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THEMA:   Heiratsantrag

 19 Antwort(en).

Margit begann die Diskussion am 04.11.05 (00:10) :

Meinen Antrag habe ich meiner Äußerung zu verdanken, "Dich heirate ich bestimmt nicht". Dieser Satz hat wohl meinen Mann erst auf die Idee gebracht ;-)

Von Parship sind einige Vorschläge zum "richtigen" Heiratsantrag zusammengestellt worden (Linktipp). Wäre es aber nicht lustig eventuell hier einmal unsere "Erfahrungen" zu sammeln?

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/partner/parship/heiratsantrag.html


 Felix antwortete am 04.11.05 (00:22):

Beim ersten Mal habe ich tatsächlich einen förmlichen Antrag gestellt ... sogar im Beisein der zukünftigen Schwiegereltern.
Sowas kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen.
Bei der zweiten Frau war es eines Tages einfach beiden klar, dass es nun zur Hochzeit kommt. Von einem eigentlich Antrag war keine Rede.


 Karl antwortete am 04.11.05 (07:24):

Wir haben schon den Entschluss gefasst und uns gegenseitig versichert, heiraten zu wollen und es auch den Eltern als Fakt mitgeteilt, woraufhin wegen unserer unterschiedlichen Konfessionen in den Elternhäusern ein großes Lamento einsetzte. Völlig baff waren wir aber dann, in meiner Heimatzeitung lesen zu können: "M & K haben sich verlobt". Meine Mutter hatte dies veranlasst. Auf unsere empörte Nachfrage gestand sie, es getan zu haben, damit wir etwas von den vielen Geschenken zurückbekämen, die sie in ihrem Leben bereits zum Anlass von Verlobungen verteilt hätte. Die eingesammelten Handtücher reichten dann auch für die ersten 20 Ehejahre.


 Lars antwortete am 04.11.05 (08:36):

Finde das ein interessantes Thema.
Um meine Margrit bemühte ich mich 3 Jahre, aber es hat sich gelohnt, ist für mich wie ein "sechser" im Lotto!
Auch ich habe 1960 die Eltern meiner jetzigen Frau um Erlaubnis gefragt. Der Vater stimmte nur widerwillig zu, denn ich war für ihn keine gute "Partie", sie sollte auch einen Landwirt heiraten! Jedenfalls haben wir unsere Zusammenzeit nie bereut bis jetzt.
Die Zeiten haben sich nun aber gewaltig verändert, heute ist alles anders, ob das besser ist, kann und möchte ich nicht beurteilen.


 schorsch antwortete am 04.11.05 (10:23):

Eigentlich habe ich meine zukünftige Frau damals gar nicht gefragt, ob sie mich heiraten wolle.....

.....und ich nun werde mich hüten sie zu fragen, ob sie es bereue (;-)


 pilli antwortete am 04.11.05 (11:22):

ich war gerade "18"; wir kannten uns vom sporteln und planten 1965 einen gemeinsamen urlaub und da hatte "Er" die idee: "wir verloben uns, dann werden deine eltern schon zustimmen." :-)

mit dem üblichen rosenstrauss für die mum sass er dann, sehr würdig, im sessel und die eltern und er besprachen das, was es wohl zu besprechen hat und ich weiß sehr gut, dass ich dachte, wie kommst du aus der nummer jemals raus...denn...

es schien mir, "Er" meinte es wirklich ernst. :-)

weihnachten sollte verlobung gefeiert werden und da ich die feierwütigkeit meiner familie kenne und schätze, wurde ich sehr, sehr unruhig. ich ahnte, was die mum nun veranstalten würde und genau so traf es ein. :-)

anzeigen und einladungskarten wurden gedruckt und es hatte eine informierende anzeige in der tagespresse. geschenke trafen ein oder wurden bei der feier überreicht und plötzlich hatte ich einen "Hausstand" :-)

warum eigentlich nicht, dachte ich dann auch und dabei blieb es bis zum morgen des hochzeitstages. als meine freundinnen als "Brautjungfern" und die mum, mir halfen, das hochzeitskleid und den langen schleier anzuziehen, weiß ich mich gut zu erinnern, dass ich noch dachte:

"watt machst du hier eigentlich? willst du das wirklich?"

