Hallo, Forumfreunde.
Die Advent- und Weihnachtszeit hat doch wohl was besonderes: die Leute grüßen sich wieder mehr als sonst. Oder beobachte ich das falsch?
Bin auf dem platten Land groß geworden, und da ist es ja nach wie vor üblich, daß man sich ein freundliches Moin-Moin oder Guten Tag "entbietet". Was man in der Stadt wohl seltener hört. Ich habe diese mir anerzogene Eigenart beibehalten und gedenke sie auch nicht abzulegen, auch wenn ich damit manchmal bös daneben liegen sollte. So z. B. im voll besetzten Bus, wo alles sich gegenseitig anschweigt. Wenn ich dort mit einem lauten "Moin" hereinkomme, schauen viele erschreckt hoch und wissen garnicht recht, ob sie nun erwidern sollen oder mich gedanklich besser in die Ecke der Sonderlinge abschieben. Ältere Mitfahrer nicken mir manchmal lächelnd zu und erwidern auch zaghaft den Gruß. Schön, muß jeder halten, wie er es für gut hält, aber ich finde, wir sollten ruhig wieder etwas näher zusammen rücken. Es lebt sich leichter, und auch besser, wenn man im Alter einmal allein sein sollte.
Heute ist es mir aber passiert, daß sogar jüngere Mitmenschen meinem Blick nicht ausgewichen sind und den von mir "genickten Gruß" freundlich erwiderten. Hat mich gefreut.
Klostermeier

@Klostermeier Deiner Meinung stimme ich zu. Die Stimmung und die Tageslaune wird gleich besser nach einem freundlichen Gruss in die Runde - vor allem auch mit dem richtigen Ton in der Stimme. Dies hat nichts mit Anbiederung oder gar Belästigung zu tun.
Der Wunsch ,,Frohe Weihnachten" oder ein ,,Gutes Neues Jahr" ist ja oft nur Formsache, ohne dass sich jemand etwas dabei denkt, vor allem wird dieser Gruss durch allzu häufigen und teilnahmslosen Gebrauch auch abgenutzt. Deshalb halte ich eigentlich nichts davon, wenn man schon Wochen vor Weihnachten und jeder Verkäuferin im Laden ein Frohes Weihnachtsfest wünscht.

Siegfried, ich denke dabei garnicht mal so sehr an Weihnachten, sondern an ein Miteinander am gewöhnlichen Alltag, wo die Menschen so aneinander vorbei laufen. Gerade ältere Leute nehmen einen freundlichen Gruß meistens recht dankbar auf, wie ich festgestellt habe.
Man spricht in diesen Tagen gern von den leuchtenden Kinderaugen. Ist auch was schönes und soll immer so bleiben. Aber leuchtende Augen bei älteren Menschen erfreuen mich eigentlich genau so, oder in manchen Fällen, die ich näher kenne, so gar noch mehr.
Gruß
Klostermeier

Klostermeier, ich lebe auf dem Lande. Unser Ort hat
3 000 Einwohner. Meistens wird gegrüßt. Auch ich bin
der Meinung, daß ein freundliches "Guten Tag"- heute mehr
üblich "Hallo" - niemandem weh tut. Bisher erhielt ich
immer auf meinen Gruß eine Antwort zurück, auch wenn man
mich oder ich die Menschen nicht kannte. Natürlich wird
nun auch nicht jeder gegrüßt, dann hielte man mich wohl
für ein bißchen verrückt:-))) Vielleicht hast Du auch
festgestellt, wenn man den Gegenüber anlächelt, meistens
ein Lächeln zurückkommt. Das ist auf jeden Fall besser als
griesgrämig durch die Straßen zu gehen. - An den Kindern
merkt man, was ihnen zu Hause beigebracht wird, viele
grüßen freundlich. Und wenn ich mir vorstelle, daß
da so ein miesepetriger Mensch mit mürrischem Gesicht stur
an denen vorbeigeht, kein Wunder, wenn diese Kinder die
Lust am Grüßen verlieren. - Mir macht es jedenfalls Spaß
zu grüßen, auch wenn mal kein Gruß zurückkommen sollte!

Selbstverständlich ist ein Gruß beim Eintritt in ein
Wartezimmer oder allgemein, wenn ich auf eine Gruppe von
Menschen stoße, mit denen ich vielleicht etwas unternehme-
z.B. eine Busfahrt. Dort kennt man auch nicht gleich jeden.

Bei uns ,Weindorf 2300 Einwohner grüßen sich die Leute auch im Juni oder jeden anderen beliebigen Monat
Claude

Ich lebe in einem Dorf am Stadtrand. Ich versuche alle mir begegnenden Menschen anzuschauen und zu grüßen. Manchmal bin ich frustriert, wenn mit gesenktem Blick an mir vorbei gehastet wird oder keine offensichtliche Reaktion erfolgt.

Ein zu schnelles Urteil über nicht grüßende Menschen habe ich mir aber auch abgewöhnt, denn ich bin bereits sehr positiv überrascht worden, als sich dann doch ein näheres Kennenlernen ergab. Es ist oft einfach nur Unsicherheit, die den Blick gesenkt läasst.

Karl,
wenn jemand nicht zurück grüßt mache ich mir keinen Kopf, das Maul geht alleine zu, das nächste mal grüßen die meisten. Nach mehrmaligen hin und her grüßen wird dann in der Regel ein Schwätzchen fällig.
Gruß Claude

Ich ärgerte mich einmal enorm über einen älteren Nachbarn, der nicht zurückgrüßte, wenn ich ihm von der Ferne einen Gruß zurief - bis ich draufkam, daß er schwerhörig war.

