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THEMA: Außergewöhnliches im 4 Sterne Hotel
88 Antwort(en).
Illona
begann die Diskussion am 03.09.05 (06:33) :
Ich zähle mich zu den toleranten, verständnisvollen und mitfühlenden Menschen und genau dies war in den vergangenen Urlaubstagen gefragt. Ich selbst kannte diese Ereignisse noch nicht aus so unmittelbarer Nähe, obwohl ich im Zuge meiner Ausbildung seinerzeit Einrichtungen gesehen habe, die heute keiner mehr kennt oder auch kennen lernen will. 19.30 Uhr:Gala Dinner in einem Hotel in Italien.18 elegant gekleidete Gäste diverser Nationalitäten warteten auf ihr Abendessen. Die Vorspeise wurde gerade serviert, als 6 Rollstühle mit Schwerstbehinderten( geistig und körperlich) von 7 Begleitpersonen hereingefahren wurden. Man hätte plötzlich eine Stecknadel fallen hören können, wären da nicht ungewöhnliche „ Geräusche „durch den Raum gehallt. Lautes Kreischen, Schreien, Beruhigen, Rufen, Antworten – mehr Unverständliches als Klares...füllte den Raum. Als alle an einem großen runden Tisch ihren Platz gefunden hatten und das „ Essen „ beginnen sollte, wollten wir anderen uns wieder unseren eigenen Dingen zuwenden. Nur wie? ? Die Wartezeit verkürzt man sich sonst auch u. a. mit „ Tuscheln über die Mitgäste“, dies gelang aber schon deshalb schwer, weil erste Unmutsäußerungen über die außergewöhnlichen Gäste laut wurden und diese waren gut verständlich, denn sie kamen in deutscher Sprache. Dann konnte man beobachten, wie zwei der Patienten per Spritze künstlich durch eine Magensonde ernährt wurden. Beiden war anzusehen- dachte ich jedenfalls - dass sie auch nur irgendetwas alleine tun können oder etwas mitkriegen könnten. Ich erfuhr erst hinterher, dass sie sehr wohl merken, dass dort eine entspannte andere Atmosphäre als in ihr Heim herrscht. Die Betreuer taten ihre Arbeit mit einer routinierten Selbstverständlichkeit und Freundlichkeit, dass meine Bewunderung ins Unermessliche stieg. Auch da erfuhr ich später, dass das Durchschnittsgehalt für diese aufopferungsvolle Arbeit zwischen 1200 und 1400 Euro (altersbedingt) liegt. Also nicht mal der jetzt geforderte Mindestlohn kommt zum Tragen. Ein anderer Patient wollte alles Erreichbare in sich hinein schlingen und es wurde immer wieder ganz ruhig auf ihn eingeredet, während er von einem zweiten Betreuer sanft festgehalten wurde. Eine andere ließ sich anstandslos füttern und bekundete mit lauten Geräuschen aller Art, dass es ihr schmeckte. Nur einer war wirklich sehr schwierig. Er hatte sich an einem Bissen verschluckt (was wir alle natürlich nicht wissen konnten) und fing an, sich gegen das Ersticken zu wehren. Er schlug um sich, keuchte natürlich und drei Betreuer versuchten, ihm zu helfen. Minuten schien es wie ein ungleicher schwerer Kampf (ein Hilfloser gegen drei Angreifer) auszusehen, dann konnte er endlich zum Übergeben gebracht werden und war vorerst „ gerettet“. Es gab wohl niemanden, der das alles ohne Gefühlsregungen verkraftete. Dies alles wiederholte sich dann bei fast bei jeder Mahlzeit. Ich selbst war von dem Ablauf so mitgenommen, dass ich mehrmals Dankgebete zum Himmel sandte. Es tauchten in der anschließenden Gesprächsrunde unter den übrigen Gästen Fragen auf, ob man nicht vor Buchung der Zimmer hätte über die zu erwartenden Extragäste aufgeklärt werden müssen , ob man umbuchen solle, ob man sich –der gängigen Rechtsprechung durchaus bewusst- nicht doch dagegen wehren kann und dass diese Hotel natürlich nicht mehr auf die Liste der zu buchenden käme. Ich war über diese Meinungsäußerungen doch sehr verwundert und erschüttert, da ich dachte, dass sich die Zeiten diesbezüglich geändert hätten. Haben sie definitiv nicht! Gruß Illona
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (06:45):
allein die tatsache, dass du es als aussergewöhnlich betrachtest, wenn behinderte menschen an einem "gala dinner" usw teilnehmen, sagt viel über dich, liebe illona.
ich habe schon vor 25 jahren gekotzt, weil ein deutscher richter einer ärztin nicht nur den reisepreis zurückerstatten liess sondern ihr auch noch schmerzensgeld für entgangene urlaubsfreuden zugestand, weil in ihrem urlaubshotel spastisch gelähmte menschen urlaub machten, denen beim essen alles aus dem mund fiel - ja und das war natürlich unerträglich. achgitt ja und dann bezahlt man soo viel für ein 4sterne hotel und muss sich SOWAS ansehen ... schrecklich..und was bedeuten Sätze wie "Ich erfuhr erst hinterher, dass sie sehr wohl merken, dass dort eine entspannte andere Atmosphäre als in ihr Heim herrscht. " ja was glaubst du denn! wenn man mit der magensonde ernährt wird un d keine empfindungen sichtbar äussern kann, dann hat man in so illustrer atmosphäre nichts zu suchen? die kriegen ja doch nichts mit? mannomann illona..sowas so früh am morgen ist wahrlich schwere kost ... du schiebst hier "andere deutsch sprechende" vor aber man liest heraus, dass du eigentlich von dir selbst schreibst.
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Medea.
antwortete am 03.09.05 (07:37):
Guten Morgen, Illona und Angelottchen -
der Eindruck, daß Illona mit Ihrem Thema meint, daß mehrfach Behinderte nichts in einem 4-Sterne-Hotel zu suchen haben, entsteht bei mir nicht. Mir scheint vielmehr, daß sie darauf aufmerksam machen möchte, daß sich im Laufe der Jahre doch einiges in der Haltung von Gästen auch in "besseren" Hotels gegenüber lauten und dadurch auch viele Menschen störenden Kranken verändert hat. Das ist nicht selbstvertändlich. Hier erscheint eine Gruppe, die durch ihr auffälliges krankheitsbedingtes Verhalten schon zu einem Störfaktor werden kann. Daß später eine Gesprächsrunde unter den 'feinen Leuten' entstand, empfinde ich als positiv. Auch wenn es jetzt Proteste hagelt, ob ich zu allen Mahlzeiten mich in dieser Situation wohlgefühlt hätte, wage ich zu bezweifeln. Bin auf die ehrlichen Reaktionen der hier Schreibenden gespannt.
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Agnes
antwortete am 03.09.05 (08:41):
Wenn man z.B. hören muß, daß eine Gruppe körperlich behinderter Senioren in einem deutschen Seebad wegen der Rollstühle ("es könnte ja andere Gäste vertreiben" - so der Inhaber des Lokals) in die hinterste Ecke ohne Seeblick (es ist ihr Jahresausflug) geschoben wird, liegen die geschilderten Vorgänge tatsächlich außerhalb des Gewöhnlichen.
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Illona
antwortete am 03.09.05 (09:17):
Wo hätte ich geschrieben , dass ich mich gestört gefühlt habe? Ich nannte es lediglich deshalb "außergewöhnlich" , weil ich es nicht kannte und es dadurch für mich neu war. Anglottchen hör bitte auf mit deinem ewigen Gesülze , wie toll du bist und ALLES über andere besser weißt. Bist du nicht und weißt du eben nicht immer!!... Und dies kannst du schon gar nicht beurteilen, weil du nicht dabei warst,ich pfeife nämlich auf deine Interpretationen -ein für allemal, wenn du nicht im höflichen Ton und Worten mit mir sprichst!! Bitte kein Fäkalgedicht mehr, ich habe mir dein erstes aufgehoben!! Ich behaupte auch nicht , Medea, dass ich die erste Mahlzeit genossen habe. Aber nachdem ich mich ausführlich mit den Betreuern unterhalten habe, sah ich es mit anderen als nur neugierigen, mitfühlenden Augen.Ich hatte danach das Gefühl, irgendwie zu der Gruppe dazu zugehören, sie verteidigen zu müssen.Ganz besonders deshalb, weil mir eine der Betreuerinnen erzählte, dass ihr Zögling sogar von Gästen angespuckt worden wäre. Ein Pfleger machte mit mir gemeinsam den Morgenpowerwalk und so lernte ich viel über die verschiedenen Pflegefälle kennen. Es ist wirklich nicht einfach, es als "normalen" Tagesablauf abzutun. Gruß Illona
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eleisa
antwortete am 03.09.05 (10:59):
Erst kürzlich geschehen an der Ostsee. Ein Ehepaar ,mit einem behinderten Sohn (Spastiker)musste eine Pension verlassen, und in ein privates Quartier umziehen, da einige Gäste unruhig wurden und vorzeitig abreisen wollten. Das neue Domizil hat dann die Pensionsinhaberin organisiert.....
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (11:04):
huch? wo habe ich denn von mir persönlich in diesem thread geschrieben, wie toll ich angeblich bin??? Illona - ich finde es so unerwähnenswert und überhaupt nicht ausseergewöhnlich, dass du in einem 4Sternehotel gewohnt oder gespeist hast und dass dort behinderte Menschen waren - warum also so ein Geschiss darum? Gerade in Italien ist es nichts Aussergewöhnliches, dass behinderte Menschen völlig normal am Leben teilnehmen. Was willst Du uns nun also wirklich mitteilen??? Dass DU nicht so böse bist wie andere? Eigentlich habe ich den Speiseablauf vermisst und wie Du bekleidet warst :-) Beim Powerwalk sollte man übrigens nicht so viel reden ... Hachja...es ist immer wieder bereichernd und spannend, deine Geschichten aus dem prallen leben zu lesen .
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schorsch
antwortete am 03.09.05 (11:17):
angelottchen, auch ich habe - trotz mehrmaligem Lesen - in Illonas Beitrag nichts Abwertendes oder Entrüstetes gegenüber den Behinderten gefunden. Könnte es sein, dass du unbedingt etwas finden wolltest?
