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THEMA:   Unsere Tiere

 53 Antwort(en).

wanda begann die Diskussion am 30.01.05 (07:14) :

drei kleine Episoden, erlebt in den letzten zehn Tagen:

Eine gute Bekannte von mir, intelligent und lebenstüchtig, fährt ihren Hund in einer alten Kinderkarre spazieren, wenn dieser unpäßlich ist. Zugegeben, der Hund ist etwas älter und es geht mich nichts an.

Ganz selten fahre ich mit dem Bus. Neulich ließ es sich nicht umgehen. Im Bus nahm ein Dackel einen Platz ein, obwohl ca. lO Menschen standen, auch ältere, wie ich.
Während der 2O Min., die ich in dem Bus verweilte, machte die Dackelbesitzerin keinerlei Anstalten, den Hund auf den Schoß zu nehmen - aber, was ich besorgniserregend fand, auch keiner der stehenden Fahrgäste verlor darüber ein Wort. Ich schliesse daraus, dass solche Situationen alltäglich sind.

Ein deutscher Beamter stellt eine Friedhofsgenehmigung für Daysi aus.
Daysi trägt zur Feier des Tages eine schwarze Schleife.

Wo soll das noch hinführen ?
Was sagt man im Ausland dazu ?


Damit es nicht missverstanden wird möchte ich noch hinzufügen, dass ich mit Tieren aufgewachsen bin und immer Hunde hatte, bis zur Berentung, also keinesfalls etwa nicht tierlieb bin.


 pucki antwortete am 30.01.05 (08:31):

Hallo, wanda!

Tiere sind wohl inzwischen für einige ein Ersatz für
Kinder oder den fehlenden Partner geworden. Entsprechende
Beachtung kommt diesen Tieren zu. Ich habe es doch bei uns
gesehen. Die Kinder aus dem Haus. Unser Hund -eine Schäfer-
hündin -wurde verhätschelt. Selbst mein Mann, der mir immer
Vorlesungen hielt, wie ein Hund zu halten wäre, verwöhnte
sie mehr, als einem Tier zukommen sollte. Ich bin der
Meinung, solange ich andere damit nicht störe, kann das
Tier diese Aufmerksamkeit erhalten. Doch in dem von Dir
geschilderten Fall, daß ein Hund den Platz eines Menschen
einnimmt, wird die Fürsorge überzogen. Aber wer wagt schon
in einem vollbesetzten Bus oder Straßenbahn etwas gegen ein Tier zu sagen.
Die Befürchtung ist doch groß, daß man als tierfeindlich
eingestuft wird. Oder vielleicht hatten die Menschen auch
die Befürchtung, daß sie sich anschließend erst einmal
die Kleidung abbürsten müßten - oder noch schlimmer, einen
Hundefloh abbekämen. Die springen nämlich auch auf Menschen
über:-)))


 pilli antwortete am 30.01.05 (08:38):

ein tier bleibt für mich ein tier und der liebe und jeder erinnerung wert und noch so viele versuche, das tier zu vermenschlichen oder es als "ersatz" für fehlende menschliche bindungen zu missbrauchen, werden m.e. erfolg zeigen.

in der vergangenen woche haben wir uns von kater Munio mit fast erreichten 17 jahren liebevoll, aber ohne jegliches forengeschrei mittels der hilfe der tierärztin verabschiedet. wie egoistisch wären wir uns vorgekommen, ihn nicht töten zu lassen? wie dämlich anzunehmen, ein tier lebe ewig?

ruhig und besonnen hat meine tochter reagiert im bewußtsein, daß nur sie es ist, die entscheidet, daß er einschlafen darf und nicht durch ich weiß nicht was für verlängernde und oft sehr quälende möglichkeiten weiter leben "muss".

schwierig wird es für mich, wenn tiere missbraucht werden und ihnen "menschliche" sprache und verhaltensweisen
"aufgedrückt" werden; die reine wahnvorstellungen sind. da zeigen sich deutliche hinweise welch gestörte menschen oft tiere benutzen, sich mitteilen zu können, welche armut des geistes!

dabei sind es so wunderbare wesen, wären da nur nicht menschlich schwächelnde wesen, die sie zum tierfriseur schleppen oder ihnen rosa lackmäntelchen bei regenwetter überstülpen würden.


 Lars antwortete am 30.01.05 (09:47):

Bin genau der gleichen Meinung Pilli!


 navallo antwortete am 30.01.05 (10:56):

Das Verhalten der von Wanda geschilderten "Tierfreunde" trägt leider das seinige dazu bei, die Zahl der nach staatlichen Zwangsmaßnahmen schreienden Hunde- und Katzenhasser weiter wachsen zu lassen.


 carla antwortete am 30.01.05 (14:50):

@navallo: Welche staatl. Zwangsmaßnahmen denn?

Ich mag Hunde und Katzen an sich gerne. Wenn ich aber an manchen Stellen in unserem Garten vorbeigehe, an denen es nach Katzenklo stinkt, weil ca. 10 Katzen aus der Nachbarschaft (in einem Haus 3 Katzen auf einmal) unseren Garten als solches benutzen, mag ich sie nicht mehr sonderlich.
Gleiches gilt für Hunde: obwohl eindeutig darauf hingewiesen wird, daß in unserem kleinen Park die Hunde an der Leine geführt werden sollen (wie auch im Engl. Garten in München), laufen viele frei herum und hinterlassen ihre Haufen an jeder möglichen Stelle. Wenn ich von Tonnen Kot lese, die in München jährlich weggebracht werden müssen, finde ich das einfach unmöglich. Wie einfach wäre es für Hundebesitzer, mit Plastiktüte Gassi zu gehen und den Kot selbst zu entsorgen... Wenn ich aber z.B. eine Freundin darauf anspreche, findet sie mich unmöglich und wirft mir vor, keine Ahnung von Tieren zu haben. Naja ...


 seewolf antwortete am 30.01.05 (16:57):

Wanda - schon im Jahre 1921 hat der berühmte Bühnensänger Otto Reuter den Kopf geschüttelt mit seinem Couplet "Ick wund're mia üba jaaaaaaarnüscht mehr...!"

Übertriebene (dekadente) Tierliebe hat allerlei Erscheinungsformen. So hörte ich schon des öfteren den Satz: "Mutti hat noch ein Leckerchen!" Er war gerichtet an ein zu fettes Haustier - mal Katze mal Hund. MUTTI ...


 Ursula_J antwortete am 30.01.05 (17:45):

@seewolf,

... z.B. Moshammer`s Daisy, die jetzt Laufen lernen muss.


