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THEMA:   Was ich in meinem Leben bedaure.....

 92 Antwort(en).

schorsch begann die Diskussion am 05.01.06 (08:42) :

z.B., dass ich von all dem Wissen, das es zu wissen gegeben hätte, so wenig zu wissen bekommen habe.

Aber ehrlich: Eigentlich wollte ich ja auch gar nicht alles wissen; einiges, weil es zu hoch für mich war; einiges, weil ich nicht wollte; und einiges, weil ich schlicht und einfach zu faul war, mich auf die Suche nach diesem Wissen zu machen.


 nasti antwortete am 05.01.06 (11:51):

Was ich bedauere?

Dass ich immer an falschen Ort bin, so fühle ich es. Es ist mir klar, dass es verkehrt ist, sogar schisoid, trotzdem habe ich es. Ich werde dieses Gefühl nicht los.
In ehem. CSSSR war ich zwischen falschen Intellektuellen, hier mischte mich zw. Fahrenden Volk, Schausteller und Marktkauleute. Ich dachte, das ist mein Ort. Auch nicht, mein Atelier ist NICHT an der richtigen Ort, ich lebe in verkehrten Zeit und Ort, aber bin ich deswegen nicht unglücklich. Nur stelle ich es immer fest.
Die Bestätigungen dafür bekomme ich auch schriftlich, ich stellte einige Zeit aus zw. Hobby Künstler, haben mich weggejagt, und das schriftlich, ich kann machen was ich will, passe ich nirgendwo hinein. Für die hohen Künste bin ich klein, für die Hobby Künstler groß, bin ich irgendwie außer Zeit und Ort.
Aber ich suche, die Google Maschine zeigt mir langsam, warum und deshalb .Das ist das Geheimnis der Genetik. Ich komme langsam dahinten. Die Geheimnisse werden gelüftet, bevor ich sterbe


 wanda antwortete am 05.01.06 (16:26):

ich bedaure, dass ich in jungen Jahren zu wenig Zeit für meine Kinder hatte, bezw. dass die Arbeit nicht mehr Zeit ließ für jedes Einzelne.
@schorsch, als Kriegs- und Flüchtlingskind hatte ich ca. 18 Monate keine Schule - habe in Deinen Augen sicherlich viel verpasst. So denke ich aber nicht, in dieser Zeit habe ich anderes Wissen angehäuft und so wird es doch auch bei Dir sein, wenn Du all das Schulwissen hättest, was Du Dir wünschtest - hättest du sicher auf andere Erfahrungen verzichten müssen und wärest nicht der, den wir hier alle lieben :-)))
@nasti - in meinen Augen bist Du ein Original - ein Unikat sozusagen - und die sollten nicht irgendwo hineinpassen. Die haben immer eine Sonderstellung und sind nicht ortsgebunden. Bevor Du stirbst, wird sicher noch vieles gelüftet - aber ich mache mich nicht lustig, ich verstehe Dich, bezw. Dein Gefühl.


 schorsch antwortete am 05.01.06 (17:21):

Danke wanda. Aber EINE Schwalbe macht noch keinen Sommer! (;-)


 Roberta antwortete am 05.01.06 (17:39):

Was ich in meinem Leben schon 1000 mal bedauert habe ist,
dass ich nach dem Abi nicht weiter studiert habe.


 idurnnamhcab antwortete am 05.01.06 (18:36):

Wenn ich so nachdenke über das Thema, dann möchte ich sagen, dass die gestellte Frage nie zu beantworten ist. Zumindest aus meiner Sicht. Hätte ich das, oder das, oder jenes getan oder auch nicht, so wäre mein Leben zwar anders verlaufen, ob es jedoch zufriedenstellender, besser, oder bedauernswerter gewesen wäre, als es kam?

Ich lebe jetzt, versuche jetzt umzusetzen, was mir möglich ist und versuche auch zu akzeptieren was bisher war. Das Erlebte war nicht immer so, dass es mir gut getan hat, jedoch hat es aus mir das gemacht, was ich bin.

Das ist, bei allem, was mir täglich begegnet und was es zu bewältigen gibt, für mich das Wichtigste. Und darüber bin ich froh.


 wanda antwortete am 05.01.06 (18:55):

Für Dich, nasti, ein Auszug aus"Kafka am Strand" von Haruki Murakami:

"Hin und wieder hat das Schicksal Ähnlichkeit mit einem örtlichen Sandsturm, der unablässig die Richtung wechselt. Sobald du deine Laufrichtung änderst, um ihm auszuweichen,
ändert auch der Sturm seine Richtung, um dir zu folgen. Wieder änderst du die Richtung.
Und wieder schlägt der Sturm den gleichen Weg ein.
Das wiederholt sich Mal für Mal, und es ist, als tanztest du in der Dämmerung einen wilden Tanz mit dem Totengott.
Dieser Sturm ist jedoch kein beziehungsloses Etwas, das irgendwoher aus der Ferne heraufzieht. Eigentlich bist der Sandsturm du selbst. Etwas in Dir.
Also bleibt dir nichts anderes übrig, als dich damit abzufinden und, so gut es geht, einen Fuß vor den anderen zu setzen, Augen und Ohren fest zu verschließen, damit kein Sand eindringt, und dich Schritt für Schritt herauszuarbeiten.
Vielleicht scheint dir auf diesem Weg weder Sonne noch Mond, vielleicht existiert keine Richtung und nicht einmal die Zeit.
Nur winzige weiße Sandkörner, wie Knochenmehl, wirbeln bis hoch hinauf in den Himmel. So sieht der Sandsturm aus, den ich mir vorstelle.


 wanda antwortete am 05.01.06 (18:56):

@schorsch, wetten, dass sich hier noch viele Schwalben melden ?


 Marieke antwortete am 05.01.06 (18:59):

Genau umgekehrt sehe ich es:
Ich bin so froh, dass ich um 1975 noch den Realschulabschluss nachgeholt habe- in der Abendrealschule, obwohl ich ihn danach nimmer "gebraucht" hätte!
Aber ich wollte das eine Jahr noch haben, das mir 1951 gefehlt hatte.
Und diese Gemeinschaft damals, von längst erwachsenen Schülern(natürlich war ich die älteste) und den Lehrern, das war eine wunderschöne Sache.
Dann 3 Kinder durchs Abitur bringen- was hätte ich noch tun können?! Es ist gut, wie es ist.
Natürlich: "wer rastet, rostet". Aber noch geht es m.M.nach, leidlich mit dem Rost ansetzen.
Schönen Abend!


 eleisa antwortete am 05.01.06 (21:27):

Die einzige Sache die ich zu bedauern habe ist,das ich in jungen Jahren keinen
Führerschein gemacht habe. Der wäre jetzt angebracht.
Alle anderen Entscheidungen, die ich für mich getroffen habe, waren richtig.


 eko antwortete am 05.01.06 (22:47):

Bedauern?

Was soll das bringen ?

Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Es ist müßig, über verschüttetes Wasser nachzudenken".

Schönen Abend noch!


 mart antwortete am 06.01.06 (00:08):

Don´t cry over spilt milk!


 Marieke antwortete am 06.01.06 (08:19):

Danke mart,
war ein Anlass, unregelmäßige englische Verben anzuschauen..


 schorsch antwortete am 06.01.06 (09:54):

Nicht vieles, das ich gemacht habe, bedaure ich - aber vieles, das ich NICHT gemacht habe.....


 nasti antwortete am 06.01.06 (11:33):

hallo wanda,

danke, es ist sehr zutreffend. Kenne einige mit ähnlichen Schicksal, die sind in die Geschichte gegangen / z.b. F.G.Lorca/, während wir bleiben unbekannte , und enden wir nicht wie die Sandkörner, eher als Knochenmehl. :O))))
Haruki Murakami kenne ich nicht. Momentan lese ich von elfriede Jelinek die "Klavierspielerin", liegt sehr schwer in Magen die Elfriede, trotzdem finde ich es genial bösartig.

LG
Nasti


 nasti antwortete am 06.01.06 (11:50):

Hi Eko!

