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THEMA: Kampfhunde
33 Antwort(en).
schorsch
begann die Diskussion am 01.12.05 (23:28) :
Heute wurde in Oberglatt (Kanton Zürich) ein Sechsjähriger von drei Kampfhunden dermassen zerfleischt, dass er starb. Die Ambulanzleute sagten schaudernd, dass sie noch nie ein solchermassen zugerichtetes Opfer gesehen hätten. Leute aus dem Dorf sagten aus, es sei ein Wunder, dass nicht mehr passiere. Denn auf Spielplätzen und Waldwegen würden viele solcher Hunde nicht angeleint herumtollen. Die drei Hunde wurden eingeschläfert - das Kind wird davon nicht wieder lebendig; die Eltern werden ihr Leben lang unter dem Schock zu leiden haben. Ich frage: Zu was sind denn solche überzüchteten Hunde anders nützlich, als ihren Besitzern ein Gefühl von Macht anderen gegenüber zu geben? Müsste der Staat das Halten von Kampf-Hunden nicht total verbieten? Es wurde im TV ein Kampfhundehalter gezeigt, der behauptete, richtig erzogen seien Kampfhunde ungefährlich. Sie würden ja nur gezüchtet, um gegenseitig zu kämpfen, nie aber um Menschen anzugreifen.....
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mart
antwortete am 01.12.05 (23:47):
Nun, ich war mit meinem Hund in einer Hundeschule, wo drei dieser jungen "Kampfhunde" und ihre Hundeführer ebenfalls lernten.
Was ich da in diesem Kurs an unmotivierten und blutigen ! Angriffen dieser Hunde auf andere und auch auf den Lehrer gesehen habe inklusive der Tatsache, daß sie nicht mehr loslassen, wenn sie einmal zugebissen haben, hat meine frühere Meinung total umgekrempelt.
Verbot wird einfach nichts nützen, da sofort diese agressiven Linien in andere noch friedlichere Rassen eingekreuzt werden wird.
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dutchweepee
antwortete am 01.12.05 (23:52):
@schorsch ...ich sehe das eher so, daß bestimmten menschen die haltung bestimmter rassen verboten werden müsste.
ich halte einen rhodesian ridgeback, der sich zu einem kinderlieben, intelligenten familienhund entwickelt hat.
in deutschland steht der ridgeback auf der kampfhundeliste ...in holland nicht. trotzdem muss jeder halter in holland, der sich ein tier aus einem tieheim holt, nach einem jahr eine art "führerschein" mit seinem hund machen.
das spornt sowohl die halter, wie die tiere an, sich als harmonisches glied in die gesellschaft einzufügen.
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pilli
antwortete am 02.12.05 (08:38):
ob das die herzen einiger hunde-muttis oder papis wirklich interessiert? wir werden es lesen!
es hat doch das besänftigende sprüchlein:
"meiner tut das nicht"
oder gerne immer wieder verwandt:
"der ist sonst sowatt von friedlich; wenn der nun gebissen hat, das liegt sicherlich an ihrem "bösen blick"!
tja :-)
so manche hundemutti würde dumm gucken, wenn der beste aller guten hunde datt eigene urenkelchen im blutrausch zerreißen würde...nur leider...leiden tun meist die anderen, die hilflos sind und bleiben...ein leben lang!
gerade noch friedlich im körbchen geschlafen und jetzt schon auf dem weg zur himmels-türe...na...wie wäre die vorstellung oder sind solche gedanken fehl am platz?
mich interessierte die information von navallo zu einem anderen hundi-thema und darum versuche ich in diesen tagen bissel lesend mehr zu erfahren, ob schäferhunde tatsächlich sehr viel gefährlicher einzustufen sind als andere.
das liesse mich in zukunft vorsichtiger agieren und baut entstehende angst zu den gefährlich aussehen hundis ab?
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schorsch
antwortete am 02.12.05 (09:31):
"Keine Angst, der tut Ihnen nichts...."; das ist immer das letzte was ein Wanderer zu hören bekommt - bevor der Hund ihn beisst!
