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THEMA:   Jetzt steht es fest ...

 51 Antwort(en).

Ursula begann die Diskussion am 24.01.06 (13:37) :

... das Unwort des Jahres nämlich:

„Entlassungsproduktivität” ist das „Unwort des Jahres” 2005. Das gab die unabhängige Jury aus Sprachwissenschaftlern am Dienstag in Frankfurt bekannt.

(Quelle s. Internet-Tipp)

Eine gute Wahl, wie ich finde.
Habt Ihr schon Vorschläge für 2006 ;-)?

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/kYaxB3vdy


 schorsch antwortete am 24.01.06 (17:42):

Folglich müsste man also die Verantwortlichen für Massenentlassungen "Entlassungsproduzenten" nennen.


 Lars antwortete am 24.01.06 (18:08):

So sehe ich das auch schorsch!
Auch wenn ich an die Automation denke, betreffend x tausende Entlassungen bei der Autoindustrie z.B.
Die Menschen kommen in einen Teufelskreis!


 wanda antwortete am 24.01.06 (18:33):

einer meiner Söhne überprüft Betriebe auf ihre Wirtschaftlichkeit und sorgt dadurch indirekt für Einschränkungen, was ihm auch zu schaffen macht, "Entlassungsfachmann" könnte man sagen.


 Tobias antwortete am 24.01.06 (18:52):

Mein Schwiegersohn auch wanda.

Ich könnte soetwas nicht müsste meine Arbeitsstelle aufgeben.


 hugo1 antwortete am 24.01.06 (18:59):

Manchmal könnt ich an meiner Weltanschauung zweifeln.
zum Beispiel dann wenn ich lese, das ein Mercedesmitarbeiter dafür,
das er von nun an nicht mehr früh raus muss,
keinen betrieblichen Strapazen mehr ausgesetzt ist, sorgenlos auf Schnäppchenjagd gehen kann,
den Winter im sparsamen Süden verbringen oder
seinen zeitaufwendigen Hobbys fröhnen darf,
noch bis zu 250.000€ Abfindung irgendwie in seinem Leben zusätzlich verkraften/unterbringen muss.
Da tröste ich mich dann, das er ja bestimmt ein Steuerproblem hat, das Arbeitsamt erfolglos kontaktieren wird, ihn die Langeweile plagt, die Alltagsumstellung nicht leicht fällt, einige geplante größere Anschaffungen überlegt, geplant, realisiert oder auf Eis gelegt werden,,
Bei uns hiess das noch abgewickelt, gesundgeschrumpft, Kurzarbeit Null, Freigesetzt, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt, umorganisiert, aufs Kerngeschäft vereinfacht und konzentriert, konsolidiert, verschlankt,
Also wurden wir in die vorgezogene aktive, fröhliche arbeitsfreie Lebensphase delegiert, Hurraaa,,
Da denk ich doch nicht an solche Leute wie Klaus Esser, Friedrich Hennemann, Ron Sommer, Klaus Lederer, die erst ein Unternehmen an den Abgrund wirtschaften mußten um eine garantierte Altersabsicherung zu erhalten.
Leider hab ich momentan zu wenig Bargeld, ansonsten sollte ich wohl jedesmal, wenn ein Unternehmen solche Ankündigungen von Personalabbau ach Quatsch, Entlassungsproduktivität macht, sofort auf deren Aktienpool zugreifen, oder gibts bessere Vorschläge? *g*


 Tobias antwortete am 24.01.06 (19:10):

Das wiederum übernehmen die Banken damit sie, auch bei hohen Gewinnen,Mitarbeiter entlassen können Hugo.


 pilli antwortete am 24.01.06 (19:39):

hugo :-)

in der vergangenheit hat es doch gute abfindungen von den firmen auch für mitarbeiter gehabt? schon vergessen? :-)

mein onkel erhielt von Ford 150.000 DM; der ewig-verlobte meiner freundin 120.000 DM; damals noch steuerfrei und ich weiß mich zu erinnern, dass es auch weitere bekannte hat, die alle sehr zufrieden und glücklich mit der arbeit der leute waren, die das verursacht haben.

und wie ich mich erinnere, wollte niemand seinerzeit, mit 55+ noch karriereleitern besteigen!

warum ein unwirtschaftlich arbeitendes unternehmen gezwungen werden sollte, weiterhin rote zahlen zu schreiben, datt wäre wohl mehr als nonsens?

:-)


 eko antwortete am 24.01.06 (23:30):

@ pilli:

Ich weiß nicht, ob man in Ostdeutschland auch solche Abfindungen gezahlt hat, da gings sicher etwas sparsamer zu.