Mehrmals ist es auch mir und meiner Frau schon passiert, dass wir unter Behinderte gerieten im Urlaub. Sowohl im Hotel, am Strand und abends beim Flanieren. Auch ich bin nicht gefeit vor einem Gefühl des Unbeholfenseins gegenüber Behinderten. Aber ich weiss, dass es nur ein Zufall ist, dass ich nicht selber behindert bin. Und dieses Wissen, dass man selber für eine Behinderung noch dafür, dass man "normal" ist, nichts oder nicht viel kann, sollte man beim Anblick oder im Umgang mit Behinderten nie vergessen.....
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (11:34):
schorsch - allein die erwähnung eines solchen "ereignisses" ist doch eigentlich überflüssig und deshalb frage ich mich, was wohl wirklich der grund sein kann, sowas zu posten. werden wir demnächst auch lesen, dass ein farbiger mit am tisch sass oder ihr im bus ein beinamputierter begegnete, alle komisch guckten und nur sie sich aus lauter solidarität dazusetzte? sorry aber ich bin der meinung, dass man so etwas entweder erst einmal für sich selbst verarbeiten sollte bevor man so etwas postet oder es aber sein lassen sollte. man muss nicht mit allem umgehen können - man sollte nur auch wissen, wann man zu einem thema was sagen sollte. und vielleicht bin ich gerade bei diesem thema sehr alert, weil ich neben meinem verstorbenen freund und lieblingsmenschen selbst erleben durfte, wie bescheuert menschen reagieren. besagter mann hatte nach einem schweren frontobasalem schädelhirntrauma (autounfall) und war den rest seines lebens behindert - die grösste behinderung für ihn war aber seine umwelt, die entweder übertrieben solidarisch reagierte und seinen begleitern löcher in den bauch fragte oder aber ihn geringschätzig ansah oder entsetzt war, wenn er im restaurant aus der blumenvase trank oder andere unkoordinierte dinge, die ihn in ein falsches licht rückten und er eben als verrückt galt. es war nie eine frage, ob man mit ihm weiterhin das umfeld aufsuchen sollte, das ihm auch vorher vertraut gewesen war - egal ob nun beim "galadinner", beim edelitaliener oder im casino.
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utelo
antwortete am 03.09.05 (12:23):
Bei allem Mitleid, was man für behinderte Menschen hat, darf man aber doch auch an sich und seine Befindlichkeiten denken. Wenn man sich seinen Jahresurlaub zusammen gespart hatund sich 2 -3 Wochen stressfrei erholen will, steht einem das doch zu. Dieses absolute Verständnis für alles außergewöhnliche ist gefälscht. Ich selbst habe etliche Male Behinderte im Urlaub erlebt, da gibt gewaltige Unterschiede. Aber wenn es Geschrei, Gerölpse, Gespucke und Geschlage gibt, werde ich sauer und habe dann gar kein Verständnis mehr. Das würde ich mir natürlich auch nicht von sogenannten "Normalen" gefallen lassen. Man geht zum gemütlichen Essen in ein gutes Lokal und will dort einfach seine Ruhe und Entspannung haben.
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Tobias
antwortete am 03.09.05 (12:28):
Hallo Tobias, was möchten Sie mitteilen ?
Zu dem letzten Schreiben gar nichts, denn es ist nicht fair Mitschreiber / innen so abzukanzeln.
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Tobias
antwortete am 03.09.05 (12:30):
Entschuldigung utelo, dein Schreiben hat sich dazwischen geschoben.
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mart
antwortete am 03.09.05 (12:43):
Laßt schöne, junge, gesunde Menschen um mich sein - dann fühle ich mich auch so:-))
Und es ist doch mein gutes Recht, mir einen solchen Platz zu suchen -- in der Hoffnung, daß auch dort für mich ein (Katzen) Plätzchen frei ist.
:-)))))
(Guter Rat für diejenigen, denen der Anblick von behinderten Menschen den Appetit verdirbt, weil er doch zu stark an die eigene Vergänglichkeit erinnert - wählt kein behindertengerechtes Hotel.)
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Illona
antwortete am 03.09.05 (13:15):
Mag sein, dass dies von größerem Interesse und Wert ist, nur ich bin über "diese deine Erlebnisse", die du uns ja ständig aus jedem deiner Wohnstätten und Lebensabschnittsphasen erzählst , auch nicht gerade voll begeistert.Ich gönne es dir aber, denn du hast ja alles selbst erlebt... :-) Also du deine Themen( siehe unten..äh oben...), ich die meinen. Halt dich raus, wenn es dir nicht passt, sag deine eigene Meinung dazu und lass andere gelten, so einfach ist das. Du scheinst ein längeres Tief zu haben, mach Urlaub vom ICH, dann geht es wieder und tröste dich, bald sind die Ferien vorbei... Vorlesefunktion angelottchen antwortete am 24.07.05 (11:32): .......Oben liegen hat noch einen anderen entscheidenden Nachteil für Frauen ab 50, Pilli - Blanche aus der Serie Golden Girls hat das mal so schön demonstriert: Leg mal einen Spiegel auf den Boden und knie dich drueber und dann schau von oben in den Spiegel ... kreisch!!! Da wünscht du dir dofort, nur nochauf dem Rücken zu liegen, mit gestrecktem Hals, den Kopf nach hinten - damits die Falten schön glatt zieht :-) Gruß Illona Was hast du gegen Hotels? Wenn wir dann den Kilimandscharo besteigen(Angelottchen, das ist ein Berg -kein Mann), dann wird mir auch ein 4 Sterne -Zelt reichen...:-)
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (14:07):
Oh danke Illona, dein letztes Posting hat wieder gezeigt, worum es dir eigentlich geht - keine Sorge, auf dem Kilimanscharo war ich schon. Den Spass auf dem Drängelpfad darfst Du ganz ohne mich geniessen. Aber Du bist herzlich eingeladen, Dich an einer Literaturreise nach Portugal anzumelden - allerdingst kann ich Dir nicht versprechen, dass keine behinderten dran teilnehmen. Dafür sind die Hotels dort um Klassen besser als in Italien.
Interessant, dass Du Dir ausgerechnet mein Posting vom 24.07.05 (11:32) so genau gemerkt hast - ich wette, Du hast das mit dem Spiegel gleich ausprobiert? :-) Mach Dir um mich und meinen Sex keine Sorge - wir wählen grundsätzlich die Stellung, bei der beide kein so zufriedenes gesicht machen müssen und ausserdem auch noch TV gucken können.
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Illona
antwortete am 03.09.05 (14:35):
"Aber Du bist herzlich eingeladen, Dich an einer Literaturreise nach Portugal anzumelden" Wer lädt mich "herzlich" ein??Wo muss ich mich anmelden? Ich mag Drängelpfade,schöne Literatur und schöne Hotels. Ich habe mir fast alle deine Postings gemerkt-schon vergessen- fotografisches Gedächtnis- ich habe mir nur einen der übelsten ausgesucht, da gäbe es spontan dutzende. Ich sollte mir doch Gedanken machen, denn daneben vor Langeweile noch TV gucken müssen....tztztz. Übrigens zurück zum Thema:Auch über den Sex von diesen Schwerstbehinderten haben wir mit den Pflegerinnen gesprochen und es war durchaus ein Thema. Nochmals zum Mitschreinben: Mich haben sie NICHT gestört, never ever!! Gruß Illona
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (15:15):
Tja Illona - ich lade dich zur Teilnahme ein, Veranstalter ist ein portugiesischer Studienreiseveranstalter, ich bin die Organisatorin und begleite die kleine Gruppe auch ab/bis Lissabon. Das ganze ist wenn ich mich nicht irre vom 8.4. bis 12.4. Man wohnt u.a. 1 Nächte im Four Seasons Lisboa, im verschrobenen Palácio dos Seteais von Sintra, im 345 von Porto und im Quinta das Lágrimas von Coimbra. Thema sind reale und literarische Liebesgeschichten Portugals. Teilnehmer sind vornehmlich Spanier und Briten, maximal 16 Personen, 5 Plätze gibts noch. Im Herbst 06 gibts das ganze dann auch in Deutsch.
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Illona
antwortete am 03.09.05 (15:58):
Tja angelottchen – du willst mich sicher( nach deiner Wortwahl) vera..... Da wird aber nix draus, denn ich werde diesen Kurs auf jeden Fall buchen. Da mein Englisch leider viel zu mickrig ist und du mir nicht die Geduldigste für eine permanente Simultanübersetzerin erscheinst, melde ich mich jetzt schon für den Herbst 2006 an( in Deutsch)Ich hoffe, es überschneidet sich nicht mit dem Kilimandscharo...:-) Vielen Dank für das Angebot, so es denn eines war! Gruß Illona
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (16:28):
wer ist vera und was will sie dich? wenn es um business geht, illona, meine ich es sehr ernt. und ob ich geduldig mit meinen kunden bin oder nicht, wirst du nicht beurteilen können, da du mich nicht kennst. sobald ich die genauen daten und auch preise für herbst 06 habe, werde ich diese auf meiner website veröffentlichen. dann kannst du dich gerne anmelden.
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Illona
antwortete am 03.09.05 (16:50):
Jetzt erzähle ich dir mal,wie ich als "erfolgreiche businessfrau" gehandelt hätte und habe.