 Tessy antwortete am 30.01.05 (17:57):


Themaverfehlung!!

Es müßte richtig heißen: Mitmenschen mit schlechten Manieren die ihren Tieren Schaden zufügen.

Obwohl selber Tierhalterin empöre ich mich über die gleichen Mißstände, auch ich mag es nicht wenn Hunde im Lokal die Schnauze auf den Tisch legen, wenn ich unterwegs angeknurrt werde usw.usw.......

Aber wie bei so vielem besteht die Gefahr der Verallgemeinerung


 schorsch antwortete am 30.01.05 (20:02):

Was Wanda hier schildert, kann nur mit dem Wort "Vermenschlichung der Tiere" betitelt werden. Auch wir hatten schon Hunde. Aber es wäre uns noch nie eingefallen, diese höher einzustufen als unsre Mitmenschen, sei das nun in unserer Nachbarschaft, im Freundes- und Verwandtenkreis oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer seine Mit-Tiere höher einstuft als seine Mit-Menschen, gibt damit kund, dass er/sie menschenfeindlich eingestellt ist - oder von den Mitmenschen so enttäuscht, dass er/sie menschenfeindlich wurde.


 jolli antwortete am 30.01.05 (20:20):

Liebe Wanda,
auch du hast nichts gesagt? Schade, denn ich denke, wenn man solch Benehmen durch Schweigen "unterstützt", dann darf man sich nicht über so ein Benehmen wundern oder gar aufregen.

Ich fahre täglich mit Öffentlichen zur Arbeit und zurück. Da ist mir das von dir Geschilderte noch nie vorgekommen, aber Mütter mit Kindern, die ähnlich handeln: z.B. eine Mutter mit zwei gerade mal schulpflichtigen Kindern (ca. 6 bis 7 Jahre als) flätzen sich in rappelvoller U-Bahn über fünf Sitzplätze. Die junge Mutter denkt nicht daran, ihre Kinder nebst Schulmappen ein wenig zusammen zu rücken, um einem oder zwei stehenden Menschen Platz zu machen.

Ich muss gestehen, ich sagte auch nichts (ich hatte einen Sitzplatz) *g*

Aber bei einem Hund!!! Ich denke, dazu hätte ich etwas gesagt, so wie ich es tue, wenn jemand seine Zeitung "aus Versehen" auf dem Sitz vergisst, oder seine Füße auf den gegenüber liegen Platz legt ;-)
Es ist immer wieder schön, wieviele dann auch etwas zu sagen haben.... aber vorher gucken sie alle verlegen woanders hin.


jolli


 navallo antwortete am 30.01.05 (20:22):

@carla
"Welche staatl. Zwangsmaßnahmen denn?"

Mein Hinweis bezog sich auf das von mir keineswegs gebilligte Verhalten sogenannter "Tierfreunde", nicht auf die daraus resultierenden Zwangsmaßnahmen, die sich Tierfeinde hierzu noch ausdenken mögen. Dazu werden sie mich kaum brauchen können.

Du deutest die Richtung der durchaus steigerungsfähigen Möglichkeiten ja selbst an. Inzwischen werden ja auch schon Prozesse wegen des allmorgendlichen Krähens eines Hahnes oder dem Läuten der Glocken geführt. Warum nicht z. B. die Haltung von Hunden und Katzen generell verbieten, das wäre doch das Einfachste? Daß es durchaus Leute gibt, die solche verworrenen Forderungen unterstützen würden, magst Du untenstehendem Link entnehmen. Und Du gibst mit dem Hinweis auf die Plastiktüte zugleich eine der Lösungen für eines der Probleme vor. Selbst wenn alle sich daran hielten - die Hasser würden weiter hassen und nicht eher ruhen, bis sie den letzten Hund zur Strecke gebracht hätten - siehe Link.

Internet-Tipp: https://www.hundehasser.hatepage.com/


 wanda antwortete am 30.01.05 (22:54):

@jolli - ich wollte beobachten, sonst nichts. Stehen macht mir nichts aus. Ich bin ja kein professioneller Busfahrer und dann muss man sich erst einmal an die Situation gewöhnen.


 Felix antwortete am 31.01.05 (00:30):

Wäre es nicht besser, wenn man Tiere eben Tiere sein lässt ... und Mitmenschen auch als solche behandelt ... und nicht aus Tieren "Mitmenschen" macht!


 seewolf antwortete am 31.01.05 (02:03):

wanda -

der Fall Deiner intelligenten Freundin (Kinderkarre) könnte ja auch purer Pragmatismus sein:

sie will mit dem "behinderten" Hund spazieren gehen. Sie will nicht schleichen, sie will nicht alle Nas lang stehen bleiben, sie will irgendwo Kaffee trinken und den Hund nicht auf dem arm mit reintragen, sie will verhindern, daß andere un-beherrschte Hunde ihren anmachen usw... deswegen benutzt sie ein Transportgefährt. Daß dieses eine olle Kinderkarre ist, macht ja nix. Ist ja kein "armes" Kind deswegen rausgeschmissen worden. Insofern hat die "Kinderkarre" den Stellenwert eines Pappkartons.

Also - da muß man mal sachlich distanziert mehrere Möglichkeiten ins Kalkül ziehen...

Schließlich ist die Freundin ja lebenstüchtig.


 wanda antwortete am 31.01.05 (08:13):

natürlich seewolf, es ist auch nicht die Kinderkarre, die ich merkwürdig finde, nur eben, dass ein Hund spazierengefahren wird - aber wie vorher schon gesagt wurde, solange es niemanden schadet....

Mit entscheidend für dieses Thema war die Reaktion der Turiner Studenten, von denen einige die Beerdigung sahen.
Es ging auch darum, dass überhaupt eine Genehmigung eingereicht werden musste, da der Hund ja gar nicht den Friedhof betreten hatte, er wurde ja nur getragen, man hätte also genausogut ein Buch unter dem Arm geklemmt mitnehmen können und dafür wäre ja auch keine Genehmigung erforderlich gewesen - ich möchte mir hier nicht noch mehr die Zunge verbrennen - meine Meinung kennt ihr und wer noch ein bisschen gesunden Menschenverstand besitzt muss doch einiges auch als überspitzt ansehen.


 sammy07 antwortete am 31.01.05 (08:36):

..an den Beirägen hier kann man sehr wohl erkennen wie viele Gründe es geben kann, warum und weshalb.....allein der Beitrag von Seewolf zeigt doch schon wie sich Argumente zurechtgelegt werden können......
Dabei fängt es schon mit der Domestizierung vieler Tierrassen an.....von der anschließenden Tierhaltung ganz zu schweigen.....in der oft egozentrisches Verhalten auf das Tier übertragen wird....jenseits aller Realität.
Würde man nur Grundkenntnisse von jedem Tierhalter verlangen....würde sich manche dekadente "Tierliebe" nicht mehr ergeben...zum Wohle des Tieres !!!!!!


