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THEMA: Weihnachtsgeschichten auf Mundart
12 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 12.12.04 (23:14) :
frankforderisch = https://www.witch.de/aktuell.php#frankforderisch berlinerisch = https://www.witch.de/aktuell.php#berlinerisch pfaelzisch = https://www.witch.de/aktuell.php#pfaelzisch
Die Links verdanke ich einer mail von Witch: https://www.witch.de
Internet-Tipp: https://www.witch.de/aktuell.php#frankforderisch
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doris16
antwortete am 13.12.04 (01:11):
Das ist ja nun nichts fuer Hannoveraner :-)))
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schorsch
antwortete am 13.12.04 (09:07):
Der gstohlnig Stärn ******************
Wenn me aube so d Wiehnechtsgschicht z ghöre öberchonnt, de ghört me jo ou vo de drei Könige, wo zum Stall vo Bethlehem cho seige. Aber eigentli wösse mer gar nüüt, wies dene drei Könige us em Morge-land eigentli uf ihrer Reis gange seig. Stöuet euch emou vor, es wäri ihne öppis passiert underwägs. Ond de stöuet euch emou vor, dass das, wo n i nech jetz verzöue, tatsächlich chönnti passiert sii: Die drei Könige, der Kasper, der Melchior und der Balthasar sind scho sit e paar Woche uf ihrer müehsame Reis zum Christkind gsi. Eis vo ihrne Kamel isch belade gsi mit Gold, Weihrouch und Myrrhe, s zwöute Kamel isch belade gsi mit Dattle, Rosine und Fladebrot und s dritte Kamel mit Wasser. Jede Tag, a däm si gritte si, hei sie ond ihri Kamel dänkt, wenn doch die müehsami Reis nor äntli fertig wäri und si s Christkind finde wörde. Aber jede Obe, wenn d Sonne hinder de gää-le Wüeschtehöger agfange het verschwinde, het der goldig Stärn obe am Himmu es paar Rondine träit zom en guete Lagerplatz z finde und isch denn mucksmüüselistill bliibe stoh, wenn er sone Platz gfunde het. Aber net nor die drei Könige sind däm goldige Stärn noche-gange. Ou en Räuber, wo d Wüeschti scho sit Johre unsicher gmacht het, isch em nochegschliche. Ond es het ne gluschtet, dä schöni Prachtsstärn vom Himmel obenabe z hole und uf em Basar für tüürs Gäld z verchoufe. Aber es isch em eifach kei gueti Idee cho, wie ner das hät chönne aagattige. So isch er halt immer i me sichere Abstand de drei Könige nochegritte uf sim Eseli ond het ghofft, der Stärn wärdi äntli einisch müed ond chömi denn uf dä warmi Wüeschtesand abe zom sich uszruie. Einisch sind die drei Könige zunere chliine Oase cho, wo grad es Tschöppeli luschtigi Chind ihri Drache, wo si us Geissehüt baschtlet gha hend, im warme Wüeschtewind hend lo flüüge. Do isch em Räuber en Idee cho: Z nacht, wo alli gschloofe hend, het är sich id Oase gschliche ond het gsuecht. Ond tatsächli het är denn uf eme Lehmdach en Drache gfonde, wo eme Chind dore Tag emou i chlii See gfalle esch ond äs drom zum Tröchne uf das Lehmdach ufe gleit het. Är het dä Drache gno ond het em unde en grosse Chorb abonde, so dass d Öffnig vom Chorb nach onde gluegt het. Am nächschte Tag esch der Räuber wieder de drei Könige no-chegschliche. Wo si z Mittag gässe gha hend, hei si es chliis Schlööfli gmacht. Der Räuber het dä Momänt uusgnutzt und der gschtolnig Dra-che lo schtiige. Wo der Drache genau öberem goldige Stärn gsi esch, het ne der Räuber lo sinke und der Stärn isch im Chorb gfange gsi.
