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THEMA: Milliardengewinne
109 Antwort(en).
schorsch
begann die Diskussion am 15.02.06 (14:28) :
Mit stolz geschwellter Brust vermerkt die schweizerische UBS-Bank, sie habe einen Rekordgewinn von über 14 Milliarden machen können. Und sie gibt auch gleich noch bekannt, wem sie das zu verdanken habe, nämlich: Aktionäre, Mitarbeiter, Staat. Man beachte die Reihenfolge. Und mit keinem einzigen Wort wird erwähnt, wem der Erfolg wirklich zu verdanken WÄRE, nämlich jenen Millionen Kunden, die der Bank das Geld mal erst zur Verfügung stellen zu einem mickrigen Zins, und den Schuldnern, die mit ihren Schuld-Zinsen erst die Differenz schaffen zwischen Soll und Haben, die nötig ist um einen Profit zu erzielen.
Und dann schlagen sich die obersten Manager an ihre stolzgeschwellte Brust und verkünden, nur dank ihrem unermüdlichen Fleiss und Einsatz sei dieses grandiose Ergebnis zustande gekommen. Und für diese Lüge werden ihnen Ende Jahr Boni in mehrfacher Millionenhöhe nachgeworfen.
Es ginge auch anders: Die Banken sollen doch mal ihren Bring-Kunden erstens einen besseren Zins zahlen und zweitens nicht solch horrende Gebühren abzwacken. Mal schauen, ob dann Ende Jahr für Aktionäre und Grosskopfete noch Millionen an Boni ausbezahlt werden können!
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Felix
antwortete am 15.02.06 (15:43):
Vielleicht wäre eine Möglichkeit, diese enormen Wertabschöpfungen gerechter zu verteilen, die Gründung einer Volksbank, die diesen Namen wirklich verdient. Ansatzweise gibt es Versuche dazu. Ich denke z.B. an die Genossenschaftsbanken. Beim herrschenden Raubtierkapitalismus bleibt der Normalbürger bei den Verlierern.
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radefeld
antwortete am 15.02.06 (19:33):
Wie wär's,wenn wir kleinen Anleger mal unsere Macht als Kunden ausspielen würden? Einfach mal alles abheben, eine Weile aufbewahren und dann nach denen in Ruhe suchen, die wirklich die besten Konditionen bieten. Ich könnte mir denken, dass die Banken dann um die ANLEGER werben müssen, nicht nur um die KREDITNEHMER wie jetzt. Dann würden sicher auch die Gewinne in einen vernünftigen Rahmen passen.
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schorsch
antwortete am 15.02.06 (21:24):
radefeld, das einzige, was passieren würde: Die Banken entlassen die Hälfte der Angestellten - und die Bosse nehmen noch mehr oben weg!
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eko
antwortete am 16.02.06 (06:36):
.......und ausserdem würden sowieso nie alle mitmachen. (;-)
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dutchweepee
antwortete am 16.02.06 (10:30):
passt auf, daß nicht der verfassungsschutz auf euch aufmerksam wird, wegen anstiftung zum aufruhr!
1989 hat man in der DDR gesehen was passiert, wenn beinahe alle mitmachen!
P.S.: "Was ist ein Bankraub gegen die Gründung einer Bank?" (berthold brecht)
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schorsch
antwortete am 16.02.06 (10:39):
Recht hatte er, der Brechti! Früher kannte man nur die Wegelagerer oder Strassenräuber. Heute wohnen diese in vornehmen Stahl- und Glaspalästen - von uns finanziert!
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helmutalfred
antwortete am 16.02.06 (12:45):
schorsch
Erst einmal zur UBS. Im Gegensatz zu vielen anderen Banken bietet sie einen erstklasssigen Kundenservice. Wenn man einmal daran gewoehnt ist, kann man zu keiner anderen Bank mehr wechseln. Ich kann jederzeit ueberall in der Welt auf meine Reserven zugreifen, ganz gleich an welches obskure Institut ich mich vor Ort wenden muss. Das diese Leistung auch Kosten verursacht, kann wohl niemand leugnen. Wer allerdings beabsichtigt nie im Leben sein Kleinkleckersdorf zu verlassen, der ist bei der Sparkasse gut bedient.
Darueber hinaus ist bei der UBS Sicherheits einer der Hauptaspekte. Sie verweigert zwar keinem Kunden riskante Vorhaben, weist aber immer darauf hin unabhaenkgig davon ob sie damit vielleicht mehr Gewinn machen koente. Ein Internetzugang auf Dein UBS-Konto - sofern Du eins hast - ist sicher ganz im Gegensatz zur deutschen Amateurgilde der Banken. Und wenn du Dein gesamtes Guthaben auf frei zugaenglichen Listen in Luxembourg oder in Sueddanubien finden willst, brauchst Du nur zur ....merzbank gehen, die machen das fuer Dich.
Wenn man diesen Service bzw. diese Leistungen in Relation setzt zu dem was Deutsche Banken und Sparkassen ihren Kunden zumuten, dann faellt einem nur der Begriff "kriminelle Abzocke" ein
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Lars
antwortete am 16.02.06 (14:14):
Auch die "Zürich - Versicherung" wartet mir einem Rekordgewinn auf mit 30%! Ob da alles mit rechten Dingen zugeht, kann ich als einfacher Bürger nicht beurteilen.
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helmutalfred
antwortete am 16.02.06 (16:43):
Lars
30% Gewinn auf WAS - keine Ahnung. Es gibt vollkommen unterschiedliche Kriterien, die allenfalls aus den Bilanzen erkennbar werden.
Ich verweise auf die ASKO in Saarbruecken (jetzt Metro), bis vor 10 Jahren ein mehrheitlicher Gewerkschaftskonzern. Neben Co-op und Neue Heimat haben die Rotsocken auch diesen Laden vor die Wand gefahren. Die ASKO hatte um die 30 Milliarden DM Jahresumsatz bei einer Umsatzrendite von allenfalls 2%, klinkt furchtbar mager.
Das Aktienkapital betrug allerdings nur 165 Millionen DM, die Kapitalrendite war vor Steuern etwa so hoch wie das Eigenkapital. Nur Sonderabschreibungen und Verluste von Auslandsgesellschaften machten die Luftnummer akzeptabel. Der Trick dahinter war und ist die kostenlose Finanzierung durch die Lieferanten.
Diese Firmen haben mit den Hauptlieferanten Zahlungsziele bis zu 3 Monaten, der Warenumschlag war im Schnitt unter 2 Wochen oder 100 fach im Jahr. Es wurden nicht einzelne Lkw-Ladungen kontraktiert, sondern die gesamte Produktion von X Monaten. Eigentumsvorbehalt auf die Ware nach 3 Monaten ist ein Witz, wenn die schon nach 2 Wochen an Tausende Kunden verkauft ist.
Da nicht einmal die Bauwerke (Maerkte) der Firma gehoerten, sondern von einer Immobiliengesellschaft des Konzerns angemietet waren, konnten man in den Bilanzen solche Zahlen produzieren. Ein normaler Steuerpruefer ohne Vorkenntnis haette bei so einer Bilanz sofort ein Verfahren wegen Wechselreiterei eingeleitet.
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schorsch
antwortete am 16.02.06 (17:40):
helmutalfred, dein erstes Posting solltest du der UBS zuspielen. Sie würde dich bestimmt zwecks Werbespot kontaktieren (;-)
Oder bist du vielleicht ein höherer Angestellter dieses von dir so hochgelobten Geldinstitutes?
Als die UBS bei uns noch anders hiess (bevor der Laden zuerst aufgekauft und später geschlossen wurde), war ich auch Kunde dort. Nach dem Zusammenschluss wollte ich mal wie gewohnt zu "meiner" Filiale um ein paar wenige sauer ersparte Tausender einzuzahlen. Als die Kassierin - mit der ich vorher immer zutun gehabt hatte - mich kommen sah, sagte sie: "Damit Sie nicht umsonst auspacken: wir sind nicht mehr zuständig für Sie. Wir haben hier nur noch Geschäftskunden!"
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helmutalfred
antwortete am 16.02.06 (17:47):
schorsch
kann ich nicht nachvollziehen. Die heutigen Fillialen haben alle die uebliche Laufkundschaft, allerdings war ich in 20 Jahren allenfalls 3 Mal dort. Zuletzt April 2005 Rue Pestalozzi in Geneve.
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helmutalfred
antwortete am 16.02.06 (17:49):
Lars
Korrektur : Warenumschlag 25 fach im Jahr
war ein Schreifehler
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dutchweepee
antwortete am 16.02.06 (18:28):
@HELMUT ...in diesem fall dürfte "SCHREIFEHLER" ein freud΄scher versprecher sein *lach*
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helmutalfred
antwortete am 16.02.06 (20:45):
dutchweepe
ich habe eine spanische Tastatur, das Betriebssystem mit Tastatureinstellung ist Englsich und ich schreibe in Deutsch.
Irgendwas geht immer schief
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hema
antwortete am 17.02.06 (10:07):
Von wegen Genossenschaftsbank ! Die Raiffeisenbank, gegründet für Bauern, verhält sich nicht anders als diese genannten Großbanken.
Außerdem ist sie auch schon eine solche geworden. Finanziert Straßen, öffentl. Gebäude und alles wo sie sich Gewinne erwarten.
In letzter Zeit kauft sie von Bulgarien bis Rußland andere Banken auf.
Von wegen Gemeinnützigkeit!
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hema
antwortete am 17.02.06 (10:18):
Nicht nur die Banken, auch die Ölkonzerne fuhren im vergangenen Jahr Milliardengewinne ein.
Quelle: Kronen Zeitung vom 16. Febr.
"Superreich" mit Öl
Die Gewinnrekorde der Ölfirmen für das Jahr 2005 sprengen jeden vorstellbaren Rahmen:
So meldet etwa der US-Riese ExxonMobil einen Profit von 36 (!) Milliarden Dollar, Shell kommt auf 25 und BP auf 23 Milliarden Dollar, für alle neuer Rekordgewinn.
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Und wir zahlen und zahlen und zahlen. Keiner gebietet ihnen Einhalt in ihrer maßlosen Gier.
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pilli
antwortete am 17.02.06 (10:57):
bissi gier ist doch geil? :-)
und wenn die gewerkschaftlichen müllsackträger ihre gier auf hohe pfründe mal kanalisieren könnten auf das vorhandene wunschdenken von milliarden, dass gewinnreich arbeiten durchaus als normal empfunden wird, dann verliert sich auch der frust im neidnebel!
:-)
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helmutalfred
antwortete am 17.02.06 (12:45):
Das mit dem Gewinn sollte dringend im Verstaendnis relativiert werden, klein Max reimt sich da leicht was zusammen.
1) die Industrien haben einen stark unterschiedlichen Anteil an Personal, das reicht von fast 60 % im Bergbau/Montanindustrie bis auf nur 3% in einigen Sparten des Anlagenbaus, wo nur gekaufte Komponenten zusammengekloppt werden (Aggregatebau).
2) Der wesentliche Rest des Umsatzes abzueglich Personalkosten und Betriebskosten ist Amortisation auf Anlagevermoegen, das eine begrenzte Lebensdauer hat, laufend abgeschrieben und erneuert wird. Je nach dem Mix von Maschinen oder Bauwerken sind das 5 bis 10 Jahre Lebensdauer im Schnitt.
3) Nach Rueckstellung der Ertraege in die Amortisation sowie Betriebskosten, Wartungskosten und Personalkosten verbleibt der Firma hoffentlich noch ein Gewinn vor Steuern.
4) Wenn allerdings die Wirtschaftsaussichten mies sind, das Personal streikwuetig und teuer, die Auflagen der Behoerden ueberzogen, die Akzeptanz der Produkte schlecht, dann wird man die auflaufenden Amortisationen nicht in neue Anlagen investieren sondern als Reserven zurueckstellen bis eine Neuorientierung moeglich ist. Vielleicht macht man die Bude ganz dicht, verkauft einen Teil der Produktion samt Technologie, faengt eine komplett andere Produktpalette an die noch nicht fertig entwickelt ist oder, oder.
5) Diese nicht getaetigten Investitionen werden dann zu ausserordentlichen Gewinnen und blaehen die Zahlen sehr auf.
Sehr hohe Gewinne sind folglich nicht immer ein Indiz fuer blendende Geschaefte, sondern koennen auch Hinweise sein auf Zurueckhaltung und gravierende Umorientierung (AEG Nuernberg als Organgesellschaft der Electrolux Schweden).
Genaues kann man immer erst sagen, wenn man die Industrie kennt und die Bilanzen sowie G+V mehrerer Jahre miteinander verglichen hat. Vorher gehen solche Pauschalverurteilungen total an der Sache vorbei.
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helmutalfred
antwortete am 17.02.06 (12:58):
Hema
Die Lagerbestaende der Oelindustrie sind als Wert in der Bilanz enthalten. Wenn sich die Rohoelpreise stark nach oben entwicklen, steigt auch der Wert der im Durchsatz befindlichen Waren. Ploetzlich ist die Firma ohne eigenes Zutun um Milliarden reicher. Fuer den Fiskus sind das auch (windfall)Gewinne. Wenn die Preise wieder sinken, geht das gleiche Spiel los, nur mit anderen Vorzeichen.