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Tessy
antwortete am 02.12.05 (10:14):
Der Vorfall ist so schrecklich daß mir alleine der Gedanke daran Übelkeit bereitet! Aber ich erinnere mich auch an Diskussionen in den vergangenen Jahren zu solchen Themen sowohl hier im ST als auch im privaten Umfeld und weiß daher daß alle "normalen" Hundehalter absolut dagegen sind Hunde "scharf" zu machen. Wer einen familienfreundlichen harmlosen Hund hat fürchtet genauso wie jeder andere Spaziergänger die Konfrontation mit solchen zu Bestien erzogenen Tieren.
Mich ärgert an der Diskussion die Verallgemeinerung!
Vielleicht kann ich es verständlich machen an einem Beispiel? Sehr viele Kinder sterben durch unachtsame Autofahrer. Wäre es dann angebracht hier zu schreiben: >weil die Autoladys-und Boys zu faul sind wie andere Leutz zu den Geschäften zu laufen................ usw.usw.usw.
Einfach "bissele" sachlich bleiben, bringt viel mehr - nix für ungut......
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mart
antwortete am 02.12.05 (11:03):
<<Sehr viele Kinder sterben durch unachtsame Autofahrer. Wäre es dann angebracht hier zu schreiben: >weil die Autoladys-und Boys zu faul sind wie andere Leutz zu den Geschäften zu laufen....<< (Tessy)
Richtig, nur das System "Hund/Mensch" ist nicht mit dem System "Mensch/Auto" zu vergleichen. Autos mit Fehlern an der Bremse gehören aus dem Verkehr gezogen. Hunde mit Knacks im Verhalten gehören aus dem Verkehr gezogen, möglichst schnell.
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Tobias
antwortete am 02.12.05 (11:10):
Ich staune schon manchmal welche Vergleiche angebracht werden.
Ohne Auto geht heute fast nichts mehr auf dem Land und in der Stadt nur noch bedingt. Ohne Hund geht aber alles, bis auf Blindenhunde sind sie nicht unbedingt erforderlich.
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pucki
antwortete am 02.12.05 (11:15):
Als Hundebesitzer hat jeder eine enorme Verantwortung anderen Menschen gegenüber. Wir hatten vor unserer letzten und lieben Schäferhündin einen Rüden. Bekamen ihn als Welpen, er wurde nie von anderen Menschen geärgert. Und doch zeigte sich bereits im Alter von 6 Monaten, daß er uns gegenüber aggressiv wurde. Da wir direkt neben dem Kindergarten wohnen und nicht ausschließen konnten, daß auch einmal die Tür zufällig auf blieb, gaben wir ihn vorsichtshalber zur Hundererziehung weg. Bekamen ihn nach 4 Wochen wieder und nahmen an (so naiv waren wir) daß unser noch nicht ausgewachsener Hund nun lammfromm wäre. Das war ein fataler Irrtum. Er ließ meinen Mann stramm stehen und biß zu. -Noch am selben Tag brachte ich ihn zum Züchter zurück. Wie wir später hörten, mußte er ein- geschläfert werden, da er wohl "verrückt" wäre. Man merkt also früh genug ob ein Hund bösartig wird.
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Tessy
antwortete am 02.12.05 (11:22):
Mein Vergleich war dahingehend gmeint:
Menschen machen sich schuldig indem sie Hunde so erziehen daß sie zur Gefahr werden.
Menschen machen sich schuldig indem sie sich betrunken ans Steuer setzen oder zum "Raser" werden.
Beides sollte aber nicht pauschal Hundehaltern bzw. Autofahrern unterstellt werden!
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Arno_Gebauer
antwortete am 02.12.05 (11:35):
Hallo Forumsbeteiligte,
wenn Menschen durch falsch oder nicht erzogene Haushunde zu Tode kommen, sollten diese Hundebesitzer wegen Mordes vor Gericht gestellt werden. Nicht erzogene Haushunde sind wie vergrabene Minen, die jederzeit explodieren können!
Es ist wichtig, daß solche Hundebesitzer dem Ordnungsamt umgehend gemeldet werden!
Viele Grüße Arno Gebauer
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mart
antwortete am 02.12.05 (11:42):
Das System Hund/Mensch kann nur gut funktionieren, wenn sowohl der Hund als auch der Mensch entsprechend "erzogen" wird.
Deshalb sind die bisher gegebenen Vergleiche mit Auto/Mensch nicht zielführend.