Ich glaube, nicht so schmerzhaft „bedauern“ ist gedacht. Nur so. Wenn ich diese Erfahrungen hätte wie jetzt, breche ich nicht meine Französische Schule ab, lerne ich weiter, flüchte nach Paris, werde nicht schüchtern aber eine Draufgängerin, stelle ich in Monaco aus, und Partys ohne ende. In Jahre 1969 bin ich fast in Wien geblieben wie einen Flüchtling.
Dem Gedanken, das meinem noch lebenden, aber todkranken Bruder verlasse ich, brachte mein Herz, ich kam zurück. Ein überlebens fähiger Mensch sollte gefühllos vorwärts gehen. Nur so kann man etwas erreichen.
Was hatte er davon, dass ich seine letzte Tage versüßte? Er starb trotzdem. Erinnert sich vielleicht jemand daran? Nur ich. Aber das wärmt mein Herz, obwohl ich nicht viel davon habe. :O))))

Nasti


 schorsch antwortete am 06.01.06 (16:39):

nasti, du hast Stoff für ein dickes Buch. Solltest es schreiben! Mit deinen Verbindungen zur Kulturszene hast du es gewiss leichter als ich es hatte....


 nasti antwortete am 07.01.06 (01:13):

Schorsch,

ich habe Stoff für mehrere Bücher. Fehlt mir nur eine „winzige“ Fähigkeit dazu: Das ich kann nicht schreiben. :O))). Aber danke Dir. Mit Ko Autor -in könnte ich es tun.
Meine Künstler Kollegen haben selber Überlebens Probleme, kann keiner helfen.


 eko antwortete am 07.01.06 (10:54):

Hallo nasti,

ich bleibe dennoch bei meiner Aussage, dass Bedauern nichts nützt. Was geschehen ist, ist geschehen. Wir leben nur einmal.

Ich kann aus dem Vergangenen lernen, es in Zukunft besser zu machen, sofern ich dazu noch eine Chance habe. Es aber zu bedauern - und dann doch nichts ändern können, das verbraucht nur unnötig Energie.

Schönen Tag noch nach Passau

der e k o


 nasti antwortete am 07.01.06 (11:57):

Hi Eko!

Eine sehr gesunde Anstellung zum Leben. Die Nostalgie, das Schmerz, die Erinnerungen sind auch nicht verkehrt, sehe der erfolgreiche Schriftsteller, Sie können aus einem Elend eine Kunst kreieren. Wie die Elfriede Jelinek mit ihrem Roman „Die Klavierspielerin“. Habe ich nie gedacht, das ist ein Autobiografischer Roman.
Aber ich höre auf Dich, ich probiere es nochmals. :O))))

LG
Nasti


 hema antwortete am 10.01.06 (19:35):

Ich bedauere gar nichts in meinem Leben.
Aus dem was ich falsch gemacht hab, hab ich viel gelernt.
Was früher wichtig war - ist es heute nicht mehr so sehr.

Wäre mein Leben nicht so verlaufen wie es war,
wäre ich heute nicht der Mensch, der ich bin!

Danke, lieber Gott!


 dmz antwortete am 12.01.06 (22:59):

<Was ich in meinem Leben bedaure?>
:::
Ich bedauere rueckschauend, dass ich mich staendig von umstrittenen Ambitionen habe verfuehren
und davon ablenken lassen, etwas Eigenstaendiges
und fuer mich Sinnerfuellendes zu gestalten und zu erleben.
War ich doch mit den Talenten eines Handwerkers, Kuenstlers und Denkers geboren worden.
Ich bin ohne eigenes Verschulden in eine Gesellschaftsmatrix hineinerzogen worden,
vermutlich vorbei an den Moeglichkeiten wirklich eigener Potenziale.
Wissenserwerb hatte man mir immer nahegelegt;
was Bildung ist, hatte man mir verschwiegen.
Sie wollten wohl, dass ich 'Gesellschaftssklave' sein wuerde und nicht Persoenlichkeit,
die die Dinge und das Wesenhafte zu hinterfragen und zu erkennen im Stande sei.
Aber ich habe am Ende doch eine gewisse Autonomie und Freiheit erlangt, einiges nachzuholen;
ich bin 'Philosoph' geworden.
Paradox: Mein Leben hat sich nicht gelohnt, und dennoch ist es interessant gewesen.
MfG/dmz.


 wanda antwortete am 13.01.06 (08:23):

Deine Ausführungen fand ich sehr interessant - und fand Parrallelen, nicht immer werden die Talente gefördert, aber sie sind Teilaspekte in allem was wir beginnen.
Der, der mit zunehmendem Alter Philosoph wird, hat gelebt, nicht nur interessant, sondern auch lohnend, sonst wäre Dein Geschreibsel bei mir nicht angekommen. LG wanda


 schorsch antwortete am 13.01.06 (10:57):

wanda, ich denke, die meisten hier Schreibenden sind - vom Leben gezeichnet - zu Philosophen geworden!


 elvi antwortete am 13.01.06 (11:27):


Zitat:

*** Paradox: Mein Leben hat sich nicht gelohnt, und dennoch ist es interessant gewesen ***


Hm, dmz - wann, glaubst du, hat sich ein Leben 'gelohnt' ??

Gruß - elvi.


 Claude antwortete am 13.01.06 (11:49):

elvi,

wann hat sich ein Leben gelohnt??

Claude


 elvi antwortete am 13.01.06 (12:11):

Ach, Claude -- wenn ich mit meinem letzten Atemzug denke:

Ich habe alles genutzt und erlebt, was mir möglich war ...

dann, denke ich, hat sich mein Leben gelohnt ...

:-))

Freitagsgruß von - elvi.


 Claude antwortete am 13.01.06 (12:23):

Im stillen Kämmerlein fällt einen so manches ein was man hätte besser machen können, im Nachhinein ist man immer schlauer, man hätte man sollte und wäre es schön gewesen. und, und, und. Ich wüsste eigentlich nicht was ich unter den mir gegebenen Umständen hätte viel anders machen können, ich meine aus damaliger Sicht.
Aber im Allgemeinen bin ich auch zufrieden :-))
Gruß Claude


 pilli antwortete am 13.01.06 (12:55):

lohnenswert scheint mir die überlegung, mit wie viel oder wie wenig die *schüssel-der-möglichkeiten* gefüllt sein kann, wenn ich nur eigene sichtweise zur messlatte mache :-)

die persönlichkeit bildet sich m.e. auch ohne den einengenden rahmen von "Bildung" und wenn, eben ungebildet, sich eine fülle von wählbaren alternativen anbietet, sich frei von vorgegebenen kriterien entscheiden zu können,

dann war es doch ein gutes leben, was gäbe es da zu bedauern? alles kann...nix muss!

:-)


 dmz antwortete am 13.01.06 (22:16):

(1) @wanda:
< Der, der mit zunehmendem Alter Philosoph wird, hat gelebt, nicht nur interessant, sondern auch lohnend. >
:::
(2) @elvi:
< ... wann, glaubst du, hat sich ein Leben 'gelohnt'? >
:::
Ich habe das Gefuehl, dass mein Leben ueberfluessig gewesen ist;
denn nichts Bedeutendes wird von mir der Nachwelt uebergeben worden sein:
nicht einmal Anteile meines Erbgutes.
::: MfG/dmz.
PS: Da faellt mir aber gerade noch ein:
'Die bis zu 100 Billionen Kleinstpartikel, in die einst mein Organismus zerfallen sein wird,
gehen dem Planeten Erde und damit dem Elemente-Kreislauf des Kosmos nicht verloren.
Dann war mein Leben also nur eine unbedeutende Variante in einem groesseren Ganzen' :)


 elvi antwortete am 14.01.06 (00:50):

@ dmz

**Ich habe das Gefuehl, dass mein Leben ueberfluessig gewesen ist;**

DAS halte ich für unmöglich ! ... selbst wenn du nichts Bedeutendes vollbracht, erfunden oder gedacht hast, so gibt es (Mit-)Menschen, die sich über DICH gefreut oder geärgert haben .... und das wiederum hat deren Handlungen beeinflußt!

Wenn du dir das Ganze wie ein Mosaik vorstellst, ist jeder von uns ein Steinchen -- wenn es fehlt, entsteht ein Schaden, eine Lücke !


** Dann war mein Leben also nur eine unbedeutende Variante in einem groesseren Ganzen' :)**

Wieso NUR ? --- Etwas Großes kann sich nur aus vielem Kleinen entwickeln ...


