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THEMA:   Stierkampf

 28 Antwort(en).

gky begann die Diskussion am 31.01.06 (09:00) :

Ich war noch nie bei einem Stierkampf und habe auch noch nie beim Anschauen eines Stierkampfes gejubelt. Außer heute früh als gezeigt wurde, wie ein Stier über die Bande in die ersten Zuschauerreihen sprang, um dort mal mit fairen Waffen zu kämpfen, da habe ich innerlich gejubelt. Wann endlich ist Schluß mit diesem abscheulichen Schauspiel Stierkampf?

Aber so lange sich nichts daran ändert, daß auch unter den Zuschauern viele Nicht-Eingeborene sitzen und dafür viel Geld bezahlen, wird sich wohl auch so leicht nichts ändern. Schade. Ich bitte die arme Kreatur um Verzeihung für die Grausamkeiten des Menschen.

GünterKy


 schorsch antwortete am 31.01.06 (09:30):

Also ehrlich: Auch ich habe gejubelt - als der Stier in den Zuschauern wütete!


 Medea. antwortete am 31.01.06 (10:51):

Für diese scheußlichen, menschenunwürdigen Rituale habe ich nie etwas übrig gehabt, es sind nicht nur die Stiere, sondern auch die Pferde, die auf das Grausamste vor und während der sogenannten "Spiele" mißhandelt werden.
Pfui darüber.


 simba antwortete am 31.01.06 (10:53):

Der Stier hat meine vollste Sympathie....

Internet-Tipp: https://www.tierhilfswerk.at/stierkampf.htm


 Claude antwortete am 31.01.06 (11:21):

Medea.
im Buch "Tod am Nachmittag" von Hemingway über den Stierkampf wurde hinlänglich über den Verbrauchsartikel Pferd geschrieben. Wie zerfetzte durchlöcherte Leiber mit Sägspänen gefüllt und wieder zugenäht wurden um die nächste Corrida noch reiten zu können und um dadurch Geld zu sparen.
Irgendwie nicht mein Sport.


 siegfried46 antwortete am 31.01.06 (11:57):

Mir ist es auch unverständlich, wie man an so einem Gemetzel Freude haben kann. Solange in Europa so etwas erlaubt ist, haben wir kein Recht, verächtlich auf irgendwelche gleichartige Bräuche in anderen Kulturen herab zu blicken.


 simba antwortete am 31.01.06 (13:07):

Ich glaube nicht, dass sich die Spanier den Stierkampf nehmen lassen - so wie bei uns Skirennen und Fussball im TV übertragen werden, macht man das dort bei Stierkämpfen....


 kreuzkampus antwortete am 31.01.06 (13:33):

Stierkampf hat was mit der Landekultur zu tun. Da können wir, die wir eine ander Kultur haben, noch so entsetzt sein. Kulturen veränderen sich aber; und ich bin sicher, dass Stierkämpfe im Rahmen dieser Veränderungen auch ihren Platz verlieren werden. Sieh auch: Gladiatorenkämpfe. Im Moment müssen wir es so nehmen, wie es ist. Ich kann mich, ehrlich gesagt, damit eher abfinden, als mit Kriegen. Übrigens: Eine moderne Form des Stierkampfes sind für mich Autorennen. Speziell beim Indianapolis-Rennen warten die Zuschauer doch förmlich auf Unfälle. Eine eher philosophische Frage ist: Wieviel Voyeurismus brauchen manche Menschen?


 Claude antwortete am 31.01.06 (14:10):

siegfried46
ich werde auch andere barbarische Rituale nicht gut heißen, ich tue es hier in Europa ja auch.selbst wenn wir in Europa den Stierkampf nicht verhindern können,

Simba,
auch ich glaube nicht das die Spanier sich den Stierkampf nehmen lassen. Ich denke das der Druck der öffentlichen Meinung in Europa nicht ausreicht den Stierkampf zu verhindern, noch nicht jedenfalls.

kreuzkampus,
der Unterschied zum Autorennen ist doch wesentlich, handelt es sich doch bei Autos nicht um Lebewesen die leiden. Wenn die Fahrer sich gefährden ist das ihre eigene Entscheidung. Was jetzt den Yoyeurismus betrifft ist das wieder eine andere Sache, ich denke die Gründe sind ähnlich.


 Lars antwortete am 31.01.06 (16:21):

Komische Ansichten hast du simba, kann man doch nicht mit einem Skirennen vergleichen:-(((


 eko antwortete am 31.01.06 (18:04):

Ich finde, ehe man im Bausch und Bogen einfach über eine Sache seinen Zorn und Verachtung ausschüttet, sollte man sich erst einmal ernstlich damit befassen.

