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THEMA:   La Paloma

 10 Antwort(en).

luzie begann die Diskussion am 24.07.05 (13:33) :

Wer weiss etwas über die Entstehungsgeshichte?
Wer hat das Lied komponiert?
Eigentlich alles über das Lied.
Bei Google hab ich schon nachgeschaut.
Wo wird es geographisch zugeordnet usw.
Danke im vorraus und noch einen schönen Sonntag,
Luzie


 angelottchen antwortete am 24.07.05 (13:58):

Von der Melodie her ist es eine klassische kubanische Habanera, aber geschrieben wurde das Lied von einem Spanier.
Hier ein kleiner Artikel dazu:

---quote---
Ein Lied und seine Legenden
Neues Buch über "La Paloma"

von Paul Barz

Es ist ein Jahrhundertlied, das mit seiner sehnsuchtsvollen Melodie immer neue Generationen von Musikfreunden fesselt: "La Paloma". Allein im Archiv des Norddeutschen Rundfunks finden sich mehr als 500 Versionen des Klassikers. Tenor Richard Tauber sang das Lied, später dann Elvis Presley, Mireille Mathieu - und natürlich Hans Albers, der "La Paloma" in dem Filmklassiker "Große Freiheit Nummer 7" von Helmut Käutner unsterblich machte.

Der Hamburger Journalist und Pop-Musik-Spezialist Rüdiger Bloemeke hat rund eineinhalb Jahre lang die Geschichte von "La Paloma" erforscht und daraus ein Buch gemacht. Ein Text, in dem gleich mit mehreren Legenden aufgeräumt wird - zum Beispiel mit der, daß dieses angebliche Lieblingslied des mexikanischen Kaisers Maximilian zu dessen Hinrichtung gespielt worden sei.

Möglich ist es immerhin, daß Maximilian das Lied kannte. Denn der "La Paloma"-Komponist Sebastian de Yradier war Gesangslehrer der spanischstämmigen Kaiserin Eugenie, deren Mann Napoleon III. wiederum den Habsburger-Prinzen auf den mexikanischen Unglücksthron gehievt hatte.

Yradier schrieb gleich noch eine andere berühmte Melodie, die Georges Bizet als "Habanera" für seine "Carmen" verwendete. Weshalb Dirigent Carlos Kleiber seine "Carmen"-Sängerinnen gern mit den Worten schockte: "Sie wissen, die Habanera ist gar nicht von Bizet. Die lassen wir weg!"

Doch zurück zu "La Paloma" und seinen Interpreten - zum Beispiel Freddy Quinn, den Bloemeke besonders schätzt: "Er führt das Lied auf seinen Ursprung zurück!" Der ewige "Junge aus St. Pauli" durfte beim letzten Hafengeburtstag denn auch jenen 86 000-Stimmen-Chor dirigieren, der "La Paloma" hinauf ins Hamburger Himmelsgrau schmetterte.

Freddy Quinns Version, zunächst nur ein Titel unter vielen auf einer Langspielplatte, war so erfolgreich, daß sie als Single ausgekoppelt und einige Millionen Mal verkauft wurde. Es war der bisher letzte "La Paloma"-Superhit. Aber die nächste Erfolgsfassung kommt bestimmt - denn alle zehn Jahre, mutmaßt der Gema-Vorsitzende Christian Bruhn, bekommt dieses Lied eine neue Hit-Chance, und eine neue Generation schmachtet dann: "Seemanns Braut ist die See, und nur ihr kann er treu sein..."

-"La Paloma - das Jahrhundert-Lied" von Rüdiger Bloemeke, Voodoo Verlag, 158 Seiten, 15,80 Euro, ISBN 3-00-015586-4158

Artikel erschienen am 10. Juli 2005 in der Welt


 angelottchen antwortete am 24.07.05 (14:08):

Ganz schnell noch zur E4läuterung:
Die Habanera ist ein kubanischer Tanz, der genau in der Zeit entstand, aus der auch das Lied stammt und in der der spanisch-baskische omponist auf Kuba gelebt hat (Mitte des 19.Jh). Er ist ein bisschen der Rumba ähnlich. Zu den kubanischen Tänzen, die alle afrokubanische Wurzeln haben, zählt zB auch Guagira, Naningo, Mambo, Bolero und Son.

Hier noch ein Link zum Weltrekord im La Paloma - Singen :-)

Internet-Tipp: https://www.freddy-quinn-club.de/html/body_weltrekord.html


 Lissi antwortete am 24.07.05 (14:12):

So sind die Gemüter verschieden.Während ich den Beitrag gelesen hab, sind Bilder vor mir abgelaufen, vor vielen Jahren Tagesfahrt von einer griechischen Insel zur anderen zurück nach Athen,8-9 Stunden lang. Ich glaub auf Seefahrt würde ich nicht alt werden.
Obwohl ich beim Hineinspüren in das Lied mit Freddy Quinn,schon ein Ahnen bekomme,was die Sehnsucht nach der weiten See bedeuten könnte,einfach Freiheit,Unabhängigkeit,ich seh nichts als Wasser,und spür die Energie,die darin enthalten ist. Es ist immer in Bewegung,und immer seh ich neue Bilder von Wellen, keine ist ganz gleich als die Andere.
Angelottchen,du schreibst,du warst mal eine Zeit auf einem Schiff.Dar wär echt spannend,wenn du ein paar Eindrücke beschreiben möchtest,wie du "die See" erlebt hast.


