Zur Seniorentreff Homepage
Google
Web  ST 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe



Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Schreibfaul ?

 19 Antwort(en).

Roberta begann die Diskussion am 18.01.06 (15:30) :

Natürlich: was wären wir alle ohne Telefon, Mails, Handy?

Was ist das aber im Vergleich zu dem aufregenden und vorfreudigen Gefühl, wenn ich den Briefkasten öffne, und er enthält einen Brief. Einen richtigen Brief mit handschriftlicher Adresse, womöglich mit
einem Füller geschrieben? Und wenn es sich dann noch herausstellt, daß es sich dabei tatsächlich um einen Brief handelt, dessen Absender von sich berichtet, sich nach meinem Wohlergehen erkundigt - ach,
wie ist das wunderbar!

Wer schreibt heute noch Briefe?

Und Ihr? Schreibt Ihr Briefe?


 uki antwortete am 18.01.06 (16:15):

Hallo, Roberta!
Da stellt sich die Frage, worin der Unterschied zwischen einem Brief und einer Mail besteht.
Ich versuche mal, die Vorteile einer Mail, aus meiner Sicht, heraus zu finden:

Brief muss erst zum Briefkasten oder Postamt gebracht werden. Auch bei schlechtem Wetter.
Porto ist teuer.
Mails werden bequem per Mausklick an den Empfänger geschickt. Dazu viel billiger.

Briefe werden vom Postboten in der Regel frühestens nach einem Tag gebracht.
Mails können schon nach wenigen Minuten vom Empfänger gelesen werden.

Beim Brief hat man beim Lesen etwas in der Hand.
Eine Mail kann ausgedruckt werden. - - also gleicher Effekt - -

Briefe werden auch nicht immer per Hand geschrieben. - - lass ich mal so stehen - -

Briefe können evtl. auf gutem Briefpapier geschrieben sein. - - was für die Optik - -
Mails können noch viel besser und ideenreicher ausgeschmückt werden.

Ein liebevoll/teilnahmsvoll geschriebener Brief ist schon was.
In einer Mail lässt es sich mindestens ebenso gefühlvoll schreiben.

Die Vorfreude auf eine schöne, liebevoll geschriebene Mail, ist ebenso groß wie die auf einen Brief.

Bei dringenden, eiligen Angelegenheiten ist eine Nachricht per Telefon oder
Handy einfach optimal.

Tja, die „gute, alte Zeit“ war schon etwas langsamer.
Ich glaube nicht, dass man heute „schreibfauler“ ist als früher,
nur, es werden die modernen Kommunikationsmittel benutzt.

Gruß von ~uki~


 Roberta antwortete am 18.01.06 (17:15):

Hallo Uki, ja sicher benutzt man heute moderne Kommunikationsmittel, aber es haben nicht alle Leute, überhaupt von der älteren Generation, einen PC.
Ich finde auch wenn man Briefe schreibt nimmt man sich wirklich Zeit sich auszutauschen. Und außerdem verkommt die Sprache, geschrieben, nicht zu Kürzeln.
Und wie schön waren doch auch dieses Jahr die Weihnachtskarten mit Hand geschrieben, ich würde sagen, da kommt keine Mail mit.


 schorsch antwortete am 18.01.06 (18:02):

Ich schreibe Briefe nur noch als Glückwunsch-Post oder an jene Zeitgenossen, von denen ich keine E-Mail-Adresse habe.

Übrigens habe ich einige tausend meiner Bücher mittels Werbebriefen verkaufen können. Mühsam!!!!!

Tipp für Autoren, die im Selbstverlag veröffentlichen: Zuerst an bekannte Persönlichkeiten von Politik und Sport gelangen. Die Namen können dann - sofern sie bestellten und nichts dagegen einwenden - als Referenz verwendet werden. So habe ich es zu einer ansehnlichen Promi-Referenzliste gebracht.


 uki antwortete am 18.01.06 (18:32):

Ja, es stimmt, von der älteren Generation (wir gehören doch auch dazu oder?) haben nicht so viele einen PC.
Es werden aber immer mehr.

Was aber die Mails im Vergleich zum Brief betrifft, (wenn man eben einen PC hat) sind die Möglichkeiten wirklich sehr groß, die Mail persönlich zu gestalten.

Ob die Sprache zu Kürzeln verkommt, hat meiner Ansicht nichts damit zu tun, ob eine Nachricht per Mail oder als Brief geschrieben wird. Die Sprache verkommt - - dann - - zu Kürzeln,
- - wenn man es möchte. - -
Auch ein Brief kann kurz und knapp gehalten und ohne Wärme formuliert sein.