Allein die Raffinerie Shell-Pernis hat bei 25 Millionen Jahrestonnen (alte Zahl) etwa 5 bis 10 Millionen Tonnen an Bestand, angefangen vom Tanker an der Beladestation nahe der Quellen, ueber die Pipelines von La Vera (Marseilles) bis Karlsruhe, Trieste bis Ingoldstadt, Pernis bis Gelsenkirchen usw. bis hin zur Abgabe an die Tankstellen. Bei einer Preissteigerung von 20 US$ je Barrel oder 120 US$ je Tonne in nur einem Jahr kommt da einiges zusammen.
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schorsch
antwortete am 18.02.06 (07:47):
Niemand wird sich daran stören, wenn und dass ein Unternehmen Gewinn schaffen will. Wenn dieser aber nur noch im Auftrag und zum Nutzen der Aktionäre geschaffen wird, geht das auf Kosten von jemandem. Dieser "Jemand" ist in der Regel das Personal. Es gibt Leute, die sich daran stossen und aufregen, dass das Personal der Betriebe sich in Gewerkschaften zusammenschliesst. Warum eigentlich? Die "Gegenseite" hat sich doch auch in "Gewerkschaften" zusammengeschlossen, heissen diese dann wie immer sie wollen, z.B: Arbeitgeberverband. Diesen werden von den angeschlossenen Betrieben oder Unternehmen fast unbeschränkte Mittel zur Verfügung gestellt, um jede Gesetzeslücke und jede Finte im Umgang mit dem Personal auszukundschaften. Meistens sind diese Beauftragten hochstudierte und gerissene Juristen, während in den Gewerkschaften Leute an der Spitze sind, die sich vom einfachen Arbeiter oder Angestellten hochgearbeitet haben.
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helmutalfred
antwortete am 18.02.06 (10:06):
schorsch
solange es bei den Gewerkschaften demokratisch zugehen wuerde, in Ordnung.
Das wuerde bedeuten, ein von einer externen Organisation dominierter Betriebsrat ist nur zulaessig, wenn mindestens 50% zahlende Mitglieder bei genau dieser Gewerkschaft sind.
Alle Aktivitaeten des Betriebsrats sind von deren Mitgliedern im Betrieb zu bezahlen wie extra Zeiten, Bueroraum usw. und nicht vom Arbeitgeber (siehe VW). Freie Tage fuer Seminare und sonstige Lustreisen gibt es nicht.
Streiks in einer Firma kann nur von den Firmenmitglieder organisisert werden. Es ist unzulaessig, dass die Gewerkschaft fremde Kolonnen ankarren, die Zufahrten blockieren und die Streiks dominieren. Gestreik werden darf in einer Firma nur, wenn bei getrennter Auswertung mindestens 50% der Gewerkschaftler und 50% der Nichtmitglieder dafuer stimmen.
Mitglied im Aufsichtsrat als Arbnehmervertreter kann nur werden, wer in der Firma angestellt ist und dort aktiv arbeitet. Der Sommer im RWE Aufsichtsrat bekommt 290.000 im Jahr und hat mir der Firma ansonsten nichts zu tun. Sie auch die doppelt bezahlten VW Betriebsraete im Landtag in Hannover.
Aufsichtsratstantiemen der Arbeitervertreter werden sozial im Betrieb ausgegeben (z.B. Kinderbetreuung) und nicht an die Leute selber ausbezahlt.
Jede Firma mit einem Betriebsrat hat das Recht eine eigene Tarifstruktur zu verabschieden, der Flaechentarifvertrag ist lediglich eine grobe Richtline.
Es gibt noch eine Menge Punkte mehr. Die jetzigen Gewerkschaften sind ein schwerer Krebsschaden der Wirtschaft. Die scheuen demokratische Verhaeltnisse genau so wie die Kirche, es waer ein Verlust der Geldquellen die viele dick und faul gemacht haben.
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schorsch
antwortete am 18.02.06 (16:14):
helmutalfred, ich muss annehmen, dass du am anderen Teil des Hebels lebst oder gelebt hast. Wie würdest du aber urteilen, wenn du ein kleiner Arbeiter wärst, gerade des Lesens und Schreibens mächtig und mental nicht fähig, deine berechtigten Interessen zu verteidigen? Wärest du da nicht froh, jemanden zu kennen, der sich für deine Belange einsetzt? "Die jetzigen Gewerkschaften sind ein schwerer Krebsschaden der Wirtschaft", behauptest du. Verwechselst du da nicht die Gewerkschaften mit jenen üblen Zeitgenossen, die die Gunst der Stunde ausnutzen um sich schamlos zu bereichern? Gewerkschaften brauchen die keine. Denn es lassen sich genügend Juristen finden, die für grosszügige Gagen auch das Unmenschlichste verlangen und verteidigen....
Merke: Ich habe als ungelernter Arbeiter angefangen, machte mit 33 Jahren den Lehrabschluss als Mechaniker, und war dann über 25 Jahre Meister einer Abteilung von teilweise über 50 MitarbeiterInnen. In dieser Funktion war ich Prellbock zwischen Unten und Oben. Im zweifelsfalle entschied ich mich zugunsten von Unten. Denn die Oben bekamen genug Schützenhilfe von Gschtudierten.
Wenn ein Mensch, der das Unten nie hat kennenlernen müssen, kein Verständnis hat für die kleinen Menschen von Unten, kann ich das noch einigermassen begreifen. Wenn aber ein Mensch, der aus dem Unten kommt und sich zu den Oben zählt, sich nicht mehr mit Unten identifizieren kann, sogar sich gegen seine ehemaligen Kollegen von Unten wendet, zähle ich diesen Menschen zu den Charakterlumpen. Da ich aber - siehe oben - keine Pauschalurteile fällen will, zähle ich dich nicht zu diesen.....
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seewolf
antwortete am 18.02.06 (17:05):
Glaubt denn allen Ernstes hier jemand, daß jemals ein Betrieb/Unternehmen angefangen/gegründet wurde, "UM" für andere Arbeitsplätze "zu schaffen" ?
ABM und dergl. sind eine Erfindung angeblicher Sozialpolitik...
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Felix
antwortete am 18.02.06 (18:35):
Neben privaten Unternehmern und Investitoren, die eine Firma gründen gibt es noch kollektive Interessengruppen oder Genossenschaften, die neue Betriebe schaffen. Diese können durchaus mit der Absicht entstehen, in einer bestimmten Region neue Arbeitsplaetze zu schaffen!
Ist dies für Kapitalisten schon zu anrüchig?
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Claude
antwortete am 18.02.06 (18:59):
seewolf, natürlich nicht, ein Betrieb wird gegründet weil jamand damit Erträge erzielen möchte, nicht mehr und nicht weniger.
Felix, die kollektiven Interessengruppen welche Firmen gründeten fielen insbesondere dadurch auf, das sie pleite gingen und von Funktionären ausgeplündert wurden. Ich möchte da als Beispiel an die Wohnungsbaugesellschaft Neue Heimat erinnern.
helmutalfred du siehst das zu pauschal , auch ich war wie schorsch über 25 Jahre Meister in einem großen Betrieb und hatte von der Gewerkschaft gestrichen die Schnauze voll. Die waren schon sehr selbstherrlich zum Teil . Aber das war doch nicht nur so, sie taten doch auch etwas für Menschen insgesamt gesehen. Sicherlich gab es soziale Arbeitsgeber aber das große Verdienst der Sozialdemokratie war und ist (ich zähle die Gewerkschaft dazu) das aus gewährten Sozialleistungen soziale Rechte wurden. Aber ich stimme dir zu das die Bewegung regelrecht pervertiert ist, der Kopf stinkt zuerst, auch bei den Gewerkschaften.
Schorsch, ich kann mich deinen Bemerkungen im vollem Umfang anschließen, jedenfalls haben wir GEMEINSAMES, Gruß Claude
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seewolf
antwortete am 18.02.06 (19:01):
Keineswegs - Felix. Allein: auch solche "Kollektive" verfolgen wirtschaftliche Interessen und operieren nach betriebswirtschaftlichen Regeln.
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helmutalfred
antwortete am 18.02.06 (21:00):
Ich habe einige Jahre als Geschaeftsfuehrer mit einem Betriebsrat zusammenarbeiten muessen in Form von regelmaessiger Unterrichtung ueber die Geschaeftslage usw. Man ist ob deren Bemerkungen und Stellungnahmen von einer Ohnmacht in die naechste gefallen, zumal sich von den eher intelligenten Mitarbeitern aus Produktionsleitung, Konstruktion usw. keiner dazu hergegeben hat.
Es waren immer nur Hilfskraefte und Ungelernte im Betriebsrat, bekamen dan in Kursen Gewerkschaftswissen eingetrichtert und warfen mit Begriffen rum, die sie nicht verstanden.
Ich stimme dem zu, dass die Anfaenge der Gewerkschaften und Sozialdemokraten viel Vernuenftiges bewirkt haben. Nur das ist lange lange her und Schnee von Gestern, der Resultate der letzten 30 Jahre sind eher erschreckend.
Seewolf Zwar mag es sein das diese Leute was von betriebswirtschaftlichen Regeln gehoert haben, verstanden haben sie sie nicht. Die Vernichtung von Geld und Arbeitsplaetzen bei Co-op, Neue Heimat, Bank fuer Gemeinwirtschaft und andere war immens.
Das hat 3 stellige Milliardenbetrage gekostet und weit ueber 100.000 Jobs vernichtet - alles wegen Unfaegigkeit der Gewerkschaftler. Ich hatte Kollegen bei der gewerkschaftlich kontrollierten ASKO, die sich von der Neuen Heimat rueber gerettet hatten. Soviel Dummheit auf einem Haufen hat es nicht wieder gegeben. Aber nach 35 Jahren Zugehoerigkeit war denen nicht beizukommen. Die gleichen Leute, die diesen Riesenmist gebaut haben, haben sich hingestellt und auf die unfaehigen Manager geschimpft.
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helmutalfred
antwortete am 18.02.06 (21:09):
Schorsch
die kriminele Energie ist unter den Menschen relativ gleich verteilt. Es gibt genau so viele kriminell agierende Gewerkschaftler als Geschaeftsleute.
Allerdings, wenn sich kriminelle Energie mit Dummheit paart, dann kann es riesige Ausmasse annehmen. In diesem Sinne sind Gewerkschaften deutlich gefaehrlicher als Unternehmer.
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hema
antwortete am 18.02.06 (21:14):
Dass ein Betriebe Gewinne machen muß um lebensfähig zu bleiben steht außer Diskussion. Die Höhe macht es aus!
ExxonMobil mit einem Profit von 36 (!) Milliarden Dollar in nur einem Jahr (2005) finde ich denn doch übertrieben, noch dazu wo unsere Spritpreise noch nie so hoch waren wie in diesem Jahr !
Das hat mit bißchen Gier auch nichts mehr zu tun.
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Claude
antwortete am 18.02.06 (22:13):
helmutalfred,
sicher gab und gibt es eine Menge wirklich dummer Betriebsräte, aber eben auch eine Menge die sehr wohl in der Lage gewesen wären andere Aufgaben zu übernehmen. Ein wenig einseitig siehst du das schon. Ich denke Menschen deiner Denkungsart ausgeliefert zu sein ohne Betriebsrat wäre schlimmer gewesen als bei dummen Betriebsräten. Aber ich habe natürlich auch gesehen dass die Betriebsräte eine Menge Unfug verzapft haben, überzwerch und kleinlich, da konnte man schon daran verzweifeln. Aber so schwarz weiß sehen wie du das hier sagst, wird der Sache auch nicht gerecht. Unter dem Druck der Verhältnisse wurde schon vieles auf eine eher moderate Gangart zurückgeführt. Claude
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seewolf
antwortete am 19.02.06 (00:03):
hema - ExxonMobil macht nun wirklich nicht die Spritpreise in D oder A oder CH.
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Felix
antwortete am 19.02.06 (02:28):
Natürlich gibt es genügend Beispiele für Pleiten auch bei kollektiven Unternehmungen. Es gibt aber gerade bei uns in der Schweiz etliche gutfunktionierende Gesellschaften und Genossenschaften z.B. in der Produktion von Lebensmitteln, Grossverteilern, bei Ladenketten, bei Wohngenossenschaften und Volksbanken etc. Bei einigen muss nach den Statuten der Gewinn wieder neu investiert werden. Dies ist schon eine andere Philosophie als in den meisten privaten Familienbetriebe.
