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THEMA: Umfrage zu AIDS und HIV
32 Antwort(en).
Karo
begann die Diskussion am 25.05.05 (18:11) :
In der Bundesrepublik Deutschland leben ca. 44.000 Menschen mit dem HI-Virus. Aber nur Wenige äußern sich öffentlich zu ihrer Krankheit. HIV positiv zu sein ist immer noch mit Scham verbunden. In den Medien wird wenig über die Menschen mit HIV berichtet, es sei denn es ist gerade internationaler AIDS-Tag oder es geht um die AIDS-Epidemie in Entwicklungsländern. Wie denken die Menschen in Deutschland heute über die Krankheit AIDS und die Menschen, die mit ihr leben müssen? Und wie sehr hängt das von ihrer Einstellung zu anderen gesellschaftlichen Themen ab?
Diese Fragen stellten sich Forscher der Abteilung Sozialpsychologie der Universität Leipzig und starteten eine Online-Umfrage zu diesem Thema. Wenn Sie sich beteiligen möchten, finden Sie den link auf der website der Psychologischen Institute der Universität Leipzig (www.uni-leipzig.de/~psycho). Die Befragung dauert ca. 15 min. Alle Teilnehmer/innen, die es wünschen werden über die Ergebnisse der Umfrage informiert.
weitere Informationen: Cand.-psych. Karoline Streicher Telefon: 0341 - 97 35 925 E-Mail: psy00bad@studserv.uni-leipzig.de
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angelottchen
antwortete am 25.05.05 (19:00):
Hallo Karoline - ich habe eine Frage: zum Thema AIDS erschien 1995 "Der Stachel der Liebe - Ethik im Zeitalter von Aid" von Andre´Glucksmann. Darin vergleicht er unter anderem die Anzahl der jährlich verkauften Kondome mit der Zahl von Männern im sexfähigen Alter, abzüglich der "treuen Ehemänner" und plus der Touristen und Geschäftsleute und vergleicht diese Zahl mit den jährlich in Frankreich verkauften Kondomen. Dabei kam heraus, dass trotzt all der Werbung und der Kampagnen kaum ein Kondom mehr verkauft wurde und der pro Kopf Verbrauch im Jahr bei erschütternden ca 3 Stück lag. Eine aufschlussreiche Zahl, bei der man sich fragt - was macht die AIDS-Aufklärung falsch? Ist sie nur kostenlose Verkaufshilfe für die Latexindustrie und einen ehemaligen Tabuartikel oder bewirkt sie hier bei uns in D wirklich, dass mehr Kondome gekauft und auch benutzt werden? Gibt es da vergleichbare Zahlen?
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Illona
antwortete am 26.05.05 (05:53):
Neueste Horrormeldung in der Aidsforschung besagen, dass die bisherigen Medikamente eher die Beschleunigung denn eine Heilung verursachen. Es wird immer noch versucht, der Krankheit einen Sinn zuzuschreiben oder als Strafe für bestimmte Menschengruppen. Moralapostel und andere Intellektuelle versuchen immer noch einen verborgenen Zusammenhang , Schuldzuweisungen und Aids als Bewährungsprobe für die Menschen, als Vorboten der Apokalypse einzuordenen.Es ist eine Naturkatastrophe, bei der kein Unterschied zwischen den Guten und Bösen gemacht wird. Der Natur ist es gleichgültig, wen sie als Opfer trifft. Bei aller Aufklärung ist es wohl immer noch die Angst vor dem Unbekannten,die den Rückzug und das (Ver)schweigen auslöst.Und die Angst ist überaus berechtigt, denn noch nie hatte man es mit so einer heimtükischen Krankheit zu tun. Es ist ja noch nicht mal sicher, dass sie nur durch ein Virus verursacht wird. Es ist unabsehbar und daher werden die Augen lieber verschlossen.
Internet-Tipp: https://www.stern.de/wissenschaft/gesund_leben/aktuell/?id=536464&nv=cp_L1_tt
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Ursula
antwortete am 26.05.05 (08:06):
Hallo Illona,
Du schreibst: "Neueste Horrormeldung in der Aidsforschung besagen, dass die bisherigen Medikamente eher die Beschleunigung denn eine Heilung verursachen"
Das entspricht nicht den Tatsachen (und steht auch nicht in dem von Dir herangezogenen "Stern" - Artikel).