"Das finde ich aber richtig gut, dass du so mutig bist, mir gegenübertreten zu wollen,obwohl ich doch..... Also ich freu mich über deine Anmeldung und wenn es um das Geschäft geht, da bin ich ehrlich und nicht nachtragend.Die näheren Daten gebe ich dir, sobald ich sie habe.Du kannst dir aber schon jetzt ein Bild darüber machen, hier ist meine homepage. "
Deine Reaktion passt wie die Faust aufs Auge zu " quod erat demonstrandum- was zu beweisen war" bezüglich Geduld . Kannst du nicht einmal nur nett sein,warum meckerst du gleich wieder rum? Ich habe doch gar nichts von deinem Kundenverhalten gesagt, eben weil ich dich nicht kenne, ich sprach doch nur vom Schein... Ach ja :"Erblast" kommt von der Last des Erbens, z.B. einen maroden, versuchuldeten Betrieb von den Eltern zu erben, ist eine Erblast und ich denke, du hast es nur falsch betont. Ging mir mal so bei dem Wort " ginerkrankt" ( wußte eine Weile nichts damit anzufangen) Ich habe bereits in Italien festgestellt, dass ich nie und nimmer die Geduld hätte, mit diesen bedauernswerten Geschöpfen umzugehen,ob du das könntest? Gruß Illona
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schorsch
antwortete am 03.09.05 (17:26):
Als sie die Erblast sah, erblasste sie......(:-)
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (18:07):
welche bedauernswerten Geschöpfe meinst du denn? etwa DICH??? :-) siehst du - und so eine aufgesetzte verlogene "businesssprache" würde ich nie benutzen- hier nicht und nicht im realen leben. beachte: ich schrieb "wenn es um business geht" - ich schrieb nicht von meinem business - ich bin nur die kreative ameise, deren ideen von geschäftsleuten schon mal gerne finanziert und umgesetzt werden und an denen auch gut verdient wird aber ich bin ameise und die will ich auch bleiben - deine ambitionen habe ich nicht :-)
ich finde es beknackt, sich hier gleich quasi als "ätsch mich kannst du nicht verarschen" zu einer reise anzumelden und nehme dich schon auf grund dieser unüberlegten äusserung wieder einmal nicht ernst. meine eltern haben mir auch keinen marodierenden betrieb hinterlassen. beide eltern haben sich ihr lebenlang sozial engagiert , mit gestrauchelten jugendlichen gearbeitet, mit geistig behinderten gearbeitet usw. da kann man nichts erben. die einzige "erblast" ist ein stück wald in chile, das zum naturschutzgebiet erklärt wurde und das ioch nicht nutzen kann und mag der jüdische zweig meiner familie sein, an dem haben schon ganz andere leute versucht, mein ach so komisches wesen zu erklären - es ist immer wieder amüsant. ich bleibe lieber chaotische bohemian oder althippi, erfreue mich des lebens, arbeite schon mal wie der teufel und verdiene dann viel geld und dann arbeite ichwieder nicht, bis es aufgebraucht ist und finde es ungeheuer praktisch:-)
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Illona
antwortete am 03.09.05 (18:27):
Hallo Angelottchen, bitte komm endlich auf den Boden zurück! Ich meinte mit den Geschöpfen die Behinderten in Italien, deren Betreuer ich mehr als bewundere und fragte dich, ob du diese Arbeit machen könntest. Meine Sprache ist nicht verlogen, denn zufällig meine ich es genau so, sie ist auch nicht aufgesetzt und war deshalb erfolgreich, auch wenn es dir nicht gefällt. Ameise finde ich gut, da brauchst du meine Ambitionen nicht. Du solltest mich ernst nehmen, denn ich spaße bei Anmeldungen auch nicht.Und nach all dem, was du mir schon geboten hast, muss ich wohl nachfragen dürfen, ob du mich auf den Arm nehmen wilst. Tatest du nicht und ich auch nicht-ist somit erledigt- irgendwann wirst du mir darüber Bescheid geben. Wovon redest du da , das war doch nur ein Beispiel!! Du hast zu Tobias gesagtt ________________________________________ angelottchen antwortete am 03.09.05 (14:44): oh tobias, ich reagiere nur auf unqualifizierte polemik. und das sehr gerne. das wort "erblast" kenne ich nur im sinne von "erblassen". vielleicht bin ich zu jung um zu wissen, was du meinst? ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Und ich habe es wieder mal behalten und dir hier die Frage beantwortet, das ist alles! Alles andere ist sehr interessant, aber das habe ich nicht damit "herauslocken" wollen. Wie kriege ich das bloß hin, dass du mich richtig verstehst, nein, dass ich mich endlich verständlich ausdrücke- du lieber Himmel,wie ist das nur möglich? :-) Gruß Illona
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Agnes
antwortete am 03.09.05 (19:13):
koppschüttel
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Medea.
antwortete am 03.09.05 (19:49):
Hier tut sich Außergewöhnliches. ;-)
Schade, daß ich so wenig davon verstehe. .-)
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nasti
antwortete am 03.09.05 (20:12):
Hallo,
ich kenne eine Ilona aus einem anderen Chat. Sie ist jedes Jahr in Italien, und jedes Mal erzählte verschiedene Erzählungen, wo am Ende kam raus, was Sie eigentlich sagen möchte. Das Sie in einem 4 oder 5 Sternen Hotel gewohnt hatte, und bewegte sie sich in einem sehr gehobenem Gesellschaft. Aber diesmal ist das eine andere Ilona, Sie hat andere Ziele und Vorstellungen, solche spießige Dinge sind Ihr fremd. Ich persönlich werde einen Bericht abgeben, wenn ich mal in 7 Sternen Hotel pennen werde.
Nasti
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (20:17):
oh Illona, heute gebührt die Krone, die Du Dir ohnehin pausenlos selbst aufsetzt, vollkommen dir - auch wenn ein Zacken fehlt ;-)) Du meine Göttin weiblicher Unvollkommenheit, ewig auf der Suche nach Anerkennung - ach, ich werde eine Kerze für Dich anzünden :-)
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (20:24):
@nasti: :-))) du böses Mädchen! ja es gibt immer noch Leute, die mit dem "ich hab beim Käpten´s Dinner am Tisch des Kapitäns gesessen!" oder "Das Hotel hatte 4,5,oder wie viele Sterne und Sofia Loren hat da auch schon gewohnt" und anderem oberflächlichem Gedöns gerne strunzen. Die wahren tollen Erlebnisse - sowas wie im Regen auf der Mole in einem britischen kleinen Hafen Fish & Chips mit ner Ladung Essig drüber aus Zeitungspapier mit einem stinkigen Seebären zu essen, der Urlaub vom ich als nicht unbedeutender Fabrikant macht, das sind die Erlebnisse, die diesen Leuten wahrscheinlich entgehen. übrigens nasti - es kam nie eine Antwort auf meine Mail an dich - was war los?
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Illona
antwortete am 03.09.05 (20:30):
Heißt das jetzt: Nix ist mit der Einladung und deshalb eine Kerze????? fehlende Zacken = es sind schon Dornen , die du mir da ständig reintreibst unvollkommen=ok Göttin= bescheuert Suche nach Anerkennung=dir gut bekannt
Nasti, du hast recht, ich bin noch nicht die, die du kennst. Aber 7 Sterne Hotel?? Musst weit nach suchen, ob es die gibt, ich denke mal bei 5 Sternen ist Schluss...:-) Gruß Illona Es kann doch nicht jeder ein Chlochard sein...:-)
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (20:56):
genau, bescheuert. aber das hast DU gesagt :-)
eine einheitlich gültige hotelbewertung nach sternen gibt es übrigens nicht. dazu musst du nur mal ein türkisches 4-sterne-hotel mit zb einem spanischen oder einem deutschen 4-sterne-hotel vergleichen. in der türkei reicht für 4 sterne schon die tatsache, fachlich ausgebildetes beschäftig zu haben - und sei es nur der portier; ausserdem muss so ein haus 50% seiner gäste im hauseigenen restaurant verköstigen können - gleichzeitig.
nicht nur europaweit, nein, auch innerhalb der einzelnen länder werden die sterne ganz unterschiedlich verteilt und es gibt die komischsten kriterien. die touristikbüros und die örtlichen fremdenverkehrsvereine verteilen sie, die reiseveranstalter gehen da ganz individuell mit um - und gehst du zum EU-weit geltenden Hotel-und Gaststättenverband (Hotrec) dann wird man dir einen laaangen Vortrag halten. Kurz gesagt: Kein Stern ist wie der andere. Italien hat allein 40 verschiedene Bewertungskriterien, in Spanien ist es nicht viel anders. Ein 4-Sterne Hotel in Mailand hat ganz andere Kriterien als ein 4-Sternehotel in Florenz, zB. In Frankreich MUSS das Personal in einem 4-Sterne-Hotel min. 2 Fremdsprachen können, dafür dürfen die Zimmer die Grösse einer Pferdebox haben. Und die Krönung ist die Schweiz, wo man es unter einem 4-Sterne-Hotel gar nicht erst wagen sollte, irgendwo zu wohnen, die Kästen sind oft sehr abgewohnt und die Zimmer in desolatem Zustand - dafür halten dann aber wiederum die Restaurants, was sie versprechen. Und sind entsprechend teuer :-) Gäbe es also eine weltweit oder wenigstens europaweit gültige Sternenvergabe - man müsste Kategorien von 1 - 10 haben, das wäre einigermassen gerecht.
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Lissi
antwortete am 03.09.05 (21:15):
Angelottchen, zwischendurch läßt du aber schon gern durchblicken,dass du mit bekannten Leuten, die Inkognito unterwegs waren, näher zu tun bekamst. Und dass es für dich darin "besondere Erlebnisse" waren. Warum kannst nur du wissen,es betrifft soweit keinen anderen, vom interessieren dürfte es so ähnlich liegen.
Als mein Großvater noch Bürgermeister war,kam eines Tages ein Bauer zu uns,blähte sich in der Wohnstube auf, was er nach dem Krieg so alles auf die Beine stellte bis er der Großbauer wurde in der Gegend.Er meinte gewisse "Vorzüge" ständen ihm daher zu. Er bekam die kurze präzise Antwort: "Merk dir das Nachbar, der Größte in einer Gemeinde ist der, der am demütigsten ist", danach wurde der Fordernde aufgefordert,dorthinaus zu gehen,wo der Zimmermann im Haus ein Loch gelassen hat. Mich hat dieses Gespräch über viele Jahre noch beeindruckt und kam mir gelegentlich in Erinnerung,als ich in der Familienhilfe gearbeitet habe.
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utelo
antwortete am 03.09.05 (21:26):
Angelottchen und Ilona, wenn Ihr beiden Jungens wärest, könntet Ihr den Wettbewerb "Wer kann am weitesten pinkeln" veranstalten. Es ist schon traurig, dass erwachsene Frauen solche Kinderspiele bringen. Oder ist das nur etwas Gestelltes, um die Diskussion im Gang zu halten??????
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Illona
antwortete am 03.09.05 (21:38):
Hallo utelo Da ich heute fast den ganzen Tag benötigte, um endlich mein dämliches Referat fertig zu schreiben, war die Unterhaltung zwischendurch eine gute Abwechslung.Und irgendwie vielleicht erfolgreich, wer weiß das schon so genau... Ich weiß auch nicht, wer weiter " pinkeln" könnte, aber deine harte unmenschliche Einstellung zu dem eventuellen Vorhandensein von Behinderten bei deinem Essen ist schon eher zum Wegspülen , meinst du nicht auch? Es steht dir aber selbstverständlich zu!! Gruß Illona
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nasti
antwortete am 03.09.05 (21:49):
Hi Angelottchen,
mit einem Gott ähnlicher, Welt bekannten Grafiker speise ich gewöhnlich von Zeitungspapier Speck, klein gehackt, direkt von Messer auf mein schwarzes Brot geschmiert von Ihm. Trinken dazu gibt ein echter Champagner aus Kristall Glas. In seinem 250 qm Atelier, belegt mit Papier Kram gibt keinen Platz Wenn kommt ein fetter Schweizer Käufer, aus Museum zu Ihm geschickt, muss er später kommen, er hat keine Zeit. Er speist mit mir. In Pressburg. Das ist mit mehr Wert als in 5 Sternen Hotel zusammensetzen mit alten Damen voll gehängt mit Diamanten. Es ist keine Spur von deinem Email!!!!! /schmidt-eva@gmx.de/ Gar nichts erhalten.