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Claude
antwortete am 19.02.06 (08:23):
Felix, das was du beschreibst stimmt auch für Deutschland so, gelesen hatte man vermutlich meistens nur von den großen Misserfolgen aber viele dieser Betriebe funktionieren doch gut denke ich mal. Nur glaube ich nicht das damit die großen Probleme lösbar werden, auch diese Betriebe unterliegen den Gegebenheiten des Marktes. Philosophie hin oder her. Claude
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pilli
antwortete am 19.02.06 (10:00):
mögen sie zu urzeiten mal wichtig gewesen sein, die leute von der krakeelenden *forder-front* mit ihren pappenheimer-schildern im kopp und im arm, schorsch :-)
so überflüssig wie ein lästiger kropf sehe ich die arbeit dieser *sozial-mafia* heute!
sich breithüftig am verhandlungstisch niederzulassen, zu dessen anschaffungskosten, sie keinen pfennig oder cent beigetragen haben, und dann mit der faust auf eben diesen tisch kloppen zu wollen, das zeigt m.e. wenig verstand und noch viel weniger respekt vor denjenigen, die schließlich das risiko wagen und unternehmerisch tätig sind.
im sicheren sessel zu hocken und noch naivere zu finden, die meinen, sich gröhlend bereichern zu können an den gewinnen anderer, sowatt nenne ich aufforderung zur räuberischen erpressung!
ich habe keinen dieser möchtegern-lamentierer gebraucht, meinen weg zu gehen...ganz im gegenteil...:-)
so weit es mir möglich und machbar war, habe ich vehement daran mitgewirkt, dass es viele jahre gelungen ist, das kein gewerkschafts-fuzzy sich einschleichen könnte, damit nicht die gefahr droht, daß leute aufgehetzt werden gegen diejenigen, die ihnen schließlich erlauben, dass sie arbeiten dürfen.
niemand wird gezwungen zu arbeiten und somit darf sich jede und jeder frei entscheiden, zu welchen bedingungen ein job angenommen wird oder verschaffen die gewerkschaften heutzutage arbeitsplätze?
wer nicht fähig ist, seine vertragsgebundene pflicht zu erfüllen und für seine rechte selbst zu sorgen, der wird ein leichtes opfer der gewerkschaften werden und dessen zukunft wird dann m.e. darin bestehen, sich allmählich gegen den zu wenden, mit dem er oder sie sich doch vernünftigerweise gemeinschaftlch an der entstehung von gewinnen beteiligen sollte, damit diese wieder investiert werden können und für gesicherte arbeit sorgen?
wer nicht als arbeitnehmer gelernt und verstanden hat, unternehmerisch zu denken, ist fehl am arbeitsplatze...
meine ich!
:-)
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schorsch
antwortete am 19.02.06 (10:34):
Ich war nicht nur Meister, sondern wurde von meinem Mitarbeitern zum Betriebskommisionspräsidenten gewählt. Notabene ohne vorher in dieser Kommission gewesen zu sein. Das war ein absolutes Novum; sonst waren es immer die Altgedienten, denen das Vertrauen geschenkt wurde. Denn dass ein Meister, der ja quasi ein Sandwich ist zwischen Oben und Unten, diese Funktion ausüben könnte, schien unlösbar. Bevor ich das Amt annahm, redete ich sowohl mit den Arbeitern, den Büroangestellten, dem Personalchef und der Geschäftsleitung über diese heikle Mission und sagte, dass ich nur zustimmen werde, wenn mir niemand Knebel zwischen die Beine werfe. Von Amtes wegen musste ich auch in diversen anderen Ämtern einsitzen, z.B. der Pensionskasse. Die gemeinsamen Sitzungen präsidierte ich. Ich bildete mich aber auch laufend weiter. Leider bot ausser den Gewerkschaften niemand solche Kurse an. Sie waren aber offenbar so gut, dass die Geschäftsleitung sogar Büroleute hin schickte. Nach der ersten Amtsperiode von 4 Jahren hätte ich am liebsten den Bettel hin geschmissen. Aber ich wollte wissen, ob ich meine Sache recht gemacht hatte. Die Wahlen sollten das zeigen. Ich gewann mit einem Glanzresultat. Genauer gesagt: Es meldete sich gar kein Gegenkandidat! Also gewann ich gegen mich selber! Die erste Periode fiel in die Siebzigerjahre, wo die erste grosse Entlassungswelle mit etwa 6 Prozent Arbeitslosen kam. Jetzt musste ich beweisen, dass ich kein Kasperle oder Marionette war, die sich von Oben einschüchtern liess. Ich führte Neuerungen ein, die man als unmöglich gar nicht auf die Traktandenliste setzen wollte. So darf ich denn heute noch mit Genugtuung auf jene 8 Jahre zurückblicken.
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Claude
antwortete am 19.02.06 (10:48):
Pilli , so lange sind die Urzeiten aber noch gar nicht her, es hatte schon seine Daseinsberechtigung mit den Gewerkschaften. Aber in der Tat machten sich bei denen Schranzen breit die unsäglich waren und sind. Die jetzigen Gewerkschaftsführer sind das letzte finde ich . Es ist wohl wie überall es gibt nichts ideales.Jede Seite braucht Interessenvertreter, es gibt Menschen die eben nicht in der Lage sind ihre selber wahrzunehmen. Claude
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hema
antwortete am 19.02.06 (11:27):
seewolf 19.02.06 (00:03)
Glaub ich schon, dass Exxon nicht die Spritpreise bei uns macht.
Bin aber der Meinung dass sie, wenn sie es nur wollten, Einfluß auf die Weltmarktpreise hätten (trotz Produktenbörse).
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Felix ...Bei einigen muss nach den Statuten der Gewinn wieder neu investiert werden....
(Das tun bei uns nicht einmal die Wohnungsgenossenschaften - die gemeinnützigen.)
Wenn das Großkapital, das täglich um die Welt rast produktiv eingesetzt werden würde, hätten viele Menschen Arbeit, Brot und Zukunft!
Da sich aber das Großkapital selber vermehrt, sind diese Anstrengungen es in Arbeitsplätze zu investieren nicht erwünscht. Schade, es würde die Menschheit weiter bringen!
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pilli
antwortete am 19.02.06 (11:49):
Claude :-)
ich gebe dir und auch schorsch recht, wenn ihr meint, daß es leute hat, die ohne gewerkschaftliche unterstützung nicht fähig sind, ihre bedingungen alleine auszuhandeln.
und so wird jeder das tun, was er glaubt, es nütze zu was.
ich glaube an mich selbst und weiß, daß ich mich niemals abhängig gemacht habe und das auch für die zukunft ausschließen werde.
warum sollte ich gegen 18 minuten mehrarbeit mich im pulk durch die strassen bewegen und in flüstertüten gröhlen, wenn ich doch bei einem gespräch sehr klar meine vorteile schildern kann und mit den vorteilen des verhandlungspartners übereinstimmung finden könnte?
warum nicht mal sich bissi für mehr lust an der arbeit einsetzen, anstatt nur den frust über das arbeiten zu verbreiten? :-)
ich erinnere mich gerade gut an den aufruhr, den ich als junge städtische beamtin mal entfacht habe, als freundin und ich anstatt der täglch geforderten 30 bußgeld-bescheide locker 50 bearbeitet habe und dennoch zeit auch mal für ein privates schwätzchen blieb.
watt haben sie mich gemobbt lach..die jungs von der ÖTV und wie fix habe ich sie entfernen lassen dann beim anstehenden gespräch mit den cheffes. bin gleich aufgestanden und habe gemeint, mit denen zusammen...keine chance meinerseits sich zu unterhalten und gut war es! :-)
dazu brauchte ich kein seminar und habe auch heute noch eine sehr eigene meinung zu den unzähligen angeboten, wo jeder hanswurst sich hochhüpfend auf der bühne präsentiert und den leuten für ne menge geld per gehirnwäsche einreden möchte, watt sie doch alles könnten.
da blöckt dann die herde gemeinschaftlich, sie seien die macher und dabei verfliegt hnter der türe des semnar-raumes jegliches fünkchen selbstverantwortung im wind!
:-)
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Claude
antwortete am 19.02.06 (13:49):
Pilli diese Widersprüche störten mich auch sehr, aber in der letzten Fa. in der ich war und in der ich 1978 anfing zu arbeiten war die Chance fest angestellt zu werden ohne Mitglied in der IG-Metall zu sein praktisch unmöglich. Theoretisch war es selbstverständlich möglich aber praktisch eben nicht, niemand im Personalbüro hätte sich seinerzeit mit dem Betriebsrat angelegt. Da hätte man schon sehr spezielle Fähigkeiten haben müssen, ich hatte sie nicht:-)) Das ist heute nicht mehr so und das ist gut so. Claude
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Felix
antwortete am 19.02.06 (14:50):
@ pilli
"...die leute von der krakeelenden *forder-front* mit ihren pappenheimer-schildern im kopp und im arm ...." "...so überflüssig wie ein lästiger kropf sehe ich die arbeit dieser *sozial-mafia* heute!..."
so nicht....pilli! Diese undifferenzierte Hasstirade gegen die Gewerkschaften ist eine unqualifizierte Gemeinheit gegen alle, die sich für die Sicherung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Arbeiterschaft eingesetzt haben.
"... ich habe keinen dieser möchtegern-lamentierer gebraucht, meinen weg zu gehen...ganz im gegenteil.."
Du stellst dich hochnäsig und selbstüberschätzend auf ein zu hohes Potest. Du Wunder-Powerfrau brauchst niemanden. Du machst es allein ... bravo! ... und die andern?
Ich armer Idiot bildete mir jahrelang ein ... ich könne durch meine Mitarbeit im Lehrerverein ... unsere Lehrergewerkschaft ... etwas tun, das auch meinen Kolleginnen und Kollegen ... aber auch den Schulkindern zu Gute kommt.
Nein ... pilli. Auch wenn es durchaus unerfreuliche Aktivitäten der Gewerkschaften gibt ... unnütz sind sie noch lange nicht! Wenn du bis heute noch nie Hilfe von irgend einer Institution in Anspruch nehmen musstest, hast du Glück gehabt ... aber allzu überheblich brauchst du deshalb noch lange nicht zu werden!
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schorsch
antwortete am 19.02.06 (19:24):
Frage: Braucht es eigentlich Anwälte? Wenn man pillis statements liest gewiss nicht. Denn sie geht nach der Illusion "Jeder ist seines Glückes Schmied". Tatsache ist aber, dass mehr Menschen geschmiedet werden, als dass sie ihres eigenen Glückes Schmied sein dürfen.
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pilli
antwortete am 19.02.06 (20:03):
sicherlch ist es eine für dich und andere gute und kluge entscheidung gewesen Claude
und auch mir sind zahlreiche ähnlich gelagerte fälle bekannt.
die arbeit meines verstorbenen patenokels vom Kraftfahrzeugmechaniker nach ende des krieges bis hin zum entscheidungsträger bei Ford erforderte ähnliche voraussetzungen und noch arger waren wohl die knie- bzw rückenlagen meiner anderen patentante vor vielen jahren in Detroit unter amerikanischen gewerkschaftsbossen, denen sie arbeit und späteren reichtum verdankte. :-)
das muss und soll auch jeder für sich entscheiden und ich verstehe die beweggründe...damals und heute!
nur für meine denkart und meine überlegungen findet sich wenig verständns; aber damit habe ich gelernt, zu leben. :-)
vielleicht magst du bei gelegenheit mal das buch von Hans Olaf Henkel "Die Ethik des Erfolges - Spielregeln für die globalisierte Gesellschaft" erschienen im Econ-Verlag lesen?
aus dem Klappentext:
"Hans Olaf Henkel, Jahrgang 1940, arbeitete über dreißig Jahre bei IBM, zuletzt als Europachef. Von 1995-2000 war er Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie..."
und dort das kapitel 4:
"Die verteufelte Wirtschaft", für mich immer wieder eine bestätigung meiner einfachen überlegungen. :-):
"Die Wirtschaft, so das gängige Bild, ist ein gefährlicher Gigant, dem man Fesseln anlegen muss, damit er nicht zu viel Unheil in der sozialen Welt anrichtet. Seltsamerweise wird bei diesem Klischee vor allem an die Vertreter des Kapitals, also die hochbezahlten Manager oder die Unternehmer in ihren notorischen Prachtvillen, gedacht. Man vergisst, dass zur Wirtschaft auch die Arbeitnehmer gehören und selbstverständlch der Staat - nicht nur, weil er von den Ergebnissen der Wirtschaft, den Steuereinnahmen, abhängig ist, sondern weil er sich selbst wirtschaftlich betätigt. Mit einer Staatsquote von rund 50% kann man sagen, dass unser Staat verantwortlich ist für die Hälfte der Wirtschaft. Und schleßlich gehören auch de Konsumenten zur Wirtschaft. Spätestens an dieser Stelle wird klar: Der Gigant, vor dem sich alle fürchten - das sind wir alle."
:-)
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pilli
antwortete am 19.02.06 (20:30):
natürlich denke ich "so" Felix :-)
und das ganz alleine und zwar ohne dich zu fragen, ob es dir recht sein könnte, watt ich meine!
dir erlaube ich aber sehr gerne, eigene sichtweisen. :-)
und falls dir Felix,
nicht mehr erinnerlich sein sollte, dass die krakeelende und fordernde menge auf den strassen pappschilder oder wehende stoffbahnen trägt...oft so gross, dass ihre köppe ncht mehr zu sehen sind...dann schau doch mal in den u.a. link? :-)
dort wird sogar datt herrgöttle jetzt eingesetzt...wahrlich ein schwaches argument! :-)
das sind fakten, die mir die medien seit jahrzehnten zeigen:
menschen, die müllsäcke tragend, pappschilder schwingend und in flüstertüten brüllend, einfordern wollen und keine hasstiraden. :-)
genau "so" geben sie ein bild!
nö...Felix ich bin keine "Wunder-Powerfrau", da überschätzt du dich gewaltig, sowatt aus der ferne vermuten zu können. und ich schrieb ja weiter oben sehr klar, dass jede und jeder das tun muss, was er oder sie meinen, beitragen zu können an verbesserten bedingungen für sich oder auch andere.
und nur weil ich anderer auffassung bin, fragst du dich gleich, ob du ein Idiot bist? findest du sowatt nicht ausgesprochen seltsam? :-)
überheblich bin ich vielleicht in deinen augen; ich möchte dir deine sichtweise nicht streitig machen aber erlaube mir weiterhin zu meinen:
selbst ist die frau!