Richtig ist, dass in New York bei einem etwa 40-jährigen Mann ein neues, sehr aggressives Aids-Virus entdeckt wurde, das gegen die bisherigen Medikamente unempfindlich ist!
Zitat: "Der diagnostizierte Stamm von "Super-Aidsviren" führe zur vollen Ausbildung der tödlichen Immunschwächekrankheit innerhalb von nur acht Wochen, während "normale" HI-Viren bis zu zehn Jahre bräuchten, um Aids vollständig zu entwickeln, so die Experten. Entdeckt wurde das neue Virus bei einem New Yorker Homosexuellen, der zuvor ungeschützten Verkehr mit hunderten von Männer gehabt hatte.
Der der neue HIV-Stamm erweise sich als nahezu völlig resistent gegen bislang erprobte Medikamente zur Eindämmung von Aids, hieß es. Die Situation sei besonders Besorgnis erregend, weil der betreffende Mann mit einer so hohen Zahl anderer Homosexueller ungeschützten Verkehr gehabt habe. Der etwa 40-Jährige, dessen Identität von den Behörden geheim gehalten wird, und viele seiner Partner hätten aufputschende Drogen genommen und so genannte Sex-Marathons veranstaltet. ... "
(Vollständiger Artikel s. Internet-Tipp)
Gruß, Ursula
Internet-Tipp: https://www.3sat.de/nano/news/75954/index.html
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wanda
antwortete am 26.05.05 (09:02):
leider ist ein Großteil unserer Bevölkerung immer noch nicht richtig aufgeklärt. Ehrenamtlich bin ich in einer Kirche tätig. Dort erscheint am Kaffeetisch auch regelmässig ein Aidskranker, der zu seiner Krankheit steht, natürlich redet er nicht immer davon, das wäre ja schrecklich. Er kommt, um sich zu unterhalten - wie man so sagt, über Gott und die Weltzu sprechen. Irgendwann erwähnte ich gegenüber meiner "Ablösung" (wir arbeiten im 2-Stundentakt) diese Krankheit. Sie schrak sofort zusammen und meinte dann, müssen wir da nicht Extra-Geschirr haben ? Traurig, nicht ?
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angelottchen
antwortete am 26.05.05 (09:57):
tja wanda.. das kenne auch auch nur zu gut.. nachdem meine Mutter 1993 verstarb, nahm ich einen aidskranken Freund bei mir auf, der keinen Kontakt mehr zu seiner Familie hatte und für den die heute so gut wirkenden Pharma-Coctails leider zu spät kamen.Er nahm rapide ab und ich musste ihn in den Rolli oder ins Auto tragen. Eingemummelt und körperlich so zerbrechlich, aber im Herzen und im Kopf noch sehr agil und voller Humor, sind wir oft mit unseren Hunden durchs Dorf und dann ab in die schneebedeckten Felder. Waren Nachbarn vorher gerne zu uns gekommen - besonders die Kinder, weil ich so viele Tiere auf dem kleinen Hof hatte - kam sehr bald keiner mehr und traf man uns, wechselte man die Strassenseite oder die Richtung, um ja nicht zu grüssen oder zu dicht heranzukommen. Wir haben es uns so lange es ihm einigermassen ging, so richtig gut gehen lassen, schlemmten, tranken Sekt, liessen Delikatessen ins Haus kommen (er war mal ein erfolgreicher Musiker und liebte es, sein Geld rauszuschmeissen und er sollte alles verprassen, bevor er geht). Er hatte sich so sehr gewünscht, neben meiner Mutter beerdigt zu werden, die er sehr geliebt hatte und die ihm immer eine Freundin war. Da er bei uns in der Gemeinde aber nicht gemeldet war, verweigerte man mir, ihn dort zu bestatten - und musste mir nach seinem Tod allerhand an dummen Frechheiten anhören. Ich war selbst stigmatisiert, keiner gab mir mehr die Hand ... unglaublich. Leider hat sich am Verhalten der Leute wenig geändert. Ich bedaure es zu tiefst, 2 meiner allerbesten Freunde fürs Leben durch Aids verloren zu haben - einfach, weil die neuen Medikamente zu spät für sie kamen - auch von min. 5 anderen guten Bekannten weiss ich, dass sie inzwischen verstorben sind und es ist immer wieder traurug, eine Adresse aus dem Notizbuch streichen zu müssen. Andere hingegen haben dank der neuen Coctails fast normale Blutwerte und gute Prognosen, das sie noch lange leben. Beschämend und bedauerlich, dass die Pharmazie dise Mittel nicht allen Menschen zur Verfügung stellt und im südlichen Afrika ein ganzer Kontinent stirbt.
