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THEMA:   Hotel ohne Kinder unter zwölf Jahren

 94 Antwort(en).

Illona begann die Diskussion am 14.10.05 (16:31) :

Hotel ohne Kinder unter zwölf Jahren

"Keine Kinder unter zwölf Jahren in meinem Hotel!" - das hat ein oberösterreichischer Unternehmer beschlossen. Geradezu prophetisch reagierte Babyhotel-Besitzer Siegfried Neuschitzer aus Trebesing: "Ich sehe schon den Bild-Zeitungstitel Bei Ösis sind Urlaubskinder verboten - und das schadet ganz Österreich."

Das war wohl sehr ungeschickt gemacht, aber im Prinzip kann ich es verstehen. Ich habe selbst schon sehr oft miterlebt, wie gleichgültig es den Eltern ist, wenn ihre Kinder mit den Straßenschuhen auf den schönen hellen Polsterbänken umhertoben oder sonst Vandalismus betreiben.
Erziehung, dass das Eigentum anderer pfleglich zu behandeln ist, ist kaum noch gefragt. Ich bin schon jedes Mal überrascht, wenn eine junge Mutter ihr Kind zum Danken veranlasst, wenn es beim Schlachter eine Scheibe Wurst erhält. Und wenn es von alleine „ danke“ sagt, falle ich fast vom Glauben ab.
Der Lärm scheint mir weniger gravierend als die fehlende Erziehung dieser meistens auch noch „rotzfrechen „ Rangen, die dir auf vorsichtiges Vorhalten auch noch mit unverschämten Antworten kommen, ganz zu schweigen von den Eltern.
Die Generation – von Beruf „ Sohn oder Tochter“ wird oft geradezu „ herangezüchtet“.

Gruß Illona

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hotelohnekinder12


 angelottchen antwortete am 14.10.05 (16:46):

man hat es ungeschickt gemacht, ja - in den USA und in vielen Karibikstaaten war man da raffinierter und gab sich den Namen "Hotel für Paare ab 18" oder sie nennen sich einfach adult hotels.. und man darf sich an einem der Pools oder Strände auch mal freizügiger geben als mit Kindern. Längst kommen dort auch Leute hin, denen es weniger um die erotische Komponente sondern um die tatsächlich kinderfreien Hotels geht.

Internet-Tipp: https://www.firstchoice.co.uk/adults/


 dutchweepee antwortete am 14.10.05 (16:50):

ich war 19, NVA-angehöriger und fuhr mit dem zug auf urlaub nach hause. im waggon tobte ein kind umher, trampelte auf reisetaschen, schmierte mit seinem konfekt umher und schrie pausenlos wirres zeuch.

auf fragen der anderen fahrgäste antwortete die mutter sehr arrogant: "ich erziehe mein kind antiautoritär!"

wenig später musste ich aussteigen, drückte aber vorher meinen kaugummi der mutter auf die stirn und sagte: "ich bin auch antiautoritär erzogen!"

ich erhielt lauten beifall der fahrgäste!

.


 Illona antwortete am 14.10.05 (17:00):

Angelottchen
Weshalb nicht beides: erotische Komponente und kinderfrei??Klingt gut - adult hotels .....
Dutchweepee
Ausnahmsweise glaube ich dir jedes Wort. Wie oft hätte ich das schon gerne gemacht, könnte ich nur über meinen Schatten der guten Erziehung springen:-)
Gruß Illona


 angelottchen antwortete am 14.10.05 (17:10):

na denn nichts wie hin nach Jamaica, Illona !
Ich empfehle dir das Couples Hotel Negril :-))
Es gibt natürlich auch wilde Swingerhotels wie das Hedonism, da musst Du als Paar dann aber schon sehr tolerant sein :-)

Ich finde "kinderfrei" absolut nicht diskriminierend sondern eher als ein Qualitätsmerkmal, so wie es "besonders kinderfreindlich" auch ist - ahne aber schon, welcher Aufschrei hier wieder durchs Forum gehen wird.


 eko antwortete am 14.10.05 (17:55):

Obwohl wir unsere Tochter (1961 geboren) so erzogen haben, dass sie niemandem zur Last fällt, haben wir uns manches Mal über ältere Menschen geärgert, die ihre Ruhe haben wollten.

Heute muss ich mich selbst zu diesen "älteren Menschen" zählen und stelle fest, dass einem das Kindergeschrei - anders als damals - doch schon ganz gewaltig auf den Wecker geht.

Man ist im Alter halt einfach auf mehr Ruhe eingestellt, Kinderschreien stört da eben. Aber es ist nicht nur Kindergeschrei, das stört, sondern auch das Dauerdudeln des Radios, ohne das man mal glaubte, nicht sein zu können, das man heute nicht mehr mag.

Ich denke, diese veränderte Einstellung gilt es zu berücksichtigen und beide Seiten sollten versuchen, einander besser zu verstehen, dann sind auch "kinderfreie" Hotels keine Provokation mehr, sondern einfach, schlicht und ergreifend ein Angebot an eine bestimmte Menschengruppe.

Freundliche Grüße

e k o


 Marina antwortete am 14.10.05 (19:02):

dutchweepee, mal was anders. Sieh dir mal den Film NVA von Leander Haußmann an. Schöne satirische Darstellung, wo einem mal so richtig die Absurdität derartiger Formationen bewusst gemacht wird.

Internet-Tipp: https://cinema.msn.de/film_aktuell/filmdetail/film?typ=inhalt&film_id=541827


 dutchweepee antwortete am 14.10.05 (20:38):

@marina ...der film läuft leider nicht in holländischen kinos, aber ich habe ihn bereits im (in deutschland illegalen) download.

.


 Graugans antwortete am 14.10.05 (21:43):

Hallo,
vor Tagen wurde gleiches Thema im Forum des
Freigeisterhauses unter folgender Internetadresse
eröffnet:

https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=9733

Sehr interessante Beiträge!

Viele Grüße
Graugans


 pilli antwortete am 14.10.05 (22:58):

wer mag sich denn in kleinen und meist sehr engen hotelzimmern schon mit kind aufhalten?

leutz, die bissi ruhe suchen...auch vor langweiligen grufti-gästen, die schon aus ihrer erstarrung erschrecken, wenn der oberkellner am tisch nebenan nur "Guten Appetit" wünscht...fliehen doch in nette und oft auch komfortabel eingerichtete ferienwohnungen.

wir haben, als die kids noch klein waren, oft ein haus gemietet...egal ob im Schwarzwald oder auf Sylt und uns mit freunden oder innerhalb der family abgesprochen, wer nun wann was mit den süßen unternimmt. :-)

gerade heute haben wir im garten mit freunden, die seinerzeit schon Anne auf den knien geschaukelt haben, bekakelt, ob wir nicht mit Sophie über karneval wiedermal "unser" häusle mit drei wohnungen in Grafenhausen ansteuern.

viele schöne tage haben wir da mit vielen kindern erlebt, für mich und Anne immer prächtig erlebte ferien und lachend habe ich beobachtet, wie sich freundin mit dauerverlobtem schon jetzt gestritten haben, bei wem Sophie nun schlafen dürfte, denn ich rauche ja...das ginge nun garnicht!

also mich störts net, wenn leutz meinen, eltern mit kindern aussperren zu müssen...lach...

von mir erhalten die erst garnet eine gelegenheit dazu!

:-)


 mart antwortete am 14.10.05 (23:37):

Das Ganze ist viel Lärm um nichts:-))


 Illona antwortete am 14.10.05 (23:43):

Graugans

Kein Wunder, dass mehrere darüber sprechen...es ist ja aktuell und wird sich wieder beruhigen.( stimmt mart)
Gruß Illona

"Kinder, nein danke!" E-Mail-Flut an Hotelchef am Wolfgangsee ST. Wolfgang. Einen medialen Wirbel löste die Ankündigung von Hotelier Roland Ballner aus, er werde ab Mai 2006 keine Kinter unter zwölf Jahren in seinem Haus am Wolfgangsee beherbergen.

"Es ist ein Wahnsinn. Heute waren schon RTL und ARD zu Besuch. In den Zeitungen nimmt die Geschichte teils zwei Seiten in Anspruch - mit so etwas habe ich nicht gerechnet", sagt Ballner im Gespräch mit den OÖN.

Er wolle lediglich eine Nische besetzen. "Überall auf der Welt gibt es Hotels mit ähnlichen Konzepten, da kräht kein Hahn danach."

Hunderte Menschen hätten E-Mails geschickt: "Wir können gar nicht jede Zuschrift beantworten. Achtzig Prozent der Kommentare würden positiv ausfallen, in den restlichen 20 Prozent sei teils niveaulose Kritik enthalten, sagt der Chef des Viersternhotels Cortisen (76 Betten).

Den Medienrummel um sein Haus und seine Person sieht Ballner "als gute Werbung für das Cortisen, die in dieser Art gar nicht beabsichtigt war.

"Als ob wir in Österreich und Deutschland keine wichtigeren Themen hätten." Aber er wolle festhalten, dass er nichts gegen Kinder habe. "Schon eher gegen Erwachsene, die mit der Erziehung ihrer lieben Kleinen total überfordert sind."

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hotelohnekinder3456


 seewolf antwortete am 15.10.05 (03:47):

Niemand ist verpflichtet, alles und jeden "toll" zu finden.
Niemand ist verpflichtet, überall und immer "toll" gefunden zu werden.
Jeder hat das Recht, sich auszusuchen, mit wem er sich "umgeben/ befassen" möchte.
Keiner hat das Recht, jemand anders wegen seiner Vorlieben zu maßregeln.
Demgegenüber ist jeder verpflichtet, die Regeln des Hauses zu respektieren, das er zu betreten "geneigt ist".

Was wollen eigentlich die Antragsteller, denen ihre eigene Bude zu eng ist?


 Marieke antwortete am 15.10.05 (07:36):

Die Werbung war von Hotelier Ballner n i c h t beabsichtigt?!!?
Hahaha.....


 Medea. antwortete am 15.10.05 (09:02):

Als die Kinder klein und halbklein waren, hatten wir mit Freunden eine Wochenend-/Ferien-WG in einem alten romantischen Bauernhaus auf dem Lande, dort war ein großer Hof, Wiesen und ein kleines Wäldchen, geradezu ein Kinderparadies. Das Freibad war nur ein paar Kilometer weiter und bequem mit dem Fahrrad zu erreichen.

Meine Kinder mit ihren Kindern haben sich jeweils ein Ferienhäuschen gemietet, mal mit, mal ohne ihre Freunde und in diesem Jahr wurde in Italien mit halbtags Kinderbetreuung Unterbringung in einer Ferienanlage gebucht, damit die Eltern auch mal ohne Kinder etwas unternehmen konnten. Waren ganz begeistert davon.
Es gibt so viele Möglichkeiten (auch Bauernhöfe), Eltern mit kleinen oder größeren Kindern finden viele Angebote,
- ich verstehe jeden Hotelier, der von vornherein kundtut,
daß sein Hotel nur für Erwachsene angeboten wird und sehe darin auch keinerlei Diffamierung.


 seniorin antwortete am 15.10.05 (09:59):

War immer mit meinen Kindern in FeWos.