:-)
Internet-Tipp: https://www.igmetall-bezirk-frankfurt.de/content/images/nexans_05_11_03.jpg
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helmutalfred
antwortete am 19.02.06 (21:18):
Felix
auf die Kritiker der Gewerkschaften zu schimpfen steht Dir natuerlich frei, nur ich wuerde erst mal mit der Geschichte anfangen. Deutschland ist schon fast einen Gewerkschaftsrepublik und Selbedienungsladen der organisierten roten Pfeiffen
Liverpool war einmal ein Welthafen, ich glaube sogar die Nummer 1. Keine Tonne Getreide ist auf der Welt nach der Jahrhundertwende gehandelt worden, die nicht in Liverpool verladen oder gelagert worden waere.
Dann erhielten die englischen Gewerkschaften nach WW-II verstaerkte Rechte und es hat keine 15 Jahre gedauert um die Stadt und das Land zu ruinieren. Keine Schiffartslinie, keine Handelskontor, kein Lagerbetrieb ist in Liverpool geblieben - nur Arbeitslose mit Rechten die kein Unternehmer bezahlen wollte oder konnte
Von den 512 Docks waren 1970 nur noch 50 in Betrieb. Die Stadt selber ist von einst 600.000 Einwohner auf weniger als 250.000 geschrumpft. Von 3 Hauesern oder Geschaeften waren 2 mit Brettern vernagelt, ganze Stadtteile standen leer, die Strasse waren an den Enden gesperrt und alle Haeuser gepluendert. Das Angebot in den noch offenen Geschaeften war wie beim billigen Jakob, keiner hatte Geld etwas zu kaufen. Es gab nur noch ein einziges Hotel, das Holyday Inn mit einem Pub im Keller, der jeden Tag 5 Mal auf und zu machte.
Am Faehrkai nach Irland gab es ein Restaurant, das hatte 3 Kellner, jeder in einer anderen Gewerkschaft und mit eigener Kasse. Wenn beim Essen das Bier alle waren, musste man den anderen Kellner rufen, der hat sofort noch wahrend der Mahlzeit kassiert. Kaffe und Kuchen nach dem Essen wurde von einem anderen Kellner gebracht, der hat wiederum sofort kassiert, Am Ende hatte man 3 Rechnungen fuer 1 Mittagessen. Die Verhaeltnisse in Newcastle und in den Werften entlang dem Fluss Thyne waren aehnlich schlimm, wenige Jahre spaeter gab es dort keine Werften mehr.
Erst nachdem Margret Thatcher den Gewerkschaften das Genick gebrochen hat, fing Liverpool an sich wieder zu entwickeln und damit auch das ganze Land.
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pilli
antwortete am 19.02.06 (22:18):
yep schorsch :-)
da wird schon oft seltsam in so mancher gedanken-schmiede agiert, auch wenn es nicht gleich um "Milliardengewinne" geht, und wer sich nicht selbst wehrt, gegen die art des eisens, dass da manchmal angelegt werden soll...ganz gleich von welcher seite...muss sich net wundern. :-)
ich hatte vor jahren mal das vergnügen einer ziemlich lautstarken unterhaltung mit einer kellnerin und einigen gästen in einem selbstbedienungs-betrieb des Kölner Kaufhofes.
nachdem ich die gewählten speisen verzehrt hatte, habe ich mir erlaubt, trotz des hinweis-schildes, die tabletts selbst zum bereitstehenden wagen zu tragen, mein geschirr nicht selbst abzuräumen.
die service-kraft, die gerade den geschirrwagen leerte, wies mich beim verlassen darauf hin und ich habe ihr dann erklärt, warum ich mein geschirr eben nicht selbst tragen möchte und erhielt von ihr, aber auch einigen der mithörenden gäste, heftige kommentare...ähnlich denen, die Felx nannte:
arrogante person, eingebldete tussi und andere nettigkeiten mehr. :-)
lächelnd habe ich der frau dann erklärt, daß ich gerade mithelfe, ihren arbeitsplatz zu erhalten, denn wenn es noch mehr so wenig nachdenkende hätte, die sich tablett tragenderweise, ohne lohn zu erhalten, den vorstellungen anderer beugen, würde sie bald auf der strasse stehen!
dazu brauche ich keine gewerkschaftliche unterstützung und auch keiner seminare, eine illusion real werden zu lassen, daß vielleicht mal nachgedacht werden darf?
ich bin mir ziemlich sicher, wenn nur während einer woche alle gäste ähnlich reagiert hätten, vielleicht wäre ein weiterer arbeitsplatz entstanden? :-)
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Felix
antwortete am 20.02.06 (01:39):
" ...dir erlaube ich aber sehr gerne, eigene sichtweisen..."
Wie grosszügig von dir ... gnädige Herrin !
Vermutlich merkst du gar nicht .. wie arrogant du dich aufspielst!
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radefeld
antwortete am 20.02.06 (07:02):
@pilli Vielleicht wäre ein zusätzlicher Arbeitsplatz entstanden, sicher. Aber auch ein anderes Preisniveau. Denn nur durch die extreme "Selbsterarbeitung" können diese Billigpreise angeboten werden. Ich sehe das immer bei unserem Aldi-Markt. Der hat eben nur einen Mindestbestand an Personal. Kommen ein paar mehr Kunden auf einmal- gibt es eben Warteschlangen. Das ist der Preis für die Preise. Im gleichen(!) Haus hat auch der KONSUM Leipzig einen Supermarkt. Dort gibt es keine Warteschlangen und man findet die ordentlich präsentierten Waren auch mit Hilfe der zahlreichen Regalbetreuerinnen leicht. Aber diese Verkaufsstelle hat auch sehr ordentliche Preise. Interessant übrigens, dass sich beide Supermärkte kaum Konkurrenz machen. Jeder hat eben SEINE Kundschaft.
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helmutalfred
antwortete am 20.02.06 (07:40):
Radefeld Das mit den Wartezeiten bei ALDI und anderen ist zu einem erheblichen Teil ein Organisationsproblem. Heute kann kein SB-Markt ausreichend Personal vorhalten, um Wartezeiten zu vermeiden. Bei mehr als 65 % an Kunden von der theoretischen Kapazitaet sind Wartezeiten unvermeidbar.
Allerding wird ein Marktleiter, der etwas von seinem Job versteht und bei dem das kaum vorkommt, nicht fuer einen Hungerlohn bei ALDI arbeiten. Da gibt es wesentlich bessere berufliche Chancen. Da liegt das eigentliche Problem, unqualifiziertes Billigpersonal.
Der KONSUM ist heute und war zu HO-Zeiten keinen Deut besser. Das Personal hat stinkfaul in Ecke gesessen und den Kunden stehen lassen bis zum Ende der Quatschpause. In den Restaurants wurde man placiert. Die 3 Genossen Kellner quatschten seelenruhig am Tisch, haben geraucht oder die Zeitung gelesen waehrend die Kunden bis zu 1 Stunde am Eingang standen und warteten. Da es ueberall so mies war, lohnte es sich nicht woanders hinzugehen.
Fuer Menschen die in diesem Arbeiterparadies gross geworden sind, fuer die sind die heutigen Zeiten ein Zustand zwischen Hoelle und Alptraum. Denn heute muss man zu jeder Minute, die der Arbeitgeber bezahlt, volle Leistung bringen, ganz gleich ob man mal wieder keine Lust hat oder lieber den eigenen Feierabend mit stundenlangen Telefonaten organisisert.
Leider reicht diese Einstellung gewisser Mitarbeiter nicht zum sofortigen Rausschmiss, man muss warten bis sich ein rechtlich haltbarer Grund findet.
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radefeld
antwortete am 20.02.06 (08:24):
@helmutalfred Würde deinen Bemerkungen glatt zustimmen, wenn du EIN WORT ausgeklassen oder MEINEN Beitrag vorher wenigstens genau gelesen hättest. Das betrifft bei deiner Abschätzung des KONSUM das Wort "heute".In der Angebotsart und der Unternehmensphilosophie des KONSUM-Leipzig, und nur von DEM hatte ich gesprochen, hat sich diese Supermarktkette vom ursprünglichen Billiganbieter, das war vor fast 110 Jahren, die auch den etwas weniger Verdienenden gute Einkaufgelegenheiten bieten wollte, zum Anbieter für den gehobenen Anspruch gewandelt. Und damit, wieder speziell in Leipzig, ihre Marktlücke gefunden, die sie auch ordentlich ausfüllen kann. Die Anteile, die von den Mitgliedern der Genossenschaft erworben werden können, werden derzeit mit fast 6% verzinst.
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schorsch
antwortete am 20.02.06 (09:33):
Wer sich zu gut hält, sein leeres Tablett eigenhändig in das Gestell zu bringen, der sollte eigentlich auch so konsequent sein, im Selbstbedienungsladen nach einer Hilfskraft zu rufen, die einem die gewünschten Artikel aus den Regalen nimmt, in den Einkaufswagen legt, an die Kasse schiebt und nach dem Einscannen in die Tasche versorgt.....
....naja, zum Wagen bringen dürfte sie die Tasche ja dann auch noch.
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Lars
antwortete am 20.02.06 (10:34):
Finde das Votum vom radefeld genau richtig! Jeder ( Supermarkt-Laden ) hat eben seine Kundschaft.
Frage mich aber schon wie das weitergehen soll mit den Preissenkungen? Darunter leiden wiederum die Lieferanten von den Grossverteiler, diese werden gezwungen noch mehr zu automatisieren, um Arbeitslöhne einzusparen oder die Waren anderweitig zu noch billigeren Preisen zu kaufen, anders kann ich mir das nicht vorstellen? Das alles artet in einen Teufelskreis aus.
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helmutalfred
antwortete am 20.02.06 (12:12):
Lars
das Problem zumindest fuer meine Familie ist eher die miserable Qualitaet der Lebensmittel besonders in Deutschland. Auf fast jeder Verpackung stehen lange Listen mit Koservierungsmitteln, Farbe, Geschmackverstaerker, Nitriersalz, Geliermittel usw. usw.
Innendrin ist dann Formfleisch, das sind im Klartext Reste, Abfaelle und dergleichen Zeug (Euter, Schwarten, Bauchlappen usw.), die in der Presse wieder zu einem Stueck aufgearbeitet werden. Schau Dir manchen Aufschnitt beim Fleischer mal genauer an.
Jetzt haben die Japaner ein Protein bildendes Pulver. Das streut man auf Fleischreste, legt alles dicht aufeinander, kuehlt es auf unter 2 Grad und nach 2 bis 3 Stunden hat man ein fast vollendetes Filet in einem Stueck.
Bei so einem Dreck als Lebensmittel ist geschenkt noch viel zu teuer, ganz gleich in welchem Laden und mit welchem Service auch immer. Wir bezahlen am Ende mit unser Gesundheit. Seitdem wir nicht mehr in jedem Laden ohne unser Wissen diesen Billigschrott untergejubelt bekommen, geht es uns gesundheitlich viel besser.
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carina53
antwortete am 20.02.06 (12:47):
Hallo Lars, der Verbraucher kann sich immer noch für Bio entscheiden. Ich hatte mich aufgrund von Lebensmittelallergien dafür entschieden u. bereue es nicht.
Geschmacklich ist es wesentlich besser u.ich kann auch wieder Fleisch essen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Grüsse Carina
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Claude
antwortete am 20.02.06 (13:14):
Aber es bleibt doch jeden Menschen in den entwickelten Ländern selbst überlassen das zu essen was für ihn bekömmlich ist. Die Möglichkeit der Wahl ist doch gegeben! In billiger Wurstware ist zum Teil ein furchtbarer Dreck drin, legal übrigens.
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helmutalfred
antwortete am 20.02.06 (18:22):
Radefeld Das Angebot bei den Supermaerkten kommt zu ueber 90% von den gleichen Herstellern. Bei manchen Fertigungsstrassen kommen zig Markenprodukte und eine ganze Palette von weisser Ware.
Wer also bei ALDI usw. ein guenstiges Sonstwas kauft, der hat wahrscheinlich das gleiche Zeug im Karton wie der andere Verbraucher, der seinen tollen XYZ-Markt verteidigt, wo er so gut bedient, sogar mit Nahmen angesprochen wird und teuer bezahlt. Der Preisunterschied ist nicht die Ware sondern nur die Kalkulation.
Das gilt genau so fuer viele Haushaltsgeraete. Vorne steht dann Siemens, Bosch oder Mamas-Liebling drauf und innen drin ist es 100% Zanussi, Electrolux usw. Seit dem Auftauchen guenstiger Geraete aus China haben allerdings manche dieser Produktionsstaetten zumachen muessen (z.B. AEG-Nuernberg), der ferne Osten produziert billiger.