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Illona
antwortete am 26.05.05 (10:08):
Ursula es handelt sich tatsächlich um den Impfstoff,der einen Rücksschlag erlitten hat. Aber auch bei der Behandlung hat sich herausgestellt, dass die Nebenwirkungen so gravierend sind, dass es noch keine " gute " Behandlung- Durchbruch gibt. Gruß Illona
Internet-Tipp: https://derstandard.at/?url=/?id=2057680
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claudiawien
antwortete am 26.05.05 (11:01):
Ilona schrieb: "Moralapostel und andere Intellektuelle versuchen immer noch einen verborgenen Zusammenhang , Schuldzuweisungen und Aids als Bewährungsprobe für die Menschen, als Vorboten der Apokalypse einzuordenen."
Welche "anderen Intellektuellen" versuchen deiner Meinung nach, Aids als Vorboten der Apokalypse einzuordnen, bitte schön?
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Literaturfreund
antwortete am 26.05.05 (11:09):
Illona - was gibt's denn da noch für Bestandteile der unbekannten Erreger: Was drohnt uns da? Prione, Gliomite oder Gliomalite, Phisita, Mansonitas, Eunuchis, Kordial-Globuline, Bonetas, Zauberitos, Hexitide, Aesculapitide, Marinetas, Bonitos, Smarties...? * Am besten: aufpassen - ohne Tricks! * Dass zehntausend hochbezahlte Forscher, tausend hochausgestattete Labore an allen Unis fast nix erbringen in der Ursachenanalyse - da könnte man doch an einfache psychosomatische Zusammenhänge denken (z.B. auch verbal: "wenn ich nich will, passiert nix!"), da könnte man doch auf den letalen, männlichen Liebes-Schwindel verzichten und die Medizinmänner und Priesterlein in sich wieder aktivieren - wenn die Menschlein, d.h. die Männlein nicht aufpassen wollen oder dass stellvertretend die Frauen "Danke! Nein!" sagen! - "ich kann mich auch alleine befriedigen, wenn du es nur verseucht bringst!" - (Siehe Aristophanes, ein Mann, der den Frauen d a s NEIN-Sagen als Kriegsverweigerung empfahl - und was nur selten "gespielt" wird. Aber statt des versiechenden Vereinigungsspiels die sexuelle Verweigerung oder Verhütung - das ist ein Bildungsproblem, ein Stückchen Selbstverwirklichung, sozialabhängig.
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Karl
antwortete am 26.05.05 (12:52):
Das kommt raus, wenn sich Unberufene zu medizinischen Themen äußern. Dass keinerlei Erfolge in der Behandlung von Aids erzielt worden seien, ist einfach dummes Gerede. Heute ist in Mitteleuropa bei entsprechender Medikation die Lebenserwartung eines Infizierten beachtlich. Warum denn gibt es die Beschwerden, dass die Pharmakonzerne ihre Medikamente in Afrika zu teuer anbieten? Weil sie unwirksam sind?
Das Auftreten einer neuen virulenteren Variante ist kein Gegenbeweis. Es fällt manchmal schwer, die logischen Purzelbäume mancher Diskutanten nachzuvollziehen.