 Rosmarie antwortete am 31.01.05 (08:50):

Eins finde ich auffällig: Wie oft wird bemängelt, dass Hunde zuviel Platz in der Aufmerksamkeit ihres Menschen einnehmen. Bei Katzen wird so nie gesprochen, obwohl Katzenfans genauso zu allen möglichen Liebestaten fähig sind. :-))) Das liegt sicher nicht allein an der geringeren Öffentlichkeit von Katzenliebe.

Noch ein Zweites fällt mir auf: Gerade die besonders ichbezogenen Menschen äußern immer wieder Aversionen gegen die "Vermenschlichung von Hunden". Andere Menschentypen, nämlich die duzugewandten und die, die sich gern auch mal anderen zuliebe zurücknehmen, äußern solche Bedenken nicht.

Steckt bei der vehement geäußerten Sorge, dass "Tiere auch Tiere bleiben müssen" (was sollte der Hund eines normalen Halters denn sonst sein?), nicht viel mehr die Sorge dahinter: "Komme ICH nicht zu kurz, wenn auch noch auf die Bedürfnisse eines Hundes Rücksicht genommen werden muss?" Oder: "Diese Hundefrauen sollten ihre Liebe und ihr Umsorgen lieber ganz auf ihre Männer konzentrieren!" Aha.


 simba antwortete am 31.01.05 (08:52):

Man muss mal bedenken - in Österreich zahlt man für einen Hund - und wenn er nur drei Kilo schwer ist, einen Kinderfahrschein in den öffentlichen Verkehrsmitteln und das sind 75 Cent- wie es in anderen Ländern aussieht weiss ich nicht. Da werden vielleicht manche denken, dass sie ihren Hund auch auf den Sitz geben können wenn sie dafür bezahlen müssen.
Wenn die Leute ihre Hunde herausputzen finde ich das nicht so schlimm - ist allemal besser, als wenn sie schlecht behandelt werden.Es hat nicht jeder Mensch Familie und Freunde, mit denen er sich gut versteht und ein Hund oder Katze kann doch die Einsamkeit lindern. Es ist auch nicht jedem gegeben auf andere Menschen zuzugehn und sie zu lieben.
Schlimm finde ich es, wenn überall in der Stadt Hundekot rumliegt,das ist wirklich nicht nötig.
es grüsst euch Simba, die genug Familie und Freunde hat UND auch drei Katzen und einen Hund :-)


 Karl antwortete am 31.01.05 (09:15):

Tierliebe - Menschenliebe ist doch kein notwendiger Gegensatz. Es mag ja sein, dass in Einzelfällen das nicht Hand in Hand geht, aber meine Erfahrungen sind doch eher anders herum. Wer genügend Einfühlungsvermögen besitzt, um sich mit seinem Tier zu verständigen, hat auch oft genügend Einfühlungsvermögen anderen Menschen gegenüber.

Ich möchte also eher Rosmarie zustimmen: "Gerade die besonders ichbezogenen Menschen äußern immer wieder Aversionen gegen die "Vermenschlichung von Hunden". Andere Menschentypen, nämlich die duzugewandten und die, die sich gern auch mal anderen zuliebe zurücknehmen, äußern solche Bedenken nicht."

Tierliebe geht also nicht auf Kosten der Menschenliebe. Ich wage zu behaupten, eine Gesellschaft, die nicht human mit ihren Tieren umgeht, ist auch ansonsten inhuman (obwohl diese Begrifflichkeit auf Menschen angewandt natürlich eigentlich irgendwie absurd ist, leider ist "der Mensch" eben viel weniger "menschlich" als wir es gerne hätten und "Menschlichkeit" ist nur eine, die positive Facette des Menschseins).


 schorsch antwortete am 31.01.05 (09:26):

Ich liebe Menschen UND Tiere. Sollte ich aber je in die Situation kommen, entscheiden zu müssen zwischen Rettung eines Menschen oder Tieres, würde ich wohl zugunsten des Menschen entscheiden - und wäre es mein grösster Feind!


 Rosmarie antwortete am 31.01.05 (11:53):

Ganz sicher gibt es weit mehr Missbrauch von Tieren (auch von Hunden!) als deren unangemessene Verzärtelung. Da lebt ein Hund immer in einem Gartenhäuschen, einer allein in einem Hof, andere werden gerade mal 10 Minuten ausgeführt... und... und..., von schlimmeren Tierquälereien noch abgesehen. Es wäre schön, wenn sich alle, die sich über Daisy in der Tragetasche oder Wuffi im Kinderwagen mokieren, solche Missstände auch anprangerten! Dort liegt das wahre Feld, wo Anklage erhoben werden müsste!

Simba, dir (auch anderen!) möchte ich rundum zustimmen. Ich ärgere mich auch maßlos über Hundekot auf den Gehsteigen. Hier gibt es überall Hundeklos mit einem Behälter, an dem man sich Tüten, auch für später, ziehen kann. Trotzdem liegt schon 100 m weiter ein Haufen...
Aber ich möchte zu bedenken geben, dass DAS eigentlich nichts mit den Hunden zu tun hat, sondern mit egoistischen Menschen. Auch das Schokoladenpapier fliegt in Nachbars Vorgarten, eine Beule wird ins parkende Auto gefahren, aber niemand war´s.... und... und...


 Medea. antwortete am 31.01.05 (12:26):

Tiere trauern sehr um ihre Menschen, genauso wie Menschen um geliebte Tiere. Immer wieder ist zu lesen, wenn langjährige Zoowärter in ihren verdienten Ruhestand gehen, daß das betreute Tier sie sehr vermißt - das geht bis hin zur Futterverweigerung und Trübsinnigkeit.

Auf unserem "Hausfriedhof" sind die Regeln nicht so streng, Jette kommt an der Leine mit, noch nie gab es deswegen irgendeine Aufgeregtheit.