Hi Ilona!
Es freut mich, dass es auch eine andere Ilona gibt. Bei meinen bösen Bemerkungen reagierte Sie noch böser!!! Daran erkenne ich, dass du eine andere Ilona bist. :O)))). Weil ich auch eine spielerische Natura bin, hatte ich mit Ihr viel Spaß.
LG Nasti
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (21:50):
hä???? Illona, was hattest Du zum Abendessen und wie wurde es zubereitet. Nicht, dass ich aus versehen aucgh mal sowas esse :-) wo hab ich denn was von mir und inkoknitoleuten geschrieben? gell, du studierst auf märchentante? das wahre erlebnis, du huhn, war fish and chips mit essig - du nix kapieren?
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Illona
antwortete am 03.09.05 (22:01):
Hallo nasti, es freut mich, dass du es jetzt endlich weißt und dir könnte ich sowieso nicht böse sein, du weißt das auch du Spielernatur. Zum Glück geht es dir wieder besser, denk an das ÖL...:-)
angelottchen,ich glaube, du kriegst schon wieder etwas durcheinander,denn ich weiß nicht, wovon du mit mir redest?? Gruß Illona
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Lissi
antwortete am 03.09.05 (22:12):
Wie man in den Wald hineinruft,so hallt es zurück, sagt man doch so schön. Offen gestanden, kann ich mich mit Ilona besser verständigen, wozu ich jedoch nicht stets gleicher Meinung mit ihr sein müßte. Bei Angelottchen ist es kmir schon auch passiert, dass ich mich auf negative Aspekte eingelassen hab kurzfristig. Ein- alles oder nichts -Charaktertyp ist immer eine grössere Herausforderung. Dabei kommt es immer wieder auf meine eigene Tagesverfassung an, wie ich damit umgehe.
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angelottchen
antwortete am 03.09.05 (22:20):
LOL nee, ich werfe sicher nichts durcheinander, Illona - ich bewundere nur Deine Art und Weise, in der Du aus einem anderen Thema rgeorische Fragen, die ich an ein völlig anderes Forenmitglied stelle, hierherkopierst und Dich genötigt siehst, so ganz ohne Zusammenhang darauf zu antworten und dabei vergisst, dich auf das eigentliche Thema zu konzentrieren :-))
Vielleicht solltest Du Dich doch besser deinem Märchentantestudium widmen? :-))
Mach nur so weiter :-))
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Karl
antwortete am 03.09.05 (22:33):
Google Adsense gibt doch manchmal die "besten Kommentare" zum Thema. Zu diesem Thread bietet mir Google soeben an: "Gratis Tintenklecks Test Erfahren Sie alles über Ihre unter- bewussten Sehnsüchte und Ängste!". ;-))
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Agnes
antwortete am 04.09.05 (05:50):
Ja, und gleich danach - auch von Google Adsense: "Alzheimer und Demenz" - :((
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Medea.
antwortete am 04.09.05 (06:55):
Utelo,
gerade Dein Beitrag ist für mich der überzeugenste weil ehrlich - und ich bin mir sehr sicher, daß die meisten hier Lesenden ähnlich empfinden und denken, aber wer wagt es schon zu schreiben? Illona hat eine sehr drastische Situation geschildert, die sich jeden Tag zu den Mahlzeiten in diesem Hotel wiederholt und der ich nicht auf Dauer gewachsen wäre. Warum also nicht zugeben können? Um es noch einmal ganz klar zu sagen: es geht nicht um die 'normal' Behinderten, die Rollstuhlfahrer, die Spastiker, die Menschen mit dem Down Syndrom, damit das nicht in einen Topf geworfen wird. Nicht jeder kann auf diese generöse Weise mit einer Gruppe mehrfach Behinderter (geistig und körperlich) zu den Mahlzeiten, die ja auch der Entspannung dienen sollen, umgehen. Ich gehöre in dem geschilderten Fall nicht dazu. Und wenn ich auch der Verdammung hier anheimfalle, ich hätte wahrscheinlich nach der dritten Mahlzeit das Hotel gewechselt.
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wanda
antwortete am 04.09.05 (07:54):
erst wollte ich hier nicht schreiben, aber nun tue ich es doch. Wie einige schon wissen, habe ich mein Berufsleben mit behinderten Kindern und Jugendlichen verbracht. Wir fuhren nicht in Hotels, aber in Landschulheime, nach Pelzerhaken, Spiekeroog, Timmendorf und in den Harz. Wenn wir einen Ausflug vorhatten, ist die Erzieherin oder ich immer vorgegangen und hat gefragt, ob es möglich sei, dass wir zum Eisessen oder auch zu Kaffee und Kuchen kommen könnten. Wir sind nicht ein einziges Mal abgewiesen worden. Allerdings haben wir in den ganzen Jahren nicht nur die sogenannten "Kulturtechniken" vermittelt, sondern eben auch sehr darauf geachtet, dass die Jugendlichen sich möglichst unauffällig benehmen konnten. Sondenernährung muss nicht unbedingt im Hotel stattfinden. Natürlich kann es vorkommen, dass sich jemand verschluckt, aber wenn sich das wiederholt, oder täglich der Fall ist, wie oben geschildert, dann muss ich mir was anderes einfallen lassen, z.B. mit der ganzen Gruppe ein Picknick machen. Bei der Einschulung haben die meisten Eltern die Hoffnung, dass ihre Kinder lesen,schreiben und wenns geht auch noch rechnen lernen. Bei der Ausschulung waren sie froh, dass sie mit ihren Kindern überall hingehen konnten, ohne großartig aufzufallen. So konnte z.B. ein l2jähriger Junge mit Downsyndrom nur mit dem 20-jährigen Bruder nach Teneriffa fliegen, ohne alle anderen Leute anzusprechen oder sich sonstwie auffällig zu benehmen. Ich war mit Herz und Seele im Beruf und bin nach wie vor für die Integration, dort, wo sie möglich ist. Aber das, was ganz oben von Illona geschildert wird, muss nicht sein, ist unklug und dient der Integration überhaupt nicht.
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Illona
antwortete am 04.09.05 (07:55):
Liebe Medea Wenn du Drastisches zunm ersten Mal siehst, ist meine Bezeichnung " außergewöhnlich" berechtigt. Wenn du dann aber die Selbstverständlichkeit des liebevollen Umganges mit diesen Menschen mehrmals erlebst, dann ist es (für mich jedenfalls) bald nichts Besonderes mehr.Es ist wohl so ähnlich wie mit der Angst, die dadurch besiegt werden kann, dass man sich den Dingen , die man fürchtet , stellt.Da wir nur 3 Tage bleiben wollte, stellte sie die Frage des Umzuges ohnehin nicht. Es waren Tage der Bereicherung und ich bin fest davon überzeugt, dir würde es ähnlich gehen, da du das Herz am rechten( ok-linken) Fleck hast.
Karl, ich weiß, dass du es nicht sooo gemeint hast, aber der Rorschach -Test ( Tintenklecks) zeigt genau das an, was du ansprichst. Man hat mir seinerzeit schon viel Fantasie , aber auch den Willen zur Verwirklichung derselben daraus abgelesen,. :-) Gruß Illona
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mart
antwortete am 04.09.05 (08:14):
Ich habe noch nie in einem Hotel mit Vollpension gewohnt - wäre für mich eine Horrorvorstellung.
Daher kann ich nur meine Phantasie spielen lassen.
Also, gäbe es da nicht genügend Ausweichmöglichkeiten? - wenn mir der "Appetit verdorben wird".
Ich erinnere mich an zwei versch.Berichte über all-inklusive Urlaube, bei denen sich Russen beim Essen derartig schlecht benommen haben, daß man einfach auswich.
Ich erinnere mich auch einen alten Herrn im Altersheim, der beim Essen so augen- und ohrschädlich aß, daß er aufgrund des Protests der anderen alten Leutchen ein Katzentischchen bekam, wo er eben nur mehr von hinten sichtbar war. -
Ein inzwischen 30 jähriger Sohn von Bekannten ist geistig extremst behindert; dieses hat mich beim gemeinsamen Essen und Zusammensein noch nie besonders gestört. Eigentlich war da vor allem der Gedanke "Gott sei dank, daß meine Kinder nicht betroffen sind."
Ein Mädchen mit Down-Syndrom im Nachbarhaus ist häufig im Garten und singt mit unerhörter Ausdauer und Freude immer dieselben Lieder und gibt sich dieselben Befehle - wenige Meter von unserem Sitzplatz im Freien entfernt -- Mir geht richtig etwas ab, wenn sie einmal nicht da ist und singt.
Vielleicht macht es etwas aus, wenn man sich einer großen Menge an Behinderten gegenübersieht?
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angelottchen
antwortete am 04.09.05 (08:25):
nun steht nirgendwo, wie betreffende Behinderte zu ihrem Leid gekommen sind und wer oder was sie "vorher" waren - wenn verunfallte Menschen oder Schlaganfallpatienten die Atmosphäre zuvor gewohnt waren und genossen haben, dann sind solche "Ausflüge" ins normale Leben innerhalb der Reha durchaus wünschenswert und sinnvoll. Da müssen die "Normalen" durch ...
Mir fiel dazu gestern noch ein, dass ich in einer Saison ein hübschels kleines elegantes und sehr gediegenes Hotel auf Madeira betreuen durfte. In dieser Saison kam es ingesegamt 8 x bei den deutschsprachigen Touristen und nicht ein einziges Mal bei allen anderen Nationalitäten vor, dass man sich über einen älteren Herrn beschwerte, durch den Gäste sich belästigt oder gestört fühlten - sei es durch die Tatsache, dass er im Schatten auf der Terrasse in der Nähe der Tür in einem Korbsessel sass und angeblich allen Frauen auf den Ausschnitt starrte, dass er im Restaurant ass, wo ihm schon mal was vom Löffel fiel oder er gefüttert wurde oder aber sehr früh am Morgen im Pool zu sehen war und man auf Grund seines sonstigen Verhaltens fürchtete und meinte gesehen zu haben, dass er ins Wasser pinkelt. Der Mann war der Besitzer des Hotels, hatte 2 Schlaganfälle hinter sich und litt u.a. an einer Augenlähmung, war aber im Kopf völlig klar und hatte seinen Laden durchaus noch unter Kontrolle.....