Internet-Tipp: https://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/hiv_aids.htm
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schorsch
antwortete am 26.05.05 (13:24):
Dass der Medikamentencoctail heute eine so gute Wirkung zeigt, hat leider auch seine negative Seite: Im Gegensatz zu früher, als die jungen Leute genau wussten, dass AIDS tödlich ist, vertrauen sie heute darauf, dass, wenn "etwas" passiert, man ja ganz einfach den Medi-Coctail einzunehem brauche, um sorgenfrei weiterleben zu können. Dem ist aber leider nicht so; die Nebenwirkungen der Medikamente sind gravierend und sie schränken das Leben ein bis zum Tode.
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Illona
antwortete am 26.05.05 (16:11):
Karl, du magst mit deinem Glauben an den medizinischen Fortschritt bezüglich Aids recht haben, aber Zweifel daran dürfen doch wohl erlaubt sein. Und wenn nur Profis darüber eine Meinung abgeben dürfen, sollten wir nur in Ärzteblättern wühlen. Aber selbst dort sind die unterschiedlichsten Standpunkte zu finden. ************** Doch bislang gingen Forscher davon aus, dass resistente Erreger zu schwach sind, um die Krankheit schnell voranschreiten zu lassen. Der Fall in New York zeige jedoch, dass es auch anders kommen könne, sagt Staszewski. "Man ist nun da, wo man stand, bevor die erste antivirale Therapie entwickelt wurde." Ähnlich äußerte sich auch Jay Dobkin, der Direktor des Aids-Forschungsprogramms der New Yorker Columbia University.
https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0216/wissenschaft/0051/index.html
Entschuldige bitte die Einmischung in Dinge, wovon wir wohl nichts verstehen.
Gruß Illona
Internet-Tipp: https:///www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0216/wissenschaft/0051/index.html
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Ursula
antwortete am 28.05.05 (17:30):
@Illona,
Dein Link zu dem Artikel der "Berliner Zeitung" vom 16.02.2005 ist falsch. Korrekte Adresse siehe Internet-Tipp.
Soeben habe ich den Artikel gelesen und bin auch hier verwundert, welche verallgemeinernden (nach meiner Ansicht falschen) Schlüsse Du aus dem geschilderten Einzelfall ziehst ...
Gruß, Ursula
Internet-Tipp: https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0216/wissenschaft/0051/
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Literaturfreund
antwortete am 29.05.05 (09:44):
Wer die Forschungen und fast täglich wechselnden Tests mit Unbekannten der Pharmaindustrie für Erfolge hält, verwechselt die beliebigen, teuren, kaum mehr kontrolliert eingesetzten Tabletten-Cocktails mit einem Wunder. Die Erkrankten legen nach, mit allen komischen oder wunderlichen Hilfsapplikaturen, Tröpfchen, Versprechungen, Hahnemannbüchrein, Sauerkrautsäftchen, Eichen-Misteltinkturen A und B aus Geheimwäldchen der Esoterica.
Wie alt ist denn der älteste, therapierte, überlebende HIV-Patient geworden? Ich habe seit zwei Jahren nichts mehr von einem solchen gehört. (Das wechselt verteufelt schnell.) - Ausgeschieden, aus der Forschung, aus den Zahlen? (Inwischen wird in vielen Laborforschungen gepfuscht, das ist ein böses Spiel; und fliegt fast nie auf. Es gibt ja tausende Zahlenspielchen, die sich nicht vergleichen lassen.) * Dass auch Entwicklungsstaaten an diesen medizin-ähnlichen Versprechungen, billiger-weise, Teil haben wollen, versteh ich. * Das jeder Erkrankte sich eingliedern lassen will in diese Versuche, okay! Sei ihm unbenommen. (Ich weiß ja auch nicht,wie ich reagieren würde, wenn ich einem vertrauenswürdigen Arzt begegnen würde im Notfall, für Kind und Kegel.) Gegenüber dem einfachst möglichen Schutz - ist das alles ein mörderisches Spiel - mit Glück - Geld und Gut. * Ja, es wird den Nobelpreis geben für den/die Mediziner, der/die den D u r c h b r u c h erzielen; hoffe ich mal. (Mit Hilfe der Mill. Versuchskaninchen.) * Nein, in allen immunologisch erkrankten Vitalprozessen (Krebs etc.) haben bisher nur die immer besser diagnostizierenden und schneidenden Chirurgen einige, aber eben radikale, sehr häufig zu späte Schnitte setzen können.