Nur - Du hast Recht - unrentable Betriebe weiter arbeiten zu lassen, wo hätte das hingeführt? Wer hätte das bezahlen sollen? Ich glaube, da muss uns hugo noch eine Antwort drauf geben.


 pilli antwortete am 24.01.06 (23:38):

wird er eko...wird er bestimmt...

wenn er nicht gerade wiedermal wochenlang im Roten Meer taucht und *gesundeschrumpft* den bunten fischlis zuwinkt oder war es Kuba...vielleicht gar beides?!

:-)


 hugo1 antwortete am 24.01.06 (23:38):

na klar pilli, ist eine -wie du schreibst- "gute" Abfindung für denjenigen der sich sowieso kaum anderweitig wehren kann, auch "gut" erstrebenswert und ab einem bestimmten Moment nicht zu verachten. (wer hat wohl schon mal so eine hohe Abfindung vehement verweigert, ohne Chancen auf anderweitige Einnahmen zu haben)
Na da haben aber deine Beispielleute Glück gehabt, der durchschnittliche entlassene Vorpommer muss von Glück sagen, wenn er die letzten ihm zustehenen Monatslöhne vom Insolvenzverwalter bekommt.
Aber, nun mein anderes Gesicht. Was würde ich im Falle tun -vorausgesetzt i c h wäre der Unternehmer (oder Unternehmensberater). Natürlich würd ich massenhaft Leute entlassen wenn damit der Betreib noch zu retten wäre. Natürlich würde ich massenhaft entlassen, wenn dadurch das Betriebsergebnis signifikant angehoben werden könnte. Ja, und wenn dabei noch eine für Beide Seiten "seelische Erleichterung" bringende, hohe Abfindung angedient werden kann,,,, Weshalb eigentlich nicht ? und schon sinds 5 Seiten, die es erfreut.
1.Der Unternehmer und seine Aktionäre kommen ohne Schrammen und Konflikt davon
2.Der Arbeitnehmer ist vorerst ruhiggestellt u. abgesichert
2. Die Gewerkschaft oder der Betriebsrat können sich auf die Brust kloppen, wie wichtig und erfolgreich sie doch sind
4. sollte sich auch die Regierung freuen von wegen der Statistik. ( Diese Entlassenen taugen vorerst nicht als ALG II Empfänger)
5. sogar das Finanzamt reibt sich die Hände und eröffnet flugs eine neue Einnahmerubrik. *g*


 hugo1 antwortete am 24.01.06 (23:50):

ps Eko und Pilli (ich las Eure letzten Beiträge erst nach dem Entern)
Natürlich hab ich hier einen Beitrag aus relativer Wessisicht gepostet. Ich hoffe Ihr erkennt das an und billigt mir mildernde Umstände zu, zumal ich als Selbstbetroffener und mit Beispielen aus dem engerem Umfeld reichlich gesegnet wurde.
Da hab ich aber wohl schon an anderer Stelle genug mit negativen Argumenten -auf hohem Niveau- gejammert und Sozialneid bekundet, wie mir dort bekundet wurde. *gg*


 seewolf antwortete am 25.01.06 (00:45):

Hugo - nun laß doch mal die alte DDR-Geographie in der Schublade. Schau mal, wie gut es uns in Europa geht - siehe Link unten.

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,397125,00.html


 pilli antwortete am 25.01.06 (00:52):

anerkennen ist das eine hugo :-)

aber bissi die tatsachen gerade rücken...das andere!

ich bin mir nicht sicher, aber meine mich zu erinnern, das in den beiden von mir zitierten fällen aus nächstem umkreis, erstmal in absprache von Betrieb/Krankenkasse/Arbeitsamt und betroffenem AN festgelegt wurde, wer nun zunächst was bezahlt...unabhängig von der abfindung.

dass es nun betriebe hat, die in NRW sehr viel häufiger angesiedelt sind als in MeckPomm, ist logisch und verständlich? :-)

es hat nicht nur die beiden beispielfälle hugo; sehr viel mehr leute kenne ich, die ein entsprechend gleiches angebot gerne angenommen haben...warum auch nicht?

auch eine cousine von mir wird im sommer dieses jahres eine art vorruhestandregelung geniessen. die bank, bei der sie seit vielen jahren beschäftigt ist, zahlt ihr drei jahre das monatsgehalt weiter...ihre stelle wird nicht mehr besetzt und so gewinnen beide, meine ich mal.

dass arbeitsplätze nicht bis in alle ewigkeit zur verfügung stehen, ist vorstellbar bei der derzeitigen wirtschaftlichen situation...

für mich jedenfalls, :-), die auch lieber noch bissi gewerkelt hätte; aber dafür jetzt zeit gewonnen hat, anderes zu tun.