:-)

...

den zweiten heiratsantrag erhielt ich von Anne`s vater während einer doppelkopf-runde...aber nicht nur ich erhielt einen antrag.

derweil eine freundin und ich das essen zubereiteten, erschienen beide männer, die sich schon seit jugendtagen kennen, mit zwei rosensträussen in der küche, knieten (!)vor uns und versprachen, was es so zu versprechen hat...

und da war er wieder, der gedanke:

"jetzt bloss nicht wieder datt janze jedönze!"

und ich warf meinen rettungsanker aus, noch während die beiden da knieten:

"nur unter einer bedingung, es wird "heimlich geheiratet und niemand erfährt davon"

so geschah es dann auch, wir feierten eine
Doppelhochzeit, nur mit den trauzeugen, und erst während unseres anschliessenden urlaubes versandten wir an die familie die information.

...

erst beim dritten heiratsantrag dann, den ich vom vater meines jetzigen schwiegersohnes erhielt, war schluss mit lustig. :-)

wir hatten am abend vorher lange darüber gesprochen (überwiegend ich), dass für mich eine feste bindung nicht mehr sinnvoll ist und es hatte den anschein, er habe mich verstanden. :-)

"na endlich"...habe ich noch gedacht, bevor ich spät in der nacht wieder zuhause war und beruhigt einschlief :-) bis plötzlich Anne, damals gerade 15, mit dem kater auf dem arm, mich weckte und lachend meinte:

"pilli, es hat geklingelt und unten auf der strasse steht ein mann, der ruft immer, er will dich heiraten!"

himmel...die nachbarn! :-) ich bin aufgesprungen und hab erst mal das fenster aufgerissen und da stand er wirklich im sonnenschein; hatte noch das sakko vom vorabend an, wedelte mit einem riesigen rosenstrauss und mußte sich wohl bissele mut angetrunken haben.

blitzschnell habe ich Anne infomiert, dass wir später "reden" würden und sie gebeten, die türe zu öffnen, während ich gerade noch zeit hatte, mich zu kämmen.

wir frühstückten dann zu dritt, Anne kicherte und wir drei haben beschlossen, es könnte ein versuch gestartet werden...aber...dieses mal ohne "Heirat".Punkt! :-)

...

morgen wird Sophie getauft und ich freue mich, zu diesem festlichen anlass, den männern zu begegnen, die eine zeitlang mit oder ohne heiratsantrag, mein leben geteilt haben und es in mancher hinsicht auch bereichert haben. :-)

und für Sophie werde ich während der taufzermonie den taufspruch sprechen:

"Segne dieses Kind und hilf uns, ihm zu helfen, dass es lieben lernt...mit seinem ganzen Herzen!"

und still denken werde ich dabei: sei es mit oder ohne "Heiratsantrag"...egal!

:-)


 dutchweepee antwortete am 04.11.05 (11:40):

@margit ...tolles thema!

@pilli ...tolle geschichte!

..............................................................

ich habe während des studiums geheiratet. wir haben uns wirklich sehr geliebt, aber geheiratet haben wir eigentlich nur, weil wir eine urkundenfälschung begangen hatten.

es gab in dresden nur ein gemeinsames wohnheimzimmer für ehepaare und wir hatten uns als solches eingeschrieben (was nicht stimmte).

als wir uns verplapperten und die "angelegenheit" zum dekan weitergeleitet werden sollte (exmatrikulation) haben wir schnell geheiratet und die sache war aus der welt.

ich habe es sieben jahre lang nicht bereut - dann aber gewaltig! dies war meine definitiv letzte ehe.