Den Hundebesitzern, die ihre Hunde überall das Geschäft machen lassen und nicht aufnehmen wie es der Anstand verlangt, könnte ich kräftig in den Hintern treten - und nicht den Hund dafür verdammen, daß er so einen Stiesel zum Herrchen oder Frauchen hat.


 sammy07 antwortete am 31.01.05 (15:44):

@ Rosemarie;
selbstverständlich ist der von dir erwähnte Missbrauch viel umfangreicher,aber auch falsch verstandene Tierliebe ist eben ein Missbrauch...wenn auch aus anderen Motiven heraus.Und nur die hatte letztlich Wanda zum Thema gemacht......
und gefragt wo soll das noch hingehen...??
1...wenn Tiere in ein teures "Outfit" (Nerzjacke und Nerzschuhe + Diamantenhalsband gesteckt werden, 2. Besuch beim Tierpsycholgen, 3. separater Tierurlaub im Wellness-Hotel (nur das Tier macht dort Urlaub) und zum Schluß noch 1a Tierbestattung von Feinsten....auf einem speziellen Tierfriedhof... und das sind nicht gerade Einzelfälle......zugegeben, die Mehrzahl der Haustierhalter wird es sich nicht erlauben können und auch wollen.....
aber die Frage geht doch eigentlich in die Richtung...wann werden die Grenzen des tiergerechten Lebens überschritten..???
Um Kritikern vorzubeugen...über 12 Jahre waren ein Altdeutscher Schäferhund und danach über 11 Jahre ein Irish-Setter meine treuen Begleiter.


 Felix antwortete am 31.01.05 (15:57):

Die Problematik der Beziehung zwischen Mensch und Tier habe ich am 16.07.2002 hier im ST Forum zur Diskussion gestellt.

Link dazu: </seniorentreff/de/diskussion/archiv8/a174.html>

Ich habe dort meine grundsätzliche Meinung zu dieser Beziehung dargestellt. Ich bitte euch, dort nachzulesen ... und dazu auch die Reaktionen der Forumsteilnehmer/innen.

Vielleicht noch als Gedankenanstoss:

Jede Liebe oder Zuneigung hat immer auch eine egoistische Komponente, weil damit ja ein eigenes Bedürfnis befriedigt wird.
Was aber keinen Sinn ergibt, ist ... diesen Sachverhalt positiv oder negativ zu bewerten!

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv8/a174.html


 pucki antwortete am 31.01.05 (16:08):

Noch ein interessanter Beitrag zum Thema, bitte auf Jagd-
hunde klicken.

Internet-Tipp: https://ostalb-jagd.de/anzeigen.php3?seite=hunde.html=Jagdhunde


 Rosmarie antwortete am 31.01.05 (16:25):

Ach, Sammy, dir wollte ich gerade nicht widersprechen, denn das, was du oben ausgeführt hattest, sehe ich ebenso.

Natürlich sind Nerzjäckchen Auswüchse. Aber für die Tiere finde ich die weniger schlimm als für all die vielen Menschen, die selbst nur das Nötigste haben.

Hallo Felix, nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Das, was ich schrieb, bezog sich auch nicht auf dich. Es war absolut allgemein gemeint. Genauso wenig bezog es sich auf irgendwelche gesetzten Links. Die aufzurufen habe ich so gut wie nie Zeit, bzw. Lust.
Ich bekomme die Beiträge nämlich als Mails geschickt, wobei die Links nie dabei sind. Dazu müsste ich erst noch mal online, die Seite aufrufen, den Thread und dann den Link. Meist ist mir das zuviel Umstand... Vielleicht könnte das ja irgendwie geändert werden?
Lieber Karl, gäbe es eine Möglichkeit, die nicht zuviel Arbeit macht, wobei die Links demnächst zusammen mit den Mails verschickt werden? Danke!


 Felix antwortete am 31.01.05 (17:08):

Hallo Rosmarie,

der Link zu meinem Thema "Beziehung Mensch-Tier" hast du auch als e-Mail erhalten.
Du findest dort einen grundsätzlicheren Ansatz zum Problem!

Gruss Felix


 Rosmarie antwortete am 01.02.05 (22:24):

Hallo Felix,

vielen Dank, dass du deinen Link mitten in den Text gesetzt hattest! Vor lauter lauter hatte ich das glatt übersehen!

Dir und allen hier eine gute Nacht!


 Tessy antwortete am 01.02.05 (23:35):

Nach vielem Nachdenken habe ich beschlossen mir die angebotenen Schuhe nicht anzuziehen ;-)
Mein Hund hat eine für die Wohnung angemessene Größe, bekommt jeden Tag ca. 4 Stunden Auslauf, Hundesteuer zahle ich pünktlich, Straßenbahn oder andere öffentliche Verkehrsmittel benutze ich mit Hund nie, für Notfälle führe ich entsprechendes Verpackungsmaterial mit, mein Hund trägt weder Mäntelchen noch Diamanten....usw.usw.

Über die Gefühle die ich für meinen Hund nach zehn Jahren Zusammenleben entwickle bin ich niemandem Rechenschaft schuldig....


 wanda antwortete am 02.02.05 (06:03):

@sammy07, danke für die Sensibilität, die Dich Unsensibilitäten sehen lässt und auch für Deine Worte.

@Tessy - (gilt nur für Deinen l. Beitrag)
Ich hatte die Anführungsstrichelchen vergessen. Es sollte "Unsere" Tiere heißen, weil es nämlich unsere Tiere nicht gibt. Auch Tiere haben ein Recht darauf, nicht vereinnahmt zu werden.

@Rosmarie und Karl, es sind immer "die Anderen", schade, falls Euch das noch nie aufgefallen sein sollte.


 Rosmarie antwortete am 02.02.05 (07:50):

Liebe Tessy,

ein Superbeitrag!

Worüber ich mich im Nachhinein ärgere: Das ich ich überhaupt mehrfach geantwortet habe und warum ich mich überhaupt bemüht habe, differenziert auf verschiedene Punkte bezogen zu antworten. Alles, was Wanda dazu zu sagen hat ist: > @Rosmarie und Karl, es sind immer "die Anderen", schade, falls Euch das noch nie aufgefallen sein sollte.

Aha, Wanda, da ist wohl kein Kraut gewachsen. Hast dir ja viel Mühe gemacht, auf die verschiedenen Aspekte einzugehen! Bist nicht du es, die über einen Kamm schert?

Pauschalurteile - sind die sonst auch deine Sache? Wie wär´s denn mit weiteren allgemeinen Vorurteilen? Ausländer, Geistig Behinderte, Sozial schwache Familien, Alte, die den Jungen Arbeits- oder Studienplätze wegnehmen... und... und... Von wem, der hier zu einer dieser Gruppen gehört, Wanda, erwartest du als nächstes, dass er sich öffentlich rechtfertigt?