Bis vielleicht auf diesen Vergleich: Es macht sehr wohl etwas aus, ob der ungeübte und verantwortungslose Mensch in einem Rennauto oder in einer Ente unterwegs ist
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BarbaraH
antwortete am 02.12.05 (12:05):
Meine Achtung vor der Schweiz, dass dort der Hund eingeschläfert wurde. In Hamburg läuft das anders. Hier werden sie auf Kosten des Steuerzahlers versorgt und therapiert. Es könnte ja sein, dass irgendwann einmal ein sanfter Hund draus wird.
Internet-Tipps: Hamburger Abendblatt vom 04.08.2005 Kampfhund Chico wieder frei Urteil: Verwaltungsgericht hat entschieden, daß der American-Staffordshire-Terrier zurück zur Halterin darf. https://www.abendblatt.de/daten/2005/08/04/466662.html
Hamburger Abendblatt vom 25.07.2005 Sugar: Hinter Gitter ins Asyl Gefahr: Kampfhund nach Baden-Württemberg gebracht. Kommt er dort wieder frei? https://www.abendblatt.de/daten/2005/08/04/466662.html
Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2005/08/04/466662.html
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bongoline
antwortete am 02.12.05 (16:52):
Es ist immer wieder furchtbar, wenn man von solchen schrecklichen Ereignissen hört, liest, im Fernsehen es noch in Rekonstruktion vorgeführt bekommt.
Erstmal ich gebe dem Tier keine Schuld insoferne, als es von Menschenhand so gezüchtet wurde und von Menschenhand erst dazu erzogen wird, ein Kampfhund zu sein. Was einen Kampfhund ausmacht ist nicht die Rasse, sondern daß ein Kampfhund seinen Biß nicht mehr lösen kann. Also einzig allein für die unter Kampfhunden geführten Rassen hätte der Gesetzgeber derart vorzugehen, daß eine Züchtung erst gar nicht ermöglich wird und auch - was ja meist der Fall ist - diese Hunde aus dem Ausland eingeführt werden dürfen. Wie viele fahren nach Holland rüber oder gehen auf Plätze, wo Bulgaren und Ungarn z.b. in Lastwägen solche eingeschmuggelte Hunde anbieten. In diesen Ländern werden ja nicht mal die Zuchtbestimmungen beachtet.
Aber - und jetzt komme ich zum Gegensatz. Mein Bongo war ein Mischling Collie - Schäferhund, dem Aussehen nach aber ein Collie. Er wurde von mir auch nie zu agressivem Verhalten hin getrimmt sondern war es mir wichtig, die "sanfte" Art des Hundes zu fördern. Und er war ein sanfter Hund bis zu seinem letzten Atemzug. Und da gehe ich mit ihm bei uns die Seepromenade entlang, es kommt mir eine Familie mit 3 Kindern und einem weiteren im Kinderwagen entgegen. Die Kinder gehen anstandslos bei Bongo vorbei und urplötzlich rücken die drei aus, rennen zurück und treten und schlagen von hinen auf den Hund ein. Nur gut, daß er sonst nie Agressionen ausgesetzt war, sonst hätte ich für seine Reaktion nicht garantieren können, selbst nicht an der Leine. Er erschrank dermaßen und er sah sein Heil nur darin, wegzurennen. Ein anderer Hund, selbst der kleinste und nicht unter Kampfhunde fallende Hund hätte sicher nicht ruhig da gestanden. Entweder Heil in der Flucht oder zur Wehr setzen. Das ist die Kehrseite der Medaille. Ich stellte dann die Eltern der drei Racker zur Rede, ob sie denn nicht fähig wären, ihren Kindern beizubringen, daß, ganz abgesehen davon, daß es sich um ein Lebewesen handelt sie auch Besitz eines anderen angreifen. In dem Fall darf man ja nicht mal das Kind am Ärmel zupfen und hätte schon eine Klage am Hals. Ein hämisches Lachen der "Eltern" und die Antwort "halt die Goschen, dei Hund macht nur Dreck und meine Kinder werden dich irgendwann mal sozial unterstützen müssen". Dies von Menschen, denen ich noch nie begegnet war in meinem Leben. Und dieser Vorfall war nicht der einzige, sondern nur der aktuellste - und das im Laufe der Haltung von 4 Hunden.