Doch nicht in einem Hotel ständig an ihnen herummäkeln müssen, wie sie sich (auch noch in den Ferien!) benehmen sollen??


 Tobias antwortete am 15.10.05 (10:44):

Wir waren mit unseren Kindern immer in Hotels wo es Leute gab, die schon die Nase hochgezogen haben als wir an der Rezeption standen. Hat uns im laufe der Zeit nichts mehr ausgemacht. Kinder machen im allgemeinen das nach was ihnen ihre Eltern vormachen. Also sind die Eltern die Schuldigen und nicht die Kinder.
Bei uns hier im Viertel wohnen mittlerweile fast nur noch alte Leute , uns eingeschlossen. Vor einigen Monaten wurde das Haus hinter dem Unsrigen verkauft und eine Familie mit drei kleinen Kindern ist eingezogen. Einfach herrlich mal wieder ein frisches fröhliches Kinderlachen in der Umgebung zu hören.
Unser Enkel der jede Woche mindestens einen Tag bei uns ist und auch mit uns in den Urlaub ( Hotels ) fährt, ist ein Kind den man nicht erziehen muss, wir die Großeltern müssen es ihm vorleben und danach verhält er sich. Das hat mit autoritär oder antiautoritär nichts zu tun es ist immer der Stamm von dem die Äpfel fallen.


 Wolfgang antwortete am 15.10.05 (11:43):

Nicht nur in Oesterreich gibt es Kinderfeinde. In Deutschland gibt's die auch. Sogar reichlich. Aus meinem Erleben mit meinem Sproessling kann ich ein Liedchen singen. Vor allem viele Gruftis waren unter den Kinderfeinden. Sicher: Es gibt so ner und solche. Aber sie hielten sich, so habe ich es erlebt, leider nicht die Waage. Die ewig noelenden und sich gestoert fuehlenden Alten stellten deutlich die Mehrheit.

Am besten ist es sicher, einen grossen Bogen um Ansammlungen von Gruftis zu machen. Ein Ferienhaus ist aus vielen Gruenden ideal. Da kann man dann fuer die Zeit ein Schild an den Zaun haengen: Alte unerwuenscht ! ;-)


 angelottchen antwortete am 15.10.05 (12:29):

Das hat doch nichts mit Kinderfeindschaft zu tun !!!
Aus vielen Jahren Arbeit mit Touristen "an der touristischen Front" und Dauerbewohnerin von Hotels weiss ich, wie viele gerade berufstätige lieber in der Nebensaison und vor allem ausserhalb der Ferien reisten, eben um kein Kindergeschrei und Getobe um sich zu haben und vor allem keine nervigen Muttis, die meinen, Kinder hätten einen Freischein für alles. Und was manche eltern ihren Kindern antun in Hotels und sie geradezu zwingen, "manierlich" am Tisch zu sitzen usw ... und dann auch mal zuschlagen - schrecklich. wenn Kinder sich Zuhause nicht benehmen können, können sie es auch im Hotel nicht. Lockerer und unbeschwerter ist es doch gerade für Kinder, in einem Hotel zu Gast zu sein, in dem sie wirklich willkommen sind und wo man sich auf sie einstellt. Dazu kommen nicht unerhebliche Kosten für Hoteliers - wer in der EU ein Hotel hat und ein Pool baut, der ist auch verpflichtet, ein Kinderbecken zu bauen, einen Spielplatz, usw - und alles muss "kindergenormt" sein. Bei Designerhotels wie den SORAT Häusern zB ist es üblich, dass bei Abreise erst jemand das Zimmer auf mögliche Schäden kontrolliert, wenn Kinder dabei sind - erst dann können die Leute auschecken. Ich glaube auch nicht, dass Kinder sich in solchen Hotels wirklich wohl fühlen und denke, eltern sind eher oft sehr unsensibel und kinderfeindlich, wenn sie ihre Kinder in solche Schuppen schleppen.

Und Du hast recht, Wolfgang - auch in kinderfreundlichen Ferienanlagen haben alte Meckerköppe nichts zu suchen, die nicht mit eigenen Enkeln oder als späte Väter oder Muttis ab 50 da sind. Wer sich bei Mc Donald über Kinder beschwert ist genau so bescheuert wie jemand, der darauf besteht, mit Kindern in ein Hotel für Erwachsene zu ziehen - und aus meiner erfahrung sind die Leute zwischen 30 und 50 von Kindern mehr genervt als alle ab 50 oder unter 30 ..


 sammy07 antwortete am 15.10.05 (12:51):

..eigentlich ist alles doch sooo einfach...:-))
Jeder Mensch,ob klein oder groß, hat sich in einer Gesellschaft in der er,ob klein oder groß, leben will sich anzupassen,oder sich Gleichgesinnte suchen bei und mit denen er tun und lassen kann was er will....


 schorsch antwortete am 16.10.05 (10:22):

Jedes Jahr ziehen die Kinder unserer Schulen in Ferienkolonien. Erwachsene dürfen - logisch! - nicht mit. Niemandem würde es einfallen, diese Feriengelegenheiten als "erwachsenenfeindlich" zu taxieren. Warum sollen nun z.B. die Eltern dieser Kinder, die ja 50 Wochen im Jahr Kinder um sich haben, nicht auch mal 2 Wochen Ferien OHNE Kinder machen dürfen? Soll es ihnen denn vergönnt sein, 2 magere Wochen sich von Kindergeschrei und anderen von Kindern gemachtem Ungemach erholen zu dürfen? Und soll es denn Oldies, die ihr Leben lang zuerst für ihre eigenen und dann die Kinder ihrer Kinder dagewesen sind und kaum jemals in Urlaub fahren konnten - ob nun mit oder ohne Sprösslinge - den kärglichen Rest ihres Lebens so zu gestalten, wie es ihnen früher nicht möglich war?


 Ziesemann antwortete am 19.10.05 (17:30):

Für mich ist die Ankündigung eines "kinderfreien Hotels" von kaum überbietbarer Diskriminierung der Menschen, von deren Leistung wir im Alter - ausnahmslos, egal auf welche Weise man für das Alter vorgesorgt hat - leben.
Doch wird der Hotelier nur noch ein ein wenig Geduld haben müssen, dann ist sein Hotel nicht nur frei von Kindern, sondern auch von menschenfrei.
Natürlich gibt es flegelhafte Kinder - aber in der Erwachsenenwelt ist dieser Typ mindestens ebenso häufig. - Mich stört z.B. der Nikotingestank im Restaurant mehr als jedes Kindergeschrei.


 plp antwortete am 19.10.05 (17:42):

Manchmal ist es eben auch ein Vorteil, wenn man schlecht hören kann. :-)

Wie auch immer, ich finde, der Hotelier hat Recht: Wieso muß er sich sein Ledersofa vollkritzeln lassen? Und wenn es nicht das Ledersofa ist, dann ist es halt die Tapete.

Wenn die Eltern ihre Torbens und Majas anständig erziehen würden und sie besser im Griff hätten, dann würde sich diese Frage gar nicht stellen, oder? Walldorf und Antiautoritäre Zonen sind eben nicht überall. Abgesehen davon glaube ich, das wenn sich so ein Torben (ich habe nichts gegen den Namen, das scheint nur so) in der Walldorfschule mit seinem Filzschreiber über die Möbel her machen würde, die Walddörfler die ersten wären, die nach der Versicherung schreien würden. (ich hab auch nichts gegen Waldis, das scheint nur so)

Oder kam früher schon mal ein heutiger Rentner auf die Idee, irgendwelche Sofas zu bemalen oder Sachen fremder Leute zu traktieren, weils Herr und Frau Vater und Mutter geduldet haben? Ne, hätten sie nicht.

Mich stört jeder Lärm, egal ob von jung oder alt. Da bin ich wieder tolerant, mir ist's egal wer den Krach macht, ich mag ihn nicht...den Krach, mein ich.


 eko antwortete am 19.10.05 (22:34):

Weiß nicht, was daran so diskriminierend sein soll, wenn ein Hotelier sich seine Gäste aussucht. Schließlich suchen wir uns ja auch unsere Hotels selbst aus und gehen dahin, wo es uns am besten gefällt.

Man tut seinen Kindern sowieso keinen Gefallen damit, sie in jedes x-beliebige Hotel mitzuschleppen, wo sie sich dann unter lauter Erwachsenen überhaupt nicht wohlfühlen, sich langweilen und dann vor lauter Langeweile Unfug treiben. Damit ist keiner Seite geholfen.

Wäre ich heute noch Vater von heranwchsenden Kindern, würde ich mir von vorneherein Unterkünfte aussuchen, die auch kindgerecht ausgestattet sind. Und wenn ich da beim Aussuchen auf ein Hotel stossen würde, das Kinder unter 12 Jahren ausschließt, würde ich mir gar keine großen Gedanken über eine evtl. Diskriminierung machen, sondern darüber hinweglesen und ein anderes Hotel suchen. Man muss nicht die einfachsten Dinge so hochkompliziert machen.


 Illona antwortete am 20.10.05 (06:31):

Hallo Ziesemann
wir haben in dem Hotel im Link , welches sich ausdrücklich als kinderfreundlich ausgibt, selbst miterlebt , wie diese ungezogenen Kinder der Kurgäste Sand aus dem Spielbereich im Hotel verstreuten und sich gegenseitig damit bewarfen. Die mit Teerflecken verschmutzten Gummistiefel wurden weder mit den vorhandenen Utensilien gereinigt noch im vorgesehenen Raum ausgezogen.Sämtliche Dinge in der Hotelhalle, die der Verschönerung dienten, wurden weggenommen und irgendwo hingeworfen. Überall war mit Filzstiften gemalt worden. Bei den Mahlzeiten wurde zwischen den Tischen Kriegen gespielt und natürlich sagten diese Kinder ihren Eltern unmissverständlich ihre Meinung: " Du spinnst ja oder du bist blöd," war noch das Harmloseste. Sagte man nur ein Wort oder guckte indigniert, hörte man gleich so ungefähr deine Einstellung der Kinderfeindlchkeit.
Natürlich konnte der Besitzer kaum etwas tun als höflich bitten.Muss ich dir die Reaktionen dieses vermeintlichen" Geldadels" schildern??
Ich bin mir ziemlich sicher , dass immer mehr Gäste denn weniger in das " Kleinkinderfreie Hotel" kommen werden.
Gruß Illona

Internet-Tipp: https://www.hotelpabst.de/


 sammy07 antwortete am 20.10.05 (08:07):

...eigentlich müßte es ja heißen..."Eltern in Begleitung ihrer unter 12 Jahre alten Kinder" haben einen Nachweis zu erbringen, dass sie sich "hotelfähig" benehmen können...:-))
@ Ziesemann,
ich staune doch ein wenig...denn als Pädagoge müßte dir doch bekannt sein, wie sehr Lehrkräfte sich immer mehr mit Schulkindern auseinander setzen müssen, da die elterliche Erziehung immer mehr auf der Strecke bleibt.


 schorsch antwortete am 20.10.05 (09:24):

Wer seinen Kindern nicht mehr Paroli bieten kann, sollte sie in den Ferien in ein Ferienlager "abschieben". Dort erziehen sich die Kinder gegenseitig.
Oder: Man gebe sie in den Ferien zu einem Bauern......


 angelottchen antwortete am 20.10.05 (10:34):

die armen Bauern werden sich bedanken und schmeissen ihre Feriengäste auch raus, wenn deren Kinderchen zu viel Mist bauen.