Ich bin mir sicher, dass die Spanier eine andere Einstellung zum Stierkampf haben als wir Deutsche. Und wenn ich Spanier wäre, würde ich es mir verbitten, wenn sich andere Völker, die keinerlei Bezug auf die Bedeutung dieses Rituals haben, wenn die sich da einmischen wollen und Vorschriften machen.

Mir geht es ganz sicher nicht um eine Verteidigung dieser Sache ( ich stehe dem neutral und ohne Fundi-Einstellung gegenüber) sondern mir geht es gerechterweise darum, dass man eine Sache erst dann be- und auch verurteilen sollte, wenn man sie genau kennt. Erst wenn man alle Für und Wider kennt und sie gegenüberstellt, kann man auch ein gerechtes Urteil fällen.


 simba antwortete am 31.01.06 (18:07):

Warum hab ICH da komische Ansichten Lars? Ich habe die Stierkämpfe nicht erfunden - und in Spanien nehmen sie eben den Status ein, den für uns Schirennen und Fussball haben. Solltest Dir mal anhören, wie das kommentiert wird -ich versteh zwar die Sprache nicht - hör aber die Begeisterung heraus....
Vielleicht liest mal den Link, den ich schon bei meinem ersten Eintrag zu diesem Thema machte - die Stiere werden schon vorher gequält, damit sie bloss keinen Torero gefährden, während er seinen schmutzigen Handwerk nachgeht

Internet-Tipp: https://www.tierhilfswerk.at/stierkampf.htm


 Lollipop antwortete am 31.01.06 (20:22):

keine aficionada, kein aficionado im ST?


 simba antwortete am 31.01.06 (21:11):

Wenns welche gäbe, würden sie schweigen ... ;-))


 schorsch antwortete am 31.01.06 (21:15):

Es soll Brauch sein, dass ein erfolgreicher Torero, nachdem er den Stier getötet hat, dessen Hoden isst. Ich möchte mal das Umgekehrte sehen.....


 Claude antwortete am 31.01.06 (22:11):

schorsch,

der Stier ist Vegetarier,lache.
Aber Stierhoden/Bulleneier schmecken gut, ähnlich wie Kalbsbries!! :-)) Gut für alte Herren(nicht wirklich)
Claude


 Gevatter antwortete am 31.01.06 (22:19):

Nun schorsch, da besagter Stier zu seinen Lebzeiten reiner Vegetarier ist, würde er sich, zur Entwarnung der entsetzten Leserschaft, höchstens am Schamhaar des dahinscheidenden terreros gütlich tun.

Im übrigen ist es ja sooo viel tierfreundlicher:

- Eiergebärmaschinen in Käfige einzupferchen,
- Mastbrei in Gänseschlunde zu pressen,
- Schweinen Dioxin zu essen geben
- rituelle Schächtungen zu zelebrieren...

Gevatter


 polykrit antwortete am 01.02.06 (09:32):

Gevatter hat schon Recht. Obwohl ich jede Art von menschlichem Amüsement ablehne, bei dem Tiere gequält, vorgeführt und dabei in der ihnen eigenen Würde verletzt werden, sollten wir, was den Stierkampf betrifft, erst einmal vor unserer eigenen Türe kehren. Solange wir uns nicht persönlich für den Tierschutz engagieren, kleine Vögel in engen Bauern halten, das Angeln gutheißen und was weiß ich sonst noch alles stillschweigend akzeptieren, solange wirkt jeder Aufschrei gegenüber Schandtaten gegen Tiere anderswo eher heuchlerisch und bigott. Die Lösung des Problems dort sollten wir ausschließlich den Spaniern überlassen. Sie werden schon eines Tages merken, was sie sich da an Karma aufladen und es dann lassen, da bin ich mir sicher. Das Verbot der Hetzjagden auf Füchse mit Bluthunden in Englad kam ja auch erst sehr spät, fast neulich erst.


 gky antwortete am 01.02.06 (16:31):

Ich danke Euch allen für Eure Gedanken zu diesem Thema.

Natürlich gibt es auch andere gravierende Beispiele für Grausamkeiten, begangen an Tieren, zum vergnügen der Menschen. Aber ich dachte, daß Mitleid, Mitgefühl, zusammen mit Liebe und anderen positiven Eigenschaften etwas ist, was uns Menschen zu einer besonderen Art von Lebewesen auf dieser Erde macht. Gilt das nur für einen kleinen Teil der Menschheit? Aber diese Frage würde wieder ein neues Thema eröffnen.

Wir hier werden die Welt nicht ändern können, aber wir sollten wenigstens versuchen, unseren Kindern solche Grundwerte zu vermitteln.