Unter diesem Aspekt von Auswahl oder Qualitaet zu reden, das ist schon verwegen. Im Rahmen geschickter Marketingstrategien werden die Verbraucher regelrecht verarscht. Die Devise ist, lieber dem letzten Querkopf das eigene Zeug ohne Gewinn unterjubeln als einen Konkurrenten in den Markt einbrechen zu lassen.
Die Anfuehrer dieser Perversion sind leider die ganz Grossen wie NESTLE und UNILEVER. Um Konkurrenzprodukte zu verhindern, grasen Sie den Markt ab mit einer Fuelle von guenstigen No-Name Waren und vermarkten ueber Billigheimer.
Wogegen man nicht gefeit ist, das ist wenn der Text aussen drauf mit dem Inhalt nicht uebereinstimmen. Der Babynahrungsproduzent Hipp macht(e) das ganz konsequent, die Einschraenkungen zu den Versprechungen vorne drauf stehen auf der geklebten Rueckseite. Wer loest schon das Edikett von der Packung und liest die Rueckseite. Auf "dafuer stehe ich mit meinem Namen" fallen viele rein.
Ich glaube man hat ihm das inzwischen verboten, den neuen Trick kenne ich dann nicht. Denn diese Leute lernen nie sondern finden immer wieder ein Schlupfloch.
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Claude
antwortete am 20.02.06 (18:40):
helmutalfred, man kann doch aber auch in einer normalen Metzgerei einkaufen, oder in einer Bäckerei und Gemüsegeschäfte hat es auch. Ich denke das wird in Spanien nicht anders sein. Ich denke das sich viele das auch nicht leisten können helmutalfred, es kostet ja tatsächlich mehr viele sind wohl auch nicht so gesundheitsbewußt wie du das wohl bist. Gegen eine gewisse Verarschung ist man allerdings nicht geschützt ich wage zu behaupten fast überall. Claude
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helmutalfred
antwortete am 20.02.06 (23:10):
Claude
unsere Rente ist nicht gerade berauschend, wir muessen auf die Preise schauen wie alle anderen auch. Dadurch dass wir hier leben und nicht in Deutschland, sparen wir etwa 600 im Monat, dazu kaeme noch die Miete die wir hier nicht haben.
Wir kaufen nicht beim Fleischer, der ist unverschaemt teuer. Das gleiche gilt fuer den Edeka Laden, der hier Valvi heisst. Das Brot schmeckt hier nicht besonders, wir backen selber im Automaten. Auch andere Sachen wie z.B. Rotkohl kochen wir selber mit Zwiebeln, Aepfeln, Speck, Raeucherwurst und viel Rotwein. Das wird dann portioniert und eingefroren. die Gefriertruhe ist immer ziemlich voll mit all den guten Sachen.
Der wesentliche Einkauf erfolgt bei LIDL, wobei wir keine deutschen Waren nehmen. Gelegentlich fahren wir ins Auchan nach Frankreich und kaufen dort gezielt einige Leckereien.
Das sind z.B. Fleischpasteten, die nur aus Fleisch (Schwein, Ente, Wildschwein, Ziege) Salz und Gewuerzen bestehen ohne die ganze Chemiepalette. Beim Fisch nehmen wir Atlantiklachs (Norwegen 5/kg) oder Forellen (??? 3/kg). Shrimps (Garnelen) kaufen wir tiefgefroren (Arktik 6,50 /kg), bei der Ware aus Brasilien, Equador oder Thailand steht nicht alles zum Besten.
Obst und Gemuese gibt es nur lokal, das hat ebenfalls Lidl gut und guenstig. Im Restaurant bekommt man ein 2-Gaenge Menue mit Wein und Nachspeise dazu fuer 8,50 . Nach ja, dann tanken wir noch Diesel fuer 0,88 /L und fast jeden Tag scheint die Sonne - es ist nicht zum aushalten.
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schorsch
antwortete am 21.02.06 (09:53):
Tja man hats nicht leicht, wenn die Rente nicht berauschend ist (;-)
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Claude
antwortete am 21.02.06 (10:32):
helmutalfred, was eine berauschende Rente ist, ist wohl Anschauungssache, wohl auch abhängig vom vorherigen Lebensstandard. Auch kommt es darauf an was man noch für das Alter zurückgelegt hat, und hat zurücklegen können. Mietfrei wohnen ist ein großer Vorteil. Wir, meine Frau und ich, sind sehr zufrieden mit unserem Los, lache. Nur das sehr schöne Wetter, ich freue mich auf das Frühjahr das glaubst du nicht, das haben wir nicht so wie ich es mir wünschen würde. Das Einkaufsverhalten ist bei uns ähnlich wie von dir beschrieben, wobei ich in der Lage bin auf alte ehemalige Lieferanten zurück zu greifen. Gruß Claude
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Lars
antwortete am 21.02.06 (10:50):
Bei uns war das auch Mode, das Rentnerleben in Spanien zu verbringen, wegen den Kosten und schönem Wetter. Kenne aber etliche, die wieder zurück gekommen sind, z.T. wegen gesundheitlichen Problemen, obwohl es dort sicher auch eine gute Versorgung gibt. Aber uns würde das nicht gefallen, wir mögen richtige Vierjahreszeiten , mögen auch eine schöne Schneelandschaft! Ständig fast nur Sonnenschein, wäre mir persönlich zu langweilig! Aber jedem sollte das machen können, was ihm gefällt, ist ganz klar.
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carina53
antwortete am 21.02.06 (11:30):
Hallo Lars,
wieso sind die "Auswanderer" wieder zurück nach Deutschland. Gesundheitsprobleme ? Viele gehen doch gerade deshalb in den Süden. Ich ziehe zum Jahresende auch nach Südfrankreich u. hoffe, dass es mir dort besser geht. Es geht mir auch um die Mentaltiät u. ich bin frankophil.
Grüsse Carina
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helmutalfred
antwortete am 21.02.06 (12:54):
Carina, Lars
Ich bin auch frankophil nach 10 Jahren im franzoesischen Teil von Belgien (Waterloo). Wir haben uns zuerst in Frankreich umgesehen. Dort gibt es 2 Steuern auf Immobilien, die "tax habitation" und die "tax fonciere". Wenn Du ein kleines Reihenhaus in einer schoenen Gegend am Meer besitzt, dann zahlst Du jeden Monat 250 bis 400 an den Staat, nur um in Deinem eigenem Heim wohnen zu duerfen. Dazu kommen dann noch Nebenkosten und Tilgung, wenn noch Kredite existieren. Unter 600 Kosten im Monat im eigenen Heim geht in Frankreich gar nichts.
Dazu kommen die Phantasiepreise fuer Grundstuecke, Haeuser und die Bauauflagen. Eine entfernte Bekannte hat vor etwa 10 Jahren fuer ein winziges Haeuschen von 65 m^2 auf 350 m^2 Grund in Port Neuf fast 300.000 DM bezahlt, heute kostet die Huette ueber 400.000 . Wir haben hier am Meer ein finnisches Holzhaus mit einem 35 Grad Dach in Naturschiefer. Das ist in Frankreich alles verboten. Nur Steinhaus mit 15 Grad Dach mit Moench-Nonne Ziegeln ist erlaubt, das sieht dann aus wie eine Fertiggarage.
Wir fahren des oefteren nach Perpignan zum Einkaufen, das Rousillion ist wie ein Armenhaus. Die Menschen leben am Existenzminimum. Es gibt unendlich viel alte und verbeulte Autos, billigste Ramschlaeden, alle privaten Tankstellen sind pleite usw., so etwas kennt man hier nicht. Der Grund sind die exorbitanten Steuern.
Die Nordeuropaeer die Spanien nach Jahren wieder Richtung Heimat verlassen, die haben alle einen Heimwehkoller. Viele diskutieren ueber ihr Deutschland so wie es mal um 1975 existiert hat, vollkommen an der traurigen Realitaet vorbei.
Nach ueber 25 Jahren im Ausland haben wir gelernt fuer uns alleine zu leben. Wir brauchen keine Tante, keinen Kegelclub, keine Skatrunde, kein Eisbein mit Sauerkraut und kommen mit 4 Fremdsprachen bestens zurecht. Unsere naechsten Verwandten leben in Melbourne, San Franzisco, London, Amsterdam und Freiburg/Brsg. - also wohin bitte. Meine Heimat ist Westpreussen, nur nach Polen will ich nicht. Dort habe ich genug Supermaerkte gebaut.
In Deutschland haben wir als Rentner ueber 300 im Monat an die Krankenkassen bezahlt, plus den ganzen anderen Kram. Hier haben wir einen Versorgungsvertrag mit einer Privatklinik, der deckt die Behandlungen. Die Klinik hat 24 h Ambulanz, OP-Einrichtung, Krankenbetten, das Personal ist sehr nett und effektiv. Die Versorgungung kostet 35 /Person/Monat, Medikamente zahlen wir selber. Das sind schon mal 150 bis 200 im Monat weniger. Meine Schwiegermutter (84) war in Absurdistan bis zu 2 Mal in der Woche beim Arzt, hier hat sie es auf 3 Mal in fast 4 Jahren gebracht.
Unsere gesamten Nebenkosten mit Wasser, Abwasser, Muell, Strom, Grundsteuer, Autosteuer usw. belaufen sich hier auf unter 300 im Monat, im Vergleich zu Deutschland mit mindestens 650 plus die Miete dazu deutlich weniger. Fuer uns waere Deutschland ein sozialer Abstieg an den Rand der Sozialhilfe, das alles nur im sich im Wintern den A... abzufrieren. Nein Danke
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Claude
antwortete am 21.02.06 (13:31):
helmutalfred, also ich denke du übertreibst gewaltig scheint eine Eigenart von dir zu sein. Ich lebe ganz sicher nicht am Rande des Existensminimums und in meinem Umfeld geht es den meisten Leuten gut bis sehr gut, und Absurdistan ist Deutschland schon gar nicht. Allerdings die Armut steigt durch die Arbeitslosigkeit, aber die spanische Realität sieht eher schlechter aus. Deine immer wieder eingeflochtenen Bemerkungen über ein erfolgreiches Arbeitsleben sollten vermuten lassen das du auch in Deutschland nicht an der Grenze der Sozialhilfe leben würdest, es sei denn es ist irgend etwas gewaltig schief gelaufen:-)) Ich würde Frankreich vorziehen da es mir in der Mentalität entgegen kommt, nicht um wirtschaftlich besser zu leben. Na ja jeder wie er mag und kann.
Lars, ich stimme dir zu, nur ein bißchen wärmer könnte es schon sein,lache.Außerdem lebe ich Moment so wie ich es möchte, allerdings reisen wir viel und erholen uns dann zuhause.
carina53, ich war nah daran mir ein Sommerhäuschen bei Narbonne zu kaufen und der Preis lag erheblich niedriger als die oben genannten Preise, aber meine Frau wollte einfach nicht.
Gruß Claude
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helmutalfred
antwortete am 21.02.06 (14:17):
Claude
Die Durchschnittsrente in Deutschland betraegt 875 /Monat oder rund 260 Milliarden fur 25 Millionen Rentner. Selbst wer 30 bis 35 Jahre lang den Hoechstsatz und zuvor 5 bis 10 Jahre deutlich weniger eingezahlt hat, der kommt am Ende nicht ueber 1250 bis 1300 /Monat hinaus. Die Durchschnittspension der Beamten ist 1900 /Monat, sicher weil die nie was eingezahlt haben (nach DESTAT)
Es gibt noch viele Familien mit nur einem Rentnereinkommen. Der Sozialhilfesatz fuer den 2-Personenhaushalt war 2005 etwa 1045 alles eingerechnet. (nach paritaetischer Wohlfahrtsverband)
Der Festkostenblock mit Miete (350 /Monat in einer sehr billigen Gegend), Nebenkosten fuer Strom, Wasser, Abwasser, Heizung, Muell, Verwaltung (zusammen 230)sowie Krankenkasse (140), Telefon (40), Fernsehen (39) ohne Auto belaeuft sich auf 750 oder mehr. Das beinhaltet schon Befreiung vom Eigenanteil Medikamente und Praxisgebuehr, auch etwa 50 /Monat.
Erklaere mir wo da der feudale Lebensstil anfaengt bei weniger als 100 die Woche. Essen ist zwar noch drin aber nichts mehr fuer Schuhe, Kleidung, Reparaturen im Haushalt usw.
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helmutalfred
antwortete am 21.02.06 (14:27):
Carina
ich habe meine Preise von den aktuellen Immo-Angeboten, die fast in jedem dritten Laden aushaengen. Port Neuf ist zwischen Perpignan und Narbonne direkt an der Kueste.
Die franzoesichen Preise auf Immobilien unterscheiden sich nur unwesentlich von unseren hier. Hier wird gebaut wie verrueckt, um unse herum sind fast staendig 10 Baustellen in Betrieb.
Ein Appartment von eta 60 m^2 kostet ab 200.000 aufwaerts, ein Haus von 100 m^2 ab 450.000 aufwaerts. Hier wird die Aussenflaeche angegeben, ein Haus von 130 m^2 nach Anzeige hat allenfalls 100 m^2 nutzbare Wohnflaeche. Ein Objekt ohne Meeresblick ist so gut wie unverkaeuflich und wird deswegen billiger angeboten. Vielfach wird kurz nach dem Kauf ein grosser Klotz davor gebaut, das war es dann.