Diskriminierend finde ich überhaupt nichts an dem Ansinnen des Hotels, das Kinder nicht erlaubt. Es würde doch auch keiner diskriminierend finden, wenn Kinder unter 12J nicht in einen FSK12 oder 16 wollen.


 rolf antwortete am 20.10.05 (11:10):

Was ist das denn für ein Vergleich?


 angelottchen antwortete am 20.10.05 (11:28):

der vergleich ist durchaus passend. denn viele filme ab 12j sind für kinder unter 12j tatsächlich nicht geeignet. viele hotels auch nicht.


 rolf antwortete am 20.10.05 (11:57):

Und was hat das damit zu tun, daß die Kinder nicht in einen FSK12 oder 16 wollen?


 angelottchen antwortete am 20.10.05 (12:12):

weikl FSK Freiwillige Selbstkontrolle heisst und die Filmemacher meinen, dass ein FSK12 Film für Kinder unter 12 eben Inhalte haben könnte, die Kleinkindungeeignet sind


 angelottchen antwortete am 20.10.05 (12:17):

zur besseren erklärung - hier ein Auszug aus der Alterseinstufung und Begründung der FSK:

Freigegeben ab 6 Jahren

Ab 6 Jahren entwickeln Kinder zunehmend die Fähigkeit zu kognitiver Verarbeitung von Sinneseindrücken. Allerdings sind bei den 6- bis 11-jährigen beträchtliche Unterschiede in der Entwicklung zu berücksichtigen. Etwa mit dem 9. Lebensjahr beginnen Kinder, fiktionale und reale Geschichten unterscheiden zu können. Eine distanzierende Wahrnehmung wird damit möglich. Bei jüngeren Kindern steht hingegen noch immer die emotionale, episodische Impression im Vordergrund. Ein 6-jähriges Kind taucht noch ganz in die Filmhandlung ein, leidet und fürchtet mit den Identifikationsfiguren. Spannungs- und Bedrohungsmomente können zwar schon verkraftet werden, dürfen aber weder zu lang anhalten noch zu nachhaltig wirken. Eine positive Auflösung von Konfliktsituationen ist auch hier maßgebend.

Freigegeben ab 12 Jahren

Bei Jugendlichen dieser Altersgruppe ist die Fähigkeit zu distanzierter Wahrnehmung und rationaler Verarbeitung bereits ausgebildet. Erste Genre-Kenntnisse sind vorhanden. Eine höhere Erregungsintensität, wie sie in Thrillern oder Science-Fiction-Filmen üblich ist, wird verkraftet. Problematisch ist dagegen zum Beispiel die Bilderflut harter, gewaltbezogener Action-Filme, die zumeist noch nicht selbständig verarbeitet werden kann. 12- bis 15-jährige befinden sich in der Pubertät, einer schwierigen Phase der Selbstfindung, die mit großer Unsicherheit und Verletzbarkeit verbunden ist. Insbesondere Filme, die zur Identifikation mit einem „Helden“ einladen, dessen Rollenmuster durch antisoziales, destruktives oder gewalttätiges Verhalten geprägt ist, bieten ein Gefährdungspotenzial. Die Auseinandersetzung mit Filmen, die gesellschaftliche Themen seriös problematisieren, ist dieser Altersgruppe durchaus zumutbar und für ihre Meinungs- und Bewusstseinsbildung bedeutsam.
===========

Dan ganz lässt sich durchaus auf die Hotelwelt übertragen

Internet-Tipp: https://fsk.de


 rolf antwortete am 20.10.05 (12:27):

fsk ist wohl allgemein bekannt, aber wieso soll es diskriminierend sein,
"wenn Kinder unter 12J nicht in einen FSK12 oder 16 wollen."?
Die Betonung liegt auf wollen
Wenn du schon nicht alles liest, dann doch wenigstens deinen eigenn Text, möglichst vor dem abschicken.


 angelottchen antwortete am 20.10.05 (12:36):

rolf - ich bezoh mich dabei auf ziesemanns eintrag:

"Für mich ist die Ankündigung eines "kinderfreien Hotels" von kaum überbietbarer Diskriminierung der Menschen, von deren Leistung wir im Alter - ausnahmslos, egal auf welche Weise man für das Alter vorgesorgt hat - leben.
Doch wird der Hotelier nur noch ein ein wenig Geduld haben müssen, dann ist sein Hotel nicht nur frei von Kindern, sondern auch von menschenfrei"

und meine nichts anderes, als das auch ein KINO NICHT DISKRIMINERT, BLOSS WEIL ES KINDER NICHT IN JEDEN FILM LÄSST

wenn du schon meckerst, lies bitte alles im zusammenhang. und dass "wollen" sollte "sollen" heissen. also hol die segel wieder ein.


 marie37 antwortete am 20.10.05 (13:06):

Dieses Kinderverbot verstehe ich nicht. Die kommen doch nicht in Scharen um Lärm zu machen.
Ich muss Ziesemann recht geben. Kinder machen für mich das Leben aus. Die Polstermöbel-Verkritzler sind in der Minderheit.
Wenn wir den Kindern mit der gleichen Akzeptanz begegnen wie den Erwachsenen, sind sie fast immer einsichtig. Und antiautoritär erzogene findet man doch heutzutage kaum mehr.
Übrigens habe ich die Geschichte mit dem Kaugummi schon einmal als Witz im Internet gelesen.
Hat sich da jemand mit fremden Federn geschmückt?
Gruß von Marie

Internet-Tipp: https://www.kraichgaumundart.de


 Tobias antwortete am 20.10.05 (13:13):

Wir schreiben hier über Kinder und sollten uns zum Hotelthema doch auch mal mit den sogenannten Erwachsenen beschäftigen.

Da werden Geburtstags-, Firmen- und Jubiläumsfeiern, bis in die tiefe Nacht mit voller Lautstärke durchgezogen, auch Tagungen nicht zu vergessen, bis zur Bewusstlosigkeit der Alkohol hinter die Binde geschüttet und dann Zimmer und Gänge vollgekotzt.Das ist eine Unart die weit mehr nervt als am Tag mal ein Kinderschrei nach Mutter oder Vater. Wenn hier jetzt der Einwand kommt in solche Hotels geht man nicht so ist es meine Erfahrung, dass es auch in der sehr gehobenen Klassehotels keine Ausnahme mehr ist.

Diese Nachtsäufer sind es aber meist, die sich über einen Kinderschrei am Tag aufmantln und den Regierungsrat oder Doktor oder oder oder raus hängen lassen. Da ja ein großer Teil der sogenannten Erwachsenen immer schon erwachsen war, das Kindesalter nie durchlebt hat, wundert mich die allgemeine Aufregung nicht, was Kinder betrifft.


 angelottchen antwortete am 20.10.05 (14:05):

eben darum sind kinder in kinderfreundlichen hotels doch besser aufgehoben und die säufer und die, die gerne feiern, können in die kinderfreien hotels gehen.

allein der zeitaufwand, den es kostet, alkohol aus den minibars zu holen, damit die kinder sich damit nicht vergiften und das umrüsten von videodecodern für sexfilme auf dem zimmer, damit die kinder sie nicht gucken ..
schon mal an das wohl der kinder gedacht?
bei tisch von mutti und vati ständig ermahnt zu werden, draussen kein spielplatz, sich nicht kindgemäss verhalten dürfen .. was sindd as überhauot für eltern, die ihre kinder mit aller macht in solche hotels schleppen müssen?


 Tobias antwortete am 20.10.05 (14:52):

Wir meine Frau und ich haben dies mit unseren Kindern so gemacht und unsere Kinder machen es mit ihren Kindern genau so und wir machen es mit unseren Enkelkindern auch so.

Wenn du überhaupt Kinder in die Welt gesetzt hast, ich lese immer nur von Hunden ,ist es deine Sache was du machst. Wenn du Schnaps getrunken oder Sexfilme dir als Kind angeschaut hast, übertrag es nicht auf alle Kinder.

Hunde im Hotel sind mir aufs äusserste zu wider. Erst an jeden Sch--haufen auf der Strasse rumgeschnüffelt und dann im Hotel in Tischhöhe einfach ekelhaft. Darüber reg ich mich auf zum Wohle unserer Kinder.


 angelottchen antwortete am 20.10.05 (15:07):

was haben hunde damit zu tun uns wieso müsste es meine argumente schwächen wenn ich tatsächlich keine kinder habe? ,muss ich hier alle verwandten aufführen, um mich zu legitimeiren?
sorry aber du redest müll, bloss ja um mir eine reinwürgen zu wollen? hast du nichts besseres zu tun - vielleicht dich um deine enkelkinder zu kümmern?


 seniorin antwortete am 20.10.05 (15:27):

Tobias,
ein bißchen mehr Sachlichkeit würde Dir bestimmt genau so gut stehen wie Dein Schnurrbart :-)


 Ziesemann antwortete am 20.10.05 (18:12):

Zur Sache: Es gibt positive und negative Diskriminierungen. Positiv D. ist z.B. die Nichtwehrpflicht der Frauen - an sich ein Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, aber so gerade noch vom BVerfG als "aus der Natur" heraus gebilligt. Negative D. ist etwa, dass Ausländer kein Wahlrecht zum Bundestag haben, aber zulässig, weil sie verfassungsgemäß nicht zum Wahlvolk gehören.
Der Ausschluss von Kindern in einem Hotel aber ist wie die Schilder im "3.Reich" vor Restaurants "Juden unerwünscht". - Und welches Geschrei würde sich erheben, wenn ein Türsteher es wagte, einem Nichtweißen (ich drücke mich in political correctness aus) den Zutritt zu einer Disko zu verweigern. - Dass Kinder bestimmte Filme nicht anschauen sollen, dient ihrem Schutz als Unmündige, ist deshalb zulässig.
Unbestreitbar gibt es missratene Kinder - ebenso wie solche Erwachsene. Man muss nicht Pädagoge sein, der ich übrigens nicht bin und war, um das zu wissen.


 eko antwortete am 20.10.05 (18:42):

Das ist doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen, was Ziesemann da wieder verbraten hat.

Man kann alles übertreiben; und den Kinderausschluss gleich mit "Juden unerwünscht" zu vergleichen, hinkt doch ganz gewaltig.

Ein bisschen mehr Sachlichkeit und weniger Aufgeregtheit täte dem Thema nur gut, denn sooo furchtbar wichtig ist das nun auch wieder nicht.