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angelottchen
antwortete am 04.09.05 (08:32):
"Kind, eines darfst Du nie vergessen: geistig Behinderte Menschen machen die selbe Musik wie alle anderen, nur sind ihre Instrumente verstimmt und deshalb musst Du genauer hinhören und geduldiger sein"
Der einzige Spruch meines Vaters, der mich bis heute tief beeindruckt. Er leitete damals ein Heim für integriertes Wohnen, in dem geistig behinderte und gesunde Jugendliche zusammen lebten und in dem auch meine Familie lebte. Wie zauberhaft und wundervoll gerade Downsyndrommenschen sind, wie sie einem die Welt und die Sterne erklären - das hat mich schon als 10Jährige tief beeindruckt und ich bin dankbar für die paar Jahre, die ich so gelebt habe.
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Karl
antwortete am 04.09.05 (08:41):
@ wanda,
danke für deinen Beitrag. Ich sehe das so wie du. Wenn ich aufmerksam Illonas Beitrag lese, dann spüre ich die Anstrengung, die es ihr verursacht hat, politisch korrekt zu formulieren.
Wir können zwar mit dem Verstand und dem Überich solche Situationen wie geschildert meistern, aber wer behauptet, das würde seinen Erholungseffekt im Urlaub nicht mindern, der ist unehrlich.
Eine andere Frage ist, ob wir dies zu akzeptieren haben. Die Antwort darauf scheint mir auch eindeutig zu sein: Ja. Wenn ich aber wirklich ehrlich bin und nicht heuchle, gebe ich zu, dass ich - wüßte ich es im Vorfeld - ein anderes Hotel wählen würde.
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angelottchen
antwortete am 04.09.05 (08:47):
wer denn wegen entgangener Urlaubsfreuden sein Geld zurück haben will, dem sei diese Seite ans Herz gelegt:
Internet-Tipp: https://www.hotelkritiken.de/index.php?seite=/reise/maengel.htm
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Medea.
antwortete am 04.09.05 (08:51):
Die letzten Beiträge klingen viel versöhnlicher, weichen dennoch der Problematik nicht aus - ich bin sehr froh darüber, was Illona, Wanda, Mart, Karl und Angelottchen geschrieben haben.
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Illona
antwortete am 04.09.05 (09:03):
Wenn ein Hotel als " behindertengerecht" ausgschildert ist, muss ich mit Behinderten rechnen.Ich habe es bei der Buchung übersehen bzw nicht darauf geachtet. Beim der ersten Begegnung mit diesen übrigens überwiegend ganz jungen Menschen ( 8 bis 25 Jährige) hätte ich wie Karl gedacht- nie wieder! Mein Mann sagte mir sofort, dass ich mich schämen sollte , so etwas zu denken. Jetzt im nach hinein und mit Hilfe der "Verarbeitung" auch gerade hier weiß ich es ganz sicher: Ich werde KEIN anderes Hotel wählen, wenn es wieder zufällig ein solches wäre, das mir gefällt. Karl, ich finde dein Feeling , dass es mir Anstrengung bereitet,mich unangreifbar zu artikulieren, sehr sensibel, aber deine "harte" , wenn auch ehrliche Einstellung in dieser Sache weniger. Ich war noch " blind" jetzt bin ich " sehend". Gruß Illona
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schorsch
antwortete am 04.09.05 (09:30):
"...Ich war noch " blind" jetzt bin ich " sehend". Gruß Illona..."
Jesus hätte seine helle Freude an dir gehabt (;-)
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Mulde
antwortete am 04.09.05 (09:35):
Nun, ich kann nicht mehr sagen wann und wo! Aber inhaltlich kommt mir der Bericht sehr bekannt vor. Vor Jahren geisterte ähnliches bei RTL/( Meiser )durch die Medien/ Presse ! Er ist nichts neues! Nur damals in italien! Wurde hier ein Versuchsballon getartet? Wie das Umfeldt reagiert?
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Illona
antwortete am 04.09.05 (09:36):
Wenns man so wäre!!!!Wäre einer der Wenigen... Gruß Illona
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mart
antwortete am 04.09.05 (09:40):
Mulde,
Eignet sich sicher sehr gut für eine Materialsammlung zu diesem Thema! - für eine Schülerarbeit oder für eine journalistische Arbeit:-))
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Illona
antwortete am 04.09.05 (09:41):
Mulde nichts dergleichen,denn gerade du müsstest wissen, dass mir so etwas Hinterhältiges ein Gräuel wäre. Als ich das letzte Mal ehrlich war, warst du empört und nun vermutest du bei mir ein übles Spielchen. Schon sonderbar, oder?? Gruß Illona
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utelo
antwortete am 04.09.05 (10:16):
Erst war Ilona doch auch geschockt, wie sie schrieb. Nach der Aufforderung ihres Mannes, sich zu schämen wurde sie dann plötzlich ein so guter Mensch. Weiterhin schrieb sie, dass sie ja auch nur 3 Tage in diesem Hotel war und von daher schon kein Umzug anfiel. Da ich überwiegend Urlaub in Italien mache, habe ich auch dort schon Gruppen von Behinderten erlebt. Jedoch waren diese, so wie Wanda es beschrieb, nicht so unkontrolliert, wie aus dem Bericht von Ilona. Wie ich schrieb, es gibt erhebliche Unterschiede. Da dieses Thema aber immer wieder neu aufkommt, gibt es wohl doch viele Menschen, die auf solche massiven Störungen negativ reagieren. Schönen Sonntag
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Illona
antwortete am 04.09.05 (10:43):
Hallo utelo ich bin keineswegs ein "guter" Mensch geworden.Ich habe nur angefangen zu vergleichen. Wenn ich diese jugendlichen Horden sehe, die z.B.auf Mallorcs ,Kreta und in Ungarn ihr Gehirn totsaufen und echt eine Plage sind,da stört mich kein Schwerstbehinderter mehr. Außerdem brauchten wir auch nicht so dringend Urlaub, dass wir unsere Ruhe haben mussten. Mart, wenn ich Material für eine Arbeit bräuchte, würde ich es sagen und dich als erstes danach fragen, denn du hast seinerzeit super für die Aufnahme und Aufzucht von " erfundenen" verwaisten Vögeln recherchiert. Ich habe nurmühsam geschildert , was mich bewegt hat, nicht mehr und nicht weniger. Gruß Illona Ach übrigens Agnes Alzheimer ist(eine Form von) Demenz und dies hier hat nichts damit zu tun. Ich kann diese fortschreitede Krankheit bei meiner Mutter beobachten und mit einem alten Witz ist sie auch gut erklärt. Ein alter Mann erklärt seinem Arzt, dass er wohl noch wisse, wie viele Mädchen er vor vielen Jahren verführt hätte, aber nun sei er so vergesslich geworden, dass er nicht mehr wisse, wen er gerade im Wartezimmer gesehen hätte. Der Arzt fragt ihn daraufhin, wie lange er dies schon hätte.Der Mann erwiderte: " Was habe?" Also nur das Kurzzeitgedächtnis fällt aus und derartiges konnte ich hier nicht feststellen. Gruß Illona
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Mulde
antwortete am 04.09.05 (10:54):
Illona Ich bin kein Geistseher! Nur der Inhalt ist mir irgendwie bekannt! Ich kann nun wahrlich nicht im Vorab sehen,was Du schreiben wirst. Bin ich nun schuldig, nur weil der Inhalt mir bekannt vorkommt? Mit nichten! Die grauen Zellen funktioniern noch recht gut! Ich bestreite auch nicht solche Vorkommnisse! Je nobler das Hotel, desto erschrööööcklicher die Gäste! Glaube mir die,die erschrocken waren , kämen sie mit dem Rollstuhl, möchten sie nach wie vor die besseren sein!° die würden dann gleich mit einen Superanwalt drohen! Das ist das Übel unserer Zeit! Nicht die Behinderten! Nichts desto trotz, wird ein ähnlicher Artikel bei der nächsten "Sauren Gurkenzeit" in einer "XYZ Zeitung" zu lesen sein!
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Illona
antwortete am 04.09.05 (11:05):
"Nur damals in italien! Wurde hier ein Versuchsballon getartet? Wie das Umfeldt reagiert?" Es war auch bei uns in Italien und ich kenne den von dir genannten Bericht nicht.Mag sein, dass so etwas zu lesen sein wird, aber mein Bericht sicher nicht, der ist zufällig authentisch.Natürlich bist du nicht schuldig, nur solltest du mir bitte niemals so etwas unterstellen,du weißt, dass ich Lügen nicht mag. Alles paletti Gruß Illona
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Tobias
antwortete am 04.09.05 (11:07):
Mulde, Je nobler das Hotel, desto erschrööööcklicher die Gäste ?????
Meine Erfahrung, gerade in den Mittelklassehotels geht es weit erschröööööööcklicher zu als in den oberen Klassen.
Übrigens reagieren viele Urlauber so, nicht nur Deutsche.
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Agnes
antwortete am 04.09.05 (11:36):
O Illona, ich weiß das nicht so genau wie Du, daß Alzheimer eine Form der Demenz ist. Ich hab' das oben nur von Google abgeschrieben (s. Bild).
Internet-Tipp: " target="_blank">
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angelottchen
antwortete am 04.09.05 (11:41):
Text: kobinet-nachrichten · erstellt am: 13. Juni 2003 07:03 Uhr Deutschland: Behinderte Urlauber im Hotel sind Abreisegrund Behinderte Urlauber im Hotel sind auch im Jahr 2003 immernoch ein Grund, eine Reise zu stornieren. Dieses skandalöse Urteil hat das Amtsgericht Eutin im Namen des Volkes gefällt.
Feriengäste dürfen ihren Urlaub kostenlos stornieren, wenn auch behinderte Urlauber Gäste im gebuchten Hotel sind. Mit diesem im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen gefällten Urteil hat das Amtsgericht Eutin (Aktenzeichen: 4 c 49/02) die Klage einer Betreiberin einer Wellness-Farm in Schleswig-Holstein abgewiesen, die von zwei Frauen 823 Euro Stornogebühr haben wollte.
