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THEMA:   Hochwasser an Elbe, Moldau und ...

 48 Antwort(en).

dmz begann die Diskussion am 05.04.06 (22:18) :

Ich verfolge in diesen Tagen die TV-Berichte ueber die erneuten Ueberflutungen nach 2002
- an der Elbe vor und hinter Dresden sowie an der Moldau in Tschechien.
:::
Kann mir - bitte - mal jemand schreiben, wie es vor 2002
bzw insbesondere aber vor 1989 in diesen Landschaftsbereichen gewesen ist :
Hat es zu Zeiten der DDR auch solche katastrophalen Hochwasserfluten in den genannten Landschaftsbereichen gegeben ?
MfG, dmz.


 elena antwortete am 05.04.06 (23:35):

@dmz diese Frage stellen ich mir auch seit Tagen. Gab es solche Überflutungen nicht, oder haben wir nur nichts davon erfahren?

Ich habe regelmäßig Zeitungen gelesen, Nachrichten geschaut, aber ich kann mich an derartige Berichte nicht erinnern.

Vielleicht kann uns jemand aus den betroffenen Gebieten mal berichten? Obwohl ich denke, die haben im Moment anderes zu tun, als hier im Forum zu lesen.

Grüße von Elena


 radefeld antwortete am 06.04.06 (07:09):

Hochwasser hat es immer gegeben. Ich kann mich z.B. an das Sommerhochwaser in Leipzig 1954 ganz gut erinnern, wo das Wasser bis zum Promenadenring stand. Damals gab es aber kein Fernsehen, gerade mal Radio und eine Presse, die, zumindest bei uns in der DDR, gehalten war, jegliche Beunruhigung der Bevölkerung durch sensationelle Meldungen tunlichst zu vermeiden.
Im Fotoalbum meines Vaters finden sich Bilder eines Hochwassers der Müglitz, des Flüsschens, das 2002 den Ort Wesenstein/Sachsen fast völlig vernichtet hat, aus den Zwanzigerjahren des 20.Jh. Damals wurde die Eisenbahnstrecke nach Altenberg/Sa fast vollständig weggespült, sodass ein völliger Neubau erforderlich wurde.
Schlimm ist nur, dass die oft lang währenden Pausen zwischen den Katastrophen die Menschen immer wieder verleiten, sich in der gefährlichen Nähe der Flüsse anzusiedeln. Wüden nur Flussauen mit Wiesen und Gehölzen überschwemmt, wäre das keine Sendeminute dews Fernsehens wert.


 radefeld antwortete am 06.04.06 (07:15):

Entschuldigt, dass ich nicht mit einem eigenem Bericht von Hochwassern der Elbe berichten konnte.
Kleiner Nachtrag noch:
Die Zuflüsse zur Elbe haben fast alle kleinere oder größere Talsperren zur Hochwwasserabwehr, die Elbe selbst aber nicht. Auch das dürfte einer der Gründe für die doch relativ häufigen Hochwasser gerade der Elbe sein.


 schorsch antwortete am 06.04.06 (10:26):

In diesem Zusammenhang sollten wir uns mal wieder bewusst sein, dass diese Hochwasser folgende Primärgründe haben:

Die höher liegenden Länder versuchen mit Verbauungen das Wasser - nach dem St. Florian-Prinzip - möglichst schnell aus ihrern Gegenden zu bannen. Wo früher Auenlandschaften überschwemmt wurden, wurden inzwischen die Flüsse begradigt und schnellläufig gemacht. Die einst Wasser aufsaugenden und zurück haltenden Wiesen wurden mit Sickerröhren versehen, so dass das Wasser möglichst schnell in die Flüsse fliesst. Wälder, die früher das Wasser auf Monate zurück hielten, wurden abgeholzt. Wo früher Wiesen und Äcker waren, die das Wasser lange Zeit horteten, sind heute Dächer, betonierte Vorplätze und asphaltierte Strassen.


 rolf antwortete am 06.04.06 (12:07):

Also kurz gesagt, der Mensch hat mit seinen Eingriffen in die Natur die Hochwasserschäden selbst verursacht.


 dutchweepee antwortete am 06.04.06 (12:16):

andererseits haben die hochwasser auch eine natürliche funktion, die fruchtbarkeit der böden zu erneuern - denken wir dabei zum beispiel an das jährliche nil-hochwasser in ägypten.

@ROLF so gesehen ist dein fazit nicht ganz richtig.

der mensch ist nicht derjenige, der die hochwasser verursacht, sondern er ist der einzige, der davon einen schaden hat.

.