:-)


 hugo1 antwortete am 25.01.06 (10:00):

Eko hat recht,,es ging sparsamer zu hier im Nichtwesten, ist aber auch teilweise logisch weil die Firmen die nach der Wende hierherkamen nicht vordergründig die Arbeitnehmer gut stellen sondern hohe Gewinne erwirtschaften wollten.
Pilli und Seewolf, da hab ich ja nix anderes geschrieben und mich auf gut Bekanntes gestützt. Sicher wirds auch anderswo unzufriedene Entlassene geben, nicht gut abgesicherte Arbeitslose, daran zweifelt doch keiner.
Ja seewolf was sagt mir Dein Link ? sollten unsere Abeitswilligen nun gen Osten ziehen vielleicht sogar bís nach China, da es dort gerade boomt. Das wär wohl nix.
Aber wenn das tatsächlich so ist und bewiesen ( was ich noch nicht recht glaube) das es demnächst immer ein großes Arbeitslosenheer geben wird weltweit und nur mal hier oder mal dort leichte Schwankungen für Abwechselung dieser Statistik sorgen, da bleibt doch nur noch das Prinzip Anpassen/Darauf Einstellen/Mitmachen und Gewöhnen, oder?
,,will mir nicht so recht gefallen, diese arbeitgeberfreundliche Version und Interpretation dieses Problems.


 Pauline1 antwortete am 25.01.06 (13:13):

"...in der vergangenheit hat es doch gute abfindungen von den firmen auch für mitarbeiter gehabt? schon vergessen? :-)
.."

Ja..in der Vergangenheit...und jetzt? Wir leben in der Gegenwart!
Es ist schon schlimm, dass viele Firmen in Deutschland die Mitarbeiter entlassen, um ihre Produktion in's billige Ausland zu verlegen.
In Berlin fordert der Senat gerade Gelder in Millionenhöhe von einer Firma zurück. Sie will jetzt schon die 400 Arbeiter entlassen, um in's Ausland zu gehen, dabei waren über 12 Mio Fördergelder nur gezahlt worden, weil die Firma eine Arbeitsplatzsicherung bis 2008 zugesagt hatte.
Der Kaffee kann mir hochkommen, wenn ich Interviews von Josef Ackermann lese. Der meint, dass Firmen, die auf dem Weltmarkt bestehen wollen, kostengünstig im Ausland produzieren müssen. Soweit so gut...er behauptet aber auch, dass die dort gemachten Gewinne den Deutschen zugute kommen würden, da die Unternehmer das Geld hier in D wieder investieren und damit neue Arbeitsplätze schaffen würden. Habe ich allerdings bis jetzt nicht mitbekommen.
Leider orientiert er sich mit den Einkommen unserer Wirtschaftsleute an Amerika. Die da drüben würden weit höhere Gelder beziehen als die deutschen Unternehmer.
Aber erstens sind wir nicht in Amerika sondern in Deutschland und zweitens sind die Einkommen der Top-Leute an den Erfolg der Firmen geknüpft. Und zwar in Form von Aktienpaketen. Fällt die Aktie, fällt das Einkommen. Hier bekommen aber Esser, Sommer & Co. Millionen hinterher geschmissen... :-(((


 Claude antwortete am 25.01.06 (18:36):

Hugo,
welche Weltanschauung hast du denn? Ist mir eigentlich nicht klar. Vielleicht bist du dafür das man dagegen ist???
:-))
Claude


 dutchweepee antwortete am 25.01.06 (22:59):

@CLAUDE ...ich fühle mich schitzophren im augenblick, weil ich als ossi miterlebt habe, wie gutgehende betriebe (z.B. brauereien) von westbetrieben gekauft und abgewürgt wurden, und andererseits in einem schwermaschinenbau VEB rückwände für aquarien und kinoplakate gemalt hab, weil ich nix zu tun hatte.

deshalb halt ich lieber das maul und sag garnix zu dem thema.

.


 doris16 antwortete am 26.01.06 (01:16):

Ich verstehe das Unwort garnicht - - was hat "Entlassung" mit "Produktivitaet" zu tun? Etwa, dass mehr/besser produziert wird, wenn Leute entlassen werden? Totaler Unsinn!


