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THEMA:   Qualifiziertes Fachpersonal

 12 Antwort(en).

Lars begann die Diskussion am 07.03.06 (14:02) :

Wird bei bei uns gesucht, auch aus dem EU Raum.
Der Arbeitsmarkt trocknet aus in der Schweiz, die Arbeitslosenquote sinkt von 3,9 auf 3,8%.
Allerdings ist die bei Jugentlichen immer noch hoch, das kommt sicher daher, dass viele keinen handwerklichen Beruf erlernen wollen und keine schmutzige Hände möchten!

Z.B. 2 - 3 Jahre im Ausland arbeiten, finde ich sehr sinnvoll, habe ich auch gemacht in Skandinavien, desshalb mein Nickname, denke immer noch sehr gerne an diese Zeit zurück.
Dieses schreiben betrifft natürlich nicht die Forenschreiber hier, denke ich, aber ihr habt doch sicher auch Enkelinnen und Enkel und eine Mund zu Mund Propoganda kann sicher nicht schaden?


 schorsch antwortete am 07.03.06 (17:36):

Ich finde, es wäre besser gewesen, die Schweiz hätte in der Zeit der grossen Arbeitslosigkeit den Jungen, welche keine Lehrstelle und/oder Arbeit gefunden haben, Möglichkeiten geschaffen, sich auszubilden. Jetzt haben wir einerseits Tausende von einheimischen Jungen ohne Ausbildung und Arbeit, und andererseits sucht die Wirtschaft im Ausland ausgebildetes Personal. Wenn sie solches findet muss ich annehmen, dass die Länder, aus denen das zu rekrutierende Personal stammt, ihre Hausaufgaben in der Zeit der Wirtschaftskrise besser gemacht hat als die Schweiz. Wie anders wäre es denn zu verstehen, dass aus diesen Ländern Leute abgesogen werden können, wenn sie die dortige Wirtschaft selber einsetzen könnte? Sie haben also Jungen eine Ausbildung ermöglicht, ohne dass die dortige Wirtschaft solche angefordert hätte. Die Schweizer Wirtschaft aber ist mit den Händen in den Hosentaschen da gestanden und hat sich gedacht: Wenn wir dann ausgebildete Leute brauchen, können wir ja nur an die Landesgrenze stehen und mit den Fingern schnippen!


 Mulde antwortete am 07.03.06 (17:54):

Schorsch!
Genau dieses Problem gab es 1990 im Osten-da kamen
Sooo kluge junge Unternehmensberater die bestehnde
betriebliche Ausbildungsstätten , mit einer Handbewegung
wegwischten und wörtlich erklärten "Das ist zu teuer-
ausgebildete Lehrlinge finden wir auf dem Markt"
(Arbeitsmarkt)
Das ist also nicht nur ein Schweizer Problem - anscheinend
Euroweit!
Persönlich finde ich " Es geht immer mehr in "US ameikanischer Mentalität" über, man Jobt egal was - einen Beruf erlernen ist für die Wirtschaft zu teuer und für die
Jugend zu Aufwendig der Stress des lernens!


 helmutalfred antwortete am 07.03.06 (21:19):

Auch hier in Catalunien werden Fachkraefte dringend gesucht, allerdings nicht in allen Sparten. Vorranging fehlen Kraefte in Gastronomie und Hotelbetrieben als Saisonjob und im Baugewerbe. In unserem Ort von 4000 Einwohnern gibt es staendig mindesten 25 bis 30 Baustellen, in Torroella 15 km entfernt wurden in den letzten 8 Jahren 450 Eigenheime gebaut, in Palafrugell 7 km entfernt jedes Jahr etwa 50 Appartment und 20 Eigenheime.

Wahrend in ganz Spanien die Arbeitslosigkeit knapp unter 8% liegt, sind es hier an der Costa Brava unter 5%. Natuerlich hat ein Job hier auch seine Nachteile fuer verwoehnte Genossen mit der roten Pfeiffe.

Auf dem Bau wird 40 bis 42 Wochenstunden an 5 Tagen gearbeitet. Vorher von 8 bis 20 Uhr bei langer Mittagspause, neuerdings von 8 bis 19 oder sogar von 8 bis 18 Uhr bei kuerzerer Pause. In manchen Orten besteht in der Hochsaison 2 Monate Baustopp. Das weitere Problem ist die Sprache, Spanisch reicht, Catalanisch mus nicht sein.

Ein Maurer verdient hier netto zwischen 320 € bis 400 € in der Woche, in Orten wie Barcelona oder Girona deutlich mehr. Dort es es entsprechend teurer zu leben.


 Lars antwortete am 07.03.06 (22:07):

Da kann ich dir nur zum Teil recht geben lieber schorsch.
Wie ich schon geschrieben habe, wollen viele kein Handwerk mehr erlernen, sind verwöhnt, möchten lieber studieren!