 Mulde antwortete am 06.04.06 (14:20):

GMZ und Elena
seht meinen Nick ich lebe in dieser Ecke.
Ja das hat es gegeben konkret erinnere ich mich an
Winterhochwsser 1945/46 hier konnte der Stadtteil Mildensee
unmittelbar an der heutigen A9 gelegen nur durch massives
eingreifen der Russen eine Eisbarriere im Dorfbereich mit
meheren Sprengungen vor überflutung gerettet werden
Hier mündet die Mulde in die Elbe , kommt die Elbe vor der
Mulde , so ist das Hochwasser immer noch hoch aber die Gefahr ist etwas geringer - treffen jedoch beide etwa zeitgleich zusammen dann entsteht der gefürchtete Rückstau so wie in den 20er und 30er Jahren
1954- 1965 - 1972- 2002 -2006 das sind meine direkten Erinnerungen.
Verfolgt man aber die historischen Daten - man kann sie bis etwa Mitte 1700 rückverfolgen kommen /kamen diese unguten Verhältnisse wiederholt vor.
Die Deich Anlagen im damaligem Fürstemtum Anhalt (sind heute no´ch die gleichen) wurden von Holländischen "Spezialisten" 1770- 1820 angelegt wurden aberauch bis 1990 durch Wallwächter da s ganze Jahr beobachtet und gepflegt ( wurzeln-Maulwurf- Bisamratten)
Das ist aus Kostengründen weggefallen!
nunist das jejammere gross.
Hinzi kommt die Medien blieben weitgehenst Regional heute
kommt vor dem Katastrophentourismus - der Sensationsreporter,
von der Sache her ist auch dieses Hochwasser dss erhöhte
jährliche Frühjahrshochwasser


 rolf antwortete am 06.04.06 (14:36):

dutchweepee,
ich habe nicht geschrieben, daß der Mensch die Hochwasser verursacht hat, sondern die Hochwasserschäden!


 eko antwortete am 06.04.06 (15:23):

Was mulde in seinem Bericht angesprochen hat, nämlich die unterschiedlichen "Hochwasserscheitel" kann man auch an anderen Flüssen, etwa dem Rhein beobachten.

Während in früherer Zeit die Hochwässer der Zuflüsse zu unterschiedlichen Zeiten ihre Scheitel in den Rhein schickten, kommt es in den vergangenen Jahrzehnten immer häufiger vor, dass diese Scheitel im Rhein zusammentreffen. Wenn z.B. Hochwässer aus dem Schwarzwald, dem Main und der Mosel zusammentreffen, bekommen die Kölner regelmäßig und in letzter Zeit immer stärker nasse Füsse. Dieses Zusammentreffen hängt vor allen Dingen mit Flussbegradigungen zusammen, die - wie schorsch schreibt - dazu dienen, in den Oberläufen das Wasser schneller abfließen zu lassen. Deshalb schauen die Kölner auch mit Argusaugen an den Oberrhein und was dort geschieht. Man hat dort jahrzehntelang eine falsche Politik betrieben, indem man frühere natürliche Überschwemmungsflächen in den Rheinniederungen zu Wohn- und Gewerbegebieten umgewidmet hat. Heute ist dort Heulen und Wehklagen, wenn mal wieder Hochwasser kommt. Man hat deshalb auch angefangen, neue Überflutungsflächen auszuweisen, was ungeheuer schwierig ist, weil jeder nach dem St.Floriansprinzip........

Es sind vielfältige, oft auch nur kleine Veränderungen, die dann solche Hochwässer entstehen lassen und zwar an allen größeren Strömen, ob Rhein, Elbe oder Oder.


 sammy07 antwortete am 06.04.06 (16:11):

@dutchweepee;
Zitat: der mensch ist nicht derjenige, der die hochwasser verursacht, sondern er ist der einzige, der davon einen schaden hat

...ja dutchweepee, ich vermute doch,dass Rolf richtig liegt,..denn Hochwasser gabe es schon immer (siehe Beitrag von Mulde)..aber die Auswirkungen sind JETZT anders...da der Mensch zu sehr in die Natur eingeriffen hat....:-)


 dutchweepee antwortete am 06.04.06 (17:59):

ich bin der meinung, daß wir lernen sollten MIT den hochwassern zu leben - wie zum beispiel die leute am nil.

die fluß-auen werden durch leichtsinnige menschen besiedelt, weil sie doch dann sooooo eine schöne aussicht haben. wer sich dort ein haus baut, sollte einfach keine unterstützung mehr bekommen, bis die natur (der fluss) sich zurückgeholt hat, was er braucht.

es gibt einen unterschied, zwischen einer beinahe jährlich wiederkommenden natürlichen überschwemmung und einer naturkatastrophe, wie zum beispiel einer sturmflut an der see.

wenn ich keine winterreifen hab, fahr ich auch nicht durch den schnee.

