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THEMA:   Wo Spenden wirklich Not tun

 5 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 18.12.05 (12:07) :

Uns flattern dieser Tage zig Bettelbriefe ins Haus. Mich ärgert das oft, weil es schwer ist die Geschäftlemacher von den wirklich ernst zu nehmenden Bittstellern zu trennen.

Im folgenden Spiegellink sind Adressen zusammengestellt, bei denen unsere weihnachtlichen Spenden wirklich gut angelegt sind:

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/panorama/0,1518,378890,00.html


 maggy antwortete am 18.12.05 (22:18):

Lieber Karl,
darf ich noch einen link dazusetzen?

Die Ärzte machen auch eine fantastische Arbeit und sind Friedensnobelpreis - Träger von 1999.

Ich spreche von "Ärzte ohne Grenzen"!

...natürlich gibt es noch viele Hilfsorganisationen, aber ich denke, es können ja nicht alle hier aufgeführt werden.

Internet-Tipp: https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/


 kropka antwortete am 18.12.05 (23:41):

Vergessen wir BITTE nicht unsere Nachbarn, vergessen wir nicht in Not geratene Mitbürger!

1. https://www.karteidernot.de/

2. https://www.sueddeutsche.de/muenchen/special/541/64477/2/


57. SZ-Adventskalender

Das SZ-Hilfswerk unterstützt bedürftige Menschen

Seit 1949 versucht der Adventskalender der Süddeutschen Zeitung, das Schicksal
bedürftiger und in Not geratener Mitbürger in seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu erleichtern.

Auch in diesem Jahr widmet sich die vierwöchige Aktion in jeder Woche einer anderen Gruppe
von Betroffenen: chronisch und schwerstkranke Kinder und Jugendliche, gebrechliche
und hilfsbedürftige Senioren, Familien mit Kindern, die vom Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe
leben und Eltern die sich um ihre volljährigen geistig oder körperlich behinderten Kinder kümmern.

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/special/541/64477/2/


 pilli antwortete am 20.12.05 (00:54):

"Wo Spenden wirklich Not tun"

dachten viele und auch ich vor bald einem jahr bei der Tsunami-Katastrophe und eine nie gekannte spendenbereitschaft ergab einen ebenso nie dagewesenen spendenerfolg.

ich erinnere mich gut an ein thema im ST, wo mart und ich warnten vor zu schnellen entscheidungen, wenn private spendenaufrufe in den foren zu lesen waren oder wenn nicht geprüfte organisationen oder initiativen sich meldeten.

heute nun gab es auf WDR "die story", eine bestätigende information dazu, wie an der hilfsbedürftigkeit vorbei agiert wurde und ich hätte mir gewünscht, vieles nicht davon zu erfahren, was Dr. Richard Munz (DRK) auf seiner "Reise durch Absurdistan" recherchiert hat, der nach seinem einsatz
im krisengebiet sich ein bild davon machen wollte, wo sie geblieben sind, diese so reichlich geflossenen spenden.

...

"Hilfe, das Geld muss weg!" Was aus den Tsunami-Spenden wurde

Ein Film von Christian Jentzsch
Redaktion: Barbara Schmitz

Ein kleiner Junge läuft am 31.12.2004 nördlich der Stadt Galle im Südwesten von Sri Lanka über die Trümmer eines zerstörten Hauses. Es war die größte Katastrophe unserer Zeit. Es war die größte Spendenaktion aller Zeiten. Es sollte in möglichst kurzer Zeit geholfen werden. Ein Jahr später hat der "story"-Autor Christian Jentzsch sich in Begleitung von Dr. Richard Munz, der u.a. für das Deutsche Rote Kreuz arbeitet, nach Sri Lanka und Thailand begeben, um nachzuschauen, wie sinnvoll die Spenden eingesetzt wurden.