 Wolfgang antwortete am 26.01.06 (02:00):

'Entlassungsproduktivitaet' ist ein Begriff aus der Sprache der Volkswirtschaftler... Durch entsprechenden Arbeitsplatzabbau steigt die Wachstumsrate der Arbeitsproduktivitaet staerker als die des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Was aeusserst praktisch fuer die Eigentuemer von Produktionsmitteln ist, denn damit sinken bei steigendem Volkseinkommen die Arbeitnehmerentgelte und es steigen die Unternehmens- und Vermoegenseinkommen (c.p.).

Mit anderen Worten: Es findet eine Umverteilung von unten nach oben statt... der Zweck allen Wirtschaftens der Unternehmen in einer kapitalistischen Volkswirtschaft.

Der Nachteil bei der ganzen Geschichte: Menschen, die nicht Eigentuemer von Produktionsmitteln sind, sondern nur ihre Arbeitskraft ihr eigen nennen (das sind mehr als 90 Prozent der Menschen in Deutschland), stehen sich schlechter.

Noch ein Nachteil, wohl der gravierendste: Bei staendig steigender 'Entlassungsproduktivitaet' zerstoert sich eine Volkswirtschaft letztlich selbst.


 Claude antwortete am 26.01.06 (08:33):

dutchweepee,
ich fragte nur nach der Weltanschauung von Hugo nicht mehr und nicht weniger. Offensichtlich hat er sich doch gut eingerichtet im verpönten Westen.

Das Betriebe abgewickelt wurden die möglicherweise nicht hätten abgewickelt werden müssten ist bekannt. Habe auch keine Lust den alten Käse hier aufzuwärmen. Möglicherweise hätte man die DDR abwickeln sollen wie Polen, Rumänien oder Bulgarien???? Wäre billiger gewesen!!!
:-)))) Claude


 schorsch antwortete am 26.01.06 (09:41):

'Entlassungsproduktivitaet' ist ein Wort, in dem die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft versuchen, durch ein Wortkonstrukt aus etwas total Negativem ein Positivum zu kreieren!
Schliesslich wurden ja extra hochbezahlte Spezialisten engagiert, die nichts anderes zutun hatten im Betrieb, als auf möglichst "humane", nämlich perfid/spitzfindige Art möglichst viele Mitarbeiter zu entlassen, und dafür möglichst wenig Geldmittel einzusetzen.


 hugo1 antwortete am 26.01.06 (10:17):

hallo Claude, ich kenn Dich doch, ich weiß doch das Du und noch einige Andere, ähnlichen Formates etwas sehr vermissen und entbehren. Das ist die allmorgendliche Danksagung, die virtuelle Verbeugung, das wohltönende Loblied, der aus tiefster Not und Pein erretteten und auf eine rosarote Wohlstandswolke gehobenen Ex-Ostler.
Nur das gilt als Weltanschauung: Es soll eine dunkle, trübe erbärmliche Vergangenheit aufgetürmt werden, um dem verblassenden Hintergrund unvollkommener Gegenwart einen Schein himmlischer Größe anzuheften.
Das dürfte jedoch mit der Häufung von negativen Alltagsmeldungen aus Wirtschaft und Soziales nicht einfacher werden.
Dabei gehört die "großartige" Meldung das ein großartiges" Unternehmen durch einen tollen Personalabbau ja soooo "großartig" an Effizienz gewinnt, für mich nicht auf die Positivliste.
Übrigens kann wohl hier niemand erwarten, das mein, durch die Neue Freiheit, die großzügige Rente, unwahrscheinlich niedrigen Preise, die kostengünstigen unüberschaubar umfangreichen Sozialleistungen, also mein Leben in Saus und Braus, meinen Blick trüben und mich davon abhalten, auch mal zu meinen Nachbarn zu schauen die auch gerne wüßten wie es morgen weitergeht, woher sie Arbeit und regelmäßiges, vom Staat unabhängig verdientes, Existenz sicherndes Einkommen ergattern könnten.*g*


 Claude antwortete am 26.01.06 (10:45):

Nun liebster Hugo was doch eine einfache Frage nach der Weltanschauung für Reaktionen hervorruft!! Ist doch amüsant. Die Verhaltensweisen die du anheim stellst finde ich so schlecht nicht, aber für mich dann bitte die Anrede "MASTER" Sahib täte es auch. :-)) Wusstest du eigentlich das Makrelenhechtfilet in Speiseöl vom kubanischen Brudervolk bezogen auch zu den exotischen Fischen gehört, ;-))) nicht nur die im roten Meer !!!!