.


 Mulde antwortete am 06.04.06 (18:00):

Ein kleiner Nachtrag
Was man sich für Mühe macht eine ordentliche Antwort zu geben?
In einem alten Schulatlas von "damals irgendwann" gefundenn dort ist das Urstromtal von Elbe und Mulde dargestellt,auffallend daran ist, das beide Flüsse dieses Urstromtal heute in etwa ihre natürlichen Überflutungsgebiete sind.
Nun hat der Mensch jedoch im Laufe der Jahrtausende aber
wohl eher in den letzten Jahrhunderten massiv eingriffen
mit Erfolgen aber auch Misserfolgen.
Warum soll das an Rhein und Main und und anders sein?
Es gibt nur eine Natur!
man möchte Die Flüsse Kanalisiern - mit Beton einengen
Das ist ein gewaltiger Denkfehler.
Jeder Fluss hatte seine Ausuferungsgebiete die braucht er
heute immer noch das sind zB. die herrlichen Elbauen- woandes nennen sie sich anders nur der Zweck ist der gleiche.
sucht mal inn Euren alten Schulatlanten , bestimmt werdet
ihr dort fündig und staunen was es nie mehr geben wird.


 dutchweepee antwortete am 06.04.06 (18:04):

@eko ...ich hab in einem psychoanalytischen fachbuch gelesen, daß ein gläubiger davon ausgeht, daß alle anderen doch verstehen müssten, woran er glaubt.

erklär mir bitte trotzdem mal das "st.-florian-prinzip" und verzeih mir meine grenzenlose dummheit. ich gehe davon aus, daß dies ein klerikales gleichnis ist.

.


 Mulde antwortete am 06.04.06 (18:09):

Dutsch!
Du bist doch ein kluges Kerlchen , meinst Du im ernst
ein Immobilienhai nimmt darauf rücksicht?
Nein hier ist im allgemeinen die grosse Politik und im besonderen die Regionalen Politiker und Sachkenntnis gefragt. Da lag wohl in der Vergangenheit einiges im Argen!


 seewolf antwortete am 06.04.06 (18:24):

Kürzlich war zu lesen, daß möglicherweise noch in diesem Jahrhundert ähnliches geschieht, wie vor 125000 Jahren:
der Meeresspiegel steht dann 4 Meter höher.

Zitat (Quelle siehe Link unten):

"Der kanadische Eisschild war damals komplett abgeschmolzen, der grönländische stark geschrumpft, und der Meeresspiegel lag vier bis sechs Meter oder sogar noch höher als heute." So beschreibt Bette Otto-Bliesner vom National Center for Atmospheric Research (NCAR) in Boulder (US-Staat Colorado) die Welt im einstigen Eem-Fieber. Das Beunruhigende daran: Es könnte schon sehr bald noch schlimmer kommen. "Von der Arktis müssen wir annehmen, dass sie im Zuge des heutigen Klimawandels noch wärmer wird als vor 125.000 Jahren", meint die Forscherin."

Zitat Ende.

Ratet Euren Enkeln, Hausboote zu kaufen...

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,407603,00.html


 seewolf antwortete am 06.04.06 (18:30):

... nachgereicht:

Internet-Tipp: " target="_blank">


 dutchweepee antwortete am 06.04.06 (18:41):

@seewolf ...die jacke find ich toll!

.


 seewolf antwortete am 06.04.06 (18:41):

hm... ich eher die Mütze :-)


 eko antwortete am 06.04.06 (18:45):

@ dutchweepee:

Bist Du so einfältig oder tust Du nur so? Hast Du in der Tat noch nie was vom "St.Floriansprinzip" gehört?

Aber ich will Dich gerne aufklären:

Es gibt (oder gab) ein Stossgebet:" Oh heiliger St.Florian, verschon mein Haus.....zünd andere an!"

Da ich ein Protestant bin und mich bei den katholischen Heiligen nicht so recht auskenne, kann es sein, dass ich etwas falsches sage, aber soviel ich weiß, ist Florian der Schutzpatron des Feuers und Nepomuk des Wassers.

Und wenn jemand etwas nicht haben will, weil es ihm nicht passt, er aber einverstanden damit ist, dass es jemand anderem zustösst, spricht man vom St.Floriansprinzip. Im vorliegenden Falle ist es so, dass viele Gemeinden entlang des Oberrheins sich heftig dagegen wehren, so genannte "Retensionsflächen" auszuweisen, also Flächen, in die man Wasser des Rheines bei Hochwasser einleiten könnte, damit den Pegel senken oder nicht erhöhen lassen und dann nach und nach wieder ableiten.