 angelottchen antwortete am 24.07.05 (14:40):

Anstrengend ist es, wenn jeden Tag ein oder mehr Häfen angefahren werden, dann wird man wirklich "alt" - denn man hat mehr als einen 24Stunden-Job. Aber wenn man tagelang auf See ist und ringsherum nichts als Wasser - das enthebt einen in gewisser Weise der Zeit und ist für viele noch entspannender und in gewisser Weise erhabener als zB das Fliegen. Sich mit dem Schiff einem anderen Land oder einer Insel zu nähern, ist sicher unvergleichlich: Wer erkennt vom Flugzeug aus schon die Mächtigekeit eines Gestades, dass sich bis über 2000 m aus dem Wasser erhebt - wie zB die Insel Korsika. Jede Tageszeit hat eine andere Farbe auf dem Meer und die einzigen Schatten, die man wahrnimmt, sind die Schatten vorbeifliegender Wolken, die manchmal wundersame Dinge auf das Meer malen. Und die Farben! Ich habe nirgendwo sonst so einen Farbenrausch gesehen, wie auf See. So richtiges Wetter habe ich durchaus auch genossen, wenn es so richtig gekachelt hat und die Wellen bis hoch zur Brücke spritzten und der Bug so richtig tief antauchte in die nächste Welle. Angst war niemals da, genau so wenig wie Seekrankheit ;-) Man ist der Welt schon ein wenig entrückt und nach jedem Landgang froh, wieder an Bord und auf See zu sein.


 seewolf antwortete am 24.07.05 (15:01):

Klasse!


 angelottchen antwortete am 24.07.05 (15:48):

;-) Hallo Seewolf - dann kennst Du bestimmt auch das phantastische Erlebnis, mit der Taucherflasche und Maske nur so mal eben 3-7m zu tauchen, sich auf den Rücken zu legen und das phantastische Lichtspiel über sich zu betrachten? Was für ein Rausch!

Der Witz ist übrigens, dass das Originallied "La Paloma" (Die Taube) ja man üüüberhaupt nixxx mit der Seefahrt zu tun hat,k viel eher von einem Mann, der seine Heimat verliess und nun hofft, dass das Mädchen, dass er liebt, ihm dahin folgt, wo er jetzt lebt. Naja uind wenn es ein Seemann wär, müsste es ja auch eine Gaviota, eine Möwe, gewesen sein und keine Paloma - eine Taube :-)
Cuando salí de la habana, válgame dios
Nadie me ha visto salir sino fuí yo
Y una linda guachinanga como una flor
Se vino detrás de mí, que si seņor

Si a tu ventana llega una paloma
Trátala con cariņo que es mi persona
Cuéntale tus amores bien de mi vida
Corónala de flores que es cosa mía
Ay chinita que si, ay que dame tu amor
Ay que vente conmigo chinita
A donde vivo yo

Y una linda guachinanga como una flor
Se vino detrás de mí, que si seņor

Si a tu ventana llega una paloma
Trátala con cariņo que es mi persona
Cuéntale tus amores bien de mi vida
Corónala de flores que es cosa mía
Ay chinita que si, ay que dame tu amor
Ay que vente conmigo chinita
A donde vivo yo

Ay chinita que si, ay que dame tu amor
Ay que vente conmigo chinita
A donde vivo yo


 seewolf antwortete am 24.07.05 (16:38):

Nun - ich werde heute abend mal wieder zu "Big Sue" (meine 12-Saiten-Klampfe) greifen und dieses wunderschöne Lied vortragen...

Seufz !


 luzie antwortete am 24.07.05 (18:29):

@ angelottchen,
vielen Dank für die Informationen.
ich hatte einen falschen Namen des Komponisten und deshalb bei Google keinen Erfolg.
Schön, dass es das Seniorenforum gibt, da wird einem meistens geholfen. Oder "da werden Sie geholfen"? :-))
Yradier hat von 1809-1865 gelebt.
In diesem Sinne, vielen Dank und einen schönen Wochenanfang,
Luzie


 angelottchen antwortete am 24.07.05 (20:09):

Hallo Luzie - aber gerne doch :-)
Und - hör mal in Bizes "Carmen" hinein, in die Habanera ..
da findest Du "La Paloma" wieder :-))


 navallo antwortete am 24.07.05 (20:43):

Ein (nebenberuflicher)Seefahrer auf sieben Meeren sagt: Danke, angelottchen!
besser kann man es nicht sagen, als
"Anstrengend ist es, wenn jeden Tag ein oder mehr Häfen angefahren werden,... Sich mit dem Schiff einem anderen Land oder einer Insel zu nähern, ist sicher unvergleichlich...Jede Tageszeit hat eine andere Farbe auf dem Meer und die einzigen Schatten, die man wahrnimmt, sind die Schatten vorbeifliegender Wolken...Und die Farben! Ich habe nirgendwo sonst so einen Farbenrausch gesehen, wie auf See."
Übrigens war es immer erleichternd, wenn meine Frau als "Kapitän" bei den Zollbehörden in Erscheinung trat.