Und wenn mich ein Hotelier mit meinen Kindern nicht haben will, na, was solls, dann gehe ich eben in ein anderes.

So einfach ist das!!


 mart antwortete am 20.10.05 (18:50):

Viel Lärm um Nichts!

Die rechtliche Situation wird von der PRESSE so analysiert:

".....Neben der gesellschaftlichen stellt sich in diesem Fall jedoch auch die rechtliche Frage:
Ist es erlaubt, Personen aufgrund ihres Alters von einer Dienstleistung auszunehmen?
"Es ist erlaubt", erklärt Alix Frank-Thomasser, Rechtsanwältin und Expertin auf dem Gebiet der Anti-Diskriminierungs-Gesetzgebung.
Die Grundlage für diesen Bereich ist das Gleichbehandlungsgesetz, das seit 1. Juli 2004 in Kraft ist.
Es regelt die Gleichbehandlung am Arbeitsplatz und in "sonstigen Bereichen des Lebens". Am Arbeitsplatz ist eine Gleichbehandlung nach Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Weltanschauung, Alter und sexueller Orientierung verpflichtend vorgeschrieben.

In den sonstigen Bereichen darf hingegen nur aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit keinesfalls diskriminiert werden. Die Gleichbehandlung von Mann und Frau ist zusätzlich über das EU-Recht festgeschrieben. Das bedeutet jedoch nicht, dass Wirtschaftstreibende unter ihren Kunden willkürlich diskriminieren dürfen. "Die Diskriminierung ist dann zulässig, wenn sie sich nachvollziehbar rechtfertigen lässt", so Frank-Thomasser.
Ein Beispiel dafür wären Damen-Saunen, bei denen sich die Diskriminierung der Männer mit dem Schamgefühl der Frauen rechtfertigen ließe.


"Nur bei der ethnischen Zugehörigkeit ist keine Rechtfertigung für eine Diskriminierung zulässig", sagt Frank-Thomasser.
Dieser Teil des Gesetzes versteht sich als Antirasissmus"-Regelung. Die Diskriminierung von Personen unter zwölf Jahren, sei jedoch mit dem Ruhebedürfnis der anderen Gäste klar begründbar. Darüber hinaus sei auch noch die zweite Voraussetzung erfüllt - das vorhandene Ersatzangebot.
"Wenn dieses Hotel das einzige im Umkreis von dreihundert Kilometern wäre, dann wäre diese Regelung unzulässig", sagt Frank-Thomasser..."

Internet-Tipp: https://diepresse.at/Artikel.aspx?channel=e&ressort=eo&id=512718&archiv=false


 plp antwortete am 21.10.05 (12:51):

Da fällt mir ein Stein vom Herzen und es beruhigt mich ungemein, wenn es stimmt, was er (Ziesemann) sagt:

Ich war nie Padagöge! (was man, wenn man es beobachtet kaum glauben kann)

Man stelle sich vor, so jemand wäre Pädagoge und vergleicht einen Hotelbesitzer der seine Sachwerte schützen will mit einem Nazi und setzt das Verbot mit Judenhetze gleich.

Was da nicht alles den Kindern - in pädagogischer Hinsicht - erspart geblieben ist und bleibt!

Beruhigt wieder Platz nimmt.


 angelottchen antwortete am 21.10.05 (14:07):

fürwahr starker Tobak.
Es gibt Frauenhotels, in denen kein Mann auch nicht in Begleitung von einer Frau je ein Zimmer bekommen würde - es gibt Herrenclubs(wie in GB), in die keine Frau je einen Fuss setzen dürfte - keinem Mensch würde da ein Vergleich mit Judenhetze einfallen. Für was manche Leute hier ihre Kinder "missbrauchen" ist schon höchst zweifelhaft.


 Pensionist antwortete am 22.10.05 (14:07):

Schlicht und EINFACH, die Kinder können für solche Erwachsene, da meine ich Eltern die Kinder nicht erziehen können, nichts DAFÜR, hätte ich mich in jungen Jahren so aufgeführt wie manche/viele der heutigen "VERZOGENEN", mein Vater hätte mir das in kurzer Zeit "ausgetrieben" und zwar nachhaltig. Mit so 13 hatte ich mal einen Vollrausch, mein Vater hat mir kurz ein/zwei "KRÄFTIGE GEKLEBT" und ich habe niemehr gesoffen, dafür danke ich noch heute meinem Vater.


 Illona antwortete am 22.10.05 (18:39):

Hallo Pensionist
das Problem mit dem Alkohol habe ich mit meiner halbwüchsigen Tochter anders gelöst, ich denke aber auch, dass es wirksam war:Ich habe ihr und ihrer Freundin eine Flasche Apfelkorn zur " Verarbeitung" gegeben. Vollrausch kam nicht dabei raus, aber sooo was von schlecht und elend....und Schwüre... ich wollte fast mitheulen in der darauffolgenden Nacht.
Gruß Illona


 mart antwortete am 22.10.05 (19:18):

Pensionist,

Zwischen Schlägen und laissez-faire Stil gibt es doch eine Reihe von verschiedenen und zielführenderen Nuancen.

Ich bin weder für das eine noch für das andere, und ich bin 100% sicher, daß ich recht habe.

"Wir alle wissen - oder wir sollten heute alle wissen - dass körperliche Bestrafung lediglich gehorsame Kinder produziert, sie aber nicht davor bewahren kann, gewalttätige oder kranke Erwachsene zu werden, und zwar aus genau diesem Grund.
... Der einzige Grund, warum Eltern ihre Kinder schlagen können, liegt in der eigenen Geschichte der Eltern. Alle anderen sogenannten Gründe, wie Armut und Arbeitslosigkeit sind pure Mystifikationen. Es gibt arbeitslose Eltern, die ihre Kinder nicht schlagen, und es gibt viele wohlhabende Eltern, die ihre Kinder auf die grausamste Weise misshandeln und sie lehren, den Schrecken zu bagatellisieren, indem sie ihn als „die richtige Erziehung" bezeichnen." (Alice Miller: siehe Link)

Mit meinen drei praktisch gleichaltrigen Kindern wäre mir nie in den Sinn gekommen ein Hotel aufzusuchen - einfach, weil die Bedürfnisse von kleinen Kindern und Erwachsenen zu unterschiedlich sind. - und ich BEIDE Bedürfnisse respektiere.

Da wo ich Urlaub machte, - gemeinsam mit etlichen anderen Familien mit vielen Kindern (in einem Jahr waren es ca. 15 Kinder mit 5 Familien), wurden meine jedenfalls immer als besonders freundlich und zuvorkommend gelobt. - Und das, ohne Schläge! Sie konnten sich zuhause vollkommen entfalten; deshalb zog ich auch aufs Land - wunderbare Tage im Dreck und Wasser, mindestens drei Mal pro Tag umgezogen - die Badewanne voll Sand und Schaum.

Aber dafür kreatives Spielen!

Ich muß mich verbessern: Ein Mal bekam der Älteste eine Ohrfeige von mir - ich geniere mich heute noch dafür, und der andere eine von meinem Mann, -- auch er schämt sich - Das Thema ist heute mit meinen Kindern, die etwa 25 sind, längst besprochen und geklärt.

Aber Pensionist, Schläge tun nicht nur dem Körper weh, sie schaden und verkrüppeln die Seele. Es gibt so viele andere Methoden, mit denen man lenkend eingreifen kann!

Internet-Tipp: https://www.vachss.de/mission/guest_dispatches/alice_miller.htm


 Tobias antwortete am 22.10.05 (19:56):

Meine Meinung wird zwar hier im Forum nicht bestätigt aber das ist mir auch egal. Unsere Kinder bestätigen es uns in dem sie mit ihren Kindern genau so den Urlaub in Hotels machen wie wir mit ihnen. Wenn diese Art ihnen nicht gefallen hätte, würden sie es nicht nachmachen.

Unser Urlaub war immer Pfingsten und fast nur Italien oder manchmal Frankreich. Wir haben uns dort viel Städte angeschaut und zum Schluss waren wir immer am Meer. In Italien war es Paestum und in Frankreich Port Blanc, da gibt es ewig viel Strand und Meer und Urlaub war so richtig Urlaub. Gut gegessen, gute Hotels wo auch Kinder nicht unerwünscht waren. Was ich meinen beiden Mädchen auch heute noch hoch anreche, sie haben sich, wo wir auch waren, immer sehr gut benommen. Wir haben uns zum Abendessen immer chic gemacht, es waren einfach Erlebnisse.


 Illona antwortete am 22.10.05 (20:04):

Tobias
es geht doch hier nicht um diese Eltern, die ihre Kinder so erziehen, dass man sie gerne neben sich im Hotelspeisesaal sitzen hat. Hier ist ja von den " Versagern" die Rede, die niemanden verschonen und Hotelbestzer zu dem zwingen, was geschehen ist.Und wenn du nun auch noch toleranter wärst, würdest du auch Familien mit Hunden im Hotel akzeptieren. Aber auch hierbei gibt es die Rücksichtslosen, die Leute zu den Empfindungen bringen, die du bei den Tieren verspürst.Kinder lieben Hunde und Spielen im Dreck, das müsstest du Profi doch wissen ;-)
Gruß Illona


 Marina antwortete am 22.10.05 (22:04):

Tobias, Paestum, ist das nicht ein Traum? Überhaupt die italienische Kunst. Auch Pompeji, die wunderbaren Fresken, die habt ihr sicher auch gesehen. Anderes Thema, ich weiß, aber viel interessanter als das vorgegebene. :-) Ich liebe Italien und Frankreich (Port Blanc kenne ich nicht), so weit ich die beiden Länder kenne.


 Pensionist antwortete am 22.10.05 (22:40):

hallo "mart" von Schlägen und "Treschen" hat hier niemand geschrieben und eine verkrüppelte Seele wegen einer "gesunden" Watschn, die habe ich nicht, nehme eher an Sie leiden unter Selbstmitleid. Ich bin stolz von meinen Eltern gut erzogen worden zu sein, ich habe viel gelernt und bin auch mehr als zufrieden, ah guats Nächtle.....
PS: Ich trinke, wenn ich ein Fahrzeug lenke, KEINEN Alkohol, dafür danke ich meinen Vater!


 mart antwortete am 22.10.05 (23:41):

Ja, ja - die gsunde Watschn hats in sich:-))
Und hat so wundertätige Folgen - endlich mal der Königsweg zu weniger besoffenen Autofahrern:-)) und zu so wunderbar erzogenen Kindern.

Falls du es noch nicht weißt, 2000 wurde das Züchtigungsrecht für Eltern per Gesetz abgeschafft
Gesetzesänderung § 1631 Abs. 2 BGB

Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzung und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.