Da dies natürlich mit einer Einbusse des Gebietes hinsichtlich seines Wertes und seines Gebrauchs einhergeht, ist man zwar dafür, dass solche Flächen geschaffen werden, "aber bitte nicht bei uns!"

Kapiert?

Deine spitzen Bemerkungen hinsichtlich Gläubigkeit und und kannst Du Dir an den Hut stecken (:-((((


 Tobias antwortete am 06.04.06 (19:14):

Eko,

Das St.-Florian(s)-Prinzip oder (in Österreich) Floriani-Prinzip beschreibt die Hoffnung, dass Unangenehmes, Gefahren oder Katastrophen nicht einen selbst, sondern jemanden anderen treffen mögen.

Der Begriff bezeichnet das Verhalten von Personen, die zwar eine schmerzliche Maßnahme befürworten, aber nur, wenn ausschließlich andere und nicht sie selbst betroffen sind ("Ich bin für scharfe Einsparungen, aber nicht in meiner Abteilung!").

Der Ausdruck bezieht sich auf ein Stoßgebet zum katholischen Schutzheiligen für Feuer und dessen Abwehr, Florian von Lorch: „O Florian, o Florian (oder: Heiliger Sankt Florian), verschon mein Haus, zünd andere an!“.


 schorsch antwortete am 06.04.06 (19:22):

Die Überschwemmungen am Nil sind seit der Erbauung des Assuan-Dammes auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Statt des gratis Nilschlammes plus toter Fische auf den Feldern, müssen die Nil-Bauern heute Kunstdünger auf die Kulturen geben.


 Tobias antwortete am 06.04.06 (19:49):

Das Stift St. Florian bei Linz schon sehenswert.

Internet-Tipp: https://cms.ttg.at/websites/stflorian/intro.htm


 dutchweepee antwortete am 07.04.06 (01:53):

@EKO ...dieses st.-florians-prinzip tauchte wiederholt im zusammenhang mit der flut auf. obwohl ich als atheist interessehalber die bibel gelesen habe, war mir diese anekdote nicht geläufig. verzeih mir bitte, daß stossgebete nicht zur allgemeinbildung gehören.

zitat EKO: "Deine spitzen Bemerkungen hinsichtlich Gläubigkeit und und kannst Du Dir an den Hut stecken (:-(((("

schreib mir doch einfach mal eine liste, zu welchen themen ich deiner meinung nach, keine fragen mehr stellen darf.

.


 schorsch antwortete am 07.04.06 (09:07):

dutchweepee, warum denn eine Liste? "Alle" sagt doch alles.....


 eko antwortete am 07.04.06 (09:38):

@ dutchweepee:

Mir scheint, hier liegt ein Kommunikationsproblem vor. Als ich den Begriff des "St.Floriansprinzip" verwendete, bin ich davon ausgegangen, dies sei ein allgemein bekannter Begriff ( mit Allgemeinbildung hat das nichts zu tun, höchstens mit Allgemeinwissen), zumal man ihn ja auch in fast jeder popligen Tageszeitung lesen kann.

Offensichtlich habe ich mich da doch geirrt, denn ich habe inzwischen einige Leute befragt......und siehe da, die kannten den Begriff auch nicht.

Nun hat das aber nichts mit Religion und Gläubigkeit, mit Sozialismus oder Kapitalismus zu tun, sondern halt eben....mit Allgemeinwissen. Ich sehe mich als ganz normalen Menschen an, hab noch nicht mal eine höhere Schulbildung, aber offenbar hat sich bei mir in meinen 75 Lebensjahren doch allerhand an Wissen angesammelt. Damit will ich nicht angeben, aber offenbar überfordere ich da meine Mitmenschen oftmals, wenn ich davon ausgehe, dass die das doch alles auch wissen.

Also, ich bitte Dich um Entschuldigung, wenn ich Dir Unrecht getan habe, es war nicht böse gemeint. Aber Deine Frage war halt schon etwas "spitz".

Freundlich grüßt

der e k o


 rolf antwortete am 07.04.06 (10:56):

Stimmt, eko, das Floriansprinzip hätte ich auch als allgemein bekannt angenommen; völlig unabhängig von Religion, Glauben und Herkunft.


 dmz antwortete am 07.04.06 (21:29):

@Mulde:
Danke fuer die ausfuehrliche Hochwasser-Dokumentation.
Das relativiert meinen Eindruck natuerlich,
die Hochwasser waeren erst in den letzten Jahren 2002/2006 so schlimm ausgefallen.
:::
Was mir unverstaendlich erscheint, ist die Tatsche,
dass nach 2002 bei der jetzigen Hochwasser-Katastrophe - den Berichten zufolge -
keine zwischenzeitlich getroffenen Massnahmen wirksam geworden sind,
um eine Ueberschwemmung gleichen Ausmasses zu verhindern.
Damals(2002) sprach man von Planungen wie Deichsanierung und Rueckhaltebecken.
Offensichtlich nichts draus geworden.
:::
MfGdmz.


 schorsch antwortete am 07.04.06 (21:52):

@ dmz: "...Damals(2002) sprach man von Planungen..."