Aber jetzt im Ernst, die Situation dass die Aktien steigen wenn Menschen arbeitslos werden halte ich für eine echte Sauerei eine Perversität nachgerade. Was ist durch wem zu ändern?? Und dann mit welchen Konsequenzen? Zuviel Profit ohne den Mehrwert zu steigern, also Buchgeld ist nicht gut, zu wenig Profit aber das ehrlich führt auch in die Pleite!!

Gruß Claude


 Wolfgang antwortete am 26.01.06 (10:58):

"... die Situation dass die Aktien steigen wenn Menschen arbeitslos werden halte ich für eine echte Sauerei eine Perversitaet nachgerade." (Claude) - Wie das ? Du haelst den Kapitalismus fuer eine "Sauerei" ? Gar fuer eine "Perversitaet" ? *staun* + *augenreib*

Uebrigens... Das Volkseinkommen waechst tatsaechlich. Per "Entlassungsproduktivitaet" aendert sich nur was an der Verteilung - die Unteren (die ohne Produktionsmittel) kriegen weniger, die Oberen (die mit Produktionsmittel) mehr.


 hugo1 antwortete am 26.01.06 (11:13):

hallo Claude, ich denke so Unrecht hat wolfgang nicht mit seiner Feststellung das durch Entlassungen zwar einige Wenige, bessergestellt aber dafür Viele, schlechtergestellt werden.
Es muß zwar nicht im Detail stimmen, das durch Entlassungen der Rest stärker ausgebeutet wird und mehrbelastet. (z.B. der Koch, der Pförtner, der Gärner, der Buchhalter haben z.T. sogar weniger zu tun )aber die in der Produktion sollten schon personenbezogen mehr Platz, Material und Aufgaben bekommen.
Vorschlag zur Güte: Jedesmal wenn eine Firma eine Entlassungswelle lostritt ist die Wahrscheinlichkeit groß (hab ich bisher so beobachtet) das deren Aktien aufwärtstrendige Zuckungen bekommen.
Wie wärs wenn wir dann jedesmal gekonnt zugreifen und ordern?
Ich brauch danach nur noch einen Geheimtip wann diese Aktien wieder auf den Markt geworfen werden müssen *g*
Sagte nicht mal ein Multimillionär das doch Jeder an der Börse reich werden kann?
Weshalb nur trösten sich die Entlassenen nicht mit einer derartigen Möglichkeit? ich werd mal ne Weile nachgrübeln, vielleicht fällt mir dazu was ein. ( das Fach hatten wir in der Schule nicht)*g*


 Claude antwortete am 26.01.06 (12:15):

Mano Hugo,
lasse die Hände von Aktien kann furchtbar in's Auge gehen.Wenn man sich nicht intensiv damit beschäftigt und zwar täglich ist es gefährlich.

Ja Hugo, Wolfgang hat Recht es ist in der Tat eine Sache der Verteilung nur mir fällt keine Patentlösung ein wie das zu verhindern wäre. Ich bin dabei in guter Gesellschaft. Wohin führt der Weg???

Claude


 Wolfgang antwortete am 26.01.06 (12:39):

M.E.n. gibt es keine Loesung... DAS Merkmal einer kapitalistischen Volkswirtschaft ist die Umverteilung von unten nach oben. Man koennte ein wenig an ein paar Schraeubchen drehen (z. B. grosse Vermoegen besteuern oder Arbeitnehmern etwas Produktivvermoegen zukommen lassen), am permanenten Umverteilungsprozess wuerde das aber nichts aendern. Es ist, wie es ist.


 Claude antwortete am 26.01.06 (14:03):

Wolfgang,
das ist bestimmt richtig was du da sagst nur bisher lebte man auch ohne im Besitz von Produktionsvermögen recht auskömmlich in der BDR. Ich denke auch die anderen europäischen Länder waren im Schnitt gut bedient, ich meinte jetzt die westlichen. Anscheinend ändert sich das inzwischen! Da wirft sich natürlich die Frage auf ob es nicht doch an der so viel beschworenen globalen Konkurrenz liegt. Oder sind es die übersteigerten Gewinnerwartungen?
Das andere Gesellschaftssystem hatte ja Gerechtigkeit hergestellt indem viele gleich wenig hatten, die waren ja auch nicht zufrieden sonst wäre es ja nicht so gekommen wie es eben gekommen ist!! Oder ist es die viel berühmte Beule/Delle in der Konjunktur? Vermutlich ist es wie du sagst wie es ist. Aber was bestimmt dann in Zukunft das gesellschaftliche handeln?
Gruß Claude


 schorsch antwortete am 26.01.06 (17:25):