Fazit: Masse macht verschwenderisch. Der Ersthelfer Richard Munz erlebt einen Konkurrenzkampf der Hilfe. Wer bekommt als Erster ein Projekt? Wo kann man überhaupt noch Geld ausgeben? In Sri Lankas Süden tragen selbst die neuen Mülleimer den Namen einer Hilfsorganisation. In einer thailändischen Neubausiedlung hat man die Küchen in den Häusern vergessen. Jetzt rücken die Bautrupps erneut an. Leider hatte man zuvor versäumt, die Betroffenen zu fragen, wie die Bauten aussehen sollten. Das Reiseunternehmen TUI baut in Sri Lanka neue Häuser für Tsunami-Opfer. Der Werbespot des Unternehmens zeigt lachende Kinder, die sich von dem Unternehmen wünschen durften, wie ihr künftiges Dorf aussehen soll. Nur: die Kinder aus dem Werbespot werden hier gar nicht alle einziehen können.

Die story "Hilfe, das Geld muss weg!" dokumentiert an vielen Beispielen, dass viel Geld in den Sand gebaut wurde, weil es nicht direkt an die Betroffenen ausgezahlt werden kann, weil Behörden vor Ort eigene politische Interessen verfolgen und weil die Hilfsorganisationen untereinander konkurrieren und schnell Fakten schaffen wollen. "Alles gut gemeint, aber falsch gemacht", so Richard Munz. Die story erzählt von einer "Reise durch das humanitäre Absurdistan."

...

fortsetzung


 pilli antwortete am 20.12.05 (00:57):


soweit aus der vorankündigung zur sendung, die leider nicht wiederholt wird. sehr viel mehr einzelheiten hat Dr. Munz bekanntgemacht; u.a. dass an besonders schönen strandstellen, die bewohner blitzschnell "enteignet" wurden.

land, das sie und ihre familien jahrzehntelang bewohnt haben, sei nicht mehr "sicher" dort ihre hütten oder häuser wieder aufzubauen...wohl aber sicher genug, damit grosse hotelanlagen und wellnessbereiche nun zu planen!

Munz besuchte die örtlichen vertreter der hilfsorganisationen, die m.e. sehr offen über die poblematik ihre meinungen äusserten. noch heute würden zum beispiel gefrierfleisch-packungen verteilt obwohl mittlerweile genügend eigene möglichkeiten geschaffen sind, für nahrung zu sorgen. das wiederum bringt nun neue not für die fischer, die ihren fang nicht mehr verkaufen können.

containerweise sind altkleider gespendet worden, die kein mensch brauchen kann. ich sah bilder, von einheimischen, die halfen, diese unmengen von kram zu verbrennen; es hat riesige müllhalden und die zöllner sollen sich geweigert haben, überhaupt noch kleider-container zu öffnen.

wie soll auch eine alte frau, die pro tag drei kinderjacken strickt und dafür 3€ für ihren lebensunterhalt erwirtschaften konnte, nun gegen die flohmarkt-händler ankämpfen, die entsprechend gleiche ware für 0,20€...gleich eine strasse weiter...verkaufen?

selbst ein deutsches bankunternehmen, so berichtete die beauftragte einer sozialen organisation, habe gelder "spenden" und dann für den aufbau der eigenen zerstörten filiale wieder zurückerhalten wollen eine ausgeklügelte idee, steuer sparen zu können...wenn es denn so weit gekommen wäre.

das alles und noch sehr viel mehr hat auch eine zu bereitwillige hilfe "angerichtet" und ich kann nur hoffen, dass gelernt wird aus dem fehlverhalten, denn...

hilfe ist bleibt wichtig und notwendig; nur richtig angewandt sollte sie sein!

Internet-Tipp: https://www.wdr.de/tv/diestory/


 schorsch antwortete am 20.12.05 (09:10):

Je grösser eine Katastrophe, desto grösser das Echo, aber auch die Anteilnahme der Nichtbetroffenen. Desto zahlreicher aber auch die Spenden. Dass Soforthilfe angestrebt wurde, ist verständlich - wir warten ja auch nicht zuerst auf die Versicherung, wenn es bei uns brennt, sondern rufen die Feuerwehr.
Darum sind Mehrspurigkeiten, wie sie bei der Tsunami-Katastrophe passierten, leider kaum zu vermeiden. Und dass da immer welche sind, die nur die Hand hinhalten, obwohl sie gar nicht betroffen sind, leider auch nicht. Das soll uns aber nicht davon abhalten, bei einem nächsten Katastrophenfall hinzuschauen und zu helfen.