Aber natürlich ist die watschenfreie Methode zeitaufwendiger und anstrengender als Schlagen.


 sammy07 antwortete am 23.10.05 (09:20):

@ mart;
..frage mich nur wie du dann Kinder erziehen willst,die sich einfach im "Grenzbereich und darüber hinaus" bewegen?
Von welcher Zeit träumst du denn, wo dir die Zeit dafür zur Verfügung stehen würde um immer deine "zeitaufwendige Methede" anwenden zu können.
Nur eine kleine Anmerkung aus meiner Kinderzeit.Mein Vater konnte sehr gut mit den Augen strafen,aber zwei mal habe ich auch von ihm etwas ordentlich auf den Hintern bekommen,was meinst du was mir damals und jetzt immer noch lieber ist?


 Illona antwortete am 23.10.05 (09:33):

mart
manchmal überlege ich auch noch immer, ob die Art der Bestrafung durch "Liebesentzug" und " Ignorieren" oder "Missachtung" nicht schlimmere Folgen hinterlässt als ein paar Klapse.Meine Mutter konnte das tagelang praktizieten und meine gesamte Bettelei um Gnade hat nur verächtliche Blicke eingebracht.Ich wünschte mir heute noch, sie hätte einmal zugeschlagen und mich dann wieder "sofort aufgenommen".Den körperlichen Schmerz hätte ich leichter weggesteckt.
Gruß Illona


 mart antwortete am 23.10.05 (10:12):

Also, hier wird Erziehung reduziert auf

Bestrafung durch Watschn etc.
Bestrafung durch (tagelangen) Liebesentzug, Ignorieren und Mißachtung.

Beides ist natürlich abzulehnen.
Gibt es sonst wirklich nichts?

Zur Information könnte der angegebene Link dienen.

Geschlagene Kinder werden zu schlagenden Eltern.
Geschlagene Kinder versuchen ihre Probleme ebenfalls mit Gewalt zu lösen.
Mißachtete, ignorierte Kinder werden diesselben Methoden bei der Behandlung ihrer alten event. hilflosen Eltern anwenden usw.
Sowohl physische als auch psychische Strafen in dieser Form verunsichern das Selbstvertrauen und das Urvertrauen eines jungen Menschen.

Internet-Tipp: https://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Haeufige_Probleme/s_694.html


 Tobias antwortete am 23.10.05 (10:54):

mart

An der Aussage, geschlagene Kinder werden zu schlagenden Eltern usw., zweifle ich. Dies sind überholte Meinungen und waren einmal gültig sind es aber in diesem Sinn nicht mehr.
Der Kinderreichtum zu früheren Zeiten ist mit der fast Kinderlosigkeit in der heutigen Zeit nicht mehr zu vergleichen. Ich selbst bin der Älteste von acht Kindern und habe für die Jüngeren mit einstecken müssen. Da waren schon oft die Wangen dunkelrot und mein Kopf wurde auch von hinten bearbeitet. Nicht zu vergessen, in der Schule wurde diese Art der Erziehung auch hochgehalten. Heute bei 1 1/2 Kinder in der Familie ist dies überhaupt nicht mehr nötig, denn es sind gewollte Kinder.

Wir, meine Frau und ich haben uns auf eine gutes Vorleben geeinigt und hatten damit Erfolg. Es ging ohne und es ging gut. Jetzt im Nachhinein wüssten wir nicht ab wann und bis wann wir unsere Kinder überhaupt erzogen haben.


 eko antwortete am 23.10.05 (10:55):

Jedwede "Erziehung", die auf Gewalt beruht, ist abzulehnen. Sowohl die angeblich ach so harmlosen "Klapse" wie die meiner Meinung nach weitaus schlimmere Art der seelischen Bestrafung durch strafende Blicke und Liebesentzug.

Beide Arten hinterlassen seelische Verkrüppelungen, die manche Menschen ihr Leben lang begleiten, wobei die Allerwenigsten darauf kommen, dass die Ursache solcher Verkrüppelungen in der Erziehung mit Gewalt liegen.

Gewaltfreie Erziehung, also ohne jegliche Anwendung von körperlicher Gewalt und auch ohne Anwendung seelischer Strafen wie z.B. Liebesentzug, ist eine anstrengende und sehr fordernde Sache, der viele so genannter Eltern ( die im Grunde nur Erzeuger sind) schlicht und ergreifend nicht gewachsen sind.

Sie sind überfordert!

Sie sind deshalb überfordert, weil sie es selbst nicht anders in ihrer eigenen Kindheit kennen gelernt haben und nun zu dem einfachsten und ihrer Meinung nach wirkungsvollsten Mittel greifen, nämlich der Gewalt.

Oder aber, was genau so schlimm ist, sie lassen die Zügel schleifen. Und hauptsächlich um diese Art Eltern geht es im Zusammenhang mit unserem Thema. Da lassen diese Eltern zu Hause die Zügel schleifen und dann, im Urlaub, will man urplötzlich im Hotel Stärke zeigen ( man will sich ja schließlich nicht blamieren) und zwingt seine Kinder zu Verhaltensweisen, die die überhaupt nicht kennen. Da kommt es dann zu Kraftproben, die in aller Regel zur Tragödie ausarten. Die Kinder sind überfordert, ihre Eltern sind überfordert, es gibt nur noch Geschrei.

Oder aber - und das ist der Grund für das Verhalten dieses Hoteliers - die Eltern lassen auch im Hotel die Zügel schleifen mit allen bekannten Verhaltensmustern.


 Pensionist antwortete am 23.10.05 (13:36):

nun sind wir eben soweit, all diese so sanft erzogenen und dann ev. wild umherplärrenden Kinder (Schuld der Eltern) mag man dann eben in gewissen Hotels verständlicherweise NICHT, guterzogen Kinder sind immer willkommen.
Und, daß geschlagende Kinder zu schlagenden Eltern werden ist ein Anmassung, eine gesunde Watschn oder einen Klaps auf den Hinterteil, das schadet niemand, ufern die HERANWACHSENDEN aber durch "falsche" Erziehung vollkommen aus (siehe martsche Art) werden DIESE Kinder auch nirgens gerne gesehen, außer beim Alkoholtreff (siehe gewisse versoffene Urlaubsorte) und da sage ich, nein DANKE, lieber mal ne gsunde Watschn! ENDE


 Lars antwortete am 23.10.05 (13:44):

Da gebe ich dir recht Pensionist!
Eine spürbarer "Klaps" auf den Hintern, aber im richtigen Moment, das hilft und geht nicht vergessen!


 Illona antwortete am 23.10.05 (13:52):

Ich denke , dass du gerade jene Jugendlichen, die sich in Mallorca,Ungarn,Griechenland " durchsaufen" mit Schlägen noch renitenter machst. Sie bräuchten die Zeit der Zuwendung,die die heutigen Eltern nicht mehr haben, weil sie vollauf damit beschäftigt sind, sich um das Einkommen zu kümmern.
Mart hatte sich wohl die Zeit genommen, ihre Kinder mit Vorbild oder Gesprächen oder Kompromissen usw zu erziehen, nur wer kann das heute noch? Leider sagt uns "die Gesellschaft" ja auch, dass gute Erziehung nicht mehr in ist.
Es zeigt sich erschreckenderweise, dass eine "satte Gesellschaft", die alles hat,nicht besser oder glücklicher geworden ist als eine hungernde.
Gruß Illona


 pilli antwortete am 23.10.05 (14:01):

pensionst und Lars und andere,

meiner einschätzung nach gehört ihr vor ein ordentliches gericht mit euren aussagen!

gute erziehung mit schlägen gleichzusetzen, wie Illona es versucht hat, als sie nach eigener mitteilung einen schüler schlug, gehört ebenso bestraft!

wer ist überfordert?

der oder diejenigen, die ihre kinder nicht geschlagen haben oder die gewaltbereiten und rohen schlägertypen?

jeder und jede, die kinder schlägt, gehört angezeigt! dazu sind die entsprechenden gesetze geschaffen worden.

schlägerbande, verdammte!


 Tobias antwortete am 23.10.05 (14:27):

Und wenn du nun auch noch toleranter wärst, würdest du auch Familien mit Hunden im Hotel akzeptieren. Aber auch hierbei gibt es die Rücksichtslosen, die Leute zu den Empfindungen bringen, die du bei den Tieren verspürst.Kinder lieben Hunde und Spielen im Dreck, das müsstest du Profi doch wissen ;-)
Gruß Illona

Nein Illona Mensch ist Mensch und Tier ist Tier. Ein Hund, Hängebauchschwein, Katzen oder Leguan haben in einem Hotel überhaut nichts zu suchen. Es gibt genug Tierschützer die gerne ein Tier zur Pflege in der Ferienzeit übernehmen. Aber dein Vergleich Kinder mit Hund ist für mich nicht nachvollziehbar.


 pilli antwortete am 23.10.05 (14:42):

für mich schon! :-)

schrieb sie doch, wie ihre kinder geflüchtet sind vor ihr...hin zum vater!

:-)))


 Illona antwortete am 23.10.05 (14:47):

Tobias
Da wir(ich als Kind und später als Mutter) früher immer einen Hund hatten und wir alle dieses Haustier abgöttisch liebten und es als fast gleichwertiges Mitglied der Familie ansahen,nahmen wir diese auch in den Urlaub in gute Hotels mit.Da aber alle gut erzogen waren, gab es keinerlei Probleme.
Kinder und Hunde kein Vergleich??
Da irrst du aber, denn sie sind ähnlicher als du annimmst.
Natürlich sind sie nicht gleichwertig, aber gleich liebenswert.
Gruß Illona

Internet-Tipp: https://hunde.yellopet.de/hunde-wissen/hunde-kinder-familie/positiv-fuer-kinder.htm


 Illona antwortete am 23.10.05 (14:51):

pilli

es wäre jetzt eine große Beleidigung zu sagen:

"Du feiger Hund!"( für Hunde!)

Gruß an die zu heiß gebadete,wohl zu oft geprügelte Schwätzerin :-)
Illona


 mart antwortete am 23.10.05 (14:54):

tobias, nun ergibt sich die Gelegenheit dir zu antworten.

Selbstverständlich hast du recht gehabt mir meine Verallgemeinerung vorzuwerfen, die da war:
Geschlagene Kinder werden schlagende Eltern.


Aber es besteht eben die Gefahr, dass dieser Erziehungsstil weitergegeben wird; wer aber einen anderen Weg sucht, findet ihn, es gibt viele bessere Wege, als Kinder zu schlagen. Was aber dafür notwendig ist, ist Zeit, Geduld und Liebe - und auch Verstand.

Das Problem ist, daß bei ehemals geschlagenen Kindern auch bei sehr guten Vorsätzen in einer emotionsgeladenen Konfliktsituation das alte Reaktionsmuster der Eltern leicht wieder hochkommt.
Bei nicht geschlagenen Kindern wird es möglicherweise eine größere Hemmschwelle geben.



Da, wo ich dir einfach ebenfalls recht geben muß - >>Jetzt im Nachhinein wüssten wir nicht ab wann und bis wann wir unsere Kinder überhaupt erzogen haben.<< (Tobias)


Aber hat nicht Luther einmal gesagt: Wer sein Kind liebt, züchtigt es?

darauf sage ich:

"Viele Eltern schlagen ihre Kinder aus einer Liebe, die das Morgen meint, Kinder können aber die in die Zukunft gesendete Liebe nicht empfangen." (Ekkehard von Braunmühl)

Und der scheinheilige Satz: Mir tun die Schläge mehr weh als dir, Kind --- sollte einmal hinterfragt werden - Wieviel an Agression und Hilflosigkeit steckt denn da dahinter?