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pilli
antwortete am 29.05.05 (10:29):
wenn ich informationen zu AIDS und HIV suche, besuche ich das internet portal der
"Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung"
bevor ich, der meist andere aspekte beleuchtenden journaille, gläubig auf den leim gehe.
dort finde ich hintergründe, zahlen, fakten, presseveröffentlichungen und ein gut sortiertes achiv zu vielen aktuellen themen...u.a. auch "Fachinformationen für die Patientenbetreuung"
... zu den zahlen, fakten und daten z.bsp.:
"Das umfangreiche Medien- und Maßnahmen-Angebot der Kampagne "GIB AIDS KEINE CHANCE" beruht neben vielfältigen konzeptuellen und inhaltlichen Überlegungen auch auf gut abgesicherten Zahlen, Daten und Fakten. Dazu gehören die epidemiologische Situation und Entwicklung von HIV/Aids für Deutschland sowie die ganze Welt, aber auch die Ergebnisse der jährlichen Repräsentativ-Untersuchung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung "Aids im öffentlichen Bewusstsein".
Die BZgA veröffentlicht regelmäßig Pressemitteilungen zum Thema Aidsprävention. Alle aktuellen Pressemitteilungen der BZgA (sowie ein Archiv früherer Veröffentlichungen) finden Sie hier."
...
eine der seiten ("Gib Aids keine Chance") zeigt eine uhr, die bewusst macht, wie wichtig es bleibt, immer wieder auf vorbeugende massnahmen aufmerksam zu machen:
"Am heutigem Tag haben sich weltweit seit 0:00 Uhr 6302 (stand ist der zeitpunkt meines beitrages) Menschen mit HIV infiziert!"
Internet-Tipp: https://www.gib-aids-keine-chance.de/
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angelottchen
antwortete am 29.05.05 (10:55):
@Literaturfreund, du solltest Esoterik und Naturheilkunde vielleicht nicht so grosszügig in einen Topf werfen?
Es gibt genügend Beispiele, in denen parallel zu Chemiecocktails eben solche Anwendungen wie Eigenbluttherapie oder Misteltherapien sehr erfolgreich angewendet werden - woher nimmst Du Dein Wissen? ...
Es gibt einige HIV+, die schon 15-20 Jahre positiv sind und bei denen der Virus noch nicht ausgebrochen ist und deren Werte zum Teil im absoluten Normalbereich sind.
Bestes Beispiel ist der britische Politiker Chris Smith: Zitat:
"Der britische Parlamentarier Chris Smith (53) hat sich als HIV-positiv geoutet. Der britische Spitzenpolitiker erklärte, er habe sich dazu durch Nelson Mandela ermutigen lassen, der im Januar 2005 mitteilte, sein Sohn Makgatho sei an AIDS gestorben. Genau wie Mandela will Smith mit seinem diesem Outing helfen, das Tabu über HIV und AIDS abzubauen. Der Labour-Politiker war auch der erste britische Abgeordnete, der sich 1984 offen zu seiner Homosexualität bekannte, nach dem er 1983 zum ersten Mal in das britische Unterhaus gewählt worden war.
Das positive Testergebnis hatte Smith bereits 1987 erhalten. Er teilte dies jedoch nur sehr wenigen, ihm nahe stehenden Personen mit, nicht jedoch seinem Chef, Premierminister Tony Blair, unter dem er von 1997 bis 2001 Minister für Kultur und Sport war. „Ich habe die Notwendigkeit nicht gesehen, denn es hat meine Arbeit in keiner Weise beeinträchtigt“, sagte Smith. Er sei seit der Diagnose in ärztlicher Behandlung und fühle sich fit und gesund." ===============
Immerhin seit 18 Jahren positiv ...
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Karl
antwortete am 29.05.05 (11:30):
Wenn "Literaturfreund" schreibt:
"Nein, in allen immunologisch erkrankten Vitalprozessen (Krebs etc.) haben bisher nur die immer besser diagnostizierenden und schneidenden Chirurgen einige, aber eben radikale, sehr häufig zu späte Schnitte setzen können."
möchte man doch bitten "Schuster bleib bei deinen Leisten"!