Dir ist die Bescheidenheit abhanden gekommen, mein/e FreundIn .... und --- du bist ja noch, also kannst du dein Steinchen noch verändern ?!

;-)

Gruß durch die Nacht von - elvi.


PS. DU hast gerade den Verlauf meiner Nacht verändert ...
*grins*


 hl antwortete am 14.01.06 (11:29):

Das Einzige, was ich in meinem Leben wirklich bedaure ist, dass ich als Achtzehnjährige angefangen habe, zu rauchen. :-(


 wanda antwortete am 14.01.06 (12:22):

sowas kann man rückgängig machen ;-)))


 schorsch antwortete am 14.01.06 (14:24):

hl, tröste dich; Raucher benötigen 15 % weniger Energie - bei der Kremation - weil schon halbdürr!


 hl antwortete am 14.01.06 (16:26):

Ja, Schorsch aber.. während sie rauchen, brauchen sie mehr Energie weil Rauchen die Körpertemperatur senkt ;-)

Wanda, du hast ja soo recht *seufz*


 dmz antwortete am 14.01.06 (22:39):

@pilli:
< ... lohnenswert scheint mir die überlegung,
< mit wie viel oder wie wenig die *schüssel-der-möglichkeiten* gefüllt sein kann,
< wenn ich nur eigene sichtweise zur messlatte mache :-)
:::
'Die Schuessel der Moeglichkeiten' -
- (1) inhaltlich voll gefuellt - absolut / transzendental: im Kant'schen Sinne,
--- alles Moegliche ist 'apriori' mit der Zeugung angelegt worden; es bedarf aber der Entwicklung.
- (2) relativ / individuell: beschraenkt, eingeengt wegen menschlicher Defizite, - etwa Eltern wie Kinder auch.
Wir sind demnach grundsaetzl zu 'Hoeherem' geboren worden :-)
Die Meisten werden niedergemacht; Ausnahmen bestaetigen die Regel :-)

:::
< ... die persönlichkeit bildet sich m.e. auch ohne den einengenden rahmen von "Bildung"
< ... und wenn, eben ungebildet, sich eine fülle von wählbaren alternativen anbietet,
< sich frei von vorgegebenen kriterien entscheiden zu können,
< dann war es doch ein gutes leben, was gäbe es da zu bedauern? alles kann...nix muss!
:::
Die Gesellschaft gibt aber 'Normen' vor.
Das hat Zwaenge zur Folge: ... 'moeglichst viel muss bzw sollte sein'.
:::
@elvi:
< ... selbst wenn du nichts Bedeutendes vollbracht, erfunden oder gedacht hast,
< so gibt es (Mit-)Menschen, die sich über DICH gefreut oder geärgert haben,
< .... und das wiederum hat deren Handlungen beeinflußt!
:::
Vielleicht habe ich aber dadurch gestoert :-)
Meine Eltern haetten ohne mich ein einfacheres Leben gehabt,
sorgenfreier und kostenguenstiger.
Wieviel Freude haben sie vergleichsweise wirklich an mir gehabt ?
:::
< Wenn du dir das Ganze wie ein Mosaik vorstellst, ist jeder von uns ein Steinchen
< -- wenn es fehlt, entsteht ein Schaden, eine Lücke !
:::
... oder anders (Mengenlehre): Das Teilchen hat dieselbe Qualitaet wie das Ganze !
:::
< Dir ist die Bescheidenheit abhanden gekommen ...
:::
Das ist mir insofern unverstaendlich, weil es aus Existenzgruenden 'nicht' in der Natur des Menschen liegen kann,
bescheiden sein zu duerfen.
Jede Kreatur unterliegt mehr oder weniger einem Konkurrenzdruck.
MfG/dmz(Dieter)


 wanda antwortete am 15.01.06 (07:57):

das -unterliegt - gefällt mir nicht, man könnte auch darüberstehen - und bescheiden sein zu dürfen ist manchem ein Bedürfnis :-))


 elvi antwortete am 15.01.06 (11:05):

Das sehe ich anders, Dieter ... :-)

Wenn die Kreatur 'unterliegt', dann hat sie von vornherein verloren ...
ICH (Kreatur) entscheide selbst, ob und wie lange ich mich dem Konkurrenzdruck aussetze !
Seine Existenz kann Mensch auch 'bescheiden' absichern.

Ob wir der Nachwelt (einigen oder vielen) 'Bedeutendes' hinterlassen, entscheidet sich meist erst nach unserem Abgang !

Ob du mit deinem Erscheinen auf diesem Planeten 'gestört' hast, liegt nicht in deiner Verantwortung, sondern in der deiner Eltern, beeinflußt hast du ihr Leben unbedingt !

Überhaupt ist 'Bescheidenheit' ein relativer Begriff:

Wenn du "im Endeffekt eine gewisse Autonomie und Freiheit erlangt hast - ohne Gesellschaftssklave zu werden" - HURRA!
was willst du mehr?!

;-))

Moin, moin - elvi.


 dmz antwortete am 15.01.06 (23:55):

@wanda:
< das -unterliegt - gefällt mir nicht, man könnte auch darüberstehen
:::
Ich habe Konkurrenzdruck als Zustand und Aktivitaet 'hoechstens auf Augenhoehe' empfunden.
War vielleicht mein Fehler ?
:::
< - und bescheiden sein zu dürfen ist manchem ein Bedürfnis
:::
Viele Faelle von Bescheidenheit resultieren m.E. aus persoenl Defiziten verschiedenster Art:
mit dem Begriff 'Hemmungen' verwechselt man es wohl gelegentlich.
Aber sonst:
Es gibt natuerlich Menschen, die sich Bescheidenheit leisten koennen und wollen:
haengt wohl mit einer besonderen Erziehung zusammen oder mit der Lebenszielsetzung (z.B.Kirchenleute).
:::
In der Leistungsgesellschaft scheint mir dieser Charakterzug aber nicht stark ausgepraegt zu sein.
Passt 'Erfolgsstreben' mit 'Bescheidenheit' zusammen ?
:::
@elvi:
< Wenn die Kreatur 'unterliegt', dann hat sie von vornherein verloren ...
:::
Die Menschen sind m.E. mehrheitlich 'Verlierer', - gemessen an den Moeglichkeiten,
welche sie verpasst und verpatzt oder auch nicht besessen haben;
denn sie haben in der Regel manches versucht, sind steckengeblieben oder gescheitert.
:::
Deshalb bedauern manche auch, wenn sie Rueckschau halten:
dann empfinden sie direkt oder indirekt, dass sie irgendwie 'verloren' haben angesichts der Moeglichkeiten .....
:::
< Seine Existenz kann Mensch auch 'bescheiden' absichern.
<Wenn du "im Endeffekt eine gewisse Autonomie und Freiheit erlangt hast
< - ohne Gesellschaftssklave zu werden" - HURRA!
< was willst du mehr?!
:::
Aber ich erinnere an das Thema und an die vorangegangenen Beitraege:
'das Bedauern ueber die verpassten oder nicht besessenen Gelegenheiten und Moeglichkeiten .....'
:::
In der Leistungsgesellschaft scheint mir der Charakterzug 'Bescheidenheit' nicht stark ausgepraegt zu sein.
Passt 'Erfolgsstreben' mit 'Bescheidenheit' zusammen ?



MfG/dmz.


 schorsch antwortete am 16.01.06 (09:38):

dmz, ich stimme mit dir überein, dass die Menschheit zu den Verlierern gehört. Das Dumme an der Geschichte: Der verlierende Mensch nimmt alles, was da kreucht und fleucht, gleich mit.....


 schorsch antwortete am 16.01.06 (09:40):

Und: Ich glaube, der Mensch ist das einzige Lebewesen, das sich bewusst selbst zugrunde richten kann.


 hema antwortete am 16.01.06 (10:04):

Die Kreatur unterliegt nicht. Ich war auch schon oft verzagt, wenn zerstörerische Kräfte glaubhaft machten, dass es zu spät ist für eine glückliche und gesunde Zukunft betreffend Mensch und Tier und ganze Schöpfung.

Als die Algenpest im Mittelmeer besonders arg war, glaubte ich dass alles kaput geht und ich habe dehalb zu Gott gebetet.