@Pensionist:
In deiner Familie wird es doch kein ernsthaftes Alkoholproblem gegeben haben?


 mart antwortete am 23.10.05 (15:08):

zur Ähnlichkeit zwischen Hund und Kind möchte ich kurz anmerken:

Ohne Konsequenz wird der Hund nicht folgen.

Ohne Konsequenz können die Kinder zu Tyrannen werden.

Konsequent sein, heißt sich zu überlegen, welche Anordnung sinnvoll ist und durchgesetzt werden kann - sowohl beim Hund als auch beim Kind.

Bei einem jungen Hund empfiehlt es sich die Lederschuhe zu verräumen - auch bei einem kleinen Kind ist es günstiger die Wohnung kinderfreundlich zu gestalten und sich zeitweise von Dingen zu trennen.

Bei einem Hund müssen die positiven und negativen Folgen direkt auf die Tat folgen; wobei Schläge auch einen Hund mit sehr positiven Anlagen bissig und angstvoll machen.

Die Reihe könnte man fortsetzen -

Ich möchte damit nicht sagen, daß ich Kinder mit Hunden verwechsle, aber bestimmte Prinzipien der Hunde"erziehung" würden bei der Kinder"erziehung" nicht schaden.


 Tessy antwortete am 23.10.05 (16:12):


Soviel Vernünftiges, Wichtiges, Sinnvolles - ich bin begeistert.


Noch eine Ähnlichkeit: genau wie zur Kindererziehung - so sie erfolgreich sein soll- , gehört auch zur Hundeerziehung sehr viel Zeit und sehr viel Liebe


 Ziesemann antwortete am 23.10.05 (16:37):

Vergleichen heißt nicht gleichsetzen. Man kann sehr wohl Kinderverbot im Hotel mit "Juden raus" vergleichen, aber die Verbote sind deshalb rechtlich und moralisch nicht gleichwertig. Habe ich auch nie behauptet.
Bitte immer daran denken, wenn man die Ansicht einer "Rechtsexpertin" als Autoritätsbeweis heranzieht, dass drei Juristen vier verschiedene Meinungen ergeben. Es dürfte leicht sein, eine Rechtsexpertise zu finden, die den Kinderausschluss als Unrecht bezeichnet - so lange diese Kinder die Hausordnung beachten! Für ein allein stehendes Hotel wird das sogar schon von dieser Anwältin eingeräumt.
Im Übrigen bin ich wieder einmal verblüfft, wie man vom Thema "Kinderverbot in einem Hotel" zu anderen Themen wie Hundeerziehung (mit und ohne Handschuhe) und Prügeln von Kindern kommen kann. Die assoziative Phantasie mancher Schreiber ist wahrhaft infinitesimal.


 sammy07 antwortete am 23.10.05 (16:57):

@ Ziesemann;
grundsätzlich hast du ja Recht, aber dein Vergleich ist trotzdem weit weit unterhalb der "Gürtellinie"..denn dein Vergleich ....setzt doch auch etwas gleich.....lediglich die Gewichtung fehlt...und deshalb bleibt deine Ausage,zumal du sie noch zu rechtfertigen sucht, unterste Schublade!!!!


 mart antwortete am 23.10.05 (17:03):

Nun, deine Assoziationen mit "Juden raus" sind ja auch nicht von schlechten Eltern.

Übrigens gibt es in England Gasthäuser, wo ein Schild verkündet "No kids, no dogs":-)))

Hat natürlich nichts mit deiner rechtlichen Beurteilung dieses Hotels zu tun, ich weiß ---

aber du weißt ja, aus jedem Schrank, den man in Österreich öffnet, fällt ein Nazi heraus!


 schorsch antwortete am 23.10.05 (17:38):

Es gibt Kinder, die schon sehr früh mit Worten erziehbar sind. Glücklich all jene Eltern, die solche Sprösslinge haben. Dann gibts leider auch solche Kinder, die jede Schwäche der Eltern zu ihrem Nutzen münzen können. Sie sind nicht mit Worten zu belehren - sie lachen nur darüber. Also muss für jedes Kind seine eigene Erziehungsmethode ausprobiert werden.
Jedes Lebewesen reagiert auf Impulse. So auch Kinder. Wenn sie nicht auf sanfte Impulse reagieren, muss eben eine andere Impuls-Methode gesucht werden. Ein Klaps zur richtigen Zeit kann Wunder wirken.
Eltern, die das Glück haben, Kinder der 1. Gattung zu bekommen, sollen sich glücklich schätzen. Sie sollten aber nicht Lehrmeister-haft ihre glückliche Methode als allgemeingültig in die Welt posaunen.....


 Marina antwortete am 23.10.05 (18:05):

Kinder gehören jeden Tag verprügelt, jawoll, und zwar prophylaktisch (vorbeugend), damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen. Wo kämen wir denn dahin, wenn wir uns an die Gesetze halten und nicht prügeln wollten? Verzogene Blagen kommen da raus. Mit dem Rohrstock ist übrigens noch wirksamer als mit der Hand. Oder mit dem Klöpper. Haben schon unsere Altvorderen gewusst. "Klaps zur richtigen Zeit", ja, ja, die Reden kennen wir doch. Warum sollte alles falsch sein, was früher richtig war?
Also ich habe mir früher meinen Sohn jeden Tag vorgenommen und ihn ordentlich verdroschen. Dafür ist er heute ein richtig guter Jasager und angepasster Spießer geworden und macht mir keine Sorgen mehr, weil er alles abnickt, was ich sage. Besser kann es doch gar nicht sein, ich habe meine Ruhe.
Auf ihr Omis und Opis, holt den Knotenstock heraus und zeigt ihn euren Enkeln, der Anblick allein reicht manchmal auch schon, um Ruhe zu haben. Wenn nicht, scheut euch nicht, habt keine Hemmungen, schlagt ordentlich zu, das hilft garantiert.


 mart antwortete am 23.10.05 (18:31):

Marina, zur Information

In der Schweiz gelten Handlungen (Ohrfeigen
und andere Schläge der Eltern gegen Kinder) nur dann als Tätlichkeiten, wenn sie das allgemein übliche und gesellschaftlich geduldete Ausmass übersteigen.

Es gibt nach wie vor kein Gesetz, das die Körperstrafe und andere erniedrigende Behandlungen von Kindern verbietet.

Gemäss der UNO Kinderrechts-Konvention
müssen die Unterzeichnerstaaten "alles Erdenkliche" unternehmen, um den Schutz der
Kinder vor Gewalt zu verbessern. Die Inaktivität der Schweiz (bzgl. Züchtigungsverbot) steht
dazu in Widerspruch.

• Zudem ist in vielen kantonalen Schulgesetzen kein Verbot der Körperstrafe oder der
körperlichen Züchtigung durch Lehrkräfte zu finden. Im Gegenteil: So sind beispielsweise
gemäss Verordnung betreffend das Volksschulwesen des Kantons Zürich körperliche
Züchtigungen „bei Vorliegen besonderer Umstände entschuldbar, insbesondere wenn der
Lehrer provoziert wurde“. In vielen anderen kantonalen Schulgesetzen und Verordnungen
wiederum wird dieses Thema nicht explizit erwähnt.


2002 wurde wieder einmal vom UNO-Ausschuß für Kinderrechte von der Schweiz gefordert alle Arten von körperlicher Züchtigung in Familie, Schule und weiteren Institutionen explizit zu verbieten und Informationskampagnen
durchzuführen, die sich unter anderem gezielt an Eltern, Kinder, Vollzugsbehörden,
juristische Amtspersonen und Lehrer richten. Mittels dieser Kampagnen
sollen die diesbezüglichen Rechte des Kindes erklärt werden. Des weiteren
sollen die Kampagnen alternative Disziplinierungsformen aufzeigen, welche im
Einklang mit der menschlichen Würde des Kindes und der Konvention stehen,
insbesondere mit deren Artikeln 19 und 28.2...."
--------------

Nun, auch mit dem Frauenwahlrecht hat es eine Weile gedauert; es besteht also doch noch Hoffnung!


 Marina antwortete am 23.10.05 (18:46):

mart, danke für deine Aufklärung. Ich finde es empörend. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Ja, ja, die "liberale Schweiz". Das war schon immer ein Ammenmärchen.


 Pensionist antwortete am 23.10.05 (19:10):

"mart" bitte genau lesen, nachdenken und dann schreiben! So,und nun meide ich diesen Schmarrn hier, sorry, "mart" masst sich an über ANDERE zu richten, er soll sich mal in den Spiegel schauen....., die Anmassung von Alkoholprobleme in meiner Familie ist ein Frechheit und ist schon ein Beleidigung (ER ist in Anbedracht seines Zustandes aber nicht verfolgbar), darum....tschüsssss, mit solchen Leuten schreibe ich nicht, die ANDEREN mögen meine Worte überlesen.


 pilli antwortete am 23.10.05 (19:14):

mart,

das heißt tatsächlich, es ist eltern erlaubt, ihre kinder zu schlagen?

vielleicht hat sich hier auch nur zufällig eine altvorderen-schläger-liga eingefunden? ansonsten möchte ich nur schorsch fragen,

wie kannst du es wagen ein...dein...kind, mit macht und schlägen zu zwingen?

wenn ja...

welche stelle des kindlichen gesichtes hast du oder suchst du dir aus, deine pranken gezielt dahin zu schlagen?

beachtest du etwaige folgeschäden wie schwerhörigkeit, verletzungen der augen und blutunterlaufene stellen im stirn- und nasenbereich?

turnt dich das gezielte schlagen besonders an oder reichte es dir zur befriedigung, nur mal wieder "macht" inszeniert zu haben?

mich wundert, dass keines deiner kinder "durchgedreht" ist.

...

mir vorzustellen, ich hätte jemals auch nur einen schlag von vater oder mutter erhalten, ist schon so grausam, dass ich mir nicht vorstellen möchte, dass es eltern hat, die ihre kinder tatsächlich schlagen?

hab heute die mum gefragt ob es früher...also sehr früh...vor fast 80jahren...vorgekommen ist, das sie oder ihr bruder geschlagen wurden und sie meinte, nicht von meinen eltern aber es hatte wohl mal ein kindermädchen, dem "die hand ausgerutscht sei"...

nun ja... wohl nur einmal; danach kündigten ihr die grosseltern.

sie erzählte mir bei dieser gelegenheit von einem erforderlichen wohnungswechsel, weil während des vierwöchigen harzurlaubes der grosseltern, die mum und ihr bruder wohl bissele die hausbewohner genervt hätten und sie berichtete auch davon, wie aufwändig das gewesen sei, mit grossem haushalts-jedönze.

aber niemals könne auch sie sich vorstellen, dass vater oder auch mutter je die hand gegen eines der kinder erhoben habe!


