bei einem Gesetz bzw. einer Verornung auf Bundesebene.


 sammy07 antwortete am 16.05.06 (11:41):

@ Giovanni undf rolf;
eine bescheidene Frage hätte ich zu euren Beiträgen...denkt ihr wirklich so..was ihr da an den Haaren herbeizieht...?????

siehe Giovanni:"Es gab in Deutschland mal eine Zeit, da trugen Kinder eine Uniform in hübschem Braun, und fast alle waren stolz darauf. Fast! Denn da gab es auch ''ein paar'', deren Uniform nur aus einem schlichten sechseckigen Stern bestand. Die waren gar nicht stolz. Die hatten einfach nur Angst."

siehe rolf:"Uniformierte schick finden ist für mich schon ein Widerspruch in sich.
Es erinnert mich immer an Wehrmacht und die Vorstufen Jungvolk etc."

..ich kann nur sagen,mir fehlt jedes Verständnis für solch provokante Wortwahl...!!!!!


 rolf antwortete am 16.05.06 (12:00):

Ja sammy,
für mich ist Uniform das äußere Zeichen für Gleichschaltung.
Die Neonazis haben es gemerkt, daß sie mit Glatze, Bomberjacke und Springerstiefeln sofort identifizierbar waren, sie kleiden sich jetzt zunehmend "normal", um nicht so aufzufallen.


 Giovanni antwortete am 16.05.06 (12:11):

@Utelo:

Ich mache nicht ''alles negativ'', sondern ich stelle nur fest, dass es auch negative Argumente zu diesem Thema gibt. Und anscheinend kann oder will Niemand diese Argumente entkräften. Unter entkräften verstehe ich nämlich nicht, die Gegenüberstellung von immer mehr positiven Argumementen.

Ein Beispiel aus dem Straßenverkehr: Man könnte fordern, dass alle Länder, in denen Linksverkehr herrscht, auf Rechtsverkehr umstellen. Das wurde dort auch immer wieder angeregt und mit guten Argumenten begründet. Das letztlich überzeugende Hauptargument dagegen war aber stets, dass es im Zuge einer solchen Umstellung zahlreiche schwerste Unfälle mit Verletzten und Toten geben würde. Dieses Argument entkräftet man aber nicht durch immer mehr positive Gründe für eine Umstellung. Die einzig vertretbare Lösung wäre ein Vorschlag, wie man die Unfälle bei einer Umstellung vermeiden könnte.

Eine solche Entkräftung bzgl. meiner Bedenken gegen uniforme Schulkleidung vermisse ich hier aber immer noch.

@Schorsch:

Ich genieße keineswegs das ''Privileg'', meine begrenzten Mittel für überflüssige Markenkleidung verschwenden zu können. Auch nicht für meine Nachkommen, sofern ich denn welche haben sollte, die mir deren Mütter bisher dann aber recht erfolgreich verschwiegen haben. ;o)

@Sammy07:

Du pickst dir nur die extremen Argumente heraus und veränderst darin zudem noch deren Zielrichtung. Ich bin nicht gegen Äußerlichkeiten, die auf das dritte Reich hindeuten könnten, weil ich fürchte, es könne dadurch wieder aufleben, sondern weil es Menschen gibt, bei denen eben solche Äußerlichkeiten unangenehmste Erinnerungen wach rufen und selbst heute noch panische Ängste auslösen.

Meine Hauptbedenken aber, dass einheitliche Kleidung für Schüler von weniger angesehenen Schulen zu deren Diskriminierung führen können, lässt du dagegen unbeantwortet.


 sammy07 antwortete am 16.05.06 (13:24):