Es ist hanebüchen und bar jeder seriösen Informiertheit! Was z. B. soll bei Leukämie geschnitten werden und sind nicht gerade dort die Heilerfolge der Schulmedizin inzwischen beeindruckend? Auch Lymphome (Hodgkin- und auch viele Formen von Non-Hodgkin) gelten heute als heilbar (d. h. der Verlauf der Krankheit wird nicht nur verlangsamt, sondern gestoppt und umgedreht!). Die Fortschritte der modernen Medizin sind für alle Sehenden mit den Händen zu greifen. Ich werde immer ungehalten, wenn bei so wichtigen Themen sich jeder berufen fühlt, etwas beizutragen, auch wenn er in keinster Weise qualifiziert ist. Die Gefahr besteht, dass sich Betroffene beeinflussen lassen und den lebensrettenden Gang zum Arzt verzögern oder begonnene Therapien abbrechen.
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carla
antwortete am 29.05.05 (12:04):
@ Karl, ich kann Deine Ungehaltenheit ja verstehen. Das Problem ist nur, daß sich im Internet so viele Meinungen herumtreiben, daß ein Laie eben evtl. eine falsche Meinung bildet, warum auch immer. Deshalb wäre es ja so wichtig, daß weiter über AIDS bzw. HIV in großem Maß aufgeklärt wird, damit diese dubiosen Meinungen wie "es ist noch nie ein aids-Virus nachgewiesen worden..." gleich wieder von der Bildfläche verschwinden. Tun sie aber leider nicht, ebensowenig wie die Stimmen der Impfgegner.
Internet-Tipp: https://aids-kritik.de/aids/
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schorsch
antwortete am 29.05.05 (12:34):
@ carla: "...Tun sie aber leider nicht, ebensowenig wie die Stimmen der Impfgegner."
Da es ja immer noch kein Impfserum gegen AIDS gibt, kann es gar noch keine Impfgegner geben.....
.....wohl aber Menschen, die propagieren, es gäbe keine Mittel, die es den Betroffenen ermöglichen, einigermassen ein menschenwürdiges Leben zu leben. Diese Mittel gibts aber. Nur sind sie immer noch zu teuer und es gibt immer noch nicht DAS Mittel, sondern nur einen Coctail von Mitteln.
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wanda
antwortete am 29.05.05 (14:21):
@ schorsch - carla meint sicher die Impfgegner als solche - hat nichts mit Aids zu tun.
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angelottchen
antwortete am 29.05.05 (15:28):
Interessant zu dem Thema ist vielleicht auch diese Link zur schweizer AIDS-Hilfe, die ausdrücklich auch auf ergänzende Behandlungen hinweist, sie beschreibt und Adressen angibt.
Viele Betroffene in der Schweiz schwören auf Phytotherapie und Konstitutionstherapien (Eigenblut),
Internet-Tipp: https://www.aids.ch/d/hivpositiv/medizin/adressenkomplement.php
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carla
antwortete am 29.05.05 (20:11):
Stimmt, wanda. Danke :-).
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wanda
antwortete am 30.05.05 (08:38):
nur, weil es gerade so reinpasst - guckt jemand von Euch die Lindenstraße ? - ich bekenne mich dazu. Hier wird hervorragend mit dem Thema Aids umgegangen.
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schorsch
antwortete am 30.05.05 (09:15):
Ja wanda, seit fast Anbeginn dieser Sendung ist das Thema des Sonntagabendvorprogrammes. Was mich dort festhält ist, dass es kein Tabuthema gibt. Ich bin immer gespannt, welches aktuelle Tages- oder Wochenthema gerade eingeflochten wird. Die Zicke Lisa könnte so langsam ausgebootet werden!
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rolf
antwortete am 30.05.05 (09:39):
Nee Schorsch, da würde doch was fehlen.
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angelottchen
antwortete am 30.05.05 (11:24):
ohweh...lasst es nicht zu einem Lindenstrassenthread werden ..