Es ist tatsächlich so, dass je mehr Personalabbau, desto höher die Aktien bewertet gilt. Leider würden auch bei Insider-Informationen die Betroffenen nicht profitieren können. Denn Aktien kaufen dann jene, die durch den Fleiss der Abgebauten reich geworden sind.


 hugo1 antwortete am 26.01.06 (17:31):

ich denke das der Trend tatsächlich nur in eine Richtung zeigt und das ist eine ständige, wenn auch nicht lineare, Zunahme der Umverteilung des Volksvermögens nach oben.
Wir alle in der kapitalistischen Gesellschaftsordnung sind in ein riesiges Monopolispiel eingebunden, aus dem es, so lange sich die "Umstände und Spielregeln" nicht ändern, kein Entrinnen gibt.
Da können wir rumwursteln wie wir wollen, die Zeit noch etwas in die Länge ziehen bis über die Zinsen/Mieten/Renditen der endgültige Sieger feststeht. Die Verlierer scheiden schon nach und nach vom Beginn des Spiels aus dem Rennen. Wir haben hunderte Möglichkeiten in den wirtschaftlichen Ruin zu gelangen aber nur eine einzige winzig Kleine zu den Siegern zu gehören.(auch wenn uns alltäglich durch die Medien etwas anderes suggeriert wird)


 Tobias antwortete am 26.01.06 (18:38):

Warum so pessimistisch Hugo ? Wir leben in einer Gesellschaft wo jeder Einzelne aus seinem Leben machen kann was er will. Wichtig ist, man setzt sich Ziele, Abstriche kann man dann immer noch machen. Das ist zwar meist sehr harte Arbeit aber das ist ja auch Leben. Es gibt leider viele Menschen bei uns, die immer andere für ihr Leben und nicht sich auch mal zu Verantwortung ziehen.


 Wolfgang antwortete am 26.01.06 (18:40):

Du bist Deutschland !


 Claude antwortete am 26.01.06 (19:24):

Na, Na, wer wird denn gleich so zynisch sein? Aufhellend waren doch die wenigsten Beiträge, wir stellen immer und immer wieder das das gleiche fest.
Fest steht es gab auf deutschen Boden noch nie eine so lange Friedenszeit mit Wohlstand für die meisten! Jetzt geht es halt zurück, warten wir es ab. An einem armen Volk ist auch nichts zu verdienen:-))
Claude


 hugo1 antwortete am 26.01.06 (19:56):

Wir leben in einer Gesellschaft wo jeder Einzelne aus seinem Leben machen kann was er will ???
Das ist eine der großen Lebenslügen.
Zeig mir den Menschen der alles geworden ist was er mal wollte, es sei denn, sein Wollen wurde maßlos gezügelt.
Wir leben in einer Gesellschaft die dafür sorgt, das viele Millionen Menschen nicht mehr selber für sich sorgen können.
Alles andere ist absoluter Käse, ist eine der schlimmsten Beleidigungen der bösartig Betroffenen und ein Selbstschutz für die bösartig Schuldigen. Ja, und dann gibts noch die bösartigen Huldiger, Unterstützer und Zementierer dieser Zustände. Ich kenne welche. *gg*


 Claude antwortete am 26.01.06 (20:23):

Ja, und dann gibts noch die bösartigen Huldiger, Unterstützer und Zementierer dieser Zustände. Ich kenne welche. *gg*


Ach ja, und zu welchen zählst du dich??? Der Robin Hood aus Sachsen???
Gruß Claude


 Wolfgang antwortete am 26.01.06 (20:29):

"Jetzt geht es halt zurueck ... ." (Claude) - Nicht fuer alle geht es zurueck... Die Wirtschaft boomt, das Volkseinkommen insgesamt steigt. Nur die Verteilung hat sich anders entwickelt: Noch staerker zuungunsten der vielen Menschen ohne Produktivvermoegen und noch staerker zugunsten der wenigen Menschen mit Produktivvermoegen. Das ist eine fuer die Volkswirtschaft und fuer den Staat und fuer die meisten Menschen bedrohliche Entwicklung. Aber: Wo ist die politische Kraft, die dagegenhaelt ?


 Karl antwortete am 26.01.06 (20:57):

Dass es das Wesen des Kapitalismus sei umzuverteilen, halte ich für eine unzutreffende Behauptung. Es ist das Wesen des Kapitalismus Werte zu schaffen, die vorher nicht da waren. Diese dann gerecht zu verteilen ist nicht unwichtig, aber der Kapitalismus hat wenigsten keine Pseudogerechtigkeit auf unterstem Niveau geschaffen.