Die Frauen seien abgereist, nachdem sie Gehwagen von gehbehinderten Urlaubern im Foyer des Hotels entdeckten. "Die Damen wollten auf keinen Fall mit kranken Leuten unter einem Dach wohnen", empört sich Birte von Strack, Betreiberin des "Landhaus Am Holzberg", ein Wellness-Hotel mit Beauty-Farm und Rehabilitations-Bereich in Malente.
"Ich möchte einfach nicht, dass weiterhin solche Urteile gefällt werden. Das ist schlicht eine Diskriminierung von Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen", sagte sie gegenüber den Lübecker Nachrichten. Die zunächst verworfene Berufung gegen das Urteil legt die Hotelbesitzerin nun doch ein. "Der Sozialverband Schleswig-Holstein hat sich auf unsere Seite gestellt und wird die Kosten übernehmen." ===========
übrigens: Quarken und Meckereien in den Hotels der sogenannten gehobenen oder Luxusklasse wird man vor allem von den Gästen hören, die sich einen solchen Aufenthalt normaler Weise gar nicht leisten können und ihn oft vielleicht aus Dünkel, Angeberei oder Selbstbelohnung buchen. Aus fast 20 Jahren "an der Touristenfront" in der ich vor allem auch mit Reklamations im Zielgebiet zu tun hatte und tausende von Gästen beobachten konnte, wage ich das zu behaupten. Die tatsächlich "upper class" Leute - und damit meine ich nur die finanziele Zuordnung - geht meist mit einer Gleichgültigkeit oder Nobless über gewisse Dinge hinweg und kennt ganz einfach das Leben. Die sogenannten "Neureichen" spielen sich gerne auf, scheissen das Personal zusammen und ziehen eine Reklamationsshow ab, die bühnenreif ist. Auf ihren Postkarten, die sie nach Hause schreiben, steht aber immer "superklasse Hotel, Spitzenservice, alles ist toll!" :-) Wohlgemerkt: jede berechtigte Reklamation ist völlig ok!
Eigene Unwissenheit oder Fehler werden nicht gerne zugegeben und Unsicherheit wie so oft mit Arroganz überspielt. Da geht dann der von Natur aus moussierende Wein zurück, weil er angeblich schlecht ist (der perlt ja schon!!!) und so mancher Spinner spielt sich auf, weil das "Schattobrionn" zu gross und nicht "durch" genug war .. jaja da kann der kleine Mann von Welt vor seiner begleiterin noch so richtig strunzen :-)
Was sagt eigentlich das Gleichstellungsgesetz zu Gästen, die ihr Geld wiederkriegen, weil sie von Behinderten in der Urlaubsfreude behindert wurden?
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welsch
antwortete am 04.09.05 (17:59):
Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind ( aber sind wir das?), dann müssen wir einräumen, dass wir dann, wenn wir mit einer von Illona beschriebenen Situation unerwartet konfrontiert werden, allesamt zunächst einmal betroffen sind.
Eine Situation ist eingetreten, auf die wir nicht vorbereitet waren und da sind wir allesamt zunächst einmal verunsichert, es ist uns unangenehm, wir versuchen, der Situation zu entrinnen, weil wir Mühe haben, damit umzugehen.
Wer dies leugnet, sagt die Unwahrheit....oder er kennt sich selbst nicht!
Wie gehen wir, wie geht die Gesellschaft mit solch einer Konfrontation um ?
Sehr, sehr unterschiedlich !
Die einen reisen sofort ab ( auch wenn sie es zunächst nur innerlich tun)
Die anderen tun so, als würden es ihnen nichts ausmachen und suggerieren ihrer Umwelt, was sie doch für tolle und tolerante Leute wären das ist höchst unehrlich.
Und dann gibt es noch ein kleines Häuflein, das sich tapfer bemüht, mit der Situation fertig zu werden und sich möglichst unauffällig mit der Sache arrangiert.
Aber allen drei Gruppen ist eines gemeinsam: Alle ! fühlen sich nicht wohl dabei. Es ist nun mal nicht von der Hand zu weisen, dass das unangenehme Stimmungen in uns wachruft, wer das abstreitet, ist nicht ehrlich !
Und ich?
Hätte ich im Voraus gewusst, was auf mich zukommt, wäre ich der Sache auch ausgewichen, ganz ohne jeden Zweifel. Ich hätte mich so gesetzt, dass ich möglichst wenig davon mitbekommen hätte. Das Hotel hätte ich allerdings deshalb nicht unbedingt gleich gewechselt.
Zum Schluß: Von den Betreuern, so sehr sie sich sicherlich auch um ihre Schützlinge gekümmert haben, hatten kein glückliches Händchen, sonst hätten sie sich Gedanken darüber gemacht, wie die "normalen" Menschen reagieren. Aber möglicherweise waren die auch schon in einem Widerspruchsstadium und sagten sich (unbewusst!): Die sollen ruhig mal zukucken, was da bei uns so abläuft.
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Illona
antwortete am 04.09.05 (19:39):
Hallo welsch, dies kann ich so nicht stehen lassen. Ja, ich habe nicht gewusst, was auf mich zukommt Ja, ich war erschüttert und betroffen und habe mich zuerst nicht wohl gefühlt. Nein, ich suggeriere gar nichts, mir selbst am allerwenigsten Nein, ich habe mich nicht möglichst unauffällig mit der Sache arrangiert. Ich habe ausführlich mit den Betreuern gesprochen und mich über alle Details genau erkundigt., sogar über die Gehälter.. Wir anderen haben auch nicht unmittelbar daneben gesessen, sie saßen an einem großen Tisch, der etwas abseits stand. Das Hotel gehört übrigens der Stadt und wurde für diesen Zweck ( Behindertenurlaube) saniert. Nur, das steht so nicht im Katalog, das hat mir die Betreiberin auf Nachfrage erzählt. Nun, es hat sich trotz massivster Aufklärung NICHTS an dem Verhalten zu Behinderten geändert. Wie traurig! Ich habe heute Nachmittag ein Jungbauerehepaar ,das uns das Brennholz für den Winter brachte, diesbezüglich befragt. Wie immer die falschen Leute am falschen Ort. ER: ca 30 , lange Haare, kernig sagt gleich , er könne dazu nichts sagen, er hätte einen behinderten Bruder. Mit dem wäre er aber öfters in den Bergen rumgeklettert, dort würde der Behinderte “ aufblühen.“ SIE: ca 30, zierlich, kann auch nichts dazu sagen, da sie hier arbeitet( siehe Link) Gruß Illona
Internet-Tipp: https://www.altenheim-tigring.at/
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wanda
antwortete am 05.09.05 (08:28):
hier könnte ich ununterbrochen etwas dazu schreiben.... Jeder der sich in die Gesellschaft eingliedern möchte, hat sich so weit es geht anzupassen, diese Erwartungshaltung haben wir und die ist auch gerechtfertigt. Was Welsch schreibt, ist absolut richtig. Für ca. drei Jahre hatte ich einen sehr großen, mich um einen Kopf überragenden behinderten Jungen in der Klasse mit einem Sehrest von 3%. Dieser Junge hing im wahrsten Sinne des Wortes immer an mir und fiel einfach deshalb schon auf. Sehr häufig wurden mir auf Ausflügen, z.B. auf dem Schiff, von Leuten in meinem jetzigen Alter 5.- oder 10.-DM zugesteckt - was eigentlich unmöglich ist. Ich hab' es aber angenommen, nur um diesen Reisenden zu helfen. Damit hatten sie was getan und ihre Verlegenheit überbrückt. Und nun konnten sie die Schiffsfahrt weiter geniessen. Für Menschen, die nie im Leben mit Behinderten konfrontiert worden sind, ist und bleibt das eine starke Verunsicherung.
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Medea.
antwortete am 05.09.05 (10:04):
Liebe Wanda, ich bin sehr erleichtert über das, was Du schreibst. Vor Jahren benutzte ich die gleiche Straßenbahn, mit der auch viele behinderte Menschen in beschützende Werkstätten fuhren. Einmal setzte sich ein junges Mädchen neben mich und begann, mir meine Strickjacke aufzuknöpfen, ich wußte gar nicht, wie ich mich zu verhalten hatte, am liebsten hätte ich ihr auf die Finger geklopft. Ihre Sprache war für mich unverständlich, vielleicht war sie einfach auf die Bluse darunter neugierig. Was tat ich? Ich stieg an der nächsten Haltestelle aus.
Ein anderes Mal begann ein junges Pärchen sich glucksend und stöhnend einem sexuellen Vorspiel hinzugeben, das hinter mir saß. Sollte ich den Fahrer informieren? Ich war genauso hilflos wie in dem anderen Fall. Also was tat ich? Ich stieg wiederum vorher aus.
Sex, Liebesspiele in der Öffentlichkeit bei dieser Klientel scheint mir schon ein Diskussionsthema zu sein.
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schorsch
antwortete am 05.09.05 (10:39):
Wenn doch nur jeder endlich begreifen würde, dass WIR ALLE irgendwie behindert sind. Bei den einen ists einfach sichtbarer als bei anderen.
Fragt mich bitte nun nicht nach meiner eigenen Behinderung; ich werde sie genau so verschweigen wie ihr die euren.....
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wanda
antwortete am 05.09.05 (11:15):
ganz schnell muss ich nachtragen, dass dieses "Geldzustecken" nur dann geschah, wenn wir auf Reisen waren und dann auch für die Behinderten unbemerkt, immer im Flüsterton, "kaufen sie ihm was schönes" oder "hier, für alle ein Eis" und selbstverständlich wurde das dann auch entsprechend angelegt.
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angelottchen
antwortete am 05.09.05 (11:42):
Auf Kreuzfahrten trifft man sehr oft Ehepaare mit ihren geistig behinderten, meist schon erwachsenen Kindern. Eigentlich der ideale Urlaub, denn die tage auf See sind sehr entspannend, die Reise ist abwechslungsreich und doch finden sich gerade die Behinderten sehr schnell in den gleichbleibenden Tagesablauf und die Wege zur Kabine usw zurecht. Beim Landgang spielten sich häufig die gleichen interessanten Szenen ab: Gerade Downsyndrommenschen wurden zB von den Einwohnern von Port au Prince (Haiti)jubelnd begrüsst und umringt - wie klerine Filmstars. Die Menschen schauten sie erstaunt an und berührten sie zaghaft, jubelten und klatschten. Ein Arzt erklärte mir mal, dass Downsyndrommenschen in diesen Regionen leider nicht sehr alt werden und einen erwachsenen Menschen mit DS zu sehen, ist für sie geradezu ein Wunder und sie beklatschen den Betreffenden aus wirklicher Freude. Manches könnte die ach so zivilisierte Welt doch noch lernen.