 Karl antwortete am 02.02.05 (08:29):

@ tessy,


besonders dein letzter Satz drückt exakt das aus, was wir (mein Frau und ich) in Bezug auf diesen Thread diskutiert haben. Natürlich ist es nicht akzeptabel, wenn Hunde Strassenbahnsitzplätze belegen. Aber, niemand hat das Recht (und die Macht, Gott sei Dank) uns unsere echten Gefühle für unser Familienmitglied "Hund" zu nehmen.


 Lara antwortete am 02.02.05 (09:04):

Als unsere Joshi im vergangenen Jahr gestorben ist, war ich sehr traurig. Dieser Hund hatte mich im meinen nicht so schönen Jahren begleitet.

Ja dieser Hund war für mich ein Partnerersatz. Aber wenn er nicht gewesen wäre hätte ich am aktiven Leben nicht mehr teilgenommen. Durch den Hund war ich gezwungen bei jedem Wetter an die Luft zu gehen.

Soll ich mich dafür schämen?

Dieser Hund war für mich die beste Therapie, ich konnte ihm zu jeder Tageszeit sagen, wie es mir ging. Durch ihn war ich gezwungen wieder menschliche Kontakte aufzunehmen und das war gut so.

Lange bevor Joshi krank wurde bekamen wir einen zweiten Hund, ich wollte ihn mir nie so ans Herz wachsen lassen wie die Joshi. Hatte aber die Rechnung ohne Louis gemacht. Er bedeutet mir auch sehr viel, nur eben anders als Joshi.


 Medea. antwortete am 02.02.05 (09:34):

"Familienmitglieder" - das ist exakt das, was meine Tiere für mich sind, so behandle ich sie und so verhalten sie sich auch ... :-)
eben wie kleine Kinder, wo hier und dort anfangs ein wenig "nachgeholfen" werden muß, was Erziehung und Sauberkeit betrifft, aber was zurückkomt an Liebe und Dankbarkeit, an überbordenden Gefühlen das kann nur richtig verstehen, der eben ein solches Tier hat.

In meiner Nachbarschaft fährt auch eine alte Dame ihren uralten Dackel in einer Kinderkarre spazieren, der ist bis auf die Altersschwäche noch völlig okay und mein Jettchen mit ihrem von Anfang an schütteren Haarkleid (sie stammt vermutenderweise wohl aus einer Qualzüchtung) bekommt bei kaltem Wetter ein Pulloverchen übergezogen, damit sie nicht so erbärmlich vor Frieren klappert, bisher hat das offensichtlich noch niemanden gestört, manchmal kommt eine eher scherzhaft gemeinte Bemerkung, warum ich nicht die Farben unserer Fußballmannschaft genommen hätte anstelle ausgerecht der Farben des HSV. :-))

In Ausnahmefällen nehme ich schon die Straßenbahn und da wird genau darauf geachtet, daß für den Hund ein Kinderfahrpreis entrichtet wird. Und natürlich "beanspruche" ich keinen halben Sitzplatz für sie, sondern nehme sie auf den Schoß, es gab auch noch niemals deswegen eine Beanstandung.

In meiner Straße lebt in fast jedem zweiten Haus ein Hundetier und der Grünstreifen ist nicht verkotet, die Leute haben die bekannten Beutelchen dabei - auch ich hasse es, in solch eine Hinterlassenschaft hereinzutreten.

Last not least geht jedes Jahr in den Stadthaushalt eine erhebliche Summe an Hundesteuergeldern ein und die Stadt ist sehr darauf bedacht, daß ja keiner durch eine Lücke fällt.

Und gern greife ich auch für mich Tessy Worte auf, daß ich niemandem darüber Rechenschaft schuldig bin, warum und weshalb in meiner Familie ein Hund mitleben darf.


 seewolf antwortete am 02.02.05 (12:32):

Ist das - wieder einmal - ein kleiner Sturm im Wasserglas? Es hat doch niemand - auch wanda nicht! - Rechenschaft verlangt für Gefühle, die einer von Euch seinem Haustier entgegenbringt.

Man sollte sich nicht Schuhe anziehen, die nicht für einen selbst gemacht sind.

Die genannten Auswüchse vermeintlicher Tierliebe kann man ganz nüchtern und sachlich erörtern...


 simba antwortete am 02.02.05 (13:07):

Tierliebe bedeutet für jeden was anderes und wenn ein Tier nicht leidet unter der Liebe seines Menschen ist doch alles ok. Kleine Hunde frieren leichter und wenn man meint ihnen ein Mäntelchen anziehn zu müssen dann soll mans tun - egal wie die andern Leute das sehn - die zahlen sicher nicht die Tierarztrechnung wenn der Hund krank wird. Was Nerzmäntel betrifft, bekomm ich einen Zorn, egal ob den ein Hund oder ein Mensch trägt. Ich kenn Leute die haben ihrem Schäfer eine tolle Hundehütte gebaut mit Wärmedämmung und allem drum und dran - und beim Eingang blieb das Loch offen. Da hat dann die Wärmedämmung auch nix mehr geholfen denn der Hund wurde krank und musste eingeschläfert werden. Wär wohl gescheiter gewesen, wenns ihn im Winter wenigstens im Haus hätten schlafen lassen...


 Felix antwortete am 02.02.05 (16:20):

Darf ich als Mediator etwas zu Bedenken geben?

Ich spüre die Kluft, die sich zwischen den verschiedenen Positionen aufmacht.

Zwischen der Auffassung, dass Tiere im Prinzip gleichberechtigte Mitbewohner unserer Erde sind ... also vom Menschen nicht zur Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse vereinnahmt werden dürfen und der leidenschaftlichen engen Lebensgemeinschaft zwischen Mensch und Tier scheint Unvereinbarlichkeit zu bestehen.