@ Giovanni;
wenn deine Wortwahl nicht so einen ernsten Hintergrund hätte, ich müßte jetzt doch bei deinen Worten lächeln. Meinst du etwa ein jetzt ca. 80jähriger oder älterer Mensch, der bewußt diese genannte Zeit miterlebt hat und er "mehr oder weniger einheitlich" (jede Schule kann doch mehrheitlich abstimmen was an Schulkleidung vorgehalten werden soll) adrett gekleidete Jugendliche sieht, bei dem werden nun "panische Ängste" ausgelöst..??
Deine Theorie hinsichtlich Diskriminierung bei nicht so angesehenen Schulen ist m. e. bei weitem nicht so verbreitet, wie etwa die Nachteile eines ausufernden Modediktats..damit einhergehend es an vielen Schulen sogar zur Kiminalität führt....


 uki antwortete am 16.05.06 (14:02):

@:Meine Hauptbedenken aber, dass einheitliche Kleidung für Schüler von weniger angesehenen Schulen zu deren Diskriminierung führen können, lässt du dagegen unbeantwortet.

Ich kann deine Bedenken verstehen, die eintreten können aber nicht müssen. Schon jetzt wissen die Kinder untereinander sehr schnell, wer auf welche Schule geht. Die, die zum Hänseln neigen, tun es, andere nicht.
Gegen eine einheitliche Schulkleidung könnte natürlich auch argumentiert werden, dass es auch nach der Schulzeit stets sichtbare, soziale Unterschiede geben wird.
Das fängt mit der Markenkleidung an, geht weiter mit der unterschiedlichen, zum Teil sehr teuren Freizeitgestaltung der Kinder von reicheren Eltern und setzt sich im späteren Leben mit anderen Dingen fort.
Da sind es die verschiedenen Wohnverhältnisse, die Größe und die Marke des Autos, die Unterschiede bei der Feriengestaltung u.s.w.
Dafür spricht aber, dass man wenigstens die Kinder nicht schon diese großen sozialen Unterschiede spüren lassen sollte, so gut es geht. (wenigstens während der Schulzeit) Außerdem fördert es, wie schon oft gesagt, das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Trotz allem Bereden hier, wird es wohl so bleiben, dass jeder seine Befürwortung oder seine Bedenken, als die wichtigsten hält.


 Giovanni antwortete am 16.05.06 (14:34):

@Sammy07:

Wie schon erwähnt, können wir die Assoziationen zum dritten Reich auch gerne aus der Diskussion herauslassen.

Der möglichen Diskriminierung steht allerdings keineswegs ein Wegfall des Modediktates gegenüber. Dieses verlagert sich, was die Kleidung angeht, lediglich aus der Schule in den privaten Bereich und wechselt innnerhalb der Schule zu anderen Erkennungsmerkmalen, zum Beispiel Uhren, Schmuck, GameComputer, Handys, mp3-Player, und und und...

@Uki:

Du sagst es ja selber - es gibt so viele Dinge, durch die soziale Unterschiede erkennbar sind, dass daran eine einheitliche Kleidung nicht viel ändern kann. Das Zusammengehörigkeitsgefühl mag sicherlich bei Vielen durch einheitliche Kleidung bestärkt werden. Allerdings wohl hauptsächlich bei denen, wo es ohnehin schon in Ansätzen vorhanden ist. Diejenigen, die aber aus verschiedensten Gründen eine Abneigung gegen ihre Schule haben, werden es aber vielleicht eher als ''Sträflingskleidung'' ansehen, durch welche sich ihre Abneigung noch verstärkt.

Okay, hier wird vermutlich wegen dieser Diskussion kaum Jemand seine Meinung ändern, weshalb ich sie (die Diskussion) hiermit für mich persönlich gerne als beendet betrachten möchte.


 rolf antwortete am 16.05.06 (14:53):

sammy07,
woher weißt du das:
"(jede Schule kann doch mehrheitlich abstimmen was an Schulkleidung vorgehalten werden soll) ?
Das Gesetz/die Verordnung gibt es doch noch garnicht!


 sammy07 antwortete am 16.05.06 (16:14):