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helmutalfred
antwortete am 21.02.06 (14:30):
Claude
noch ein Tipp, fuer 1 /Monat Rente must du etwa 180 waehrend Deines Beruflebens einzahlen.
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helmutalfred
antwortete am 21.02.06 (14:44):
Claude
die spanische Realitaet ist ganz anderrs. Gerade hier in Catalunia wird sehr sehr viel Geld verdient. Die Arbeitslosigkeit ist unter 5% (ganz Spanien 8%), das Wirtschaftswachstum liegt zwischen 3% bis 4%/Jahr, es kommen 50 Millionen Touristen im Jahr. Etwa 75% des Tourismus hier an unser Kueste sind Spanier aus dem Inland und aus Barcelona.
Unser Ort Begur hat 4000 Einwohner. Die kleine Kreis- und Einkaufsstadt Palafrugell in 7 km Entfernung hat 20.000 Einwohner. Es gibt 3 Geschaefte mit Elektroartikeln wie Fernseher, Kuehlschranke, Gefriertruhen, Waschmaschinen, Trockner, Buegeleisen usw. usw. Unser Laden QUICOR, der der groesste am Ort ist, hatte Anfang Dezember 6 Flachbildschirme 37 Zoll und 250 Flachbildschirme 42 Zoll (Panasonic) auf Lager.
Wir waren vorhin dort um eine neue Waschmaschine zu kaufen. Die Flachbildschirme waren alle verkauft, das Lager leer. Unterhalte Dich mal mit einem deutschen Ladenbesitzer in so einem Ort, der schafft den Umsatz im ganzen Jahr nicht.
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Claude
antwortete am 21.02.06 (14:45):
helmutalfred, was die Statistik aussagt ist doch aber sehr trügerisch, viele die eine Durchschnittsrente oder weniger haben leben wiederum mit einem Partner zusammen der erheblich mehr hat. Der Wahrheit käme man schon näher wenn man das Durchschnittseinkommen der Rentnerhaushalte rechnet. Da sieht die Geschichte aber anders aus. Viele Leute bekommen auch noch Betriebsrenten und Menschen die wie Krankenschwestern und andere die in dem öffentlichen Dienst angeglichenen Bereichen arbeitenden beziehen noch eine Versorgungsrente zusätzlich die mehr ist als das viel zitierte Sahnehäubchen. Weiterhin gibt es Wohneigentum und auch noch Kapitaleinkünfte. So schlecht wie du es so pauschal hinstellst ist es noch nicht. Letztendlich spielte bei der Rente oder Altersversorgung auch noch ein bisschen Glück eine Rolle, oft das Glück des Tüchtigen und die Zeiten waren anders als sie sich jetzt gerade abzeichnen. Übrigens von feudalem Lebensstil sprach ich überhaupt nicht. Für die jetzige Generation stimmt das nicht was du da erzählst. Gruß Claude PS: sicher gibt es welche die wenig haben, da muß doch aber die Frage erlaubt sein warum! Bei anhaltender Arbeitslosigkeit sieht die Zukunft aber düster aus.
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helmutalfred
antwortete am 21.02.06 (16:22):
Claude
das mit der Betriebsrente betrifft doch nur einen sehr kleinen Teil der Bevoelkerung/Rentner. Das sind ehemalige Mitarbeiter grosser Konzerne wie Krupp, Thyssen, Bayer, Siemens usw. immer vorrausgesetzt sie waren dort laenger beschaeftigt. Der Normalfall ist doch eher die Leute haben nach einigen Jahre die Firma gewechselt.
Die grosse Mehrheit kommt aus der Industrie des Mittelstandes sowie aus Handwerks- und Kleinbetrieben. Dort gibt es keine Betriebsrenten. Mit langen Jahren in nur einer Firma gibt es auch keine Flexibilitaet der Arbeitswelt, die so gefordert wird. Kein Personalchef stellt einen Manager/Abteilungsleiter ein, der 20 Jahre beim Konzern XYZ versauert ist. Solche Leute sind total statisch, unflexibel und unfaehig ausserhalb von festen Vorgaben zu agieren.
Bei uns war es so, dass die Frau aus gesundheitlich Gruenden nicht gearbeitet hat. Das ist sicher eine Minderheit. Die Mehrzahl der berufstaetigen Frauen hatten Jobs wie Verkaueferin, Friseurin, Sachbeareiterin, Sekretaerin, techn. Zeichnerin usw. - also aus den unteren Einkommensgruppen. Dann kam vielfach noch eine Auszeit fuer die Kinder dazu im Umfang von 10 bis 15 Jahren - oft verbunden mit einem Partnerwechsel. Immerhin werden 45% aller Ehen geschieden.
Daraus werden dann Renten in der Groessenordnung von 350 bis 600 /Monat. Dies zusammen mit der Durchschnittsrente des Ernaehrers gibt auch erst 1250 bis 1600 /Monat. Bei Festkosten von 800 /Monat aufwaerts reicht das allenfalls zu Kaffefahrten, aber nicht zu einem eigenen Auto neuerer Herstellung.
Du hast die Bildung von Vermoegen erwaehnt wie ein Haus. Das erweckt den Eindruck damit sind keine Kosten verbunden. Neben Steuern und Versicherungen und sonstigen kommunalen Abgaben auf Besitz kommen Reparaturen dazu, die so etwa 5 Jahre nach Fertigstellung beginnen. Eigenheime von Rentnern sind so zwischen 25 bis 40 Jahre alt und genau so klapprig wie die Besitzer. Das geht ins Geld. Oft wollen die Kinder Omas klein Haeuschen verscherbeln um diese tollen roten Flitzer mit x Hundert PS zu kaufen. Wir Studierten haben zwar etwas besser verdient, das war aber mit vielen Risiken verbunden. In meinem Berufsleben wurden 5 Firmen zugemacht oder haben Konkurs angemeldet, an dem der AEG war ich ganz sicher nicht schuld. Man musste schon sehr belastbar sein, um gut zu verdienen und fuers Alter vorzusorgen.
Das sollte nicht davon ablenken, dass mindestens 50% der Rentner genau so schlecht dran sind wie vorher beschrieben - macht 12,5 Millionen in vielleicht 8 bis 10 Millionen Haushalten
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Claude
antwortete am 21.02.06 (17:38):
helmutalfred , ich bin schon verblüfft was du da so alles sagst, ich weiß nur das es pauschal nicht stimmt. Ich habe eher den Verdacht du redest dir dein Leben und deine Entscheidungen schön. Ich habe Wohneigentum und es nicht alt und klapprig das meiner Nachbarn die größtenteils auch Rentner sind auch nicht,und nach fünf Jahren waren die Häuser auch nicht reparaturbedürftig und sind es jetzt noch nicht und die Abgaben halten sich verglichen mit Mieten absolut in Grenzen. Sage mal wie lange bist du eigentlich schon Rentner? Aber lassen wir das, lebe wie du das richtig findest wer dir unbesehen glaubt ist selber Schuld. :-))))Ich tus nicht. Claude
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carina53
antwortete am 21.02.06 (19:23):
Hallo helmutalfred,
was die Renten anbetrifft, so stimmt die Durchschnittsrente durchaus. Mein Dad ist mit 60 schon in Rente gegangen, u. bekam damals 2000 DM - das war im Jahr 1980. Er war Unternehmer u. hatte freiwillig immer die Höchstbeträge eingezahlt. Mein Onkel als Oberstudienrat liegt bei ca. 3000 Euro.
Was Südfrankreich anbetrifft, so sind die Preise nicht höher als in den Nobelgegenden von München oder Starnberg. Auch Mallorca ist nicht gerade günstig.
Diese Villa wird für 5,5 Mio. Euro angeboten. Preis wurde mir auf Anfrage via Mail mitgeteilt.
Hier mal Südfrankreich -
https://www.azurproperties.com/rw/newlang=3/catview_realestate/catid=5/Reihenhaus.html
Wer als Rentner in Deutschland Miete zahlen muss, kann allein von der Rente nicht leben. Vor allem Auto, Reisen u. Hobbies sind nicht möglich. Dafür sind die Lebenshaltungskosten zu hoch. Zumindest in meinem Umfeld.
Grüsse Carina
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helmutalfred
antwortete am 21.02.06 (22:47):
Claude
ich weiss nicht ob Du schon Rente hast, bei mir sind es fast 5 Jahre. Statistisch hat der Rentner nicht mehr als 12 Jahre zu erwarten.
Ich war im Job ein Planer und Analytiker, habe grosse Projekte kaluliert und gesteuert, Terminplaene gerechnet, Personaleinsatz bestimmt, Vertraege und Kosten geprueft. Deswegen lese ich immer noch die Statistiken von DESTATIS, EUROSTAT und andere Informationen. Mein Zahlenangaben entstammen diesen Quellen, nur wenn die luegen liege ich auch falsch.
Zwar haben wir hier ein aggresives Seeklima, nur so viel schneller geht dass auch nicht. Ein grosse Zahl der Haeuser ringsum sind 25 bis 20 Jahre alt. Da ich vom Fach bin muss ich feststellen, das fast an jedem Reparaturen von 5.000 bis 50.000 notwendig sind um es nicht nach weiteren 10 Jahren platt machen zu muessen. Sehr viel Geld fuer einen Rentner, das viele nicht haben.
Manche dieser Haeuser gehoeren Freunden und Bekannten, die Innenansichten sind teilweise erschreckend. Fenster grob undicht, Aussentueren undicht, Risse in den Bodenplatten und Fliesen, Dach undicht, Mauern nass und oft versifft mit Schimmel - um nur gaengige Schaeden zu nennen.
Du kannst mir nicht erzaehlen so was gibt es in Absurdistan nicht, dazu habe ich zu viele Baustellen gesehen. Ein normaler SB-Markt wird nur 15 bis 20 Jahre alt bei mindestens einer Generalreparatur von 4 bis 12 Wochen Dauer und Teilstillegung.
Carina es wird mir immer schleierhaft bleiben, wie jemand durch einfache Maloche so viel verdienen kann um sich ein Haus fuer 500.000 zu kaufen und es dann als Feriendomizil zu nutzen. Selbst ein Selbststaendiger wie Architekt, Steuerberater, Handwerker usw. schafft das niemals.
Und trotzdem werden diese Luftschloesser verkauft. Die Leute muessen ihren Staat ganz gewaltig bescheissen. Jetzt wo man in Oesterreich das Bankgeheimnis aufgehoben hat, suchen sich etwa 90 Milliarden aus dem Ausland einen neuen Unterschlupf.
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Claude
antwortete am 22.02.06 (08:30):
helmutalfred , klar muß man ein Haus auch pflegen, du sprachst von einen SB-Markt, ich wohne aber nicht in einem SB Markt sondern in einen soliden gemauerten Reihenhaus und wir haben so gut wie keine Reparaturen und das seit 27 Jahren. Mehr als Fenster streichen mußten wir nie nur eine neue Heizung war fällig gewesen. Mit der von dir genannten Preisspanne von 5000-50000 deckst du in der Tat fast alle Rentner ab für irgendeinen ist es immer zu teuer in dieser Spanne.Lache. Ich finde auch nicht das Deutschland ein Absurdistan ist, aber viele Deutsche die im Ausland leben vertreten absurde Meinungen:-)) das weiß ich gewiß!!! Aber seis drum, belassen wir es bei unseren verschiedenen Meinungen. Gruß Claude
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schorsch
antwortete am 22.02.06 (09:21):
An meinem Haus mache ich seit 46 Jahren alles selber, ausser vielleicht komplizierte Maschinen wie z.B. Heizung. So kann man auf die Dauer Zehntausende sparen.
Mein Haus habe ich übrigens mit Zigaretten gebaut - mit jenen, die ich NICHT geraucht habe (;-)
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Claude
antwortete am 22.02.06 (09:26):
schorsch, genau so ist es viel selber machen so lange man kann. Nur das Gerüst habe ich mir aufbauen lassen als ich es vor drei Jahren strich. Aber die Lust und auch die Fähigkeit alles selber zu machen sinkt schon ein wenig :-)) Claude
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mart
antwortete am 22.02.06 (10:05):
Es gibt eben verschiedene Lebensentwürfe - und das einzige, was mich stört sind Menschen, die über ihre Wahl und die daraus folgenden Konsequenzen jammern.
Übrigens, in Österreich gibt es nach wie vor das Bankgeheimnis; es besteht keine Meldepflicht für ausländische Kontoinhaber - dafür aber wird eine nette Quellensteuer abgezogen .... Was ich als überaus gerecht und für den sozialen Frieden als nützlich empfinde.
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hema
antwortete am 22.02.06 (10:10):
Was meinst du mart mit "es besteht keine Meldepflicht für ausländische Kontoinhaber"?
Es besteht IDENTIFIKATIONSPFLICHT!
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Claude
antwortete am 22.02.06 (10:10):
mart schrieb, Es gibt eben verschiedene Lebensentwürfe - und das einzige, was mich stört sind Menschen, die über ihre Wahl und die daraus folgenden Konsequenzen jammern.
Genau so ist es!! Claude
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mart
antwortete am 22.02.06 (10:19):
hema,
Meldepflicht ist etwas anderes als Identifikationspflicht.
