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THEMA: Angst und Mut
19 Antwort(en).
Illona
begann die Diskussion am 22.08.05 (17:05) :
Wann hattet ihr das letzte Mal richtig Angst, wann brauchtet ihr Mut? Angst hatte ich natürlich vor den letzten Arztbefunden und jedesmal, wenn es im Autobahntunnel zum Stillstand kommt. Aber mutig war ich dabei: Gegen 5 Uhr früh stehe ich meistens auf , so auch an jenem bewussten Tag im Oktober letzten Jahres. Ich befand mich allein im Haus und wollte gerade die Tür zum Wohnzimmer öffnen, als ich Stimmen von dort und aus meinem Büro hörte. Ich stand starr vor Schreck und ließ alles fallen, was ich in den Händen gehalten hatte. Ich dachte mir, nun haben sie dich und alle Schauergeschichten, die sonst in den Zeitungen stehen, liefen wie ein vor mir Film ab. Nach Sekunden oder Minuten traute ich mich weiter und bemerkte, dass die Stimmen aus dem Fernseher kamen. Einbrecher, die in Ruhe fernsehen??? Ich ging langsam weiter und zum Glück löste sich das Rätsel schnell: Es hatte nachts Stromausfall gegeben und durch die Stand by Stellung der Fernsehapparate waren beide beim Einsetzen des wieder erlangten Stromzufuhr eingeschaltet worden. Seitdem werden die Geräte ganz abgeschaltet. Gruß Illona
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pilli
antwortete am 22.08.05 (17:24):
"Wann hattet ihr das letzte Mal richtig Angst..."
davon habe ich keine ahnung! sorry :-)
wie lautet kölsches motto: "angst und jeld hammer wenig jekannt!"
...
"Angst hatte ich natürlich vor den letzten Arztbefunden.."
davon habe ich auch keine ahnung! sorry :-)
weiß garnet, wieviele jahre es her ist, dass es eines ärztlichen befundes überhaupt brauchte?
"und jedesmal, wenn es im Autobahntunnel zum Stillstand kommt."
sorry...auch davon habe ich keine ahnung! :-)
wieso denn dann angst entwickeln, ist doch auch eine gelegenheit, mal für wenige minuten zu entspannen? nur weil da eventuell was passiert sein könnte, weil da mal was passiert ist, muss das doch net bedeuten, dass ich jetzt ängstlich werde? :-)
na und mit dem mut bleibt es abzuwarten; aber wennz denn gilt oder galt mutig zu sein, werde ich das sicherlich mit mir alleine feiern! :-)
also auch hier ein *sorry*, dir Illona net dienen zu können mit *allgemeinjedönze*!
:-)
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carla
antwortete am 22.08.05 (19:24):
Angst und Mut müssen nicht unbedingt die Gegenspieler sein, meine ich. Die Angst vor ärztlichen Untersuchungsergebnissen kenne ich auch. Schlimme Erfahrungen sitzen tief im Hirn fest und rühren sich wohl sehr leicht wieder, wenn sie angesprochen werden. Angst kenne ich auch um andere, obwohl ich weiß, daß sie sinnlos ist oder eher kontraproduktiv. Trotzdem begleitet mich eine gewisse Angst, wenn ich z.B. weiß, daß meine (erwachsenen) Kinder irgendwo in einem gefährlichen Gebiet unterwegs sind. Ich sage mir dann zwar immer, daß ihnen auch hier im Haus eine Decke auf den Kopf fallen könnte, trotzdem... Wenn eine Sirene laut heult, steigt eine unklare Angst auf. Dunkle Erinnerungen an die Sirenen im Krieg? Angst ist ein Gefühl; insofern kann ich zunächst nichts dagegen tun sondern sie nur zulassen und sie mir näher anschauen. Dann kann ich bewußt "mutig" sein und mich ihr stellen. Ansonsten würde ich Mut eher darin sehen, z.B. jemand eine unangenehme Wahrheit zu sagen (z.B., wenn jemand ständig nach Schweiß stinkt) oder zu etwas zu stehen, was ich verbockt habe, obwohl ich es auch ganz gut vertuschen könnte.
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nasti
antwortete am 22.08.05 (22:09):
Ich habe Angst beim starken Wind. Einer wirklich tierischen Angst, muss ich meine Ohren zustopfen, mich hinlegen, nehmen eine Position wie ein Embryo in Muter Leib. Dann geht mir besser. Woher das kommt, nur vermute ich es, von der Kindheit. Weiter habe ich hohe Ängste auch von Kindheit an, und von den Spinnen. Was habe ich schon gesponnen wegen Spinnen Angst, unglaublich! Sonnst kann ich sagen, bin nicht ängstliche Natura. Mit Menschen habe ich fast keine Angst, gegen Leben und Tod auch nicht.
Nasti
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schorsch
antwortete am 22.08.05 (22:15):
Ich habe Angst vor dem Spiegel - und den Mut, trotzdem hin zu gucken ):-(
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angelottchen
antwortete am 22.08.05 (22:52):
Dummheit, besonders wenn gepaart mit Macht - das macht Angst und - auf freiem Feld oder auf dem See im Boot vom Gewitter überrascht werden.