Es kommt doch vielmehr auf die Möglichkeiten des Menschen an, der einen Brief oder eine Mail schreibt, seine Gefühle in Worte zu verpacken und warum sollte man, also mir geht es wenigstens so, sich am PC weniger Zeit für eine Mail nehmen, als für einen Brief.
Es kann sogar das Gegenteil sein.
Einen Hintergrund für eine Mail selbst herzustellen oder aber auszusuchen, kann wirklich viel Zeit in Anspruch nehmen. Dann kommen noch andere Möglichkeiten hinzu, seiner Mail einen persönlichen Ausdruck zu geben.
Nun, wer sich so viel Gedanken und Mühe macht, wird sich bestimmt noch die Zeit nehmen, seinen eigentlichen Gedankenaustausch in einigermaßen gute Worte zu fassen.
Ich meine eben, es kommt auf den Menschen an, ob er überhaupt die Fähigkeit besitzt und die Lust und Zeit dazu hat, Briefe oder Mails zu schreiben.
Auch der Gedankenaustausch hier in den Foren, zeigt doch die Schreibfreudigkeit so vieler Teilnehmer. Tja, und die kennen sich noch nicht einmal.

Ein schöner Brief, eine geschmackvolle Ansichtskarte, Festtagskarten u.s.w. das hat schon was. – Klar –
Doch wie stellst du dir eine „selbstgebastelte“ Mail vor?
Du kannst z.B. den Hintergrund gestalten,
eine Begrüßungs-Laufschrift eingeben,
mit WordArt eine nette Begrüßung schreiben,
Hintergrundmusik einfügen,
oder als Anlage selbstgesprochene Gratulationswünsche einfügen,
einen Initialbuchstaben setzen.

All das sind Möglichkeiten, die bei einem Brief nicht gegeben sind.
Konnte ich dich etwas überzeugen? :-)
- - Muss aber nicht sein. - - :-)
Ach, da fällt mir noch die Steifigkeit der Finger ein, die ältere Leute manchmal haben. Da lässt es sich doch besser tippen, als mit der Hand zu schreiben.
Gruß von uki


 majanna antwortete am 18.01.06 (19:49):

Ich bin nie nicht fleißig beim Briefe schreiben gewesen. Also ich war schreibfaul, bin schreibfaul und werde schreibfaul bleiben.
Marianne


 doris16 antwortete am 19.01.06 (02:02):

Also, ich war einmal "beruehmt" bei Verwandten und Bekannten fuer meine hand-, spaeter Schreibmaschine, dann Computer-geschriebenen Briefe. Als kuerzlich der "Familienbrief" (Nachkommen einer Ur-Urgrossmutter) bei mir landete, waren darin 3-4 handgeschriebene Berichte von offensichtlich aelteren Familienmitgliedern. Meinen Beitrag habe ich dann mit dem Computer geschrieben und nur ein digitales Photo eingefuegt.
Meine heutige Korrespondenz ist fast ausschliesslich e-mail. Dabei finde ich ganz besonders nuetzlich, dass ich meine Antwort/Kommentar zwischen den Originaltext schieben kann, indem ich eine andere Farbe und "font" benutze. Auf diese Weise weiss der/die KorrespondentIn, was er/sie mir (vor einiger Zeit) geschrieben hat, und somit haben wir gewissermassen eine schriftliche Unterhaltung.


 wanda antwortete am 19.01.06 (08:16):

Zu Geburtstagen oder besonderen Anläßen schreibe ich handschriftlich. Viele meiner Klassenkameraden z.B. haben kein Internet und bekommen zu Weihnachten auch handschriftliche Briefe, so, wie ich sie bekomme.
Der Vorteil beim Brief ist, dass man ihn öfters liest, man schleppt ihn evtl. auch herum, legt ihn ab, findet ihn wieder und liest nochmal. Alles das könnte man bei e-mails auch, aber bei mir verbleibt das dann.
Durch e-mails habe ich aber ständigen Kontakt zu zwei Klassenkameradinnen und auch zu Cousinen, da schreiben wir uns jetzt viel öfter - wachsen sozusagen mehr zusammen.


 Ursula_J antwortete am 19.01.06 (08:32):

Ich habe früher nie so viele Briefe bekommen wie jetzt Emails und wäre nicht auf die Idee gekommen, mich per Post mit manchen Leuten so regelmäßig auszutauschen wie jetzt per Email. Ich finde es einfach schön.


 utelo antwortete am 19.01.06 (10:03):

Es gibt ein paar für mich besondere Menschen, denen ich handschriftlich verfasste Briefe schreibe.
Einige haben keinen PC und bei anderen weiß ich, dass sie sich über "richtige" Briefe freuen und auch mir solche schreiben.
Natürlich benutze ich oft e-mails oder auch per PC geschriebene Briefe, allerdings meist geschäftlicher Art.