@ rolf;
ich bin beeindruckt,du merkst es ja sogar....."woher weißt du das?"...(stell dir vor, es gibt schon Schulen die haben schon variable Schulkleidung)
dann frage ich dich mal...woher weißt du das: "wie teuer die Schulkleidung sein wird?"
und weiter deine Äußerungen: "wird es eine einheitliche Regelung mit genauen Durchführungsverordnungen etc. geben...."Spielraum bleibt dann nur noch bei der Qualität"..."Dann wird natürlich genau geregelt werden, wo und wann die Kleidung außerhalb des Schulgeländes getragen werden darf/muß."
Bin gespannt woher DU dein Wissen hast, hoffentlich nicht aus dem Justizministerium???...:-))


 rolf antwortete am 16.05.06 (16:46):

sammy07,
dann ließ doch mal die Meldung von Karl, es geht um den Vorschlag "unserer" JM, also um eine gesetzliche Regelung auf Bundesebene.
Ich habe keinen Preis genannt, wie kommst du darauf, ich wüßte wie teuer es wird. Es ist aber sicher, daß zusätzliche Kleidung zusätzliche Kosten verursacht.
Und das es eine Bundeseinheitliche Regelung werden soll, ist doch daraus zu ersehen, daß der Vorschlag aus dem Bundesjustizministerium kommt.
Im übrigen warten wir erst mal ab, ob es überhaupt zur Einführung kommt und wenn ja, wann.


 hugo1 antwortete am 16.05.06 (16:49):

Für einen "Normalmenschen" gibts nichts schöneres als Gleichberechtigung, Gleichbehandlung, Gleichstellung,,,
Für einen der sich als was "Besseres" fühlt, gibts nichts schlimmeres als Gleichberechtigung,,,Das solche Leute vehement dagegen argumentieren liegt in Ihrem Statusdenken. Solchen, die sich nicht fügen wollen, nicht anpassen, nicht der Gemeinschaft dienlich sein wollen, sondern ständig unanständige Extrawürste haben wollen wird auch eine "mickrike uniforme Kleidung" durch welche sie in der grauen Masse optisch untergehen nicht gefallen, sie müßten sich dann ja durch Leistung hervortun und das, ok ja das kann man wohl heutzutage von den Bessergestellten nicht verlangen, zumal sie dann auch noch gefordert würden, denen zu helfen die nicht diese exquisiten häuslichen Voraussetzungen haben.
Nun wirds wohl gleich wieder politisch motivierte, mit der deutschen unanständigen Vergangenheit vergleichende, Einsprüche von wegen ( Erziehung zu selbständig denkenden Persönlichkeiten)usw. hageln.*g*


 schorsch antwortete am 16.05.06 (17:33):

minci, wenn mir zugemutet würde, eine Schürze zu tragen in der Schule, würde ich das auch ablehnen. Hier geht es aber um mehr als Schürzen.....


 simaja antwortete am 17.05.06 (11:48):

ich bin GEGEN schulkleidung.

ich hatte es schon mal.

weiße bluse, blauer rock, käppi, blaues oder rotes halstuch.

später dann FDJ bluse.

wir mußten zwar nur jeden montag und zu besonderen anläßen es tragen, aber war echt belastend.

schulkleidung ist nichts besseres als was wir schon mal in der DDR erlebt haben.


 hugo1 antwortete am 17.05.06 (16:52):