Man spricht immer noch davon.....

....und wenn fertig geplant ist, plant man, in welcher Schublade man die Planungen am besten konservieren kann....


 eko antwortete am 07.04.06 (22:24):

Das kann man so nicht beurteilen, nämlich, es sei "nichts geschehen".

Man hat schon etwas getan, aber natürlich kann man nicht alles auf einmal machen, so hat man zunächst einmal an den Brennpunkten die Deiche verstärkt und sonstige Massnahmen ergriffen. So wurde z.B. in Dessau eine Mauer errichtet, die die Stadt vor Überflutung schützt.

Dass dabei zwangsläufig eben in manchen Abschnitten noch nichts geschehen ist, hängt mit der Größe der Aufgabe zusammen.

Selbstverständlich ist das für die Betroffenenen kein Trost, aber hier handelt es sich um eine Massnahme, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, einfach, weil sowohl die Kapazitäten als auch das liebe Geld fehlt.

Es gibt da einen dummen Spruch:"Auch Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden"


 Mulde antwortete am 07.04.06 (23:03):

Grosse Anfrage
Eko Du weist ja mehr wie ich, in Dessau eine Hochwassermauer?
und die hab ich noch nicht gesehen peinlich -peinlich für mich!!
Also in den letzten 76 Jahren ist nichts erbaut -errichtet
worden(In der Stadt)
Solltest Du jedoch die die Vororte meinen - Mildensee- Waldersee ja da hat man neue Deiche gezogen das stimmt dann.
Nur hier hat man die Erfahrungen aus früheren Hochwasser
als Bemessungsgrundlage genommen.
Ich behaupte - mit Erfolg
Nur im Einzugsbereich der Elbe zum Weltkulturerbe
"Park Luisium" da gab es Ärger mit dem Denkmalschutz- weil an der gefährdesten Stelle der Deich / Wall nicht so saniert werden konnte ohne das Geamtbild des Parkes zu zerstören.
Da hat man bei diesem Elbwasser schon seine Probleme gehabt
und örtlich aber gemeistert.
Eko ich nehme an , das du diese Wälle so sagen wir gemeint hast! Du hast mithin recht.
Ich möchte hier sagen in Mildensee wo immer die Mulde durch den See (langer Dorfteich) eine sehr lange Stahlspundwand gezogen wurde und sogar äusserlich architektonisch gut gestaltet hat- ähnliches ist in Waldersee am "Luisium"
getan worden aber eben dort wo der der Denkmalschutz nichts
eingewendet hat.
Insgesamt sind etliche km ( Kilometer) entlang der alten
Wälle neu gezogen worden u.a. bis an die A9 heran.
Doch eko es hat sich was getan zum besseren. bedenke jedoch
Diese "ALTwälle ( Deiche) da hat schon der olle Goethe seine Füsse gesetzt nur die Wallwächter die hat man so vor
10-12 Jahren aus Kostengründen abgeschafft! leider!
Die Wälle hatten schon....zig Hochwasser in 250 Jahren erlebt:
Gruß Mulde


 seewolf antwortete am 08.04.06 (02:45):

oh gottogott - 250 (zweihundertfuffzig) Jahre - da erstarrt man ja in Ehrfurcht...

Ein einziger Furz der Natur - wie schon zigmal geschehen: und alle Spökenkiekereien sind eine Lachnummer.

Leben an sich ist lebensgefährlich.


 radefeld antwortete am 08.04.06 (06:29):

Kleiner Nachtrag noch zu den Schuldzuweisungen, die in solchen Situationen von Politikern und anderen Verantwortlichen losgelassen werden.
Hat doch tatsächlich einer der Hitzackerer behauptet, die Anlieger der weiter flussaufwärts liegenbden Orte hätten sich ZU GUT geschützt, ihre Dämme zu sehr in Ordnung gehalten, und nun sei die Wassermenge, die 2002 die Städte und Dörfer am Mittellauf der Elbe verwüstete, in Hitzacker ungebremst angekommen. Und außerdem seien die Berechnungen von MAGDEBURG (ist das die für Hitzacker zuständige Landeshauptstadt?) unrichtig gewesen. Seit wann berechnet man in Magdeburg die für Hitzacker zu erwartenden Pegelstände?