Fortsetzung folgt
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schorsch
antwortete am 13.12.04 (09:09):
Schnäll het der Räuber der Drache z Bode lo sinke und het der goldig Stärn ine Sack us Geissefääli gschteckt. Denn isch er uf sis Eseli gschtige ond het`s i der andere Richtig als Bethlehem glääge isch, em Märet zu gjagt. Wo die drei Könige verwachet si, hei si wie immer zerscht a Himmu ufe gluegt um ihrem Füehrerstärn grüezi z säge. Aber kei goldige Stärn isch me dobe gsi. Do si die drei Könige arg verschrocke. Sie hei agfange brüele ond weebere, jetz heige si jo kei Füerer me, wo ihne der Wäg zeigi. Nacheme Zitli si si im Kreis ume gsässe ond hei beroote, was si jetz ou söue mache. Äntli esch eine uf d Idee cho, me sött haut afeneinisch im Sand go sueche. Viellecht seig der Stärn jo müed worde vom viele Flüüge, seig abegheit ond heb sich verletzt. So hend si denn im Kreis ome gsuecht. Ond dä Kreis hend si solang immer grösser zoge, bis eine efang en goldigi Stärnschnuppe gfonde het. Do hei si gwösst, dass die Stärnschnuppe nome vo ihrem Stärn chöi abgheit sii. Ond wöu si ou no grad Fuessspure vo mene Maa ond en Hufspur vomene Esel gfonde hend, esch ene glii emou klar worde, dass ihre Stärn vo öpperem gschtole worde seig. Weidli hend si sich mit ihrne Kamel a die Spur gheftet und sind em Märet zuegritte. Ond scho glii hend si denn i witer Färni i der Wüeschti en Gstalt ufeme Eseli gseh, wo mit eme dicke Stäcke uf das arme Tier iidrosche het, dass es schnäller sötti loufe. Wo si nem nöcher cho si, hend der König Kasper links ond der Melchior rechts der Räuber agfange überhole. Der Balthasar aber isch uf der Spur vom Eseli blibe. Wo der Räuber gmerkt het, dass ihn die drei Könige überholt hend, esch är schön verschrocke. Är het no meh uf das arme Eseli iedröschet. Aber alls het nüt gnötzt. Ou net, dass är behouptet het, är seigi nor en arme Händler ond hebi i sim Sack nor dööri Dattle. Si hei nämli gseh, dass do s goldig Schwänzli vo ihrem Stärn usem Sack useggöxlet het. Si hei ihri Schwerter zoge ond hei zum Räuber gseit, wenn är net augeblicklich ihre Stärn löig lo flüüge, so schlöie si ihn grüen ond blau. Do het der Räuber agfange zittere, het der Sack ufgmacht ond der goldig Stärn isch inere Spirale em Hemmu zuegfloge. Dobe am Hemmu het är vor luter Freud grad no es Freudetänzli ufgfüehrt. Die drei Könige aber hei öberoupt kei Zit meh gha zverlüüre. Statt der bös Räuber z beschtrooffe si si weidli uf ihri Kamel gsässe ond si witer gäg Bethlehem zue gritte. Si si ämu grad no zor richtige Zit cho, wo d Ängelschare mit ihrem grosse "Halleluja" d Geburt vom chliine Jesus besunge hend.
Ende
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Tobias
antwortete am 13.12.04 (17:36):
A Weihnachtsgedichtla. Aufgschriem von F.Reihardt 1979
Am Nachmittag warsch nach an sähr langa Marsch, kam a Mo un a Fra aufn Esl des Wachs. In Hoffnung si war den Wehn sähr nah, doch ka Haus und ka Bleib war net da.
Im Stall sen sa nei zu die Viecher ins Heu. die Maria hat gflend und der Josof hat gschänd. Nicht lange darauf stand im Licht dieses Haus, wurd der Heiland geborn gans weit drauss.
A Gramml ging los ob gans kla oder gros, alla Leut wolltns sehn welches Wunner is gschehn. Des Bübla lach da, gelacht hats sogar, die Maria hat gschrahlt un ihr Ma.
Für Friedn auf Ern, war Geburtztach des Härrn, wurd geborn Jesu Christ der zu uns kumma is zur weihnachtlich Zeit für die Mänschn a freud, lasst uns feiern des Christkindla heud.
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rebbia
antwortete am 13.12.04 (18:34):
De Wiehnachtsmann
ein plattdeutsches Weihnachtsgedicht
Kiek einst, wat is de Himmel so rot, dat sünd de Engels, dei backt dat Brot, dei backt dan Wiehnachtsmann sien Stüten vor all de lütten Leckersnüten nu flink de Teller ünners Bett un legt jük hen un west recht nett de Sünna Klaas steiht vor de Dör, de Wiehnachtmann, de schickt em her, wat de Engels hevt backt, dat shüt jü probeirn und smeckt dot good, dann hört se dat gern un de Wiehnachtmann smunzelt, nu backt man mehr ach, wenn doch erst mol Wiehnachten wär.
gruss - rebbia
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Felix
antwortete am 13.12.04 (22:36):
Da ist Charlottchen total überfordert. Das wäre wiedermal eine Herausforderung für sprachgewandte Programmierer. Weshalb funktioniert das Ganze nicht auf phonetische Schreibweise. Eine Laut-Zeichen -Zuordnung existiert doch international. Man müsste sie nur noch etwas verfeinern!
Joo halt ... 's isch nütt z'mache ...
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mart
antwortete am 13.12.04 (22:55):
Oder Charlottchen könnte Dialekt in Hochdeutsch übersetzen!