hallo simaja, da spielt Dir Dein Gedächtnis aber einen Streich. Es war üblich in der DDR, Mitglied in Massenorganisationen zu sein, aber es war keine Pflicht und FDJ Bluse anziehen mit einem MUSS zu verbinden finde ich doch ziemlich gewagt.
Wer sich heut entscheidet zu den Pfandfindern oder dem Technischem Hilfswerk zu gehen, wird sich auch nicht sträuben deren Uniform zu tragen.
Wer also das FDJ-Hemd partout nicht leiden mochte, mußte nicht, es sei denn er hatte einen besonderen Hang zur optischen Anpassung oder er tat es freiwillig.
Ich war als Kind und Jugendlicher nie ein Gegener der DDR, hab mich in vielen Dingen sehr bewust dazu bekannt und sogar arrangiert, aber ein FDJ-Hemd in blau hab ich nie besessen, mußte also auch keins anziehen.
(wir haben hier eine Menge Wessis unter uns, die könnten sonnst annehmen es hätte tagtägliche Repressalien für oder gegen eine bestimmte Kleiderordnung gegeben)
Übrigens waren diese Hemden, wenn man sie schwarz färbte, recht gutaussehende praktische Bekleidungsstücke für Beruf und Freizeit.
Also, eine einheiliche Schulkleidung heutzutage und deren Sinn bzw. Unsinnigkeit mit dem Hinweis auf Pionierkleidung der DDR abzulehnen ist schon sehr weit hergeholt.
(das stand zwar so in den Pioniergeboten: ,,zu allen Pionierveranstaltungen und zu feierlichen Anlässen als Jungpionier das blaue, als Thälmannpionier das rote Halstuch zu tragen" aber, wer hielt sich schon daran, wenn er nicht wollte? Die DDR war ja kein China,,
Zumal ich mich auch noch gut daran erinnern kann, das meine Kinder -besonders die Mädels- sich oft gegen das Tragen der Pionierhemden (auch entgegen meiner väterlichen "Empfehlung") erfolgreich zur Wehr gesetzt haben.*g*


 simaja antwortete am 19.05.06 (18:06):

hugo ich muß dich berichtigen
" aber es war keine Pflicht und FDJ Bluse anziehen mit einem MUSS zu verbinden finde ich doch ziemlich gewagt"

es WAR PFLICHT.
zumindest als ich in die schule ging, auch bei meiner tochter noch, da ich früh schon arbeiten war, sie alleine zur schule ging, zog sie montag nicht die vorgeschriebens Kleidung an, das gab unheimlich ärger in der schule, sie bekamm einträge, ich wurde in die schule bestellt....

bei uns war JEDEN MONTAg früh fahnenapell, darum schon wars Pflicht das zeug anzuziehen und dann den ganzen tag über zu tragen


"wir haben hier eine Menge Wessis unter uns, die könnten sonnst annehmen es hätte tagtägliche Repressalien für oder gegen eine bestimmte Kleiderordnung gegeben"

gab es doch aber.z.B waren dinge (kleidung )aus dem kapitalistischen ausland verboten, aufkleber durften nicht sein.jeans in der schule auch nicht erlaubt.

in unser schule sich nicht an so was zu halten unmöglich, führte kein weg rein, viele wurden sogar noch mal nach hause geschickt wenn sie mit der ausrede "vergessen" von sich gaben.

meine tochter wurde 1988 eingeschult da war es super schlimm mit was sein durfte was nicht.
nee, sooo alt bin ich noch nicht das mein egdächtnis mir einen streich spielt.


 hugo1 antwortete am 19.05.06 (19:01):

Hm simaja, was soll ich darauf antworten wenn Du schreibst:es WAR PFLICHT.
zumindest als ich in die schule ging,,,,,
Ich hab mich gerade nochmal mit Frau und Kindern unterhalten. Sie können sich an keinen Fall erinnern mit Repressalien bei Verzicht auf FDJ Bluse. Es war nicht mal Pflicht Mitglied zu sein geschweige denn diese Kluft zu tragen. Es gab Kinder die waren nicht FDJ Miglied, also zu keiner Tragepflicht gezwungen.
Von denjenigen, die FDJ Mitglieder waren wurde (wie bei einer Fußballmannschaft, einem Jagdverein usw. erwartet das sie zu besonderen Anlässen diese "Ehrenkleidung" auch trugen. Heutzutage gibt es reichlich Leute die damit angeben, sich erfolgreich der Tragepflicht entzogen zu haben.
So les ich gerade in einem Forum: "Ich hatte das FDJ-Hemd höchstens 1-2x pro Jahr an, in den letzten Schuljahren, glaub ich, überhaupt nicht mehr. Wurde in der DDR auch nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wurde, bzw. wie es diejenigen, die es nie erlebt haben, immer so genau wissen,,
ok simaja, vielleicht hast Du besonders pflichtbewußte Schuldirektoren, Stabü-Lehrer und/oder Pionierleiter an Deiner Schule gehabt, oder Du warst eine der besonders schüchternen Schülerinen (so wie Angela Merkel) die eben sämtliche Wünsche den Vorgesetzten von den Lippen ablasen. Bei meinen Kindern (alle 4)hatten wir ziemlich oft den Eindruck das sie gerne mal erfolgreich auf diese "Ehrenkleidung" trotz Lehrerwunsch verzichteten.
Soweit ich mich erinnern kann trugen alle unsere Kinder sogar bei ihrem allergrößtem politischem Ehrentag in ihrem bisherigem, damaligen Leben, der Jugendweihe, sehr zivile, relativ teure hochwertige Kleidung ohne auch nur mit einer einzigen Silbe an ihre FDJ-Bluse zu denken.