Eine Stimme sagte zu mir: Hast du so wenig Vertrauen in die Selbstreinigungskraft des Meeres?

Das ist mir in Mark und Gebein gefahren und nie wieder habe ich Angst um die Zukunft unseres Planeten.

Die Selbstreinigungskraft wird ihre Arbeit tun!


 hema antwortete am 16.01.06 (10:05):

@ Schorsch
Der Mensch könnte es, da geb ich dir recht.
Es ist aber nicht erlaubt und damit kann er es nicht.


 elvi antwortete am 16.01.06 (12:17):

Zitat:
**Die Menschen sind m.E. mehrheitlich 'Verlierer', - gemessen an den Moeglichkeiten,
welche sie verpasst und verpatzt oder auch nicht besessen haben;
denn sie haben in der Regel manches versucht, sind steckengeblieben oder gescheitert.**

Hm, Dieter - ob etwas verpaßt oder verpatzt wurde, liegt auch wieder im Auge des Betrachters/Bewerters...

Ich erinnere ein sehr frühes Schlüsselerlebnis - mein erster Kuss ... ;-)

Als Kind/Jugendliche habe ich sehr viel gelesen - Märchen, Romane, Abenteuerberichte - und Kino fand ich toll.
Es gab eine Schlüsselszene, die damals oft beschrieben wurde: Junges Mädchen, erster Ball, laue Sommernacht, Lampions im Garten - tanzt mit jungem Mann, Liebe auf den ersten Blick - erster Kuss und tausend prickelnde Gefühle - Seligkeit pur ...
SO sollte es sein - dafür wehrte ich alle Annäherungsversuche vorwitziger Jungs ab ... schließlich mußte ich ja erstmal tanzen lernen und bissel weiblich aussehen (für das Ballkleid) ... :-)

Im Sommer 1955 war ich mit Freundinnen schwimmen, in der Weser. Auf dem Rückweg radelte ein Junge neben mir her, der mich sehr beeindruckte ... wir verabredeten uns abends zum
Schützenfest - das eher robust und weniger romantisch ablief...:-)
Als er mich danach zufuß nach Hause brachte küßte er mich
plötzlich ... mitten auf der Straße - ohne Lampions und Musik ... aber es wäre für mich im Ballkleid ganz sicher nicht aufregender und beeindruckender gewesen ...
ER wurde eine meiner unvergeßlichen großen Lieben ! :-)

Ich bin überzeugt, dass ich nichts 'verpaßt' oder 'verpatzt' habe - ich hatte später nie Lust, mir ein Ballkleid zu kaufen, nicht mein Ding, ich bin keine Romanfigur, lebe nicht nach dem Vorbild anderer - aber bin ich deshalb ein Verlierer ?

;-))

Moin, moin - elvi.


 hugo1 antwortete am 16.01.06 (16:30):

Was ich in meinem Leben bedaure.....
Naja dem Volksmund entsprechend müßte ich wunschlos glücklich sein. Hab mehr als ein Haus gebaut, mehr als "nur" einen Sohn, viele Bäume gepflanzt,,,,
Hatte einige tolle Berufe erlernt, hatte einen tollen Job, war rundum ziemlich zufrieden und dann kam die Wende.
Die bisherige Welt brach zusammen/auseinander und eine neue, teils bessere, teils mißerablere begann. Naja , macht nix anderen Menschen ergings schlechter und weltweit lebt die Not in Saus und Braus.
Als ich neulich eine Dokumentation sah über einen Arzt der in seinem Uralub in ein südliches Land fliegt(nicht um am Strand zu liegen) sondern dort den anscheinend unheilbar blinden Kindern mittels einer relativ kleinen Operation das Augenlicht wieder oder erstmals zu geben, ,,und dieser Mensch nach wenigen Wochen soviel Gutes, soviel Nützliches für die dortigen Menschen zustandegebracht hatte, bedauere ich, nicht Augenarzt geworden zu sein.
Dieser Arzt mußte wieder abreissen, ich hätte jetzt bleiben und weiter helfen können. schade,,bedauerlich,,


 schorsch antwortete am 16.01.06 (17:46):

hugo1, ich nehme an, du meinst den Augenarzt aus Olten/Schweiz, Dr. Heuberger? Dieser verbringt jedes Jahr seine "Ferien" in jenem Land um möglichst vielen Menschen das Augenlicht zurück zu geben oder zu erhalten.


 dmz antwortete am 16.01.06 (19:52):

@hema:
< Die Selbstreinigungskraft (der Natur) wird ihre Arbeit tun .....
:::
Gewiss: aber die Natur benoetigt genuegend Dauer dafuer.
Anderenfalls wird die Natur zu einer neuen (voruebergehenden) Phase eines
(Quasi-)Gleichgewichtszustandes in 'ruhigem' Toleranzbereich finden.
Ob bei diesen neuen Bedingungen z.B. die Spezies Mensch auch noch existieren
kann, darf in Frage gestellt werden.
:::
@elvi:
< Schlüsselerlebnis - mein erster Kuss .....
:::
Schoen, wenn man seine Erlebnisse nicht zu bedauern braucht;
wie schon gesagt: - es kommt auf den Standpunkt des Betrachters an.
:::
Was das Kuessen anbelangt, bin ich hinsichtlich der Bedeutung des selben skeptisch geworden.
Ich habe es im Laufe der Zeit sein lassen, weil es mir der Manipulation verdaechtig ist;
- lediglich anerzogen und zweckdienlich der Beeinflussung eines anderen Wesens.
:::
Ich bedauere zutiefst, dass ich meine Freundin von damals gekuesst habe;
denn die Verbindung ist nicht zustandegekommen.
Vielleicht hat sie darunter gelitten ?
Auch mit meinen Eltern und Grosseltern haben wir nach erfolgter Absprache das Kuessen sein lassen;
- man kann Sympathie und Zuneigung auch anders (emotional) ausdruecken.
MfG/dmz.


 wanda antwortete am 16.01.06 (22:06):

Was das Kuessen anbelangt, bin ich hinsichtlich der Bedeutung des selben skeptisch geworden.
Ich habe es im Laufe der Zeit sein lassen, weil es mir der Manipulation verdaechtig ist;
- lediglich anerzogen und zweckdienlich der Beeinflussung eines anderen Wesens.
:::

Mein Küssen war nie anerzogen - das ist ja furchtbar - dabei an Manipulation zu denken ist ja schlimmer als jede kalte Dusche ;.))))


 schorsch antwortete am 16.01.06 (22:12):

dmz, da war ein anderer Zeitgenosse aber anderer Ansicht. Er sagte: "Ich bedauere zutiefst, dass ich meine Freundin von damals gekuesst habe - ich habe sie nämlich dann geheiratet!"


 dmz antwortete am 17.01.06 (01:31):