Und da frag ich mich - warum nur Kampfhunde anprangern? Radikal müßte gegen viele Besitzer von Kampfhunden vorgegangen werden, die den Hund nur zum Zweck halten, die eigenen Agressionen durch den Hund noch massiver zu unterstützen. Ich jedenfalls kenne mehr als genug Hundeführer mit Kampfhunden wo es nie zu Beanstandungen kam und wo ich bedenkenlos meine Hand in das Maul des Hundes halten würde.
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Felix
antwortete am 02.12.05 (17:54):
Wir vergessen gern, dass auch der Haushund ein Raubtier geblieben ist, das seine soziale Stellung (Rangordnung) wenn nötig auch erkämpfen kann. Ich bin zwar überzeugt, dass man alle Hunderassen so konditionieren kann, dass solche Unfälle vermieden werden können .... aber schaut euch einmal an, wer Kampfhunde wie ein Statussymbol hält.
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navallo
antwortete am 03.12.05 (00:08):
Kampfhundlisten oder Hundhalterprüfungen lösen das Problem nicht. Die Medaille hat weitere Seiten.
Als ANGEBOREN AGGRESSIV
kann man eben n i c h t alle Hunde der sogenannten „Kampfhundrassen“ ansehen. Auch ein Dackel vermag Kinder zu beißen, wenngleich die Auswirkungen meist nicht so verheerend sind. Hunde haben, ähnlich den Menschen, sehr unterschiedliche Charaktere und Anlagen. Ausschließlich an der Rasse läßt sich das nicht festmachen, zumal es innerhalb der Rassen immer neue Spielarten gibt. Kampfhundlisten sind ebenso töricht, wie eine Liste, in der sich ALLE Deutschen als fleißig, ALLE Schotten als geizig, ALLE Russen als versoffen, ALLe kleinen Männer als machtgierig, ALLE Dicken als gemütlich usw. sortieren ließen. Jeder weiß, wie dumm solche Pauschalisierungen sind. Dennoch bewahren sich viele ihre irrationalen Vorurteile. Angeboren bissige Hunde fallen innerhalb des ersten Jahres auf (Verhalten gegenüber Geschwistern, bei der Fütterung, im Spiel, gegen Fremde ...)! Bei Zuchttauglichkeitsprüfungen sind aggressive Tiere leicht erkennbar. Nicht nur bei Kampfhunden neigen Wertungsrichter dazu, den „Schneid“ der Tiere zu hoch einzustufen, „Feiglinge“ von der Zucht auszuschließen, obwohl gerade letztere oft bessere Voraussetzungen für einen führigen Familienhund mitbrächten. Bereits hier müßten Tiere nach anderen Gesichtspunkten als bisher ausgesondert werden.
Bullterriers wurde ein Gebiß angezüchtet, das armstarke Äste mühelos durchbeißt. Bei manchen (!) hatte ich den Eindruck, daß ihnen jede Schmerzempfindung abhanden gekommen ist und dadurch aggressivstes Verhalten völlig ungebremst bleibt. Selbst wenn sie infolge ernster Auseinandersetzung bis hin zur Bewußtlosigkeit gewürgt werden ( Notbremse bei Attacke), setzen sie den Angriff unmittelbar nach dem Aufwachen fort, wo jeder andere Hund mit eingekniffenem Schwanz sofort das Weite suchen würde. Das Schlimme ist, daß genau diese Eigenschaften von bedenkenlosen Hundehaltern gewünscht sowie von Züchtern und Vereinen gefördert werden. Noch unkontrollierter läuft das bei Schwarzzüchtungen ab (gefälschte Papiere, Massen-„Produktion“, ...). Solange in jedermann zugänglichen Vereinen Hunde im Schutzdienst auf Menschen gehetzt werden dürfen, ist nicht mit einem Umdenken zu rechnen. Behörden, Justiz und Medien werden immer erst tätig, wenn Opfer zu beklagen sind. Für wirksame vorbeugende Kontrolle der Vereine und Züchter fehlen Mittel, Sachverstand und Ahndungsmöglichkeiten. Die Kampfhundliste hat allenfalls eine Alibifunktion, die signalisieren soll: „wir haben etwas dagegen unternommen!“ Sie ist ein Fehler in sich und wird nicht verhindern, daß wir auch künftig mit so schlimmen Nachrichten konfrontiert werden.