 Mulde antwortete am 19.05.06 (19:44):

Aus eigener Erfahrung kann ich dem Hugo nur zustimmem!
eine kleiderordnung im Sinne eines müssens zum Tragen
Des "Blauhemdes oder der Pionierkleidung gab es offiziell nicht.
Es gab übereifrige Pionierleiter oder Direktoren ja die gab es -- nur es wurde niemand desterwegen gemaßregelt,
je nach Situation -- man passte sich an!
aber zum Abschluss der 10. klaase war es schon üblich!
Jeans tragen nicht erlaubt - gab es auch nur das wurde doch leiser abgeschafft - nachdem "VEB Jugendmode" die dinger selbst auf den Markt brachte-- das sollte man nicht hochspielen!
Schwieriger war es schon in der Berufsausbildung - da wurde
schon mal verlangt am Tage des Lehrbeginns und zum Abschluß
im FDJ Hemd zu erscheinen.
Aus eigenem Erleben sage es wurde akzeptiert!
Hatte es jemand nicht angezogen -- deswegen bekamen sie
Keinen Tadel das sah auch keine Ausbildungsordnung vor!
Es wurde einfach hingenommen ohne Zwang!
Andererseits hatten wir einen hohen Zulauf bei der GST und damit auch die Uniform ( Das war nun wirklich eine)
wir hatten eine Motorsportgruppe im Betrieb/ an der Schule
Da konnte man Kostenlos (ausser"1 Ostmark Beitrag im Monat)
die richtige Fahrerlaubnis machen PKW + LKW
hatte man die erstmal inn den Händen war die GST samt Uniform schnell vergessen- niemand wurde deshalb benachteiligt -- die Oberen wußten das und dachten sichbihr teil


 simaja antwortete am 24.05.06 (16:04):

hugo1 und mulde ich weiß nicht wann ihr in der schule ward, kann sein bei euch war es nicht so streng, kommt vielleicht auch auf die gegedn an, wo man gewohnt hat.

ich kann nur schreiben was ich erlebt habe. ich weiß daß viele bei uns kein pionier sein wollte, es aber taten weil es eben so in der DDR sein sollte. in meiner klasse war ein mädchen, (sehr nett und folgsam ) ihr elternhaus hoch religiös, der vater hat sich durch egsetzt das seine drei kinder als einzige aus der schule KEINE pioniere wurden. mir taten die kinder echt leid,sie waren einem totalem streß von den anderen mitschülern udn lehrern ausgesetzt.

ja bei usn gab es lehrere die echt die noten so bestimmten wie sie es für richtig hielten, wem sie nicht leiden konnten, wer nicht in den kram paßte (wie eben NICHTPIONIERE)der hatte eben schlechtere noten, als verdient.

ich finde egal, ob das jetzt als schlechte erinnereung in mir ist es einfach blöd einheitliche schulkleidung zu tragen.

weil ich finde deutschland ist eh schon zu sehr in einer einheit.
ist doch viel zuuuu viel von uniformen (in berufen ) geprägt.