EHE = Errarum Humanum Est (lat.: irren ist menschlich)

.


 dutchweepee antwortete am 04.11.05 (11:41):

uuups! errare humanum est ...sorry


 plp antwortete am 04.11.05 (13:51):

@ Lars

bei etwas gutem Willen und ein gehörigen Portion an geistiger Flexibilität geht ein Orchideenzüchter schon mal als Landwirt im weiteren Sinne durch, oddr?

gruezi
plp


 Claude antwortete am 04.11.05 (14:42):

Wir verlobten uns an eine Strassenbahnhaltestelle, ich musste zur Marine und wir heirateten als ich Soldat war, mehr oder weniger alles vollkommen unromantisch, zwischendurch musste ich mich noch taufen lassen meine Frau kam aus einer frommen Familie. Die Familien schnitten uns, alle sagten das geht nie gut, mit diesem Prolo. Jetzt sind wir 42 Jahre verheiratet und freuen uns darüber immer noch. Die Schwarzseher haben wir alle überlebt oder sie sind geschieden. Das erfüllt besonders mich mit Genugtuung, lache sehr zufrieden vor mich hin!!!!! Wir kümmerten uns immer einen feuchten Kehricht um die Meinung anderer.
Freundlicher Gruß Claude


 mart antwortete am 04.11.05 (15:30):

Meinen herzlichen Glückwunsch an deine Frau für ihren "Prolo" (dieser Gedanke wäre mir nun nie gekommen:-) und an dich für deine Frau - und für euren klugen Weg die wohlmeinenden und oft wahrscheinlich übelmeinenden Meinungen anderer zu ignorieren. So finde ich es richtig - es dürfte der einzige Weg sein, mit sich selbst in Übereinstimmung zu leben -

Viel Glück noch für die nächsten Jahrzehnte
wünscht euch Mart


 schorsch antwortete am 04.11.05 (17:28):

Claude, solche Prolos sollte es noch viele geben.....


 dutchweepee antwortete am 05.11.05 (01:55):

@CLAUDE ...du weisst aber, daß du mein lieblings proll bist?

.


 wanda antwortete am 05.11.05 (08:17):

ich habe oft geheiratet und immer gern aber mehr oder weniger waren praktische Gründe der letzte Auslöser.
Bei der ersten Hochzeit war ich 19 und schwanger.
Mein zweiter Mann sollte nach dem Studium zum Bund. Durch die Ehe mit mir kam er davon.
Das dritte Mal ging es um Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis.
Dann zog ich nach Berlin mit der sogenannten Aussteuerwäsche, in die meine Initialien MW gestickt waren.
Ich hieß aber MS. Da sagte mein zukünftiger Mann, das sieht doof aus, wenn sich eine MS mit einer Serviette MW den Mund abwischt, das sollte man ändern. Und dann gingen wir zur Standesamt und ich wurde wieder MW.
Also nichts mit Kniefall, Rosensträußen usw., nur ein Angleichen an die Serviette.

Böse Zungen sagen, ich hätte alle meine Männer überlebt, das stimmt aber nicht ganz, einer lebt noch.


 Claude antwortete am 05.11.05 (08:41):

wanda
schrieb ,nur ein Angleichen an die Serviette.
Ein wirklich interessanter Aspekt:-))

dutchweepee, geht mir ähnlich mit dir, lache ganz freundlich!!! Am 01.05.2006 tanzen meine Frau und ich mit dir vor dem Bärenzwinger!!
Gruß Claude


 jako antwortete am 05.11.05 (11:19):

Wenn ich nur wüsste was ein prolo und ein proll sind!!!
Hab ich noch nie gehört.

Meine Heiratsschilderung kommt auch irgendwann. Da war auch nix mit Rosen und so. Aber ich hab alles überlebt (nicht ALLE).