Meist ist es die Angst vor der Angst, die die Menschen quält. Ich lass mich nicht gerne quälen.
Hier kann man sich ja mal testen :-)) https://www.uni-protokolle.de/eignungstest/risikobereitschaft.php
was steht bei mir? Test Auswertung: Die emotionale Stabilität ist Ihre Stärke. Sie sind ein Mensch, der in sich ruht und unerschütterlich ist. Auch Krisensituationen können Sie gut meistern und verlieren nicht den Überblick. Sie kennen sowohl Ihre Stärken und als auch Ihre Schwächen. Sie haben den Mut, über Ihre Leistungen und Ihre Qualitäten zu sprechen. Gegen Kritik sind Sie ebenso gefeit wie gegen Widerspruch von Seiten der Kolleginnen. Ihre Mitarbeiter, Kollegen und Geschäftspartner schätzen Sie als Partner, denn mit Ihnen kann man konstruktiv diskutieren. Sie halten mit Ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Sie leben in einem gesunden Gleichgewicht zwischen beruflicher Anspannung und privater Entspannung. Sorgen Sie weiterhin dafür, dass Sie mit sich im Einklang stehen. Behalten Sie Ihre positiven Einstellungen und Ihr gesundheitsförderndes Verhalten bei, dann können Sie jede berufliche Herausforderung annehmen und meistern.
na wer sagtīs denn
Internet-Tipp: https://www.uni-protokolle.de/eignungstest/risikobereitschaft.php
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Medea.
antwortete am 23.08.05 (08:14):
Risikobereitschaft und Mut sind Talente von Ihnen. Sie gehen darin auf, immer wieder neue Herausforderungen anzugehen und zu bestehen. Nichts ist für Sie schlimmer als "Langeweile, Unfreiheit und der Alltagstrott. Sie sind geradezu dafür geschaffen, als Pionier neue Wege zu entdecken. Vor Eigenverantwortung scheuen Sie nicht zurück. Konkurrenz macht Ihnen keine Angst, sondern spornt Sie an. Sie können sich sowohl als Einzelkämpfer, aber auch als Teamchef vorstellen. Sie sollten bei all Ihrer Risikofreude nur sorgfältig darauf achten, dass Sie mit Ihrer Begeisterung andere Menschen nicht überfordern und in etwas hineinziehen, das diesen schadet. Risikofreude gepaart mit rein egoistischen Zielen kann zur Untugend werden."
Na, wer sagt's denn, dieser kleine Test ist ja gar nicht so schlecht ausgefallen. :-)
Was mir Angst macht, sind die überholenden Lichthupen-Raser auf den Autobahnen oder Bundesstraßen, die jagen mir einen gehörigen Schrecken ein.
Mut? Vor vielen Jahren betreute ich ehrenamtshalber in meinem damaligen Stadtteil eine kleine Jugendfreizeitstätte, die wir mit bescheidener Hilfe der Stadt eingerichtet hatten. Anstelle von Stühlen gab es runde aus Bäumen gesägte Holzkuller zum Sitzen. Zu der Zeit machte eine Bande Rocker mit ihren Bräuten diese Freizeiteinrichtungen unsicher, die tauchten aus dem Nichts heraus auf, demolierten und verschwanden wieder auf ihren schweren Maschinen. So geschah es auch eines abends bei uns. Die Kerlen johlten, warfen sich als Kraftprobe gegenseitig die Holzkuller zu und verbreiteten großen Schrecken bei den anwesenden Jugendlichen. Mein 'Mitbetreuer' wurde einfach hochgehoben und auf die Fensterbank gesetzt. Da nahm ich mein volles Cola-Glas und schüttete es dem 'Chef' ins Gesicht. Das geschah aber wohl weniger aus Mut heraus, sondern aus dem unbeschreiblichen Zorn über diesen Vandalismus. Schweigen, bloß die Musik dudelte weiter. Alles war erschrocken - ich glaube, ich am meisten. Da nahm ich mein Taschentuch, wischte dem Typen das Gesicht ab, nahm ihn bei der Hand und bat um den nächsten Tanz. Der machte tatsächlich mit, alles begann wiederum zu johlen - und so plötzlich wie sie gekommen waren, verschwanden sie auch wieder. Und da bekam ich dann einen hysterischen Lachanfall.
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schorsch
antwortete am 23.08.05 (11:17):
Ja, Mut ist, nicht nur zuzugucken und zu hoffen, dass andere etwas unternehmen. Ich hatte schon einige Male unglaubliches Glück, dass ich nicht in die Mangel geriet.....meine Frau sagt dann jeweils: "Misch dich nicht drein!" Aber kann man denn gegen seine Natur?