DER BISHER FRIEDFERTIGE, UNERWARTET AUSRASTENDE HUND Den gibt es leider auch. Vielleicht ist er 6 Jahre alt und bislang ein zuverlässiger, anschmiegsamer Prachtkerl gewesen. Als Frauchen die Post vom Briefkasten holt und auf der vereisten Haustürtreppe ausrutscht, ist Pluto plötzlich über ihr und richtet sie erbarmungslos zu. Der Familienrat beschließt sein Todesurteil.
Ursache ist hier die vorher nicht endgültig geklärte Rangordnung im Rudel. So etwa mit 6 Jahren will’s der Hund noch mal wissen. Er nutzt einfach die Chance. Falls er gewinnt, ist das sehr schwer zu korrigieren. Kritische Situationen können sich auch ergeben, wenn der Hund ob seines Schutztriebes fälschlicherweise glaubt, eingreifen zu müssen (z. B. bei Neckereien oder beim Liebesspiel eines Paares).
Zur ERWORBENEN BISSIGKEIT ist vorhergehend unter Gesichtspunkt Erziehung ja einiges gesagt worden, weshalb ich jetzt erstmal passe.
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mart
antwortete am 03.12.05 (01:09):
Danke für diese Informationen - ich denke, du hast hier das Problem sehr deutlich analysiert.
Eine Frage noch: Ist es nicht so, daß die Zuchttauglichkeitsprüfungen von den einzelnen Verbänden durchgeführt werden? Wenn ja, kann sich doch daraus ein eindeutiger Interessenskonflikt ergeben.
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schorsch
antwortete am 03.12.05 (10:49):
Genau so wie es Menschen mit verschiedenen Cahraktern gibt, gibts auch unter den Hunden gutartige und bösartige. Kampfhunde aber heissen nicht so, weil sie gutartig sein sollen, sondern bösartig.
Seltsam ist, dass es meistens Randgruppen sind, die sich solche Hunde leisten. Diese Randgruppen aber haben meistens nicht mal das Geld für Hundemarken; der Hund ist also nicht gegen Haftpflicht versichert; im Schadensfall ist bei den Hundehaltern nichts zu holen.
Ich glaube nicht, dass es im Dorf des kleinen Sülejman (Opfer der drei Kampfhunde) niemandem von den Behörden aufgefallen ist, dass bei diesen Randgrüpplern solche Hunde – und dann noch gleich mehrere – gehalten wurden. Wenn sich also zeigen sollte, dass da jemand geschlampt hat, müssten diese Personen für den Schaden aufkommen.
Ich weiss, das Wort „Schaden“ hat in diesem Zusammenhang einen makabren Stellenwert. Aber leider gibt’s kein Ersatzwort dafür.
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Felix
antwortete am 03.12.05 (11:20):
Bei Tieren und Menschen, die für ihr Handeln nicht verantwortlich sind und deshalb vermutlich kein bewusstes Handeln kennen, wäre ich zurückhaltend mit Begriffen wie <lieb>, <liebenswürdig>, <böse> oder <bösartig>. Bei Haltern von Tieren ist das wieder etwas Anderes!
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Gudrun_D
antwortete am 03.12.05 (12:03):
Alle, die einen Hund halten,sollten sich darüber im Klaren sein, dass auch der gutmütigste Vierbeiner -unberechenbar!- ist! Es muss gar nicht mal angeborene oder anerzogene Bösartigkeit sein,die einen Hund plötzlich ausrasten lässt!
Der "harmloseste" Grund ist: erschrecken doch die Folgen können gleich furchtbar sein,wie bei bekannt bösartigen Tieren. Oder aber sie erinnern sich an eine ähnliche Situation,in der der Hund-vielleicht von Kindern- deren Quälereien hilflos ausgeliefert war. Und reagieren dementsprechend!(aus Angst)
Es bleibt nur eine Möglichkeit,Unfälle zu vermeiden:
seinen Hund NICHT von anderen unterwegs: anfassen füttern streicheln
zu lassen!
Und ihn anzuleinen,sobald,Kinder,Jogger,Radfahrer etc.in weiter Ferne sichtbar sind!
Unzweifelhaft sehr wichtig ist eine Ausbildung im Grundgehorsam trotzdem sollte man Vorsichtsmassnahmen absolut einhalten!