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nasti
antwortete am 05.09.05 (14:20):
Ich hatte immer nur Pech mit behinderten Menschen. Meine Oma, während ich ein kleine Mädchen war, hat mir in meine Schädel reingeprägt, das die Behinderten sind schuldige Menschen. Das das eine Gottes Straffe ist, behindert zu sein. Und noch was. Sie behauptete noch keinem behinderten gesehen haben , welcher gutmütig wäre. Bestimmt meinte Sie nur körperlich behinderte Menschen, mit Buckel, ungleiche Beinen, etc. Eine Frau, in Rollstuhl sitzend terrorisierte Ihre Umgebung wo ich wohne jetzt, Sie versuchte die Menschen auch überfahren. Mit mir hat auch einen böses Spiel gespielt. Schickte mich zu fuß in 4 Etage, etwas zu fragen. Wenn ich kam zurück, lachte mich aus. In Ihren Augen sitzt d. Neid auf gesunde Menschen. Ich habe null Mitleid mit Ihr. Einige haben Sie angeklagt, so muss sich jetzt ruhiger halten, sonnst droht Ihr etwas, weiß ich nicht, was. In einer Stadt hat mein Fuß ein Rollstuhl Besitzer überfahren, ohne eine Entschuldigung. Ich wünschte Ihm, das er kippt von seinem Rollstuhl, und krepiert. Wir gesunde sind nicht schuld daran, das sie so einen Elend haben. Als eine Gottes Strafe habe mich in einem behinderten Mann verliebt vor 6 Jahren, ganz kurz, als eine karmatische Warnung, das ich muss meine Meinung ändern. Er war schlechtmutig, böse, geizig, gierig, Narzisse, Hypochonder, Paranoia, Schizophrene, neurotisch, hielte sich auf Gott, eingebildet, depressiv, ich kann meine Meinung nicht ändern.
Nasti
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mart
antwortete am 05.09.05 (14:39):
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß du hier alles so gemeint hast, wie es sich anhört - nämlich sehr schlimm.
Aber vielleicht ist dumpf in deinem Hinterkopf noch die großmütterliche Fehlerklärung - und deshalb gehst du entweder mit zu schlechten Vorurteilen oder mit zu guten Vorurteilen an (körperlich) Behinderte heran.
Auch Menschen können so wie Hunde riechen, wenn man sie ablehnt.
Ich kenne/kannte 7 Rollstuhlfahrer; zum überwiegenden Teil sehr gut,; zwei davon waren 13 Jahre lang meine Schulkollegen -- Von meiner nicht repräsentativen Auswahl her kann ich allerdings nur sagen, sie sind/waren sehr nette Menschen.
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angelottchen
antwortete am 05.09.05 (15:08):
naja also auf mich ist in Köln auf dem Parkplatz auch mal eine Rollstuhlfahrerin auf mich losgegangen, bespuckte mich und hatte treffliche Ausdrücke, die sie mir an den Kopf warf. Ich habe die Frau zuvor nie gesehen und nicht einmal Blickkontakt zu ihr, ihr Gekotze und ihre Wutattacke bezog sich vor allem auf mein kleines Cabriolet und meine Kleidung, wie ich ihren Ausführungen entnehmen konnte. Ich denke aber, die wäre als gehende Frau genau so eine Furie.
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Lissi
antwortete am 05.09.05 (15:13):
Ich kenn schon einen Spruch: hüte dich vor einen <Gezeichneten>. Damit käme ich aber nicht auf die Idee,dass Gott ihn dafür bestraft hat,das sind drohende Botschaften,die die Religionen erfunden haben um die Menschen zu unterdrücken. Wenn für einem das denken normal ist, dass wir öfters auf die Erde kommen,so bekommt auch Behindertsein ein anderes Bild.Demnach erträgt der Mensch in diesem Leben Zustände und Situationen,die er früher einmal anderen Leuten angetan hat.
Von einem Yogi hab ich mal gelesen: er saß auf einer Bank,es kam ein Mann auf ihm zu und prügelte auf ihm ein.Der Yogi bat in Gedanken den anderen innigst um Verzeihung und der Schläger verschwand so schnell wie er gekommen war.Während dem einstecken der Hiebe sind ihm Bilder gekommen,wo er selber einen zu Boden gedroschen hat, noch viel schlimmer,als er es nun zurück bekam. In den christlichen Religionen wurde die auch bewußt ausgemerzt,denn Origines sprach noch ganz offen von der Wiedergeburtslehre. So wär es auch verständlicher, warum es gerade Behinderten Menschen so gut tut, Herzenswärme zu erfahren von anderen Leuten,könnte es doch immer wieder ein Impuls an das Innere sein,dass dies der moralisch richtige Weg im Leben wäre.
Ich bin <Behinderten> auch eine zeitlang unsicher begegnet, bis ich mir <erst mal zum Selbstschutz> vorgeommen hab zu denken, das ist ein ganz normaler Mensch wie ich, und es war entspannend nicht nur für mich,auch für den Behinderten.
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Medea.
antwortete am 05.09.05 (16:07):
Nasti -
das ist ja finsterstes Mittelalter, was Dir Deine Großmutter vermittelt hat. Du bist zwei Generationen später - ich kann nicht glauben, daß Du Dich nicht davon freigemacht hast.
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Mulde
antwortete am 05.09.05 (17:55):
Hat von den vielen hier die hier schreiben, schon mal jemand wirklich weil zwingend Notwendig war, einen Angehörigen im Rollstuhl gefahren? Nur mal an die frische Luft! Nur mal zu einem Amt mit vielen Stufen? Nur mal zum Arzt? Nur mal Bordsteinkante hoch oder runter? Ihr würdet sicher anders reden! Man möchte auch mal dem Langjährigen Partner was schönes sehen- erleben. Ich kann da mit reden! Fahre meine Frau seid 5(fünf) Jahren Sie hat Pflegestufe und ausweis mit "H" und doch jammern kommt nicht in frage! Wersoll denn das olle Määäächen betreuen? Wünsche Euch nur das Euer Partner das auch macht und Euch nicht irgendwo "Abparkt!
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Illona
antwortete am 05.09.05 (18:36):
Ja Mulde, ich, meine Mutter jede Woche einmal durch die Stadt(wenn es nicht regnet) und die Gehwege sind nicht sehr rollstuhlgerecht gepflastert. Wahrscheinlich bin ich deshalb etwas " abgehärteter" in dieser Beziehung. Gruß Illona Und nicht nur aus diesem Grund würde ich mit diesem Thema keine Experimente starten.
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angelottchen
antwortete am 05.09.05 (19:53):
ja Mulde - meine Mutter habe ich 4 Jahre gepflegt, sie war Diabetikerin, erblindete und wurde Dialysepatientin - also ein absoluter Schwerstpflegefall. Die letzten 2 Jahre konnte ich sie nur noch im Rollstuhl fahren. Mein damaliger Lebensgefährte war nach einem Unfall geistig sehr verwirrt und hatte enorme psychische veränderungen; jeden Tag mussten geradezu zwanghaft die selben Abläufe stattfinden, dazu gehörte eine Rundfahrt mit dem Auto - immer durch den Taunus, durchs Wispertal, runter zum Rhein und über Rüdesheim - Wiesbaden zurück. Immer musste bei einem seiner 3 "Lieblingslokale gegessen werden, immer ass er das selbe, immer wiederholten sich seine Sätze an den selben Stellen der Strecke. Ein ganz typisches Verhalten bei dieser Art des Hirnschadens. Auch er musste wie ein Kind an die Hand genommen werden, ohne dass es ihn blossstellte oder entwürdigte und er konnte sehr jähzornig werden, wenn er gereizt war. Da warf er auch schon mal den Teller durchs Lokal oder schmiss den Tisch um oder schlug mich. Ich habe beide niemals wie kranke Menschen oder wie behinderte behandelt und erfuhr später, nach dem Tod der beiden, durch die behandelnen Ärzte, dass alleine die Tatsache, dass ich sie völlig normal behandelte, auch mal mit ihnen stritt oder sie um Hilfe bat oder dumme Witze machte, sie viel länger am Leben hielt, als die Mediziner es gedacht hätten. Ich weiss heute nicht mehr, woher ich die Kraft genommen habe, rund um die Uhr und jeden Tag 2 schwerbehinderte und inkontinente Menschen zu versorgen, zu waschen, zu windeln, anzuziehen, ihnen Spritzen und Tabletten zu geben, sie zu Füttern, Blutwerte und Blutdruck zu messen, Diätmahlzeiten zu kochen und ihnen auch noch einen normalen Tagesablauf zu bieten - mit Vorlesen, Spazierenfahren, einer Blinden zu beschreiben, was ich sehe und den verbalen Kontakt nie abbrechen zu lassen, damit sie sich nicht einsam fühlt - hätte ich meinen Job nicht geschmissen, ich hätte es niemals schaffen können. Aber ich konnte zu mindest meiner Mutter den Wunsch erfüllen, Zuhause zu sterben. Beruflich oder Karrieremässig habe ich mich damals ruiniert aber menschlich bin ich unsagbar reich geworden und bereue nichts. Ich habe viele Schlaganfallpatienten kennengelernt und war manches Mal erschrocken, dass die Angehörigen so gar nicht damit umgehen konnten, am Bett oder Rolli des Betreffenden nicht mehr MIT sondern nur ÜBER ihn sprachen und völlig überfordert waren. Ich hatte auch einen lieben Freund in den letzten Wochen seines Lebens bei mir, der an Aids erkrnakt war und den ich zum Schluss auf dem Arm tragen konnte wie ein Kind - ihn in warme Decken wickelte und im Sitzschlitten durchs Dorf und durch die Felder schob, weil er den Schnee so liebte - dass die nachbaren auf die andere Strassenseite gingen und von da an nie wieder jemand bei mir zum Kaffee kam, hat mich nicht besonders gewundert. Vielleicht habe ich das grosse Glück einer Art Begabung, mit kranken oder behinderten umzugehen - lernen kann man das nicht jeder und nicht jedem ist es in die Wiege gelegt und ich kann durchaus verstehen, wenn Menschen in der Gegenwart von Behinderten verunsichert sind. Dass einer aber die Chuzbe hat, Geld vom Reiseveranstalter zurückzufordern, weil Behinderte im Hotel waren ... das geht über meine Toleranzgrenze. Ich will aber auch ganz ehrlich sein und gebe zu, dass ich die Kraft nicht noch einmal aufbringen will und wohl auch nicht könnte. Einiges habe ich gelernt und mit Schrecken fast jeden tag in dieser Zeit gesehen: Dass die Würde des Menschen antastbar und verletzbar wird, wenn er selbst nicht mehr handeln kann und so mancher "Gesunde" sich entwürdigend ggü dieser Menschen benimmt. Und dass das Leben schön ist und lebenswert - auch für behinderte Menschen und auch, wenn es den Massstäben der "Normalen" nicht mehr entspricht.