Dazu einige Denkanstösse:

- Es gibt auch zwischen artfremden Lebewesen Gemeinschaftsformen, bei welchen beide Vorteile zu haben scheinen. Sie werden Symbiosen genannt.
- Im Idealfall ist das Zusammenleben mit einem Haustier also als Symbiose zu bezeichnen.
- Es ist nicht bei allen Haustieren leicht, aus ihrem Ausdrucksverhalten ein Wohlbefinden abzulesen. Tiere mit fehlenden oder fremdartigen Ausdrucksmitteln können falsch interpretiert werden. Echsen, Schildkröten, gewisse Vögel aber vorallem Fische sind oft schwer zu deuten.
- Artgerechte Haltung dürfte bei vielen Haustieren nicht zu realisieren sein. Wer wird seinen Hund in einem Rudel leben lassen. Für die meisten ist der freie Auslauf oder die Wandertätigkeit nicht zu realisieren.
- Viele Tierarten, die vom Menschen domestiziert wurden haben ihre ursprünglichen Bedürfnisse zugunsten eines beim Menschen plegeauslösenden Kindchenverhaltens verloren.
- Solange das Tier nicht darunter leidet, sind auch für viele unverständliche Extremformen der Vermenschlichung zu tolerieren. Es gibt auch Beispiele, wo z.B. ein Plüschtier die Rolle eines Kindes oder Sozialpartners einnimmt.
- Biologisch ist es sinnvoll, dass im Entscheidungsfall die eigenen Art bevorzugt wird. Alle gegenteiligen Verhaltensweisen sind nur durch weltfremde meist religiös begründete Weltanschauungen zu erklären.

Ich hoffe, dass durch diese Betrachtungsweise mehr Verständnis für das "andere Lager" aufkommt.


 Rosmarie antwortete am 02.02.05 (16:53):

Hallo Seewolf,

dein Versuch, die Wogen zu glätten, ist ehrenhaft. Schließlich ist es immer gut, hochschießende Emotionen zu beruhigen.

Meine genervte Reaktion vom oben finde ich aber durchaus noch angemessen. Ich werde versuchen, dir zu erklären warum.

In einem anderen Thread und in völlig anderem Zusammenhang erzählte ich von Problemen, die ich mit meinem Sohn hatte, als ich meinen derzeitigen Hund frisch aus dem Tierheim völlig durchgedreht bekommen hatte und wir bei einem Treffen alle davon beeinträchtigt wurden.
Dies muss bei Wanda das rote Tuch mit der Aufschrift "Tier ist wichtiger als Mensch" aufgerufen haben. Denn kurz darauf verstieg sie sich zu Bemerkungen über die "Affenliebe" zu Haustieren.
Sozial kompetent wie die Hundehalter oft sind (:-)), kamen gleich begütigende Reaktionen, in denen einige darstellten, dass ihre Liebe zu dem eigenen Hund keine "Affenliebe" sei.
Ich hatte mir den hingestellten Schuh nicht mal angezogen, weil ich 1.) nicht so schnell zu provozieren bin und 2.) mich in keinster Weise von dem Wort "Affenliebe" betroffen fühlte. Ich versuchte, die Hintergründe sachlich noch einmal richtig zu stellen. Durch Wandas genervte Reaktion war mir zudem bewusst geworden, dass ich sie an einem wunden Punkt erwischt haben musste und bemühte mich absichtlich, durch einen sie anerkennenden Beitrag meine persönliche Wertschätzung für sie auszudrücken. Schließlich muss man ja nicht auf jeden Ausrutscher mit gleichem reagieren...
Daraufhin entschuldigte sich Wanda für ihren Ausdruck in die Runde, aber nicht etwa deshalb, weil sie wüsste, dass auch normale Tierliebe existiert, sondern nur, weil sie hier einer Phalanx gegenübergestanden hätte...

So eröffnete sie dieses Thema. Sie schildert äußerst ärgerliche Ausnahmeerscheinungen, geht dann aber auf keine der sachlichen Darstellungen der Hundehalter ein, wie sie ihre Tierliebe samt Rücksichten auf die anderen Menschen leben - auch nicht auf jede Zustimmung, dass solche Extreme ärgerlich seien (immer meine eigenen Reaktionen eingeschlossen). Im Gegenteil, noch einmal stellt sie unsoziale Extreme heraus und strickt somit weiter an ihrer Suggestionskette "Hundehalter übertreiben ihre Tierliebe zu Lasten anderer Menschen und ihrer Tiere".
Solch eine Suggestionskette ist aber eine pure Pauschalierung und ein völlig unangemessener Rundumangriff. Dies ist nicht in Ordnung.

Teil 2 folgt unten.


 Rosmarie antwortete am 02.02.05 (16:59):

Ich erklärte also in einer Antwort, dass es sogar eine wissenschaftliche Untersuchung gibt, dass gerade Hundehalter meist zu den sozial kompetenten Menschen gehören (habe das oben anders formuliert). Auswüchse wie "Dackel auf der Sitzbank" oder "Hundekot auf dem Bürgersteig" haben für mich nichts mit den Hunden, sondern nur mit dem Egoismus ihrer Halter zu tun. Und unter Egoisten leiden wir als Gesellschaft ja in allen möglichen Bereichen.

Daraufhin spricht mich Wanda namentlich mit der Bemerkung an: "Rosmarie... , es sind immer "die Anderen", schade, falls Euch das noch nie aufgefallen sein sollte."
Nett! Worauf sich das wohl bezieht? Entweder auf meine Darstellungen weiter oben, dass ich eine ganz normale und auch rücksichtsvolle Hundehalterin bin. Dann wäre eine solche Antwort eine Frechheit, da sie mir ja damit unterstellte, dass ich etwas falsch dargestellt hätte.
Oder darauf, dass immer die anderen Egoisten sind - nur ich unausgesprochen nicht? Aus das wäre eine dreiste durch nichts zu untermauernde Unterstellung! Oder darauf, dass Toleranz immer von den anderen gefordert wird, aber nicht von einem selber? Wenn hier jemand intolerant ist, ja wohl kaum ich.

Warum, Seewolf, sollte ich mich - namentlich genannt! - in solche Ecken stellen lassen?
Nicht ich habe hier ein Problem!

Du meinst, hier würde von Wanda keine Rechenschaft gefordert?
O doch! Solche Suggestionsketten ohne sachliches Eingehen auf Argumente schaffen Anti-Stimmungen und sind bei denen, die wissen, wo´s langzugehen hat, oft die Vorstufe für vielerlei undemokratische Denkens- und Verhaltenweisen!
Dass hier in diesem Thread viele bemühte Rechtfertigungen von Seiten der Hundehalter erschienen, bestätigt meinen Eindruck! Denn auch ich hatte mich zu rechtfertigen versucht.
Es dauerte eine Weile, bis ich erkannte: Gegen solcherlei suggestive Antistimmungsmache muss ich mich wehren!
Es geht mir also in keinster Weise um Abneigungen gegen Haustiere (was durchaus begründet sein kann und was jedermanns eigene Sache ist), sondern um Diskussionsmechanismen wie sie hier eingsetzt werden: Rein suggestives Bilderentwerfen, das nur dazu dient Vorurteile und Pauschalverurteilungen als gerechtfertigt darzustellen. Aber selbst dann hätte ich mich nicht gewehrt, wäre ich nicht mit Namen angesprochen worden.