 Mulde antwortete am 08.04.06 (08:31):

Tja Seewolf@
Da hat nun so ein "Landesfürscht" schon anno Dunnemals
etwas weiter gedacht,als ein heutiger Regionalpolitiker.
Der damalige Fürst von Anhalt- Dessau (ein Enkel des ollen
Dessauer)auch "Vater Franz genannt holte um die Deiche zu bauen Fachleute aus
den Niederlanden,die,das ganze projektierten und die Anleitung dazu gaben.Bemerkenwert ist/es wahr eine Art ABM Massnahme denn das Erdreich mußte heran gekarrt werden.
Jede Karre 2Pfennige(?) für damalige Zeit sehr viel Geld.
Da gab es in den deutschen Landen Landeherrn .die dachten
da an andere Dinge,die für sie von Wichtigkeit waren.
Anhalt war ja eines der deutschen Länder wo es zuerst eine
Allgemeine Schulpflicht gab.
Sicher in rund 250 Jahren bedurfte es einer Erneuerung , waren diese Wälle/Deiche zu damaliger Zeit durchaus etwas
modernesheute sind sie historisch und erfüllen je nach
Wasserstand immer noch ihren Zweck.
Klugerweise hat man die alten Wälle/Deiche nicht weggebaggert sonder in einem bestimmten Abstand neue errichtet diese neuen haben nun sogar Landseitig eine festangelegte befahrbare Notstrasse erhalten die Technik
muss nun nicht mehr auf den Äckern sich durchkämpfen.
Hier scheint man zuerst gedacht zuhaben und erst gebaut!
Es geht also wenn man kann?!?
Was ich pesönlich bemängele konnte auf den alten Anlagen
wunderbare Spaziergänge machen, so dürfen die alten wie die
neuen Deiche (noch) nicht mehr betreten werden!
Das änndert aber nichts daran das wiklich etwas vernünftiges getan wurde.


 Mulde antwortete am 08.04.06 (08:43):

Radefeld
Das Wasserstrassenamt in Magdeburg ist wohl zentrale
Meldestelle für die mittlere Elbe deren Pegelstand Analog
zu den Flussabwärts zu erwartenden Pegelstände weitergegeben wird.
Man richtet sich immer dannach was kommt von Oben kommt und Magdeburg liegt nun mal Flussaufwärts ,also Oberhalb von Hitzacker, da muss die Elbe zuerst vorbei, warum soll man den dortigen Pegel nicht als Vorwarnstufe nehmen?
Das hat in diesen Fall nichts mit Landeshauptstadt zu tun.
Es ist bestimmt, einfach nur das zweckmässigste.


 radefeld antwortete am 08.04.06 (11:10):

Hast schon recht, Mulde. Aber so "geheim" waren die Pegelstände von Magdeburg wohl nicht. Jeder konnte die laufend im TV und Internet ablesen. Aus angeblicher "Nichtinformation" einen Sündenbock ableiten zu wollen, das finde ich primitiv. Einfach: Ich sehe das so, dass, aus welchem Grunde auch immer, die Hitzackerer die Sache echt vertrödelt oder verschlafen haben. Und dazu: Nichts aus dem Hochwasser 2002 gelernt. Kaum wirklich etwas gebaut oder verbessert. Ist ja so schön, DIREKT am Fluss zu wohnen ohne einen störenden Deich dazwischen zu haben.
Will mich zu den monitären Dingen lieber nicht äußern, habe da aber schon so meinen Verdacht.


 Mulde antwortete am 08.04.06 (12:37):

radefeld@
Ich auch!!!!


 dutchweepee antwortete am 08.04.06 (14:26):

soviel ich aus einem bericht über die überflutungen in hitzacker hörte, haben einige bürger sogar gegen die geplanten deichanlagen geklagt, weil sie sich dadurch in "ihren persönlichen freiheiten" beeinträchtigt fühlten.

ich hoffe diese bürger werden vom rest der gemeinde geteert und gefedert nach ablauf des wassers. ...oder darf man das etwa auch nicht?


 rolf antwortete am 08.04.06 (15:13):

Wie gerade in den n-tv-Nachrichten gezeigt wurde, ist ein Schutz für die "Insel" Hitzacker nur möglich, wenn die Stadt durch einen lückenlosen Ring (Mauer oder Deich) vom Wasser abgetrennt wird.


 eko antwortete am 08.04.06 (19:10):

@ mulde,
bitte, nun stell mich nicht so hin als ob ich doof wäre. Und verkalkt bin ich auch noch nicht. Aber die Fernsehmenschen haben eine nagelneue Mauer gezeigt, der man ansah, dass sie noch neu ist und dabei ist der Name "Dessau" gefallen. Wenn da eine Fehlinformation seitens des Fernsehens vorliegt, kannst Du mir das nicht anhängen, aber ich lasse mich gerne berichtigen, wenn ich falsch liege.