@wanda:
< Mein Küssen war nie anerzogen - das ist ja furchtbar -
< dabei an Manipulation zu denken ist ja schlimmer als jede kalte Dusche
:::
Ich muss es etwas ausfuehrlicher beantworten, sonst kommt's nicht rueber;
denn es steckt eine Menge pure Psychologie dahinter:
:::
Das Kuessen wird quasi 'anerzogen': - durch Angewoehnen.
Man beobachte nur, wie Muetter, Vaeter, Großeltern - und wer sonst noch -
quasi von Geburt der Kinder an damit beginnen, diese zu kuessen.
Denn die Eltergeneration hat es zunaechst selbst nicht anders erlebt, empfunden
und spaeter gesehen und praktiziert,
- wie wenn das Kuessen eben zum Leben gehoerte.
:::
Es heisst immer 'aus Liebe' geschehe es:
- der Begriff 'Liebe' ist aber ein hypothetischer, romantisch verklaerter Begriff;
die Liebe an sich gibt es eigentlich gar nicht.
Hinter ihr verbergen sich evolutionsbedingt psychologische Eigenschaften und Absichten
wie Ausleben des Sexualtriebs und Egoismen der Selbstverwirklichung (hier:weibl,maennl)
- letztlich nur dem einzigen Zweck dienend,
die Weitergabe des Erbgutes zu sichern und das Phaenomen 'Leben' aufrechtzuerhalten.
Der Mensch - das manipulierte Wesen: im Dienste der Evolution.
:::
Zunaechst kuesst die Mutter ihr Kind, um es sozial an sich zu binden und seiner Schutzbeduerftigkeit wegen;
- und langfristig: welche Mutter moechte ihr Kind psychisch verlieren ? (verdeckt-egoist)
Und das gilt ein Leben lang; beide werden aelter:
und eines Tages bedarf vielleicht die Mutter des 'Schutzes' ihres Kindes (spekul.egoist).
:::
Das Kind faengt mit ca 3 Jahren an zurueckzukuessen, denn es hat sich quasi daran gewoehnt,
- besser: das Kuessen ist ihm angewoehnt, quasi 'anerzogen' worden.
:::
Mit fortgeschrittenem Alter bemerken die Heranwachsenden,
wie man das Kuessen zum Manipulieren anderer Wesen einsetzen kann.
Jugendliche bemerken, dass sie mit dem Kuessen als Manipulationshilfe Partner fuer sich gewinnen koennen,
die man an sich binden moechte;
und der Partner reagiert und man will ihn natuerlich nicht mehr verlieren.
Eheleute benutzen das Kuessen immer wieder, um sich gegenseitig zu versichern,
zu verpflichten und auch um den oder die andere(n) gefuegig zu machen;
- letzteres nicht nur 'in puncto' Sex sondern auch im allgemeinen Umgang.
:::
Ich habe mir mal alle Tugenden vergegenwaertigt,
von der Antike angefangen ueber die christlichen Tugenden
bis hin zu den heute dominierenden Sekundaer-Tugenden:
das Kuessen kam dabei aber nicht vor.
Kuessen ist also keine Tugend und im Prinzip nur eine Angewohnheit;
- in gewisser Hinsicht unhygienisch wegen Ansteckungsgefahr und unmoralisch wegen Partner-Manipulation.
:::
Frei nach FriedrichNietzsche wuerde ich sagen:
"Die Unart zu kuessen muss ueberwunden werden;
es muss den Kindern beigebracht werde, dass sich Kuessen nicht gehoert,
weil es unhygienisch und unmoralisch ist aus den vorher angedeuteten Gruenden.
Man kann Sympathie und Zuneigung auch ohne Kuessen, statt dessen mit den Augen, mit Mimik,
mit Gesten und vor allen Dingen mit der Sprache zum Ausdruck bringen".
Ich habe es ausprobiert; es funktioniert.
MfG/dmz.


 pilli antwortete am 17.01.06 (02:50):

hihi...

"küssen ist keine sünd`...!"

und ich hab nix zu bedauern!

geküsst und geliebt hab`ich wie jeck...egal watt da die psyscho-onkelz und tanten meinen!

:-)


 wanda antwortete am 17.01.06 (08:46):

@dmz - langsam fange ich an zu verstehen, dass du meinst, dein Leben hätte sich nicht gelohnt.


 schorsch antwortete am 17.01.06 (09:28):

Würde ich, bevor ich meine Frau küsse, mir die Worte von dmz durch den Kopf gehen lassen und sie analysieren, würde ich vermutlich ins Leere küssen - weil meine Frau dann nämlich schon mit etwas Wichtigerem beschäftigt wäre (:-)


 hema antwortete am 17.01.06 (10:01):

hugo1 16.01.06 (16:30)
Bedauere mit dir. Ich wollte, nachdem meine Kinder groß waren, auch in die Entwicklungshilfe gehen um anderen Menschen zu helfen.

Unser Pfarrer sagte UNMÖGLICH, warum weiß ich bis heute nicht und ich bedauere es noch immer. Es wollte halt nicht sein.

@ dmz
Ich finde deine Einstellung zum Küssen bedauerlich.
Es gibt ja zwei Arten zu küssen.
Den Freundschaftskuss und jenen, der Liebende verbindet und gute Gefühle auslöst.
Ich fühle mich da weder manipuliert noch ausgenutzt, noch sonst was.
Ich finde ihn einfach schön und gut und möchte es nicht missen.
Der Menschheit würde da etwas sehr schönes fehlen!!


 elvi antwortete am 17.01.06 (12:23):

Streng genommen, Dieter, stimme ich dir in allen Punkten
zu ... aber - wer mag´s schon immer streng ??
;-)

und ... es macht halt sooo viel Spaß... das Küssen ...

;-))

vielleicht hast du dir in deinem bisherigen Leben zu wenig Spaß gegönnt ... ???


Moin, moin - elvi.


 sammy07 antwortete am 17.01.06 (17:09):

@ dmz;
soviel(dmz: vom 17.01.06, 01:31) abstruses vom Küssen habe ich lange nicht mehr gelesen...oha!
Kann dir aber verraten......,DIR ist dann aber viel entgangen....:-)))


 dutchweepee antwortete am 17.01.06 (20:58):

ich habe mich noch nie näher mit der theorie des küssens beschäftigt, weil ich´s noch praktiziere.

aber ich möchte erwähnen, daß ich oft und gerne alle möglichen körperregionen meiner paarungspartnerin küsse, um sie zu "manipulieren".

allerdings bin ich überzeugt, daß selbst DMZ das nicht bei mama und papa, oder oma und opa gesehen und gelernt hat.

und BEDAUERT hab ich´s noch nie!

.


 pilli antwortete am 17.01.06 (22:37):

da erinnere ich dich dmz

an schüsseln...reich gefüllte...und dann lese ich, wie eng die selbstgesetzten stäbe sind, hinter denen *wald-und-wiesen-panther* schleicht, einen ausweg zu suchen, bestätigende erkenntnisse zu finden. :-)

ob da aus der schüssel nicht fix ein flacher teller wird, wenn du nur die kriterien zulässt, die deine eigene sichtweise stützen?

wer da wohl den versuch startet, einzuengen? :-)

warum denn den sanften oder wilden kuss in gesellschaftliche normen pressen wollen? deine angebotenen erklärungen dazu sensibilisieren mich nicht dazu, das wort "zwang" auch nur im entferntesten winkel miteinzubeziehen; wirklich nicht!:-)

da regiert vielleicht eher die beschränktheit der vorstellungskraft als das zauberfee fantasie spielen durfte?

:-)


 dmz antwortete am 18.01.06 (01:50):

Noch ein Nachtrag sei mir erlaubt, weil ich vermute,
dass meine Einstellung teilweise missverstanden worden bin:
:::
Ich habe weiter oben mein Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass ich quasi in der Jugendzeit
bedenkenlos gekuesst haette.
Ich habe deshalb spaeter Skrupel empfunden, nachdem ich mir vergegenwaertigt hatte,
welche 'manipulative Kraft' das Kuessen auf die Menschen ausueben kann.
Und das hat sich dann zu meiner Verhaltensdoktrin entwickelt.
:::
Ich habe ja in meinem etwas laengeren Essay stichwortartig beschrieben,
wie ich die Angelegenheit mit dem Kuessen einschaetze, -
indem ich einfach die oberflaechliche Schale mit den menschlichen Verhaltenswerten
und Verhaltensritualen weggenommen habe, um die darunterliegenden 'Wahrheiten'
- evolutionsbedingt und psychologischer Art - ein wenig freizulegen.
:::
Die Inhalte der nachfolgenden Beitraege habe ich sinngemaess erwartet :-)
und sie haben mich darin bestaetigt, dass gewisse 'Wahrheiten' nicht so ohne weiteres akzeptiert werden,
gerade wenn es sich um liebgewonnene Weisen und Rituale handelt.
Die menschl Natur hat sich diese 'Schutzschale' bewusst zugelegt,
denn diese 'Wahrheiten' haelt der Mensch nur schwer aus,
- er kann dabei leicht an seinem Dasein verzweifeln.
MfG/dmz.


 pilli antwortete am 18.01.06 (02:52):

sorry dmz, einspruch! :-)

ich meine nicht, deine "Einstellung" falsch verstanden zu haben, beweist du mir doch mit dem gewählten begriff: "meine Einstellung" dass nicht die fantasie tanzen durfte, sondern du da eingestellt hast, watt du dachtest, so sollte es sein...:-)

...jetzt und immerdar.Punkt.

das bezeichnet frau als manipulation und schützt den "Kuss", den Erich Fried so frei sich entfalten lässt, ohne "oberflächlich" zu wirken:

...