 Illona antwortete am 23.10.05 (19:51):

Pensionist
Lass dir sagen, dass mart eine sehr kluge Frau ist,die weiß, wovon sie spricht.
Das mit den Alkoholproblemen war doch sicher nur "provokant" gemeint, weil du so starr auf dem Prinzip der "nicht Schaden könnenden Klapse" beharrst.Guck dir doch mal eine Diskutantin hier an, die sagt, sie wäre niemals geschlagen worden und sie hat dennoch schwere Verletzungen davon getragen....wovon auch immer.
Es gibt sicher Ausnahmesituationen, wo es gegen besseres Wissen und Ratlosigkeit passieren kann, aber sei mal ehrlich: Es ist ein mieses Gefühl,auf Kinder mit Gewalt los zu gehen und mögen sie noch so ungezogen sein, oder?
Gruß Illona


 schorsch antwortete am 24.10.05 (08:56):

pilli, man könnte das auch anders fragen, ohne mir gleich unterschwellig zu unterstellen, ich sei ein Schlägertyp.

Ich habe es schon früher mal hier gepostet. Hier nochmals ein Exempel:

Ein kleines Kind kann z.B. noch nicht erahnen, was ihm wartet, wenn es plötzlich die Fahrbahn betritt und ein Autofahrer gerade noch knapp bremsen kann, ohne es zu verletzen. Würde es verletzt, wäre das eine Lehre, die es sein Leben lang nicht mehr vergisst. Mit dem Kind nun schimpfen bringt überhaupt nichts, denn es kann ja nicht begreifen, was etwas sein könnte, das doch gerade noch NICHT passiert ist. Wenn ihm aber die Mutter sofort nach dem Fast-Unfall einen Klaps auf den Hintern gibt, ist das ein Ersatzschmerz für die - glücklicherweise - nicht erhaltenen Schmerzen, die der Zusammenprall mit dem Auto hätte bewirken können. Ich sehe das wie eine Impfung, die das Leben lang anhält.
pilli, zwischen einem belehrenden Klaps und ungezielten Schlägen irgendwohin sind Welten. Ich erwarte aber - eingedenk all deiner bisherigen üblen Anwürfe bald an jeden Teilnehmer hier im ST - nicht für wahrscheinlich, dass du den Unterschied bemerkst - oder je zugeben würdest, dass sogar du dich mal irren könntest.....


 Lars antwortete am 24.10.05 (10:44):

Bravo schorsch für deine Antwort, kann das leider nicht so gut wie du, habe der pilli per Mail schon geschrieben was ich denke, möchte das hier nicht breitschlagen.
Jedenfalls sind wir keine Schläger, das ist eine bösartige Unterstellung!


 mart antwortete am 24.10.05 (11:06):



<<hätte ich mich in jungen Jahren so aufgeführt wie manche/viele der heutigen "VERZOGENEN", mein Vater hätte mir das in kurzer Zeit "ausgetrieben" und zwar nachhaltig. Mit so 13 hatte ich mal einen Vollrausch, mein Vater hat mir kurz ein/zwei "KRÄFTIGE GEKLEBT" und ich habe niemehr gesoffen, dafür danke ich noch heute meinem Vater.<<

<<ich, nein DANKE, lieber mal ne gsunde Watschn!<<

schreibt pensionist, wobei mir auffällt, daß die Verbindung mit Alkohol jedesmal hergestellt wird.

Und da ist doch meine Frage berechtigt, ob Alkohol in deiner Familie, pensionist, eine wichtige Rolle spielte.

Nun, wenn es nur so einfach wäre, das Alkoholproblem (und andere Drogenprobleme) mit etlichen kräftigen Watschen aus der Welt zu bringen, dann könnte auch ich mich dafür erwärmen - aber es ist leider eben nicht so!
Gibt es also keine andere Methode, Jugendliche zu einem vernünftigen Umgang mit Alkohol zu bringen außer deiner Methode, Pensionist? Wobei ich annehme, daß ein gehöriger Anteil derjenigen, die auf diese Weise vom Alkohol abgehalten werden sollten, erst recht und zuerst natürlich im Geheimen saufen.



Aber man kann hier besonders gut sehen, wie die Züchtigungsmethoden der übermächtigen Eltern von geschlagenen Kindern übernommen, akzeptiert und befürwortet werden.
Das ist das Argument "Mir hat es auch nicht geschadet!", ein Argument, das doch schon lange widerlegt worden ist.


Zúm Beispiel kleine Kinder und Straße:

Auch Hunde können ohne Schläge lernen die Bordsteinkante nicht zu überschreiten! - ohne lange Erklärungen und Diskussionen, - diese sind bei kleinen und großen Kindern wirklich oft kontraproduktiv und können maßlos ausgenutzt werden.


 mart antwortete am 24.10.05 (11:08):

Schorsch,
Ein belehrender Klaps, der ein Kind von der Straße abhalten soll, muß aber schon gehörig weh tun - nicht ein Kläpschen, das dann sogar als besonderer Spaß und Liebesbeweis eingefordert werden kann.


 schorsch antwortete am 24.10.05 (15:34):

mart, natürlich gehört zum Klaps auch ein Kommentar, der in der Form, der Lautstärke und im Text dem Kind klar macht, dass es ernst gilt....

Es gibt Leute, die vehement gegen jeden Klaps sind. Das kann mehrere Gründe haben:

1. Sie haben gar (noch) keine Kinder;
2. sie wollen nicht zugeben, gelegentlich auch einen Ausrutscher zu haben;
3. sie wollen der Umwelt (und sich selbst) weismachen, wie perfekt sie sind;
4. sie haben Psychologie studiert.

Aber wehe, wenn der Schuss dann hinten raus geht, die eigenen Kinder vielleicht den Eltern gegenüber das nachholen
was an ihnen versäumt wurde; wenn die Eltern nämlich plötzlich selber Empfänger von Klapsen werden. Dann geht das grosse Wehklagen los und sie fragen sich: Ich habe doch alles genau nach Mr. XXXs Erziehungsbüchlein praktiziert; was der wohl falsch geschrieben haben könnte?


 mart antwortete am 24.10.05 (20:10):

Meine Meinung zu Erziehungsbüchern ist folgende:
Lesen, lesen, lesen - und in das Unterbewußtsein sinken lassen, also vergessen.

Was dann nach Wochen oder Monaten noch da ist, stimmt mit meiner Persönlichkeit eher überein - das ist ein unheimlich wichtiger Punkt - und dürfte ein erfolgversprechender, in sich stimmiger Weg sein.

Es ist sicher ein Blödsinn, ein Buch als d a s Erziehungsbuch heranzuziehen, egal was der Trend der Zeit oder irgendwelche gescheiten Leute dazu sagen.

Noch dümmer ist es, bei einem Problem, z.B. "Ich habe bemerkt, mein Sohn trinkt Alkohol. Was soll ich tun?" im einem Buch, das in der Art von Frage/Antwortspiel aufgebaut ist, nachzusehen und sich sklavisch daran zu halten.

Und sonst viel beobachten - manchmal gibt es tatsächlich Aha-Erlebnisse wie "So einfach ist es!"

Nun, Schorsch, du hast es nicht ganz so hart ausgedrückt, aber irgendwie kommt es doch ähnlich heraus:

Irgend jemand muß wohl die Klapse kriegen, entweder die Kinder oder die Eltern - und dazu möchte ich sagen, es geht wirklich auch ohne Klapse auf beiden Seiten.

Ich habe weder Psychologie studiert noch meine ich perfekt zu sein, meinen ernsthaften Ausrutscher mit der Ohrfeige habe ich gestanden - und da war der Grund eindeutig, daß ich mich lächerlicherweise vor jemanden anderen bloßgestellt gefühlt habe.
Ich habe ziemlich versagt bei der Erziehung zur Ordnung - aber da können meine Kinder wirklich nichts dafür, da fehlte einfach das elterliche Vorbild.

Inzwischen haben sie es aber gut drauf, dank Schule, Beruf und Freundinnen.


 eko antwortete am 24.10.05 (23:17):

Was sind das bloss für Erziehungsmethoden, einem Kind einen "Klaps" zu verpassen, wenn es sich in eine gefährliche Situation begibt!

Für mich ist das finsterstes Mittelalter!

Ich räume ein, dass ich vor 40 Jahren mein Kind auch durch Schläge "erziehen" wollte. Das tut mir heute sehr leid, denn wenn ein Erwachsener ein Kind schlägt, sehe ich das heute als Bankrotterklärung an.

Man muss sich das mal vorstellen: Ein erwachsener Mensch, der einem Kind körperlich weit überlegen ist, schlägt ein Kind! Das Kind kann sich doch überhaupt gar nicht wehren! Und dann diese Verharmlosung von wegen "Klaps". Können diese klapsausteilenden Erwachsenen denn nicht kapieren, dass sie damit die Würde eines Menschen verletzen? Dass es letztendlich gar nicht um den Schmerz des Klapses geht, sondern um die damit verbundene seelische Misshandlung, die weitaus schlimmere Folgen nach sich zieht?

Um bei dem Beispiel des auf die Fahrbahn tretenden Kindes, das sich damit in Gefahr begibt, zu bleiben: Man muss nicht "Klapse" austeilen, die bringen nämlich gar nichts, und man muss auch nicht mit dem Kind schimpfen, auch das bringt nichts. Was sind denn das für Erziehungsmethoden ? Man kann aber dem Kind erklären, in welche Gefahr es sich begibt und ihm die Folgen aufzeigen.

Ich weiß, das ist schwieriger und anstrengender, viel bequemer und einfacher ist es, das Kind zu hauen und dann zu sagen: "Ach ja, es war ja nur ein harmloser Klaps"

Was für eine Bankrotterklärung!


 mart antwortete am 25.10.05 (00:10):

Ich möchte ja nicht diejenigen angreifen, denen einmal ein Klaps, ein Schlag auskommt - und ich möchte auch für mich nicht den Wahrheitsbeweis antreten, daß es mir nie passiert ist.

Um hier nicht zu kriminalisieren, ist ja auch im deutschen Strafrecht nur das Verbot niedergelegt (übrigens auch eindeutig erst seit 2000) und kein Strafausmaß. Das finde ich richtig.

Ich finde es nur nicht richtig, Klapse, Schläge etc. als unbedingt notwendige Maßnahmen einer "Erziehung" hinzustellen, so nach dem Motto: Ohne Klapse geht es nicht oder du wirst letztendlich selbst geschlagen!

Es geht wirklich auch anders.
Wenn ich eine eindeutige Unterscheidung treffe zwischen dem, was wirklich und dann immer untersagt ist (was ja eigentlich nur sehr wenige Dinge betrifft), und dem, was manchmal erlaubt ist und dem, was immer erlaubt ist, werden sich viele Konfliktsituationen einfach erübrigen.

Das schlechteste ist, einmal etwas (lächend) zu gewähren, das andere Mal mit Geschrei und Klaps reagieren.