@wanda: ich finde, die Lindenstrasse geht eher etwas klischeehaft mit dem Thema um ... aber was solls, ist eh ne Realsatire.
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schorsch
antwortete am 31.05.05 (08:42):
Wer schon 30 Jahre lang dabei ist, der wohnt eben dort und nimmt Anteil an den Wehwehchen und Freudchen.......
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wanda
antwortete am 01.06.05 (08:29):
schorsch, 30 Jahre ? das kann doch nicht sein.....
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schorsch
antwortete am 01.06.05 (09:44):
Du hast recht wanda; habe soeben gegoogelt und auf folgende Information gestossen:
"....Die Serie zum Einschlafen", "Die Leute von der Blindenstraße" oder "Wer will so ´was sehen?" lauteten die Schlagzeilen der Kritiker zu den ersten Folgen der Lindenstraße Ende 1985. Niemand ahnte damals, dass die Endlosserie bald zu einem neuen deutschen Kulturgut werden sollte, das bereits Einzug ins Bonner "Haus der Geschichte" gehalten hat. Am 30. Januar läuft die 1.000. Folge. AIDS-Tod, Kindesmissbrauch, ungewollte Schwangerschaften, Terrorismus, und Nazis - es gibt fast nichts, was in der Lindenstraße nicht vorkam. Zapp über eine Serie, die zum Mythos geworden ist...."
Übrigens: Das Wort "Blindenstraße" erinnert mich an ein anderes, von mir gestern in der Zeitung zuerst falsch gelesenes Wort: "Eigenmordwand". Im 2. Anlauf las ich es dann richtig: "Eigernordwand"! Aber für viele hoffnungsvolle Kletterer hat das Wort "Eigenmordwand" wohl inzwischen für ein paar Sekunden die richtigere Bedeutung erlangt!
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Literaturfreund
antwortete am 02.06.05 (09:25):
Was man erfährt, wenn man ein paar Tage die biologische Wissenschaft brummen lässt: nix Neues!
I C H habe auf die psychogenen Faktoren bei solchen Immunerkrankungen hingewiesen (ja, auch mit Spässeken in den erfundenen Begriffen; aber das geht hier fehl, bei so viel Kompetenzerei..)- und wer hat der kapiert..? Der Biologe? * Ich habe hier keine Erkenntnis über Leukämie, gerade bei Kindern in die Welt gesetzt. (Dort gibt es ja die einzigen, wirklichen Fortschritte in der Krebstherapie.) * Ansonsten, ei, nicht nur ein Witz, nur zur Einleitung:
Wer kennt die Unterschiede zwischen einem Internisten, einem Chirurgen, einem Psychiater, einem Pathologen und einem Biologen? Der Internist hat Ahnung von allem im Körper, kann aber nichts „wissen“. Der Chirurg hat keine Ahnung, kann aber alles wegschneiden, was stört. Der Psychiater hat keine Ahnung und kann nichts, hat aber für alles Verständnis und Pillen. Der Pathologe weiß alles, kann alles, kommt aber immer zu spät. Und der Biologe hat von allem seine Ahnung, erfindet zehntausend Begriffe und mögliche Tests, nach denen rumexperimentiert wird; will in den USA forschen und dafür den Nobelpreis für Medizin erhalten. – Und die Pharmazien werden mit der Wunderkraft der Werbung teuer auf den Markt geworfen – und dort wieder verschwinden wg. Nebenwirkungen und nicht vermuteteter Fehlwirkungen.