Und nun zu dir helmutalfred.
Bei uns in der Schweiz wird in den meisten Betrieben 42 Stunden gearbeitet in der Woche.
Und ein gelernter Maurer verdient gut 4'000 € im Monat x 13
Allerdings sind die Lebenskosten auch viel höher bei uns.


 schorsch antwortete am 08.03.06 (08:42):

Lars, zu unserer Zeit arbeiteten wir sogar noch 48 Stunden/Woche.

4000 € im Monat für einen Maurer scheint im ersten Hingucken zwar hoch, hauptsächlich im Vergleich zu den umliegenden Ländern. Aber wie du ja selber schreibst, sind die Lebenshaltungskosten dafür auch höher. Gestern wurde im Kassensturz gemeldet, dass Nahrungsmittelpreise z.B. bis zum achtfachen kosten als in Deutschland.

Zu deinem Maurer-Beispiel: Ein Bauarbeiter muss in jedem Hudelwetter und Kälte draussen arbeiten. Mit max. 60 Jahren ist seine Gesundheit ruiniert. Noch vor kurzem wurde er dann krank geschrieben und nach einem Jahr bezog er Invalidenrente. Heute kann er zwar einige Jahre früher in Rente gehen, kann die betriebliche Rente vorbeziehen. Aber diese ist dann kleiner. Und seine AHV kann er auch erst beziehen, wie wenn er normal weiter gearbeitet hätte.

Ehrlich: Möchtest du als Maurer (oder noch schlimmer: Handlanger) arbeiten oder gearbeitet haben? Mir reicht es schon, wenn ich eine Stunde Schnee schippen muss.....


 Arno_Gebauer antwortete am 08.03.06 (08:46):

Hallo, Lars,

zur Zeit herrscht eine große Unsicherheit für die Wahl der
Berufsausbildung.
Kein Beruf schützt mehr vor Arbeitslosigkeit.
Darüber hinaus wächst die Wissenszunahme immens.
Die Bundeskanzlerin sagte in ihrer Antrittsrede, daß
sich zur Zeit das Wissen der Menschheit alle vier Jahre
verdoppelt.
D.h., daß selbst gute Akademiker nach 12 Berufsjahren
ihr Fach neu studieren müßten, um mit den
jungen Berufsanfängern mithalten zu können.
Durch die Zunahme des Wissens müßten sich eigentlich
viel mehr Spezialisten herausbilden, was aber nicht
geschieht.
Unsere Berufs- und Tarifstrukturen verhindern die
überföllige Spezialisierung. Deshalb gibt es immer
weniger qualifiziertes Fachpersonal.

Viele Grüße
Arno Gebauer


 hema antwortete am 08.03.06 (10:24):

Da von der EU ständig zu viel Geld nach Spanien gepumpt wird, gibt es dort schon seit mehr als zehn Jahren Baustellen ohne Ende. Das erzählte mir ein abgewanderter Rentner aus unserer Gegend, der die Sonne spaniens genießt.

Dazu kommen noch große geförderte Olivenhaine, die nie existierten!


 helmutalfred antwortete am 08.03.06 (16:09):

Hema

Spanien hat etwa 190 Mrd von der EU erhalten und in der gleichen Zeit 98 Mrd in die EU Kasse gezahlt.

Das sind in 20 Jahren soviel wie Neu-Ostland seit 15 Jahren jedes Jahr erhaelt. In Neu-Ostland gibt es nur leere Gewerbeparks bis zum Abwinken, ueberdimensionierte Klaeranlagen mit Wasserpreisen bis 22 €/cbm, hohe Arbeitslosikeit und ansonsten nur noch tote Hose

Spanien hat mit einer Arbeitslosigkeit von einst 25% jetzt um 8% und einem Wirtschaftswachstum von 3 bis 4 % Deutschland weit weit hinter sich gelassen. Hier hat man aus dem Geld etwas gemacht.


 helmutalfred antwortete am 08.03.06 (16:15):

Schorch

der Maurer hier, der die Fundamente fuer unser Haus gemacht hat, der faehrt sogar ein (altes) Auto und hat Frau und Kind. Offenbar reicht das Einkommen fuer ein bescheidenes normales Leben, die Kosten sind niedrig. Daten aus der Schweiz sind in keiner Form transferierbar.

Man hat mir gesagt, viel mehr bleibt manchem Handwerker in Neu-Ostland auch nicht uebrig


 schorsch antwortete am 08.03.06 (19:14):

Mir geht es hauptsächlich um die älteren Bauhandwerker, die mit 60 schon ausgebrannt sind.....

Gruss

SCHORSCH (mit 2 X Es-Ce-Ha)


 helmutalfred antwortete am 08.03.06 (19:34):

schorsch

das anders ist dann

schnorch


 Mulde antwortete am 08.03.06 (20:00):

@Schorsch
"ausgebrannt" ist noch höflich ausgedrückt!