Und,mitten in eine Stadtsteinwüste gehört sowieso keine Hundehaltung!
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mart
antwortete am 03.12.05 (12:20):
Gudrun, ich stimme hier voll zu.
Ich möchte mich auch entschuldigen, daß ich in einem anderen Thread vermutet habe, du würdest den Rottweiler halten. Aber du hast ja deinen mit dir auch in körperlicher Hinsicht harmonierenden Troll. Ich wünsche euch beiden das Allerbeste!
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navallo
antwortete am 03.12.05 (19:29):
@mart, "Ist es nicht so, daß die Zuchttauglichkeitsprüfungen von den einzelnen Verbänden durchgeführt werden? Wenn ja, kann sich doch daraus ein eindeutiger Interessenskonflikt ergeben."
Genauso ist es, mart.
@Gudrun_D
die These "Es bleibt nur eine Möglichkeit,Unfälle zu vermeiden: seinen Hund NICHT von anderen unterwegs anfassen ...streicheln zu lassen!" würde ich so nicht unterschreiben.
Sie gilt für Hunde, bei denen sich der Halter nicht genügend sicher sein kann (z. B. Tierheimhunde). Ich freue mich, wenn ich einen Hund habe, der den Menschen grundsätzlich freundlich begegnet. Das erreiche ich nur, wenn ich ihm den Kontakt gestatte! Wie sonst? Je nach Situation kann der Hund dabei am Halsband gehalten werden. Wenn Kinder mich fragen, ob sie ihn streicheln dürfen, freue ich mich, ihnen dabei erklären zu können, wie man sich dem Hund am besten nähert, daß man Quietschtöne, Wegrennen und hastige Bewegungen vermeidet, sich nicht anlecken lassen darf, daß man immer erst den Hundebesitzer fragen muß usw. Ich sehe darin eine Vorbeugungsmöglichkeit gegen Verhaltensweisen, durch die Hunde provoziert werden und die zu derart fatalen Folgen beitragen. Solche kindlichen Begegnungen prägen ja oft lebenslang das Verhältnis zu Hunden . Zu beachten ist, daß ein größerer Hund ein kleines Kind unbeabsichtigt umschmeißen kann. Das darf auf keinen Fall passieren.
Gegen das Füttern außer der Zeit oder mit möglicherweise unzuträglichen Brocken habe ich natürlich auch was und kann mich maßlos ärgern, wenn freundliche Nachbarn die Reste ihres Sonntagsbratens bei mir über den Gartenzaun entsorgen. Ich füttere ihn auch vorwiegend selbst, weil das die Bindung zu mir stärkt. Ich bin aber nicht eifersüchtig, wenn er andere Leute mag. Der Hund muß auch von anderen Futter nehmen, falls man selbst krank wird.
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Gudrun_D
antwortete am 04.12.05 (08:23):
Navallo grundsätzlich gebe ich dir Recht!
In den langen Jahren,in denen mich meine IrishSetter vom Welpenalter an begleiteten,auch noch die eigenen Kinder und Pflegekinder im Haus waren,habe ich mich,wie du,verhalten.
Da ich meinen jetzigen Schäferhund aber aus dem Tierheim holte -er war ausgesetzt- kenne ich seine Vorgeschichte nicht und möchte nichts riskieren! Er ist sehr gutmütig und kinderlieb und die Kinder in der Nachbarschaft "dürfen" ihn natürlich in meinem Beisein streicheln!
Dabei halte ich vorsichtshalber seine Schnüss in meinen Händen,damit er nicht mal schnell über die Zuckerschnütchen lecken kann!;-) Ich vermute,dass er mit Jugendlichen zusammen gewesen sein muss,denn wenn er die unterwegs sieht,möchte er hinrennen!
Dass ich ihm keine Leckerli unterwegs geben lasse,hat den Sinn,dass er nicht auf Spaziergänger zuläuft,in der Hoffnung,etwas zu bekommen!
So kann ich den grossen Kerle in Wald und Feld frei laufen lassen-er bleibt auf dem Weg und er läuft an anderen vorbei.
Ausnahme sind natürlich die "HundefreundeInnen" und ihre Halter aus der Nachbarschaft,wenn wir uns treffen!