* Aber - ohne Witz: Was man hier alles erfährt, an neuestem Wissen, enorm, enorm, z.B. über die notwendigen Resistenztests bei HIV-Kranken, bei denen die Forscher nicht so genau wissen mögen, wodurch die überraschenden Resistenzen der HIV-Viren entstanden sind: durch Baller-Therapien, durch Fehleinnahme (wodurch ermöglicht?), durch Co-Faktoren, die sie in der Theorie noch gar nicht erfasst haben, nicht geklärt sind? Hätte man sie nicht in den Labors beobachten können... - testen müssen, bevor der Feldirtumlosghet? Nein, die Kranken können nicht warten..? Aber es ist ja ein weites Feld, was man so mit Chemie-Cocktails ran muss an Retro-Viren, die man gar noch nicht kennt. Natur ist ein evolutionäres "Spiel", an dem jeder teil nimmt, manchmal eben gezwungermaßen als Patient. Aber Heilungs-Garantien wird kein verantwortlicher Arzt versprechen, bis sie nicht eben in der nötigen statistischen Überprüfbarkeit vorliegen. * Infos - sind hier ja so heiß wie vielfältig: Z.B. über die Notwendigkeit eines HIV-Resistenztest bei möglichst komplikationsloser HIV-Schwangerschaft
1. Möglichst früh vor Prophylaxebeginn 2. Bei virologischen Therapieversagen während einer ART 3. Bei nachweisbarer Viruslast gegen Ende einer HIV-Prophylaxe 4. 2-6 Wochen nach Einsatz einer präpartalen NVP-Kurzprophylaxe
Ziel dieses Vorgehens: 1. Ausschluss einer primären ZDV-Resistenz [38] 2. Entsprechend allgemeinen Therapieempfehlungen zur Optimierung eines Therapiewechsels [29] 3. Dokumentation einer eventuellen Resistenzinduktion mit Folgen für die zukünftige Therapie [42] 4. Dokumentation einer eventuellen Resistenzinduktion [43]
[Ach, was bedeuten nur die Zahlen...? Wer es wissen will, kann sich informieren; wer nur quascht, braucht es nicht!] * Über die virale Hepatitis, die nur durch mühsame, belastende Therapiemaßnahmen mit unbekanntem Ergebnis angegangen wird, das in jedem Einzelfall anders ausfallen kann: Hepatitis B und C werden auf dem gleichen Wege übertragen wie HIV. Bei einer gleichzeitigen Infektion von Hepatitis und HIV, schreitet die HIV Erkrankung schneller voran. Die HIV Medikamente können zusätzlich zu einer Belastung der Leber führen. (Usw...; die Informationen braucht nur, wer betroffen ist.) * Und alles weiß der Forums-Geist! und teilt es mill, wann er will. Da schweig ich mal fein still. Wenn der Profesor wieder eine Prüfung über Immunologie abhalten will...
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schorsch
antwortete am 02.06.05 (15:37):
Gegenfrage: Warum sterben die Affen, von denen das HIV-Virus ja auf den Menschen übertragen worden sein soll, nicht an dieser Krankheit? Ich nehme an: viele starben, einige überlebten und bildeten Antiviren. Hier sollte man mehr einhaken.
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Karl
antwortete am 03.06.05 (10:15):
@ schorsch,
das ist tatsächlich ein sinnvoller Denkansatz, der auch verfolgt wird.
@ Literaturfreund,
du schreibst "Ich habe hier keine Erkenntnis über Leukämie, gerade bei Kindern in die Welt gesetzt. (Dort gibt es ja die einzigen, wirklichen Fortschritte in der Krebstherapie.)"
Das ist in sich ein Widerspruch. Falsch ist die Behauptung, es habe nur bei der Leukämie wirkliche Fortschritte gegeben. Viele der hier Lesenden und Schreibenden wären nicht mehr unter uns, wenn du Recht hättest.
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Illona
antwortete am 03.06.05 (13:26):
******************* Das ist in sich ein Widerspruch. Falsch ist die Behauptung, es habe nur bei der Leukämie wirkliche Fortschritte gegeben. Viele der hier Lesenden und Schreibenden wären nicht mehr unter uns, wenn du Recht hättest ********************** Karl, woher willst du das wissen? Ich denke nicht, dass irgendeiner unter uns den Doppelblindversuch freiwillig gemacht hätte. Es fehlt also der Gegenbeweis, was mit einer Krankheit geschehen wäre, wenn nichts oder nur Naturmedizinisches als Behandlung unternommen worden wäre.Es könnten durchaus einige (oder alle) auch TROTZ und nicht wegen der Behandlung noch am Leben sein.Das ist keine Behauptung sondern nur eine Überlegung . Gruß Illona
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