Ansonsten: Ich glaube nicht, dass dies an der Hochwassersituation etwas geändert hätte, wenn man die ollen Deichgrafen oder wie die bezeichnet wurden, auch weiterhin in Amt und Würden gelassen hätte.

Tatsache ist - und daran kommt kein Kritiker vorbei - dass Hochwasserschutz eine Sache ist, die viel, viel Geld kostet und deshalb auch nur langfristig umzusetzen ist. Und welche Widerstände dabei seitens Uneinsichtiger überwunden werden müssen, das ist ja hier mit Hitzacker eindrucksvoll beschrieben.

Ich habe ja weiter oben geschrieben, dass die Scheitel der Hochwässer immer schneller in die Unterläufe fließen, ganz einfach deshalb, weil man an den Oberläufen die Ufer begradigt hat, damit das Wasser schneller abfließen kann. Auch das ein "St.Floriansprinzip", nämlich schnell weg von uns und wie die weiter flussabwärts damit fertig werden, ist nicht unser Bier.


 radefeld antwortete am 08.04.06 (19:23):

Sollen die weiter oben Ansässigen sich überfluten lassen aus Solidaritär mit denen "weiter unten"? Soweit das Felder, Wiesen und Felder betrifft, könnte man das noch erwarten, wenn es aber Ortschaften angeht, dann ist das wohl etwas zuviel verlangt. Und DUTCHWEEPEE hat da eben wunderbar gezeigt: Da WOLLTEN einfach einige Bürger der Stadt nicht, was sie aber von anderen erwarten.


 Mulde antwortete am 08.04.06 (20:10):

Eko@
Asche auf mein Haupt-- hier wollte ich Dich nun wiklich
nicht angreifen Du kannst es nicht anders wissen, liegt
doch in der Natur der Sache und Fernsehleute gehen
selten der Sache auf den Grund. also Sorry!!
Die Mauer steht im Ortsteil Mildensee , den ich nun bestens kenne, die Mauer, das ist eigentlich die beschriebene Stahlspundwand nur eben wurde diese mit Klinkermauerwerk verkleidet. hier ist der bestehnde Wall mit dem neuen verbunden und Erhöht worden.
Ichb finde eine gute Lösung!
Auf alle Fälle man hat was sinnvolles im Vorfeld getan.
Das ist es doch worauf ess ankam.
Zufrieden?
Das Wasser 2006 hat es ja auch bestätigt.


 eko antwortete am 09.04.06 (00:37):

@ radefeld, Du schreibst:

"Sollen die weiter oben Ansässigen sich überfluten lassen aus Solidaritär mit denen "weiter unten"?

Nein, das sollen sie natürlich nicht, aber sie sollen wenigstens soviel Verstand und Rücksichtnahme aufbringen, dass sie nicht das gesamte Gebiet, das ein Strom braucht, in Gewerbe- und Wohngebiete umwidmen.

Ein Strom braucht Platz, um sich bei Hochwasser ausbreiten zu können, nimmt man ihm diesen Platz, dann rächt er sich, indem er woanders alles überflutet. Die früher üblichen Mäandertäler und unbewohnten Flussniederungen waren Ausgleichsgebiete, die das Wasser nicht zu schnell abfließen zu ließen. Aber nachdem der Mensch gelernt hatte, Bagger zu bauen, meinte er, sich alles leisten zu können und dann wurden in den vergangenen Jahrzehnten viele Flussläufe völlig begradigt. Ein Musterbeispile für dieses falsche Verhalten ist die Kinzig, die aus dem mittleren Schwarzwald kommt und die man kilometerlang bolzgeradeaus begradigt hat mit eben diesem schlechten Ergebnis für die Menschen am Unterlauf des Rheins.


 eko antwortete am 09.04.06 (00:39):

@ mulde:

Danke für Dein Posting von 20.10 Uhr. Nun ist die Welt wieder in Ordnung. (;-))


 radefeld antwortete am 09.04.06 (06:04):

Hast Du schon recht, eco. Nur trifft das auf die Elbe und ihre Zuflüsse in DEM von Dir geschildertem Maße kaum zu. Hier hat man sogar bei Riesa ein Neubau-Wohngebiet nach der Flut 2002 wieder aufgegeben um dem Fluss mehr Raum zu geben. Und von einer Eindeichung zum Zwecke der Schaffung von Gewerbegebieten ist mir da auch kein Fall bekannt. Es sind zum großem Teil alte Dörfer und Städte, die überflutet wurden.
Dass die sich mithilfe von Eindeichungen schützen, kann man denen doch wohl kaum verübeln.


 eko antwortete am 09.04.06 (16:52):

@ radefeld:

Jeder Fluß, jeder Strom hat seine eigene Geschichte. Zur Elbe kann ich persönlich wenig sagen, weil ich diesen Strom nicht kenne bezw. nur das, was man im Fernsehen geboten kriegt.