Er ist absolut kein verhätschelter "Altweiberhund" sondern wird artgerecht gehalten - ich achte beim spielen mit anderen gleichgrossen Hunden nur besorgt darauf,dass ihm niemand auf seine sehr kranken Hüften springt!! Obwohl wir auch da eine positive Entwicklung erzielt haben.Durch geeignete Medikamente und dosierte Spaziergänge kann er wieder über 1 Stunde laufen-im Anfang waren es mal grade 10 Minuten! Sein Muskulatur konnte so gestärkt werden,dass sie die zerfranzten Hüftschalen sicherer unterstützt.
Eigentlich gehört das alles ja ins Haustierforum wünsch euch noch einen schönen 2.Advent!
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schorsch
antwortete am 04.12.05 (10:45):
Die wichtigsten "Befehle", die ein Hund intus haben muss, sind "Sitz" und "Bleib". Gehorcht er diesen, wirkt das beruhigend auf Passanten. Sind die Passanten ruhig, merkt das der Hund. Hasten sie aber nervös vorbei, überträgt sich das auch auf den Hund - er wird unruhig, winselt oder bellt, und lässt sich kaum mehr halten. Und sagt nie: "Keine Angst - mein Hund hat noch keinen gebissen!"
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Felix
antwortete am 09.12.05 (17:34):
Heute kam die Meldung, dass der Kanton Wallis beschlossen hat, gewisse Hunderassen zu verbieten. Ich vermute, dass es dazu eine Uebergangsregelung brauchen wird.
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dutchweepee
antwortete am 10.12.05 (02:41):
@felix ...übergangslösung? ...quatsch!
die werden sofort abgeknallt!
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so ein blödsinn! tierschützer in aller welt bemühen sich, die grün-gelb-gestreifte grasmücke vor dem aussterben zu bewahren und in der schweiz werden tiere verboten.
ich lach mich schlapp!
p.s.: ich hab gehört, daß manche leute sogar kein fleisch mehr essen, um die tiere zu schützen.
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schorsch
antwortete am 10.12.05 (14:45):
Das Kampfhundeverbot im Wallis wirkt sich nicht so aus, dass nun sofort alle Idividuen dieser Rassen abgeknallt oder eingeschläfert werden. Sie dürfen noch bis an ihr natürliches Lebensende bei ihren Besitzern bleiben - sofern sie sich nicht eines groben Vergehens schuldig machen. Hingegen dürfen keine neuen Kampfhunde mehr gezüchtet oder eingeführt werden. Nochmals sei doch hier darauf hin gewiesen, dass es absolut keine Notwendigkeit gibt für solche Kampfmaschinen. Es sei denn, um das angeschlagene Selbstwertgefühl Randständiger aufzumöbeln. Natürlich werden jetzt all die begeisterten Hundekampf-Veranstalter, -Wetter und -Fans traurig sein.....
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Felix
antwortete am 10.12.05 (17:57):
@ dutchweepee
Du gibst schrecklichen Unsinn zum Besten:
"Keine Zwischenlösung..... die werden sofort abgeknallt!
so ein blödsinn! tierschützer in aller welt bemühen sich, die grün-gelb-gestreifte grasmücke vor dem aussterben zu bewahren und in der schweiz werden tiere verboten.
ich lach mich schlapp!"
Mach du das ... und wenn du soweit bist ... suchen wir auch für dich eine Zwischenlösung!
Es geht übrigens um ein Anschaffungsverbot gewisser Hunderassen ... was hat das mit Tierschutz zu tun?
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schorsch
antwortete am 10.12.05 (18:27):
Extremisten versuchen nun, dieses Hunderassen-Verbot in ein Hunde-Rassenverbot umzudrehen. Sie behaupten, es verstosse gegen das Rassismusgesetz, welches schliesslich für die Menschen geschaffen wurde. Um den Spielplatz, auf welchem der Sechsjährige Sülejman von zwei Kampfhunden zutode gebissen wurde (sogar Knochen wurden ihm gebrochen, das Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit zerstört), wurde ein Drahtgitterzaun errichtet. Man zwingt also die Kindergärtler in ein Ghetto, damit die Hunde frei in Feld und Wald herumtollen können.