Wie du solltest geküsset sein

Wenn ich dich küsse
ist es nicht nur dein Mund
nicht nur dein Nabel
nicht nur dein Schoß
den ich küsse
Ich küsse auch deine Fragen
und deine Wünsche
ich küsse dein Nachdenken
deine Zweifel
und deinen Mut
deine Liebe zu mir
und deine freiheit von mir
deinen Fuß
der hergekommen ist
und der wieder fortgeht
ich küsse dich
wie du bist
und wie du sein wirst
morgen und später
und wenn meine zeit vorbei ist

((nach einem Gedichttitel von Paul Flemming, 1609-1640)

...

:-)


 wanda antwortete am 18.01.06 (08:15):

@dmz - m.E. verwechselst Du Wahrheiten mit Wahrnehmungen, bezw. sind Deine Wahrheiten nur Wahrnehmungen.
Wer darf sich schon anmaßen, von Wahrheit zu sprechen ?


 schorsch antwortete am 18.01.06 (09:42):

Wie das Küssen an sich wohl entstanden sein könnte? Ich fabuliere mal:

Schon als etwas primitiverer Primat haben die Menschen um Nahrung gekämpft; wenn ein Exemplar etwas hatte, wollte ihm das ein anderes wegnehmen. So steckte man die Nahrung eben möglichst schnell in den Mund, um dem Raub zu entgehen. Weil man aber nicht so schnell schlucken konnte, wie in den Mund stecken, füllten sich die Backentaschen wie bei den Hamstern. So war jeder Konkurrenz gleich sichtbar, dass da Reserve gehortet wurde, und man scharte sich um den glücklichen Kollegen mit den vollen Backentaschen und bedrängte ihn, einem einen Bissen abzugeben. Aus Angst oder auch aus Mitleid oder Sympathie liess man dann eben das eine oder andere Exemplar der Rasse an sich heran und übergab die Nahrung von Mund zu Mund, auf dass sich nicht ein anderes Exemplar den Bissen ergattere, wenn man sie mit den Händen übergebe. Schliesslich wurde das Übergeben von Nahrung von Mund zu Mund zum Ritual; das Küssen war erfunden!

Man kann im Zoo übrigens heute noch bei Affen sehen, dass auch sie sich küssen. Und sogar Fische tun das.....


 elvi antwortete am 18.01.06 (10:49):

Hm, Dieter -

ich finde, Mensch muß nicht 'an seinem Dasein verzweifeln', wenn er im Laufe seines Erlebens neue (richtigere?) Erkenntnisse hinzugewinnt !

Wenn du in deiner Jugendzeit 'bedenkenlos' geküßt hast, so kannst du davon ausgehen, dass deine Kusspartnerin, so sie freiwillig mitmachte oder es sich gefallen ließ, ihre Lustbefriedigung daraus gewonnen hat !
Du hast also nichts zu bedauern ...

;-))

Moin, moin - elvi.


 elvi antwortete am 18.01.06 (10:58):

Haha, Schorsch ---

Fressen oder gefressen werden --

nüchtern betrachtet könnte der Kuss so entstanden sein, wie du es beschreibst -

das würde auch alle 'Hintergedanken' beinhalten: die Mannipulation und die Emotion = ich gebe nur denen etwas von meinen Hamsterbackenvorräten ab, die ich mag und denen ich näher kommen möchte ...

*grins*

Moin, moin - elvi.


 dmz antwortete am 18.01.06 (13:42):

@wanda: < ... Deine Wahrheiten nur Wahrnehmungen ...
:::
Beides bedingt einander. Letztlich geht es um das Bemuehen der Ratio.
:::
@Schorsch: < Wie das Küssen an sich wohl entstanden sein könnte ...
:::
Interessante Darstellung.
Ergaenze noch:
Die Fledermaeuse sollen quasi 'freiwillig' Nahrung an andere abgeben,
die nichts gefunden haben ,
- aus strategischen Gruenden des eigenen Ueberlebens wegen,
falls sie selbst mal nichts gefunden haben und um dann von anderen etwas abzubekommen.
:::
< Man kann im Zoo übrigens heute noch bei Affen sehen ...
:::
Habe mal von einer Kulturwissenschaftlerin der UniBremen gelesen,
dass das Urkuessen im Genitalbereich entstanden sein koennte -
als der Mensch auch noch haeufig auf allen Vieren dahergegangen waere.
Mit Entstehung des aufrechten Ganges sei das Kuessen nach oben in den Gesichtsbereich verlegt worden
und auch von einer rein natuerlichen, animalischen Praxis in eine emotionale, mystifizierte Bedeutung umgewandelt worden.
Aber wie deutete ein Beitragssteller oben an:
Auch heute wird gelegentlich am gesamten Koerper der wirkungsvollen Beeinflussung wegen gekuesst.
:::
@pilli
Es ging mir um das Auseinanderhalten von Verstaendnis
fuer die quasi 'entlarvte', teils als 'unangenehm' empfundene Wirklichkeit einerseits -
und andererseits um die - sagen wir - Verklaerung, Mystifizierung eines Sachverhaltes.
:::
:::
Thema: Neue Argumention des Bedauerns im naechsten Beitrag .....
MfG/dmz.


 pilli antwortete am 18.01.06 (13:57):

dmz :-)

ich empfinde deine als unangenehm geschilderte und vielleicht auch empfundene wirklichkeit (?) nicht als "unangenehm"; dessenthalben war da nix zu "entlarven"...

jedenfalls für mich :-)


 dmz antwortete am 18.01.06 (14:58):

Das Vergessen
Ich bedauere, dass ich gewisse Erlebnisse und Aktivitaeten meines Lebensverlaufes in der Vergangenheit
nicht einfach vergessen kann.
Diese Erlebnisse kommen jetzt im letzten Drittel des Lebens
- in Phasen der Ruhe und des Nachdenkens bzw Ueberdenkens gelegentlich auf.
Sie gehen bis weit in die Kindheit zurueck, und sie moechten am liebsten ungeschehen gemacht werden;
- sie belasten die Psyche.
:::
Zwecks Ertragens dieser 'unangenehmen' Erinnerungen
und zwecks Erhaltens der psychischen Stabilitaet ist Ablenken durch neue Aktivitaeten angesagt,
- unter dem Vorbehalt, nicht zusaetzlichen belastenden 'Stoff' anschaffen.
Letztlich geht es um die Frage und um das Zusammenspiel von 'Schuld und Verantwortung'.
Wie haltet's Ihr damit (aus) ?
MfG/dmz.


 Lissi antwortete am 18.01.06 (17:30):

dmz
du schneidest ein interessantes thema an, ich denke, das alle menschen betrifft.
akzeptiert man als "reiferer mensch", dass der lebensfilm ab einem gewissen alter zurückläuft, wie du selber sagst,teilweise bis in die kindheit, und ist bereit, die unguten ereignisse "aufzuarbeiten", dann kenne ich nur ein patent-rezept: was ich in solchen bildern sehe, was mir angetan wurde im negativem sinne, und ich bin ehrlichen herzens bereit zu verzeihen demjenigen, dessen "opfer" ich war, dann wird es ruhiger in mir.habe ich ehrlichen herzens verziehen, dann kommt bald ein bedürfnis hoch, auch selber für meinen anteil um verzeihung zu bitten, wohin, einfach in den kosmos hinaus. manchmal zogen gesichter an mir vorbei, menschen denen ich begegnet bin, und denen gegenüber mein verhalten auch nicht stubenrein war, und sei es in gedanken.
so mühsam diese feinarbeit erscheint, wer es schon einige male versucht hat, wird merken, dass die psyche "erleichterter" war hinterher. diese kostbare, und dennoch kostenlose erfahrung kann ich reinen gewissens aussprechen und schreiben.


 schorsch antwortete am 18.01.06 (18:06):

dmz, an das mit dem "Küssen im Genitalbereich" hatte ich auch gedacht, es aber weg gelassen um nicht wieder böse Reaktionen zu bekommen.....


 hema antwortete am 18.01.06 (18:51):

Ach Schorsch- waere ich doch ein Fischlein.
Wie schoen waere da mein Leben!


 wanda antwortete am 19.01.06 (08:10):

@dmz. ablenken kann immer nur das sein, was es ausdrückt.
Du kannst dich nicht bis ans Lebensende ablenken. Wenn Dich wirklich Schuld und Verantwortung so drücken, solltest Du professionelle Hilfe aufsuchen.


 sammy07 antwortete am 19.01.06 (09:00):

...oha....kann denn Küssen wirklich Sünde sein..???:-))


 hema antwortete am 19.01.06 (10:14):

Lissi, deine Meldung vom 18.01.06 (17:30)
ist genau das, was wir tun müssen.