 Rosmarie antwortete am 02.02.05 (17:17):

Hallo Felix,

deine sachlichen Ausführungen sprechen mir aus der Seele.

Vermutlich ist es so, dass hier auch weltanschauliche Dinge mit hineinspielen. Wer alle Lebewesen in ihrer Existenzberechtigung grundsätzlich als gleichrangig ansieht, wird selbst mit der extremem Haustierliebe eines Anderen besser leben können als jemand, der den Menschen als "Krone der Schöpfung, der sich die Erde untertan machen sollte", ansieht.

Nur deinen letzten Satz verstehe ich nicht ganz: "Biologisch ist es sinnvoll, dass im Entscheidungsfall die eigenen Art bevorzugt wird. Alle gegenteiligen Verhaltensweisen sind nur durch weltfremde meist religiös begründete Weltanschauungen zu erklären."

D.h. dass es biologisch sinnvoller ist, sich mit Artgleichen zusammenzutun, ist mir noch klar, dem widerspreche ich nicht. Aber wie meinst du das Folgende? Meiner Meinung nach haben Menschen - auch noch ganz primitiv lebende Völker - jenseits ihrer religiösen Auffassungen alle die Neigung, sich mit Haustieren, meist mit Hunden, Katzen, Vögeln zusammenzutun. Es scheint dem Menschen doch einfach Spaß zu machen, auch mit anderen Lebenwesen nah zusammen zu sein.


 schorsch antwortete am 02.02.05 (17:26):

Das Thema leicht abgeändert:

Mooshammers Daisy soll Filmstar werden. Was sagt ihr dazu? Wäre ihr nicht zu gönnen (sie hat ja immerhin ein paar Jährchen auf dem Buckel und trauert gewiss ihrem Herrchen nach), ihren Lebensabend in Ruhe verbringen zu dürfen?


 Felix antwortete am 02.02.05 (17:53):

Hallo Rosmarie,

Ich sagte:" Biologisch ist es sinnvoll, dass im Entscheidungsfall die eigenen Art bevorzugt wird."

Also die Entscheidung zu Gunsten des Mitmenschen oder Tieres.

Fallbeispiel: Bei einem Brand oder Bootsunfall würde man sich für das Tier oder den Mitmenschen entscheiden?


 Karl antwortete am 02.02.05 (18:02):

Hallo Felix,

immer diese konstruierten Fälle ;-))

Also, ich würden den Menschen zuerst retten. Ich bin aber sicher, dass ich auch ein großes Risiko eingehen würde, um unseren Hund zu retten, wenn es denn nötig werden sollte. Wir haben diesen Punkt in der Familie, aber auch schon fachlich diskutiert. Es ist so, dass unsere Emotionen den Artbegriff nicht kennen, sondern nach Vertrautheit gehen. Nicht die biologische Verwandtschaft entscheidet, sondern die soziale Nähe (Prägung). Danach kann ein Tier unserem "Herzen" sehr wohl sehr nahe stehen. Es gibt genügend Berichte, dass Herrchen oder Frauchen bei der versuchten Rettung ihres Haustieres ums Leben gekommen sind.


 heidrun antwortete am 02.02.05 (18:02):

Ich fand den Angriff auf Rosmarie auch nicht so gut, weil sie doch alles mit ihrem Sohn so genau beschrieben hat. Ich finde, jeder soll doch mit senem Tierempfinden umgehen wie er will !!
Dieser Daisy gönnte ich auch die Ruhe, aber die Menschen sind ja nicht zu retten!
Ich persönlich wollte keine Tiere mehr, weil sie mir zu viel Arbeit machen und man sich sehr an sie gewöhnt. Meine Söhne hatten Vögel, Hunde und Schildkröten und wer hatte die Arbeit ???? Natürlich alles Mutters Schuld, werdet Ihr sagen, aber es war eben so. Starben sie dann ist es mir immer schwer an die Seele gegangen...ich grüße Euch herzlich Heidrun


 Rosmarie antwortete am 02.02.05 (19:44):

Hallo Felix,

jetzt muss ich doch lachen, denn ich hatte gedacht, du meintest mit "biologisch sinnvoll" und "Entscheidungsfall" das Zusammenleben von Mensch/Mensch, bzw. Mensch/Tier. Da gäbe es nämlich auch biologische Fakten, die für Mensch/Mensch sprächen - wo bliebe sonst die Fortpflanzung? :-))) Also, ich habe dich missverstanden. So stimme ich dir zu.

Was Karl über "biologische Verwandtschaft" und "soziale Nähe" darlegt, war mir so klar nicht bewusst. Interessant!

Hallo Schorsch, wir könnten die Daisy ja auch hier ins Forum setzen. Öffentlichkeit ist sie ja gewohnt und dickfellig und stur soll sie auch sein, sagte zumindest ihr Herrchen... Sie hätte mir jedenfalls etwas voraus. :-))

Liebe Heidrun, danke dafür, dass dir auch diese Hintergründe aufgefallen sind!
Ich wusste schon beim Schreiben der damaligen sehr persönlichen Erlebnisse und des damaligen Problems, dass dies von irgend jemanden leicht zu fiesen Bemerkungen verwendet werden könnte. Dennoch wollte ich offen sein. Was bringen uns hier Diskussionen, wenn sich jeder nur hinter Allgemeinaussagen versteckt, auch wenn es um schmerzliche private Lebenserfahrungen geht? Wir sind alle fehlerhaft. Für mich wäre es ein Fortschritt, wenn auch eigene Schwächen oder Fehlverhalten geschildert werden könnten. Je menschlicher wir uns geben, umso echter sind wir - meiner Meinung nach.


 pilli antwortete am 02.02.05 (20:08):

lach...welcher angriff auf Rosmarie? ist denn schon narrenzeit?

wer wie ich, deine beiträge Rosmarie,

schon lange kennt :-) merkt vielleicht ebenso wie ich, wie wichtig es für dich ist, dich für alles und jenes beitragslang erlären oder gar entschuldigen zu wollen; ist doch okay :-) hat aber wenig mit dem zu tun, was wanda schrieb.