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Illona
antwortete am 05.09.05 (20:10):
whow!! Ich bin ehrlich beeindruckt!! Gruß illona
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Mulde
antwortete am 05.09.05 (20:27):
Siehst du angelottchen. Da brauchen wir beide wohl nichts mehr kommentieren! oder??? So wie Du, weiß ich wie eine Windelhose aussieht und was man damit tun muß / kann! Was Inkontinenz auch im klarsten deutsch heißt. Wie schleichend und heimtückisch sich Alzheimer entwickelt. Ich habe jedoch den Vorteil mit zwei guten Ärzten ein besonderes Verhältnis zu haben. Da bekomme ich schon mal die Rote Karte und sie verlangen Das ich auch mal an mich denken muß!! Das können die auf der "anderen Strassenseite" selten begreifen, wenn sie es denn wollten!
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angelottchen
antwortete am 05.09.05 (20:44):
Ja Mulde, ich verstehe Dich nur zu gut - und genau wie Du musste ich nie darüber nachdenken, ob ich oder ob ich nicht die Pflege übernehmen soll. Plötzlich bist Du gleich mit stigmatisiert, es kommen keine Freunde mehr zu besuch und wenn, dann erwarten sie wie Tierheimbesucher gleich die unendliche Dankbarkeit des Kranken oder Behinderten ...
und dann, um noch mal auf die Inkontinenz zu kommen, dann muss man versuchen, aus dieser für den Betreffenden so unendliche Erniedrigung (mein Gott! Deine Geliebte und Gespielein soll Dir plötzlich den Arsch putzen und Dich windeln!!!) einen Seilakt zu machen und es schliesslich sowei bringen, dass der betreffende sich hinstellt wie ein Ritter, dem die Rüstung angelegt wird und nicht wie ein auf seine Körperfunktionen und Grundbedürfnisse reduzierter Mann, der eins ein Beau und eine "Erscheinung" war und nun in die Windel pinkelt ...doch, es fordert beiden viel ab, von dem "die da draussen" nichts wissen.
@Illona, nein, ich wollte sicher nicht beeindrucken - mich haben diese Jahre im nachhinein zu einem sehr glücklichen Menschen gemacht, der sich in so ziemlich jede Lebenslage hineinfindet, ohne durchzudrehen und der keine Angst mehr hat. Vor nichs. Und was kann man schon mehr erhoffen - allerdingst hätte ich diesen Grad persönlicher kleiner Weisheit gerne erlangt, ohne dass meine Lieblingsmenschen so hätten leiden müssen. Weisst Du, dieser Mann von dem ich da schreibe, von dem behaupteten seine therapeuten und seine Familie, dass er schwachsinnig ist und allenfalls den Geistesstand eines 4jährigen. Dann hatte er seine letzte schwere OP, bei der die Bronchen verkürzt und die Lunge quasi nach oben gezogen werden musste, weil seine Luftröhre zusammengefallen war. ich habe die nach vor der OP wie ein kleiner Palladin bei ihm am Bett gesessen und mal gesagt "Du bist der mutigste Mann der Welt" und darauf streichelte er meinen Kpf und sagte ganz gefasst: "Ich bin nicht mutig, ich bin nur diszipliniert" .... für mich war immer klar, dass sein Verstand klar und präzise war, nur dass sein "Output" nicht immer so klappte, wie er wollte und dieser Satz, den hat keiner seiner Familie geglaubt... aber wozu auch, er hatte es zu mir gesagt und er wusste, dass ich ihn versteh. Das war ein grosses Geschenk, wirklich.
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nasti
antwortete am 05.09.05 (21:03):
Momentmal!!!
Ich spreche über einige, sehr freche Behinderte mit neidigen Augen. Das ich mein Bruder begleite bis der Tot, er starb 38 jährig an Zucker, und meine Mutter an Alz, und mein Man auch bis letzte Minute betreute ich, find ich ganz normal. Das sind die Menschen, welcher wir lieben, Sie gehören zu uns, es ist auch egal, in welcher Situation sich befinden. Wie ich auch erwähnte, habe ich ein Pech, das ich immer solche „böse“ behinderte traf da draußen. Die aggressive Rollstuhl Benützerin sehe ich fast täglich, sie ist weiterhin sehr explosiv, und Ihr böser Blick begleitet mich sehr oft. Sie ist ca. in meine Jahre. Mit einem Bekannten, welcher auf der Fußgängerzone wartet täglich auf seine Frau, in einem Geschäft arbeitende, beschwert sich auch sehr oft darüber, wie er muss in letzte Minute springen, sonst ist er überfahren mit die RollstulfahreInnen. Sogar die jungen Mütter mit Kinderwagen verdrängen uns mit bösem Blick, wir müssen schnell abweichen, retten unsere Haut, aus hätten wir nie keine Kinder gehabt. Wir müssen uns schämen, dass wir ohne Kinderwagen, Rollstuhl so unkompliziert leben, wir sind d. Minderwertigeren Menschen 2-ter Klasse, total unnutzbare Geschöpfe. :O)))))). In einem Parkplatz, in Rathaus sind 6 Parkplätze vorhanden. Davon sind 4 für die Behinderten reserviert, immer leer. Wenn sich jemand da stellt, sofort muss eine Strafe bezahlen. Manchmal denke ich, das die Menschen lieben behinderten und die Hunde, die Erfolgreiche und Prominenten nur nach dem Tod.
Nasti
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mart
antwortete am 05.09.05 (21:30):
Irgendwie erkenne ich dich, die sorglose, die initiative, die unkonventionelle Künstlerin und Lebenskünstlerin hier nicht mehr.
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nasti
antwortete am 06.09.05 (15:46):
Hi Mart!
Sorglose, initiative, unkonventionelle, etc. Na danke!! Habe ich auch diese Fähigkeiten, und auch andere. Was hat das mit Behinderten zu tun? Das in Deutschland die ernste waren, welcher mich versuchten ganz hart anpacken, waren die geistig Behinderten. Wenn ich so an Öffentlichkeit gearbeitet hatte, zeigten mit Finger an mich, und rufen: „Die Ausländerin!!!!!!“ Die leicht geistig behinderte sind hier braun, hatte ich viel zu tun mit diese Typen, sind eigenartig dumm und auch gefährlich. Es waren Zeiten, wenn ich mit Polizei müsste einige abschleppen lassen, und waren bestrafft, müssten Geldstrafe bezahlen wegen seine dumme, freche, fiese Maul. Während ich porträtierte, die drehten durch, die jugendliche AntiFa Gruppe hat sich mit die brauen geschlagen, angeblich wegen mich,/ die haben mich verteidigt/, bis Blut floss, das waren noch Zeiten. :O))))) Ich sage immer: Der Teufel sitzt in einem beschädigten Gehirn. Und das male ich unendlich, als wäre das eine Hilfe, aber ist es nicht, die harmlose und liebe Behinderte treffe ich nicht einmal, so ein Pech. Mein Sohn während seinen Zivil Dienst arbeitete mit Behinderten. Er liebte direkt die Leute, bis heute schwärmt er für die Behinderten.
Nasti
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schorsch
antwortete am 06.09.05 (17:45):
nasti, hast wirklich DU das geschrieben?
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nasti
antwortete am 06.09.05 (18:45):
Ja Schorsch,
es ist mein 2-tes Gesicht. Bloß alles geht sehr schnell vorüber. Glaub mir, ich hatte sehr viele Probleme mit solche Behinderten, welcher waren ohne diese ärtzliche Diagnose, so frei liefen herrum.Dise sind die gefährlichste,aber wir sind schon von d. Thema weit weg. LG Nasti
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angelottchen
antwortete am 06.09.05 (19:05):
hi Nasti - ich habe ein bissel den Eindruck, Du verwechselst Geisteskranke mit geistig Behinderten? Da ist schon ein himmelweiter Unterschied....
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karaoke
antwortete am 07.09.05 (08:43):
Ich bin Altenpflegerin gewesen und habe oft Gruppen alter und auch schon stark in ihren Bewegungen und Aktionen behinderter Menschen begleitet. Ich plaudere lieber nicht darüber, was uns als Begleitungen oft ins Gesicht geschleudert wurde. Es war nicht nur deprimierend und ich habe mich nicht für die Menschen geschämt, die ich begleitet und umsorgt habe, sondern für die Aussagen und Reaktionen der sogenannten "Gesunden". Vor denen nämlich hätte ich oft gerne ausgespuckt. Leider bin ich dazu zu gut erzogen und ich möchte mich auch nicht mit diesen Kreaturen auf eine Stufe gestellt haben. Ich habe sie nur oft gefragt, ob es ihnen möglich sei, sich selbst mal 20 oder 30 Jahre weiter vorzustellen und das gab manchmal betretene Gesichter. Gott sei Dank gibt es inzwischen spezielle Hotels für Behinderte. Das finde ich gut, aber ist es nicht eine Schande, dass das überhaupt nötig ist???????
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schorsch
antwortete am 07.09.05 (09:37):
Wir haben eine Nachbarin, die behauptete, alle Leute (und sogar die im Fernsehen) würden ihr die Zunge herausstrecken......aber inzwischen hat sie gute Medikamente erhalten.....
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angelottchen
antwortete am 07.09.05 (10:15):
Meine goldige Grosstante machte sich abends zur Tagesschau immer besonders fein fein und legte sogar ihre Perlenkette an. Wenn sie krank war, blieb der TV aus ... "der Herr Köppke soll mich so doch nicht sehen" ... (Karl-Heinz Köppke war der erste und bekannteste Tagesschaussprecher).
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