 Wolfgang antwortete am 26.01.06 (21:33):

"Es ist das Wesen des Kapitalismus Werte zu schaffen..." (Karl) - Gerade das ist nicht das Wesen einer kapitalistischen Volkswirtschaft. Das ist das Wesen aller vor-kapitalistischen Volkswirtschaften in vor-industriellen Gesellschaften, naemlich Werte zu schaffen zum Zwecke des Gebrauchs.

Ganz anders in kapitalistischen Volkswirtschaften... Dort soll aus Geld mehr Geld gemacht werden. Nicht mehr und nicht weniger. Hauptanliegen ist es also. Tauschwerte zu schaffen. Nur die bieten die Gewaehr, dass aus Geld mehr Geld werden kann. Dass dabei u.U. auch Tauschwerte geschaffen werden, wird vom Unternehmer allerhoechstens billigend in Kauf genommen; es ist aber nicht der Zweck seiner Unternehmung.


 Wolfgang antwortete am 26.01.06 (21:37):

Entschuldigung wg. des Fehlers im letzen Satz meines Beitrags... Streiche Tauschwerte, setze Gebrauchswerte... So ist der Satz richtig: Dass dabei u.U. auch Gebrauchswerte geschaffen werden, wird vom Unternehmer allerhoechstens billigend in Kauf genommen; es ist aber nicht der Zweck seiner Unternehmung.


 hugo1 antwortete am 26.01.06 (22:12):

Sicher gibt es auch Das: Werte zu schaffen, die vorher nicht da waren. Ja ich behaupte sogar es werden Dinge geschaffen für die vorher nicht mal ein Name geschweige denn Bedarf da war. Es ist nun Aufgabe der Marketingstrategen uns dazu zu bringen, das wir diese Dinge als nötig und erstrebenswert ansehen.
Auf den Einzelnen "Kapitalisten" bezogen heisst das für mich doch: Das Wesen des Kapitalisten ist es Umverteilung zu realsieren, nämlich das Geld aus meiner Tasche auf Sein Konto.
Karl, Deine Kapitalismuskritik klingt für mich wie ein Loblied auf eine einsame, konkurrenzlose Philosophie.
Daneben fühl ich mich -in einem kapitalistischem Staat lebend- fast wie ein Nestbeschmutzer.
Da hab ich ziemlich gespaltene Gefühle, denn ich kenne Deinen Werdegang, Deine Stellung, Deine erfüllten Lebensträume nicht um entsprechend zu werten. Aber ich habe Hochachtung vor dem Inhalt deiner kritischen Beiträge in Sachen Kriegstreiberei und dieser positive Eindruck überwiegt,,,


 Claude antwortete am 26.01.06 (23:14):

Karl schrieb,
keine Pseudogerechtigkeit auf unterstem Niveau geschaffen.
So sehe ich das auch Karl!

Wolfgang schrieb,
Aber Wo ist die politische Kraft, die dagegenhaelt ?
Das weiß ich nicht,weißt du es Wolfgang?

hugo kein Mensch zwingt dich das zu kaufen wozu dich Marktstrategen drängen wollen, als Netzbeschmutzer brauchst du dich auch nicht fühlen du kannst doch deine eigene Meinung haben, ist nicht mehr strafbar die auch auszusprechen.
Die kritischen Beiträge Karls was den Krieg betrifft sind hochmoralisch aber sie nützen keinen, sie verhindern nichts, es wir wohl Krieg um die Resourcen geben. Der fast unblutige Kampf hat schon längst begonnen. Man stellt sich besser darauf ein. Übrigens ich wünschte mir es wäre anders.
Gruß Claude


 Wolfgang antwortete am 27.01.06 (00:03):

Nein, Claude, ich sagte ja bereits, dass ich keine Loesung sehe und keinen Pfifferling mehr fuer unsere Volkswirtschaft gebe. Die zerstoert sich gerade selbst. Eine temporaere Loesung hatte es mal gegeben... der 'rheinische' Kapitalismus, diese merkwuerdige Mischung aus marktwirtschaftlicher Freiheit und sozial sicherndem nationalem staatlichem Rahmen, der auch vom wildesten und profitgeilsten Unternehmer nicht verlassen werden durfte.

Diesen 'rheinischen' Kapitalismus aber haben sie kaputtgemacht. Das ist lange her. Geschichte. Vorbei. Jetzt ist die Heuschreckenplage da. Die nassforschen Typen haben das Sagen. Die Marktfundamentalisten. Heute regieren die Muenteferkel, die sich als Lakaien der grossen Kapitaleigentuemer genug sind. Da ist meiner bescheidenen Meinung nach nichts mehr zu machen. Deshalb: Watt kuett, datt kuett.