 Marieke antwortete am 05.11.05 (11:31):

Claude und Dutchie,
ganz bestimmt wollte ich auch zum Bärenzwinger kommen-.
Aber da wusste ich noch nicht, dass wir, mein Mann und ich, Ende April bzw.Anfang Mai 2006 3(in Worten drei)neue Enkel bekommen.
Tochter ist mit Zwillingen schwanger-und beim 2.Sohn kommt das zweite Kind.. alles zwischen August heuer, und Anfang Oktober erfahren.
Wir freuen uns!
Und euch werde ich dann fragen, wie es beim Bärenzwinger war, ja?
Alles Liebe weiterhin!


 schorsch antwortete am 05.11.05 (15:13):

Meine 1. Hochzeit habe ich mir im 1. Buch von der Seele geschrieben......

....und man soll ja schlafende Hunde nicht wecken!


 Vera antwortete am 05.11.05 (18:15):

Wir gingen spazieren. Auf der „Berliner Brücke“, welche über den Mittellandkanal führt, schauten wir übers Geländer ins Wasser und plötzlich fragte mein Freund ob ich ihn heiraten wolle, ich müsste aber unbedingt ja sagen, sonst würde er mich in den Kanal stoßen.

Das hätte mich ja nun nicht weiter gestört, war ich doch schon oft von den verschiedenen Kanalbrücken freiwillig im Sommer gesprungen und schwimmen konnte ich recht gut, aber inzwischen hatten wir Oktober.

Just in dem Moment hupt es, ein Rollerfahrer hält an, darauf sitzt einer der besten Freunde meines Freundes mit seiner Freundin. „Hallo, was macht ihr hier?“ Antwort: Wir haben uns gerade verlobt.

Inzwischen sind wir 46 Jahre verheiratet.

Schmunzle noch bei der Erinnerung und unsere Freunde erzählen es immer wieder gerne, wenn die Rede darauf kommt.
Vera


 jako antwortete am 05.11.05 (19:16):

Es gechah im Jahre 1950 in Stockholm.

Ich hatte zwei Jahre vorher in Deutschland meine Ausbildung als Diätassistentin und eine feste Beziehung, aus der eine Heirat werden sollte, abgebrochen, weil ich unbedingt ins Ausland wollte, um mich frei zu fühlen. Ich hatte mir geschworen, noch viele Jahre keine Ehe einzugehen.

Da traf ich IHN, 22 Jahre jung, eine Künstlernatur, arm wie eine Kirchenmaus aber dabei, die ersten Schritte zu einer Karriere zu machen. Ich arbeitete für wenig Geld als Köchin in einem großen Privathaushalt.

Treffen konnten wir uns nur im Freien, denn weder bei ihm noch bei mir durften Besucher eingeladen werden. Manchmal gingen wir in eine Cafeteria etwas trinken. Einmal hatten sich in unseren Teetassen aus den Teeblättern unsere jeweiligen Initialen gebildet. Als ER sich dann an ein Klavier setzte und mir Claire de Lune vorspielte, war es um mich geschehen. Ich schmolz dahin.

ER wollte mit mir ein paar Tage nach Finnland, aber das war mir mit meinem deutschen Personalausweis nicht möglich und da machte ER mir den Vorschlag, ihn zu heiraten. Einen Monat später ließen wir uns in einer leeren katholischen Kirche von Stockholm trauen. Zum Entsetzen unserer beider Familien, denn wir waren nichts und hatten nichts. Aber die waren alle weit weg und konnten uns auch nicht zu unserer armseligen Hochzeit besuchen kommen. Geschenke gab es auch keine, denn auch unsere Familien hatten nichts.

Die Ehe hielt gerade mal 12 Jahre, aber wir bekamen 2 Buben, geborene Künstlernaturen wie ihr Vater.

Später ging ich noch eine zweite Ehe ein, aber die ist in jeder Hinsicht Schnee von gestern.