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lobelia
antwortete am 13.12.04 (23:56):
eigentlich ein neues Thema, oder? Bitte, wer oder was ist eigentlich der Weihnachtsmann, oder die Weihnachtsmänner! Die ganze Stadt ist voll mit alten Männern in komischen roten Mänteln und seltsamen unnützen roten Mützen, mit Bärten, die garantiert in der Suppe hängen! Als ich klein war so um 1943 bis 1947 gab es einen Nikolaus, der kam als Bischof am 6. Dez. , er hatte auch einen Diener, der blieb draußen vor der Tür. Ich habe ihn nie gesehen, obwohl er sicher immer dabei war. Dieser St. Nikolaus war erstaunlich gut unterrichtet über alle kleinen Sünden! Man mußte ihm ein Gedicht aufsagen und bekam eine Kleinigkeit aus dem Sack den er immer bei sich hatte. Zu Weihnachten kam dann das Christkind! Das konnte man nie sehen ! so sehr man auch auf der Lauer lag! Es brachte den Tannenbaum und herrliche Geschenke!( nach heutigem Massstab sehr bescheidene Geschenke)Wenn wir unser Gedicht aufgesagt hatten ( ohne stecken zu bleiben) wurde gesungen und dann durfte man seine Geschenke anschauen!Wir waren glücklich damals! Ich hätte aber doch zu gerne gewusst, wer der Weihnachtsmann eigentlich ist! Das ist mir einfach nicht klar, obwohl ich nun schon 65Jahre alt bin! Wer kann mir helfen! Warum trägt er so unmögliche Kleider??
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mart
antwortete am 14.12.04 (01:16):
Entschuldige bitte, lobelia
Aber ich möchte unbedingt noch den Andachtsjodler (wurde noch vor 70 Jahren in Sterzing zur Christmette gesungen) von unserem Charlottchen hören.
Tjo tjo-i-ri tjo tjo-i-ri tjo tjo ri di-ri-di-jo-i-ri. Tjo tjo-i-ri tjo tjo-i-ri tjo tjo ri di-ri-di-jo-i-ri.
Internet-Tipp: https://www.herbert-fritz.de/weihnachttext/Andachtsjodler.html
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wanda
antwortete am 14.12.04 (07:26):
neugierig geworden, klickte ich eben charlottchen an und danke dem Himmel, dass ich lesen kann. Das Hören gleicht für mich einer Vergewaltigung.
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elena
antwortete am 14.12.04 (12:03):
Liebe Lobelia,
mal eben bei Wikipeda nachgeschaut und dieses gefunden:
Der heutige Weihnachtsmann geht vor allem auf die europäischen Volkslegenden um den Heiligen Nikolaus zurück. Nikolaus von Myra war ein Bischof im 4. Jahrhundert, der Kern zahlreicher Legendenbildungen war. Unter anderem wird er als Schutzpatron der Kinder verehrt. Ihm zu Ehren wurden schon im Mittelalter Kinder an seinem Namenstag, dem 6. Dezember (bzw. oft schon am Vorabend) beschenkt. Dieses Datum war früher auch der eigentliche Bescherungstag, der erst im Laufe der Reformation in vielen Ländern auf den 24. bzw. 25. Dezember rückte.
...und dazu dann auch noch etwas ganz Profanes:
Der rot-weiße Weihnachtsmann Erst in den 1920ern setzte sich mehr und mehr die rot-weiße Robe des Weihnachtsmanns durch, wie wir ihn heute oft sehen. Die New York Times schrieb 1927: "Ein standardisierter Santa Claus erscheint den New Yorker Kindern. Größe, Gewicht, Statur sind ebenso vereinheitlicht wie das rote Gewand, die Mütze und der weiße Bart". Dieses Bild wurde von dem Cartoonisten Haddon Sundblom aufgegriffen, der 1931 für die Coca-Cola Company im Rahmen einer Werbekampagne den Weihnachtsmann zeichnete, mit einem Gesicht eines pensionierten Coca-Cola-Mitarbeiters. Er zeichnete jedes Jahr bis 1966 mindestens einen Weihnachtsmann für die Coca-Cola-Werbung und prägte so nachhaltig die Vorstellung dieses 'modernen' Weihnachtsmannes. Diese Werbung war so erfolgreich, dass dieses Aussehen des Weihnachtsmannes - nicht ganz richtig - Coca-Cola zugeschrieben wird, obwohl es bereits mehrere Jahre vor Beginn der Werbekampagne bekannt war. Auf jeden Fall dürften die alljährlich wiederkehrenden Werbefeldzüge des Limonaden-Konzern zu seiner weltweiten Verbreitung beigetragen haben.
Mir wäre etwas Romantischeres viel lieber, aber nehmen wir es so, wie es ist....
Der Weihnachtsmann kommt, wenn wir ganz brav waren, auch zu uns:-))
Vorweihnachtliche Grüsse von Elena
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hp/kluge
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schorsch
antwortete am 14.12.04 (13:42):
Lobelia, würde ich dir nun genau erklären, wer und was der Weihnachtsmann sei, würdest du bestimmt auch noch den Osterhasen undundund erklärt haben wollen. Begnüge dich doch einfach damit, dass du noch immer an ihn glaubst (;--))))
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