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THEMA:   Für TV-Beitrag gesucht

 13 Antwort(en).

Juki begann die Diskussion am 07.08.05 (22:29) :

Hallo!
Wir suchen für eine Fernseh-Reportage eine Frau und einen Mann, die sich nach langer Ehe haben scheiden lassen und ihre Geschichte vor der Kamera erzählen würden. Absolut faire Berichterstattung zum Thema "Scheidung im Alter" ist garantiert! Wir produzieren für einen öffentlich-rechtlichen Sender, nicht für einen der Privaten.

Gerne gebe ich weitere Infos und freue mich, wenn sich jemand meldet: 0172 8831325
www.kilimann-tv.de

Viele Grüße
Jule Kilimann


 Agnes antwortete am 08.08.05 (09:27):

Hat es eine besondere Bedeutung,
wie Sie das Wort "Galerie" schreiben?


 Tobias antwortete am 08.08.05 (09:39):

Hallo Frau Jule Kilimann, warum suchen Sie Mann und Frau die sich haben scheiden lassen. Wie wäre es denn, wenn sie als Vorbilder einmal Ehepaare vorstellen würden, die 50 und mehr Jahre zusammen leben und dabei noch glücklich sind ? Warum negative Seiten vorstellen und Positive einfach unter den Teppich kehren ?

Zu den über 50 Jährigen gehören wir, meine Frau und ich noch nicht, aber Scheidung im Alter zu propagieren ist meiner Ansicht nach das Schlechteste überhaupt.


 Marina antwortete am 08.08.05 (09:54):

Lieber Tobias, ich verstehe das so, dass Scheidung im Alter nicht propagiert, sondern darüber berichtet werden soll, ist das tabu? Da inzwischen fast jede zweite Ehe geschieden wird, ist das ein sehr wichtiges Thema für viele Betroffene. Das, was du vorschlägst, wäre sicher auch ein interessantes Thema, aber warum sollte dieses hier nicht zur Sprache kommen?
Ich kenne übrigens die Fima Kilimann, d.h. Herrn Udo Kilimann persönlich (was er aber nicht weiß, weil ich hier mit Nicknamen schreibe :-)) und weiß deshalb, dass sie sehr gute Filme machen und hundertprozentig seriös sind. Also bitte nicht gleich wieder mit so viel Vorurteilen ankommen.


 pilli antwortete am 08.08.05 (10:19):

so wie viele themen m.e. gerne *totgeschwiegen* werden und das mit ein grund sein könnte, dass langjährige verbandelungen entstehen, so unangenehm könnte es eventuell werden, nun damit konfrontiert zu werden, das es leutz hat, die auch im hohen alter noch sagen:

"Stop" ab jetzt ohne mich! :-)

vor einigen wochen hat der WDR3 eine interessante dokumentation zu diesem thema angeboten und ich habe den sehr offen agierenden interview-partnern höchsten respekt gezollt ob ihrer entscheidung, zu einer zeit...in der sicherheit und vertrautheit des miteinanders den *ruhigen lebensalltag* garantieren könnten...alle bedenken in die tonne zu kloppen und *neu* zu starten; im wahrsten sinne des wortes.

*Haus und Hof* sowie finanzielle sicherheiten interessierten nicht mehr, wichtig war ihnen, wenigstens für eine kurze zeit sagen zu dürfen:

ich habe gelebt...aber...leben, so wie ich es will!

:-)


 schorsch antwortete am 08.08.05 (10:27):

Je jünger eine Ehe bei der Scheidung ist, desto glatter geht sie über die Bühne. Am einfachsten noch, wenn keine Kinder vorhanden sind. Oder umgekehrt: Je älter eine Ehe bei einer Scheidung ist, desto gravierender für die Beteiligten - bis hin zu den Enkeln. Auf 100 Scheidungen in jüngeren Jahren kommen vielleicht 5 "Senioren-Scheidungen".
Also: Was häufig vorkommt - quasi zum Alltag gehört - ist nicht so interessant für die Medien. Darum verstehe ich die Leute, die hier bei uns nach passenden "Darstellern" suchen, bestens. Warum sollten wir uns daran stossen? Vielleicht können wir ja noch etwas lernen dabei?
Ich sehe nur ein Problem: Wer in späterem Alter noch scheidet, redet meistens nicht mehr miteinander. Um sich aber für einen solchen Medienauftritt zu einigen, ist reden miteinander eine erste Bedingung!


 Tobias antwortete am 08.08.05 (11:02):

Liebe Marina, warum so empfindlich, ich habe die Seriosität dieser Firma übehaupt nicht angezweifelt, mir ging es um das Thema und sonst nichts.

Was Schorsch schreibt unterstreiche ich voll und ganz.