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Lissi
antwortete am 23.08.05 (11:36):
Medea, das könnte auch ich mal gewesen sein.Für meinen Geschmack, top geregelt, die Situation. Grüsse Lissi
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Olive
antwortete am 23.08.05 (11:38):
Hi Schorsch das heisst also, du hast Zivilcourage?! Das finde ich ganz toll. Da war doch in der CH diese Diskussion um die Skins auf der Rütliwiese und dass niemand den Mut hatte, denen entgegenzutreten. Habe mich gefragt, wie ich wohl reagiert hätte.. Ich muss gestehen, ich hätte wohl auch nichts gesagt.
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wanda
antwortete am 23.08.05 (13:03):
@medea - wir liegen auf einer Ebene.
Angst habe ich vorm Fliegen und vor Leuten, die mit Messern umgehen. Mut kommt bei mir ganz plötzlich, wenn eine Situation es erfordert.
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siegfried46
antwortete am 23.08.05 (16:48):
Ich frage mich oft, ob durch Katastrophenmeldungen (Stürme, Überschwemmungen, Feuer) die Angst gesteigert wird, oder ob man eher zur Vorsicht veranlasst wird? Mir geht es auf jeden Fall so, dass ich aufgrund der Unwettermeldungen, jedes Mal befürchte, dass auch bei uns ein Unglück geschehen könnte. Vielleicht wird man auch je älter man wird etwas ängstlicher oder vorsichtiger? Vielleicht ist man auch nach jeder unangenehmen Erfahrung weniger unbeschwert? Wo ist die Grenze zwischen berechtigter Vorsicht und Angst, Ängstlichkeit oder Hysterie?
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schorsch
antwortete am 23.08.05 (17:41):
Olive, wäre ich auf dem Rütli gewesen, hätte ich ganz bestimmt einen Gegen-Slogan angestimmt: "Nazis raus, Nazis raus, Nazis raus, Nazis raus...." Wetten, dass andere eingestimmt hätten!?
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Olive
antwortete am 23.08.05 (20:39):
Da kann ich nur sagen, schade bist du nicht dort gewesen.
Zu Siegfried46: Gerade jetzt wieder diese Hochwässer, das ist doch wirklich unheimlich und macht Angst.
Aber dass wir durch die modernen Medien immer alles sofort erfahren, auch wenn es uns gar nicht betrifft, das schürt noch speziell die Angst , finde ich. Z.B. Tsunami, hätten wir vor über hundert Jahren erst ca. ein Jahr wpäter davon erfahren (wenn überhaupt) und es hätte uns nicht mehr so direkt berührt. Damit will ich natürlich keinesfalls dem Mitgefühl oder der Spendenbereitschaft die Berechtigung absprechen, aber eigentlich können wir das alles gar nicht verarbeiten, was da auf und einstürmt.
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schorsch
antwortete am 24.08.05 (10:22):
Olive, ich habe das von der Synthflut sogar erst einige tausend Jahre nachher erfahren.....
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Agnes
antwortete am 24.08.05 (14:48):
das kommt weil Du zu viel gesynthigt hast
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angelottchen
antwortete am 24.08.05 (15:23):
apropos..der erfinderdes Synthesizers starb erst vor wenigen tagen ...
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Illona
antwortete am 24.08.05 (15:25):
Mut als Schlüssel zum Erfolg
Herr Messner, sind Sie mutig?
Nein, ich bin ein ängstlicher Typ. Bei jeder Expedition graust es mich vor dem Erfrieren, Abstürzen oder Verdursten. Ich schlafe monatelang nicht gut, bevor es losgeht. Manchmal träume ich, dass der Gaskocher nicht funktioniert. Dann wache ich schweißgebadet auf. Wenn am Berg der Kocher nicht geht, ist das innerhalb von zwei Tagen das Ende.
Moment, wir wollen hier über Mut sprechen und nicht über Angst.
Aber die gehören untrennbar zusammen. Wer keine Angst hat, braucht keinen Mut. Angst ist Ausdruck unseres Überlebensinstinktes. Dieser Instinkt ist viel stärker als etwa der Sexualtrieb, der nur die Erhaltung der Gruppe garantiert. Der Überlebensinstinkt rettet den Einzelnen. Wenn ich eine gefährliche Expedition antrete, muss ich versuchen, Angst und Mut ins Gleichgewicht zu bringen. Sonst scheitere ich.
Da hat er wohl Recht, denn ich denke auch, dass Mut ohne Angst nur Leichtsinn ist. Aber welche Dinge prägen uns,dass einer Angst vor Spinnen und der andere Angst im Dunkkeln hat?
Gruß illona
Internet-Tipp: https://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/127/id/88221/SH/0/depot/0/
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hugo1
antwortete am 24.08.05 (17:46):
Aber welche Dinge prägen uns, dass einer Angst vor Spinnen und der andere Angst im Dunkeln hat? also, wenn ich im Dunkeln ein Bungee-Seil spinnen müsste um es danach selber auszuprobieren, das wäre Mut nach der Angst. *g*
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Illona
antwortete am 24.08.05 (18:22):
Da haben wir es wieder...
Ich würde gerne mit dem Bungee-Seil springen und Spinnen mag ich ( so oder so), aber im Dunkeln uahhhhhh Gruß Illona
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