Unser Leben aufarbeiten, damit wir mit leichterem Gepäck hier abtreten können und unter besseren Bedingungen zurück kehren dürfen.

Das Leben ist ja kein endloser Spaß, auch wenn viele dieser Meinung sind. Wir sind hier auf der Erde, um im Guten voranzuschreiten. Und bekanntlich ist SELBSTERKENNUNG der erste Weg zur Besserung.


 schorsch antwortete am 19.01.06 (13:08):

hema, Hai, Forelle - oder Ölsardine?

P.S. Ab und zu spiele ich den Hecht im Karpfenteich....


 hema antwortete am 19.01.06 (22:41):

Da muß ich doch glatt überlegen.
Ölsardine nicht - da ist es so eng. Ich mag keine Einengung.

Vielleicht doch Forelle, wenn ich dir eine Chance geben will.

Aber ich weiß nicht, ob Hechte Forellen küssen????


 dmz antwortete am 19.01.06 (23:56):

- [Von den Erlebnissen und Erinnerungen, die man gerne vergessen wuerde] -
:::
@wanda:
< Wenn Dich wirklich Schuld und Verantwortung so drücken, solltest Du professionelle Hilfe aufsuchen
:::
Gutgemeint: aber meine Aeusserungen sind nicht als Hilferuf gedacht gewesen;
- denn wie schrieb ich weiter oben:
ich bin im Laufe der Zeit zum philosophisch denkenden Menschen mutiert :-)
Es geht doch darum, dass wir uns alle dem Dialog um 'Schuld und Verantwortung' ein Lebenlang stellen muessen,
wenn wir mit uns ins Reine kommen wollen ... oder ?
:::
@Lissi:
< du schneidest ein interessantes thema an, ich denke, das es alle menschen betrifft
:::
... das muesste eigentlich so sein: aber ist es den Menschen mehrheitlich bewusst ?
Bewusst kann es einem eigentlich nur sein,
wenn man staendig nach Selbsterkenntnis trachtet,
- sich selbst kritisch zu hinterfragen imstande ist.
Das setzt aber die Faehigkeit 'philosophischer' Betrachtensweise voraus,
- einem zugrundeliegenden Talent, mit welchem wir eigentlich alle ausgestattet sind.
:::
Aber wenn ich an die genossene Erziehung und Ausbildung denke,
sind wir in der Kindheit und in der Jugend dazu kaum angehalten worden,
diesesTalent systematisch zu entwickeln (Ausnahmen bestaetigen die Regel);
- und heute scheint es diesbezueglich auch nicht wesentlich besser geworden zu sein.
:::
Von selbst kommen die Menschen etwa um das 30.Lebensjahr zum Streben nach Selbsterkenntnis,
berichten manche Philosophen seit der Antike und im griechischen Delphi
stand in Stein gemeisselt die Mahnung: 'Erkenne dich selbst'.
Manche kommen aber ein ganzes Leben lang nicht dazu.
:::
Ich habe den Eindruck gewonnen,
dass nicht wenige Menschen in diesem Zusammenhange oberflaechlich leben,
ihr Handeln nicht intensiv nachempfinden, nachtraeglich bewerten und quasi keine Skrupel bekommen.
Wenn diese Menschen nun guten - wenn auch irrenden - Gewissens unbelastet daherleben,
dann sind sie doch gluecklicher als jemand,
der sein Handeln nachtraeglich immer wieder ueberdenkt, bewertet und deshalb gelegentlich Skrupel bekommt.
:::
Solange man sich entschuldigen kann, ist eine beklagenswerte Angelegenheit aus der Welt zu schaffen.
Es gibt aber Faelle, in denen das Entschuldigen nicht (mehr) moeglich ist,
und das kann dann dem betreffenden Verantwortlichen die psychische Unruhe verschaffen,
mit der er sich zu plagen hat.
:::
Kann man also jemandem empfehlen, sich einer 'philosophischen' Betrachtungsweise zu befleissigen
- das Fuer und Wieder staendig zu hinterfragen -
und der Selbsterkenntnis wegen Nabelschau zu betreiben ?
Ist der Selbst-Dialog - 'Ich und Mich sind staendig im Gespraeche' - eher
Marter als Erleichterung ?
:::
Eigentlich hilft nur eins:
So frueh wie moeglich - vom Kindesalter an - die Menschen zu einer aesthetisch-ethischen Lebensgestaltung zu veranlassen.
MfG/dmz.


 pilli antwortete am 20.01.06 (00:49):

"Solange man sich entschuldigen kann, ist eine beklagenswerte Angelegenheit aus der Welt zu schaffen."

meinst du dmz? :-)

für mich klingt das eher wie das credo von Herrn und Frau Taugenichts. die entschuldigen sich ständig für dies und jenes und gut ist es? na...

:-)


 schorsch antwortete am 20.01.06 (09:57):

Mal ausnahmsweise ganz pillis Meinung. Ins gleiche Ressort gehört noch die Sündenvergebung durch den Pfarrer.....

dmz, ansonsten gut gedacht und geschrieben!


 elvi antwortete am 20.01.06 (13:16):

@ dmz

**Von selbst kommen die Menschen etwa um das 30.Lebensjahr zum Streben nach Selbsterkenntnis**

Das kann ich für mich bestätigen ...


**Ist der Selbst-Dialog - 'Ich und Mich sind staendig im Gespraeche' - eher Marter als Erleichterung?**

Sowohl als auch -- Mein Selbst-Dialog grenzte teilweise an
Selbstzerfleischung - - aber wenn ich meinen Standpunkt, meine Bewertung gefunden habe, dann ist es eine herrliche
Erleichterung und setzt sich als Überzeugung ganz tief fest ...

Den eigenen Überzeugungen folgend, gibt es daher mit zunehmendem Alter immer weniger, wofür Mensch sich entschuldigen muß ..............(?)

:-)

Moin, moin - elvi.


 dmz antwortete am 20.01.06 (14:18):

@pilli: < das credo von Herrn und Frau Taugenichts - die entschuldigen sich ständig für dies und jenes ...
@schorsch: < Ins gleiche Ressort gehört noch die Sündenvergebung durch den Pfarrer ...
:::
Das ist mir beides viel zu oberflaechlich gesehen ...
Es gibt nicht wenige Leute, die koennen sich nicht mehr an einen Tisch zusammensetzen,
geschweige denn unterhalten,
- nur weil sie nicht ueber ihren Schatten springen koennen,
sich zu entschuldigen.
Sie waehnen sich als 'Weisse Rehe oder Weisse Hirsche" ... ;-)
:::
@elvi: < ... mit zunehmendem Alter immer weniger, wofür Mensch sich entschuldigen muß ...
:::
So sollte es m.E. sein.
Nur durch Hinterfragen der Erlebnisse und in der Selbsterkenntnis liegt die Chance,
sein Verhalten besser zu gestalten.
Das ist ein Vorzug des Alterns, von dem leider nicht alle Gebrauch machen koennen.
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Das Gute - aber irrende - Gewissen oder
vom Erkennen der eigenen Defizite:
- Frei nach J.W.v.Goethe -
- ' Wer nicht von seinen Taten ueber Jahre weiss,
sich Rechenschaft zu geben,
- bleibt im Dunkeln unerfahren,
und mag von Tag zu Tage leben'.
:::
MfG/dmz.


 polykrit antwortete am 21.01.06 (04:20):

Auch ich könnte so einiges bei rückgwandter Betrachtung bedauern, sowohl was gewisse (Un-)Taten betrifft als auch so manche Unterlassung. Habe leider viel zu spät erst gelernt, dass die einzigen Feinde des Menschen, bei wirklich mikro-detaillierter Betrachtung, tatsächlich nur "Angst" und "Schuldgefühle" sind. Nicht nur philosophisch betrachtet wäre es daher völlig unsinnig, ständig in negativer Retrospektive zu verharren, wozu sollte das auch gut sein?