Meine Erfahrungen stammen vom Rhein, an dessen Ufern ich jahrzehntelang gelebt hatte und auch heute noch lebe, nur in einem anderen Einzugsgebiet.

In Baden weiß jeder, der sich dafür interessiert, dass es ein Fehler war, die Rheinzuflüsse aus dem Schwarzwald derart zu kanalisieren. Abgesehen vom Landschaftsbild war das auch ein ziemlicher Eingriff in die Ökologie, denn an einem kanalisierten begradigten Flussufer findet man keine Vögel mehr, die aufs Wasser angewiesen sind.

Das schnellere Abfließenlassen von Hochwasser entlastet zwar die eigene Region, doch geht dies immer zu Lasten der Unterlieger.Das hat man damals zu wenig beachtet. Heutzutage wird unter hohem Aufwand versucht, die Fließgeschwindigkeit zu bremsen, indem man nun künstlich die Ufer dort wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen versucht, wo dies noch vertretbar ist.

Mit Eindeichungen ist es ähnlich. Zwängt man den Fluß in ein zu enges Bett, etwa, weil eben schon seit längerer Zeit kein großes Hochwasser mehr war und man meint, so müsse es ihm genügen, geschieht auch dies zu Lasten der Unterlieger. Das Wasser hat keine Ausweichmöglichkeiten mehr in zeitweilig überflutbare Polder, es wird zwangsweise durch die Deiche zu einem schnellen Abfluss gezwungen.

Der Mensch hat allzusehr in diesen Ökobereich eingegriffen, weil ihm vorschwebte, dass er alles machen kann, vor allen Dingen, wenn die dafür notwendigen Geräte ( Bagger usw.) zur Verfügung standen.

Die Erkenntnis, dass die Behandlung eines Stromes eine Angelegenheit ist, die praktisch von der Quelle bis zur Mündung oder auch - bei Zuflüssen - darüber hinaus erfolgen muss, hat noch nicht überall gegriffen. Oftmals wird zu kurzsichtig und vorschnell eine Maßnahme eingeleitet, die sich nur auf einen bestimmten Streckenabschnitt bezieht, ohne die Gesamtheit zu sehen.

Deiche allein sind kein Allheilmittel. Man muss dafür sorgen, dass das Wasser im Oberlauf nicht zu schnell abläuft, wobei natürlich Nutzflächen wie Wiesen überschwemmt werden müssen, doch das waren früher mal Sumpfgebiete, wo sich das Wasser eine gewisse Zeit halten konnte. Nur wehrt sich natürlich der Nutzer dieser einmal Sumpf gewesenen Wiesen vehement gegen eine Überschwemmung. Also ein Interessenskonflikt.

Im Mittellauf des Rheins kommen die Renaturierungen von Poldern ( Überschwemmungsflächen) aus dem gleichen Grund (Interessenskonflikt) auch nicht oder nur schleppend voran. Derweil stehen die Menschen am Unterlauf (Köln) immer öfter im Wasser, eben und vor allen Dingen wegen dieser Veränderungen, den menschlichen Eingriffen flussaufwärts.

Ich hoffe, dass ich mich nicht zu langatmig war und dennoch verständlich ausgedrückt habe.


 rolf antwortete am 09.04.06 (17:34):

Und Politiker fördern gemeinsam mit den Medien den Ktastrophentourismus.
Das Geld wäre für Hilfsleistungen besser verwendet.


 radefeld antwortete am 09.04.06 (17:49):

Sicher, rolf, bloß leider sind das nicht die Größenordnungen die wirklich helfen könnten. Auch ich habe etwas gegen diese Art von "Tourismusförderung". Andererseits wüssten wir nicht,wie es in den überschwemmten Gebieten wirklich aussieht. Wenn auch die Sensationsgier mancher Medien da schon ziemlich aufbauscht.
Oder könntest Du Dir vorstellen, dass morgen z.B. die Zeitung mit den großen Überschriften Dir ein weißes Blatt liefert auf dem steht: "Es ist kein Skandal passiert, uns viel auch keiner ein". :-))


 seewolf antwortete am 09.04.06 (18:19):

oooch radefeld - DIESE Zeitung wird doch nur wegen dem "Sportteil" gekauft und gelesen ...

:-)