P.S.: Wer sich fuer den 'rheinischen' Kapitalismus interessiert, der googele einmal nach Ordoliberalismus, Walter Eucken, Freiburger Schule, Ludwig Erhard.


 BarbaraH antwortete am 27.01.06 (00:21):

>>.... es wir wohl Krieg um die Resourcen geben. Der fast unblutige Kampf hat schon längst begonnen.<< (Claude)

Diese Aussage von Dir verstehe ich nicht, Claude. Zählt für Dich nur vergossenes westliches Blut?


 Claude antwortete am 27.01.06 (07:11):

Wolfgang ,
es ist so wie du schreibst, der rheinische Kapitalismus hatte einen gewissen Kuscheleffekt. Die ganz smarten beherrschen aber jetzt das Terrain toben sich aus, werden nach relativ kurzer Zeit versetzt und der nächste hoppla hier bin ich Typ kommt in die Arena gesprungen und empfiehlt sich mit unsozialem handeln für die nächste Beförderung. Das kann sich aber doch langfristig nicht lohnen, denke ich mal.
Nun mit deiner charmanten Bezeichnung Münteferkel triffst du nicht die volle Wahrheit, man muß est mal abwarten was sie den zuwege bringt, nein Wolfgang das fing viel früher an uns Gäääärd spielte auch schon in dieser Liga. Mal sehen was kommt so pessemistisch wie du bin ich allerdings nicht.
Gruß Claude


 Claude antwortete am 27.01.06 (07:14):

Barbara,
nein ich meinte nicht nur westliches Blut, ich wollte so verstanden werden, das was jetzt passiert kann man als fast unblutig bezeichnen gegen Verteilungskämpfe die wir möglicherweise in der Zukunft zu erwarten haben.
Claude


 schorsch antwortete am 27.01.06 (09:31):

@Tobias: "...Wir leben in einer Gesellschaft wo jeder Einzelne aus seinem Leben machen kann was er will...."

Richtig Tobias - jeder kann ja, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht, sich selber eine Kugel in den Kopf jagen - und wenn er keine Pistole hat, kann er ja immer noch von einem Turm springen. Wars so gemeint!


 Wolfgang antwortete am 27.01.06 (09:54):

"... das fing viel früher an uns Gäääärd spielte auch schon in dieser Liga." (Claude) - Das ist richtig. Du wirst sicher wissen, dass ich das seit Jahren hier thematisiere. Schon die 16 Kohl-Jahre waren gekennzeichnet von der Auseinandersetzung Ordoliberale versus Neoliberale. Wir wissen, die Neoliberalen haben gesiegt.


 Tobias antwortete am 27.01.06 (12:38):

Schorsch,wenn das deine Auslegung meiner Worte ist kann ich es nicht ändern.


 Roberta antwortete am 27.01.06 (15:34):

An zweiter Stelle rügt die Unwort-Jury die sprachlich paradoxe Formulierung Ehrenmord, womit die Ermordung von in der Regel weiblichen Familienmitgliedern mit Berufung auf eine archaische, in unserem Kulturkreis absolut inakzeptable „Familienehre“ relativiert werden kann. Deutschsprachige Medien sollten ihre Distanz zu diesem weltweit leider nicht seltenen Verbrechen auch sprachlich zum Ausdruck bringen.


 Claude antwortete am 28.01.06 (11:32):

Wolfgang schrieb. Wir wissen, die Neoliberalen haben gesiegt.

Ach wart es mal ab Wolfgang ich sehe das alles nicht so negativ wie du. Der durchschnittliche Lebensstandard in Europa wird steigen, da bin ich sicher. Aber der durchschnittliche Lebensstandard in den sehr reichen europäischen Ländern wird fallen, da bin ich auch sicher.
Das ist eigentlich logisch und wie ich finde auch gerecht.
Interessant ist eigentlich das die welche unentwegt Gerechtigkeit anmahnen das am meisten beklagen. Tscha Heuchelei war schon immer das Markenzeichen der Gutmenschen :-)) Und jetzt noch etwas provozierendes!!!!! Ich mag dieses Land, nicht im Sinne "auch du bist Deutscher"
sondern mit stiller beharrlicher Zuneigung, und ich mag die europäische Idee, die Durchführung dieser Idee ist für uns Lebensnotwendig, für alle Europäer!!

Gruß Claude


 Claude antwortete am 28.01.06 (11:33):

Nachtrag an Wolfgang.

Ja es fing schon bei Kohl an wie du sagtest!!!!