 Marina antwortete am 08.08.05 (13:02):

Lieber Tobias, ich habe mich an deiner Ausdrucksweise "aber Scheidung im Alter zu propagieren" gestoßen. Wenn man über Themen berichtet, und das kann ja auch durchaus im kritischen Sinn sein, dann hat das nicht unbedingt etwas mit Propaganda zu tun. Mit diesem Ausdruck unterstellst du den Machern etwas, das ganz bestimmt nicht beabsichtigt ist. Aber sie können sich ja selber wehren, wenn sie wollen. Ich bin nicht deren Sprecher.


 nasti antwortete am 08.08.05 (14:58):

Habe ich viele Scheidungen in ältere Jahre miterlebt. Ein vor der beiden bleibt an der Strecke, und meistens die Frauen. Eine betreue ich bis jetzt, rede ich viel an Sie ein, es hilft gar nichts.
Nach 35 Jahre Ehe, von außen sehr harmonische, scheiterte. Der Man arbeitete, und lebte mit Ihr ganz normal. Was interessant war, er hat immer ein größeren Bauch, obwohl war er nicht übergewichtig. Eine Nacht kutschierte er mit Auto durch die Stadt, immer die gleiche Strassen entlang, so lange, das Ihm die Polizei erwischte. War es so verwirrt, das er musste nach Psychiatrie angeliefert sein. Von der Psychiatrie war er in Psychosomatische Klinik verlegt. Seine Frau dürfte Ihn nicht besuchen.
Er kam zurück 23 Dezember, ein Tag vor Heilligen Abend. Total schlank, gebräunt, verjünget. Er teilte für die Frau: „ Ich gehe jetzt, auch wenn du vor 3 Etage runter springst. Habe ich eine neu, in Berlin. Wenn ich in Berlin auch zw. Die Homosexuelle in Klo diskutieren werde, bin glücklicher dort, wie in diesen sauberen Wohnung.“
Und er ging für immer, alles ließ hinter sich, das Gekaufte Wohnung, teuere Möbel, alles. Nur PC hat er mitgenommen .Er ist glücklich geworden, und auch gesund.
Muss ich noch zufügen, das seine Frau war immer nett, Hygiene besessen, ordentlich, materialistisch denkende Wesen.
Nur deswegen habe ich es niedergeschrieben, weil es frisch ist, die Frau meine Freundin ist, bin mit Ihr viel zusammen.
Ich sage für Sie immer: Ein Mensch darf nicht sein
Mantel nur auf einem, einzigen Knopf binden. Sie versteht zwar, kann aber schwer überleben, war Sie gewöhnt nur für Materielle, und Sauberkeit leben, Sie hasst Ihm und liebt zugleich weiter.

Nasti


 Juki antwortete am 09.08.05 (21:55):

Nun möchte ich mich ja auch noch mal zu Wort melden.
Lieber Tobias: Wir haben bereits eine Produktion mit einem Paar gemacht, das jahrzehntelang miteinander lebt. Ohne Trauschein! Es geht uns nicht darum, negative Seiten darzustellen, sondern um genau diesen - zugegeben - höchst spannungsgelandenen Konflikt: 20/30 oder mehr Jahre als Ehepaar zusammen. Dann geschieden. Woher kommt das und wie schafft man das?
@Marina: Danke!
@Schorsch: Ich verbeuge mich! Genau! Mich reizt das Thema nicht nur beruflich. Auch persönlich würde ich gern Betroffenen die Frage stellen: Wie kommt es zu einer Trennung? Was hat diese für Folgen? Richtig ist natürlich: Für Aufnahmen bräuchten wir Mann und Frau, die sich bereit erklären, über ihre Trennung zu reden. Miteinander muss vor der Kamera nicht sein. Aber beide sollten sich natürlich bezüglich der Veröffentlichung einig sein.
Uns ist wichtig: Wir wollen keineswegs die "Scheidung im Alter" bewerten, gar verurteilen. Wir wollen einfach nachfragen: Wie kommt es, dass sich Ehepaare nach 20/30/40 Jahren scheiden lassen? Um danach "neu zu starten", womöglich auch zufriedener zu leben als zuvor?

Nach wie vor an Meldungen interessiert ist
Jule


 schorsch antwortete am 10.08.05 (08:46):

Juki, könnten wir noch ein paar Jährchen zuwarten mit dieser Sendung? Meine Frau will noch nicht.......


 schorsch antwortete am 10.08.05 (08:48):

Sie sagt, einen Bessern bekäme sie nicht - und einen Gleichen wolle sie nicht!


 Juki antwortete am 10.08.05 (09:11):

Lieber Schorsch, nun muss ich lachen. Du hast eine weise Frau.


 wanda antwortete am 10.08.05 (09:21):

oh nasti, es ist einfach herrlich, wieder von Dir zu lesen und ich kann mir vorstellen, wie sehr Deine Freundin von Dir lernen kann und das hoffentlich irgendwann auch schafft.

Was machen wir mit dem Pianisten ? Kann man da wirklich gar nichts mehr unternehmen ?

@juki, ich kenne nur einen Fall, aber die würden sich nie interviewen lassen. Hier war es so, dass die Frau schon lange, auch als die Kinder noch klein waren, sehr unglücklich war. Erst im Alter und dann im Zuge einer Kur, hat sie den Absprung geschafft. D.h. sie ist nach der Kur nicht mehr ins Haus zurückgekehrt.