 Lars antwortete am 19.01.06 (10:51):

Bin sehr schreibfaul, am liebsten telefoniere ich wenn möglich! Höre gerne die Stimme vom Gegenüber, und wenn man noch in die Augen schauen kann, via PC. um so besser!


 pamina antwortete am 19.01.06 (12:25):

Ein Plädoyer für den guten, alten "Dampfbrief"! :-)

Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich eine leidenschaftliche Von-Hand-Briefeschreiberin, obwohl ich einen PC besitze und auch Mails versende, wenn es schnell gehen muss.

Seit ca. 50 Jahren unterhalte ich so einen Kontakt mit meiner älteren Freundin, also lange vor Beginn des PC-Zeitalters. In dieser Zeit haben wir uns nur viermal getroffen. Unsere Korrespondenz beschränkt sich nie auf "wie geht es dir - mir geht es gut - heute regnet es - ich muss noch einkaufen gehen......", sondern beinhaltet unsere jeweiligen Befindlichkeiten, aktuelle Tagesprobleme, unsere Meinungen dazu und so ziemlich alle Fragen zwischen Himmel und Erde. Es gibt auch heftige Debatten, weil wir durchaus nicht immer einer Meinung sind. Wir empfinden beide unseren Briefwechsel als "Seelenhygiene", "Psychotherapie", weil wir jedes Wort, jeden Satz sorgsam abwägen und formulieren. Mancher "Seelenknoten", mit dem man sich so herumplagt, wird schon dadurch gelockert und gelöst.

Aus Bequemlichkeit und einer zunehmenden Steifheit der Finger begann ich dann, mit ihrer Erlaubnis, meine Briefe im PC zu schreiben und musste feststellen, dass sie nicht mehr die gleichen waren wie vorher. Die Geschwindigkeit, die Möglichkeit des Löschens und Verschiebens, veränderten Stil und Inhalt gegen meinen Willen. Die viele Technik stellte sich störend zwischen uns.

Also kehrte ich reumütig zu meinem Kugelschreiber und Briefpapier zurück und genieße die geruhsamen Stunden des stillen Gedankenaustauschs.

Natürlich braucht man Briefumschläge und -marken und muss auch zum Briefkasten laufen, aber ich habe beschlossen, mich von der Atemlosigkeit der Umwelt nicht mehr hetzen zu lassen und nehme mir gern die Zeit dazu.


 Roberta antwortete am 19.01.06 (14:16):


Mich freut es, dass es doch noch einige unter uns PC Eroberer gibt, die das Briefschreiben mit Hand noch schätzen.Sicher verschicke ich auch des öfteren eMails, aber so fit wie Uki, bin ich auch darin noch nicht, dass es eine Freude bereitet diese eMail zu sehen und zu lesen.
Es ist erstaunlich, was man wirklich alles tun kann mit dem PC, aber da müste schon jemand neben mir sitzen und mir die Sache erklären. Interesse hätte ich schon, so etwas zu verwirklichen.Bleibe ich halt vorerst noch bei meinen Postkarten und Briefen mit Hand geschrieben.

Roberta


 hugo1 antwortete am 19.01.06 (17:00):

Ich glaube, dass das Wort "schreibfaul" sehr bald aus unserem Sprachschatz verschwinden wird.
Es hat 1000 und mehr Jahre gedauert bis man von dem leidigem Schrift in Stein meiseln und in Tontafeln brennen wegkam.
Etwas kürzer war wohl die Zeit des Papyrus, mit allem Drum und dran. Von der Gänsefeder bis zum Edelfüllfederhalter, vom Bleistift bis zum Kugelschreiber war es nur noch ein Fingerschnippen. Ja und von der ersten Gutenberg-Drucktechnik bis zur Schreibmaschine dauerte es keine 500 Jahre.
Nun tippen wir gerade mal ein bis zwei Jahrzehnte fleissig an einem PC herum, um Mails, Briefe usw. zu verschicken, da kommt schon das Sprechen in ein Mikrofon in Mode. Automaten erkennen diesen gesprochenen Text und modeln ihn in geschriebenen Text um. Falls jemand interesse am Lesen hat und nicht den gesprochenen Text zeitgleich oder zeitversetzt (Speicherung ist ja kein Problem mehr) anhören möchte kann er anschliessend umgewandelt werden in getippten Text.
Vielleicht hält sich das eingeben von Text als SMS oder ähnlich noch ein paar Jährchen, aber auch das wird vergehen.
Was mir fehlt (da ich ein fremdsprachenfauler Mensch bin )
ist die einfache Möglichkeit, etwas auf Deutsch zu sagen und es als Text einer anderen Sprache irgenwo ankommen zu lassen. Noch machen die vielen angebotenen Translater zu viele Fehler, oder sie verstehen mich absolut nicht (z.B. koreanisch, arabisch usw.)