Manche Dinge sind verboten - Schluß aus fertig - Bei mir war es etwa das Sitzen auf den Lehnen eines Stuhles. Und das ist durchsetzbar.

Solange Kinder unverständig sind, haben sie auf der Straße bei wirklicher Gefahr an der Hand geführt zu werden; wenn ich sie frei auf dem Gehsteig laufen lasse, muß ich schon gefälligst aufpassen (und ich meine wirklich aufpassen), daß sie nicht auf die Straße laufen.
Sobald sie verständiger werden, haben sie an der Gehsteigkante stehenzubleiben, und das tun sie auch, ohne Klaps oder ähnliches. Sie haben auch Spaß daran, hier zu stoppen und zu fragen, ob sie rüberdürfen.

Wo ist das Problem, frage ich.


 pilli antwortete am 25.10.05 (01:15):

schorsch,

ich habe ein fragezeichen gesetzt, aber wenn ich lese, es hätte einen unterschied zwischen schläge und einem "Klaps", dann entgegne ich dir:

NEIN für mich nicht!

und mein "NEIN" bedeutet, dass ich ohne viele bücher zu gelesen zu haben (dazu reichte meine damals zeit nicht) und mit oder ohne gesetzliche bestimmungen, die demütigung eines kindes...

und für mich ist körperliche züchtigung eine demütigung...ablehne.Punkt.

es steht mir nicht an, zu richten, aber ich darf mich sehr wohl erschrecken, wenn ich, nicht nur in den foren, erfahre, bei wievielen menschen es scheinbar zum "normalen" verhalten gerechnet wird, kindern bestimmte regeln "einzubläuen" und ich wundere mich nicht, wenn die "schlagende oder klapse verteilende eltern- oder grosseltern-generation" waschfrauen-weisheiten wie:

"es hat mir und auch meinem kind nicht geschadet"

verbreitet, um sich im nachhinein noch für dieses verhalten selbst auf die schulter zu klopfen?

nur weil eure kinder das eventuell ebenso verdrängt oder sich eben bemüht haben, das zu vergessen, ist doch der schaden nicht weniger geworden? was bleibt den kindern denn anders, als sich "anzupassen", damit nix nach aussen dringt; denn das fürchten sie vielleicht sehr viel mehr als die schläge oder klapse, an die, bei entsprechender vielzahl, kind sich, was schmerz und demütigung betrifft, gewöhnen kann.

m.e. lernen kinder oft schon sehr früh, dass gewalt entscheidet und gewalt weitergetragen, letztendlich erfolg bedeuten kann!

woher wissen sie denn, das es nicht geschadet hat? nur weil sie, ihrer meinung nach, nun feststellen:

"und alle (geschlagenen) kinder haben sich gerade darum gut entwickelt"

ahja...meint ihr?

ist ja auch einfacher, als mal zuzugeben, wie sehr euch selbst das schlagen gequält hat, als ihr noch kinder ward?

vielleicht gar so lange geschlagen und damit gezwungen wurdet, bestimmte verhaltensweisen oder regeln auf diese weise zu akzeptieren, bis ihr geglaubt habt, das so weiterzugeben an eure kinder?


 pilli antwortete am 25.10.05 (01:20):

aber heute abend habe ich gelesen und zwar eine Pressemitteilung und da fand ich dann bestätigt, dass es wohl auch andere leute hat, die anders denken und darum kopiere ich den text ein, damit nicht wieder der eindruck entstehen kann, ich sei diejenige, die alleine so verquer denkt!

...

"Pressemitteilungen des Bundesjustizministeriums"

20.10.2005 Ideal einer Erziehung ohne Gewalt setzt sich durch

Das Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung hat bereits fünf Jahre nach seinem Inkrafttreten zu einem Bewusstseinswandel in der Bevölkerung geführt. So lautet die positive Bilanz, die Bundesjustizministerin Brigitte Zypries heute bei der Wissenschaftlern, Praktikern und Experten gezogen hat. Das Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung wurde im November 2000 im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert und damit jede Art körperlicher oder seelischer Gewalt gegenüber Kindern verboten. Gesellschaft muss alles dafür tun, dass Kinder in Liebe und Fürsorge aufwachsen können. Schläge und Ohrfeigen in der Erziehung zerstören das Urvertrauen eines Menschen schon zu Beginn seines Lebens. Ich bin daher sehr froh, dass sich das Ideal einer gewaltfreien Erziehung in der Praxis immer weiter , sagte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries. Bei der Tagung stellte Bundesjustizministerium Zypries eine aktuelle Studie vor, die Prof. Dr. Kai-D. Bussmann im Auftrag des Ministeriums durchgeführt hat. Dafür wurden Eltern, Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter von Beratungseinrichtungen befragt. Demnach deckt sich die Erziehungseinstellung der Eltern immer mehr mit dem dort verankerten gesetzlichen Leitbild. So halten Eltern, die das Gewaltverbot kennen, die gewaltfreie Erziehung heute zu 95% für ein erstrebenswertes Ideal. Sie sind zunehmend davon überzeugt, dass sie mit Körperstrafen ihren Kindern ein falsches Verhalten beibringen und die Persönlichkeit des Kindes Vergleicht man die erzieherische Einstellung zu Körperstrafen und das Rechtsbewusstsein der Eltern im Laufe der Zeit, so zeigt sich ein bemerkenswerter Wandel Zudem hat das Gewaltverbot die Einstellung der Bevölkerung insgesamt verändert. Personen, die das Gewaltverbot kennen, haben heute deutlich weniger Zweifel, sich einzumischen. Kaum jemand würde den Verdacht einer körperlichen Misshandlung noch ignorieren. Gleichzeitig ist die Bereitschaft der Eltern gestiegen, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Dieser Wandel im Rechtsbewusstsein lässt weitere positive Entwicklungen erwarten, die sich dann auch im tatsächlichen Erziehungsverhalten der Im Bürgerlichen Gesetzbuch war Gewalt lange Zeit als Erziehungsmittel akzeptiert. Im Jahr 1900 war dort verankert, gesetzliche Züchtigungsrecht wurde zwar 1957 abgeschafft, galt gewohnheitsrechtlich aber fort. 1979 begannen die Diskussionen um schließlich in Kraft treten. Die Kurzfassung der Studie von Prof. Dr. Bussmann finden Sie unter www.bmj.bund.de/bussmann.


 pilli antwortete am 25.10.05 (01:45):

anfang november werde ich eine zweite chance erhalten, mit den eltern gemeinsam, meinem enkelkind mit aller liebe und fürsorge zu zeigen, was vertrauen bedeutet und wie wunderschön es sein kann, zu liebeln, zu zärteln aber auch sich gegenseitig aufeinander verlassen zu können.

wir werden lachen und vielleicht auch mal gemeinsam weinen, erste schritte tun oder kontakte knüpfen, wenn meine süsse nach sieben monaten zurückkehrt zu beruflichem tun und wieder halbtags werkelt, aber eines werden wir bestimmt nicht versuchen:

diese augen, die leuchten, wie kleine sterne, dunkel werden lassen vor trauer, dass gewalt irgenwann oder aus irgendeinem anlass einsetzt und sicherlich nicht, werden wir die kleinen hände, die sich uns so vertrauensvoll entgegenstrecken, schlagen!

und ich werde sicherlich wieder eine lehrerin oder einen lehrer anzeigen, wenn sie es wagen sollten, Sophie körperlich zu züchtigen, um mit macht in den händen, ihren willen zu brechen!

...

"Sind so kleine Hände, winzige Finger dran. Darf man nie drauf schlagen, sie zerbrechen dann.

Sind so kleine Füße mit so kleinen Zeh'n, darf man nie drauf treten, könn' sie sonst nicht geh'n.

Sind so kleine Ohren, scharf, und ihr erlaubt: Darf man nie zerbrüllen, werden davon taub.

Sind so kleine Münder, sprechen alles aus. Darf man nie verbieten, kommt sonst nichts mehr raus.

Sind so kleine Augen, die noch alles seh'n. Darf man nie verbinden, könn' sie nichts versteh'n.

Sind so kleine Seelen, offen und ganz frei. Darf man niemals quälen, geh'n kaputt dabei.

Ist so'n kleines Rückgrad, sieht man fast noch nicht. Darf man niemals beugen, weil es sonst zerbricht.

Gerade klare Menschen wär'n ein schönes Ziel, Leute ohne Rückgrad hab', wir schon zuviel."

Bettina Wegener


 mart antwortete am 25.10.05 (01:50):

Darf ich auch daran erinnern, daß bis etwa 1928 in Deutschland das Züchtigungsrechts des Ehemanns gegenüber seiner Frau bestand!

Möchte heute jemand noch argumentieren, entweder der Mann darf seine Frau schlagen oder er wird ansonsten selbst geschlagen?

(Nun, sowohl das eine als auch das andere mag schon hin und wieder auch heute noch "gelebtes und akzeptiertes" Sozialleben sein - aber doch sicher nicht als normative Vorgabe für unsere Gesellschaft gültig sein.)

So viel hat sich in den Köpfen der Menschen seither - etwa innerhalb von 70 Jahre geändert! - und so wird in 70 Jahren manche hier geäußerte Meinung Kopfschütteln und Verwunderung hervorrufen.

Da bin ich mir ganz sicher!


 pilli antwortete am 25.10.05 (02:20):

ausdrücklich möchte ich bestätigen, dass ich nicht den nachfolgend angebotenen link gewählt habe, damit anders als ich meinende diskutanten, die in der Leseprobe angesprochene thematik, nun auf sich oder ihre beiträge beziehen sollten, aber einiges davon, was ich heute abend beim googeln gefunden habe, ist schon eine überlegung wert und darum habe ich mich jetzt doch entschlossen, für interessierte, den hinweis zu geben.

Internet-Tipp: https://www.alice-miller.com/sujet/exwege.htm


 Medea. antwortete am 25.10.05 (07:23):

Ich bin auf eine TV-Sendung "Die Supernanny" gestoßen und habe sie nun ein paarmal angesehen. Sie wird von Eltern (im günstigsten Fall) zuhilfe gerufen, wenn es mit der Kindererziehung drunter und drüber geht. Welchem häuslichen Streß, Unvermögen, Überforderung, auch Vernachlässigung, Liebesentzug, Hilflosigkeit der Erziehungsberechtigten Kinder ausgesetzt sind, ist manchesmal haarsträubend.
Wenn diese Sendung dazu beiträgt, bei betroffenen Eltern Einsichten zu bewerkstelligen oder selbst um Hilfe nachzusuchen wäre auch schon eine Menge gewonnen.


 Karl antwortete am 25.10.05 (09:24):

Da sage einer, hier könnte nicht sachlich zum Thema diskutiert werden. Danke an die Beteiligten!

Wir haben unseren Sohn ohne Schläge erzogen. Ich bin sehr froh darüber. Bei uns zuhause gab es noch den Rohrstock oben am Schrank. Dieser hat das Verhältnis zu meinen Eltern (vor allem zu meiner Mutter) nicht nachhaltig zerstört, jedoch zeitweise stark belastet.