Um es nochmals zu sagen: Alle Hunderassen entstanden durch Kreuzungen aus einem gemeinsamen Vorfahren: dem Wolf. Bei den Kampfhunden werden immer die bösesten Individuen miteinander gekreuzt, bis dass ihre Körper und Mentalität optimal als Waffen missbraucht werden können.
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schorsch
antwortete am 10.12.05 (18:30):
P.S. Ein böser Charakter hat nichts mit der Grösse eines Hundes zutun, genau so wenig wie beim Menschen. Es gibt Hunderassen, die als grosse Beschützer von Kindern oder z.B Blinden ausgebildet werden. Es gibt aber auch kleine Kläffer, von denen man genau weiss, dass sie unberechenbar angreifen, wenn sie gerade dazu in Laune sind .... eben auch genau so wie bei Menschen!
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Claude
antwortete am 10.12.05 (18:54):
schorsch, durch Hunde passiert einiges und der Charakter hängt nicht von der Größe ab, das ist wohl wahr. Die Konsequenz eines Bisses ist der große Unterschied ein Dackel hat wohl nicht die Wirkung wie ein Pitbull. In den Händen von gewissen Menschen ist ein so genannter Kampfhund eine Waffe möglicherweise auch eine Stütze des eigenen Egos. Man sollte die Haltung solcher Hunde wirklich von strengeren Bedingungen abhängig machen.
Im neuen Stern ist ein Bericht über die Operation bei der ein neues Gesicht verpflanzt wurde, es werden auch Bilder gezeigt wie das Gesicht der Frau aussah bevor operiert wurde, dabei vergeht einen alles, außerdem werden immer wieder Menschen tot gebissen oder erheblich verletzt. Gruß Claude
PS. damit keine Missverständnisse aufkommen, ich mag Hund sehr!!
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dutchweepee
antwortete am 11.12.05 (04:19):
ich hab die erfahrung, daß sich grosse hunde gegenseitig akzeptieren, beschnuffeln, und schlimmstenfalls anknurren.
die ekligen kläffer sind meist die kleinen, die kaum über das dünengras schauen können.
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Claude
antwortete am 11.12.05 (06:00):
dutchweepee, ich las, ich weiß nicht mehr genau wo, das Dackel die Hunde sind die um ein vielfaches schneller zubeißen als ein Schäferhund. Aber wie gesagt die Konsequenz eines Dackelbisses ist nicht so schlimm. Gruß Claude
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beugt
antwortete am 10.01.06 (14:03):
Hallo aus Wiesbaden, der Vorfall ist sicher schlimm und Hundebisse haben manchmal leider schlimme Konsequenzen.
Zumeist ist es leider der Mensch, der einen Hund dazu bringt, indem er ihm eine schlechte/unvollständige Erziehung zuteil werden lässt. Schade.
@dutchweepee Die Aussage, dass ein Rhodesian-Ridgeback in der Kampfhundeverordnung steht ist nicht richtig. Manche Gemeinden haben ihn darauf stehen um höhere Hundesteuern zu kassieren.
Zitat aus dem
Nachrichtenbrief Nr. 5 / Oktober 2005
Bürgerbeauftragte in Europa Nachrichtenbrief Nr. 5 Oktober 2005 "Denn die genannte Rasse ist weder in § 11 der bundesrechtlichen Tierschutz-Hundeverordnung noch in einer ‚Kampfhunde-Verordnung‘ irgendeines Bundeslandes als ‚Kampfhund‘ gelistet. Im Gegenteil ließ sich vielmehr sagen, dass das Bundesland Bayern in der zum 1. November 2002 wirksam gewordenen Änderung seiner Kampfhundeverordnung die Rasse Rhodesian Ridgeback ausdrücklich aus der Liste der Kampfhunde herausgenommen hatte und dies mit der Begründung, in einer Reihe von Überprüfungen sei festgestellt worden, dass diese Rasse nur ein geringes zuchtbedingtes Aggressionspotenzial aufweise, sodass nicht mehr von der ursprünglich vermuteten Gefährlichkeit ausgegangen werden könne."
Nachzulesen ist der gesamt Inhalt unter: https://www.thueringen.de/de/bueb/aktuelles/nb5/index.html
Dies nur zur Aufklärung, da ich auch einen Hund dieser Rasse besitze und diesem Vorwurf ausgesetzt war.
Schöne Grüße beugt
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