 Lollipop antwortete am 19.01.06 (19:30):

Was mich fasziniert und erschreckt ist, dass ich via Skype mit Menschen telefonieren und sie dazu auch sehr klar sehen kann.
Sie sind sozusagen bei mir zu Hause.
Als mich jemand ansprach wegen meines Muttermales unter meinem linken Auge, war ich echt verwirrt, denn ich hatte das Ding irgendwie in den vielen Lebensjahres vergessen, aber dass man das so klar sehen kann....
O je.
Ich bekomme selten Briefe, Rechnungen via mail, und wenn ein Brief kommt, bin ich quasi in Panik.
Is dat normal?
Wohl nich.
Oder doch???
Hugo,
ich habe mal aus Jux und Dollerei mir einen Text in google übersetzen lassen, und zwar über eine amerikanische Stadt und deren Universität.
Mein gesamtes in 65 Jahren angesammeltes Fett hat gewackelt vor Lachen.
Da war ein Computer, ein Scherzkeks zugange,
nix Vernünftiges, aber wahnsinniges Irres
Ich vergesse das nie.
In unserem nächsten Leben, believe me, Hugo, werden wir auch mit Arabern und Chinesen uns unterhalten können.
Eventuell auch eher.
Lollipop


 eko antwortete am 20.01.06 (11:06):

Ich gestehe, dass ich nichts vom Festhalten an überkommenen Bräuchen halte.

In jungen Jahren hatte ich auch viele lange (bis zu 12 DIN A4 Seiten) Briefe mit dem Füller geschrieben, extra breite Feder und grüne Tinte, war was Besonderes. Damals verachtete man die gerade aufgekommenen Kugelschreiber, weil sie angeblich die Schrift versauen würden. Heutzutage könnte ich das gar nicht mehr, ich bin des Schreibens mit Füller und auch Kugelschreiber ziemlich entwöhnt und finde die Möglichkeit, mit dem PC zu schreiben, genial.

Früher stand eine missglückte Formulierung halt da und entweder man begann nocheinmal von vorne - oder man ließ es stehen. Heute kann ich den Passus leicht löschen und anders formulieren, den Satzaufbau verändern, Gedanken anders formulieren und und und.

Ich bin froh, dass es diese Möglichkeit gibt.


 Roberta antwortete am 20.01.06 (18:54):

eko, genau so war es bei mir, aber ich freue mich immer, wenn ich eine tolle Geburtstagskarte mit dem von dir erwähnten Füller (heute allerdingd schwarze Tinte) an Freunde verschicken kann.


 ratte antwortete am 26.01.06 (11:47):

ich WAR schreibfaul!
hätte es vor 50 jahren schon einen computer gegeben, wäre mein kontakt mit meinen damaligen kurzzeit-pflegeeltern in norwegen nie abgebrochen, denn mails und in foren schreibe ich sehr gerne. so aber war ich ein 9-jähriger fratz und leider wurde seitens des elternhauses nicht darauf gedrungen, weiter briefe zu schreiben. ich hatte das große glück, 2 1/2 monate in norge verbringen zu dürfen und habe es nachher nie geschafft, den weg zurück zu finden. heuer möchte ich eine hurtigruten reise machen, davor nach oslo fliegen und mit der bergenbahn nach bergen zu fahren. genau an dieser strecke war diese kleine ort und ich hoffe, wenigstens im vorbeiflitzen ein bißchen was zu sehen.
wie gesagt, mit den heutigen möglichkeiten wäre es kein problem gewesen .... -:((((


 nasti antwortete am 26.01.06 (23:34):

Bin auch total schreibfaul, widme mich zum Leinwände, Papiere und Staffelei.
Ob mein Gehirn dabei schrumpfen wird? Das möchte ich gerne wissen. Aber lesen tue ich.


Nasti


 schorsch antwortete am 27.01.06 (09:34):

nasti, einfach mal rein schauen ins Gehirn, ab und zu, obs schrumpft (;-)

Übrigens: schon gewusst, dass auf dem Schwarzmarkt horrende Preise bezahlt werden für echte Schrumpfköpfe? (:-)