selbst wenn es "Affenliebe" *wäre*, hätte doch wohl jeder das recht dazu, diese auszuleben oder? :-)

ebenso aber haben diejenigen das recht, ihre meinung zu einer *nur* dem tier zugewendeten aufmerksamkeit zu schreiben, auch klar? :-)

seit vielen jahren erlebe ich diese fast nur dem tier zugewendete aufmerksamkeit hautnah und habe keine probleme damit, mit meiner schwester gemeinsam darüber zu sprechen und oft auch zu lachen. für uns beide ist es eben selbstverständlich, dass seit vielen jahren die jeweiligen mäxchens oder millis an erster stelle stehen. :-)

cafes oder restaurants werden schon im vorfeld auf "Hund erlaubt" ausgewählt :-)

"nein, geht nicht wegen milli!";

das braucht sie schon lange nicht mehr zu äussern, weil wir und auch freunde und bekannte wissen, dass es keine begegnung *ohne* hat! :-)

hunde-sitting wenn konzerte oder andere veranstaltungen besucht werden? na klar doch...für meine tochter und mann schon lange vertraut.

bei friedhofs-besuchen der vergangenen 30 jahre (in Köln darf kein hund den friedhof *betreten*) werden regelmässig die wärter verarscht; unter irgend einer jacke ist immer ein kleines versteck bereit gewesen ; alle ihre kleinen Malteser-Lieblinge haben schon das grab meines vaters besucht. (meine schwester nutzt dazu die baby-tragetücher) :-)

dass die kleinen lieblinge am Heiligen Abend *beschert* wurden mit all dem glitzer und funkelkram, der trendig war?

aber sicher doch!

selbst jetzt, während des krankenhaus-aufenthaltes meiner mutter ist einfach klar, dass ich halt neun oder noch mehr stunden mich dort aufhalte und meine schwester eben nur die zeit nutzen kann, wenn ihre reinigungsfrau zeit hat, tagsüber hunde-sitting anzubieten. ich respektiere und akzeptiere, dass Hundi nicht mehr als 10...vielleicht mal 20 min. alleine bleibt; es ist und bleibt ihre entscheidung und nicht meine! :-)

aber es ist auch meine entscheidung, ihr ab und zu mal sagen:

"liebelein, überleg mal; is datt denn nötig?"

was ich aber hier gelesen habe, da meine ich auch mal diejenigen fragen zu dürfen, die sich den *falschen schuh* meiner meinung nach bissi übereilt geschnappt haben:

überlegt mal; war datt denn nötig?

:-)


 wanda antwortete am 02.02.05 (22:44):

mein Anliegen war und ist, das Tiere, Tiere bleiben dürfen - sonst gar nichts.

Rosmaries Äusserung:
" Gerade die besonders ichbezogenen Menschen äußern immer wieder Aversionen gegen die "Vermenschlichung von Hunden".

ist schlicht taktlos, und falsch noch obendrein.
Aversionen habe ich nicht, ich bin nur dagegen. In dieser Weise als Ichbezogen abgestempelt, suche ich mir aus, mit wem ich es zu tun haben möchte. Mich kann man nicht provozieren, ich bin die Ruhe selbst.

Wer heute "Brisant" gesehen hat, weiß genau, was ich meine.
Für die, die es nicht sahen, hier ein kleiner Bericht.Es gibt jetzt Faschingskostüme für Hunde, passend zum Outfit von Mutti oder auch ganz anders, mit Federboa, Tirolerhut, und Rockersonnenbrille. Alles ab 6O Euro aufwärts, Geschäfte in Leipzig, München, aber auch im Internet zu haben. Na dann man Alaaf oder Helau - wie es beliebt:-))

PS. Die Schneiderin dieser Kostüme sagte, die meisten finden das toll, aber es gibt auch einige - Tierschützer - die seien dagegen.


 Rosmarie antwortete am 03.02.05 (07:42):

Hallo Wanda,

diese Formulierung war allgemein gewählt und keineswegs speziell auf dich bezogen. Meine Beobachtung im Leben (untermauert auch von der Untersuchung) ist nämlich, dass sich besonders oft die Leute aufregen, die selbst Probleme mit menschlichen Kontakten haben und irgendwie eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit sind, die Tiere bekommen. Dass _du_ kontaktarm oder sozial nicht integriert sein könntest, wird hier wohl niemand annehmen. Dies anzunehmen wäre nach all dem, was du so schreibst, wohl absurd. Insofern sehe ich keine Taktlosigkeit in meiner Formulierung.

Im übrigen: Wer austeilen kann, sollte auch einstecken können.


 Margit antwortete am 06.02.05 (19:52):

Gestern bei einer Feier, bei der Gäste aus vier Generationen sowie zwei Hunde anwesend waren, meinte ein älterer Gast, Vater von vier erwachsenen Kindern, mit einem Lächeln, er habe inzwischen ein Enkelkind und drei Enkelhunde.
Ich fand die Formulierung gelungen.
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Hunde in Kleidung finde ich auch komisch; aufregen kann ich mich aber darüber nicht, solange unsere "Nutztiere" noch immer in "Fleischfabriken" gehalten werden.


 Karl antwortete am 06.02.05 (23:15):

Wobei die in diesem Ausspruch sich ausdrückende Verdrängung von Kindern durch Hunde Kritik verdient. Es ist schon so, dass manche kinderlose Paare ersatzweise auf Hunde ausweichen, weil sie eben doch eine emotionale Lücke spüren. Wenn dieser "Ersatz" nicht aus einer Not heraus und gewollt erfolgt, halte ich dieses Phänomen für traurig.


 sammy07 antwortete am 07.02.05 (09:26):

@ Karl,
...und genau darum geht es ....um die "Realitätsferne" mancher Hundebesitzer!!
Ohne Not wird u.a. ihr "tiergerechtes Leben" reduziert auf ein Maß, dass man oft nur noch den Kopf schütteln kann.


 Felix antwortete am 07.02.05 (11:13):

Darf ich nochmals etwas provokativ formulieren:

*** Liebe zu einem Partner, selbstverständlich auch zu einem Tier, hat i m m e r eine egoistische Seite. Sie dient der Befriedigung eigener Bedürfnisse. ***

Wem das bewusst ist und wer sich auch selber durchschaut, versteht die Problematik der Mensch-Tier-Beziehung, ohne dabei werten zu müssen.


 wanda antwortete am 07.02.05 (15:29):

es ist mir wirklich ziemlich egal, wer wen zuerst rettet oder wer wen abgöttisch liebt oder mit ins Bett nimmt - mir ging es um das Verreinnahmen der Tiere, das immer mehr zunimmt und dass wir das beobachten sollten.

Mosis Chauffeur berichtete: Daisy hat im Schnee rumgetobt und war kaum zu stoppen - na endlich!

Und für mich sind Enkelhunde immer noch Welpen.