Vergangene Dinge, die wir bewusst oder nicht als negativ bewerten, nach bestem Wissen und Gewissen für sich persönlich aufzuarbeiten, mit dem Ziel sich selbst und anderen ehrlich und aus tiefstem Herzen zu vergeben und daraus positive Energie für die Zukunft zu ziehen, ist natürlich etwas ganz anderes. Man sollte aber eben nicht im Hader mit sich selbst und anderen, bzw. im Bedauern und Bejammern vergangener Szenen hängen beiben. Die meisten psychosomatischen Erkrankungen sollen auf unbewältigte, sprich unterbewusst immer noch anhängende Verstrickungen zurück zu führen sein. Weiß allerdings nicht, ob das wirklich stimmt, kann es mir aber gut vorstellen.


 wanda antwortete am 21.01.06 (08:21):

das dass so ist, nehme ich stark an.


 wanda antwortete am 21.01.06 (08:22):

dass das natürlich.....


 schorsch antwortete am 21.01.06 (13:55):

Selber in einer Sekte aufgewachsen, bin ich hellhörig für alles, was damit zusammenhängt. So ist es mir z.B. aufgefallen, dass in jener Sekte der Prozentsatz an psych. Kranken grösser ist, als in grossen Konfessionen. Ich denke auch, den Grund dafür gefunden zu haben: Die permanente Angst vor der permanenten Überwachung vom "Lieben Gott"....


 dmz antwortete am 21.01.06 (23:29):

@schorsch:
< wg Sekten-Zugehoerigkeit u Beeinflussung
:::
Insbesondere in sehr jungen Jahre kann man sich von der
in der Regel mit 'Religion' verbundenen 'Gehirn-Waesche' vereinnahmen lassen.
:::
Aber Verbreitung des Angst-Faktors wird nicht nur in der Religion betrieben,
sondern auch hinsichtlich der Meinungsmache in der Gesellschaft schlechthin.
Ich erinnere nur an das staendige (uebertriebene) Gerede von der Verschuldung der Gesellschaft,
von den ungesicherten Renten, von der drohenden Arbeitslosigkeit u.s.w.,
- welches zwangslaeufig nicht wenige Buerger in Gewissensnoete bringen duerfte.
:::
Das halte ich fuer eine schlimme Gesellschaftskrise und fuer eine krankmachende Systematik.
Da ist es andererseits nicht verwunderlich des Selbstschutzes wegen,
wenn sich einige(jung+alt) ein 'dickes Fell' zulegen und denken: - nach mir die Sintflut ...
MfG/dmz.


 elvi antwortete am 22.01.06 (00:47):

*Die permanente Angst vor der permanenten Überwachung vom "Lieben Gott"....**


Vor allem, Schorsch, die permanente Überwachung der lieben Sekten-Schwestern und -Brüder, unter dem Deckmantel der Nächstenliebe, kann einen nicht gefestigten Menschen an den Rand der Verzweiflung treiben !


 schorsch antwortete am 22.01.06 (10:03):

"Das alles hat der Liebe Gott gemacht!", höre ich jeweils, wenn eine meiner 5 Schwestern in der Natur etwas besonders Schönes sieht. Und wenn etwas Schreckliches passiert, und ich frage: "Warum lässt der Liebe Gott solches zu?", bekomme ich als Antwort zu hören: "Der Liebe Gott allein weiss, für was das gut ist....".


 nasti antwortete am 22.01.06 (13:12):

Wie mehr ich die Menschen beobachte, desto mehr ist mir klar, das ich ein Glück hatte gerade in meiner unglücklicher Kindheit, wo mein leiblichen Vater ist gestorben als ich 1 Jahr alt war. Er beschäftigte sich mit Philosophie und schöne Künste, während meine Mutter war eine begnadete talentierte Pianistin, außer Musik hatte Sie gar keine Interessen.
Nach 2-ten Weltkrieg war keine Verlangen nach Philosophie da, ich war abgeschoben zu meiner Oma, Sie war schwer beschädigte, in Jahre 1919 bekam Sie die Spanische Grippe /Vogelgrippe/, und überlebte Sie mit abgetöteten Gehirn, die Emotionen waren getötet, Sie war eine lebendige Furie, Sie schlug mich täglich bis Ohmnacht.
Ihre 4 Kinder sind alle unten sehr geheimnisvoller Umstände gestorben, nur meine Mutter überlebte mit einem x mal zum Wand geschlagenen Kopf und Amnesie. Sie war froh, dass Sie weg ist von Ihrer Bestie Mutter, und ich war das volgenden Opfer.
Dass ich schon 3-mal klinisch tot war als Kind, kann ich Ihr bedanken.
Mir war gar nichts über Religion, oder Moral gepredigt, es war gar kein Mensch da, welcher mich so formen könnte. Damit war gerechnet, dass mich auch der liebe Gott zu sich nimmt, und deswegen war so gesprochen, als ich schon tot wäre. Ich habe alles in meinen Kopf behalten, was so dort gesprochen war. Und ganz früh war mir klar, dass ich mich währen muss, wenn ich überleben möchte.
War ich nicht ganz 4 Jährige, wenn ich sammelte große Stein Stücke, und wartete ich, wenn meine Oma einschläft. Wenn das passiert, ich schlug Ihr Kopf blutig mit Steine ein. Nur mein Großvater rettete wieder meine leben, wie auch immer.
Und weiter täglich sammelte ich die Steine, und schlug ich zu, ich traf Sie gerade auf d. Kopf, wenn Sie kam von Einkauf, war ich so gespaltete, das ich beherrschte die Telekinese. Dann bekam Sie Angst.
Das sind lange Geschichte, möchte ich damit nur präsentieren, kein Mensch hatte mir etwas in Kopf eingeredet, meine Mutter hatte Amnesie und war Sie selber eine Infantile, hatte ich gar keine Erziehung, alles habe mir selber gebracht, keinem habe ich geglaubt, und ich dachte noch vor kurzem, das ich eine beschädigte bin.
Aber nein, das Gegenteil ist die Wahrheit, meine Freundin aus sehr gutem Hause / mit Lady Diana war Sie auch bekannt/ habe ich geheilt mit meine „Steine werfen“ Geschichte.
Sie hat sich von Krebs geheilt damit, das Sie lehnte ab die Steife und bigotte Gesellschaftliche Normen aus Ihrer Kindheit.
Meine weiblichen Urinstinkte waren nicht zubetoniert und unterdrückt, ich wuchs zwischen Barbaren, Wölfen und Schakalen, und blieb ich ungezähmt, selber eine Wolfsfrau.

Die Moralpredigenden Welt Verbessern und angebliche Psychoanalytiker können nur…..
Schade, das ich das so spät verstand, welcher ein Glück hatte ich damit. Aber besser später wie nie

Nasti


 hugo1 antwortete am 22.01.06 (16:49):

whow nasti, was es nicht alles gibt.
Wen und/oder was du nicht alles kennst und das als "alleingelassenes Frühmensch."
Furien, Bestien, Amnesien, Telekinesen, Infantile, Urinstinkte, Schakale, Barbaren, bigotte Normen usw.
les ich Deinen Beitrag emotionslos, bin ich bedrückt
les ich ihn vorbehatlos, bin ich beeindruckt
les ich ihn als Psychopat, bin ich begeistert
les ich ihn als hugo, bin ich entgeistert *g*


 nasti antwortete am 22.01.06 (22:23):

@Hugo,

kann ich mir gut vorstellen, das du kein Wort glaubst,trotzdem war das so, nur sollte ich Zeit nehmen für eine bessere Formulation, damit das dein empfindliche Magen besser verdauen kann. :O)))))


 nasti antwortete am 22.01.06 (22:28):

außerdem schrieb ich den Beitrag nur paar Stunden nach einer Voll Narkose, man sieht direkt, was eine Narkose hervorruft, weche Erinnerungen.


 nasti antwortete am 22.01.06 (22:33):

Mein Gott, das habe ich heute geschrieben, bin ich immer noch Gaga.


 dmz antwortete am 23.01.06 (00:08):

Wie heisst das Thema:

Ich bedauere .............