Günterky


 schorsch antwortete am 01.02.06 (17:05):

Es ist eine beliebte Art, Argumente zu bekämpfen, indem man von den angesprochenen Unsitten auf andere (ab)lenkt. Man kann also nach Belieben vom Thema Stierkämpfe ablenken, indem man auf Käfighühner und Mastgänse zeigt. Genau so könnte man z.B. die Forderung nach Feinpartikelfiltern in Dieselfahrzeugen mit dem Hinweis bekämpfen, die Ölheizungen seien viel übler. Man soll aber das eine tun und das andere nicht lassen. Wer verbietet denn wem, sich sowohl für ein Stierkampfverbot, wie auch für ein Verbot gegen Gänselebermast und Käfighaltung der Hühner einzusetzen?


 hl antwortete am 01.02.06 (19:45):

Günterky - Mitleid, Mitgefühl und Liebe lassen bestimmt niemanden jubeln, wenn Menschen durch einen tobenden Stier verletzt werden. Selbst wenn sich um Zuschauer bei einem Stierkampf handelt. Oder? ;-)

Zum Thema selbst hat polykrit (9:32)schon das gesagt, was meiner Meinung am nächsten kommt.


 bongoline antwortete am 01.02.06 (23:53):

Dazu fällt mir eine Geschichte ein:

Ein Urlauber sitzt in der Nähe der Stierkampfarena in einem Gasthaus, um dort zu mittag zu essen. Da sieht er, wie auf einem großen Tablett ein anderer Gast zwei große Knödel, super garniert, serviert bekommt. Der Urlauber fragt den Ober, was denn der Mann dort drüben bestellt hätte. Der Ober antwortet - das sind die Stierhoden vom heutigen Kampf, da muß man natürlich eine Vorreservierung machen. Der Urlauber sagt - ich bin ja nächsten Sonntag auch noch da - also ich hätte gerne diese Reservierung für mich - gesagt, getan, der Ober notiert die Bestellung.

Nächsten Sonntag, der Urlauber voll Erwartung sitzt wieder in dem Gasthof, nach geraumer Zeit kommt der Ober mit einem Dessertteller, drauf zwei kleinste Knödelchen - auch toll garniert. Da reklamiert der Urlauber - also das entspricht nicht dem, was letzten Sonntag serviert wurde.

Antwort vom Ober - damals hatte auch der Stier verloren, diesmal eben der Torero.


 seewolf antwortete am 02.02.06 (00:07):

So makaber dieser Witz von manchen politisch korrekten Menschen empfunden werden mag - er ist gut. Denn: diesem Urlauber gebührt es genau so. Hoffentlich war der Torero ein enger Verwandter von ihm !


 bongoline antwortete am 02.02.06 (00:10):

Nachtrag noch zu der Geschichte -

es wär einfach zu schön, wenn diese Situation viel öfters eintreten würde. Denn ich glaube kaum, daß die Spanier große Freude dran hätten, den Stier zu bejubeln. Ist der Mensch Verlierer, würde auch dieses Gemetzel aufhören. Aber solange auch die Touristen diese "Sensation" konsumieren nur um dabeigewesen zu sein, wird sich wohl nichts ändern.


 schorsch antwortete am 02.02.06 (11:24):

hl, wer in die Berge geht, dem droht ein Absturz: wer sich in reissende Wässer begibt, dem droht das Ertrinken; wer sich in eine Stierkampfarena begibt als Torero oder zuvorderst sitzen will, muss sich nicht wundern, wenn ihn ein Stier auf die Hörner nimmt. Was findest du daran schlecht oder Unrecht?


 hugo1 antwortete am 02.02.06 (16:52):

hallo schorsch: Die Berge verlieren nie. Das reissende Wasser verliert auch nie, aber der Stier verliert immer. Findeste das gerecht ? *g*


 schorsch antwortete am 02.02.06 (17:50):

Nein hugo1, das finde ich gar nicht. Man soll dem Stier die gleichen Chancen geben um zu gewinnen!

Übrigens: Wenn der Stier tot ist, wird er aufgegessen. Dem Torero wird ein "Staatsbegräbnis" zuteil!


 hema antwortete am 02.02.06 (19:03):

Das alte Rom laeßt grueßen!

Grausame Volksbelustigung auf Kosten anderer.
Dieses mal "nur" auf Kosten der Stiere.


 polykrit antwortete am 03.02.06 (16:53):

Zur zwischenzeitlichen Entspannung hier ein passender Limerick von mir

Ein Stierkampf endete neulich
für einen der Stiere erfreulich.
Er spießte im Gellen
des Mobs den Gesellen
und dieser changierte zu gräulich.

Käme das öfter vor, wäre wohl bald Schluss mit lustig.