Internet-Tipp: https://www.direktbank.at/service/ausland/ausland_steuer_aktuell.html
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Lars
antwortete am 22.02.06 (10:46):
Mart, auch bei uns wird eine Quellensteuer abgezogen, ist aber neu für Ausländer, was ich auch für gerecht halte! Trotzdem bekam die UBS einen Neugeldzuwachs von 148 Milliarden Franken, 80% mehr im letzten Jahr. Das spricht doch für diese Bank, auch über tausend neue Stellen konnten neu geschaffen werden! Aber als einfacher Bürger kann ich über diese Zahlen nur staunen.
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carina53
antwortete am 22.02.06 (11:03):
Hallo helmutalfred,
es gibt auch Menschen, die selbständig waren u. 30 Jahre oder mehr nur geschuftet haben. Klar dass dann auch bei Erfolg Geld vorhanden sein muss.
Ausserdem darfst Du nicht vergessen, dass momentan die grössten Vermögen der Nachkriegsgeneration vererbt werden.
In München bekommst Du kein Haus unter 500 000 Euro, soviel kostet da schon eine Wohnung. Das sind eben die Preise hier, ist nicht zu ändern.
Grüsse Carina
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hugo1
antwortete am 22.02.06 (11:07):
hallo Claude, du schreibst: "Nur das Gerüst habe ich mir aufbauen lassen als ich es vor drei Jahren strich" Hätteste das Gerüst nicht besser auf ein paar Böcke legen sollen um es zu streichen ? Dann hätteste auch keine Leiter gebraucht für diese gefährliche Tätigkeit. Oder haste Dich dabei weit aus den Fenstern gelehnt? Übrigens solls rostfreie Gerüste geben Wenn schon keine Milliarden, dann wenigstens Erkenntnisgewinn wünsch ich uns..*g*
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carina53
antwortete am 22.02.06 (11:11):
Hallo Lars,
auch ich war Kundin der UBS. Nie wieder - mein Depot wurde miserael verwaltet. Hauptsächlich hat man die landeseigenen Aktien gekauft, und UBS Anlagen. Könnte sie alle hier aufzählen. Ganz zu schweigen, von den hohen Kosten. Dafür sind die schweizer Banken aber bekannt. Jetzt habe ich das Geld beim Freund von Kostolany. Der hat auf meine Bitte u. aus eigener Ansicht das Depot umgestaltet. Ich bin mehr als zufrieden. Ach ja, das Depot habe ich an eine deutsche Bank übertragen lassen, u. fahre hier wesentlich kostengünstiger als bei der UBS. Die Kantonalbank ist auch nicht besser. Und ich traue auch keinem Banker mehr über den Weg, was Beratung betrifft. Banken empfehlen ihren Kunden doch nur die Papiere, an denen sie am meisten verdienen. Für die Angestellten gibt es sogar Vorgaben in welcher Höhe jeder diese Papiere an den Mann bringen muss.
Also ich bin geheilt, Grüsse Carina
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radefeld
antwortete am 22.02.06 (11:19):
Will ich mich doch noch einmal in diesen Dauerbrenner einbringen. Meiner Meinung nach geht es doch bei den "Milliardengewinnen" nicht so sehr darum, dass andere unser wohlverdientes Geld verschwenden, sondern um den ewig alten und neuen Streit zwischen Konsumtion und Investition. Denn MEHR als einfach nur gut, meinetwegen auch luxuriös, leben können die Gewinner, Karl Marx nannte sie Ausbeuter, eben auch nicht. Bei der Menge der "Ausgebeuteten" spielt der Verlust für den Einzelnen aber praktisch keine Rolle. Es kommt auf das ausgewogenen Verhältnis an. Nicht wie zur Zeit der industriellen, urprünglichen Akkumulation, wo die Arbeitenden in Not und Elend dahinvegetierten, derweil die Industrie ungebremst wuchs, noch wie im "real existiernden Sozialismus" wo die "Anhebeungen des Einkommens der Bevölkerung" stets ÜBER der Steigerung der Arbeitsproduktivität lagen, am Ende einfach überhaupt KEINE echte Investition mehr möglich war. Wenn doch noch etwas investiert wurde, dann nur noch über fast völlige Verschuldung. Deshalb halte ich den ewigen Streit zwischen diesen beiden Extremen schon für den Erhalt des Gleichgewichtes für richtig, solange nicht EINE Seite das Übergewicht bekommt.
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helmutalfred
antwortete am 22.02.06 (12:10):
Bei dem Tehma Milliardengewinne ist ein Aspeekt ueberhaupt noch nicht angeschnitten worden.
Von den aktenundigen 10.000 (ZEHNTAUSEND) Faellen sexueller Vergehen an Aghaengigen und Schutzbefohlenen durch schwarze Schwuchteln (Priester) in den USA sind bisher etwa 2.000 vor Gericht gelandet. Die katholische Kirche hat dafuer bisher 800 Millionen US$ an Schweigegeld und Schmerzensgeld gezahlt.
Die Bank des Vatikans hat durch den verantwortlichen Bischof Milliarden am Finanzamt Italiens vorbei als Schwarzgeld ins Ausland geschleust, dort angelegt und in Zusammenarbeit mit der Maffia nahen Loge der Kirche fleissig geschmiert. Insgesamt wurden auch hier von der Kirche 200 Millionen in Vergleichen bezahlt.
Die Lehre daraus: Geld korumpiert und verdirbt den Charakter. Sobald irgendwo etwas vermutet wird, kommen Scharen und wollen sich bedienen. Moral oder ethische Grundsaetze spielen ueberhaupt keine Rolle. Im Gegenteil, je moralischer eine Institution sich gibt, um so krimineller agiert sie.
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helmutalfred
antwortete am 22.02.06 (12:25):
Claude, Schorsch
Es ist nur natuerlich, das ein Haeuslebauer seine Bude pflegt und weitgehend selbst in Stand haelt.
Bei den Problemfaellen hier nutzen die Eigentuemer das Haus nur fuer einige Monate im Jahr, den Hauptwohnsitz im Norden haben sie nicht aufgegeben. Es ist ihnen leid hier die Aermel hochzukrempeln und von den 6 Wochen Urlaub fast 5 zu arbeiten. Also laesst man alles wie es ist und nach ein paar Jahren ist die Katastrophe perfekt.
Diese Teilzeittouristen sind hier die Mehrheit. In unserem Bekanntenkreis um uns herum sind mit uns nur 3 Deutche, 1 Englaender, 1 Hollaender und 1 Oesterreicher dauernd im Lande. Die anderen 150 bis 200 Objekte werden ueberwiegend nur wenige Monate im Jahr genutzt.
Unser Haus ist zugeschnitten als 130 m^3 Holz auf 2 Lkws aus Nordfinnland gekommen. 3 Mann haben es in 3 Monaten bezugsfertig montiert, ich habe die gesamte Haustechnik selber installiert. Folglich bin ich auch mit allen Reparaturen beschaeftigt
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Claude
antwortete am 22.02.06 (14:16):
Hugo. Du hast Recht ich meinte das Haus welches ich strich, lache, nicht das Gerüst!!!! Ich danke dir für deine fürsorglichen Tipps. heh du passt aber auf :-))
helmutalfred, so sieht die Geschichte wieder anders aus wenn man seinen Krempel nicht pflegt geht es kaputt. Was du erst geschrieben hattest kam allerdings ganz anders rüber. Gibt es auch Vollzeittouristen, bist du einer, oder bist du eingewandert nach Spanien? Wie siehst du dich?*lol* Ich lebe gerne und gut hier und möchte das auch nicht ändern, wenn käme nur ein Ferienhaus für mich in Frage. Da wir aber vorhaben noch viel zu reisen hatte meine Frau recht das sie das Haus (Ferienhaus) bei Narbonne ablehnte.
radefeld schrieb, Geld korrumpiert und verdirbt den Charakter.
Was verstehst du unter Geld haben? Welches was man sich redlich durch Arbeit erworben hat, oder welches das man sich ungerechtfertigt angeeignet hat. Ist es denn falsch die Früchte der Lebensarbeitszeit verbraucht? Zuwenig Geld zu haben korrumpiert das Leben!! Claude
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radefeld
antwortete am 22.02.06 (15:53):
@Claude, "Geld korrumpiert und verdirbt den Charakter" hätte ich geschrieben? Das musst du verwechselt haben. ICH habe so etwas noch nie geschrieben oder behauptet. Obzwar das SEIN das BEWUSSTSEIN bestimmt, wie ein deutscher Philosoph des 19.Jh. behauptete, ist doch der Besitz als solcher nicht das Bestimmende, sondern was man damit macht. Also im Klartext: Nicht der Besitz bestimmt, ob jemand gut oder schlecht ist, sondern was er damit macht. Ich kenne reiche UND arme SCHURKEN.
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Claude
antwortete am 22.02.06 (16:22):
radefeld, ich habe mich wirklich vertan, helmutalfred sagte das "PARDON" tut mir leid!!!
Ich stimme dir zu mit deinen anderen Ausführungen:-)) Claude
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helmutalfred
antwortete am 22.02.06 (17:43):
Claude Claude nun, ich sehe mich hier eher als Einwanderer, wir haben gleich zu Anfang alle Zelte im Norden abgebrochen. Da ich im Beruf sehr viel unterwegs war, haelt sich die Reiselust in engen Grenzen. Ich sehe nicht ein, warum ich einen Ort, eine Insel, ein Land aufsuchen soll, wo ich schon zig mal war.
Darueber hinaus ist unsere Gegend hier wunderschoen, noch viel besser geht nicht. Schau mal rein unter www.nyoka.de unter Begur
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schorsch
antwortete am 22.02.06 (18:12):
carina53, leider nützt es wenig von einer Bank zur anderen zu wechseln. Mir ist dreimal passiert, dass die Bank, zu der ich wechselte, kurz darauf von der UBS geschluckt wurde!
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Lars
antwortete am 22.02.06 (18:54):
Hallo carina53.
Aber ich traue mich über den Weg von einem Banker (Schwiegersohn ) er wohnt im gleichen Haus unter uns:-))) Tut mir leid, dass du enttäuscht wurdest bei der UBS, Ausnahmen gibt es überall, aber die meisten sind sicher sehr zufrieden, ist ja die grösste Vermögensbank auf der Welt?
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helmutalfred
antwortete am 22.02.06 (22:56):
carina ------------------------------------- es gibt auch Menschen, die selbständig waren u. 30 Jahre oder mehr nur geschuftet haben. Klar dass dann auch bei Erfolg Geld vorhanden sein muss. -------------------------------------
Meine Schwiegermutter (84)ist so ein Mensch. Sie hat im Krieg in der Ruestung arbeiten muessen. Danach musste sie als Truemmerfrau arbeiten, nix Rente dafuer
Sie hat 20 Jahre in Suedafrika ein Geschaeft gehabt, nix Rente
Sie hat 15 Jahre in Berlin ein Geschaeft gehabt.
Zum Glueck bekommt sie vom hollaendischen Staat eine Basisrente von 150 . In Deutschland hat sie 450 Rente zusammen mit einer Witwenrente, wovon 140 Krankenkasse abgingen wuerde sie in Absurdistan leben. Das reicht nicht einmal fuer eine Miete mit Nebenkosten.
Claude sagt bestimmt ich uebertreibe wieder.
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Claude
antwortete am 23.02.06 (00:22):
helmutalfred, nein tue ich nicht du gehst einfach von falschen Voraussetzungen aus, deine Schwiegermutter war halt selbstständig warum sollte sie dann eine Rente aus der Solidarkasse der Beitragszahler bekommen? Hätte sie eben Beiträge zahlen müßen, was geht es uns an wenn sie 20 Jahre in Südafrika arbeitete und in Berlin 15 Jahre ein Geschäft hatte. Sie war wohl eigenverantwortlich selbstständig oder habe ich das falsch verstanden. Claude
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schorsch
antwortete am 23.02.06 (10:28):
Grübel: Warum kommt mir da das Gedicht von der Grille und der Ameise in den Sinn?
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Claude
antwortete am 23.02.06 (10:46):
schorsch, keine Ahnung, erzähle mal ich kenne das überhaupt nicht !!
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pilli
antwortete am 23.02.06 (10:58):
die eine so und die andere eben so, helmutalfred :-)
meine oma war lebenslang selbständig und da ist ein nettes sümmchen übrig geblieben beim verkauf des geschäftes...
that`s life und nix is sicher aber freu dich doch?
jetzt hast du sie an der backe und darfst jeden tag und jede mahlzeit im trauten dreierkreis verleben und geniessen? bissel kostet der eingang zum paradies schon und wennz auch als lebenslange zugabe die omma ist! :-)))
watt dem einen sin ul ist dem anderen sing nachtigall!
:-)
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hugo1
antwortete am 23.02.06 (11:08):
weiter oben kann man folgendes lesen: es gibt auch Menschen, die selbständig waren u. 30 Jahre oder mehr nur geschuftet haben. Klar dass dann auch bei Erfolg Geld vorhanden sein muss. Dazu möcht ich mal bei den Wessies hier nachfragen, Ist folgende Annahme richtig,: Es war den meisten Menschen in der BRD, deren Arbeitsleben sich vorrangig zwischen 1960 und 2000 abspielte, möglich für mindestens ca 15 Jahre(innerhalb dieser Zeitspanne) ein durchschnittliches Familieneinkommen zu verdienen. (unabhängig davon ob man abhängig beschäftigt, selbständig, verbeamtet usw war/ist) ? ps in der DDR war das für den durchschnittlichen Bürger kein Problem, da hing das Einkommen von der Art der Beschäftigung und dem Wohnort ab.-Wismut, Bergbau, Fischerei, Chemieindustrie usw, wurden überdurchschnittlich und die Leichtindustrie die Landwirtschaft, Dienstleistungen usw. wurden unterdurchschnitlich bezahlt.