Ich grüße jeden und immer gerne, erlebe es aber selten,dass jemand nicht antwortet, im Gegenteil,es wird fast immer ein mehr oder weniger längeres Gespräch draus.(Predigerin halt und die die Pflichvorgaben eines Geschäftshaushaltes)
Ich habe sogar schon Visitenkarten mit Leuten ausgetauscht,mit denen ich lange in einer Schlange im Supermarkt stehen musste.
"Gemeinsames Leid" verbindet eben.
Gruß Illona

Liebe Freunde, eure Antworten geben mir Hoffnung, daß ich bei dem Thema doch zu pessimistisch rundum geschaut habe. Das sollte mich freuen.
Nur, man liest immer mal wieder, daß gerade ältere Leute irgendwo anonym auf der Etage in der Großstadt leben und sogar den Flurnachbarn unbekannt bleiben. Daher, meine ich, sollten wir ruhig etwas dichter wieder zusammen rücken. Und dafür ist der alltägliche Gruß immer noch ein gutes Mittel. Und die Gefahr, daß er anderen Leuten lästig wird, besteht wohl nur bei absoluten Einzelgängern.
Und wer grüßt zuerst? Wir haben gelernt:
a) der Jüngere grüßt den Älteren
b) der sich bewegende (Fahrradfahrer) den stehenden (Gartenarbeiter)
c) der Herr begrüßt die Dame (obwohl man hierüber in der Zeit der Gleichstellung diskutieren kann!)
Eure Meinungen hierzu sind mir sehr willkommen.
Gruß vom
Klostermeier

Hallo Klostermeier( hast du auch einen schönen Vornamen? - nicht kiggemäßig neugierig gefragt)
Das spielt heutzutage fast keine Rolle mehr,denke ich mal.
Wen ich sehe,den grüße ich freundlich.
Gruß Illona-freundlich :-)

So eine kniggeartige Regel, wer zuerst grüßen muß oder sollte u.ähnliches mag noch heute im diplomatischen Dienst gefragt sein, sonst überfällig.
Dieser Tanz mit der Etikette kann ja nur da in beiderseitiger Zufriedenheit erfolgen, wo beide Seiten die Regeln intus haben. Ansonsten bleibt sicherlich ein Beleidigter zurück.

ich bin vom Dorf in ein grosses Appartementhaus im Zentrum einer Großstadt gezogen. Ich war es gewöhnt, jeden zu grüßen, wurde aber unsanft belehrt, in einem solchen Haus gäbe es die Grüßerei nicht, man fühle sich gestört.
Ich habe mich sehr zurückgezogen, dicke Eisenriegel und schalldichte Vorhänge hinter die Eingangstür bauen lassen.
Mein Tor zur Welt ist das Internet, ich lese fleissig mit, lerne viel im ST, wundere mich auch sehr oft, und dies ist mein erster eigener Beitrag im ST.
Frohe Adventszeit wünscht euch allen Lollipop

Ich wohne auch auf dem Land, hier grüßt man noch jeden,
aber ich stelle auch fest, dass vor allem Schüler wieder
freundlich grüßen. Einige Nachbarskinder rufen schon von
weitem "guten Morgen" oder "Guten Tag"!

Besonders freut es mich aber, Lollipop hier zu begrüßen,
die ich schon seit 1999 vom chatten her kenne!
Allerdings aus einem anderen Forum. Schön, Dich hier zu
lesen!

Chris aus der Nähe von Würzburg

Lieber Chris,
danke für die nette Begrüßung, ich muss dich jedoch enttäuschen:
ich habe erst seit 9/2002 einen PC.
Da muss also noch eine Lollipop im Internet herumschwirren.
Gruss Lollipop

Grüß dich,
Lollipop,
willkommen hier! Lass dich nicht beirren!

Eine gute Vorweihnachtszeit wünscht
Marieke

Lollipop
"Ich habe mich sehr zurückgezogen..."
Tu das bitte nicht,das Internet ersetzt nicht die reale Welt, du brauchst beides, wenn es irgendwie geht.
Herzlich willkommen und nur Mut:
Hier beißt keiner,fast keiner...:-)
Gruß Illona

Wenn ich auf einer unserer Dorfstrassen - oder auf einer fremden Dorfstrasse - gehe, schaue ich den Entgegenkommenden ins Gesicht. Dann merke ich gleich, ob jemand zurück grüssen will oder nicht. Wer nämlich den Blick krampfhaft auf den Boden richtet, von dem ist kaum eine Antwort auf meinen Gruss zu erwarten.
Am schlimmsten aber sind die, die einen von weitem schon taxierend anstarren, dann aber den Kopf zur Seite wenden. Wir haben hier einen Bauernsohn, ledig, etwa 45 Jahre alt, der mir oft auf dem Traktor entgegenkommt, mich fixiert und dann kurz vor mir wegsieht. Aber das ist ja sein Problem. Vielleicht hat er deshalb noch keine Frau gefunden?

Wer nämlich den Blick krampfhaft auf den Boden richtet, von dem ist kaum eine Antwort auf meinen Gruss zu erwarten.



Nix da Schorsch solche Leute werden provokant freundlich gegrüßt, irgendwann tauen sie auf. :-)
Claude