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carina53
antwortete am 23.02.06 (11:49):
Hallo Schorsch,
doch mir hat es sehr viel gebracht. Die UBS hat nur kassiert, u. die Bank in Deutschland wird mit Sicherheit nicht von der UBS geschluckt *lach* das wäre der Hammer.
Ich habe wesentlich bessere Konditionen u. Kosten.
Gruss Justi
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carina53
antwortete am 23.02.06 (11:54):
@ helmutalfred,
Deine Grossmutter hätte selbst vorsorgen müssen. Das musste ich auch. Jeder Selbständige sollte u. muss sich um seine Altersvorsorge kümmern. Sei es in Form von Aktien, Immobilien etc.. Von Lebensversicherungen halte ich nichts, hatte nie eine, da die Renditen lächerlich sind. Deine Grossmutter hätte auch freiwillig Rentenbeiträge einzahlen können.
Gruss Carina
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carina53
antwortete am 23.02.06 (11:58):
Hallo Lars,
tja wenn man in der Familie einen Banker hat, so ist das Gold wert. Da stimme ich Dir wohl zu.
Meine Freundin kommt aus Zürich, ist ebenfalls (noch) bei der UBS, da die gesamte Familie bei dieser Bank ist. Sie wird auch wechseln. Das Depot haben wir mal gecheckt. So ähnlich wie bei mir. Keine Bank hat etwas zu verschenken.
Gruss Carina
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Claude
antwortete am 23.02.06 (12:07):
Hugo, ich meine es war den meisten Leuten möglich ein durchschnittliches Einkommen zu erzielen. Die, welche sich sebstständig machten, machten das weil sie ein größeres als ein durschnittliches Einkommen erzielen wollten das gelang aber nicht immer und war deren Risiko. Wenn sie sich nicht versicherten und freiwillig Rentenbeiträge bezahlten bekamen sie halt auch keine Rente. Wenn sie Rente bekamen war es eine Rente aus den Zeiten die sie vorher als lohnabhängig Beschäftigte gearbeitet hatten. Aber die Höhe der Rente hing auch davon ab wieviel man verdiente und das war wie in der DDR auch, Branchenabhängig.Bei Beamten richtete es sich wohl nach dem Dienstgrad, Dienststellung und der Laufbahn und bei den Selbstständigen danach wie sie sich versicherten und wie erfolgreich sie waren um etwas für das Alter zurücklegen zu können. So im Grobraster mein Wissensstand. Wie das in der DDR gehandhabt wurde würde mich sehr interessieren Hugo, wäre für ein paar Infos dankbar. Gruß Claude
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schorsch
antwortete am 23.02.06 (15:13):
Claude, in einem Gedicht, das wir mal in der Schule lernen mussten, ging es um eine Ameise, die sich über eine Grille ärgerte, die den ganzen Sommer über nur sang, während sie selber emsig Nahrung sammelte für den Winter. Im Winter kam dann die Grille prompt zur Ameise und bat um Unterstützung. Die Ameise aber sagte: "Du hast den ganzen Sommer über nur gesungen. Tanze nun!" Dieses Gedicht ging mir nie mehr aus dem Kopf, und ich habe später immer daran denken müssen, wenn ich mir was erlauben wollte, das eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. So habe ich denn - wie die Ameise - fleissig gesammelt und lebe heute vom Gesammelten, während Kollegen, welche sich früher alles leisteten, heute in der Pensionistenzeit knapp durch müssen..... Nun soll aber keiner denken: "Der arme Schorsch, was hatte der vom Leben....". Denn ich lebte auch nach dem Motto "Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Das heisst, dass ich bei aller emsigen Sammlerei das Jetzt und Heute nicht vergessen habe.
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helmutalfred
antwortete am 23.02.06 (15:15):
Claude
also Rentner bekommen fuer etwa 180 eingezahlt 1 /Monat Rente. Das was sie einzahlen haengt vom Lohn/Gehalt ab. Es werden etwa 20% fuer die Rentenzahlung verwendet, je zur Haelfte Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Hoechstgrenze liegt irgenwo beo 6000 Bruttogehalt.
Es gibt 25 Millionen Rentner, davon 14 Millionen 65 Jahre und aelter. Die Kosten sind etwa 260 Milliarden , das macht im Schnitt 875 /Monat. Der Staat zahlt 95 Millionen zu, weil er etwa 6 Millionen Langzeitarbeitslose zu Fruehrentnern gemacht hat. Etwa 155 Milliarden kommen aus den Beitraegen von 27 Millionen abhaengig Beschaeftigten.
Beamte bekommen etwa 62% des Gehaltes an Pension, zahlen aber gar nichts ein. Es gibt 1,85 Millionen Pensionaere und deren Witwen+Kinder, die Kosten sind bei 42 Milliarden , das macht im Schnitt 1900 /Monat. Der Staat zahlt alles
Pensionen muessen als Einkommen versteuert werden.
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hugo1
antwortete am 23.02.06 (16:47):
hallo helmutalfred, das klingt so beschönigend, wenn Du schreibst: Der Staat zahlt alles,,,, Dabei wissen wir ja, das es unser, eurer, ihr, Steuergeld ist, welches der Staat dafür ausgibt und welches letzten Endes vom allgemeinem Lebensstandard abgzwackt werden muss. Aber sicher hast du teilweise recht wenn du schreibst das das für Rente eingezahlte bzw. vom Lohn einbehaltene Geld -bezogen auf spätere eigene Rente- recht niedrig verzinstes Geld ist. Das sollte aber in der allgemeinen Betrachtung eine geringe Rolle spielen, da wir ja ein Umlageverfahren vorliegen haben und keine Ansparpläne mit Kapitaldeckung. hallo Claude: Ja das kann ich Dir ziemlich genau sagen. Wenn Dir ein Exossi (der vor oder nach der Wende, bis ca 1999 in Rente gegangen ist)erzählt, das er 1500 oder viel mehr Rente bekommt, dann glaub ihm nicht. Wenn er jammert und behauptet, das er ca 500 Rente oder weniger bekommt, dann glaub ihm auch nicht. Das sind dann absolute Ausnahmen mit Sonderbezugsanrechnungszeiten aber keine Normalbürgersituation. Ein Durchschnittsossi konnte soviel oder so wenig verdienen wie machbar, sein monatlicher -für die Krankenkasse und die Rentenkasse- abgezweigter Grundbetrag war niemals Höher als 60 Mark ost (im Jahr maximal 720 Mark) So war es bis ca 1970. Von da ab durften/konnten/sollten Arbeiter usw. auf die Verdienste bis zu 1200 Mark freiwillige Beiträge zahlen, ca 10 Jahre später sogar bis zu unbegrenzter Verdiensthöhe. (jeweils 10% vom Bruttoverdienst, was jedoch die wenigsten realisierten) So kommt es das die meisten DDR-Rentner eine relativ gleichhohe/niedrige Rente bekamen und bekommen.. Erst die Nachwendeeinzahlungen durch dann höhere Verdienste und Bemessungsgrenzen, Arbeitslosigkeit und einige durch die BRD anerkannte Sonderzuwendungen ( Intelligenzrente, Knappschaftsrente usw.)führten dazu, das neuerdings auch hier im Osten zunehmende Differenzen bei der Rentenzahlung entstehen. ps, natürlich gabs zu DDR Zeiten sogar eine Menge Menschen welche nicht mal 600 Mark Brutto verdienten und dementsprechend geringere Rentenansprüche erwarben. Diese wurden jedoch sofort nach 1990 (wer damals schon in Rente war) mittels Ausgleichsbetrag angehoben, leider jedoch bis in die Mite der Neunziger wieder "abgeschmolzen".,d.h. bei jeder Rentenerhöhung wurde ein Teil angepasst und der Rest einbehalten,,, Einige Forumsteilnehmer werden sich bestimmt ungern an diese inhumane Praxis erinnern. *g*
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Claude
antwortete am 23.02.06 (19:12):
Schorsch, eine schöne Geschichte, so ist es aber tatsächlich.Unsere Generation begünstigt von einer laufenden Wirtschaft konnte sammeln.Die Kunst war einen vernünftigen Weg zu finden. Wer alles verbrauchte hat halt im Alter weniger. helmutalfred, ja die Zahlen glaube ich dir hatte mich nicht darum gekümmert. Aber die Diskussion wurde durch dein klagen über die niedrige Rente deiner Schwiegermutter ausgelöst. Was hattest du denn erwartet? Sie verbrachte nun mal lange goße Zeit ihren Lebens als Selbstständige und 20 Jahre im Ausland,wie sollte da eine große Rente zusammenkommen? Claude
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Claude
antwortete am 23.02.06 (19:36):
Hugo, danke für die Info. Wie war es denn während der DDR-Zeit gab es da auch große Unterschiede in den Renten , also wie hier, durch sehr unterschiedliche Löhne und Lebensarbeitszeiten, wie war das bei Beamten geregelt, und die Versorgungsansprüche der Politiker waren die den Renten gleichgestellt oder auch im Vergleich zum Normalbürger auch so unverschämt hoch wie in der BRD?
Eine Bekannte meiner Mutter kam mit ihrem Mann nachdem sie sechzig geworden waren öfters zu uns auf Besuch (Mutter lebte bei mir diese Besuche mussten wir hier praktisch finanzieren da sie einfach kein Geld hatten, sie durften nicht genügend Ostgeld in DM umtauschen, aber auch kein Ostgeld mitbringen um hier zu tauschen, das wäre möglich gewesen bei den Landesbanken. Mich interessiert das damals nicht so sehr, war mir eigentlich egal. Konkret gefragt, wie war das Los der Rentner in der DDR im Verhältnis zu der noch arbeitenden Bevölkerung? Gruß Claude
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hugo1
antwortete am 23.02.06 (22:10):
ok Claude ich wills mal versuchen: 1947 übernahm eine von der Gewerkschaft kontrollierte Einheitsversicherung sämtliche vorher gültigen Versicherungen (auch aus dem Dritten Reich)und vereinigte diese in der nun bekannten Sozialversicherung. Die gesetzliche DDR-Rente reichte nur zu einer Minimalsicherung des Lebensstandards. Kurz vor der Wende konnten höchstens 510 Mark (und das nach 50 Arbeitsjahren) als Höchstrente durch einen Normalverdiener erreicht werden. Obwohl die Preise für die wichtigsten Bedarfsgüter/Leistungen (Grundnahrungsmittel, Warmmieten, Verkehr, Kultur,,)subventioniert und dadurch unverhältnismäßig billig waren, konnten die Rentner finanziell gesehen, natürlich keine großen Sprünge machen. Alles was sogenannte Luxusgüter waren, mußte durch Zusatzverdienste, durch Genügsamkeit und sonnstiges tägliches Sparen zusammengestottert werden. Zum Glück gabs keine Darlehen oder Kredite in heutiger Form und somit auch keine Ver-, bzw. Überschuldungen wie wir sie jetzt täglich lesen müssen. Für Menschen, die vorher beruflich Hoch-, oder Bestverdiener (auf Arbeiterebene bis zum Ingenieur)waren, konnte es zu beträchtlichem sozialen Minderungen/Abstrichen kommen. Es war z.B. nicht üblich sich mit Immobilien als Altersvorsorge zu belasten. Der Aufwand stand in keinem Verhältnis zu den (sehr gedrosselten) Mieteinnahmen. Ich kann hier aber guten Gewissens sagen, mich zumindest von meinen Eltern und Großeltern usw. nicht an Nörgeln, Kriteln oder Lamentieren über ihr Rentnerdasein in finanzieller Hinsicht zu erinnern. Die Probleme lagen eher in Versorgungslücken und Warenengpässen usw. Deine Frage nach der Unverhältnismäßigkeit der Altersbezüge zwischen Normalbürgern und höheren Staatsdienern kann ich nicht mit Zahlen bewegen. Nur soviel, es war Kein Thema -zumindest nicht so wie wir heutigentags über die Bezüge der Politiker, Manager usw, bescheid wissen und dementsprechend darüber diskutieren. Ich glaub, das Honecker wohl niemals in seinem Leben eine Million Mark oder 100 Tausen Dollar auf einmal in den eigenen Händen gehalten hat. Wenn jemand mit größeren nichteigenen Summen handierte dann könnten es nur Leute vom Schlage eines Golodkowski und Konsorten gewesen sein. Wenn die Witwe, eines Kombinatsdirektors, die früher selbst jahrelang gearbeitet hat, heute ca 1500 Rente bekommt, dann kannst Dir selber ausrechnen welchen Verdienst unsere Rentenkasse zugrundelegt. Aber, die hatten wohl einige sonnstige Schmankerl im Leben, von denen ein Arbeiter nur träumen konnte (wenn man mal von deren Verantwortung absieht)
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Claude
antwortete am 23.02.06 (22:51):
Hugo, danke für die umfassende und prompte Antwort muß da erst ein wenig drüber brüten, lache. Claude
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